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Amelogenesis imperfecta. Hypoplastische Form

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Academic year: 2022

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SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 126 9 P 2016 THEMA DES MONATS

SCHLÜSSELWÖRTER: Zahnentwicklungsstörung, Genetische Dysplasie

Amelogenesis imperfecta

Hypoplastische Form

LITERATUR

Witkop CJ,JR.: Amelogenesis imprerfecta, dentinogenesis imperfecta and dentin dysplasia revisited: problems in classification.

J Oral Pathol 17: 547-553 (1988) Bäckman B., Holm A-K:

Amelogenesis imperfecta:

prevalence and incidence in a northern Swedish county.

Community Dent Oral Epide- miol 14: 43-47 (1986) Bäckman B., Holmgren G.:

Amelogenesis imperfecta:

a genetic study.

Hum Hered 38: 189-206 (1988)

Simon Ramseyer Adrian Lussi

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern

KORRESPONDENZ Dr. med. dent.

Simon Ramseyer Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin Freiburgstrasse 7 3010 Bern

Telefon +41 31 632 25 80 simon.t.ramseyer@gmail.com

REDAKTION

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinder- zahnmedizin, zmk bern

LAYOUT

Ressort für Multimedia, zmk bern

Abb. 1 a Klinische Dokumentation von fazial. Der front- offene Biss wird durch den Habitus einer Zungeninter- position unterhalten.

Abb. 1 b Nahaufnahme der oberen Frontzähne. Deutlich ersichtlich ist die Schmelzdysplasie bei intaktem Dentin.

Abb. 1 c Ansicht der Frontzähne von inzisal.

Die Zahnentwicklung basiert auf komplexen Prozessen, welche sich über lange Zeiträume erstrecken. Diese Prozesse können durch ver- schiedene Ursachen gestört werden.

Bei der Amelogenesis imperfecta (AI) handelt es sich um eine hereditäre Schmelzentwicklungs- störung, welche nicht mit einer systemischen Grunderkrankung vergesellschaftet ist. Die Prävalenz variiert je nach Population zwischen 1:20'000 und 1:718. Da das Erscheinungsbild der AI mit der jeweiligen gestörten Entwicklung des Schmelzes zusammenhängt, ist die Ein- teilung nach Witkop sinnvoll: A) Störung während der Bildung der organischen Matrix (Hypoplasie), B) während der initialen Minera- lisation (Hypokalzifikation) oder C) während der nachfolgenden Schmelzreifung (Hypo- maturation). Die hypoplastische Form tritt mit 73%, die hypokalzifizierte Form mit 6% auf.

Oft gibt es aber Kombinationen der drei Formen.

In der Regel tritt die Erkrankung bilateral- symmetrisch an mehr als einem Zahn auf.

Ebenfalls können eine oder beide Dentitionen betroffen sein. Nebst dem klinischen Erschei- nungsbild gibt der radiologische Befund weitere Hinweise auf Qualität und Quantität der Mineralisation (Abb. 1 bis 4).

Patientenfall: Der 10 Jahre alte Junge stellte sich an der Klinik wegen Schmerzen im ganzen Mund vor. Zusätzlich klagte der Patient über die eingeschränkte Möglichkeit Speisen abzu- beissen (Abb. 1a und Abb. 3a/3b). Die Familien- anamnese ergab eine nahe verwandtschaftliche Verheiratung in der Familie. Das dentale Er- scheinungsbild konnte von den Eltern des Pati- enten in der Verwandtschaft jedoch ausge- schlossen werden. Der klinische Befund zeigte an beiden Dentitionen eine raue, zum Teil ver- minderte, bis fehlende Schmelzdicke und eine teilweise bräunliche Zahnverfärbung. Letztere wurden auch durch exogene Pigmenteinlage- rung verursacht (Abb.1b und Abb.2). Im radio- logischen Befund konnte teilweise ein Kontrast zwischen Schmelz und Dentin festgestellt werden, jedoch war bei beiden Dentitionen eine verminderte Schmelzdicke ersichtlich (Abb. 4).

Auf Grund der radiologischen und klinischen Beurteilung konnte die Diagnose Amelogenesis imperfecta generalisata vom hypoplastischen Typ gestellt werden.

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THEMA DES MONATS

Abb. 4 Das OPG zeigt die Dysplasie an beiden Dentitionen.

Abb. 2 a–d Abbildung der vier Quadranten von okklusal. Der Befall der bleibenden ersten Molaren zeigt, dass beide Dentitionen symmetrisch von der Dysplasie betroffen sind.

Abb. 3 Ansicht von lateral (a: rechts, b: links). Deutlich ersichtlich ist hier der frontoffene Biss mit der Zungeninterposition.

2 a

3 a 3 b

2 b 2 c 2 d

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