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Untersuchungen zur Optimierung des Besamungszeitpunktes in zeitlich definierten Intervallen zur Ovulation bei Stuten unter Einsatz von Frisch- sowie Tiefgefriersperma

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Academic year: 2022

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Untersuchungen zur Optimierung des Besamungszeitpunktes in zeitlich definierten Intervallen zur Ovulation

bei Stuten unter Einsatz von

Frisch- sowie Tiefgefriersperma

I N A U G U R A L – D I S S E R T A T I O N

zur Erlangung des Grades eines

D O K T O R S D E R V E T E R I N Ä R M E D I Z I N (Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von

Timo Schäfer

aus Heidenheim

Hannover 2001

(2)

Wissenschaftliche Betreuung: Univ.- Prof. Dr. Erich Klug

1. Gutachter: Univ.- Prof. Dr. Erich Klug

2. Gutachter: Apl.- Prof. Dr. Dagmar Waberski

Tag der mündlichen Prüfung: 20.11.2001

(3)

Meinen Eltern

(4)
(5)

1 Einleitung 11

2 Literaturübersicht 12

2.1 Follikelentwicklung und Ovulation ...12

2.1.1 Follikelentwicklung ...12

2.1.1.1 Morphologie ovarieller Follikel ...13

2.1.1.2 Endokrine Aspekte ...13

2.1.1.3 Selektion des dominanten Follikels ...14

2.1.2 Ovulation...16

2.1.2.1 Biochemische Aspekte der Ovulation ...16

2.1.2.2 Morphologische Aspekte der Ovulation ...18

2.2 Ovulationsdiagnostik ...19

2.3 Medikamentelle Intervention ...22

2.3.1 Indirekte Intervention ...22

2.3.1.1 Luteolyse...22

2.3.1.2 Gestagenapplikation ...22

2.3.2 Direkte Intervention ...24

2.3.2.1 GnRH-Analoga ...24

2.3.2.2 HCG ...25

2.3.2.3 PGF2a-Analoga ...26

2.4 Inseminationsstrategie und Trächtigkeitsaussichten ...27

2.4.1 Frischsamen ...27

2.4.2 Tiefgefriersamen...30

2.4.3 Weitere zu berücksichtigende Faktoren ...32

(6)

3.1 Vorbemerkung ...34

3.2 Teil I – Experimentelle Untersuchungen ...36

3.2.1 Versuchstiere...36

3.2.2 Versuchsdurchführung ...36

3.2.2.1 Eingangsuntersuchung ...36

3.2.2.2 Versuchsgruppen ...37

3.2.2.3 Untersuchungsparameter...40

3.2.2.3.1 Äußere Rossemerkmale ...40

3.2.2.3.2 Innere Rossemerkmale und ultrasonographische Untersuchung ... 40

3.2.2.4 Medikation...41

3.2.2.5 Verwendetes Sperma...41

3.2.2.6 Insemination...42

3.2.2.7 Trächtigkeitsergebnisse ...42

3.2.2.8 Statistische Auswertung...43

3.3 Teil II – Retrospektive Analyse der Deckregister 44 3.3.1 Versuchstiere...44

3.3.2 Versuchsdurchführung ...44

3.3.2.1 Katalogisierung der Stuten...44

3.3.2.2 Katalogisierung der Zyklen...45

3.3.2.3 Besamungshäufigkeit und –intervalle...45

3.3.2.4 Ergebnis des jeweiligen Zykus...46

3.3.2.5 Statistische Auswertung...47

(7)

4.1 Teil I – Experimentelle Untersuchungen ...48 4.1.1 Überprüfung der Reaktionszeit von Stuten auf die intavenöse

Applikation von 1500 i.E. hCG ...48 4.1.2 Überprüfung des Zusammenhangs zwischen dem Besamungs-

zeitpunkt nach hCG-Applikation und der erzielten Konzeptionsrate...51 4.1.3 Überprüfung des Zusammenhangs zwischen dem Besamungs-

zeitpunkt in bezug zur Ovulation und der erzielten Konzeptionsrate ....55 4.2 Teil II – Retrospektive Analyse der Deckregister ...61

5 Diskussion 68

6 Zusammenfassung 82

7 Summary 84

8 Literaturverzeichnis 86

(8)

a.o. ante ovulationem

Abb. Abbildung

bek. bekannt

bzw. beziehungsweise

ca. zirka

d.h. das heißt

et al. et alii

Fa. Firma

Feb. Februar

ff. fortfolgend FS Frischsperma

FSH Follikelstimulierendes Hormon

ggf. gegebenenfalls

GnRH Gonadotropin-Releasing-Hormon hCG humanes Choriongonadotropin hCG1-11 hCG-Gruppen 1-11

i.E. internationale Einheiten i.u. international units

i.v. intravenös

irreg. irregulär J Jahre

Jan. Januar

KB künstliche Besamung KB-Kat. Besamungskategorie LH Luteotropes Hormon Mehrf. mehrfach

(9)

ml Milliliter

mm Millimeter

MRZ mittlere Reaktionszeit n Anzahl

o. Angabe ohne Angabe

o.g. oben genannt

OV Ovulation

OV1-13 Ovulationsgruppen 1-13 p.o. post ovulationem

PGF2a Prostaglandin F2a

® eingetragenes Warenzeichen

SD Standardabweichung

S. Seite s. siehe

sog. sogenannt

TG Tiefgefriersperma

TG1-6 Terminationsgruppen 1-6 VB1-6 Vorbericht 1-6

x Mittelwert

z.T. zum Teil

(10)
(11)

1. Einleitung

Die Haustierbesamung nahm der Überlieferung nach 1222 beim Pferd ihren Anfang als ein arabischer Stammesführer Samen eines preisgekrönten Hengstes eines

Rivalen entwendete, um damit seine Stute zu besamen (BOWEN 1969). Im 18. Jahrhundert arbeitete Spallanzani an den Auswirkungen des Herabkühlens auf

Hengstsamen (BRINSKO u. VARNER 1992).

Nach einer derartigen Vorreiterrolle wurde die instrumentelle Samenübertragung beim Pferd, verglichen mit der Entwicklung bei anderen Spezies, lange vernach- lässigt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Entwicklung weiter vorangetrieben.

Zum heutigen Zeitpunkt hat sich die instrumentelle Samenübertragung in den meisten Zuchtgebieten in der Pferdereproduktion durch ihre medizinisch- hygienischen Vorteile etabliert.

Probleme bereitet die im Vergleich zu anderen Spezies geringere Fertilität der Equiden. Diese Defizite werden zum einen durch Fortschritte in der Biotechnologie im Umgang mit Hengstsperma auszugleichen versucht. Zum anderen entscheidet das Besamungsmanagement maßgeblich über den Erfolg.

Somit liegen bereits zahlreiche Arbeiten über Inseminationsdosis, -intervall und -zeitpunkt vor. Bisher teilten die meisten Autoren die Ansicht, daß mit möglichst

wenigen und ovulationsnahen Besamungen die besten Ergebnisse zu erzielen sind.

Diese Ansicht wird durch neue Untersuchungen in Frage gestellt (CLEMENT et al.

1998).

Ziel dieser Arbeit ist es, anhand einer möglichst großen Stutenzahl sowohl mit als auch ohne Ovulationsinduktion eine möglichst praxisnahe Besamungsstrategie auszuarbeiten. Die Studie setzt sich aus einem experimentellen Teil und einer retrospektiven Analyse von Daten einer großen Pferdebesamungsstation zusammen.

(12)

2. Literaturübersicht

2.1 Follikelentwicklung und Ovulation

Der Follikelentwicklung und Ovulation geht die Oogenese voraus. Diese ist beim Pferd im Vergleich zu anderen Spezies bereits pränatal beendet. Primordial- keimzellen differenzieren sich aus dem Dottersackepithel und wandern über das sich entwickelnde Mesenterium in die Genitalleiste des Embryos ein. Dort kommt es zwischen dem 50. und 150. Tag der Embryonalentwicklung zu mehreren mitotischen Zellteilungen, bevor die Oozyten in der Prophase der ersten meiotischen Teilung verharren. Diese wird erst mit Beginn der Geschlechtsreife fortgesetzt. In dieser Entwicklungsstufe werden die Eizellen von einem einschichtigen Plattenepithel umgeben und bilden mit diesem die Primordialfollikel. Somit steht die Gesamtzahl der Keimzellen bereits pränatal fest.

2.1.1 Follikelentwicklung

Die Follikulogenese vollzieht sich in der Rindenschicht des Ovars und findet ihren Abschluß nach dem Eisprung bei der Befruchtung. Die Eizellen werden von einer unterschiedlichen Anzahl epithelialer Zellen umgeben und bilden mit diesen im Ovar verschiedene Stadien von Follikeln. Nach der Abgabe der Eizelle bei der Ovulation entsteht aus der Follikelwand der Gelbkörper.

Der Follikel ist eine wichtige strukturelle und funktionale Einheit des Ovars. Er hat sowohl endokrine als auch exokrine Funktionen. Endokrin produziert er Östrogene und nichtsteroidale Hormone, exokrin stellt er die Freisetzung und Ernährung der Eizelle sicher.

(13)

2.1.1.1 Morphologie ovarieller Follikel

Der Ovarfollikel besteht aus der Eizelle, der sie umgebenden Hülle und in späteren Entwicklungsstadien der Follikelflüssigkeit. Die Hülle setzt sich aus dem Stratum granulosum und den Thekazellen, unterteilt in Theka interna und externa, zusammen. Die Follikel unterlaufen mehrere Entwicklungsstadien.

Ein Primordialfollikel besteht aus der Eizelle und einer sie umgebenden einschichtigen, flachzelligen Granulosa, an die sich eine Basalmembran anschließt.

Ein Primärfollikel zeichnet sich durch Wachstum der Oozyte, Ausbildung einer Zona pellucida um diese, eine isoprismatische Granulosa und eine ebenfalls iso- bis hochprismatische Theka interna aus.

Den Übergang zu einem Sekundärfollikel bildet die Ausbildung einer mehrschichtigen Granulosa. Primär- und Sekundärfollikel werden als präantrale Follikel bezeichnet.

Ein Tertiärfollikel weist ein durch Konfluieren von Granulosaexsudat entstandenes Antrum auf. Die Eizelle wird exzentrisch in den Cumulus oophorus verlagert. Die sie umgebenden Granulosazellen ordnen sich zur Corona radiata.

In der weiteren präovulatorischen Reifung nimmt die Follikelflüssigkeit zu. Die ursprünglich breitflächige Verbindung des Cumulus oophorus mit dem Stratum granulosum wird bis auf einen dünnen Stiel reduziert, der auch einreißen kann.

2.1.1.2 Endokrine Aspekte

Die Aktivität der Ovarien wird durch Hormone reguliert. Die Sekretion dieser Substanzen erfolgt sowohl endokrin als auch parakrin oder autokrin.

Die Hypophysenhormone FSH und LH tragen den Hauptteil der endokrinen Kontrolle des Follikelwachstums.

Präantrale Follikel bilden unter FSH-Einfluß mit Hilfe der vorwiegend in den Theka- und Granulosazellen gebildeten Östrogene (MUNRO et al. 1979, GINTHER 1992) LH- Rezeptoren an der Thekazellmembran und FSH-Rezeptoren an der Granulosazellmembran aus (HINES 1987). Unter LH-Einfluß bilden die Thekazellen Androgene. Diese Androgene gelangen über die Basalmembran ins Innere des Follikels und werden dort unter FSH-Einfluß in den Granulosazellen zu Östrogenen

(14)

aromatisiert (MOON et al. 1975). Nur wenn ein Follikel in der Lage ist, größere Mengen Östrogen zu produzieren, kommt es zur Ausbildung von LH-Rezeptoren an den Granulosazellen und somit zum Übergang in einen präovulatorischen Follikel (RICHARDS 1979). So werden FSH und LH benötigt, um einen ovulationsfähigen Follikel heranzubilden.

2.1.1.3 Selektion des ovulatorischen Follikels

Der Selektionsmechanismus ist bisher noch nicht bekannt. Weiter ist ebenfalls unbekannt, ob die Auswahl zufällig oder gezielt getroffen wird. PIERSON u. GINTHER (1987) gehen davon aus, daß die Selektion des zukünftig dominanten Follikels zum Zeitpunkt der Deviation, d.h. ab dem Zeitpunkt, da die Zunahme der Durchmesser der beiden größten Follikel nicht mehr parallel erfolgt, bereits beendet sein muß.

In den Selektionsmechanismus scheinen sowohl LH als auch FSH involviert zu sein.

Die LH-Konzentration beginnt ca. zwei Tage vor der ultrasonographisch möglichen Identifikation des dominanten Follikels anzusteigen (PIERSON und GINTHER 1985).

Im weiteren Verlauf steigt die LH-Konzentration parallel zum Follikeldurchmesser (WHITHMORE et al. 1973). Neuere Untersuchungen von GASTAL et al. (2000) zeigen jedoch, daß LH nicht in den Prozeß der Deviation mit einbezogen ist, sondern das Wachstum des zukünftig dominanten Follikels erst nach dem Auseinanderstreben der Durchmesser der beiden größten Follikel fördert. GINTHER (2000) beschreibt in seiner Studie die Auswirkung unterschiedlicher FSH-Konzentrationen auf das Follikelwachstum und die Deviation. Demnach stimuliert eine FSH-Welle die Ausbildung einer Follikelwelle. Die heranwachsenden Follikel führen zur Abnahme der FSH-Konzentration. Ab einer Follikelgröße von 19 und 22mm der beiden größten Follikel vollzieht sich die Deviation, indem der später dominante Follikel die FSH- Ausschüttung hemmt. Somit steht den kleineren Follikeln nicht mehr genügend FSH zur Verfügung. Gleichzeitig verbessert der zukünftig dominante Follikel seine Fähigkeit, das reduzierte FSH-Angebot zu nutzen. LH beeinflußt das Follikelwachstum scheinbar erst nachdem die Deviation eingeleitet ist.

Parallel zur Follikelentwicklung bildet sich auch das Gefäßnetz um den heranwachsenden Follikel aus (RICHARDS 1980). Die Nähe zum intraovariellen Gefäßsystem könnte nach CARSON et al. (1986) ebenfalls in die Auswahl

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miteinbezogen sein. Somit wären Follikel mit besserem Zugang zu Nährstoffen und zirkulierenden Hormonen im Vorteil gegenüber weiter entfernt liegenden Follikeln.

Die höhere Blutzufuhr und die follikeleigene Östrogenproduktion scheinen ziemlich sicher zu der Aufrechterhaltung des Status des dominierenden Follikels beizutragen (GREENWALD u. TERANOVA 1988).

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2.1.2 Ovulation

Die Ovulation setzt sich aus einer Serie komplexer Abläufe zusammen. Eingeleitet durch einen Anstieg der LH-Plasmakonzentration endet sie schließlich mit dem Kollabieren des Follikels und der Freisetzung der Eizelle. Die Hypophyse sezerniert immunoreaktives und biologisch aktives LH. Im Diöstrus ist das Verhältnis von immunoreaktivem zu biologisch aktivem LH gleich. Im Östrus steigt biologisch aktives LH früher und stärker an als immunoreaktives LH (ALEXANDER u. IRVINE 1987, MICHEL 1989 und PANTKE 1990). Im Gegensatz zu immunoreaktivem LH (WITHMORE et al. 1973) ist das Maximum der Konzentration von biologisch aktivem LH ist bereits praeovulatorisch erreicht (MICHEL et al. 1987). PANTKE (1990) weist einen kontinuierlichen Anstieg der Bioaktivität der Plasmakonzentration des biologisch aktiven LHs vor der Ovulation nach.

Für eine erfolgreiche Ovulation müssen die Erweichung der Follikelwand, die letzte Reifung der Eizelle und das Auslaufen der Follikelflüssigkeit aufeinander abgestimmt sein. Danach muß das Follikelepithel und die Theka interna umgewandelt werden, damit ein Gelbkörper entsteht.

2.1.2.1 Biochemische Aspekte der Ovulation

LH verändert Struktur und Aktivität des vor der Ovulation stehenden Follikels. Neben einer erhöhten Produktion von Progesteron und Prostaglandin E2 und F2a werden proteolytische Enzyme aktiviert.

Prostaglandine sind lipidlösiche, ungesättigte Hydroxysäuren, die auf die Arachidonsäure zurückgehen. Sie kommen in allen Organen und Gewebsflüssigkeiten vor und wirken entweder direkt oder vermitteln den Effekt anderer Stoffe, vor allem von Hormonen (FORTH et al. 1987). In der Reproduktionsphysiologie der Stute spielt das PGF2a eine besondere Rolle.

In den Granulosazellen des präovulatorischen Follikels kommt es zur PGF2a-Synthese (ALLEN 1987). Mit zunehmender Reife des Follikels steigt auch die intrafollikuläre PGF2a-Konzentration (ARMSTRONG u. GRINWICH 1972).

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Synthetisiert und sezerniert wird das PGF2a unter anderem auch im Endometrium, induziert durch das am 15. Zyklustag ansteigende Oxytocin (ADAMS u. BOSU 1988).

ALGIRE et al. (1992) konnten bei Rindern durch Applikation entzündungs- hemmender Pharmaka die Ovulation verhindern.

Prostaglandin E2 ruft eine Hyperämie des präovulatorischen Follikels und somit einen erhöhten Blutfluß hervor (LIPNER 1988). Aufgrund der erhöhten Permeabilität der Kapillaren kommt es zu einer Ödematisierung der Theka interna.

Prostaglandin F2a bewirkt eine Kontraktion der glatten Muskulatur und ruft somit eine Bronchio- und Vasokonstriktion sowie eine Kontraktion des Myometriums hervor (LÖFFLER u. PETRIDES 1997). LIPPERT (1977) geht durch die inotrope Wirkung von einer Beeinflussung der Hypothalamus-Hypophysenfunktion in Form einer vermehrten Ausschüttung von Hypophysenhormonen aus. Am Ovar vermittelt PGF2a

eine Minderdurchblutung am Apex des Follikels, die nach Einwirkung von lytischen Enzymen zur Öffnung des Follikels und damit zur Freisetzung der Eizelle führt (RÜSSE et al. 1986, PIERSON 1992). GOLDBERG u. RAMWELL (1975) sowie LINDNER et al. (1977) vermuten, daß die Prostaglandine die Theka-externa-Zellen zur Kontraktion anregen und somit den Austritt der Eizelle unterstützen.

Daneben folgt dem LH-Anstieg eine Erhöhung des intrafollikulären Prorenins. Somit trägt das Prorenin-Renin-Angiotensin-System auch zu der apikalen Gefäßeinengung bei.

Proteolytische Enzyme spielen eine wichtige Rolle bei der Ruptur des Follikels.

Durch den LH-Anstieg kommt es zu einer Umwandlung von Plasminogen zu Plasmin.

Kollagenasen und Proteasen tragen weiter zur Proteolyse von Kollagen bei. Dadurch kommt es zu einer lokalen Schwächung der Follikelwand (GURAYA 1985, LIPNER 1988).

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2.1.2.2 Morphologische Aspekte der Ovulation

Die Ovulation ist das Ergebnis zytologischer und biochemischer Veränderungen der Follikelwand. Für eine erfolgreiche Ovulation muß die Follikelflüssigkeit, in der sich die Eizelle befindet, auf dem Weg in die Fossa ovularica bedingt durch den der Stute eigenen Situs inversus von Mark- und Rindenschicht eine Vielzahl anatomischer Schichten überwinden.

Die erste morphologische Veränderung nach Anstieg des LH ist eine Fenestrierung der Kapillaren um den präovulatorischen Follikel. Durch den Austritt von Plasma kommt es zu einer Ödematisierung der Theka interna.

Plasmin aus den Granulosazellen und die Kollagenase der Fibroblasten führen zum Auseinanderweichen des Bindegewebes um die Theka externa und die Tunica albuginea. Diese Schwächung erfolgt über die gesamte Follikelwand. Die Ruptur findet allerdings nur am Apex statt, die restliche Wand wird nicht zerstört, sondern für die Umwandlung in den Gelbkörper vorbereitet (LIPNER 1988).

Die dritte Veränderung findet am Apex statt. Dort verliert das Keimdrüsenepithel Mikrovilli, die Zellkerne werden pyknotisch und es kommt zur Ablösung von der Tunica albuginea. Am Apex gehen Granulosazellen unter und die Basalmembran dissoziiert. Die außer den Thekazellen verbliebenen Schichten werden durch die aus den untergehenden Zellen freigesetzten Hydrolasen abgebaut.

Dieses fortschreitende Dünnerwerden der Follikelwand und das Auseinanderweichen von Bindegewebe erlaubt die Ausbildung eines Stigmas. Irgendwann übersteigt der hydrostatische Druck in Inneren des Follikels den Widerstand des verbliebenen Gewebes und es kommt zum Auslaufen des Follikels (LIPNER 1988).

GURAYA (1985) weist einen konstanten hydrostatischen Druck im Follikel nach, widerlegt also die Annahme, daß ein zunehmender intrafollikulärer Druck die Ovulation auslöst.

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2.2 Ovulationsdiagnostik

Die vergleichsweise lange Brunstdauer der Stute und der variable Ovulations- zeitpunkt stellen eine Herausforderung für den Diagnostiker dar (WEITKAMP 1990).

Jedem diagnostischen Verfahren sollte die Prüfung des Paarungsverhaltens am Probierhengst vorausgehen. Dadurch wird erstens das Endokrinum der Stute stimuliert (PANTKE 1990) und zweitens dem Besamungsbeauftragten die Einschätzung der Zuchtnutzungstauglichkeit erleichtert.

Die genaue Vorhersage der Ovulation war das Ziel bereits vieler Studien. Im Gegensatz zu anderen Spezies erweisen sich jedoch weder die Messungen von Körpertemperatur und Herzfrequenz (EVANS et al. 1976), noch die Bestimmung des Zervikalschleimwiderstands (SQUIRES et al. 1982), noch vaginalzytologische Untersuchungen und pH-Wert - Bestimmungen (BREDE 1979) als bei der Stute verläßliche Methoden.

Endokrinologisch läßt sich bei der Stute im Gegensatz zu anderen Spezies anhand eines Radioimmunassays kein deutlicher LH-Peak darstellen (MICHEL 1989). Auch der bei der Stute präovulatorisch meßbare Progesteronanstieg läßt sich nach Untersuchungen von EVANS et al. (1976), BREDE (1979) und SIEME (1989) nicht praxisrelevant verwerten. Die von ALLEN et al. (1995) untersuchte Konzentration von Östrogen und Progesteron im Blut rossiger Stuten führte ebenfalls zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.

Auch eventuelle Zusammenhänge zwischen der postovulatorischen ovariellen Blutung und der Gerinnungsdynamik können für eine prognostische Aussage nicht herangezogen werden (HAAK 1987, SIEME 1989 und WEITKAMP 1990).

Demzufolge ist die frequente, systematische gynäkologische Untersuchung in Kombination mit der ultrasonographischen Untersuchung durch den Tierarzt nach wie vor unabdingbar.

Östrische Warmblutstuten entwickeln dominante Rossefollikel mit einem Durchmesser von 35-60mm. Das Follikelwachstum beträgt dabei ca. 3mm/Tag,

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nimmt allerdings mit Fortschreiten der Rosse ab und kommt einen Tag vor der Ovulation zum Stillstand (SIEME 1989, WEITKAMP 1990). Allerdings muß die weite Streuung des Follikeldurchmessers unmittelbar vor Ovulation berücksichtigt werden (GASTAL et al. 1998). Der Follikelturgor wechselt bei einem Großteil der Stuten im unmittelbar präovulatorischen Zeitraum von praller zu weicher Fluktuation. Einzelne Stuten weisen dabei eine erhöhte ovarielle Palpationssensibilität auf (WEITKAMP 1990, CHAVATTE u. PALMER 1998).

Ultrasonographisch läßt sich das bereits erwähnte Follikelwachstum genauer verfolgen. Zusätzlich kann der Follikeldurchmesser ermittelt werden.

Die Ultraschalltechnik wird in der Humanmedizin herangezogen, um Follikelwachstum und Ovulation bei der Frau zu beobachten. Untersuchungen von CRESPIGNY et al.

(1981) ergeben, daß sich der Follikel wenige Tage vor Ovulation abflacht. Zusätzlich kann der Cumulus oophorus identifiziert werden.

In der von PIERSON u. GINTHER (1985) erstellten Studie zur Ovulationsvorhersage mittels Ultraschall beim Pferd werden verschiedene ultrasonographisch erfaßbare Kriterien auf ihre Verläßlichkeit hin überprüft:

1. Bei der Überprüfung des Follikeldurchmessers wird ein konstantes Wachstum bis zur Ovulation hin ermittelt.

SIEME (1989) und WEITKAMP (1990) können jedoch mit Fortschreiten der Rosse eine kontinuierliche Abnahme der Follikelwachstumsrate bis zum Sistieren ca. 24h prae ovulationem ermitteln.

2. In 84% der Fälle kann eine Veränderung der Follikelform von rund zu polygonal am Tag vor der Ovulation festgestellt werden.

Diese Ergebnisse werden auch in anderen Studien erzielt (SIEME et al. 1997, CHAVATTE u. PALMER 1998, GASTAL et al. 1998). Dabei muß jedoch berücksichtigt werden, daß der Beginn der Formveränderung über die gesamte präovulatorische Periode verteilt und somit ein wenig verläßlicher Parameter zur Ovulationsvorhersage ist. Es wird diskutiert, daß diese Formveränderung mit einer rektal zu palpierenden Konsistenzveränderung einhergeht. So kann GINTHER (1979) bei ca. 90% der untersuchten Stuten eine Abnahme des Follikelturgors unmittelbar vor Ovulation feststellen. Diese Zahlen entsprechen in etwa dem

(21)

Ergebnis dieser Studie von PIERSON u. GINTHER (1985), in der bei 84% der Follikel eine Formveränderung verzeichnet werden kann.

3. Ferner wird eine Zunahme der Wanddicke des heranreifenden Follikels beobachtet.

4. Eine Graustufenanalyse der Follikelwand ergibt keine für die Ovulationsprognose bedeutsamen Unterschiede.

5. Die Annahme, daß sich die Echogenität der Follikelflüssigkeit zur Ovulation hin verstärkt, läßt sich nicht bestätigen.

Die Untersuchungen von GASTAL et al. (1998) ergeben ebenfalls keine Zunahme der Echogenität.

6. Eine halsartige Ausziehung des Follikels in Richtung Ovulationsgrube wird nur bei einem geringen Prozentsatz der untersuchten Tiere festgestellt.

Diese Veränderung wird auch von SIEME et al. (1997) und CHAVATTE u. PALMER (1998) beschrieben. Das geringe prozentuale Auftreten wird mit dem zeitlich engen Zusammenhang mit der Ovulation begründet.

PIERSON und GINTHER (1985) kommen zu dem Ergebnis, daß in ihrer Studie kein verläßlicher Parameter zur Ovulationsprädiktion ermittelt werden kann.

Bei Frauen haben sich in Untersuchungen mit hochauflösender Doppler- Ultraschalltechnik Veränderungen in der Gefäßversorgung des präovulatorischen Follikels ergeben (BHAL et al. 1997). Der Follikel wird mit zunehmender Ovulations- nähe immer besser durchblutet. Dabei bildet sich unterhalb der Granulosa eine anechogene Schicht aus. Diese ist auf die Hypervaskularität und das Ödem der Theka interna zurückzuführen (COLLINS et al. 1991). Diese anechogene Schicht wird in der Humanmedizin eingesetzt, um den Ovulationstermin abschätzen zu können.

GASTAL et al. (1998) untersuchen neben dem Follikeldurchmesser, dem Verlust der runden Form und der Echogenität der Granulosa das Auftreten eben dieser in der Humanmedizin bereits beschriebenen anechogenen Schicht beim Pferd. Dabei erweisen sich die Zunahme der Echogenität der Granulosa und die Ausbildung der anechogenen Schicht in Kombination als effektive Parameter zur Voraussage des Ovulationszeitpunktes. Diese ultrasonographischen Veränderungen sind zu Beginn der Zuchtsaison ausgeprägter als gegen deren Ende.

(22)

2.3 Medikamentelle Intervention

Ökonomische und hygienische Gründe machen eine gezielte Ovulationsinduktion zur Samenübertragung erforderlich. Bei der medikamentellen Intervention ist zwischen direkten und indirekten Methoden zu unterscheiden.

2.3.1 Indirekte Intervention

Die indirekten Methoden führen über Luteolyse oder Gestagenapplikation zur Einleitung einer neuen Rosse.

2.3.1.1 Luteolyse

Eine Luteolyse erfolgt nach Applikation von Prostaglandin F2a oder dessen synthetischen Analoga. Die Prostaglandin F2a-Agonisten wurden mit dem Ziel entwickelt, unerwünschte Nebenwirkungen wie Schweißausbruch, erhöhter Tonus der glatten Muskulatur zu reduzieren und den luteolytischen Effekt zu verstärken. Sie sind somit dem natürlichen Prostaglandin F2a vorzuziehen (KROKER 1994).

Die Applikation erfolgt intramuskulär zwischen dem 6. und 16. Tag post ovulationem, 20 bis 30 Tage post partum oder bei verlängertem Interöstrus.

Der Abstand zwischen Injektion und neuer Rosse beträgt 2-8 Tage. Aufgrund der weiten Streuung der Ovulationen derart eingeleiteter Zyklen (2-14 Tage post

injectionem) ist eine Kombination mit einem direkt wirkendem Präparat (s. 2.3.2; S. 24) ratsam (MARTIN 1980, SQUIRES u. McKINNON 1987).

2.3.1.2 Gestagenapplikation

Progesteron und synthetische Gestagene werden im Rahmen der Brunst- synchronisation und bei Stuten mit funktionslosen Ovarien eingesetzt (MERKT u.

JÖCHLE 1990). Dabei werden die Brunstunterdrückung und die hemmende Wirkung auf die LH-Ausschüttung (EVANS et al. 1982) aus der Hypophyse genutzt. Das Absetzen der exogenen Gestagenzufuhr führt aufgrund des "rebound"-Effektes durch die LH-Freisetzung zur Rosseinduktion (JÖCHLE et al. 1991, LÜBBECKE et al. 1994).

(23)

Gestagene können oral, per injectionem oder vaginal appliziert werden.

Natürliches Progesteron ist nur bei täglicher intramuskulärer Injektion effektiv.

Besser anzuwenden sind synthetische Gestagene. So kann Allyl-Trenbolone täglich oral verabreicht, oder ein progesteronhaltiger Vaginalapplikator eingesetzt werden (JÖCHLE et al. 1991, LÜBBECKE et al. 1994). Die durch die Gestagene ausgelöste Blockade der hypophysären Gonadotropinfreisetzung sollte 12-14 Tage aufrechterhalten werden. Nach Ende der exogenen Gestagenzufuhr kommt es durch den bereits erwähnten "rebound"-Effekt zur Rosseinduktion. SQUIRES et al. (1979) können durch orale Verabreichung von Allyl-Trenbolone jegliches Rosseverhalten unterdrücken und nach dem Ende der Behandlung eine im Vergleich zu den Kontrollstuten frühere Rosse herbeiführen. JÖCHLE et al. (1991) setzen EAZI-breed CIDR-B-Vaginaleinlagen über 15 Tage während der Übergangsphase ein. Sie können somit bei 7 von 10 Stuten eine Rosse induzieren.

Die Sicherheit dieser Methode kann durch die Applikation eines Prostaglandin F2a- Analogons am Tag des Absetzens der Gestagenzufuhr erhöht werden (DRIANCOURT u. PALMER 1982, JÖCHLE et al. 1991).

Werden Gestagene mit Östradiol kombiniert, lassen sich hinsichtlich der Synchronisation von Rosse und Ovulation gute Resultate erzielen. Durch das exogen zugeführte Östradiol wird das Follikelwachstum der Stute während der synchronen Gestagenzufuhr unterdrückt (KING et al. 1990).

TAYLOR et al. (1982) setzen bei Stuten in der frühen Zuchtsaison, die zuvor einem Belichtungsprogramm ausgesetzt waren, eine Kombination aus Progesteron und Östradiol über 15 Tage und Prostaglandin F2a am letzten Tag der Behandlung ein und erreichen somit bei 27 von 31 Stuten innerhalb von 8-14 Tagen eine Ovulation.

Gestagenapplikationen an sich vollständig im Anöstrus befindende Stuten blieben ohne Erfolg (SQUIRES et al. 1979).

(24)

2.3.2 Direkte Intervention

Bei den direkten Methoden ist die unmittelbare Beeinflussung des dominanten Follikels das Ziel. Zum Teil ist eine Zwischenschaltung der Hypophyse erforderlich.

Zur Ovulationsinduktion bei der zyklischen, klinisch gesunden Stute stehen drei Präparategruppen zur Verfügung: Gonadotropin-Releasinghormon (GnRH), humanes Choriongonadotropin (hCG) und eventuell Prostaglandin F2a (PGF2a).

Equine Hypophysenextrakte sind nach SQUIRES et al. (1986) zur Auslösung der Superovulation im Rahmen des Embryotransfers das Mittel der Wahl. Aufwendige Herstellung sowie mangelnde Verfügbarkeit lassen einen Einsatz im Rahmen der Ovulationsinduktion bis jetzt nicht zu.

Voraussetzungen für den Behandlungserfolg sind der Zeitpunkt der Intervention sowie Art, Dosis und Applikationsform des Medikaments.

Als Zeitpunkt wird in der Literatur das Erreichen eines Follikeldurchmessers von 30 bis 35 mm angegeben (PALMER 1978, SQUIRES und McKINNON 1987). Allerdings sollte bei Warmblutstuten eine Follikelgröße von mindestens 40 mm abgewartet werden (LÜBBECKE 1992, MEINERT et al. 1993, SCHMIT 1993 und SIEME et al.1997). Eine zu frühe Intervention führt zu mangelhaften Induktionserfolgen.

2.3.2.1 GnRH-Analoga

Durch die Applikation von GnRH-Analoga soll eine Verstärkung der endogenen LH- Sekretion bewirkt werden. Außerdem ist aufgrund der geringen Molekülgröße nicht mit einer Immunreaktion zu rechnen.

Der Behandlungserfolg hängt im wesentlichen von der Applikationsform ab.

Einzelinjektionen erweisen sich als unwirksam (GINTHER u. WENTWORTH 1974). Bei täglicher Applikation sowie beim Einsatz von kontinuierlich oder pulsatil arbeitenden Minipumpen kann ein gewisser Effekt erzielt werden (IRVINE et al. 1975, HARRISON et al. 1991). Allerdings erweisen sich diese Verfahren als in der Praxis nur schwer durchführbar. Mit dem ab einem Follikeldurchmesser von 30-40 mm subkutan zu applizierenden GnRH-Analogon Deslorelinâ konnten hinsichtlich der Ovulations- induktion gute Resultate erzielt werden. Somit fand die Ovulation bei 70 bis 90 %

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der Stuten innerhalb von 48 Stunden nach Implantation statt. Dadurch wird die Rossedauer deutlich verkürzt und letztendlich die Anzahl der Bedeckungen oder Besamungen verringert (McKINNON et al. 1993, MEINERT et al. 1993, SCHMIT 1993, LÜBBECKE et al. 1994, GÅNSHEIM et al. 1995). Der Vergleich zwischen dem subkutanen Implantat oder einer einmaligen Verabreichung von 3000 i.E. hCG zum gleichen Zeitpunkt ergibt keinen Unterschied (McKINNON et al. 1993, ROSSDALE u.

LAMBRECHT 1998). Bisher sind GnRH-Depotpräparate im deutschsprachigen Raum für das Pferd nicht zugelassen.

2.3.2.2 HCG

Humanes Choriongonadotropin (hCG) stellt einen Glykoproteinkomplex dar und weist überwiegend LH-Wirkung auf, die FSH-Wirkung ist nur sehr gering. Seine Halbwertszeit liegt über der des natürlichen LH (CARRUTHERS 1986).

Humanes Choriongonadotropin war das erste zur Ovulationsinduktion bei der Stute angewandte Medikament und wird heute weltweit eingesetzt. MIRSKAJA u.

PETROPAVLOVSKI (1937) und DAY (1939) beschrieben erstmals den Effekt des gereinigten Extraktes aus dem Urin schwangerer Frauen. Die am ersten Rossetag behandelten Stuten ovulierten 24 bis 48 Stunden nach Injektion.

In nachfolgenden Studien kann mit der Applikation von 2000 bis 3000 i.E. am 2. oder 3. Rossetag bei ca. 80% der behandelten Stuten eine Ovulation innerhalb von 48 Stunden ausgelöst werden (LOY u. HUGHES 1966, SULLIVAN et al. 1973, GINTHER 1979). Andere Autoren setzen hCG in ähnlicher Dosierung bei Feststellung einer bestimmten Follikelgröße mit vergleichbaren Erfolgen ein (ROSNER et al. 1979, BOUR u. PALMER 1984, MICHEL 1986, MEINERT 1991).

Heute wird die intravenöse Applikation von 1500 bis 3000 i.E. ab einer Follikelgröße von 35-40 mm empfohlen. SHILOVA et al. (1976) beschreiben das Auftreten von Fertilitätsproblemen ab einer Dosierung von 4000 i.E. hCG. Innerhalb von 48 Stunden nach Applikation kommt es in über 90% der Fälle zur Ovulation mit einer deutlichen Häufung zwischen 36 und 48 Stunden post injectionem.

Der vorhersagbare Zeitpunkt der Ovulation nach hCG-Applikation ist von größerer praktischer Bedeutung, als die Verkürzung des Zeitintervalls von Beginn der Rosse

(26)

bis zur Ovulation, da somit eine bessere zeitliche Synchronisation von Belegung und Ovulation erreicht werden kann (SHINER 1989).

Da es sich bei hCG um einen Glykoproteinkomplex handelt, kommt es nach der Applikation zur Bildung von Antikörpern. Während SULLIVAN et al. (1973) und VOSS et al. (1975) einen Wirkungsverlust nach wiederholter Applikation von hCG beschreiben, kommt es bei den Untersuchungen von ROSER et al. (1979), WILSON et al. (1990) und BOLLWEIN et al. (1995) zwar zu einer Antikörperbildung, nicht jedoch zum Wirkungsverlust. Kreuzreaktionen mit equinem LH oder equinem Choriongonadotropin wurden nicht beobachtet (ROSER et al. 1979).

2.3.2.3 PGF2a-Analoga

Prostaglandine sind in den Ovulationsprozeß mit einbezogen (s. 2.1.2.1, S. 16). Die Prostaglandin E2- und Prostaglandin F2a-Konzentration der Follikelflüssigkeit steigt zur Ovulation hin an.

Hinsichtlich der Ovulationsterminierung erwies sich lediglich das PGF2a-Analogon Luprostiol als effektiv (BLOCK 1995, BUSS 1997). Bei Einsatz von Luprostiol ab einem Follikeldurchmesser von 40 mm treten jedoch im Vergleich zu hCG oder Deslorelinâ deutlich höhere Streuungen sowie vermehrte Ovulationen innerhalb der ersten 24 Stunden nach Applikation auf. Das PGF2a-Präparat Dinoprost besitzt keine ausreichende ovulationsinduzierende Wirkung bei der Stute.

SAVAGE und LIPTRAP (1987) können nach Verabreichung des synthetischen Prostaglandins Fenprostalene 60 Stunden nach Rossebeginn an zyklische Stuten das Intervall zwischen Applikation und Ovulation signifikant verkürzen. Somit ovulieren 81% der Stuten innerhalb von 48 Stunden nach Applikation des Präparats.

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2.4 Inseminationsstrategie und Trächtigkeits- aussichten

Der Besamungszeitpunkt, das Besamungsintervall und die Besamungsdosis entscheiden über Erfolg und Mißerfolg bei der instrumentellen Samenübertragung, nicht nur beim Pferd.

Demzufolge wurden diesen Themen bereits zahlreiche Studien gewidmet, die z.T.

jedoch kontroverse Ergebnisse hervorgebracht haben.

2.4.1 Frischsamen

Die in der Literatur derzeit vorherrschende Meinung in bezug auf den optimalen Besamungszeitpunkt beim Einsatz von Frischsperma ist, daß mit möglichst ovulationsnaher Besamung die besten Resultate zu erwarten sind.

VIDAMENT et al. (1999) beginnen mit der instrumentellen Samenübertragung mit

dem Auftreten der ersten Rossesymptome. Die Stuten werden daraufhin im 48-Stunden-Rhythmus bis zum Ende der Rosse besamt. Mit der verwendeten Dosis

(Gesamtspermienzahl 200x106) wird eine "Pro-Zyklus-Trächtigkeitsrate" von 56%

erreicht. Bei Zwei- und Mehrfachbesamungen bestand eine höhere Trächtigkeitsaussicht als bei Einzelbesamungen.

PICKETT u. VOSS (1999) warten bis zum zweiten Tag der Rosse oder bis zur rektalen oder ultrasonographischen Diagnose einer bevorstehenden Ovulation.

Danach wird im Abstand von 48 Stunden mit einer Dosis von 500x106 vorwärtsbeweglichen Spermien besamt. Die höchste Pro-Zyklus-Trächtigkeitsrate (51%) wird auch hier mit Mehrfachbesamungen erreicht.

Andere Autoren beginnen mit der instrumentellen Samenübertragung ab einem bestimmten Follikeldurchmesser.

CLEMENT (1998) beginnt an einem Durchmesser von 30 mm, besamt im 48-Stunden-Abstand mit einer Gesamtspermienzahl von 200x106 und erreicht so eine

Pro-Zyklus-Trächtigkeit von 45%. Dabei erweisen sich die Mehrfachbesamungen als nicht signifikant besser im Vergleich zu den Einzelbesamungen.

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BATELLIER (1998) startet die Besamung ab einer Follikelgröße von 34 mm. Die Stuten werden im 48-Stunden-Intervall mit Gesamtspermiendosen von je 200x106 belegt. Die daraus resultierende Pro-Zyklus-Trächtigkeit rangiert um 57%. Die letzte Besamung sollte in einem geringeren Abstand als 24 Stunden vor Ovulation erfolgen.

Doppelbesamungen führten zu höheren Trächtigkeitsergebnissen.

KLOPPE et al. (1988), GAHNE et al. (1998) und SHORE et al. (1997) beginnen in ihren Untersuchungen ab einem Follikeldurchmesser von 35 mm mit der Samenübertragung. KLOPPE et al. (1988) besamen in Abständen von 48 Stunden bis zur Ovulation. Sie erreichen mit einer Inseminationsdosis von 500x106 vorwärtsbeweglichen Spermien eine Trächtigkeitsrate pro Zyklus von 70%. Auch GAHNE et al. (1998) besamen im 48-Stunden-Rhythmus. Dabei werden jedoch zwei verschiedene Dosierungen miteinander verglichen. Zwischen einer Inseminationsdosis von 300x106 und 500x106 vorwärtsbeweglichen Spermien kann bei den verwendeten Hengsten kein signifikanter Unterschied bezüglich der Trächtigkeitsraten pro Zyklus von 75 und 64% ermittelt werden. In den Untersuchungen von SHORE et al. (1997) wird entweder einmal mit 500x106 Spermien oder zweimal mit je 250x106 Samenzellen besamt. Dabei ergibt sich kein Unterschied in der Fertilitätsrate (je 67%).

SQUIRES et al. (1998) warten bis zu einem Follikeldurchmesser von 40 mm.

Daraufhin werden drei unterschiedliche Besamungsregimes geprüft. Die ersten beiden Gruppen erhalten eine Einzelbesamung mit 1x109 oder 2x109 vorwärts- beweglichen Spermien. Die dritte Gruppe wird zweimal im Abstand von 24 Stunden mit je 1x109 vorwärtsbeweglichen Spermien besamt. Die höchste Trächtigkeitsrate weisen die doppelt belegten Stuten auf (64%), allerdings war der Abstand von der letzten Besamung zur Ovulation bei den einzeln besamten Stuten (31% und 41%) im Schnitt um einen Tag größer.

Wiederum andere Autoren führen die Stuten der Besamung nach rektaler und ultrasonographischer Prädiktion des Ovulationszeitpunktes zu. WATSON (1995) empfiehlt die Samenübertragung im Zeitraum vom Tag vor der Ovulation bis maximal zwölf Stunden danach durchzuführen. Dabei sollte eine Mindestdosis von 300x106 vorwärtsbeweglichen Samenzellen nicht unterschritten werden. Nach CURNOW (1993) sollte die letzte Frischsamenübertragung nicht länger als zwölf Stunden vor

(29)

der Ovulation erfolgt sein. Er schlägt ein 24-stündiges Besamungsintervall vor. Auch WENDELL (1980) rät zu einer möglichst ovulationsnahen, eventuell postovulatorischen Insemination. Zwischen einem Besamungsintervall von 48 oder 72 Stunden besteht dem Autor zufolge kein wesentlicher Unterschied. Allerdings sollte eine postovulatorische Besamung spätestens 12 Stunden nach Ausfließen des Follikels und in Abhängigkeit vom Öffnungsgrad der Zervix erfolgen. MARTIN (1980) ermittelt in seinen Studien geringe, jedoch nicht signifikante Vorteile der prae- und postovulatorischen Besamung im Vergleich zur ausschließlich postovulatorischen Besamung. Unmittelbar auf die Ovulation oder danach führen KOSKINEN et al.

(1990) an 35 Stuten und HUHTINEN et al.(1996) an 56 Tieren die Besamung in ihren Studien durch. KOSKINEN et al. (1990) besamen die Stuten zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach klinisch manifester Ovulation mit je 500x106 vorwärtsbeweglichen Spermien. Im Zeitraum bis 18 Stunden post ovulationem erreichen sie eine Trächtigkeitsrate von 100%, im Zeitraum 18-24 Sunden nach Ovulation 40% und nach 24 Stunden 0%. In den Untersuchungen von HUHTINEN et al. (1996) werden die Tiere 8-16, 16-24 und 24-32 Stunden nach Ovulation besamt und dabei Trächtigkeitsraten von 36, 30 und 20% erreicht. Die präovulatorisch besamte Kontrollgruppe weist ein Ergebnis von 46% auf.

WOODS et al. (1990) führen in ihren Untersuchungen Einzelinseminationen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durch. So wird ein Teil der Stuten mit Erreichen eines Follikeldurchmessers von 35 mm, ein anderer am Tag der Ovulation und der letzte Teil einen Tag nach Ovulation besamt. Dabei wird stets eine Inseminationsdosis von mindestens 400x106 vorwärtsbeweglichen Samenzellen eingehalten. Die daraus resultierenden Trächtigkeitsraten liegen bei 61, 52 und 6%. Demnach weisen die am Tag nach der Ovulation belegten Tiere signifikant schlechtere Ergebnisse auf. Bei getrennter Betrachtung der vor Ovulation besamten Stuten scheint eine Besamung 1, 2 oder 3 Tage prae ovulationem erfolgversprechender als 4, 5, 6 oder mehr Tage vor dem Eisprung.

METCALF (2000) entscheidet über die Besamungsstrategie je nach Stute individuell.

Demnach sollte eine geschlechtsgesunde, empfängliche Stute möglichst nur ein Mal, eine subfertile Stute oder eine Stute, die mit einem subfertilen Hengst belegt werden soll, mehrmals besamt werden. Die Autorin geht von einer Mindestdosis von 500x106

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vorwärtsbeweglichen Samenzellen aus. Die letzte Belegung sollte im Zeitraum von 48-0 Stunden vor der Ovulation liegen.

2.4.2 Tiefgefriersamen

Der optimale Besamungszeitpunkt beim Einsatz von kryokonserviertem Sperma liegt den Angaben in der Literatur zufolge möglichst nahe an der Ovulation.

PACE und SULLIVAN (1975) legen den Zeitpunkt der Insemination auf einen bestimmten Rossetag fest. Die Stuten werden ab dem dritten Tag des Zyklus belegt.

Im ersten Teil ihrer Untersuchungen wird der Effekt unterschiedlicher Besamungsintervalle (12 Stunden / 24 Stunden) bei einer Besamungsdosis von 60x106 motilen Spermien analysiert. Im zweiten Teil wird die Auswirkung der Anzahl vorwärtsbeweglicher Spermien (40, 80 oder 160x106) auf das Konzeptionsergebnis erforscht. Die höchsten Trächtigkeitsraten pro Zyklus (35 bis 45%) wurden im Zeitraum von 24 Stunden vor bis 12 Stunden nach der Ovulation erreicht. Mit der Erhöhung der Dosis von 40 auf 80x106 vorwärtsbeweglichen Samenzellen kann ein signifikanter Anstieg der Trächtigkeitsraten verzeichnet werden. Die weitere Erhöhung auf 160x106 motile Spermien erbringt keine erneute Verbesserung.

In den Studien von KLOPPE et al. (1988) erfolgen die Inseminationen entweder ab einem Follikeldurchmesser von 35 mm im Abstand von 24 Stunden oder einmal innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Ovulation. Die erreichten Trächtigkeitsraten pro Zyklus von 60% für praeovulatorisch besamte Stuten und 55% bei der postovulatorischen Samenübertragung weisen keinen signifikanten Unterschied auf.

KATILA et al. (1996) starten ihre Versuche ebenfalls nachdem der größte Follikel einen Durchmesser von 35mm aufweist. Im Abstand von 48 Stunden werden die Tiere bis zur Ovulation besamt. Andere Stuten werden erst in den ersten zwölf Stunden nach stattgefundener Ovulation besamt. In beiden Gruppen werden Inseminationsdosen von 200 bis 400x106 vorwärtsbeweglichen Spermien verwendet.

Die höchste Trächtigkeitsrate pro Zyklus (35%) wird mit innerhalb der letzten 24 Stunden vor der Ovulation durchgeführten Besamungen erzielt. Es kann kein

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Unterschied zwischen Einzel-, Doppel- oder Mehrfachbesamungen festgestellt werden. Die postovulatorisch besamten Stuten kommen über eine Trächtigkeitsrate von 18% nicht hinaus.

LEIPOLD et al. (1998) besamen ihre Stuten am Tag nach Erreichen eines Follikeldurchmessers von 35 mm. Im weiteren Verlauf der Rosse wird in 24-stündigen Abständen bis nach der Ovulation besamt. Dabei werden die Auswirkungen unterschiedlicher Inseminationsdosen (320 oder 800x106 motile Spermien) und Samenzelldichten (400x106 oder 1600x106 Spermien/ml) untersucht. Stuten, die mit höher konzentriertem Inseminat besamt wurden zeigen eine Verbesserung der Trächtigkeitsrate von 22 auf 37%, die jedoch nicht signifikant ist. Die Erhöhung der Inseminationsdosis von 320 auf 800x106 motile Spermien bleibt ohne Effekt.

Nach VIDAMENT et al. (1997) sollte der Abstand der letzten Besamung in weniger als 24 Stunden Abstand prae ovulationem erfolgen. Dabei erweisen sich zwei oder mehr Besamungen in 24- oder 48-Stunden-Intervallen vor der 0vulation als signifikant besser im Vergleich zu den Einzelbesamungen hinsichtlich der Konzeptions- ergebnisse. Bei dem Vergleich der Resultate nach Insemination einer Gesamtspermienzahl von 150 oder 300x106 ergeben sich Vorteile der höheren Dosis, die allerdings nicht signifikant sind. Die maximal erreichten Trächtigkeitsraten liegen zwischen 37 und 41%.

In einer anderen Studie erreichen VIDAMENT et al. (1999) mit Besamungsdosen von mindestens 400x106 Gesamtspermien Pro-Zyklus-Trächtigkeitsraten von 49%. Auch hierbei erweisen sich die Zwei- und Mehrfachbesamungen im 24-Stunden-Abstand als signifikant besser im Vergleich zu den Einzelbelegungen.

CURNOW (1993) grenzt den Inseminationszeitpunkt weiter ein, indem er die Tiere 0-6 Stunden vor Ovulation belegt. Das Besamungsintervall sollte mit Rücksicht auf die Kosten variabel gestaltet werden, im Idealfall alle 12 Stunden.

Im Zeitraum von sechs Stunden vor oder nach der Ovulation wird in den Studien von McKINNON (1994) und METCALF (2000) besamt.

Trächtigkeitsraten pro Zyklus von 30% bewertet McKINNON (1994) als durch- schnittlich. Er empfiehlt, daß die Stuten maximal doppelt, besser aber nur einmal pro Zyklus belegt werden.

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METCALF (2000) befürwortet ebenfalls eine möglichst ovulationsnahe Samenübertragung. Die Inseminationsdosis sollte je nach Hengst individuell angepaßt werden.

Eine Insemination jeweils vor und nach der Ovulation wird von BLOBEL u. KLUG (1975) und WATSON (1995) favorisiert.

BLOBEL u. KLUG (1975) kommen zu dem Ergebnis, daß der Eisprung möglichst eng mit je einer Insemination vor und nach klinisch manifester Ovulation einzurahmen ist.

Somit wird eine zyklusbezogene Trächtigkeitsrate von 39% erreicht. Für WATSON (1995) sind die letzten sechs Stunden vor Ovulation der ideale Besamungszeitpunkt.

Die Autorin rät nach festgestellter Ovulation zu einer weiteren Belegung.

NEWCOMBE (1999) berichtet von postovulatorischen Inseminationen. Die Stuten wurden einmal in den ersten zwölf Stunden nach diagnostizierter Ovulation besamt.

Dabei wird eine Trächtigkeitsrate pro Zyklus von 40% erreicht.

2.4.3 Weitere zu berücksichtigende Faktoren

HUHTINEN et al. (1996) untersuchen die Qualität am Tag 7-9 post ovulationem gewonnener equider Embryonen. Die Muttertiere wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach sowie eine Kontrollgruppe vor der Ovulation besamt. Mit zunehmendem Abstand der Insemination nach der Ovulation konnten weniger Embryonen gewonnen werden. Bei den gewonnenen Embryonen weisen die aus postovulatorischen Besamungen hervorgegangenen kleinere Durchmesser auf.

Ferner zeigen Embryonen nach postovulatorischer Insemination ein verzögertes Wachstum. Sie erscheinen im Verlauf ihrer Entwicklung einen Tag zurück im Vergleich zu aus praeovulatorischer Besamung hervorgegangenen Embryonen.

Embryonale Vesikel mit zu geringer Größe wurden im Zusammenhang mit frühembryonaler Resorption am 14.-16. Tag post ovulationem beobachtet. BERGFELT et al. (1992) gehen von einer geringen Mobilität solcher zu kleinen Vesikel aus.

Deshalb halten sie es für unwahrscheinlich, daß diese in der Lage sind, den Mechanismus der uterinen Luteolyse zu blockieren.

In den Untersuchungen von KOSKINEN et al. (1990) treten frühembryonale Resorptionen (nach Tag 16 post ovulationem) erst dann auf, wenn des Intervall von

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Ovulation und Besamung 18 Stunden überschreitet. Sie vermuten, daß die Befruchtungsfähigkeit der Eizelle länger erhalten bleibt als das Vermögen der Eizelle, sich in befruchtetem Zustand zu einem lebensfähigen Embryo zu entwickeln.

WOODS et al. (1990) kommen in ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, daß Stuten, die postovulatorisch besamt wurden, kleinere embryonale Vesikel bilden und die Verlustrate der Embryonen bis zum 40. Tag nach der Ovulation höher ist. So weisen Stuten, die am Tag der Ovulation belegt wurden, eine signifikant höhere Embryonensterblichkeit auf als praeovulatorisch besamte Tiere.

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3. Material und Methode

3.1 Vorbemerkung

Die Untersuchungen dieser Arbeit sind in einen experimentellen Teil und eine retrospektive Auswertung gegliedert.

Die experimentellen Untersuchungen fanden während der beiden Decksaisons 1999/2000 und 2000/2001 auf der Zentralen Pferdebesamungsstation des Niedersächsischen Landgestüts Celle statt. Die aufgeführten Stuten entstammen der Besamungsklientel.

Die retrospektiven Untersuchungen erstreckten sich auf die Deckregister der Hauptdeckstellen des Niedersächsischen Landgestüts Celle über die Saison 1999/2000.

· Teil I – experimentelle Untersuchungen

Die Stuten wurden nach Applikation von humanem Choriongonadotropin (hCG) in definierten zeitlichen Abständen besamt. Nach stattgefundener Ovulation wurde der Besamungszeitpunkt in zeitliche Relation zur Ovulation gesetzt.

Begleitend wurde der zeitliche Abstand zwischen hCG-Aplikation und Ovulation ermittelt.

· Teil II – Retrospektive Analyse

Die Deckregister wurden hinsichtlich Besamungsfrequenz und –intervallen sowie hinsichtlich des Konzeptionergebnisses ausgewertet.

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Ziel dieser Studien ist die Ermittlung eines zur Erzielung maximaler Konzeptionsergebnisse optimalen Besamungsmanagements – mit und ohne Ovulationsterminierung - unter Berücksichtigung von Besamungshäufigkeit, -intervall sowie –zeitpunkt in Relation zum Ovulationstermin.

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3.2 Teil I – Experimentelle Untersuchungen 3.2.1 Versuchstiere

Als Probandinnen dienten 424 Warm- und Vollblutstuten im Alter von 2 bis 21 Jahren, die zur instrumentellen Samenübertragung in der Zentralen Pferdebesamungsstation Celle vorgestellt wurden. Dabei fanden Stuten zur Frischsamenübertragung und zur Übertragung von kryokonserviertem Sperma Verwendung. Von diesen Stuten wurden 530 Zyklen ausgewertet.

Die Voraussetzung für die Aufnahme der Stuten in die Untersuchungsreihe bestand in klinischer und mikrobieller Gechlechtsgesundheit sowie dem Bestehen eines östrischen Zyklus. Bei den Tieren handelte es sich sowohl um Stuten mit Fohlen bei Fuß, Maidenstuten, güste Stuten als auch um in der vorausgegangenen Saison nicht gedeckte Stuten.

Das zur Besamung eingesetzte Sperma entstammte Hengsten, die dem jeweils aktuellen Beschälerbestand des Niedersächsischen Landgestütes Celle angehörten.

3.2.2 Versuchsdurchführung

3.2.2.1 Eingangsuntersuchung

Bei allen Stuten wurde zunächst der Vorbericht erfragt. Die anschließende Eingangsuntersuchung gliederte sich in eine klinische Allgemeinuntersuchung, die Prüfung des Rosseverhaltens am Hengst und die spezielle gynäkologische Untersuchung mit rektaler Palpation und ultrasonographischer Darstellung von Uterus und Ovarien. Die erhobenen Befunde wurden in Anlehnung an den Schlüssel für die Aufzeichnung gynäkologischer Untersuchungsbefunde beim Pferd (KLUG 1999) dokumentiert.

Nur östrische Stuten mit einem besamungswürdigen Follikel wurden in die Untersuchungsreihe aufgenommen.

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3.2.2.2 Versuchsgruppen

Die nach der Eingangsuntersuchung in die Untersuchungsreihe aufgenommenen Stuten wurden in einem Intervall von zwölf Stunden (600 h und 1800 h) einer rektalen Palpation mit anschließender ultrasonographischer Darstellung der Ovarien und des Uterus unterzogen. Mit dem Erreichen eines Follikeldurchmessers von 40 mm wurden den Stuten 1500 i.E. hCG (Choriolutinâ, Fa. Albrecht, Aulendorf) intravenös appliziert.

Danach erfolgte eine zufällige Einteilung in die Besamungsgruppen:

· Einzelbesamungen:

hCG 1 : Eine Besamung, gleichzeitig mit hCG-Applikation hCG 2 : Eine Besamung, 12 h nach hCG-Applikation hCG 3 : Eine Besamung, 24 h nach hCG-Applikation hCG 4 : Eine Besamung, 36 h nach hCG-Applikation

· Zweifachbesamungen:

hCG 5 : Zwei Besamungen, 24 h vor und gleichzeitig mit hCG Applikation

hCG 6 : Zwei Besamungen, gleichzeitig mit und 24 h nach hCG- Applikation

hCG 7 : Zwei Besamungen, 12 und 36 h nach hCG-Applikation hCG 8 : Zwei Besamungen, 24 und 48 h nach hCG-Applikation

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· Drei- und Mehrfachbesamungen:

hCG 9 : Drei Besamungen, 24 h vor, gleichzeitig mit und 24 h nach hCG- Applikation

hCG 10 : Drei Besamungen, gleichzeitig mit, 24 und 48 h nach hCG- Applikation

hCG 11 : Sonstige

Nach stattgefundener Ovulation wurden die Stuten in sog. Ovulationsgruppen (OV) eingeteilt; d.h. die Besamung wurde in einen zeitlichen Zusammenhang zur Ovulation gebracht.

Verwendete Abkürzungen:

a.o. = ante ovulationem;

p.o. = post ovulationem;

KB = Künstliche Besamung

· Einzelbesamungen:

OV 1 : KB 0 - 12 h p.o.

OV 2 : KB 12 - 0 h a.o.

OV 3 : KB 24 - 12 h a.o.

OV 4 : KB 36 - 24 h a.o.

OV 5 : KB 48 - 36 h a.o.

· Zweifachbesamungen:

OV 6 : KB 0 - 12 h p.o. und 24 – 12 h a.o.

OV 7 : KB 12 - 0 h und 36 – 24 h a.o.

OV 8 : KB 24 – 12 h und 48 – 36 h a.o.

OV 9 : KB 36 – 24 h und 60 – 48 h a.o.

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· Dreifachbesamungen:

OV 10 : KB 0 – 12 h p.o., 24 – 12 h a.o. und 48 – 36 h a.o.

OV 11 : KB 12 – 0 h, 36 – 24 h und 60 – 48 h a.o.

OV 12 : KB 24 – 12 h, 48 – 36 h und 72 – 60 h a.o.

OV 13 : Sonstige

Begleitend wurde die Reaktionszeit der Stuten auf die intravenöse Applikation von 1500 i.E. hCG ermittelt. Deshalb wurden die Probandinnen in Terminationsgruppen (TG) eingeteilt. Diese Gruppen wurden insgesamt verglichen, zusätzlich wurde Alter, Besamungsmonat und Vorbericht als möglicher Einflußfaktor berücksichtigt.

Für die anschließenden Berechnungen wurde die Mittlere Reaktionszeit (MRZ) eingeführt. Sie stellt den mittleren Wert des jeweiligen Intervalls dar.

TG 1: Ovulation 0 –12 h nach hCG-Applikation (MRZ = 6 h) TG 2: Ovulation 12 – 24 h nach hCG-Applikation (MRZ = 18 h) TG 3: Ovulation 24 – 36 h nach hCG-Applikation (MRZ = 30 h) TG 4: Ovulation 36 – 48 h nach hCG-Applikation (MRZ = 42 h) TG 5: Ovulation 48 – 60 h nach hCG-Applikation (MRZ = 54 h) TG 6: Ovulation 60 – 72 h nach hCG-Applikation (MRZ = 66 h)

Gemäß ihrem Vorbericht wurden die Stuten wie folgt eingeteilt:

VB1: Stute mit Fohlen bei Fuß VB2: Maidenstute

VB3: Vorjahr nicht gedeckt VB4: güst

VB5: Stute hat resorbiert VB6: Stute hat verfohlt

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3.2.2.3 Untersuchungsparameter

Zu jedem Untersuchungszeitpunkt wurden klinische und ultrasonographische Parameter bestimmt.

· Klinische Parameter

· Prüfung der äußeren Rossemerkmale der Stute am Hengst

· Prüfung der inneren Rossemerkmale durch rektale Untersuchung

· Ggf. rektale Untersuchung auf Trächtigkeit

· Ultrasonographische Parameter

· Ermittlung von Veränderungen des dominanten Rossefollikels hinsichtlich Größe, Form und Echogenität

· Ggf. Untersuchung auf Trächtigkeit

3.2.2.3.1 Äußere Rossemerkmale

Die Kontrolle der äußeren Rossemerkmale wurde täglich morgens durch Probieren der Stuten am Hengst durchgeführt. Die Protokollierung wurde nach dem von KLUG (1999) beschriebenen Schlüssel vorgenommen.

3.2.2.3.2 Innere Rossemerkmale und ultrasonographische Untersuchung

Die inneren Rossemerkmale wurden in zwölfstündigem Abstand morgens (600 h) und abends (1800 h) durch rektale Palpation und Ultraschalluntersuchung der erreich- baren inneren Geschlechtsorgane der Stute kontrolliert. Im Bedarfsfall wurde eine vaginale Untersuchung durchgeführt.

Während der Untersuchung wurden die Stuten in einen Untersuchungsstand verbracht. Zur rektalen Untersuchung wurden Einmalhandschuhe und Gleitmittel benutzt. Die erhobenen Befunde wurden nach dem Schlüssel von KLUG (1999) dokumentiert.

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Im Anschluß an die rektale Palpation erfolgte die ultrasonographische Untersuchung der inneren Geschlechtsorgane. Diese Untersuchung wurde mit dem Ultraschallgerät Aloka Echo Camera SSD-210 DX der Fa. Hellige, Hamburg durchgeführt. Das Gerät war mit einem 5 MHz Linear-Schallkopf ausgestattet. Der Schallkopf wurde mit der untersuchenden Hand in das ausgeräumte Kolon eingeführt. Mit dem unter dem Mittelfinger liegenden Schallkopf wurden dann die inneren Geschlechtsorgane abgefahren.

Die Befunde der Vaginaluntersuchung unter Verwendung eines Spreizspekulums nach Polansky wurden ebenfalls gemäß KLUG (1999) protokolliert.

3.2.2.4 Medikation

Die Applikation des hCG-Präparates Choriolutinâ der Firma Albrecht, Aulendorf erfolgte nach Desinfektion und kurzzeitiger Stauung in die Vena jugularis externa.

Allen Stuten wurden 1500 i.E. verabreicht, was einem Injektionsvolumen von 1,5 ml entspricht.

3.2.2.5 Verwendetes Sperma

In der Versuchsreihe wurden sowohl verdünntes Frischsperma als auch kryokonserviertes Hengstsperma verwendet.

· Frischsperma

Von den auf der Zentralen Besamungsstation Celle aufgestellten Hengsten wurde täglich Samen entnommen. Die bei der Beurteilung erhobenen Befunde wurden auf einem Samenaufbereitungsprotokoll des Landgestütes Celle dokumentiert.

In der Versuchsreihe wurde nur Sperma am Tag der Samenentnahme verwendet.

Eine Besamungdosis enthielt 500 Millionen vorwärtsbewegliche Spermien bei einem Inseminationsvolumen von 15 ml.

Die Ovulationsterminierung (600 h oder 1800 h) und die Zuteilung in die Besamungsgruppen wurde so vorgenommen, daß der Zeitpunkt für die

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Frischsamenübertragung immer vormittags lag. Somit war gewährleistet, daß allen Stuten Samen von vergleichbarer Qualität appliziert werden konnte.

· Kryokonserviertes Sperma

Es fand ausschließlich am Niedersächsischen Landgestüt Celle gewonnenes Tiefgefriersperma Verwendung. Eine Besamungsdosis enthielt 800 Millionen Spermien bei einer Mindestauftaumotilität von 35%. Dazu wurden pro Besamungsdosis acht 0,5 ml Pailletten (Fa. Minitüb, Landshut) mit je 100 Millionen Spermien im Wasserbad bei 37°C über 30 Sekunden aufgetaut. Der aufgetaute Samen wurde nach der Beurteilung auf ein Volumen von 15 ml mit einem Frischsamenverdünner (INRA82; PALMER 1984) verdünnt und unmittelbar verwendet.

3.2.2.6 Insemination

Nach der Probe am Hengst erfolgte die weitere Untersuchung der Tiere im Untersuchungsstand. Im Anschluß an die rektale Kontrolle erfolgte zunächst eine trockene Säuberung der Scham und Umgebung mit Zellstoffmaterial. Die sterile Inseminationspipette wurde unter dem Schutz der behandschuhten Hand bis in den Uterus vorgeschoben. Die mit Samen gefüllte Einmalspritze wurde aufgesetzt und der Samen in den Gebärmutterkörper verbracht.

3.2.2.7 Trächtigkeitsdiagnose

Ein Großteil der Versuchsstuten wurde nach ca. 18 Tagen zur gynäkologischen Untersuchung auf Trächtigkeit erneut auf dem Landgestüt vorgestellt. Die übrigen Trächtigkeitsergebnisse wurden telefonisch erfragt oder den Deckregistern entnommen.

(43)

3.2.2.8 Statistische Auswertung

Die statistische Auswertung erfolgte mit dem SASâ-Programm („statistical analysis system“) im Rechenzentrum der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Die Beratung fand im Institut für Biometrie und Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover statt.

Die Trächtigkeitsergebnisse wurde mit dem c2 – Homogenitätstest verglichen. Ab einer Prüfgröße von weniger als fünf Probanden fand Fisher´s Exact Test Anwendung.

Die Überprüfung der Reaktionszeit nach hCG-Applikation erfolgte mittels einer einfaktoriellen Varianzanalyse nach Wilcoxon.

(44)

3.3 Teil II - Analyse der Deckregister

3.3.1 Versuchstiere und Besamungsmanagement

In dieser Untersuchung wurden die Deckregister von zehn Hauptdeckstellen des Niedersächsischen Landgestütes Celle der Saison 1999/2000 retrospektiv ausgewertet. In diese Studie flossen die Daten von 3071 Stuten mit 6285 Zyklen ein.

Bei den Stuten handelte es sich um Warmblutstuten mit einem geringen Anteil Vollblutstuten. Das Alter der Tiere rangierte zwischen 2 und 27 Jahren.

Die hier verwendeten Deckhengste entstammen dem aktuellen Beschälerbestand des Niedersächsischen Landgestütes Celle von 1999. Die Anzahl der Hengste auf den einzelnen Stationen variierte zwischen 6 – 11.

Die Samenentnahme und –aufbereitung auf den Stationen erfolgte täglich von 600 - 800 h. Die Samenübertragung fand innerhalb von 12 h nach der Gewinnung statt.

Jeder Deckstelle ist ein Stationstierarzt zugeordnet. Dieser führt die Follikelkontrolllen durch und entscheidet über den Besamungszeitpunkt.

3.3.2 Versuchsdurchführung

3.3.2.1 Katalogisierung der Stuten

Von den Stuten wurden das Alter, die Abstammung und zur Identifizierung die Lebens- und Registernummer ermittelt.

Jeder Stute wurde in der darauffolgenden Saison eines der unten aufgeführten Endergebnisse zugeordnet:

(45)

· Die Stute hat abgefohlt

· Die Stute hat verfohlt

· Die Stute hat resorbiert

· Die Stute ist güst geblieben

· Die Stute hat kein ermittelbares Endergebnis

· Die Stute ist eingegangen

Von den ursprünglich 3071 Stuten sind 36 Stuten eingegangen und 398 Stuten weisen kein ermittelbares Ergebnis auf. Diese Tiere wurden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Demnach wurden also die Daten von 2637 Stuten ausgewertet.

3.3.2.2 Katalogisierung der Zyklen

Von jedem erfaßten Zyklus wurde

· der zur Besamung eingesetzte Hengst,

· die Art des verwendeten Spermas,

· die Besamungshäufigkeit und –intervalle,

· bei Mehrfachbesamungen zusätzlich der Abstand der letzten beiden Besamungen und

· das Ergebnis des betreffenden Zyklus ermittelt.

3.3.2.3 Besamungshäufigkeit und -intervalle

Je nach der Häufigkeit und den Intervallen der Besamungen wurden die Deckdaten der einzelnen Zyklen in Besamungskategorien eingeteilt. Alle Rossen mit vier und mehr Besamungen wurden zu gemeinsamen Gruppen zusammengeschlossen. Ab drei Besamungen wurden bei irregulären Abständen zwischen den einzelnen Besamungen der Abstand der beiden letzten zusätzlich berücksichtigt.

(46)

KB-Kategorien:

1 : 1 Besamung

2 : 2 Besamungen im Abstand von 24 h 3 : 2 Besamungen im Abstand von 48 h 4,3 : 2 Besamungen im Abstand von > 48 h

5 : 3 Besamungen im Abstand von 24 h 6 : 3 Besamungen im Abstand von 48 h

7,1 : 3 Besamungen in irreg. Abstand, letzte beide in 24 h Abstand 7,2 : 3 Besamungen in irreg. Abstand, letzte beide in 48 h Abstand 7,3 : 3 Besamungen in irreg. Abstand, letzte beide in > 48 h Abstand

8 : 4+x Besamungen im Abstand von 24 h 9 : 4+x Besamungen im Abstand von 48 h

10,1 : 4+x Besamungen in irreg. Abstand, letzte beide in 24 h Abstand 10,2 : 4+x Besamungen in irreg. Abstand, letzte beide in 48 h Abstand 10,3 : 4+x Besamungen in irreg. Abstand, letzte beide in > 48 h Abstand

3.3.2.4 Ergebnis des jeweiligen Zyklus

Von jedem Zyklus wurde das Ergebnis festgehalten. Dabei ergibt sich folgende Einteilung:

· Die Stute ist tragend

· Die Stute ist nicht tragend

· Das Ergebnis ist unbekannt

Von den ursprünglich 6285 Zyklen waren 974 nicht auswertbar. Folglich blieben für die Analyse 5311 Zyklen bestehen.

(47)

3.3.2.5 Statistische Auswertung

Die statistische Auswertung der Trächtigkeitsergebnisse erfolgte analog 3.2.2.8 (siehe S. 43).

(48)

4. Ergebnisse

4.1 Teil I: Experimentelle Untersuchungen

4.1.1 Überprüfung der Reaktionszeit von Stuten auf die intravenöse Applikation von 1500 i.E. hCG

In diese Untersuchung wurden 401 der 424 Stuten aufgenommen. Mit Erreichen eines Follikeldurchmessers von 40 mm und Zeigen von äußeren Rossesymptomen wurden den Stuten 1500 i.E. hCG (Choriolutinâ) intravenös appliziert. Rektale und ultrasonographische Untersuchungen fanden anschließend im Intervall von zwölf Stunden bis zur Ovulation statt. Die Stuten wurden dann den oben beschriebenen Gruppen zugeteilt. Bei der Auswertung fanden drei verschiedene Gesichtspunkte Berücksichtigung:

· Alter (339 Stuten mit bekanntem Alter)

· Reproduktionsstatus/Vorbericht (329 Stuten mit bekanntem Vorbericht)

· Saisonale Einflüsse (401 Stuten)

Die Ergebnisse können den Tabellen 1, 2 und 3 entnommen werden.

(49)

Tabelle 1: Intervall (h) zwischen intravenöser Applika ion von 1500 i.E hCG an Stuten und der Ovulation - eingeteilt nach Altersklassen -

t .

Intervall hCG-OV (h)

gesamt

n bekannt

n 2-4J

n 5-8J

n 9-12J

n 13-16J

n ab 17J n

0-12 35 30 5 10 11 3 1

12-24 81 70 14 25 15 11 5

24-36 101 82 24 29 18 9 2

36-48 174 147 43 44 32 19 9

48-60 6 6 1 2 3 0 0

60-72 4 4 0 1 1 1 1

Gesamt 401 339 87 111 80 43 18

x 31,45 32,90 30,65 30,60 31,40 33,33

SD ±12,92 ±11,28 ±12,83 ±14,28 ±13,15 ±14,73

t r .

t

Tabelle 2: In ervall (h) zwischen int avenöser Applikation von 1500 i.E hCG an Stuten und der Ovula ion - eingeteilt nach Vorbericht -

Intervall hCG-OV (h)

ges.

n bek.

n VB 1

n VB 2

n VB 3

n VB 4

n VB 5

n VB 6 n

0-12 35 27 15 3 8 1 0 0

12-24 81 70 31 11 9 16 1 2

24-36 101 85 47 14 5 15 3 1

36-48 174 139 64 32 19 19 1 4

48-60 6 6 2 1 1 2 0 0

60-72 4 2 0 0 1 1 0 0

Gesamt 401 329 159 61 43 54 5 7

x 31,20 30,53 33,34 29,72 31,77 30,00 33,43

SD ±12,50 ±12,18 ±11,41 ±15,81 ±12,20 ±8,49 ±11,41

VB1: Stute mit Fohlen bei Fuß VB4: güst

VB2: Maidenstute VB5: Stute hat resorbiert VB3: Vorjahr nicht gedeckt VB6: Stute hat verfohlt

Referenzen

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