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Bestimmung der Druschfähigkeit (Dresch-lndex) von Getreide

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Academic year: 2022

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GETREIDEERNTE

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Peter Wacker, Hohenheim

Besti m m u ng d e r D rusc hfä h igke it (Dresch- l ndex) vo n Getre i d e

Der Mähdrescher hat sich zur Ernte von Körne rfrüchten in den industrialisierten Ländern durchgesetzt. Es gelang, Getrei­

de in einem Arbeitsgang mit sehr gerin­

gen Verlusten, gute r Arbeitsqualität und hohem Durchsatz zu ernten. Dies wurde durch konstruktive Verbesserungen, Einfüh rung rotierender Abscheidesyste­

me, aber auch durch pflanzenbauliche Maßnahmen und züchterische Fortschritte e rzielt. Durch neue Sorten wurden die Ert räge erhöht, eine gleichmäßigere Abreite des Korns und eine höhere Aus­

fallfestigkeit erreicht. Bisher nur in geringem Maße von der Pflanzenzüchtung berücksichtigt wurde die Auswirkung neuer Sorten auf die Arbeitsqualität von Mähdreschern. ln Hohenheim wurde ein Versuchsstand aufgebaut, mit dem mit relativ geringem Aufwand die Stoffeigen­

schaften des zu bearbeitenden Gutes hinsichtlich Kornahscheidung und Korn­

beschäd igung ermittelt werden können.

Dreschen, um hohe Kornverluste zu ver­

meiden und eine frühe Kornabscheidung zu erreichen. Durch d iesen aggressiveren Dreschvorgang mit engerem Dreschspalt, höherer Dreschtrammeldrehzahl und auch durch den Einsatz von anderen Dreschsystemen (Mehrtrommeldresch­

werk) entstehen aber höhere Kornbe­

schädigungen [3] .

Die Leistungsfä higkeit eines Mähdre­

schers wird als maximaler Durchsatz bei noch vom Landwirt a kzeptierten Kornver­

lusten definiert. Dabei wird davon ausge­

gangen, daß sich die Kornbeschädigun­

gen in G re nzen halten und d ie Reinheit noch a kzepta bel ist. Allerd ings ka n n die Arbeitsqualität verschiedener Mähdre­

scher n u r dann miteina nder verglichen werden, wenn sie zur sel ben Zeit i m sel­

ben Besta nd ermittelt wurde, weil einzel­

ne Stoffeigenschaften schwa n ken kön­

nen und d ie Arbeitsqualität sehr stark be­

einflussen [4].

Bild 1: Dresch-lndex Prüfstand

Fig. 1: Basic design of

schiedlicher Druschfäh igkeit begründet [5]. Da d ie Stoffeigenschaften und auch d ie Erntebedingungen ka u m beeinflußt werden können, wird d e r Vergleich von Mähdreschern erschwert. Deshalb wer­

den von den Maschinenprüfanstalten und den Herstellern bei Leistungsprüfun­

gen sogenan nte Referenzmähdrescher und Referenzbaugru ppen verwendet. Die Leistung der zu prüfenden Maschine wird dabei relativ zur Leistung einer gleichzei­

tig eingesetzten Vergleichsmaschine an­

gegeben, d ie bei den U ntersuchungen i m mer d ie gleiche Einstellung haben soll­

te. Allerd ings erhöht sich der Ver­

suchsaufwand dad u rch erheblich [4] . Ziel der hier vorliegenden U ntersu­

chungen war es, einen Dresch-lndex zu definieren , mit dem m it möglichst gerin­

gem Aufwand die Stoffeigenschaften von Getreide vor a llem hinsichtlich Drusch­

fäh igkeit, N KB-Abscheid u ng und Korn­

beschädigung bestimmt werden können.

Dadurch kann die Mähd rescherprüfung vereinfacht und das vom Mähdrescher während der Prüfu ng zu erntende Sor­

tenspektru m red uziert werd e n . Versuchsaufbau

L.._ ______________________� test stand

Zur D u rchführung der U ntersuchu ngen wurde in Hohenheim ein Versuchssta nd (vergleichbar Zaidi [6, 7]) a ufgebaut, mit dem d ie Korna bscheidung ü ber der Län­

ge des Dreschkorbes, d ie a bgeschiede­

nen unausgedroschenen Ähren (Korn i n S pelzen) u n d d ie Korn beschäd igu ngen unter gleichbleibenden Bedingungen er­

m ittelt werden können ( Bild 1 und 2).

Z

werden die Ausdruschverl uste (in den u r Beurteilung des Dreschprozesses Ähren verbliebene Körner), d ie Abschei­

d ung der Körner d u rch den Dreschkorb und d ie Kornbeschädigungen herangezo­

gen [ 1 , 2]. Wesentlichen Einfluß auf die A rbeitsq ualität des Dreschwerkes haben d ie Korn- und Strohfeuchte, d ie Art und Sorte des Getreides, der D urchsatz, d ie Wachstumsbedingungen und der Grün­

guta nteil. Die Züchtung auf hohe Ausfall­

festigkeit erfordert bei den heute a nge­

ba uten Getreidesorten ein aggressives

Dr. Peter Wacker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Grundlagen der Landtechnik (Leiter: Prof. Dr. -lng. H.D.

Kutzbach) im Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim, Garbenstr. 9, 70599 Stuttgart.

246

Bei den D LG-U ntersuchungen von Mähd reschern 1994 wurden die seh r un­

terschiedl ichen, bei gleichem Verlustni­

veau erreichten Durchsätze bei den ein­

zelnen untersuchten Sorten von Gerste und Weizen vor allem m it deren unter-

Der Versuchsstand m it einer B reite von 200 mm besteht aus serienmä ßigen Tei­

len (Dreschtrommel, - korb und Wende­

trom mel) eines Parzellenmähdreschers.

Ein leicht geriffeltes Förderband m it einer

Bild 2: Versuchsstand zur Bestimmung der Druschfähigkeit Fig. 2: Test stand for determining threshability

52. Jahrgang LANDTECHNIK 5/97

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1 0D r---� 20 ,---�

%

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MO PU AL BA TR CA Rl BA CO LO Getreidesorte

variety

Bild 3: Einfluß der Getreidesorte auf die Kornabscheidung Triticale:

Modus Purdy Alamo Boreas Trimaran Winterweizen:

Campus Ritmo Batis Contra Longos

16% r---��---�

Triticale Winterweizen

c

·c; triticale winter wheat

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23 m/s

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MO PU AL BO TR CA Rl BA CO LO Getreidesorte

variety

Triticole:

Modus Purdy Alomo Boreas Trimaran Win terweizen:

Campus Ritmo Batis Contra Longos

Bild 4: Einfluß der Getreidesorte auf den Bruchkornan teil Fig. 3: lnfluence of crop variety on grain separation Fig. 4: lnfluence of crop variety on damaged grain

Länge von 1 ,8 m führt das G ut zu. Vor der Dreschtrammel (Durchmesser 350 mm) wird das Gut d u rch ein oberha lb des Zu­

fü hrbandes angeordnetes, mit der glei­

chen Geschwindigkeit von 0,25 m/s u mlaufendes, kurzes Band etwas festge­

halten . Dad urch wird ein plötzliches Ein­

ziehen in den Dreschspalt vermieden . Das durch den Dreschkorb a bgeschiede­

ne G ut wird in den Behältern 1 bis 8, das nicht a bgeschiedene G ut im Behälter 9 a ufgefa ngen . Das Zuführband und die Dreschtrammel werden getrennt von zwei in der Drehzah l einste l l ba ren Elektromo­

toren angetrieben.

Versuchsd urchführung

Vorversuche haben gezeigt, daß für d ie U ntersuchu ngen jeweils 2 x 40 Ähren ( Lä nge m it Stroh 20 cm) in fünf Reihen bei sonst unveränderter Einstellung des Versuchsstandes zu guten Ergebnissen führen. Die Streuung der Meßwerte ist seh r gering, es zeigte sich eine sehr gute Reproduzierbarkeit. Nach dem Versuch wird der I n halt jedes einzelnen Behä lters gewogen, d ie einzelnen Korn- und N KB­

Anteile bestimmt u nd d ie B ruchkornmas­

se ermittelt. Um den Versuchsaufwand zu red uzieren, ist ein wesentliches Ziel der U ntersuchungen, ü ber statistische Aus­

wertungen diejenigen Behälter zu ermit­

teln, deren Fraktionen relevant für die Be­

stimmung eines Dresch- l ndexes sind. Die U mfangsgeschwind igkeit der Dresch­

trammel wurde a uf 26 m/s sowie teilwei­

se a uf 23 m/s und der Dreschspa lt vorn m it 12 mm und hi nten mit 6 mm festge­

legt. Ein Laborsteigsichter reinigt d ie ab­

geschiedenen Fra ktionen nach.

Ergebnisse

Bei den bisher in Hohenheim d u rchge­

führten U ntersuchungen entstanden kei­

ne oder ä ußerst geringe Ausdruschverlu­

ste. Deutliche U ntersch iede zeigten sich bei der Abscheid ung ü ber der Dresch­

korblänge und vor allem beim Bruchver-

52. Jahrgang LANDTEC H N I K 5/97

halten in Abhä ngigkeit von der Korn­

feuchte. Bisher wurde, wichtig für Labor­

versuche, der Einfluß der Lagerdauer, des Lagerungsortes, des Erntetages und der Getreidesorte untersucht.

B eispielhaft soll der Einfluß verschiede­

ner Getreidesorten von Triticale und Win­

terweizen beschrieben werden. ln der letzten Erntesaison ( 1996) wurden fünf versch iedene Triticale und Wi nterweizen­

sorten mit dem Versuchsstand unter­

sucht. Die Proben wurden direkt hinter­

ei nander geerntet, sofort gedroschen, ei ngelagert und erst anschließend ge­

trennt. Auf diese Weise wurde ein sehr kurzer Zeitverzug zwischen Ernte und Drusch erreicht. Die verschiedenen Sor­

ten hatten diesel be Vorgeschichte. Sie waren am sel ben Tag gesät worden, be­

kamen dieselben Dü nge- und Pflanzen­

sch utzmittel . Die Kornfeuchte betrug bei Triticale einheitlich 14 %, bei Winterwei­

zen lag sie zwischen 12 und 13 % . W i e Bild 3 zeigt, ist d i e Kornabschei­

d ung bei Triticale geringer als bei den Winterweizensorten, schwa n kt a ber stär­

ker. Bei Triticale erreicht d ie Sorte Purdy die höchste und die Sorte Trima ra n die niedrigste Kornabscheidung. Die U m­

fangsgeschwind igkeit der Dreschtrammel wirkte sich entsprechend aus.

Die untersuchten Getreidesorten zeig­

ten vor allem hinsichtlich des Bruc h korn­

a nteils größere U nterschiede ( Bild 4). Tri­

ticale ist wesentlich bruchem pfind licher.

Den höchsten Bruch kornanteil erreicht d ie Sorte Trimara n bei 26 m/s, d iese hat auch die sch lechteste Kornabscheidung (Bild 3). Dad u rch ist der Dreschweg bis zur Abscheidung länger, und die Körner werden öfters von den Schlagleisten ge­

troffen . Bei Wi nterweizen fällt der geringe Bruchkornanteil der Sorte Contra a uf.

Ausblick

Der Versuchsstand eignet sich für d ie Be­

stim m u ng der Druschfähigkeit Er ist ein geeignetes H ilfsm ittel für d ie Entwickl u ng

bei Mähdrescherherstellern, Forsch ungs­

ein richtungen und vor allem für d ie Pflan­

zenzüchtung. Es werden gut reproduzier­

bare Ergebnisse mit relativ geri ngem Ar­

beitsaufwand erzielt. Der Gutverbrauch ist gering.

F ü r weitere U ntersuchu ngen ist d ie sta­

tistische Bearbeitung der ermittelten Da­

ten geplant, u m zu prüfe n , ob d u rch Aus­

wertung nur einzelner Behälter das Ver­

fah ren weiter vereinfacht und der Dresch-lndex in einer Kennzahl definiert werden kan n .

Weiterhin sol l d ie Auswirkung von Saat­

zeit, Düngung (orga n isch, anorganisch , Menge, Gaben), Saatstärke, Halmverkür­

zer und Pfla nzenschutz (Strobiluri n ) a uf d ie Druschfä higkeit verschiedener Getrei­

desorten untersucht werden.

Lit eratur

[1] Beck, T: Beurteilung der Leistung der Trenn­

prozesse i m Mähdrescher mit Hilfe gemesse­

ner Stoffeigenschaften. G rundl. Landtechnik 40 ( 1990), H . 2, S. 41-68

[2] Wacker, P. : Einflüsse auf die Dreschleistung von Mähdreschern. Landtechnik 40 ( 1985), H . 6, S. 273-277

[3] Wacker, P.: Einflüsse auf die Kornbeschädi­

gung bei Axial- und Ta ngentialdreschwerken.

Landtechnik 45 ( 1990), H. 6, S. 222-224 [4] Beck, T und H.D. Kutzbach: Messung und

Beurteilung der Leistung von Mähdreschern.

Landtechnik 45 ( 1990), H. 6, S. 2 18-222 [5] Braun, 0. : 3 Mähd rescher im DLG-Vergleich.

profi 7 ( 1995), H. 4, S.38-45

[6] Zaidi, 5. : A comparison of five wheat thresha­

bility parameters using an instrumented Ihreshing cylinder. M.S.Thesis , Kansas State University, Manhattan , Kansas, 1974 [7] Corn, 0., S.J. Clark, L.E. Stephens and G.E.

Fairbanks: Parameters for measuring Ihre­

shing characteristics of wheat. ASAE-Paper No. 78-1 567

Schlüsselwörter

Mähdrescher, Stoffeigenschaften, Druschfähigkeit, Dresch-l ndex Keywords

Com bine harvester, crop properties, th resha bility, threshing index

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