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Universität Völkerkunde

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Academic year: 2022

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(1)80 Jahre. Sammlung für Völkerkunde der Universität Zürich. Karl Henking. Im Jahre 1887 erließen sechzehn führende Männer Wissenschaft, Handel und Industrie der Stadt Zürich einen Aufruf zur Gründung einer ethnogra¬ phischen Gesellschaft. Ihr Ziel waren Aufbau und. aus. Unterhalt. ethnographischen Museums. Es über fremde, außereuropäische Völker und Kulturen im Sinn einer allgemeinen Volksbildung vertiefen helfen. Der Aufruf fand begeisterten Widerhall. Am 23. Februar 1888 trat die konstituierende Versammlung zusammen, und schon im folgenden Jahr 1889 konnte das Museum unter Professor Dr. Otto Stoll, als erstem Direktor, im Kuppelraum des damaligen Börsengebäudes er¬ öffnet werden. Es war das drittälteste ethnogra¬ phische Museum in der Schweiz. Den Grundstock bildeten die privaten, während eigener Forschungs¬ reisen zusammengetragenen Sammlungen der Zür¬ cher Professoren Otto Stoll, C. Keller und Hans Schinz sowie die von der Antiquarischen Gesell¬ schaft überlassene Sammlung des Hofrates J. K. Horner. Dieser Zürcher Forscher hatte als kaiser¬ lich-russischer Hofastronom an der berühmten rus¬ sischen Weltumsegelung unter Kapitän Krusenstern in den Jahren 1803 bis 1807 teilgenommen. Zu diesen bedeutenden Sammlungen kamen einige kleinere, außerdem ein Teil der wertvollen Samm¬ lung des Zürcher Ingenieurs Alfred Ilg, der am äthiopischen Hofe als Minister gewirkt hatte. So erfaßte das Museum schon von Anfang an weite ethnographische Regionen, nämlich Mesoamerika, Ozeanien, Ostasien, Nord-, Nordost- und Südafrika, Madagaskar und Polargebiete. In den neunziger Jahren erfuhr das Sammlungsgut eine wesentliche Ausdehnung vor allem durch die Aufnahme von Kulturgut mehrerer Völker Zentralund Südasiens sowie Nordamerikas und der JapanSammlung des Zürcher Kaufmanns Hans Spörri, zu deren Erwerbung Private, der Allgemeine Dozen¬ tenverein beider Zürcher Hochschulen, die Regie¬ rung des Kantons Zürich und die Schweizerische Eidgenossenschaft einmütig die Mittel dargebo¬ ten hatten. Im selben Jahrzehnt fand das Museum einen neuen, freilich ungeeigneten und eher un¬ würdigen Standort am Seilergraben. Zu Ende des Jahrzehnts, 1899, schlössen sich die Ethnogra¬ phische und die 1897 gegründete Geographische Gesellschaft zur Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft Zürich zusammen, in deren Besitz das Museum nun überging. eines. sollte das Wissen. 86. Anno 1913 erlebte das Museum eine entscheidende Wende. Die Geographisch-Ethnographische Gesell¬ schaft schenkte es in diesem Jahr der Universität und übergab es damit dem Kanton Zürich zur Be¬ treuung. Im folgenden Jahr erhielt das Museum eine neue Unterkunft im Hauptgebäude der Universität an der Rämistraße, wo es sich heute noch befindet.. Damals war das ohne Zweifel eine ausgezeichnete Lösung; heute erweist sich dieser Standort als un¬ günstig, da die Ausstellungsräume, eingeschoben zwischen Hörsälen und anderen Universitätsinsti¬ tuten, der Öffentlichkeit nur schwer zugänglich sind und ganze Sammlungsgruppen, obgleich an sich be¬ deutend, wegen Mangels an Platz auswärts einge¬ lagert werden mußten. Unter der Direktion von Prof. Dr. Hans J. Wehrli setzte eine neue Entwicklungsperiode des Museums ein. Sie war neben dem Ausbau schon vorhandener Sammlungsbereiche und der Aufnahme wertvollen Kulturgutes südasiatischer Völker vor allem durch. Aufbau einer wertvollen Indien-Nepal-TibetSammlung und durch die mittels Beiträgen öffent¬ licher und privater Gönner finanzierte Übernahme der berühmten afrikanischen Kunstsammlung Hans Coray geprägt. Diese reiche Entfaltung setzte sich unter Prof. Dr. Alfred Steinmann fort. Seinem Weit, blick und seiner genialen Sammlerbegabung ver¬ dankt das Museum den trotz vieler Schwierigkeiten systematischen Ausbau in allen Bereichen sowie die Entwicklung der Indonesiensammlung zu einem be¬ deutenden Bestandteil des Museums. So vermag heute die Sammlung für Völkerkunde ein anschauliches Bild menschlichen Schöpfertums zu vermitteln und bietet reiche Quellen zu einem allgemeinen vergleichenden Studium menschlicher Kulturentwicklung. Innerhalb dieses großen Rah¬ mens bestehen aber ausdrückliche Schwerpunkte, nämlich Holzbildhauerei und Metallgießkunst afri¬ kanischer Völker, Ikonographie des Hinduismus, Buddhismus und Lamaismus, Ritual und Vorstel¬ lungswelt animistischer Religionen sowie verglei¬ chende Ornamentstil- und Symbolkunde. Damit bil¬ den gegenwärtig das religiöse und künstlerische Schaffen außereuropäischer Völker das charakteri¬ stische Merkmal des Museums. Das reiche Samm¬ lungsgut wird durch eine beachtenswerte Fachbi¬ bliothek, eine ethnographische Mikrofilmdokumen¬ tation und ein Photo-Diapositiv- und Filmarchiv den. trefflich ergänzt..

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