Schule ohne Schranken
Simbabwe
Seite 2/22
Simbabwe
Simbabwe Simbabwe Deutschland
Fläche in km² 390.757 357.121
Bevölkerung in Millionen 14,5 80,7
Bevölkerungsdichte in Einwohner/km² 37 226
Säuglingssterblichkeit in % 2,6 0,3
Lebenserwartung
Männer 57 78
Frauen 59 83
Analphabetenrate in %
Männer 11,5 < 1
Frauen 15,4 < 1
Bruttoinlandsprodukt in Dollar/Kopf 1.700 48.200
Quelle: CIA World Factbook (2017)
Trotz fortschrittlicher Gesetze zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung besucht in Simbabwe nur jedes dritte Kind mit einer Behinderung die Schule.
Seite 4/22
Die Jairos Jiri Association (JJA) lässt Kinder mit und ohne Behinderung Seite an Seite lernen. Ihre Schule in Nyamuwanga gilt im ganzen Land als
Vorreiter der Inklusion.
Milton Chibanda steht jeden Morgen früh auf. Zu spät in die Schule zu kommen, wäre für ihn schlimm. „Ich will lernen, lernen, lernen“, erklärt er per Gebärden sprache.
Seite 6/22
Sein Zuhause ist eine einfache Hütte mit zwei Zimmern, davor ein Vorplatz mit der Feuerstelle. Hier isst er hastig einen Teller Maisbrei, bevor er sich auf den Weg macht.
Miltons Vater hat nach seiner Geburt das Weite gesucht. Er wollte nichts mit einem Kind mit Behinderung zu tun haben. Die Mutter muss sich alleine um ihn kümmern.
Seite 8/22
Seit zwei Jahren steigt Milton Chibanda jeden Tag in den Überlandbus, der ihn zur Grundschule in Nyamuwanga fährt. Hier nimmt man auf seine
Bedürfnisse Rücksicht.
In der Schule lernt er Lesen, Schreiben und die Gebärden sprache.
„Früher hatte er kaum Freunde“, sagt seine Mutter. „Jetzt kommt er mit allen gut klar.“
Seite 10/22
Auch Miltons gehörlose Klassenkameradin Velacious Zisengwe geht gerne in die Schule: „Ich bin froh, dass ich mit Menschen zusammen bin, die mich verstehen.“
Zusammen mit Milton geht Velacious in die Klasse für Gehörlose. Im Unterricht von Lehrerin Maiden Chifamba kommen die beiden gut mit.
Seite 12/22
Und so können Velacious und Milton mittlerweile in manchen Fächern neben Kindern ohne Behinderung sitzen – auf den Bänken der regulären vierten Klasse.
Memory Mutemeri, die Lehrerin der Viertklässler, muss sich um 48 Kinder kümmern. Trotzdem versucht sie, Aufgaben auch in der Gebärdensprache zu besprechen.
Seite 14/22
Denn alle Kinder kennen die Zeichen. Sie lernen sie ganz von alleine in den Pausen, wo auch nicht zwischen „behindert“ oder „nicht behin dert“
unterschieden wird.
Auch baulich hat die Schule einiges getan: Mittlerweile ist sie mit Rampen, Geländern, breiten Türen und barrierefreien Toiletten ausgestattet.
Seite 16/22
„Mehr Akzeptanz, mehr Miteinander, mehr Inklusion“, fordert Wilson Ruvere, Leiter von JJA. „Denn Menschen mit Behinderung können ein selbstständiges Leben führen.“
Seite 17/22
Auf dem besten Weg zu einem selbständigen Leben ist auch Monalisa Mudanyu (14).
Sie ist taub und darf endlich zur Schule gehen. Dort ist sie eine der fleißigsten.
Seite 18/22
Nach nur einem Jahr Unterricht kann sie sich mit der Gebärdensprache gut verständlich machen. Und sie hat mit Joyleen eine beste Freundin gefunden.
Alle wissen inzwischen: Das Mädchen ist alles andere als dumm.
Ihr Informatiklehrer sagt sogar, sie sei am Computer die Beste der Klasse.
Seite 20/22
Dass Monalisa in die Schule gehen kann, ist die Chance ihres Lebens.
Auch wenn die 14-Jährige noch viel aufzuholen hat: Sie blickt nun zuversichtlich in die Zukunft.
Sie sahen eine Präsentation zum Projekt des Projektpartners Jairos Jiri Association (JJA) aus Simbabwe.
Schule ohne Grenzen Projektemagazin 2017/18 Herausgeber
Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Caroline-Michaelis-Str. 1
10115 Berlin
Telefon 030 65211 1189
kontakt@brot-fuer-die-welt.de
www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/simbabwe-bildung Redaktion Thomas Knödl, Thorsten Lichtblau
Text und Fotos Helge Bendl
Gestaltung Thomas Knödl Berlin, August 2017
Seite 22/22