Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 3027. Juli 2007 A2119
M E D I E N
IVF-REGISTER
Instrument der Qualitätssicherung
Das Buch ist als Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des deut- schen In-vitro-Fertilisations-(IVF)- Registers mit Sitz in Bad Segeberg konzipiert. Es beschreibt die Ge- schichte und Datensatzstruktur des Registers und zeigt in übersichtli- cher Form statistische Betrachtun- gen zur quantitativen und methodi- schen Entwicklung der deutschen Reproduktionsmedizin. Darüber hinaus finden sich Beiträge zu rechtlichen, berufsrechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen der IVF-Behandlung in Deutschland.
Eine Reihe wissenschaftlicher Übersichtsartikel, von der Ge- schichte der Gonadotropintherapie bis zu genetischen Aspekten der männlichen Subfertilität, runden das Bild ab, auch wenn ein unmittel- barer inhaltlicher Bezug zum IVF- Register nicht immer nachvollzieh- bar ist.
Eine wünschenswerte Ergänzung hätte das Buch durch eine Gegen- überstellung des deutschen IVF-Re-
gisters mit anderen IVF-Registern, beispielsweise dem britischen Re- gister der Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) oder dem Register des US-amerika- nischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC), erfahren.
Ebenso wäre eine Kontextualisie- rung des Registers mit dem Europe- an IVF Monitoring (EIM) Consorti- um oder dem International Commi- tee for Monitoring ART (ICMART)
von Interesse. Die nationale Bedeu- tung des deutschen IVF-Registers als ein zuverlässiges Instrument der Qualitätssicherung und der Doku- mentation eines hochsensiblen Be- reichs der Humanmedizin kann je- doch nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Das Buch bietet dem interessier- ten Leser eine beträchtliche Fülle an Hintergrundinformation und sollte von jedem gelesen werden, der sich an den in Deutschland häufig hitzig geführten Debatten zur Reproduk- tionsmedizin beteiligt.Georg Griesinger
R. E. Felberbaum, K. Bühler, H. van der Ven:
Das Deutsche IVF-Register 1996–2006.
10 Jahre Reproduktionsmedizin in Deutschland.
Springer, Heidelberg, 2007, 251 Seiten, gebun- den, 49,95 Euro
LAPAROSKOPISCHE CHIRURGIE
Wertvolle Tipps und Besonderheiten
Seit Durchführung der ersten lapa- roskopischen Cholezystektomie En- de der 80er-Jahre hat sich die lapa- roskopische Chirurgie in ungeahn- ter Geschwindigkeit weiterent- wickelt. Technische Innovationen und chirurgische Fortschritte haben zu einer stetigen Erweiterung des Indikationsspektrums geführt. Da- mit stellt die laparoskopische Chir- urgie sowohl für den lernenden als auch für den erfahrenen Chirurgen immer wieder eine große Heraus- forderung dar.
Der Atlas gliedert sich in einen allgemeinen Teil, in dem auf 45 Sei- ten in sieben Kapiteln die Grundla- gen der laparoskopischen Chirurgie (Indikation und Kontraindikation zu laparoskopischer Chirurgie, Lapa- roskopieturm, Dokumentation, In- strumentarium, operative Zugangs- wege, laparoskopische Nahttechni- ken) beschrieben werden, und in ei- nen speziellen Teil. Hier werden auf 281 Seiten in 16 Kapiteln mehr als 50 verschiedene laparoskopische Operationsverfahren präsentiert.
Die einzelnen Eingriffe werden sehr gut nachvollziehbar, praxisorientiert und prägnant dargestellt. Eine Viel- zahl von übersichtlichen Operati- onsfotos und einige Skizzen kom- plettieren die Operationsbeschrei-
bungen. Sehr hilfreich ist die jedem Eingriff vorangestellte schematische Positionierung des OP-Teams und der Geräte. Ergänzend zur Beschrei- bung der einzelnen operativen Schritte gibt der Autor am Ende je- des Eingriffs wertvolle praxisrele- vante Tipps und verweist auf Beson- derheiten; Details, die man sonst nur durch Hospitationen bei erfahrenen laparoskopischen Chirurgen bekä- me.
Das Buch kann sowohl dem lapa- roskopischen Anfänger als auch dem fortgeschrittenen laparoskopi- schen Chirurgen sehr empfohlen werden. Sven-Christian Schmidt
Thomas Carus: Atlas der laparoskopischen Chirurgie.Operationsablauf, Varianten, Komplika- tionen. Springer, Heidelberg, 2007, 334 Seiten, gebunden, 129,95 Euro
DATENSCHUTZ
Leitfaden für den Umgang mit Patientendaten
Die Broschüre „Datenschutz in der Arztpraxis“ gibt einen kompakten Einstieg in das Thema und richtet sich vor allem an Praxen, die aufgrund der neuen ge- setzlichen Regelungen keinen betrieblichen Daten- schutzbeauftragten zu bestellen haben. Die wichtigs- ten Sachverhalte einschließlich der gesetzlichen Grundlagen zum Datenschutz werden in allgemein verständlicher Sprache erläutert. Unter anderem er- fährt der Leser, wann eine schriftliche Entbindung von der Schweigepflicht erforderlich ist und wie die- se auszusehen hat, was das Akteneinsichtsrecht des Patienten bedeutet und wie Patientendaten sachge- recht entsorgt werden können. Auch technische Aspekte werden erläutert, so beispielsweise, wie E- Mails verschlüsselt oder passwortgeschützte Bild- schirmschoner eingerichtet werden können, und was beim Einrichten eines Funknetzwerkes (WLAN) zu beachten ist. Wiederholungsfragen am Ende von Sinneinheiten unterstützen das Selbststudium.
Wer zu einigen Bereichen an tiefer gehenden Aus- führungen interessiert ist, wird Literaturhinweise und auch eine Linkliste vermissen, um sich gegebe- nenfalls schneller mit aktuellen Informationen ver- sorgen zu können. Dass dies erforderlich ist, zeigt in der Broschüre der Verweis auf das Teledienstegesetz und das Teledienstedatenschutzgesetz, die seit dem 1. März 2007 durch das Telemediengesetz ersetzt worden sind. Heike E. Krüger-Brand
Andreas Höpken, Helmut Neumann: Datenschutz in der Arztpraxis.
Ein Leitfaden für den Umgang mit Patientendaten. Datakontext-Fachver- lag GmbH, Frechen, 2007, 90 Seiten, broschiert, 29,80 Euro