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Trends bei Saat und Mineraldüngung

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AGRITECHNICA 2005

312

60 LANDTECHNIK 6/2005

Karlheinz Köller, Hohenheim

Trends bei Saat und Mineraldüngung

Daneben sind weitere Verbesserungen zur Vergleichmäßigung der Kornlängsvertei- lung ebenso von Interesse wie Innovationen zur teilflächenspezifischen Aussaat.

Untersuchungen haben gezeigt, dass mitt- lerweile verschiedene praxistaugliche Syste- me zur Verbesserung der Kornlängsvertei- lung zur Verfügung stehen. Dabei konnten positive Messergebnisse aus dem Labor auch im praktischen Feldeinsatz bestätigt werden. Durch die gleichmäßigere Korn- längsverteilung können 10 bis 15 % Saatgut eingespart werden. Es bleibt aber zu beach- ten, dass Genauigkeiten wie bei der Einzel- kornsaat nicht erreicht werden können.

Für die zunehmende elektronische Rege- lung und Automatisierung von Prozessen stehen bei der Drillsaat zwei Systeme zur Bestimmung der Saatmenge zur Verfügung („Körnerzähler“). Sie erübrigen die Abdreh- probe und ermöglichen eine genaue Variati- on der Saatmenge auf einer Teilfläche. Zu- nehmende Verbreitung finden stufenlose Antriebe der Saatgutdosierung, ob mit Elek- tro- oder Hydromotoren, um die Saatstärke während der Fahrt zu variieren. In Verbin- dung mit einer elektronischen GPS-gesteu- erten Regelung ergeben sich Voraussetzun- gen für eine teilflächenspezifische Aussaat.

Eine Online-Überwachung unterschiedli- cher Prozesse und Betriebszustände gewinnt auch bei Sämaschinen zunehmende Bedeu- tung.

Trends bei der Mulchsaat

Mittlerweile hat sich Mulchsaat in der Praxis auf breiter Basis etabliert. In Kombination mit Bodenbearbeitungsgeräten werden uni- verselle Konzeptlösungen mit hohem Leis- tungspotenzial angeboten. Der Trend geht weiterhin zu größeren Arbeitsbreiten und Arbeitsgeschwindigkeiten und somit zu pneumatischen Drillmaschinen mit großvo- lumigen Saatguttanks. Es wird versucht, die Arbeitsqualität über Weiterentwicklungen im Detail zu verbessern. Mit flach arbeiten- den Vorwerkzeugen (Kurzscheibenegge) wird die Saatbettbereitung durchgeführt, wobei diese Lösungen vorrangig bei der Mulchsaat eingesetzt werden, aber auch pflugsaattauglich sind. Die überwiegend eingesetzten Scheibenschare werden vor al- lem hinsichtlich einer gleichmäßigen Tie- fenführung optimiert, wobei bezüglich des damit verbundenen technischen Aufwandes deutliche Unterschiede zwischen den Her- stellern bestehen.

Auch in der Einzelkornsaat nimmt die Be- deutung der Mulchsaat weiterhin zu, so dass die Hersteller ihre Produktplatte in dieser Sparte entsprechend komplettieren und mit geeigneten Zusatzeinrichtungen ausrüsten, um den Anforderungen der Mulchsaat ge- recht zu werden.

Vorgestellt werden wichtige Trends in den Bereichen der Saattechnik und Mineraldüngung, die sich in dem auf der Agritechnica 2005 ge- zeigten Maschinen- und Geräte- programm widerspiegeln werden.

Die Vorschau kann einen Besuch der Messe nicht ersetzen, sondern dient lediglich der Vorinformation.

Es wird auch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.

B

etrachtet man allein die auf den Agri- technica-Ausstellungen der vergange- nen Jahre mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichneten Maschinen für die Saat und Mineraldüngung, bleibt anerkennend festzu- stellen, dass diese Bereiche zu den innova- tivsten in der Landtechnik zählen. Wenn auch im Vergleich zum besonders medail- lenträchtigen Jahr 2003 keine spektakulären Neuheiten zu erwarten sind, so ist doch mit zahlreichen innovativen Weiterentwicklun- gen und Detailverbesserungen zu rechnen.

Trends in der Sätechnik

Der Trend zu größeren Arbeitsbreiten, ob bei gezogenen oder zapfwellengetriebenen Sä- kombinationen oder bei Solo-Sämaschinen, hält ebenso an wie der zu mulchsaatfähigen (und in einigen Fällen auch direktsaattaugli- chen) sogenannten Universal-Sämaschinen.

Prof. Dr. Karlheinz Köller leitet das Fachgebiet

“Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion” des Instituts für Agrartechnik der Universität Hohenheim und hat die vorliegende Übersicht im Auftrag der DLG zusammengestellt.

Schlüsselwörter

Entwicklungstendenzen, Saattechnik, Mineraldün- gung

Keywords

Trends of development, seeding technology, mineral fertilizer application

Bild 1: Mit den Arbeits- breiten 4,5 und 6 m bietet Rabe seine neue gezogene Drillmaschi- nenfamilie sowohl für Pflugsaat als auch für Mulchsaat an. Der Saattank hat ein Volu- men von 3000 l (Werkbild) Fig. 1: With working widths of 4.5†m and 6†m Rabe offers its latest seeding machine collection, for seeding after ploughing as well as for mulch seeding.

The hopper has a capacity of 3000 l

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Entwicklungstendenzen in der Mineraldüngung

Der Stand der Technik, besonders bei den überwiegend eingesetzten Zweischeiben- streuern, befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Maschinen der führenden Anbieter ermöglichen es, nahezu sämtliche verwen- deten Mineraldünger mit sehr hoher Genau- igkeit über Arbeitsbreiten bis zu 24 m zu ver- teilen, Düngersorten mit sehr guten Streuei- genschaften sogar über 36 m. Die Forderung nach hoher Verteilgenauigkeit ist heute aus technischer Sicht erfüllt.

Etwa 80 % der gesamten Düngermenge werden heute mit Zweischeibenstreuern aus- gebracht. Diese Geräte überzeugen durch Präzision, Robustheit und hohe Leistungs- fähigkeit. Wesentliche Kennzeichen sind stufenlos einstellbare Arbeitsbreiten von 14 bis 48 m, automatische Düngerdosierung et- wa über Online-Kalibrierung mit Hilfe inte- grierter Wiegezellen sowie elektronisch ge- steuerte Grenzstreueinrichtungen.

Deutlich höhere Leistungen und erheblich verbesserten Bedienkomfort verspricht ein neuartiges Streusystem für Zweischeiben- streuer, das gegenüber bisher bekannten Systemen eine präzise und teilflächenspezi- fische Ausbringung variabler Düngermen- gen ohne Verstellung oder Wechsel der Wurfschaufeln ermöglicht.

Mit GPS-Empfängern ausgestattete Com- putersysteme ermöglichen automatisch positionsgenaue Schaltvorgänge am Vorge- wende und an Feldgrenzen (Ein- und Aus- schalten der Dosierung, Teilbreitenschal- tung), so dass Überdüngungen am Vorge- wendebereich und an den Feldgrenzen vermieden werden.

Teilflächenspezifische Düngerausbringung

Zur Mengenregulierung von Zweischeiben- streuern werden unterschiedliche Systeme verwendet, die entweder das Gewicht oder

den Massestrom des Düngers erfassen. Inte- grierte Wiegesysteme werden von sämtli- chen Herstellern angeboten. Sie unterschei- den sich durch Anzahl und Anbringung der Wiegezellen und ermitteln das Füllgewicht und die entsprechenden Gewichtsverände- rungen beim Streuen.

An Düngerstreuern mit hydraulisch ange- triebenen Streuscheiben besteht eine direkte Beziehung zwischen Antriebsmoment der Scheiben und dem Massestrom, die über den Druckabfall am Hydraulikmotor eine Korre- lation zur ausgebrachten Düngermenge er- möglicht.

Die Entwicklung eines mechatronischen Systems zur Massenstrommessung und -re- gelung ermöglicht eine präzise und vollauto- matische Regelung der Streumenge eines Zweischeibenstreuers zu wesentlich gerin- geren Kosten als die bisher bekannte Lösung mit hydraulisch angetriebenen Scheiben.

Durch diese Innovation ist eine erheblich größere Verbreitung dieses ökonomisch wie ökologisch überzeugenden Konzeptes zu er- warten. Eine automatisch geregelte, teilflächenspezifische Düngerapplikation ermöglicht gleichzeitig auch eine automati- sche Dokumentation dieser Maßnahme.

Zur teilflächenspezifischen Ermittlung

des Stickstoffbedarfes werden mittlerweile in der Praxis Reflexionssensoren mit Erfolg eingesetzt. Sie bestimmen aus dem reflek- tierten Sonnenlicht die spektrale Reflexion des Pflanzenbestandes, die mit der aktuellen Stickstoffversorgung korreliert ist. In Ab- hängigkeit von den Messergebnissen wird die Dosierung des Düngerstreuers online ge- steuert.

Zur Realisierung der ökonomischen und ökologischen Vorteile einer bedarfsgerech- ten teilflächenspezifischen Düngerapplika- tion hat in den vergangenen Jahren mit dem N-Sensor ein bewährtes System Eingang in die Praxis gefunden. Der Sensor misst das von den Pflanzen, je nach Stickstoffversor- gung, unterschiedlich stark reflektierte Son- nenlicht, ermittelt den jeweils erforderlichen Nährstoffbedarf und regelt online die ent- sprechende Ausbringmenge. Weiterent- wickelte Sensoren regen mit eigener Licht- quelle (Laser) grüne Pflanzen zur Fluores- zenz an, die, je nach Versorgungszustand der Pflanzen, unterschiedliche Reflexionen er- zeugt und unabhängig von den Lichtverhält- nissen (bei Tag und Nacht) den erforderli- chen Stickstoffbedarf erkennt und eine entsprechende Düngungsempfehlung be- rechnet und online umsetzt.

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Bild 2: Mit dem Sprinter ST mit 4 oder 6 m Arbeitsbreite rundet Horsch sein Programm an Mulchsaatmaschinen nach unten ab (Werkbild)

Fig. 2: With the Sprinter ST and 4 m or with 6 m working width Horsch completes its mulch seeding machines to smaller units

Bild 3: Der neue aktive Yara N-Sensor® ALS ist mit eigenen Lichtquellen ausgestattet und kann auch nachts die zu düngende Menge bestimmen Fig. 3: The new active Yara N-sensor®ALS is equipped with illuminating devices and hence can determine the applicable amount at nights, too

Bild 4: Die neuen Axis® Düngerstreuer von Rauch mit CDA-Streutechnik ermöglichen hohe Arbeits- geschwindigkeiten bis 20 km/h auch bei großen Arbeitsbreiten und hohen- Ausbringmengen Fig. 4: The new AXIS® fertiliser spreader by Rauch with its CDA spreading technique allows for high working speed up to 20 kph, also with large working widths and high application rates

Werkbild YARA

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