• Keine Ergebnisse gefunden

PRAXIS-INFORMATION Nr. 1 — April 2015

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "PRAXIS-INFORMATION Nr. 1 — April 2015"

Copied!
16
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

NW-FVA

Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt

– Abteilung Waldschutz –

PRAXIS-INFORMATION Nr. 1 — April 2015

Integrierte Bekämpfung rindenbrütender Borkenkäfer

Version 2.0

(2)

5.5. Kurzfassung des Integrie

rten S yste ms

zur Borkenkäferbekämp fung

A. Standortgerechte Baumartenw

ahl und A nbau vo n Mischbeständen

x Langfr istige Strategie

(W aldb au, Betrie bsleitung)

x Stabilität durch g

esa mtbetri eblich es Risi kom anag ement und Risi kost eueru ng

B. Befallsvermeidu ng

x Nutzung en käfe

rgerec ht planen

und d urch fü hren

x Begrenz ung der motor man uellen Zielstärke nnutz

ungen

x Konz entration

der Hi ebsmass en (z

eitlich, rä umlich) z

.B.

durch R äum ungen

über Vora nbauten bz w. Sa

mm elhiebe

x Holz lag erung zeitlich und örtlich koordinier

en (Option au f Insektiz ideinsa

tz beachten)

x Holzabf uhr z eitnah sic herstellen

(ggf . über Früha bfuhr

präm ie)

C. Kontrollen auf frischen (Stehend-)B efal l

x Gefä hrdete B estän de lau fe nd k ontrolliere

n, bei Be fall nach je

dem Flug tag

x Resthölzer und

Holzpolter lau fe

nd au f Befall k ontrollieren

D. Behandlung befallener Bäume / befalle

nen Holzes

x Alten Be fall m ögl ichst voll ständig beseitig

en (S aubere Wir tsc haft)

x Frischen Befall schnells

tens fällen, um Ke

ttenr eaktionen z

u v ermeid en

x Ggf.

Aus nutz en f risch befa llener Bäu me als Fang holz

x vor dem Aus flu g der Ju ngkäfer Bäume au

s dem W ald entfernen , g gf. schäle n

x wenn erforderl ich,

befa llenes Holz mit z

uge lassenem I

nsektiz id beha

ndeln

E. M assenfang v

on Käfern mit Fal len / F

ang holzhauf en / T rinet P zur Reduktion

von Stehendbefall x Falleneinsatz

in normalen Jahren au

sreichen d (z .B. bei „Betriebsu

nfällen“)

x In Jahren mit Massenv

erme hrung en Fang holzh aufen und Trin et P bev orz ugen

x Einsatz grundsätz

e fü r beid e Ver

fa hren sin d pei nlichst g en au z u beac hten!

Anwendung sfe hler fü hren fa st im mer zu Fehl schlägen!

Inhalts verz eichnis

Vorw ort 1

1 Biologie und Ökologie rindenbrü

tender Borkenk äfer 2

1.1.

Der Buchdrucker ( Ips typogra

phus L.) 2

1.2.

Der Kupferstech er (Pit

yog enes chalcograph us)

5

1.3.

Der Große Lärchenbor kenkä fer (Ips cem

brae

) 6 äfern er von Borkenk egenspiel Natürliche G 1.4.

7

2 Das Integrierte Sy

stem zur Bekämpfung vo

n Borkenkäfern 8

2.1.

Saubere W aldw irt schaft

9 10 erung Zeitgerechte Sani 2.2.

2.2.1.

Merkmale z ur

frühz eitig en Erkennung

von St ehendb efall 11

2.2.2.

Befa ll im liegenden Hol

z und im Resth

olz 14

2.3.

Lokale Dichtea bsenku

ng der Käfer mit Fang

sys teme n 14

2.3.1.

Positionierung von Fan geinrichtu ngen

15

2.3.2.

Ein sa tz vo n S ch litzf allen 16

2.3.3.

Ausnutz ung v on Holzp oltern z ur D ichtese nkung

17

2.3.4.

Einsatz v on Fangholz

hau fe n (FHH ) 18

2.3.5.

Einsatz des F angsy

stems Trin et P 20

2.3.6.

Einsatz v on Fangbäu

men 21

2.4.

Anlage u nd Führung von B efa llskarte n 22

3 Hinw

eise zur A ufarbeitung vo

n Sturm- ode r Kalamitätsholz

23

4 Hinw

eise zur Material

beschaffung und Kos tenkalkul

ation 24

5 An hang 26

5.1.

Generation en, Geschwisterbrute

n, Folgebrut en 26

5.2.

Sicherheitsabst änd e der Fang einrichtu

nge n

27 Literatur 27 5.3.

5.4.

Betriebli che Maßnahm

en im Jahresg ang

28 s rten System rie des Integ ssung Kurzfa 5.5.

29

Heraus geber

Nordw estd eutsc he Fo rstlic he Vers uchsanstal

t (N W-FV

A) hutz ldsc g Wa Abteilun

Grätze lstraße 2, D-37

079 Götti

ngen 1 – 0, Fax: 9 40 51 / 6 .: (+49) 05 Tel

+49) 0551 / 69 40 1 – 16 0

E-M Zentrale@N ail:

W-F VA.

de va.de w-f w.n http://ww

Stand : A pril 2015

(3)

Vorwort

Borkenkäfer sind integrale Bestandteile von natürlichen und bewirtschafteten Wäldern.

Massenvermehrungen von Borkenkäfern sind grundsätzlich auch in gesunden und standortgerechten Beständen möglich, sie können dabei großflächige Sukzessionen auslösen. Zum Aufbau einer Massenvermehrung wird eine ausreichend hohe Käfer- population und ein ausreichendes Angebot an geeignetem Brutmaterial benötigt. Steht dieses z. B. nach einem Sturm zur Verfügung, können daraus in relativ kurzer Zeit extrem hohe Käferdichten aufgebaut werden, die dann in der Lage sind, gesunde Wirtsbäume auch ohne Prädisposition durch Massenangriff zu töten. Folge kann das flächige Absterben gesunder Wälder sein. Der gezielte Massenanflug und nach- folgende Befall auch gesunder Bäume kann nur erfolgen, weil die Käfer über geeignete und effektive Kommunikationsmöglichkeiten (Aggregationspheromone) verfügen.

Ziel dieser Praxis-Information ist es, dem forstlichen Praktiker einen Leitfaden zur fach- gerechten und konsequenten Bekämpfung von rindenbrütenden Borkenkäfern an die Hand zu geben und das System der integrierten Bekämpfung praxisgerecht zu ver- mitteln. Hauptstrategie ist der weitgehende Entzug von bruttauglichem Material und die Absenkung der lokalen Käferpopulation, so dass die zum Befall noch lebender Fichten erforderlichen Dichtewerte nicht mehr erreicht werden. Erfolg wird dabei nur der haben, der konsequent und zielorientiert das integrierte Konzept zur Bekämpfung durchführt und sich dabei auf die erste Käfergeneration im Frühjahr konzentriert!

Um diese Praxis-Information nicht zu überfrachten, wurde sie auf die betrieblich wich- tigsten Arten Buchdrucker, Kupferstecher und Lärchenborkenkäfer beschränkt. Theo- retische Überlegungen, wie sie derzeit oft im Zusammenhang mit dem Klimawandel diskutiert werden und weitergehende physiologische bzw. biologische Grundlagen wurden soweit reduziert und eingebunden, dass für den Waldbesitzer und Revierleiter verständliche Informationen vorliegen. Es wurde ferner darauf verzichtet, die Texte mit detaillierten wissenschaftlichen Zitaten zu garnieren. Der interessierte Leser findet im Anhang eine knappe Literaturliste, in der weiterführende Arbeiten und zusätzliche Informationsquellen angeführt sind.

Abb. 1: Auch in höher gelegenen Fichten- wäldern kann es zur Massenvermehrung von Borkenkäfern kommen (hier Sonnenberg, Harz).

5.4. Betriebliche Maßnahmen im Jahresgang

1. Quartal Aufarbeitung und Entfernung von altem bisher übersehenem

Stehendbefall und von angeschobenen und/oder durch Hallimasch befallenen Bäumen möglichst bei Frost Festlegung der Prioritäten für die Saison

Materialbeschaffung organisieren

Aufbau der Fangeinrichtungen und Entfernen von bruttauglichem Material in der Umgebung der Fangeinrichtungen

2.+3. Quartal Wird an mehreren warmen Tagen in Folge eine Lufttemperatur

ab ca. 16,5 °C erreicht, müssen die Fangeinrichtungen fängisch gestellt werden.

Kontrolle der Bestandesränder auf Stehendbefall (laufend) Aufarbeitung frisch befallener Fichten

Ab ca. Juni sind die Fangeinrichtungen ggf. neu zu beködern, der FHH muss mit mind. zwei frischen Fichtenabschnitten ergänzt werden und eine neue Behandlung mit Insektizid ist durchzuführen

Ab ca. Juni muss auch innerhalb der Bestände mit Befall durch die ausfliegenden Jungkäfer gerechnet werden; Kontrolle in bekannten Befallsflächen verschärfen!

Sanierung des Befalls durch 2. Käfergeneration

4. Quartal Bester, d. h. risikoärmster Zeitraum für Holzeinschlag in Fichte

Läuterung in Fichtenbeständen

Dokumentation der Befallsherde auf Befallskarten (Vorbefall aus Sicht des Folgejahres) und Planung für das kommende Frühjahr Sammelhiebe für 1. Quartal des Folgejahres planen

(4)

Entw icklung nicht mehr abschließen, über

win tern im Brut bild Larven

oder Puppe

n (8). g der 1. Generation legen die K klun luss der Entwic hr späten Absch Bei einem se

äfe r

keine zw eite Generation an

, sondern gehe n di

rekt in die Überw interung (8).

Nach dem Verl assen d es Brutb ild es der 1.

Generation kan n d as We ibche

n der Eltern- . gen Folgebrut anle d eine 9) un aren ( erpa erneut V generation (2) sich

5.2. Sicherhe itsabständ

e der Fangeinric htungen

Empfohl ene Abstä

nde der Fang systeme zur nächsten leb

end en Fich te b eim Eins atz

geg en Buchdrucker:

Fangsystem Minimierung Risiko

Stehendbefallsindukt

ion a. bstand c Mindesta

Optimierung

Effektiv

ität labstan ma Maxi

d ca.

Schlitzfalle

(nur Kupfersteche

r)

(nur Lärchenborkenkä

fer )

12 m ( 6 m

) ( 6 m )

15 m ( 8 m

) ( 8 m )

Fangholzhaufen 7 m

9 m

Trinet P 9 m

12 m

5.3. Literatur

BVL (2009) : Pflanz enschutz mittel -V erz eichnis Te

il 4 – Forst, 200 9. 5

7. Au flage, siehe

auch http://w ww.bvl.bund.d e/in

fops m.

Habermann, M. (200 5):

Strateg ie der integ

rie rten Bekäm

pfung von Borkenkäf

ern im 36. 535-5 , 60(10): ald r W 004. AFZ/De Frühjahr 2

Hurling, R. & Stetter, J. (2013):

Schlitzfa lle oder Fang holzhau

fen?

Fangleistu ng bei

der Borkenkä ferbek ämp fu ng. AFZ/Der Wald,

68(9):25 -28.

Hurling, R. & Watze k, G. (20 05): Ak

tive Borkenkä ferbek

äm pfu ng in Niedesach

en im 39. 37-5 0(10):5 Wald, 6 AFZ/Der Jahr 2004.

NW-F VA Taschenk art

en Borkenkäfer : Jährl ich aktualisierte Kurz fa

ssungen z ur

Stehend befallserken nun

g, z um Insektiz id- und z um P hero mon einsatz sowie z ur

Verw endung v

on Fangholz haufe n im integrie rten Bekä mpfung ssystem (bei Bedar

f A). -FV der NW Waldschutz ng er Abteilu fordern bei d bitte an

NW-FV A W aldschut z-Infos:

Anlassbez ogen e, mehr mals jä

hrlich herausg egeben e

Wal dsch utzinforma tionen. Er

hältlich ü ber eMail -V erteil er und Intern

et va.de). ://www.nw-f ttp (siehe unter h

Soyka, R. & W olle, C.

(2005):

Borkenk äferb ekämp fu ng im nieders ächsischen

Forstamt Oerr el. AFZ/

Der Wa ld, 60(1 0):54 0-542.

1 Biologie und Ökologi

e rinden brütender B

orken käfer

1.1. Der Buchdrucker (Ip

s typogra phus L.)

Der Buchdrucker ist der

forstlich bede utsam ste rind enbrütende Borkenkä

fer a n

Nadelbäum en (ins besond ere Fichte

, seltene r auch O mori

ka - und Sitkaficht

e, Doug- bis schw nkelbraun r ist du Käfe ige örm zenf Der wal r). efe und Ki lasie, Strobe

arz braun

und ca. 4, 2 mm bis 5,5 mm

lang. A m Fl ügelde ckenabsturz

befind en sich beids eits vier

Absturzzähne, von

denen der dritte der

größte u nd gekn

öpft ist. Di esen Zähn

en . fer chtenborkenkä er Fi nig n Achtzäh me en weiteren Na verdankt er sein

Abb . 2 : Auf dem sogenan

nten Absturz des

Buchdruc kers sind d

eutl ich die vier Zä

hne je cht des tansi ne Gesam n. Ei zu erkenne Seite

Käfers ist auf dem Titelb

ild zu finden.

Er befä llt vorz ug sw eise physiolog isch g esch wächte od er absterbende

Bäum

e sowie lichem M aug n brutt ot a Angeb gem halti e. Bei reich mm ene Stä hlag sch eingesc fri

ate rial

und günstig en Witteru ngs bedingung

en kann es zu mehreren

Generation en je Jahr

komm en, w odurch eine Massenv

ermehrung beg ünstigt w

ird .

Biologie Buchdrucker üb erwintern als Larv

en, Pup pen oder Kä fer unter der Ri

nde, Altkä

fer undinnt interung beg er Überw n. Nach d Bode auch im er gkäf ickelte Jun fertig entw

ab

April/M ai nach mehreren w

armen Tag en in Folg e bei einer Lu

ftte mperatur a b ca .

17,0 C° die Schwärm

zeit des Buchdruckers

(Spätschw ärmer ). Das Schw

ärmen is

t e, henlag er Hö von d amit nd d rhältnissen u sve itterung en W schend den herr stark von

der Ex position und

der Bestand essitua tion ab hängig

. Der Schwärm

flug und die nach

- d-/ te Sü nn el auf beso Frühjahr in der Reg eren sich im konzentri age tanl folgende Bru

Südwestränd er v on Fichten beständ

en, d a hier hö here Te

mperat uren als im restliche

n er r aus d käfe ung entwickelten J uni/Juli fertig e im J erden. Di erreicht w Bestand

1. Generati on bevorz ug en bei ihrer Bruta

nla ge dag egen b escha tte te Stam mbereich e

innerhalb d er Bes tän de.

Ab einer Tempera tu r v on über 30 °C w

ird die Flug

aktivität esteile aus. Bestand dunklere) ühlere ( e weichen in k Tier eingeschränkt, die

Vermutlich k önn

en die Käfer w ährend des Schw

ärmflu ges ri ndenbürti ge Du ftst offe

wahr nehme n, die v on p rädisp onierten Fi

chte n abg egebe n werden (wirtsbürti

ge Pri

-it ) m fe Harzinhaltsstof - und e (Rinden eiz n R eruchliche die g mmen ). Sti ffe rlocksto mä

der Sil houe tte un d den mech anischen Ke

nnze ichen (z . B.

Rind enstruktur) ü

berein,

beginnen die M

änn chen mit dem Einb ohren.

Dabei werden sc hon n

ach kurz er Fraß

zeit liche änn h m s auc weibliche al sowohl iert, die produz Darm fe im ockstof sche L artspezifi

(5)

Käfer anlocken (Aggregationspheromone). Sobald das erste Bohrmehl auftritt sind natürliche Pheromone vorhanden, die Käfer auch über größere Distanzen anlocken.

Bei dichter Besiedlung des Wirtsbaumes werden vom Buchdrucker Pheromone mit repellenter (d. h. abwehrender) Wirkung produziert. Diese wirken jedoch nur auf kürzeste Distanz (wenige Millimeter), sollen eine Überbesiedelung des Baumes verhindern und so die Überlebenschancen der heranwachsenden Brut sichern. An- fliegende Käfer werden dadurch auf unmittelbar benachbarte Bäume umgelenkt.

Abb. 3: Aus einem Bohrloch tritt frisches Bohrmehl aus. Häufig bleibt das Bohrmehl einige Stunden bis wenige Tage an Borkenschuppen, auf Astansätzen, Wurzelanläufen und Krautvegetation hängen

Bei Überbesiedelung kommt es oft zu Geschwisterbruten. Von Geschwisterbruten spricht man, wenn die befruchteten Weibchen das gerade angelegte Brutsystem ver- lassen und einen neuen Brutbaum aufsuchen, um dort ihre restlichen, bereits befruch- teten Eier abzulegen. Dies geschieht ohne Beteiligung der Männchen, d.h. Brut- systeme bei Geschwisterbruten haben keine Rammelkammer! Zusätzlich zeichnen sich diese Brutbilder durch recht unregelmäßige Muttergänge aus (oft einem Hirsch- geweih ähnlich).

Die Larven des Buchdruckers entwickeln sich über drei Stadien unter der Rinde, fres- sen dabei etwa 3-5 cm lange Larvengänge und verpuppen sich am Ende dieser Gänge in einer Puppenwiege. Der unter günstigen Witterungsbedingungen bereits ca. sechs Wochen nach der Eiablage schlüpfende hellbraune Jungkäfer vollführt anschließend einen Reifungsfraß im Brutsystem, der bis zu zwei Wochen dauern kann. Dabei reifen die Geschlechtsorgane, der Chitinpanzer wird gefestigt und es werden weitere Re- servestoffe für die nachfolgende Brutphase aufgebaut. Die nach dem Reifungsfraß dunkelbraunen Jungkäfer verlassen den Brutbaum bei guter Witterung, oft durch gemeinsam genutzte Ausbohrlöcher, um nach einem mehr oder weniger langen Flug eine neue Brut anzulegen.

Insgesamt ist die Entwicklungsgeschwindigkeit stark abhängig von den jeweiligen Temperaturbedingungen. Bei Temperaturen unter 9 °C findet eine stark verzögerte Entwicklung statt, höhere Temperaturen beschleunigen die Entwicklung. Bei beson- ders günstigen Entwicklungsbedingungen kann es bis zu drei Generationen pro Jahr geben, was zu explosionsartigem Populationswachstum führt.

5 Anhang

5.1. Generationen, Geschwisterbruten, Folgebruten

Abb. 21: Schematische Darstellung der Generationsfolge des Buchdruckers bei zwei Generationen (wie im Zuständigkeitsbereich der NW-FVA überwiegend vorkommend).

Die Anzahl der Generationen ist abhängig von der Witterung.

(1) Nach Überwinterung der Käfer legen die Männchen nach Schwärmflug und er- folgreicher Besiedelung einer Fichte Rammelkammern an. Nach Befruchtung der Weibchen legen diese das Brutsystem an. (2) Witterungsabhängig ist die Entwicklung bis zum Käfer nach ca. sechs Wochen abgeschlossen. Nach dem Reifungsfraß der Jungkäfer (1. Generation) kommt es nach der erneuten Besiedlung der Fichte (3) durch die Männchen, der Anlage der Rammelkammer zur Verpaarung. Es schließt sich die Entwicklung der 2. Generation an. (4) In Abhängigkeit von der Witterung können diese ihre Entwicklung bis zum Käfer abschließen. Sie überwintern unter der Rinde und in der Bodenstreu. Bei nicht abgeschlossener Entwicklung erfolgt die Über- winterung als Larve oder Puppe im Brutbild (8).

Neben dieser „geradlinigen“ Entwicklung, sind auch Geschwister- und Folgebruten möglich. Eine Geschwisterbrut (5) wird (im Gegensatz zur Folgebrut) ohne erneute Verpaarung allein vom Weibchen angelegt. Dazu ist das Weibchen in der Lage, wenn es z. B. wegen Platzmangel (Überbesiedlung) oder schlechter Qualität der Rinde vor- zeitig das Brutsystem verlassen muss, aber noch nicht alle befruchteten Eier ablegen konnte. Im Brutbild der Geschwisterbrut fehlt dann die Rammelkammer. In Ab- hängigkeit von der Witterung können auch die männlichen und weiblichen Käfer der 1. Generation eine weitere Brut (= Folgebrut) anlegen (7). Können diese Tiere ihre

(6)

Tab. 1:

Nachka lkulation d er Aufbauko sten von Fan

ghol zhaufen

Betrieb An

zahl FHH An

zahl Stun den Anz.

FH H

je S tun de Gesamt-

kosten Kosten je

FHH

Flachland 67

45 1,5

2.630 € 39 €

Bergland 1 102

233 0,4

8.572 € 84 €

Bergland 2 294

602 0,5

23.019 € 78 €

Bergland 3 307

530 0,6

22.157 € 72 €

Bergland 4 501

627 0,8

21.11 1 € 42 €

Mittelwert 254

407 0,8

15.498 € 61 €

Beispielrechnung j äh

rliche s W achstum ei ner Borkenkäferpopu

lation:

ration) produ ene G en (1. mm 50 Nachko schnittlich rd. durch en kann bch Ein Wei

-

zieren, dav on sind wie

der 25 Weibchen (Ges

chlechterv erhältnis 1:1 ) in der Lag

e je 1.250 on schon erati Gen der 2. nnen in t kö esam uzieren. Insg en prod mm 50 Nachko

Jungkä fe r heranrei fe n; dav on leg en wiederum 62

5 W eib chen je 50

Eier , was zu

31.250 Jung käfern führt (3.

Gen eration).

Diese klein e Rechnung

macht

deutlich, eichen kann, er err uchdruck ng der B ehrungsleistu erm e V welche enorm

wenn er

ungehind ert drei G

ene rationen pro Jahr aus bilden kann.

Aus einem einzig

en ung mausnutz uter Brutrau ei g e, können b äng , 18m L e 3a/b m Klass am Fichtenst

etwa 60.

000 J ungkä fe r schlüpfen.

Die Ber echnu ng der Nachkom

menscha ft aus

z.B.

einem nicht au fgearbei

tete n Windw urf von nur 1 .00 0 fm spre ngt bereits

die ers. henrechn asc lichen T häus ekapazitäten eines Anzeig

Brutbild Abb

. 4 : Brutbild er des Bu chdruckers

Das Brutbild w ird m eist als sog . Stim

mg abelgang

mit bis z u v ier , im All gemei nen jed och z wei

bis drei richtung (Faser chtung sri in Läng ängen Mutterg

) von

der Ramm elkamm er nach oben u nd un ten a usg

e- n, die m Männche vo er wird mm melka e Ram bildet. Di

Mutterg änge v

on je ei nem

Weib chen ang eleg

t. Je ben, um suchen ster rver boh en bei Ein nch mehr Män

-

so höher ist das G eschlechter

ver hältnis (z. B.

1 Männ chen: 3 chen). Die Weib

Mutter gäng

e sind im Mittel 10 cm

lang, 3 bis 3,5 mm 2 bis breit, oft mit

4 Ven tilationslö-

chern (Ate mlöcher) versehe n. J e lä nger der Mut

ter- Eizahl chen. Die eib W italer ist das desto v gang

beträgt c a. 20 bis 10 0 Ei er je M utterg ang. Di

e Lar- enwieg igen Pupp rm ffö nap änge enden in veng

en.

Die Anlage der M utter

gäng e und die Eiablag

e sind

nach ca. z wei bis v ier

Wochen beend

et. Reg

e- eite Brut (soge en eine zw fer könn nerierte Altkä

-

nannte Folg ebrut) anleg

en, ge schwächte A ltkä

fer n. rbe ste

Abb . 5 : Puppen u nd erst e Jun gkä fer im Brutbil d

(7)

1.2. Der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus)

Der Kupferstecher ist ca. 1,8 bis 2 mm groß und besitzt je drei Zähne am Flügelde- ckenabsturz. Der Käfer ist schwarz, die Flügeldecken sind glänzend rotbraun gefärbt.

Abb. 6: Kupferstecher in der Nahaufnahme

Biologie

Der Kupferstecher legt meist zwei Generationen im Jahr an. Die Flugzeiten sind im April/Mai und Juli/August. Er bevorzugt dünne Rinde im oberen Stammteil und Äste älterer Fichten oder junger Stämme, kann aber auch stärkeres Material besiedeln. Er befällt häufig Durchforstungsmaterial und Schlagabraum. Bei erhöhter Dichte geht er auch in stehende Fichten und ist dort häufig mit dem Buchdrucker vergesellschaftet.

Seltener ist der Kupferstecher an Kiefer, Tanne oder Douglasie zu finden.

Brutbild

Von der in der Rinde verborgenen, meist nicht sichtbaren Rammel- kammer geht ein 3 bis 6-armiger Sterngang ab. Die Muttergänge sind ca. 6 cm lang und ca. 1 mm breit. Die dicht beieinander liegen- den Larvengänge sind ca. 2 bis 4 cm lang und enden in Puppen- wiegen.

Abb. 7: Am geschälten Stamm sind die Sterngänge gut zu erkennen.

4 Hinweise zur Materialbeschaffung und Kostenkalkulation

Für die Bekämpfung der Buchdrucker im Frühjahr muss je Fangeinrichtung mindes- tens ein Lockstoffdispenser beschafft werden (ggf. lageabhängig je ein weiterer für Kupferstecher), zuzüglich einer Reserve von mindestens 10 % für den Fall, dass Lockstoffe beschädigt werden oder im Verlauf der Bekämpfung zusätzliche Fang- einrichtungen benötigt werden.

Bei einem Verbrauch von ca. 2-3 Litern Spritzbrühe je Haufen müssen für Fangholz- haufen entsprechende Mengen an Pflanzenschutzmitteln beschafft werden. Zusätzlich ist für die eventuell notwendige Behandlung befallener Bäume eine Reserve einzu- planen.

Für die Ausbringung wird eine rückentragbare Spritze benötigt (Kolbenrückenspritze; gerin- ger Spritzdruck 0,5 bar bis max. 1,0 bar) bzw.

landwirtschaftliche Spritzaggregate.

Bei der Anwendung von Insektiziden ist Voll- schutz des Anwenders erforderlich (= Schutz- anzug, Vollmaske, spezielle Gummihand- schuhe, Stiefel für den Chemieeinsatz).

Abb. 20: Insektizidbehandlung eines Fangholzhaufens unter Vollschutz

Für Forstbetriebe entstehen bei Bekämpfungsmaßnahmen höhere Belastungen durch zusätzliche Arbeit und Kosten. 2004 konnten für fünf niedersächsische Betriebe die zur Fertigstellung von Fangholzhaufen tatsächlich angefallenen Zeiten und Kosten ermittelt werden (Tab. 1). Der aufgeführte Flachlandbetrieb wird durch ein einzelnes Revier repräsentiert, die vier Berglandbetriebe umfassen vollständige Forstämter. Von einer erfahrenen Rotte konnten im Flachland je Stunde maximal zwei bis drei FHH aufgestellt und betriebsbereit gemacht werden. In dem Berglandbetrieb benötigten die mit dem Fangholzhaufenbau weniger erfahrenen Rotten unter deutlich schwierigeren Geländebedingungen teilweise die doppelte Zeit.

Die aufgeführten Kosten umfassen Lohn- und Lohnnebenkosten, Sachkosten (Holz, Dispenser, Insektizid) und sonstige Kosten (z. B. Unternehmereinsatz). Je Fangholz- haufen schwankten die Kosten zwischen 39 € und 84 €, im Mittel war 2004 mit etwa 61 € je Haufen zu kalkulieren.

(8)

3 Hin weise zur Au

farbeitung vo

n Sturm - od

er holz Kalamitäts

Sturmschäd en in Fi chtenb estände

n sin d in M itteleuro pa hä

ufig der A usg angspunkt fü r

Massenv ermehrung

en v on Borkenk äfern.

Ein Stur m hat nich

t in jede m Fall

eine bei g em vor all erhöht, eutlich o ist d das Risik e, doch zu Folg ermehrung Massenv

üns-

tiger Witt erung. Di e fa chgerechte B eseitig

ung von Sturmsc häden

und insbeso ndere

von Kä fe rnestern ist wesentlich

, u m d en Folg ebefall durch de

n Buc hdrucker zu red

u- er- wandt w nge epte a Konz che ebli mtbetri esa ierte, g egr uent int fern konseq zieren. So

den und das Holz rechtz

eitig entrindet o der abg

efa hren w ird , steht de m Käf

er

nur g. ügun Verf al zur ateri Brutm wenig

Folgende P unkte sind

nach Sturmereignissen aus Sicht d

es Waldschu tzes z u

beachten :

x Die Fichte ist v or all

en anderen Na delbau

marten a ufz uarbeiten.

x Sturmflä chen mit geri nge r Größe (bis ca. 2 ha) sind v

orr angig vo r großen

Sturmflä chen a ufz uarbeiten, da das Risikopot enzial kleiner Stur mflä

chen in

Relation zur g ew orf enen Holzm asse größer ist und die

Besiedlung

des daher en ist und llzog ller vo en schne ren Fläch uf kleine es a Sturmholz

frü her

Stehend befall ausgelö st w ird .

x Sturmflä chen mit hohe m Bruc hanteil sollten v

or Stur mflächen

mit erden. tet w earbei fg en au äum enen B orf end gew überwieg

x Einzelw ürf e oder -brüc he in Altbest änd en soll ten vor g roßen St urmflä

chen

aufg earbeitet w erden .

x Sturmflä chen mit st ärkeren Dimensionen

sollten v or Stur mflächen mit

schwächeren Dim ensione

n aufg earbeit et w erden.

x Südhäng e sin d v or Nordhä ngen au

fzuarbe ite n.

x Tie fere Lagen soll ten v or höh eren Lagen aufg earbeitet w erden.

x Umfa ssend e und z eitg erechte Beseitig

ung v on Win dw ürf en u nd -brü chen

möglic hst bis spät estens An fa ng Apri l.

x Kann aus technisch en oder l

ogi stischen Grün den nicht

aufg earbeitet

werden t werden, etz daran ges es , sollte all n das Holz del r besie äfe und die K

den A us-

flug der Brut z u v

erhin dern, d.h. A

ufa rbeitu ng dan n bis

etwa Mitte Juni eräte von Großg dinierter Einsatz .B. koor abschließen (z

n).

x Samm elhieb e soll ten in den W inter monate n nicht v erz ettelt od er mehr fa ch a uf

gleicher Fläche er folg

en, besser ist eine gut v orbereitet e und

org

anisierte arbeiten). effektiv deln, l (Kräfte bün März/Apri Aktion im

1.3. Der G roße Lärchenborkenkäfer

(Ips cembrae )

Der hell- bis schwar zb raune g elblich b ehaart

e Lärch enborkenk

äfer ist ca. 4 bis 6 mm

lang. Die Absturz

fläc he ist glänz end und träg t im Unterschied z

um Buc

hdrucker lber Haare. An , ge hender er, abste ihe lang e Re aht je ein eldeckenn der Flüg entlang

-

sonsten ist die Ä hnlichkeit – und

damit die V erw echslungsmög

lichkeit – z um Buch-

drucker sehr groß. Abb

. 8 : Der Lärche nborke nkäfer

ist dem Buchdruck er sehr

ähn-

lich. Ha uptuntersche idung

smerk-

mal für den Fachmann sin

d die l- üge en auf der Fl Haarreih

deckennaht des Absturzes

Biologie Der Große Lärch enborkenkä

fer g ehört z u de n Spätschw ärmern und b efä llt bevorz ugt

Lärchen, nur selten auch

Fichten , Kie fern oder Douglasien.

Je nach Klim a und W

it- nde n E zeite lug t F mi nen tio era en ei G zw oder ine er e nkäf rke bo hen ärc r L gt de g le run te

Ap ril/

Anf ang Mai un d End e J uli/

Anf an g A ugust an . E r k ann spon ta n ents te hen

de lationsgröße er Popu ering us g auch a em er nutzen, ind ktiv effe ungen Brutbeding

schnell g ute Brut erfo lge erz ielt und so scho n nach ei

ner Generatio n spürbare Sc häde

n

im stehend en Bestand anrichtet

. Bei m Prakti ker ergibt sich of

t der

Eindruck, dass der t“. Bedingt geh chnell mt und s schnell kom nkäfer „ Lärchenborke

durch das große

Brutsystem sind schon relativ wenig

e Kä fe r in d er L age , Schä den z u produz

ieren (= Folg im schon ft en o dageg erfolgt menbruch Zusam ftreten); der schnelles Au

ejahr,

ausgelöst v or alle m d urch artsp ezi

fische Kr an

kheitserr ege r des K äfe rs (= schn eller

Zusamm enbruc h).

Der Regenerati ons fra ß der Altkäf er er fo lgt i n d er Reg el im Brutbil d in Form u nreg el-

mäßige r Erweiterung en am End

e der M utterg änge. Dem Regen

erationsfr aß fo lgt

häufig eine Folg

ebrut. Der Jung käfe

r vo llzieht seinen Rei fungsf

raß im Brutsy stem. Be

i käfer das n die Jung nde könne g der Ri nun oder zu rascher Austrock Übervölkerung

Brutbild v erlassen un d fress

en b eim Rei fungsf

raß gew eiharti ge Gäng e an ge

- italer elbereich v ipf W n im riebe nen T n dün oder a em Holz egend oder li schwächtem

Lärchen. Der Fr aß erfolg

t geleg entlich auch im Inn

eren der T rie be, w obei die T

rie be

auf ein er Läng e v on ca. 3 bis 6 cm a

usg ehöhlt w erden. All e E

ntw icklung

sstadien treu. ens der Bod r auch in äfe fte K erei wintern, ausg ber bild ü m Brut können i

(9)

Brutbild

Das Brutbild ähnelt dem des Buchdruckers, hat aber eine geräumigere Rammelkam- mer. Die Muttergänge sind ca. 17 bis 30 cm lang und ca. 2,5 mm breit. Sie verlaufen zunächst sternförmig quer zur Stammachse, mit zunehmender Brutdichte in Längs- richtung des Stammes. Das Fraßbild liegt bei dickeren Stämmen vollständig in der Rinde, bei dünneren streift es teilweise den Splint.

Abb. 9: Brutbilder vom Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae)

1.4. Natürliche Gegenspieler von Borkenkäfern

Borkenkäfer sind hoch entwickelte Insekten, die im Laufe der Evolution effektive Stra- tegien zur Vermehrung und zum Überleben entwickelt haben. Universell ausgerichtete Räuber oder Parasiten sind durch die nahezu ausschließlich verdeckte Lebensweise meist nicht sehr erfolgreich in der Regulation der Käferdichte. Spezialisierte Arten sind seltener und hängen naturgemäß mehr von der Dichte der Wirte ab als umgekehrt.

Aus diesem Grund gelingt es einigen Borkenkäferarten, wie z.B. dem Buchdrucker, unter bestimmten Bedingungen, z.B. hohem Brutraumangebot, aus der Latenz aus- zubrechen und ungebremst eine Gradation aufzubauen, ohne dass die Antagonisten dies verhindern könnten. Ökologisch gesehen können diese Borkenkäferarten als Auslöser von Sukzessionen betrachtet werden, betrieblich wird jedoch schnell die Schadschwelle erreicht. Trotzdem kommt einer intakten Lebensgemeinschaft im Wald eine große Bedeutung zu, denn sie bestimmt unter anderem die jeweilige Ausgangsdichte z.B. bei einer spontanen Störung (Sturmwurf). Bei geringerer Dichte baut sich die Gradation langsamer auf, gibt dem Wirtschafter somit mehr Zeit zum Handeln. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass die Höhe der lokalen Latenzpopulation deutlich stärker vom Angebot an Brutmaterial als von den Anta- gonisten abhängt. Eine effektive Reduzierung der Käferdichte unter eine betrieblich erträgliche Schadschwelle ist während einer Massenvermehrung durch natürliche Ge- genspieler, wie Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius), Jagdkäfer (Nemosoma elongatum) und Kurzflügler (Staphylinidae) nicht möglich, denn nicht der Räuber reguliert die Beute, sondern die Dichte der Beute bestimmt die Dichte der Räuber. Ein nennenswertes Auftreten von Gegenspielern wird in den meisten Fällen daher erst mit dem Zusammenbruch der Borkenkäfermassenvermehrung beobachtet.

solange, bis keine weiteren Anflüge und Besiedelungen mehr auftreten.

Beim „klassischen“ Verfahren werden im zeitigen Frühjahr (Februar/März) an Bestan- desrändern mit Vorbefall gesunde Fichten gefällt. Nach Besiedelung durch die Käfer müssen diese Bäume, z.B. durch Entrindung, zeitgerecht entseucht werden. Für die primäre Anlockung der Tiere sind baumbürtige Duftstoffe verantwortlich (dazu Fäl- lungszeitpunkt beachten!). Nach dem Beginn der Besiedlung durch Borkenkäfer kommen käfereigene Lockstoffe (Pheromone) hinzu, die die Lockleistung signifikant erhöhen.

Der mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelte Fangbaum funktioniert nach demselben Prinzip. Durch eingebohrte Käfer und deren natürliche Pheromone besteht zunächst eine gute Lockwirkung. Die Lockwirkung kann auch erreicht werden, indem man diese Fangbäume mit artspezifischen Pheromondispensern beködert (auf der Schattenseite anbringen). Der Baum wird jedoch einige Zeit nach Beginn der Besie- delung mit einem zugelassenen Insektizid behandelt. Dadurch werden die nachfolgend anfliegenden Käfer abgetötet und eine Übersiedlung vermieden.

Fangbäume werden im Zuständigkeitsbereich der NW-FVA nur noch in Ausnahme- fällen empfohlen, weil Handhabung und Bedienung spezifische Kenntnisse, gute Ar- beitsorganisation und v. a. ausreichendes Fachpersonal erfordern. Eine begrenzte lo- kale Abschöpfung wird zwar auch mit diesem Verfahren erreicht, es fordert aber relativ viel gesundes Holz und erhöhte Aufwendungen des Betriebes.

2.4. Anlage und Führung von Befallskarten

Das Erstellen und die laufende Fortschreibung einer Befallskarte erleichtert den Über- blick über die sich stets ändernde Befallslage im Revier. Sie ist ein wichtiges Infor- mations- und Arbeitsmittel und sollte allen Beteiligten (Revierleiter, -vertreter, Wald- arbeiter) bekannt und zugänglich gemacht werden. Unersätzlich wird sie z. B. für Urlaubsvertretungen, am Wochenende und an Feiertagen, aber vor allem bei plötz- licher Krankheit des Zuständigen.

Das Führen von Befallskarten wird dringend empfohlen. Als relevante Befallsparame- ter sollten hier mindestens festgehalten werden: Einzelbefall und Befallsnester, brut- taugliches Material aus Durchforstungen, lagerndes Holz, Problemzonen (z. B. bezüg- lich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in Gewässernähe), Standorte von Fang- einrichtungen.

(10)

und Bindedr aht) muss

ge währl eistet sein, u m eine B

eschä dig ung bzw . g ar eine V

er- m Fade mit eine ird ndispenser w romo Der Phe erhindern. zu v ind durch W wehung

n

oder Draht an der S pitz e des Dr eibeines so b

efestig t, dass er anschli

eßend im unter

en B en urd en w em yst en S aut ufgeb rig a ied u n t. An z äng bereiches h Drittel des Netz

e-

schädigung en des Dispens ers z. B.

durch

Sauen u nd J ung fü chse beo bachtet

.

Ein großer V orteil d es Trin et-System

s ist ible Hand lex e und f misch ono die erg

-

habung bei der Install

ation d er Fang

ein- keit v hängig die Unab en und richtung

on

der Witt erung bei der In betriebna hm e, d a

keine Spritzung erfolg en mu

ss.

Daneben en durc chtung e Fangeinri können di

h den

geri ngeren v org eschri eben

en Mindestab- auch ein ässern u Gew stand z

fach er in

Befa llsbereiche n mit Bäche

n u nd

Gräben holzhaufen. als Fang erden t w eingesetz

Nach den bis herigen Erfahrungen

ze ich-

net sich ein e der S chli tzf alle de

utlich leistung ab. überlegene Fang

Es empfiehlt sich , die Dreibeinsta

ngen

und das Kopfstück vorz umontieren , u

m erlieren. u v stand z m Be keine Kleinteile i

Zur sicheren Sp annun g bzw . Nach span -

nung d es Netz es sollte die m

ittler e Te

le- berste er o aus d cm e 80 skopstang

n

Stange heraus rag en. Die Klemmsc

hellen elbe Kreise) (g nge an der obersten Sta

müssen nach in nen z eig en, da s onst

eine h ist. es möglic etz ung des N Beschädig

Der Draht oder die Schnur z um Anbrin -

gen des Ph eromondisp

ensers sollte

etwa ben. Länge ha 125 cm

2.3.

6.

Einsat z v on Fangbäumen

Fangbäu me kö nnen unter heutig en Beding ung en in den meisten Be triebe n aus M an

- n und nur noch i ktiv effe Personal nicht igem und - und ortsk m fach hende gel an ausreic

Ausnah mefä llen einges etzt werden.

Vor allem er fo rdern sie w eiteren erhe blichen

Ein -

schlag in d em eig ent lich zu sch ützende n B estan d. Grun dsätzlic

h sind auc h Fa

ng- ende n leb ächste ur n abstand z en Sicherheits ausreichend einem er mit mm bäume i

n

Fichte zu leg en (ca. 7

-8 m ). Sie w erden an B estan desrändern

nach Befa ll a uf die

ent- Altkäfer er fung d Abschöp ur em z vor all nen nd die en u orf ew he g fläc Frei standene

im

Frühjahr. Als Richtlinie sollte z

unächs t eine Meng e von 10 - 20 % des Vorbefalls al

s arker erfolgt ein st ll besiedelt oder fast vo me Sind die Bäu erden. elegt w m g Fangbau

Anflug, mü ssen s ofo rt w eitere Bäu me n

ach gew orf en werden.

Dies wiederholt sic h

Jagdkä fe r und Ameise nbuntkä fer ernähren si

ch haupts ächlich v on Borken käfer

larven. ilie der Rinden Vertreter aus der Fam ählen auch -Räubern z Zu den Borkenkäfer

glanz -

käfe r (Rhizophagidae ), die je

doch w enig spez ialisiert sind u

nd in d en Bru tsy stem

en fer erbeuten. en und Kä en, Pupp arv die Eier, L

Einige Brack- Erz- und Schlu

pfw espen sind

Parasiten der B orken

käf er. Erzw espen

können ihre Ei er mit Hilfe des

Legeb ohrers in die

Wirtseier , La

rven, Pupp en oder direkt

in die Altkä fer ablegen . Die schlüpf

ende n Nützli ng slarven f resse n dann ihre n W

irt

von h zeit ätzlic runds s g nfall det ebe en fin der Parasit ung chteerhöh f. Die Di innen au

lich

verz ögert statt. Daher reicht auc h der E

ffekt der Parasite n nicht a

us, um während ei

ner en. renz u beg eitig z n rechtz Schäde de reten auft ermehrung Massenv

Ab b.10:

Paras itiert e Pup pen

des Buchdr uckers

2 Das In tegrierte S

yst em zu

r Bekämpfun g v

on

Borkenkäfer n

Für die Erhaltung eines ausreiche nden

Nadelholz anteiles in unsere

n W äld ern spre-

chen viele Grün de, insbeso

ndere wirt schaftlic he Erwäg

ung en. Das ist nicht n

eu, son

- dings e neuer n. Di triebe haftsbe tsc Wir nsens in rüher Ko nd bereits f besta dern darüber

immer ö fte r, z um T eil sehr nac hdrücklich v

org etrag enen Arg um

ente, die Fi chte s

ei en der hrung verme e Massen rdert und di rfo andel übe maw m bisherigen Kli schon mit de

Borkenkäf er würden „schon s eit J

ahren anhalt en oh ne (w ie früher v on all

ein!) teht dabei nts eb. Es e etri hen B lic den täg h für freic enig hil n“ sind w enzubreche zusamm

der Eindruck, dass ei ne b etrieblich wie betrie

bsw irtschaftlich

interessante Bau mart w ie

die Ficht e, die über Jahrhundert

e n ur d urch int ensive P

fleg e und ang epasst

es mation, Auto gische durch biolo nnte, nun en werden ko ehen erhalt org ches V waldbauli

Prozessschutz und E

xtensiv ierung bei Au

fwendung en und

Personal, s owi

e neue en ist. I ord aumart“ gew mb ble r „labilen Pro ) zu utzung (Zielstärkenn skonzepte Nutzung

n

der Geschicht e des

Fichten anb aus h at es so e tw as schon oft g

ege ben, z .B . bei der

viel zitierten „Gr oße

n Wu rm trocknis“

im H arz , bei der i m 16 . Jahrhu ndert ü

ber

(11)

30.000 ha Wald im Harz durch Borkenkäfer vernichtet wurden. Aber auch die gut dokumentierten Ereignisse nach dem 2. Weltkrieg, die im westlichen Harz zu großen Verlusten führten, lassen den Schluss zu, dass monetärer Erfolg und ökologische Stabilität in der Fichtenwirtschaft nicht zum Nulltarif zu haben sind. Erfolgreiches Wirtschaften mit der Fichte ist demnach weniger ein Ergebnis von biologischer Auto- mation, sondern eher gutes altes forstliches Handwerk, das die Einhaltung einiger alt- bekannter Regeln und die Beachtung wesentlicher Grundkenntnisse erfordert. Hierzu gehören unter anderem die konsequente Umsetzung der so genannten Sauberen Waldwirtschaft und die Einhaltung der Prinzipien der integrierten Borkenkäfer- bekämpfung.

Das Integrierte System zur Borkenkäferbekämpfung setzt sich zusammen aus

1. Sauberer Waldwirtschaft,

2. zeitgerechter Sanierung von befallenem Material und

3. Abschöpfung lokaler Käferpopulationen durch geeignete Fangsysteme

mit dem Ziel, Schäden unter eine betriebsspezifische Schadschwelle zu reduzieren.

Langfristig unterstützend wirken daneben eine standortsgemäße Bestockung und angemessene waldbauliche Behandlung der Bestände.

2.1. Saubere Waldwirtschaft

Das Ziel der Sauberen Waldwirtschaft ist der weitgehende Entzug von bruttauglichem Material. Dieses Ziel kann durch Vorgabe von Aufarbeitungsgrenzen (z. B. Zopfdurch- messer kleiner als 10cm), durch Aufarbeitungsrichtlinien (z. B. kein X-Holz liegen lassen) oder bestimmte Aufarbeitungstechniken (Harvestereinsatz, s. u.) erreicht werden. Eine unsaubere Waldwirtschaft, bei der viel bruttaugliches Material im Bestand verbleibt, erhöht die Latenzdichte der Borkenkäfer. Dies führt nicht in jedem Fall und unmittelbar zu Schäden, ergibt aber nach Witterungsextremen (Hitzesommer 2003) oder nach Sturmschäden (Kyrill 2007) sehr schnell außerordentlich hohe Käferdichten, die nachfolgend zu schweren Schäden oder mindestens erhöhten Auf- wendungen bei der Bekämpfung und Schadensbegrenzung führen. Auch übertrieben starke Eingriffe nach Zielstärken („Warmhauen des Bestandes“), womöglich mit un- sauberer Wirtschaft verbunden, schaffen sehr günstige Bedingungen für die Vermeh- rung der Käfer; als Folge entstehen aufgerissene, löchrige Fichtenbestände, die durch Wind und Käfer immer weiter angegriffen werden und mittelfristig nicht mehr zu halten sind.

Der Grundsatz der Sauberen Waldwirtschaft ist so alt wie die geregelte Forstwirtschaft.

Gelegentlich wird er vergessen oder ignoriert, insbesondere, wenn der Kostendruck steigt oder Grunderfordernisse durch eine angespannte Personalsituation nicht mehr umgesetzt werden können. Kosteneinsparungen an dieser Stelle steigern das betriebliche Risiko für Massenvermehrungen erheblich. Die saubere Waldwirtschaft ist somit eine grundlegende und wichtige Strategie, um Befall im stehenden Bestand effektiv vorzubeugen und eine planmäßige und nachhaltig stabile Bewirtschaftung der Fangholzhaufen sind im Juni vor Beginn des Ausfluges der Jungkäfer (!) unbedingt mit

einem neuen Pheromon zu bestücken und zusätzlich sind frische Fichtenabschnitte hinzuzufügen, bevor wiederum eine vollständige Insektizidbehandlung durchgeführt wird.

Dieses Fangsystem bietet insbesondere bei hohen Käferdichten und intensivem Vor- befall den Vorteil, dass die Fangleistung nahezu unbegrenzt ist (offenes System) und es bis auf die regelmäßig erforderlichen Kontrollen des Systems wartungsarm arbeitet.

Im Gegensatz zur Schlitzfalle werden mit diesem System alle angeflogenen Käfer ge- bunden, da sie sich schon nach kurzer Laufstrecke auf dem Insektizidbelag konta- minieren und in der Regel nachfolgend schnell verenden. Selbst kontaminierte Käfer, die wieder vom FHH abfliegen, sind nicht mehr fähig, Stehendbefall zu verursachen.

Sie verenden i.d.R. nach relativ kurzer Zeit in der Umgebung.

2.3.5. Einsatz des Fangsystems Trinet P

Trinet P stellt eine Weiterentwicklung der Fangholzhaufenmethode dar. Das Fang- system besteht aus einem verstellbaren dreibeinigen Aluminium-Gestell, einem insek- tizidbehafteten Netz sowie einer Pheromonampulle. Als zugelassenes System dürfen nur diese drei Komponenten gemeinsam miteinander eingesetzt werden.

Das insektizidhaltige Netz wird über das Dreibein gehängt und mittels Schnüren straff aufgespannt. Im Innern der zeltartigen Konstruktion wird der artspezifische Lockstoff PheroPrax eingehängt. Analog zum Fangholzhaufen beruht die Wirkung als Fang- system auf der Anlockung der Käfer und der Kontamination gelandeter Tiere mit dem

Insektizid.

Das Netz soll laut Herstellerangaben über eine ganze Käfersaison wirksam sein und kann folglich bei nur dreimonatigem Ein- satz eingelagert und im Folgejahr wieder- verwendet werden.

Der Sicherheitsabstand der Trinet P-Sys- teme zur nächsten lebenden Fichte sollte 9 m nicht unterschreiten, um das Risiko der Induktion von Stehendbefall zu mini- mieren. Zur Wahrung der Effektivität des Systems sollte der Abstand möglichst nicht größer als 12 m sein. Als Abstand gilt die Distanz vom Mittelpunkt des Drei- beins zum Stammfuß der Fichte. Die Ab- stände zwischen den Systemen sollten 20 m nicht unter- und 30 m nicht über- schreiten.

Trinet P soll so aufgestellt werden, dass sich die Netzunterkante in mindestens 80 cm Höhe befindet und das Dreibein insgesamt senkrecht steht. Eine sichere Verankerung im Waldboden (durch mitge- lieferte Heringe oder besser Holzpflöcke

(12)

trockene m Holz

und direkt n ach dem Anbri nge n der Pher omondisp ens er. Der FH

H und nass g zid tropf n Insekti elassene zug mit einem erden dispenser w der Pheromon

e-

spritz t, d. h. so nass

, dass die Spritz

brühe gerade nich t abtrop

ft. Kein B ereich d

er ass der Dis ten, d u ach Es ist darauf z delt bleiben. han ei unbe f dab Oberfläche dar

-

penser bei der An

bring ung nicht b eschädig

t w ird . Bei Beschä

digung entweicht d

as

Pherom on in kurzer Z

eit in sehr h

oher Kon zentration und in

duziert im Nah

bereich n, dass sic zu achte t darauf ist unbeding beköderung oppel er D . Bei ein befall Stehend

h

die Lockstof fe fü r Buc hdrucker und K

upferste cher nic ht berühren, da sich sonst

beide and von ere Abst ittl bar werden. Der m d unbrauch erändern un emisch v Lockstoffe ch

FHH zu FH H in der Reihe

beträg t minimal 20 m und maximal 30

m (Abb. 1 9). Der

Abstand z ur nächste n leben

den Ficht e (Sich erheitsabstand) soll

te 7 m nicht

unter- Aus Grü mieren. zu mini efall ndb on Stehe n v hr der Induktio Gefa m die schreiten, u

nden

der Effektiv ität soll

te d er Fangholz haufen

mö glichst nic ht w

eiter als etwa 9

m v on d

er . entfernt sein chte nächsten Fi

Ab b. 19: Fangh

olzhaufen reihe am besonnten Besta

ndesra nd

Auch bei m Eins atz v on FH H ist es unbe

dingt erforderl ich,

den ang renz enden Best

an- ntrol- zu ko efall endb n Steh andene sch entst fri uf ah a eitn äßig und z elm desrand reg

lieren (Ansprachem erkm ale siehe Absc

hnitt 2.2.1) u nd dies

en schnell stm öglich z

u Ein- uschalten. Ist trotz usz n Lockstoffe a der natürliche enz nkurr , um die Ko entfernen

satz v on FHH im Frühjahr in

einem B ere ich Steh endbe

fall auf getreten, sollte

n dies e

Fangsy steme fü

r die folg ende K

äfe rgen eration noch mals ein

gesetz t w erden. Si

nd zu Bestandesrand zum bstände cherheitsa die Si efall endb on Steh ung v eitig durch Bes

groß g ew orden, m uss

zunächst der Stan do

rt der FH H angepass

t werden. Di ese

Fichte z u err eichen. T ritt Be fa ll im S teh enden auf, wird die Saubere W

ald wirtschaft z

ur lg der Erfo tung für den Bedeu heidender und ist von entsc tzung orausse genden V zwin

nachfolg enden B ekä mpf ung smaßnahm

en.

Daneben s pielt der konseq

uente E ntz ug v on br uttauglichem Materi

al au ch b eim

Ein- holzhau er Fang P od Trinet system , Fang llen tzfa chli en (S system on Fang satz v

fen)

eine große Rolle. Um eine optim

ale F angleistung dieser System

e zu erreichen, darf im

näheren Umfeld kein brut

tauglic hes Materi al lieg en. Jeder f

risch e Zopf wird

von Käfern uelle, die fq Lockstof e natürliche tiv attrak eine hoch ann besiedelt und ist d

mit d em

Fangsy stem konkurr

iert und die Effe

ktivität der Fangeinri

chtu ng erhebli ch b

eein- nn. trächtigen ka

In Ficht enb etrieb en, di e häu fig er mit Borkenkä

ferpro blemen zu tu n ha ben, s ollte der

Harvestereinsatz den mot

orma nue llen V erf ahren v org ezog en w erden. Durch die Quet

- men ächere Di schw em or all den v zen) wer Wal f ( esterkop m Harv nde i der Ri schungen

-

sionen weitg ehen d fü r das Brutg esc

häft der Buchdrucker en

twertet.

Auch w enn die

Käfe r noch v ersuchen, eine Brut anz

ulegen, werden die Ernäh rung

sbedingung en

r lg fo ter aum mit Bru l so schlecht, dass k der Rege ungen in en Quetsch h d die Larven nac

zu rechnen ist.

Auch die Kronen soll

ten aus di esem Grund

möglic hst weitg

ehend durch enn die Fi tationszeit, w ege der V dere in insbeson en werden; og at gez greg das Ag

chte

im Saf t ist , w ird dadurch ein e nah

ezu v ollständig e Ent

wertung erreicht. M

it de m konse -

quenten und

bewusste n Ei nsatz des H arv esters kann di

e Restholz problem

atik im . erden ft w entschär effektiv nstig und sehr kostengü Nadelholz

2.2. Zei tger echte Sanier ung

Frischholz, das leben de En

twicklung sstadien der Käf

er enthält, stellt eine hohe

Ge- die dab ne über t ei t, folg ftig eschä e b anlag rut r B it de r m äfe ltk . A z.B ind g dar. S un hrd fä

ei

produzierten Ph erom

one g esteu erte Befall

sentw ickl ung in lieg endem od er stehen

dem

Holz im Nahb ereich d

er Locks toffq

uelle. Si nd sp äte L arv enstadien,

Pup pen oder

gar nde Brut ege ausfli durch die Befall eiterem eitnah mit w , ist z Holz r im käfe schon Jung

zu rechnen. Is t dageg

en die K äfe rbrut bereits aus dem

steh enden oder lieg

enden Holz gen Beispiel weni diesen . Aus hr mehr efa elbare G unmitt eine ht k beste logen, ausgef

en

wird deutlich, w ie wichtig

eine z eitg erech te Planu ng und Durch führung

der Sanitär- n Krone rote ach „ Bestände n is, die te Prax te lich beobach elegent hiebe ist. Die g

n“ z u

durchm uster n ist wenig

zielf ührend, weil bei Bäu men

mit rote r Kro

ne die Käf erbru t

me ist schon ausgef

log en ist, man also dem B efa ll nur hinterher läu

ft.

Die unverz ügl iche Sanierung v on frischem Stehendbefall

muss höchste Pri

orität nd zu brech esta en B ehend n im st ionskette ekt de Inf ufen eil nur so la haben, w

en

sind.

Erst ab etwa Ende S epte

mber ka nn – w

itterung sabhäng

ig – die Suche und z

eitnah

e dann r sind Käfe estellt werden. Die urückg falls z endbe en Steh isch fr rbeitung Aufa

zunehm end inaktiv

oder scho n z ur Überw interung

überg egang en. Altbe fall , z u er

ken- holz ist dan mm es Sta n und trocken ende nde im Steh ene Ri efall nen durch abg

n

nachrang ig aufz uarbeiten bzw

. kann aus Sicht des

Wal dschu tze s oft a uch u nbehan delt

(13)

im Bestand verbleiben, da bei ausgeflogenen Käfern keine Infektionsgefahr mehr von diesem Holz ausgeht.

Die Bekämpfung in allen vorhandenen Befallsherden übersteigt bei Kalamitäten häufig die vorhandenen Arbeitskapazitäten. Eine Prioritätenliste mit Rangfolge schützens- werter Bestände ist dann sinnvoll. Wichtige Kriterien können hierbei z. B. die Größe, der Wert, die Erhaltungswürdigkeit, das Alter der Bestände etc. sein. Besonders schwierig ist das Auffinden und Entsorgen von zahlreich auftretendem Streubefall (einzelne befallene Bäume), der ebenfalls zu starkem Populationswachstum führen kann.

Auch Bestandesränder oder bekannte Befallsflächen, an denen z.B. wegen mangeln- der Arbeitskapazitäten nicht aktiv bekämpft werden kann (oder soll), sollten regel- mäßig überwacht werden, damit ggf. auftretender frischer Stehendbefall möglichst zeitnah unschädlich gemacht werden kann.

2.2.1. Merkmale zur frühzeitigen Erkennung von Stehendbefall

Von frisch besiedeltem Brutmaterial, seien es liegende oder stehende Bäume, geht eine besonders starke Gefährdung für unbesiedelte Nachbarbäume aus. Höchste Priorität bei der Schadensbegrenzung hat daher die rechtzeitige Erkennung von frischem Stehendbefall im Frühjahr (Mai/Juni). Hier kann mit hoher Effektivität und erträglichen Kosten die Vermehrung des Buchdruckers für den Rest des Jahres sehr effektiv begrenzt werden.

Vielen Praktikern bereitet es große Schwierigkeiten, frischen Käferbefall an stehenden Bäumen zeitnah zu erkennen. Neben physischen (Sehkraft) und technischen Defiziten (Optik) treten gelegentlich auch fehlende Kenntnisse über die Befallsmerkmale und deren zeitliche Zuordnung zur Käferentwicklung auf. Nachfolgend werden daher die wichtigsten Merkmale kurz vorgestellt. Ziel sollte es sein, frischen Stehendbefall möglichst schon während des Entstehens, also bei Auftreten der ersten Befalls- merkmale, zu finden und zu beseitigen.

Für Kontrolle auf frischen Stehendbefall ist ein qualitativ hochwertiges Fernglas mit 8- bis 10-facher Vergrößerung erforderlich. Diese Investition ist unerlässlich, denn mit schlechter Optik können die meisten Befallsmerkmale nicht angesprochen werden.

Der Kronenansatz ist unter normalen Bedingungen immer der erste Angriffspunkt der Käfer und bedarf deshalb besonderer Beobachtung, wenn frischer Befall frühzeitig erkannt werden soll.

Harztropfen (Abb. 11) sind erste Hinweise auf Besiedlungsversuche am stehenden Baum, die jedoch nicht unbedingt immer erfolgreich sein müssen. Betroffenen Bäume sind aus den unterschiedlichsten Gründen gerade attraktiv für die Käfer, können sich aber (noch) durch Harzfluss vor Besiedelung schützen. Diese Be- fallspräferenzen lassen sich für die laufende Überwachung gut nutzen. Ein Baum mit erfolg- losen Besiedlungsversuchen sollte daher nicht gleich gefällt, sondern zunächst nur markiert Schatten und nicht direkt zugänglich/sichtbar für Waldbesucher angebracht werden.

Die Kombination von Lockstoffen für Buchdrucker und Kupferstecher ist auch im selben Polter möglich, diese dürfen sich jedoch nicht berühren. Ampullendispenser können mit feinem Maschendraht gegen Mäusefraß geschützt werden. Foliendispen- ser sind weniger attraktiv für Mäuse. Bei Abfuhr des Holzes darf der Dispenser nicht mehr fängisch sein (=nach mindestens 10 Wochen), oder er muss vor der Verladung des Holzes abgenommen werden, da sonst Gefahr für unbefallene Fichtenbestände besteht, wenn der Dispenser beim Transport vom LKW fällt. Es muss vermieden werden, dass die Polter nur teilweise abgefahren werden, da der geöffnete Teil eines mit Pheromonen beköderten Polters i. d. R. keinen ausreichenden Schutz durch den Insektizidbelag besitzt (meist nur Mantelspritzung). Dies kann sonst in der Nach- barschaft der Polter schnell zu Stehendbefall führen.

2.3.4. Einsatz von Fangholzhaufen (FHH)

Der Fangholzhaufen (Abb. 18) stellt eine Weiterentwicklung von Fangbäumen, Schlitz- fallen und Fangreisig dar. Die Innovation liegt vor allem in einer deutlichen Verbesse- rung der Lockwirkung und Fangleistung gegenüber der Schlitzfalle.

Der FHH besteht aus fünf bis sechs Abschnitten frischer Fichte (Primäranlockung der Käfer), artspezifischen Lockstoffen (Sekundäranlockung der Käfer) und einem Insek- tizidbelag. Durch diese Kombination wird eine besonders hohe, lokal begrenzte Ab- schöpfung der Käferpopulationen erreicht. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, darf das frische Fangholz auf keinen Fall durch die Käfer besiedelt werden.

Die Abschnitte sollten aus dem Kronenbereich frischer, unbefallener Fichten stammen, eine Länge von ca. 1,80 m bis 2,00 m und einen Durchmesser von mindestens 10 cm aufweisen. Aststummel können mit ca. 20 bis 30 cm am Abschnitt belassen werden.

Er wird kegelartig zusammengestellt und sollte eine Höhe von 1,3 m nicht unter- schreiten und eine Höhe von 2,0 m nicht überschreiten. Die Hölzer können mit Hilfe der verbliebenen Aststummel gut miteinander verkeilt werden. Dadurch ist der FHH auch gegen Sturm und Wildschweine standhaft. Am Holz müssen alle benadelten Zweige restlos entfernt werden.

Abb. 18: Schematische Darstellung eines Fangholzhaufens

Die Dispenser werden im Inneren des FHH unter dessen Spitze und auf der Schatten- seite flatterfrei angebracht, um eine Be- schädigung und Besonnung zu vermeiden und eine gleichmäßige Abdampfrate zu er- zielen. Die Behandlung des FHH mit Insek- tiziden erfolgt bei trockenem Wetter auf

(14)

angrenz enden B

esta ndesran d reg elm äßig und zeitnah

auf fri sch entsta ndene

n en nd dies 1) u hnitt 2.2. siehe Absc erkmale em ieren (Ansprach ntroll zu ko befall Stehend

schnellstm ögl ich zu ent fern en, um die Ko nkurr enz der natürl ichen Lockst

offe aus

- zuschalten.

Gravierend w irkt sich die Tats

ache a us, d ass K äfe r auf der Schlitz falle

landen u nd auch

wie der ab flie gen k önn en, oh ne in den F

ang behälter z u g eraten. D a di

ese T iere Kontakt

zu Phero monen

hatte n, v eränd ert sich ihr

Verhalten . Erhöh te Br utstimmung

, und elöst, so ausg eromonkontakt durch Ph erden rial w ate Brutm ach re Suche n essive aggr

dass ang renzende Fich ten b efall en w erden könn en (= fall eninduz ierter Steh

en dbe fall

). n- ebu e g fall Schlitz durch die r nicht Käfe egende hr anfli so me um ilt, dass Allgemein g

den werden , je höh

er d ie lokale Flug

aktivität i st.

Abb . 1 7:

Schlitz falle n müssen auch bei

mäß ige m Käferf lug in kurz

en A bstän den

kontrolliert und gele ert we rden (s.

o. en entnomm en Fall h). Aus d Aasgeruc

e-

ne Käfer sind u nschäd

lich zu m achen

(Abtöten mit Spiritus, Erst icken i

n luft -

dichten Be hältern et c). Daneben ist auf Fang t des kei die Dichtig behälters

(Aus-

bohrlöch er gefangen er Käfer)

und je-

weils auch a uf den f

est en Stand der

Falle z u achten – nichts is

t aggressiver stand gefäh den Be und für

rlicher al s ein

aus einer Falle „ entkomm

ener“ Käfer!

2.3.

3.

Au sn utzung von Hol zpol

tern zu r D ichtesenkung

Grundsätz lich sind ohnehin

mit z uge lassene n Insektiz iden beh

and elte Fichten

polte r

geeig net, durch Hinz

ufüg en eines Pherom

ondispens ers z

usätz lich einen Beitrag z

ur

Bekäm pfung der Rind enbrüter z

u leist en.

Rich tig und sachg

erecht eingesetzt, k

an

n erden, gen w efan r abg äfe den K ärmen hw der sc Teil cher rhebli polter ein e durch Holz

wodurch insbeson dere in Kalam

itätslag en eine de

utliche Ent span nung des Be

falls- r ist mehr“ ige Wen tz „ ndsa m Gru nach de abei e d kann. Es sollt erden drucks erreicht w

gearbeitet werden.

Es ist nic ht z ielführe nd, je des Polt er auf

diese We ise nutzen zu

woll en, weil so im Rev

ier ein e di ffuse Lock stoffw olke entst eht, di e die Kä fer nicht

mehr hren kan fü efall ehendb u St gar z sen so ern stattdes uert, sond ielt anlockt und ste gez

n.

Die Polter müssen m

it der höchsten zug elass ene n Konz entration eines z

uge lassenen

Pflanz enschutz

mittels beh andelt

oder voll ständig mit dem insektiz

idhaltigen St

oranet zids nicht v Insekti ng des Wirku ss die n, da u stelle sicher z um verpackt sein,

or der

Lockwirku ng des eingesetz ten Dispens

ers na chlässt un

d d ann nicht m ehr

zum

Abtöten nser z ondispe Pherom om sabstand v sreicht. Der Sicherheit er Käfer au egend anfli

ur

nächsten g esun den (besiedelbaren) Fi

chte muss m in. 7 bis 9

m betrag en. Der Abstan

d

von Di spenser zu Di

spenser in ei nem g rößer en Polter so

llte min d. 20 m, m ax.

30 m on Bestandes ng v ntla on Poltern e Reihe v ene eschloss für eine g ilt nur betragen (g

-

rändern). Der Dispens er muss

eben falls mit

dem In sektizid beh and

elt sein un d soll im

werden, um anschli

eßend als repräse nta

tive r „Ansprechpart ner“

fü r den Bef

alls

fort- es, an dem andesrand eines Best en. Entlang u dien esrand z Bestand schritt an diesem

Fangein ric htungen ins tall iert wurden, sin d m

it z unehmen der Da uer des Käfer flug

es eine eobachtung ue B ena deren g n, inde u f er“ z „Ansprechpartn er ist mehrere solch me

enorme Z eitersparnis ge

genüber d em v

ollständig en Absuc

hen des gesamte n B estan-

desrandes bri ngt

. Die benac hbarten B

äum e ohne Harz

fluss u nte rlieg

en bis zum tung ach en Beob ntensiv er i r wenig n eine nge reicher Besiedelu olg erf Beginn

.

Als Spechtspieg el

(Ab b. 12) wer-

de n abge sch lage ne R in dens ch up

- net, die entstehen eich pen bez

,

wenn der Specht

nach g era

de sucht. en Käfern eingebohrt

Er

schlägt da bei nur einz

elne Ri n-

denschup pen ab

und v

ersucht zupicken. auf r darunter den Käfe

Die ca.

2-3 cm großen,

runden oft auch ecken sind hellen Fl

ohne

Fernglas g ut z u er kennen.

Solche

Bä um e s ind attr akt iv fü r d ie K äfe

r, sprech- als An noch aum können k

partner diene n un d sollten g

efällt ll be fa der Be enn sich werden, w

-

stätigt u nd die Käf er nicht a usg eharzt w erden. Üb er Probe

fällung au ffäll ige r Ficht en

kann gepr üft w erden, ob tatsächli ch

erfo lgreiche B esiedlu

ng eing esetz t hat.

Harztrichter ( Ab b. 13) bestehen

aus

verkl ebtem Bohrm

ehl und Harz (Farbe

orange bis dunkelbraun). Sie

weisen all hin. Sind Bef etablierten auf

Harz-

trichter e nts tanden, lieg t meist ein

e er

- aum or, der B ng v esiedlu folgreiche B

wird absterb en. Betr

offen e St äm me

müssen unverz ügl ich aus dem

Bestan- eie Flä die fr uf us a desrand hera

che

gef ällt w erden, um die ablau

fende, produk- mon de Phero alten durch anh

tion induz ierte Kettenre

aktion im Be

- ach satzes der N Kronenan reich des

-

barbäum e zeitnah z u unterbrechen

.

Durch die Fällung wird die Ph ero

mon

-ll fa duzierter Be odurch in ernt, w ntf aum e enr Kron em ) aus d rum Lockzent quelle (= das

der Nachbarbäu me v erhindert w erd

en kann . W ird der be fa llene B aum nicht z

eitna

h falls- en Be Tag 2-3 e in mon der Phero Lockwirkung die us durch en dara könn ällt, gef

nester von 10 bis 30 Bäum e entst ehe n.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

High Performance Humanoid Technologies (H²T) Institute for Anthropomatics and Robotics

Das Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) kann einen Beitrag zur Optimierung der Harvestereinsätze leisten.. Zum einen mit

Während Europa und die USA in jüngerer Vergangenheit wirtschaftlich stagnierten, verzeichnete Indonesien in den vergangenen fünf Jahren jährliche Wachstumsraten von über 5 Prozent

Die Ar- beitsgemeinschaft der Wis- senschaftlichen Medizini- schen Fachgesellschaften (AWMF) hat kritisiert, daß eine „Kommission für Kran- kenhaushygiene und Infek-

Dieser rein statistische Effekt führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, wenn die erste Messung besonders niedrig (oder hoch) ist, dass die zweite Messung darüber

Weder die Gemeine Esche (F. excelsior) noch die Gattung Esche sind bisher durch die Erkrankung akut vom Aussterben bedroht. Die heimische Gemeine Esche ist jedoch insbesondere

Um festzustellen zu können, welche Kinder behandelt werden müssen, ist jedoch zunächst eine Screening-Untersuchung der Augen notwendig.. „Diese muss durch Augenärzte mit viel

„Viele Allergiker leiden während der Pollensaison stärker unter den brennenden Augen als unter der laufenden Nase und trauen sich deswegen kaum ins Freie“, sagt