Zusammenfassung Finanzwissenschaft WiSe 12/13 Teil 1: Öffentliche Ausgaben
2. Wohlfahrtsökonomik Eine einfache Konkurrenzwirtschaft
Untersuchung der Ressourcenallokation in einer Wirtschaft (Bei verbindlichem Rechtsrahmen, und keinem ökon. relevanten Staatshandeln)
Vorgehen:
● Prüfung von Effizienz der Allokation der Ressourcen von privaten Akteuren.
● Vergleich mit Zustand bei Hauptsätzen der Wohlfahrsökonomik (Ist eine Verbesserung durch staatliches Handeln möglich?)
● Diskussion über Notwendigkeit von Staatshandeln
Grenznutzen eines Gutes: Die aus dem Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes erwachsende zusätzliche Befriedigung
Grenzrate der Substitution: Die Menge eines Gutes (X 2), die ein Konsument aufzugeben bereit ist, um eine zusätzliche EInheit eines anderen Gutes (X 1) zu erhalten. (=Steigung der Indifferenzkurve = MZ)
Grenzrate der Transformation: Die Menge eines Gutes die aufgegeben werden muss um einer zusätzlichen Einheit eines zweiten Gutes zu produzieren / Austauschverhältnis zw. Arbeit und Kapital beim fixen Output.
Samuelson Bedingung: GRT = GRS (zwischen gleichen Gütern)
Marginale Zahlungsbereitschaft (MZ): Wieviel Euro ist ein Haushalt maximal für eine zusätzliche Einheit des Gutes bereit zu zahlen?
Grenzkosten (GK): Wieviel Euro kostet es dem Unternehmen, eine zusätzliche Einheit eines Gutes herzustellen? (Gewinnmaximum GK=p)
Das Pareto Kriterium:
ParetoSuperior: Ein Zustand A ist Paretosuperior in Bezug auf einen Zustand B, wenn keine Person in A schlechter gestellt ist als in B und mindestens eine Person in A besser gestellt ist als in B (Vergleich von 2 verschiedenen Zuständen)
ParetoEffiziente Allokation: Güterverteilung, bei der niemand mehr besser gestellt werden kann, ohne dass ein anderer dadurch schlechter gestellt wird.
Aber: Jede Form der staatlichen Umverteilung kann normativ nicht begründet werden.
Jede Politikmaßnahme würde komplizierte und praktisch undurchfühbare Kompensationsleistungen erfordern.
1. Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomie: Wenn ein Gleichgewicht existiert, dann ist die mit ihm verbundene Ressourcenallokation stets Paretoeffizient und damit verschwendungsfrei.
2. Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomie: Jede Paretoeffiziente Allokation entspricht dem Gleichgewicht einer Ökonomie mit einer bestimmten Verteilung der Anfangsaustattung. (Die öffentliche Hand kann durch Umverteilung der Anfangsaustattung jede Paretoeffiziente Allokation erreichen)
> Staat is notwendig bei Abwesenheit der wichtigen Modellannahmen (Polypol, Infotransparenz, Mobilität, Teilbarkeit)
Konsumentenrente: Differenz zwischen dem Betrag, den ein Konsument für den Kauf eines Gutes zu zahlen bereit ist, und dem von ihm tatsächlich gezahlten Betrag.
Je unelastischer die Nachfrage, desto steiler die Kurve, desto höher KRente
Produzentenrente: Summe der Differenzen zwischen dem Marktpreis eines Gutes und den Grenzkosten der Produktion über alle von einem Unternehmen produzierte Einheiten.
Marktversagen
:
Staatseingriffe von Marktversagen gerechtfertigt Marktversagen bei:
1. Öffentliche Güter 2. Externe Effekte
3. Unvollkommene Information
4. Stark steigende Skalenerträge (Natürliche Monopol)
3. Öffentliche Güter
3.1 Definition
Eigenschaften von rein öffentlichen (meritorischen) Gütern
● Nicht Rivalität
○ Der Konsum des Gutes durch einen Haushalt beeintraächtigt den Konsum desselben Gutes durch die anderen Haushalte nicht.
○ Beispiele: Saubere Luft, Radio, Fernsehprogramme, öffentliche Sicherheit
● Nicht Ausschließbarkeit
○ Es ist nicht möglich, Personen den Konsum des Gutes zu verwehren
○ Beispiele: Straßenbeleuchtung, saubere Luft
Rivalität NichtRivalität Ausschließbar Private Güter:
Konsumgüter (Nahrung, Kleidung) ClubGüter:
(private) Straße PayTv NichtAusschließbar Allmende:
Straße (Stau) Fischbestände
Reine öffentliche:
Luft, Allg. Wissen
Opernhäuser, Universitäten: Ausschließbar, bis bestimmte Punkt kein Rivalität → Keine Allokationsbegründung für öffentliche Bereitstellung, aber: Spillover Effekten? (Positive Externalitäten?)
Laissezfaire Allokation: Individuen (‘der Markt') stellen das öff.Gut selber bereit 3.2 Effiziente Bereitstellung öffentliche Güter
● Reine öffentliche Güter können nicht wie private Güter vermarktet werden:
○ die Erhebung eines Marktpreises für die Nutzung eines Gutes setzt die Möglichkeit des Ausschlusses der Nichtzahler voraus.
○ → Bereitstellung reiner öffentlichen Güter über nichtmarktliche Organisationsformen (Staat).
● Der volkswirtschaftliche Konsumwert einer zusätzlichen Einheit des öffentlichen Gutes entspricht der Summe der marginalen Zahlungsbereitschaften aller Konsumenten.
● Effiziente allokation: GK des öffentlichen Gutes entsprechen der Summe der marginalen Zahlungsbereitschaf
3.3 Private Bereitstellung öffentlicher Güter
Die individuellen Entscheidungsprobleme sind interdependent:
● Erwartet ein Individuum, daß die anderen keinen Beitrag leisten, kann es sinnvoll sein, viel beizutragen
● Erwartet ein individuum, daß die restlichen individuen viel beitragen, kann es rational sein nichts beizutragen. (Trittbrettfahrer/Free riding!)
(Nash GG)
Individuum trägt bis zu jenem Punkt bei, bei dem der individuelle Grenznutzen aus dem konsum des öffentlichen Gutes den Grenzkosten der Bereitstellung entspricht.
Individuen berücksichtigen nur den eigenen Grenznutzen
Bei reinen öffentlichen Gütern ist die private Bereitstellung (laissez faire) nicht ParetoEffizient!
→ Unterversorgung
Grund für Fehlallokation in laissezfaire: Nichtrivalität!
Unterversorgung nicht nur im Fall von Freeriding!!
3.4 Private Bereitstellung: Experimentelle Evidenz 3.5 Interaktion privater und öffentlicher Bereitstellung
Theorie: staatliche Beiträge führen zu einer 11 Verdrängung privater Beiträge (vollständiges crowdingout)
Siehe Paper: Kerschbamer (2009)
Menge des öffentlichen Gutes, die bereit gestellt wird, bleibt unverändert
Markt versagt bei der (privaten) Bereitstellung öffentlicher Güter
> Es käme zu einer Unterversorgung
Effiziente Bereitstellung: Samuelson Bedingung
Staatliche TeilFinanzierung führt zu 11 crowdingout (In der Realität: nicht vollständig crowding out )(Altruismus?)
4. Externalitäten
4.1 Was sind Externalitäten? Begrifferklärung und Beispiele:
Eine Externalität liegt vor, wenn Handlung eines akteurs unmittelbare Auswirkung auf das Wohlergehen eines anderen hat.
Unterscheidung in:
1)Konsum (Rauchen, musikinstrument spielen) /Produktion (Imker und Obstbauer, Chemiefabrik und Fischereiunternehmen)
2)Positive/Negative
Der Marktmechanismus erzeugt bei externen Effekten keine Paretoeffiziente Allokation (Bei negativen Externalitäten wird zu viel produziert, bei positiven Externalitäten zu wenig).
Auch die asymmetrische Verteilung der Informationen kann als Externalität verstanden werden.
Bei Externalitäten wird der Preismechanismus verzerrt → Wirtschaftssubjekte werden in falsche Richtung gelenkt → ineffiziente Ressourcenallokation
Staatseingriffe gerechtfertigt! (Marktversagen) Instrumente von Staatlichen Eingriffen:
● Steuern (Pigou) (Doppelte Dividende!)
● Subventionen
● Handelbare Zertifikate
4.2 Externalitäten in der Produktion: Umweltprobleme 4.3.1 Pigou Steuern & Subventionen
Pigou Subvention bei positive Externalitäten:
Wirkung der Steuer: Keil zwischen Konsumenten und Produzentenpreis, d.h Produzenten bekommen pro verkaufter Einheit weniger als Konsumenten zahlen
Optimale Pigou Steuer exakt gleich den sozialen GK der Externalität.
→ Marktpreis so verändern, dass Marktteilnehmer auch soziale Grenzkosten berücksichtigen!
Beim Marktgleichgewicht mit PigouSteuer gilt nun:
> Privater Grenznutzen des Konsums = Grenzkosten der Produktion & Besteuerung = (Konsumenten)Preis im Gleichgewicht
>Grenzkosten der Externalität werden nun berücksichtigt
Double dividend aus PigouSteuer:
1. Korrektur von Ineffizienz Markt (Paretoverbesserung)
2. Steuereinnahmen können weitere Wohlfahrtsgewinne bringen (Finanzierung öffentlicher Güter, Reduktion ‘verzerrender' Steuern, ...)
ABER: Zur Erhebung der Pigou Steuer müssen externe Kosten, D(x) und S(x) bekannt sein (=Informationsbedarf). In der Regel ist dies nicht gegeben!
4.3.2 Mengenregulierung
Beispiele: Rauchverbot, Emissions Obergrenzen/ FischfangQuoten
Eine optimale Mengenregulierung liegt (bindende = Y neu<Yalt) ProduktionsObergrenze so fest, dass die Produktion der effizienten Outputmenge entspricht.
Ergebnisse der Preisregulierung = Ergenbisse der (Marktbasierten) Mengenregulierung Aber: Informationsproblem!
4.4 Vergleich von Politik Instrumenten****
Bei Unsicherheit können Mengen und PreisRegulierungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen
> Hängt von der Form der Grenzkosten /Grenznutzenkurve
Relativ ‘flache' Sozialgrenznutzenkurve → Effizienzverluste bei Emissionsrechten >
Steuerlösung
Relativ 'steile' Sozialgrenznutzenkurve > Mengenregulierung (Emissionsrechte)
Grüner Paradoxon (Hans Werner Sinn)
● Beeinträchtigung des Landschaftsbildes
● Biotethanol erhöht Preise für Nahrungsmittel (Hunger!)
● Emissionshandel
○ Weniger Nachfrage nach CO2 von Deutschland → Preis von Zertifikate sinkt
○ Mehr Nachfrage nach CO2 von (nicht grüne) Länder
○ Aber: Zukünftige Reduktion von Zertifikate?
● Wenn Nachfrage von Deutschland nach Öl sinkt, konsumieren Amerikaner und Chinesen mehr. (Keine Sparniss von CO2)
● Falls Anbieter von CO 2 (z.B Öl Produzenten) eine immer starke Politik vorsehen, werden sie schneller Ressourcen ausbauen
● [uns fehlt noch die Kritik an Grüne ParadoxonHansWernerSinn!] keine ahnung was das ist
Atomstrom
Pros Kontra
● Geringe CO2
● Geringe Produktionskosten
● Uranvorrat hält länger
● Fehlende Endlager für Atommüll
● Keine Ausrichtung an schwankendem Verbrauch
● Hohe Subventionierung (Aber: Sunk Cost)
● Risiken nicht versicherbar
Öl und Kohle
Pros Kontra
● Lokale Ressource (Kohle)
● Variable Erzeugung
● Gute Lagerfähigkeiten
● Hohe CO2 Emissionen
● Endliche Ressourcen
● Abhängigkeit vom Ausland
● Hohe Transportskosten
Wind und Solar
Pros Kontra
● Keine CO2 Emissionen
● Unendliche Ressourcen
● Sehr hohe Kosten
● Schwankungen bei der Produktion
● Keine Speicher
● Bedarf Subventionen
● Keine Sonne in Deutschland
● Beansprucht viel Land
5. Asymmetrische Informationen
Versicherung:
Vorliegen von Informationsasymmetrien zwischen Versicherten und (privaten) Versicherungsgesellschaften wesentliches Effizienzargument für die Existenz von Sozialversicherungen. > Infoasymmetrien führen zu ineffizienten Marktergebnissen
Je größer die Unsicherheit ist, desto größer ist cet. par. die Nachfrage nach Versicherung
Informationsverteilung ist asymmetrisch und endogen.
> Erkrankungswarscheinlichkeit hängt vom Verhalten ab (Informationsvorteil bei Versicherten) Bei freiwillige Entscheidung von Versicherungsart:
● Mit Selbstbeteiligung = Gutes Risiko
● Ohne Selbstbeteiligung = Schlechtes Risiko
Marktteilnehmer versuchen ihren Informationsvorsprung strategisch auszunutzen.
→ Paretoineffiziente Allokation!
Moralisches Risiko = moral hazard
exante: Nicht ausreichenden Anstregungen zur Vorbeugung von Krankheiten expost: Versicherte kümmern sich nicht um die Begrenzung der FolgeKosten Lösungsansätze:
● Besteuerung gesundheitsschädlicher Aktivitäten und Güter,
● Selbstbeteiligung der Patienten an den Kosten.
Tradeoff bei Versicherungsvertägen: Versicherungsumfang und Anreize zur Vorbeugung des Schadenfalls (Je größer der Umfang, desto weniger Vorbeugungen).
Moralisches Risiko wirkt wie eine pekuniäre Externalität. Auch im Fall von vollständiger Konkurrenz.
Staat hat auch dasselbe Informationsproblem! (Behörde weiss nicht mehr als ein Privatanbieter) Aber: Steuern und Subventionen (Zigarreten) korrigieren Preisstruktur so dass die Externalität internalisiert werden kann
Finanzierungsalternativen des Gesundheitssystems:
● Weiter durch einkommensbezogene Beiträge (aller Bürger, aller Einkommensarten, daher „Bürgerversicherung“)
● Durch eine Kopfpauschale (Gesundheitsprämie), die für alle Mitglieder die gleiche Höhe hat (mit sozialer Abfederung für Einkommensschwache)
Medizinische Güter sind Expertengüter (Patienten nicht informiert über Qualität, Angemessenheit)
● Informierte Entscheidungen daher nicht möglich (Kein Homo oeconomicus Verhalten) PrinzipalAgenten Problem (zw. Arzt und Patient)
● Staatseingriffe nötig, wobei deren Umfang (Konflikt mit Entscheidungs und Behandlungsfreiheit der Ärzte) und Organisation strittig ist
5 Argumente für staatlichen Eingriff
1. Nachfrage nach Versicherung unangemessen wegen mangelnder Informationen und/oder Kalkulationen.
a. Individuen verfügen nicht über Risikowarscheinlichkeiten b. Individuen über/unterschätzen Risiken
→ Information Bereitstellung
2. Nachfrage nach Versicherung könnte zu gering sein, weil risikobehaftet individuen spekulieren, dass kariative Einrichtungen ihnen helfen werden
→ Opportunistische Verhalten kann durch Versicherungszwang (Staatlichen Eingriff) korrigiert werden
3. Fall natürliches Monopol oder Oligopol
Je grösser die Anzahl der Versicherten desto geringer Schwankungen 4. Minimierung von Verwaltungskosten
Staat hat Kostenvorteil gegenüber den Privatanbietern, weil er Informationen über Individuen durch verschiedene Behörden weitgehend kontrollieren kann (z.B Arbeitslosigkeit).
5. Adverse Selektion bei Asymmetrischer Information
Schlechte Risiken verdrängen gute Risiken aus dem Markt.
(Natürliche Monopole)
Teil 2: Besteuerung
6. Grundlagen der Steuerlehre
6.1 Wohlfahrtstheorie und Besteuerung
Marktversagen als eine allokative Grundlage staatlichen Handelns, u.a, Steuern Aber auch moralische Argumente (Marktversagen aus einer normativen Perspektive) Ungleichheit → Verteilungspolitische Rolle des Staates
Lumpsum oder Kopfsteuer: gleicher absoluter Steuerbetrag für alle Steuerzahler ohne Berücksichtigung von Einkommen, Vermögen, Familienstand, Leistungsfähigkeit etc.
> Im fall von PauschalSteuern gäbe es keinen Konflikt zwischen Effizienz und der Verminderung von Ungleichheit
Aber: Umverteilung der Anfangsausstattungen ohne Effizienzverluste (Kopf Stuern) nicht realistisch →
● Tradeoff zwischen Effizienz und der Verminderung von Ungleichheit (2nd Best Taxation) Theorie optimaler Besteuerung behandelt den TradeOff zwischen Effizienzverlusten und der Verminderung von Ungleichheit (normativ)
Positive FIWI untersucht Dimensionen und Ausmaß von Verhaltensreaktionen auf Besteuerung
● Mögliche Wohlfahrtsverluste durch Besteuerung
● Aber: Verhaltensreaktionen können erwünscht für allokative Ziele sein (z.B., Lenkungswirkung von PigouSteuern, Tabaksteuer, Steuern auf Alkohol, ...)
Stuerinzidenz: wer trägt die Last einer Steuer wirtschaftlich? (Anders als rechtliche Last!) Gesetzlich festgelegte Steuerlast gibt keinen Aufschluss über tatsächliche Verteilung der Steuerlast
Warum Steuern?
● Allokationsaufgabe
○ Lenkungswirkung von Steuern
○ Steueraufkommen für Bereitstellung öffentlicher Güter
● Verteilungsaufgabe
● Stabilisierungsaufgabe
Abgaben ist Oberbegriff für Steuern, Gebühren und Beiträge
● Steuern: Zwansabgabe ohne Anspruch auf Gegenleistung bzw. Bindung der Steuerneinnahmen an Ausgabenzwecke (Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer)
● Beiträge: Aufwandsersatz für mögliche Inanspruchnahme einer konkreten Leistung einer öffentlichen Einrichtung dar (Sozialversicherungsbeiträge)
● Gebühren: Zahlungen für besondere Leistungen einer öffentlichen Körperschaft oder für die Inanspruchnahme von öffentlichen Einrichtungen (Paßgebühren, Rundfunk, Müllabfuhr)
Direkte Steuern knüpfen an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit an und berücksichtigen in der Regel persönliche Verhältnisse des Steuerpflichtigen (Lohnsteuer)
Indirekte Steuern belasten die Verwendung von Einkommen und Vermögen und knüpfen an anonymen Transaktionen an, ohne persönliche Verhältnisse der Steuerpflichtigen zu berücksichtigen (Tabaksteuer)
7. Steuerinzidenz
● Gesetzlich festgelegte Steuerlast gibt keinen Aufschluss über tatsächliche Verteilung der Steuerlast
● Die tatsächliche Verteilung der Steuerlast ist unabhängig davon, welche MarktSeite besteuert wird (Tax liability side equivalence)
● Je höher die Elastizität desto niedriger die Last [!!]
ABER: Nur bei vollständigem Wettbewerb, vollständige rationalität und Partialanalyse
Mit AdValorem Steuer (Wertsteuer, Anteil vom Wert P)
[Ich bin nicht sicher dieser Grafik stimmt ganz!: Aus eigener Herstellung! Kannst du sie bitte prüfen?]
7.1 Die Idee
Ein Teil der Steuer wird überwälzt zu Produzenten/Konsumenten
Tatsächliche Verteilung der Steuerlast ist unabhängig davon, welche Markt Seite besteuert wird.
Annahmen der Theorie:
● Individuen handeln rational
● Vollkommener Wettbewerb
7.2 Inzidenz und die Elastizität von Angebot & Nachfrage
Wie sehr Konsumenten und Produzentenpreis reagieren hängt wiederum von der Elastizität von Angebot und Nachfrage ab.
Unelastische MarktSeite trägt mehr Steuerlast!
Hochelastische MarktSeite vermeidet Steuerlast Intuition:
(i) Konsumenten können das besteuerte Gut leicht/kaum substituieren (ii) Produzenten können kaum/leicht auf veränderte Steuer reagieren 7.3 Anwendungen und Zusammenfassung der Partial Analyse Anwendung Kaffeesteuer (DE):
Da Angebot sehr elastisch ist und Nachfrage weniger elastisch ist, tragen Konsumenten die gesamte Steuerlast.
Anwendung Lohnsteuer (DE)
Da Arbeitsangebotselastizität gering ist und Arbeitsnachfrage relativ elastisch ist, tragen Arbeitnehmer den Grossteil der Steuerlast.
PartialAnalyse: Steuerinzidenz in einem isolierten Markt
● Focus auf Einnahmenseite negiert Ausgabenseite
● Focus auf einen Markt negiert Effekte für andere Märkte
7.4 Steuerinzidenz im Partial vs. Allgemeine Gleichgewichts Analyse (AGGW)
AGGW Analyse von Steuerinzidenz berücksichtigt FolgeEffekte der Besteuerung auf anderen Märkten
Ist sehr komplex!
7.5 Empirische Evidenz zu Steuerinzidenz
(USA) Haushalte mit höheren EK tragen tendenziell höhere Steuerlast 7.6 Steuerinzidenz in Laborexperimenten***
Tax Liability Side Equivalence (TLSE) (Paper)
7.7 Steuerwahrnehmung & Steuerinzidenz
Unterschiede Nachfrage für saliente (auf Preisschild ausgewiesen) und nichtsaliente Steuern!
Individuen reagieren stärker auf saliente Steuern!
(Siehe Paper)
8. Verhaltensreaktionen
7.1 Konsumenten und Produzentenrente
Sozialer Überschuss = ∑ (KR + PR) 7.2 Wohlfahrtskosten der Besteurung
Bei Steuerehöhung verändert sich das allgemeine GG
→ Weniger Transaktionen werden realisiert
→ Verhaltensreaktion induziert Wohlfahrtskosten
● Kosten der Steuer = Steueraufkommen + DWL (DeadWeightLoss)
● Steuerzahlungen (Stueraufkommen) stellen keine Wohlfahrtsverluste dar
○ Sie können wohlfahrtsneutral eingesetz werden
● DWL steigt überproportional zu Steuer Äquivalenz Abgabe
● Wie viel können wir wegnehmen, sodass ein Individuum indifferent ist zwischen:
○ Geld wegnehmen (aber Px unverändert)
○ advalorem Steuer (Neuer Preis (1+t)px)
● ÄquivalenzAbgabe > Steuerzahlungen
● Kosten der Besteuerung sind größer als die direkten Steuerzahlungen.
Wohlfahrtsverlusten größer, je stärker die Verhaltensreaktion. (Deswegen ist PauschalSteuer am effiziensten, denn es kein Verhaltensreaktion gibt)
Aber: Nicht jede Steuer verursacht Wohlfahrtsverluste!! (Kopfsteuern und Pigou Steuern)
● Es gibt Fälle (z.B Externalitäten, öffentliche Güter) wo es Wohlfahrtsverluste auch ohne Steuer gibt
Es ist nicht nur wichtig, Soziale Wohlfahrt zu maximieren, sondern auch wie dieser Überschuss verteilt ist
7.3 Fakten zur Besteuerung von Einkommen 7.4 Steuertarife & Progressivität
Anforderungen an Steuertarif:
● Prinzip der Leistungsfähigkeit
○ Steuerpflichtige mit höherem Bruttoeinkommen sollten mehr Steuern zahlen (T’(y) > 0)
● Prinzip der Reihenfolgeerhaltung (Anreizverträglichkeit)
○ Steuerpflichtige mit höherem Bruttoeinkommen sollten auch höheres Nettoeinkommen haben T’(y) < 1
Steuer ist progressiv
● Durchschnittssteuersatz wächst mit steigendem Einkommen
○ t(y2) > t(y1) wenn y2 > y1
○ Grenzsteuersatz > Durchschnittssteuersatz Steuer ist direkt progressiv
● Grenzsteuersatz wächst mit steigendem Einkommen
○ T’’(y) > 0 Steur ist indirekt progressiv
● Bei nichtzunehmendem Grenzsteuersatz steigt der Durchschnittsteuersatz [Gibt es Beispiele für direkt und indirekte Steuern?]
Progressive Tarife erlauben mehr Umverteilung, aber:
● Bei Schwankungen ist die durchschnittliche Belastung der Ek höher, als wenn das gleiche Gesamteinkommen über die Jahre gleichmässig verteilt wäre
Kalte Progression:
● Wenn Anstieg des Grenzsteuersatzes über nominale Werte bestimmt wird, kann es eine stärkere Steuerbelastung geben, wenn es Wirtschaftswachstum gibt.
○ Bei Inflation: weitere Reduktion von Realeinkommen
○ Bei realem Wirtschaftswachstum kein Problem
Wenn Grenzsteuersatz und Durchschnittsteuersatz für alle Einkommen gleich sein müssen muss ein Flattax ohne Freibetrag eingeführt werden
Ehegattenbesteuerung Arten von Besteuerung:
● Haushaltsbesteuerung
○ Hausahlt als Person behandelt
○ H(y1,y2) = T(y1 + y2)
● Individualbesteuerung
○ Werden wie Ledige besteuert
○ I (y1,y2) = T(y1) + T(y2)
● Ehegattensplitting
○ Zahlen das doppelte des Steuerbetrags auf die hälfte des Gesamteinkommens
○ S(y1, y2) = 2 T ((y1+ y2) /2) Prinzipien
● Nichtdiskriminierung der Ehe:
○ Steuerzahlung der Ehepartner, soll nicht größer sein, als bei individueller Besteuerung
○ E(y1, y2) < T(y1) + T (y2)
○ Unvereinbar mit Haushaltsbesteuerung
● Global Einkommensbesteuerung:
○ Gemeinsame Steuerzahlung soll nur von der SUMME der Einkommen abhängen
Ehengattensplitting mit beiden Prinzipien vereinbar
7.5 Besteuerung von Arbeitseinkommen & Reaktion des Arbeitsangebotes Mögliche Reaktionen:
● Anpassung des Arbeitsangebots (ArbeitFreizeit)
● Zeitliche Reaktionen (Intertemporäre Substitution)
● Steuer Vermeidung oder Hinterziehung
● Migration
→ Alle generieren Verzerrungen!
Steuertarif ist indirekt progressiv
Laffer Kurve: Steuerbasis sinkt bei höherem Steuersatz
[Das ist ganz wichtig. Laffer meint, dass je höher die Steuer, desto weniger wird es gearbeitet. Das führt, dass höhere Steuern möglicherweise weniger Steueraufnahmen mit sich bringen.
Beispiel: Staat könnte genau so viel aufnehmen bei Steuersatz von 20% als bei Steuersatz von 40%.
Natürlich ist 20% vorzuziehen! Hat stark Politik in Amerika beeinflusst (unter Ronald Reagan)]
7.6 Empirische Evidenz
● Geringe Reaktionen von primären EKBezieher im Haushalt (Männer)
○ Institutionelle Restriktionen (40h Verträge)
○ Friktionen am Arbeitsmarkt (JobSuche)
● Starke Reaktionen von Personen, die weniger im Arbeitsmarkt verankert sind (Frauen, ältere Personen..)
● Reaktion oft von Partizipationsentscheidung getrieben
○ Arbeiten oder nicht arbeiten statt mehr/weniger 7.7 Steuerhinterziehung
Difference in Differences
● Empirische Untersuchungen
● Ceteris Paribus
○ Resultate nur valide wenn alles andere konstant bleibt
● DD kontrolliert für Änderungen der äußeren Umstände
● 2 Gruppen (Kontroll und Treatment)
● KEINE SELBSTSELEKTION!
Optimale Besteuerung
Normative FIWI: Wie soll die Steuerpolitik ‘idealerweise’ gestaltet werden?
Umsetzung von:
○ Einnahmen zur Finanzierung öffentlicher Güter
○ Ungleichheit zu Reduzieren
● Tradeoff zwischen Effizienz und Umverteilung
Soziale Wohlfhartsfunktion (SWF) aggregiert individuelle Nutzen zu einem ‘sozialen Wohlfahrtsniveau”
● Ordinales Konzept mit kardinale Nutzenmessung
● Staat = ‘benevolenter Diktator’ (Sozialer Planer)
○ “Zwingt zum Glück”
Additive SWF
● ‘Utilitaristische’ / ‘Bentham’sche’
○ W = ∑N Ui
○ Substituierbarkeit der Nutzen
○ Toleriert Ungleichheit
○ Aber: Abnehmende Grenzerträge von Einkommen Multiplikative SWF
● W = ∏N Ui
○ John Nash
○ Unvollständige Substituierbarkeit der Nutzen verschiedener Individuen MaxMin (Rawls’sche) SWF
● Nutzen am schlechtesten gestellten Individuums bestimmt Wohlfahrt
○ W = min (Ui)
○ Keine Substituierbarkeit der Nutzen
○ Toleriert Ungleichheit nicht
○ ‘Schleier der Ungewissheit’ (WiPo) Verallgemeinerte Klasse von SWF
● W =
1−v1∑U
i1v○
Utilitaristische v=0○
Multiplikative v = 1○
Rawls’sche v= ∞ Kritische Anmerkungen:● Kein Konsens über die ‘richtige’ Form der SWF (Normativ)
● Es gibt kein Weg, der die individuellen zu einer gesellschaftlichen Präferenzordung konsisten zusammenführ (Arrows Unmöglichkeitstheorem)
Optimale Einkommensbesteurung
● Steuer führt zu Verhaltensreaktionen
○ Höhere Steuer, weniger Arbeit
○ Verzerrung (DWL)
○ Laffer Kurve (Steuerbasis schrumpft)
● → Tradeoff zwischen Effizienz und Umverteilung Ansatz 1:
● Individuelle Fähigkeit beobachten und fixiert Steuerzahlung, unabhängig von wie viel gearbeitet wird
● LumpSum (Pauscha/Kopf): FirstBest Steuern. Keine Verzerung!
● Aber: Nicht plausibel!
Ansatz 2:
● Nur das Arbeitseinkommen (Wili) ist beobachtbar
● Wähle t und g um SWF zu maximieren
● Secondbest Steuer (Verzerrend)
Je höher die marginalen Wohlfahrtsgewinne aus einer Verminderung der Ungleichheit, je niedriger die Wohlfahrtskosten der Besteuerung, desto höher ist der optimale Steuersatz.
Eine stärkere kompensierte (marginale) Reaktion auf die Besteuerung impliziert höhere Wohlfahrtskosten und einen niedrigeren optimalen Steuersatz
Optimale Güterbesteuerung
Welche Güter sollen wie hoch besteuert werden?
● Niedrieger DWL bei niedrige Elastizität (Inelastische Nachfrage)
● Güter bei denen es eine starke Ausweichreaktion (Elastische Nachfrage) gibt sollten weniger stark besteuert werden
Fragen:
● Warum ist Pauschalsteuer am effizientes ?
Mit Pauschalsteuer gibt es keine Abweichungsmöglichkeiten, und damit gibt es kein Verhaltensreaktion.
● Handelt es sich bei staatlich betriebenen Opernhäsern um öffentliche Güter? Wie
könnte eine allokationstheoretische Begründung eines staatlichen Kulturbetriebs aussehen?
Nein! Ausschließbarkeit möglich und ab bestimmte Punkt auch Rivalität gegeben.
Rechtfertigung durch ‘positive externe Effekte’ Begründet.
● Sind Autobahnen öffentliche Güter? Gibt es eine allokationstheoretische Begründung für den staatlichen Bau von Straßen?
[Nicht sicher]: Rivalität ab bestimmte Punkt, ausschließbarkeit (zu möglicherweise hohe Kosten) gegeben. Keine Rechtsfertigung aus allokationstheoretische Perspektive (Kein reine öffentliche Gut): Aber: Natürliche Monopol? Würde es Sinn machen, mehrere Autobahnen MarburgGiessen zu haben?
● Wie würde sich die SamuelsonBedingung ändern, wenn wir gesellschaftliche Verteilungsziele berücksichtigen würden?
[Nicht sicher]: Es würde sich nicht verändern, denn bei der Samuelson Bedingung schon alle Bedingungen der Wohlfahrtsökonomie erfüllt sind
● Diskutieren Sie, warum dezentrale Maßnahmen einzelner Staaten zur Bekämpfung der Erderwärmung ‘zuwenig’ CO2 Reduktionen produzieren
Wir können die Bekämpfung der Erderwärmung als öffentliches Gut betrachten, da es nicht rivalität gibt (Die Nutzen aus saubere Luft von einem Land wird nicht beeinträchtigt, wenn andere Länder auch saubere Luft haben), und ausschließbarkeit unmöglich ist. Genau wie bei anderen reine öffentliche Güter, führen dezentrale maßnahmen (Laissez faire) zu einer Unterversorgung der öffentliche Gut. Dazu gibt es großes Anreiz zu Freeriding!. Wenn Länder die bei der Kyoto Protokol teilnehmen, ihre Nachfrage nach Fossil Fuels reduzieren, senken die Preise von Emissionen. Eine Senkung des Preises führt zu einer Erhöhung der Nachfrage für Emissionen von nichtgrüne Länder (Grüne Paradoxon HansWerner Sinn) (Aber: Anpassung von Zertifikatsmenge in t+1?)
Aus Papers:
Andreoni (1993): An Experimental Test of the PublicGoods CrowdingOut Hypothesis [Wie bestimmt man das NGG in dieser Tabelle?]
● Bei Experimenten, Individuen können systematische Fehler machen, z.B bei der Wahl von durchschnitt alternativen (Behavioral Economics, Kahnemann, Thaler)
● Theorie: A dollar from my pocket to the public good can be retrieved by reducing the
● Praxis: It is found that crowdingout is incomplete and that subjects who are taxed are significantly more cooperative.
● This result is taken as evidence for alternative models that assume people experience some private benefit from contributing to public goods
○ People's willingness to pay for public goods is positively related to their "moral satisfaction" from giving
● If people like to give but also get utility from the public good, they may give less to the public good if they feel their generosity is being "taken advantage of." When the public good is supplied partly by taxation, then the tax provides a lower bound on the extent to which their generosity can be exploited by others
Atkinson et al (2011): Top Incomes in the Long Run of History
● Most countries experience a dramatic drop in top income shares in the first part of the twentieth century in general due to shocks to top capital incomes during the wars and depression shocks.
● However, over the last thirty years, top income shares have increased substantially in English speaking countries and in India and China but not in continental European countries or Japan. This increase is due in part to an unprecedented surge in top wage incomes.
Bergstorm et al (1986): On the private provision of public goods
● A small redistribution of wealth among the contributing consumers will not change the equilibrium amount of the public good.
● Larger redistributions of wealth will change the set of contributors and thereby change the equilibrium provision of the public good.
Chetty, Kroft, Looney (2009): Salience and Taxation: Theory and Evidence
● Consumers underreact to taxes that are not salient.
● Increases in taxes included in posted prices reduce alcohol consumption more than increases in taxes applied at the register.
● Commodity taxes that are included in the posted prices that consumers see when shopping (and are thus more salient) have larger effects on demand
● The finding that individuals make systematic optimization errors even with respect to relatively simple, linear commodity taxes suggests that more complex policies such as income taxes or transfers could generate very different behavioral responses from those predicted by standard models.
Cook, MacDonald (2010): PUBLIC SAFETY THROUGH PRIVATE ACTION:
AN ECONOMIC ASSESSMENT OF BIDS, LOCKS, AND CITIZEN COOPERATION
● Private actions arguably deserve a central role in the analysis of crime and crime prevention policy
● Among the potentially relevant trends: growing reporting rates (documented in this paper); the growing sophistication and use of alarms, monitoring equipment and locks;
the considerable increase in the employment of private security guards; and the decline in the use of cash. Private actions of this sort have the potential to both reduce crime rates and reduce arrests and imprisonment. Welldesigned regulations and programs can encourage effective private action.
● Individuals choose whether to commit crime, and what crimes to commit, based in part on the characteristics of available opportunities. Those criminal opportunities are created primarily by private action.
● If policymakers ignore the fundamental role of private action, they are in danger of misunderstanding observed trends and patterns in crime
● Successful investigation leading to arrest and conviction of a criminal usually requires private citizens to voluntarily provide the necessary information, beginning with the crime report. Since private cooperation tends to be costly to the provider and have little tangible payoff, it is likely to be undersupplied – the public benefit of cooperation is greater than the private benefit.
Fehr, Gachter (2000): Cooperation and Punishment in Public Goods Experiments
● Casual evidence as well as daily experience suggest that many people have a strong aversion against being the "sucker"in social dilemma situations
● those who cooperate may be willing to punish freeriding, even if this is costly for the mand even if they cannot expect future benefits from their punishment activities
● Freeriders are punished the more heavily the more they deviate from the cooperation levels of the cooperators. Potential freeriders, therefore, can avoid or at least reduce punishment by increasing their cooperation levels. This, in turn, suggests that in the presence of punishment opportunities there will be less free riding
● 2 Experiments:
○ With (costly) punishment
○ Without punishment
○ vastly different contributions in the two conditions. In the nopunishment condition contributions converge to very low levels. In the punishment condition, however, average contribution rates between 50 and 95 percent of the endowment can be maintained
● This paper provides evidence that spontaneous and uncoordinated punishment activities give rise to heavy punishment of freeriders
● Punishments is clearly inconsistent with models of pure altruism or warmglow altruism (e.g., James Andreoni,1990) because an altruistic person never uses a costly option to reduce other subjects' payoffs
Kerschbamer, Kirchsteiger (1999): Theoretically robust but empirically invalid?
An experimental investigation into tax equivalence
● Subjects who actually have to pay the tax carry a higher tax burden. It is argued that this
tax liabilities induces a shift in behaviorally relevant social norms.
● people are motivated by both their pecuniary aftertax payoffs and social norms concerning the distribution of payoffs, can explain the violation of LSE, provided the legal obligation to pay a tax is regarded as a moral obligation to bear it.
Grüne Paradoxon Hans Werner Sinn: Oben!
Kyoto Protokol Lueg:
Aus Übung:
2. 2 Die Nebenbedingungen sind Einkommensgleichung ( y = x + g) und Transformationsgleichung ( G = F(Z)
Ubung 3
1a) Wenn es gefragt wird ob ein Sozialplanner in öffentliche Güter investieren soll, was man machen muss ist der Grenznutzen von öffentliche Güter finden. Falls er > 0 ist, dann hat er zunehmende grenzerträge und eine vollinvestition ist wünschenswert. Um die Grenznutzen zu finden braucht man einfach ∑U nach Z abzuleiten.
1b)Wenn man wissen will ob Individuen freiwillig für die öffentliche Güter spenden würden, muss man das selber machen (Grenznutzen von z finden), falls er <0 ist, bedeutet es, dass es sich nicht lohnt für das öffentlich Gut zu spenden. Damit wird es keine private Bereitstellung geben.
1c) (Aus Theorie und Papers): Bei die so genannten “Oneshotgames” wird ein rationales Individuum nicht bestrafen, denn es ihm keine Nutzen bringt, bzw sind die Kosten der Strafe größer als der Nutzen. Wenn Individuen sich wieder treffen, kann es sich lohnen zu strafen, denn wenn Individuen wissen, dass bei einer Abweichung von ParetoEffiziente Verhalten in t0 sie in t1 bestrafen werden, werden sie in t0 nicht abweichen.
Bei Experimente sind die Ergebnisse anders. Auch bei OneShot games bestrafen Individuen obwohl es nicht ‘rational’ zu bestrafen ist. Es könnte sein, dass bei keine Strafe fühlen sich Individuen wie ‘suckers’ (Aus einem Paper)
2) Crowding Out
Bei Crowding Out muss man finden die optimale Spendemenge in Abhängigkeit von Steuern
finden. Um das zu machen muss man ∂gi/∂t finden (Grenznutzen von Spende!) . Da individuen rational sind, muss man immer der Nutzen maximieren. Also: Was ist die Optimale Spendemenge in Abhängigkeit von Steuern, wenn wir unser Nutzen maximieren wollen.
Wir müssen zuerst die optimale Spende funktion finden (∂U/∂gi) (Beachte: Nebenbedingungen müssen eingesetzt werden!).
Da optimale Spendemenge auch von anderen Individuen abhängt , muss man die Reaktionsfunktion für beide individuen finden (Spieltheorie!) [Wie viel spende ich, in Abhängigkeit von was ich verdiene (yi), was die andere machen (gi) und Steuern)]
Wenn man eine Reaktionsfunktion in die andere einsetzt, hat man die Spendefunktion in Abhängigkeit von nur exogene Variablen.
Jetzt darf man schon die Spende funktion nach Steuern ableiten.
Wenn Nummer negative ist, verdrängen Steuern private Spenden!
Übungsblatt 6:
Marktversagen auf Grund von Informationsasymmetrien Market for Lemons (Akerloff 1970) (WiPo):
● Es liegen Informationsasymmetrien (Versicherungen können nicht zwischen gute und schlechte Risiko unterscheiden)
● Akteure werden ihre Informationsvorteilen ausnutzen
○ Keine Preisdifferenzierung möglich, da alle die niedrigste Tariff wählen würden
○ Einheitliche Preis erforderlich
● Dieses Versicherungspreis ist nicht nutzenmaximierend für gute Risiken
● Schlechte Risiken verdrängen gute Risiken aus dem Markt
● → Kann zu einem Zusammenbruch des Marktes führen! (Marktversagen!)
● Mögliche Lösungsansätze:
○ Selbstselektion
■ Gute Risiken wählen Versicherung mit selbstbeteiligung
■ Schlechte Risiken wählen Versicherung ohne selbstbeteiligung
○ Institutionelle Arrangements
■ Screening, Signaling
○ Staatliche Eingriff
■ Versicherungszwang
■ Gerechtfertigt vom Marktversagen
● Andere Gründe für Marktversagen bei Versicherung
○ Moral Hazzard
■ ExAnte: Nicht ausreichenden Anstregungen zur Vorbeugung von Krankheiten
FolgeKosten
○ Siehe Oben (5 Argumente für staatliche Eingriff)