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Archiv "Dieter-Scheffner-Fachzentrum Berlin: Katalysator für Lehre" (05.11.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 44

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5. November 2010 A 2161 kum, die Akademischen Lehrkran-

kenhäuser und Lehrpraxen ein- schließen und gleichzeitig Forschung und Krankenversorgung berück- sichtigen.“ Wichtig sei auch eine begleitende Ausbildungsforschung und eine Ausbildung der Mitarbei- ter in Lehr-, Lern- und Prüfungs - methoden. „Wir haben beispiels- weise nach einer fakultätsinternen Evaluation unser Curriculum noch einmal geändert“, berichtet er.

Blockkurse seien zugunsten von Vorlesungen nach einiger Zeit wie- der reduziert worden.

Andere Fakultäten, wie die Me- dizinische Hochschule Hannover (MHH), haben dagegen auf einen Modellstudiengang gesetzt. Im Vor- dergrund der medizinischen Ausbil- dung in „HannibaL“ steht der frühe Kontakt mit Patienten. Theoreti- sche und klinische Inhalte werden von Beginn des Studiums an ver- zahnt. Dabei kämpft der Studiende- kan der MHH für zusätzliche Mittel für die Lehre, mit denen sich etwa auch ein didaktisches Training für die Hochschullehrer finanzieren lie- ße. „Die Lehre muss endlich als gleichberechtigte dritte Säule an der Fakultät neben der Forschung und der Krankenversorgung angesehen werden“, forderte Prof. Dr. med.

Hermann Haller.

So wie „HannibaL“ in Hannover kommen mittlerweile viele Modell- studiengänge in Deutschland in die Jahre. „Rechtlich gesehen sind die Modelle zwar vorläufig, gleichzei- tig jedoch unbefristet verlängerbar – sofern von ihnen noch weitere Erkenntnisse zu erwarten sind“, er- klärte Dr. Uta Rüping, Fachanwäl- tin für Medizinrecht in Hannover.

„Einer Evaluation der Modellstudi- engänge kommt also die Schlüssel- funktion zu, auch wenn es um eine künftige Änderung der Approbati- onsordnung geht.“

Der Präsident des MFT, Prof. Dr.

med. Dieter Bitter-Suermann, plä- diert für eine baldige Evaluation der medizinischen Ausbildung. An die Fakultäten appellierte er, ihre Aus- bildungsformen kontinuierlich zu evaluieren. Den Wissenschaftsrat bat er um sein Urteil zu den Mo-

dellstudiengängen. ■

Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann

DIETER-SCHEFFNER-FACHZENTRUM BERLIN

Katalysator für Lehre

Das neue Fachzentrum will evidenzbasierte Ausbil- dungsforschung fakultätsübergreifend betreiben.

A

ls ein Katalysator im Inno - vationsprozess des Medizin- studiums versteht sich das neu ge- gründete Dieter-Scheffner-Fach- zentrum Berlin. „Viele medizi - nische Fakultäten in Deutschland haben ausgezeichnete Projekte, die unter dem Dach des Zentrums fort- entwickelt werden könnten“, er - klärt Prof. Dr. med. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Gross’ Ziel ist es, in den nächs- ten Jahren die medizinische Ausbil- dung zu evaluieren und zu profes- sionalisieren. Anlaufstelle könnte nach seiner Ansicht das deutsch- landweit erste Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und Ausbildungsforschung sein, das am 20. Oktober an der Charité offiziell seine Pforten öffnete. Benannt ist das Fachzentrum nach dem lang- jährigen Dekan der Medizinischen Fakultät Berlin, Prof. Dr. med.

Dieter Scheffner, Pionier des 1999 ins Leben gerufenen Reformstu- diengangs Medizin an der Charité und Vorkämpfer für die Novellie- rung der Ärztlichen Approbations- ordnung.

Zentrum bündelt Aktivitäten

Kooperieren will das Fachzentrum sowohl national wie international. So gehören dem wissenschaftlichen Bei- rat Medizindidaktiker der Harvard Medical School, der Mayo Medical School und der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) an.

Um die Einrichtung zügig zu einem bundesweiten Referenzzentrum für medizinische Lehre auszubauen, werden zudem Expertengruppen ge- bildet, denen auch Mitglieder anderer medizinischer Fakultäten angehören.

„Trotz intensiver Bemühungen steckt die medizinische Ausbildungsfor- schung hierzulande noch in den Kin- derschuhen“, erläutert die Berliner

Dekanin Prof. Dr. med. Annette Grü- ters-Kieslich den Ansatz. „Wir brau- chen eine neue Qualitätskultur in der medizinischen Lehre.“ Die Charité habe deshalb für die Leitung des Fachzentrums eine eigene Professur für Curriculumsentwicklung und Ausbildungsforschung in der Medi- zin geschaffen, die demnächst besetzt werden soll.

Studiengangvielfalt in Berlin

Insgesamt besteht das Zentrum aus 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern, die in zehn Kompetenzberei- chen praxisrelevante Ausbildungs- forschung betreiben, Konzepte für eine evidenzbasierte Weiterent- wicklung der Lehrpläne erarbeiten und fakultätsübergreifende Ange- bote zur Förderung der Lehrkompe- tenz entwickeln. Gefördert wird der Ausbau des Fachzentrums von der Stiftung Mercator und der Volkswa- gen-Stiftung im Rahmen der Initia- tive „Bologna – Zukunft der Leh- re“, um einen zentralen Ort an der Fakultät zu schaffen, an dem Akti- vitäten in der Lehre gebündelt, fä- cherübergreifend weiterentwickelt und vernetzt werden.

Für Vergleichsstudien zurück- greifen kann das Fachzentrum zu- nächst auf die drei Berliner Medi- zinstudiengänge: den Regel-, den Reform- und den neuen Modell - studiengang Medizin. „Die drei parallelen Studiengänge sollen vor Auslaufen des Regel- und Reform- studiengangs evaluiert und ver - glichen werden. Denn der mit dem Wintersemester 2010/11 gestartete Modellstudiengang soll nach und nach die beiden anderen Studien- gänge ablösen. Sein Anspruch ist es, den Studierenden durch einen modularen Aufbau und individu - elle Schwerpunktsetzung eine Sym - biose aus Praxisnähe und Wissen- schaftlichkeit zu bieten. ■ Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann

P O L I T I K

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