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Archiv "Die Calcium-Antagonisten und das Herz: II." (19.02.1982)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin AUSSPRACHE

Die Calcium-Antagonisten und das Herz

Zum vieldiskutierten Thema Cal- cium-Antagonisten und das Herz (siehe DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 19/1981, Seite 930, Heft 26/1981, Seite 1292 und Heft 48/1981, Seite 2288) sind noch zwei Leserbriefe eingegangen, die hier — wegen der Wichtigkeit des Themas — ohne eige- ne Stellungnahme wiedergegeben sind. DÄ I.

Zum Leserbrief von Herrn Dr. med.

Alfred Pillokat, Heft 48/1981, Seite 930, scheinen mir einige Anmerkun- gen sinnvoll zu sein:

4) Der Stellenwert der Nitrokörper bei der Behandlung der Angina pec- toris ist im allgemeinen nicht um- stritten; die damit verbundene mehr- malige Applikation der Substanz (mindestens 3- bis 4mal täglich) er- weist sich jedoch nicht selten als nachteilig für eine Dauerbehand- lung. Außerdem reicht bei vielen Pa- tienten eine Monotherapie mit Nitro- körpern nicht aus. Somit erscheint eine Behandlung mit einem Beta- Rezeptorenblocker oder einem Cal- cium-Antagonisten mit Langzeitwir- kung unter strenger Beachtung der Kontraindikationen zweckmäßig. In ausgewählten Fällen ist sicherlich auch die Kombination eines Beta- Rezeptorenblockers mit einem Cal- cium-Antagonisten notwendig und erfolgreich. Da Nifedipin im Gegen- satz zu Verapamil und D.iltiazem kei- ne Wirkung auf die Sinusknoten- und AV-Knotenfunktion hat, kommt nur diese Substanz für eine Kombi- nation mit einem Beta-Rezeptoren- blocker in Frage. Bei älteren Patien- ten sollte aber eine derartige Kombi- nationsbehandlung mit Zurückhal- tung erwogen werden, und auch bei jüngeren Patienten sind zu Behand- lungsbeginn kurzfristige Kontrollen unbedingt erforderlich.

fp

In der im Leserbrief von Herrn Dr.

med. Pillokat zitierten Arbeit von Hu-

genholtz wird im zweiten Teil über die orale Kombination mit einem Be- ta-Rezeptorenblocker, Nitrokörpern und Nifedipin bei Patienten mit in- stabiler Angina pectoris berichtet.

Dabei handelt es sich um besonders gefährdete Patienten, da generell die Gefahr der Entwicklung eines Herzinfarktes mit allen Komplika- tionsmöglichkeiten gegeben ist. Das Auftreten eines Herzinfarktes bei in- stabiler Angina pectoris läßt sich zur Zeit weder medikamentös noch durch aortale Ballongegenpulsation oder durch eine koronarchirurgi- sche Intervention absolut verhin- dern. Diese Tatsache rechtfertigt da- her den Behandlungsversuch, den Hugenholtz unternommen hat, be- vor invasive Behandlungsmethoden zur Anwendung kommen.

O

Es bestehen kaum noch Zweifel darüber, daß den Calcium-Antagoni- sten zunehmende Bedeutung bei der Behandlung der koronaren Herzerkrankung — nicht nur bei der Prinzmetal-Angina — zukommt.

Professor Dr. med. Hans Esser Medizinische Universitäts- Poliklinik

Wilhelmstraße 35-37 5300 Bonn 1

Den Ausführungen des Herrn Dr. Pil- lokat muß wie folgt entschieden wi- dersprochen werden: Der seinen An- merkungen zugrundeliegende Arti- kel im Brit. Med. J. 288 (1981) 89-90 referiert einen Ausschnitt der inter- nationalen Literatur bezüglich der Calcium-Antagonisten. So wertvoll es ist, wenn das „DEUTSCHE ÄRZ- TEBLATT" unter der Rubrik „Für Sie gelesen" dem eiligen Leser ersparen will, Originalartikel zu lesen, so miß- lich wirkt sich eine solche Veröffent- lichung aus, wenn mißverständlich oder gar falsch zitiert wird und Kol- legen irritiert werden.

Der Passus, der Herrn Dr. Pillokat zu seinem Leserbrief veranlaßte, lautet im Original „Nifedipine may usefully be combined with a beta-blocker in angina, but care must be taken about the possibility of heart fail- ure". Leider wurde der Begriff

„heart failure" falsch übersetzt mit

„Herzversagen". Im medizinischen englischen Sprachgebrauch bedeu- tet dieser Ausdruck jedoch „Herz- (muskel)insuffizienz". Den Unter- schied zwischen diesen beiden Er- scheinungsformen zu erläutern, kann ich mir hier wohl ersparen.

Herrn Dr. Pillokat hätten allerdings beim Lesen des Wortes „Herzversa- gen" selbst Zweifel kommen müs- sen wie offensichtlich zehntausen- den anderen Lesern des „DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTS", die über Wirkungen und Nebenwirkungen des Nifedipin (Adalat) durch Origi- nalbeiträge sowie durch den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen gut orientiert sind. Nifedipin (Adalat) hat heute seinen festen Stellenwert in der antianginösen Therapie, nicht infolge „aggressiver Werbung", sondern als Folge wissenschaftli- cher Forschung.

Leider lassen Herrn Dr. Pillokat's Ausführungen („Wer von uns All- tagsmedizinern weiß überhaupt, was Nifedipin eigentlich ist?") darauf schließen, daß er an der auch in Ber- lin sehr aktiven ärztlichen Fortbil- dung nicht teilnimmt. Bezüglich der medikamentösen Therapie der koro- naren Herzkrankheit, welche Nitrate, Beta-Blocker und Calcium-Antago- nisten umfaßt, finden Jahr für Jahr auch in Berlin Veranstaltungen auch nicht firmengebundener Art statt.

Ich verweise hier u. a. auf die Veran- staltungskalender der Berliner Aka- demie für Ärztliche Fortbildung, des Deutschen Kongresses für Ärztliche Fortbildung, des Verbandes Berliner Internisten und des Berufsverban- des der praktischen Ärzte und Ärzte für Allgemeinmedizin.

Professor Dr. med. Horst Schmutzler Universitätsklinikum

Charlottenburg Spandauer Damm 130 1000 Berlin 19

40 Heft 7 vom 19. Februar 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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