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Archiv "Sparpläne: Angebote für die Altersvorsorge" (02.05.1997)

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urch das 3. Finanz- marktförderungsgesetz sollen Pensions-Son- dervermögen als eine Fonds- art sui generis neben den Ak- tien-, Rentenfonds und offe- nen Immobilienfonds in das Gesetz über Kapitalanlage- gesellschaften (KAGG) ein- geführt werden. Diese Fonds

sollen mindestens 51 Prozent des Vermögens in Substanz- werten (Aktien und Immobi- lien) und maximal 75 Prozent in Aktien und stillen Beteili- gungen anlegen. Höchstens 30 Prozent des Fondsvermö- gens dürfen mit Währungsri- siken behaftet sein.

Vor allem auf Aktien set- zen auch drei Fondsgesell- schaften mit ihren Sparplä- nen. Hintergrund des Ange- bots: Die Aktie bringt im langfristigen Vergleich die be- ste Rendite. Dies gilt erst

recht, wenn man steuerliche Aspekte mit einbezieht. Denn Kursgewinne sind auf lange Sicht steuerfrei, auch wenn die Spekulationssteuerfrist im Rahmen der Steuerreform von derzeit sechs auf neun Monate ausgedehnt werden soll. Diese überlegene Rendi- te der Aktie soll nach dem

Konzept der drei Fondsge- sellschaften für die Altersvor- sorge genutzt werden.

Auf der anderen Seite ist der Einwand richtig, daß Ak- tien kurzfristig starken Kurs- schwankungen unterliegen.

Solche Kurseinbrüche kön- nen für die Altersversorgung fatale Folgen haben, wenn nämlich keine Zeit mehr be- steht, die Verluste aufzuho- len. Dies ist gegen Ende der Sparzeit der Fall.

Deshalb sehen alle Ange- bote der Fondsgesellschaften

am Ende der Ansparphase ei- ne Umschichtung der Aktien- fonds-Anteile in kursstabilere Rentenfonds vor. Diesen Ge- danken hat vor Jahren die Graf Lambsdorff-Vermögens- verwaltung in ihrem Lebens- zyklus-Modell entwickelt und realisiert: Zunächst wird wachstumsorientiert inve-

stiert. Wenn sich der Anleger aber dem Rentenalter nähert, wird in den letzten zwei bis vier Jahren sicherheitsbetont umgeschichtet.

Bis zu dieser Umschich- tungsphase gleichen die er- wähnten Pläne zur Altersvor- sorge den altbekannten Akti- en-Sparplänen. Jeden Monat wird ein bestimmter Geldbe- trag eingezahlt, der in Akti- enfonds fließt. Aus diesen wird später unentgeltlich in Rentenfonds umgeschichtet.

Sehr frühzeitig beginnt mit

dieser Umschichtung der Vorsorgeplan des zur Dresd- ner Bank-Gruppe gehören- den Deutschen Investment- Trust (DIT), der bereits seit Februar 1996 angeboten wird. Je früher mit der Um- schichtung begonnen wird, um so weniger ist das Vermö- gen den Kursrisiken des Ak- tienmarkts ausgesetzt.

Beim DIT-Vorsorgeplan werden in der ersten Phase alle Einzahlungen für den Er- werb des europäischen Akti- enfonds Industria verwandt (bei zwölfjähriger Laufzeit zum Beispiel sechs Jahre).

Bei 15 Jahren Laufzeit be- ginnt die Umschichtung in den hauseigenen Renten- fonds Eurozins mit dem sieb- ten Jahr, bei den längeren Laufzeiten entsprechend spä- ter. Die monatlichen Um- tauschbeträge sind so bemes- sen, daß am Ende der Lauf- zeit das gesamte Vermögen nur noch aus dem Renten- fonds DIT-Eurozins besteht.

Mit der Umschichtung in Rentenfonds wird beim Spar- plan „Quattro:Vorsorge“ der Union Investment (Volks- banken und Raiffeisenban- ken) unabhängig von der Laufzeit bis zu den letzten vier Jahren gewartet. Mög- lich sind Sparpläne von zehn bis 25 Jahren. In der soge- nannten Aufbauphase flie- ßen die monatlichen Einzah- lungen in den UniFonds. In den letzten vier Jahren flie- ßen alle monatlichen Einzah- lungen in einen noch nicht ge- nannten Rentenfonds. Zu- gleich wird der angesammelte Bestand an UniFonds-Antei- len in den Rentenfonds um- geschichtet.

Nur drei Jahre hält dage- gen die Deutsche Bank-Toch- ter Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen bei ihrer

„DWS-Investmentrente“ als Sicherungsphase für erfor- derlich. Das Ausmaß der Umschichtung wird von der Kursentwicklung in den letz- ten drei Jahren abhängig ge- macht. In Jahren mit einem starken Kursanstieg wird mehr umgeschichtet als in Jahren mit stagnierenden oder nachgebenden Kursen.

A-1206 (50) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997

V A R I A GELDANLAGE

Angebote für die Altersvorsorge

Sparpläne

Die deutschen Fondsgesellschaften drängen verstärkt in den Wachstumsmarkt Altersvorsor- ge. Drei der fünf größten deutschen Fondsge- sellschaften – DIT, DWS und Union – bieten be- reits besondere Sparpläne an. Adig und Deka

warten offenbar ab, bis die sogenannten Pen- sions-Sondervermögen als spezieller Fondstyp für die Altersvorsorge ins Gesetz über Kapital- anlagegesellschaften aufgenommen werden.

Wie unterscheiden sich die drei Sparpläne?

Tabelle

Sparpläne der Fondsgesellschaften

Gebühren Ausgabeaufschlag in %

Auf- bei Um- schlag schich- bei Kauf tung

DIT- 200 Industria (A) 3 kostenfrei 16,10 DM

Vorsorgeplan Eurozins (R) 2

DWS 100 Investa (A) 5 2 kostenfrei 0,25 %

Investmentrente Akkumula (A) 52 Min: 9,78 DM

Top 50 Welt (A) 42

Inrenta (R) 2,5 Max: 19,55 DM

Quattro: 100 UniFonds (A) 5 kostenfrei 0

Vorsorge Rentenfonds1

1steht noch nicht fest, üblicher Ausgabeaufschlag

2Rabatt je nach Laufzeit von 24 % bis 50 % Mindest-

anlage monatlich

in DM

Fonds A=Aktien-

fonds R=Renten-

fonds

Investment- Konto

p. a.

(erforderlich)

(2)

Drei Jahre erscheinen der Fondsgesellschaft ausrei- chend, weil es mehr als drei Jahre mit nachgebenden Kur- sen kaum gibt und auf der an- deren Seite die Dynamik der Aktienanlage möglichst lan- ge genutzt werden soll.

Allerdings bietet DWS dem einzelnen Sparer die Möglichkeit, selbst noch ein zusätzliches zeitliches Sicher- heitspolster einzubauen. Es wird nicht automatisch glatt- gestellt; ein Sparer kann auch den gesamten Bestand an Aktienfonds behalten, weite- re Jahre stehenlassen und nach eigenem Ermessen in Rentenfonds umwandeln.

DWS bietet somit die dy- namischste und flexibelste Lösung, der DIT die de- fensivste Strategie. Als einzi- ge Gesellschaft bietet DWS auch die Möglichkeit, bei der Anlage in Aktienfonds zwi- schen drei Produkten zu wählen: dem deutschen Akti- enfonds Investa, dem welt- weit investierenden Akku- mula und dem Top 50 Welt, der in internationale Wachs- tumswerte anlegt. Die Alters- vorsorgeprodukte von DIT und DWS lassen sich noch mit einer Lebensversiche- rung kombinieren. Dafür hat die Union ein eigenes Pro- dukt geschaffen. Wie und ob die Pensions-Sondervermö- gen in die bisherigen Angebo- te integriert werden, ist nicht sicher. Grundsätzlich besteht diese Möglichkeit. Sie könn- ten dann als Bausteine in der Ansparphase die Aktien- fonds ersetzen. Armin Löwe

A-1207

V A R I A

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997 (51) GELDANLAGE

U

nterschiedlich sind die Strategien, nach denen sich Aktienanleger von ihren Papieren trennen. Viele Investoren verkaufen ihre Ak- tien immer dann, wenn sie Geld benötigen. Diese Varian- te ist freilich riskant. Muß ein Engagement zu einem be- stimmten Termin gelöst wer- den, sind möglicherweise ho- he Kursverluste zu realisieren.

Nicht umsonst rät Börsen-Alt- meister André Kostolany, daß

„Aktiengeld lediglich Spiel- geld“ sein sollte, dessen Ver- lust „weh tun, aber nicht wirk- lich schmerzen“ sollte. Aber auch, wenn eine Verkaufsent- scheidung „aus dem Bauch“

heraus getroffen wird, stellt sie sich im nachhinein oftmals als falsch heraus.

Sinnvoller ist es hingegen, Aktien immer dann zu ver- kaufen, wenn man sie zum ak- tuellen Zeitpunkt nicht mehr kaufen würde. Hierbei wer- den fundamentale oder chart- technische Gründe nahezu optimal berücksichtigt. Aller- dings zeigt die Erfahrung, daß viele Anleger bei dieser Me- thode zu früh aussteigen. Der

Kurs des gewählten Papiers ist meist noch nicht vollstän- dig ausgereizt.

Eine wesentlich zuverläs- sigere Rendite sichert hinge- gen ein Verkauf immer dann, wenn ein bestimmtes Kursziel erreicht ist. Nach beispiels- weise 10 oder 20 Prozent Ge- winn werden die Papiere da- bei generell zum Verkauf ge- stellt; oftmals wird ein Limit auch „auf Verdacht“ vorgege- ben in der Hoffnung, daß es an einem günstigen Börsen- tag erreicht wird. Vorteil ist der nahezu sichere Gewinn, sofern es sich um ein Papier mit entsprechender Schwan- kungsbreite handelt.

Alles eine Frage der Zeit

Jede Aktie – abgesehen vielleicht von Papieren kon- kursreifer Unternehmen – wird eines Tages um 10 oder 20 Prozent steigen, so daß es zumindest beim Einstieg in einer Börsenflaute lediglich eine Frage der Zeit ist, bis die Papiere mit Gewinn verkauft werden. Andererseits vergibt sich der Anleger hier wieder- um die Chance auf zusätzli- che Kursgewinne, die nach ei- nem derartigen Anstieg nicht unwahrscheinlich sind. Zu- dem kostet das regelmäßige Erteilen von Verkaufslimits Bankgebühren.

Umgekehrt sichern sich viele Anleger dadurch ab, daß sie sich selbst eine Stop- Loss-Marke setzen, beispiels- weise 10 oder 20 Prozent un- ter dem Einstandskurs. Wird dieser Kurs unterschritten, werden die Aktien ohne Rücksicht auf eine mögliche

Erholung verkauft. Die Kurs- verluste halten sich so stets in Grenzen. Allerdings wird ein solches Portefeuille in der Regel nur eine unterdurch- schnittliche Performance ent- wickeln. Stop-Loss-Marken lassen sich im übrigen bei ei- nigen Standardwerten auch im Verkaufsauftrag festhal- ten. Bei Unterschreiten des Mindestkurses erfolgt dann ein automatischer Verkauf.

Moderne Computerpro- gramme zur Depotverwal- tung bieten heute meist eine differenzierte Kursüberwa- chung. Auch dabei wird zwar mit einer Stop-Loss-Marke gearbeitet. Solange der Kurs der Aktie steigt, wird diese Marke jedoch mit nach oben gezogen. Im Fall eines Kurs- rückgangs wird die Grenze beim erreichten Niveau fest- geschrieben. Damit vergibt sich der Anleger zwar die Chance, seine Papiere zum absoluten Höchstkurs ver- kaufen zu können, anderer- seits schützt er sich weitge- hend vor Verlusten.

Steuerliche Gründe kön- nen schließlich ebenfalls eine Rolle beim Verkauf spielen.

Bekanntlich bleiben Kursge- winne nach Ablauf der der- zeit sechsmonatigen Spekula- tionsfrist generell steuerfrei, so daß ein Halten der Aktien über diesen Zeitraum hinaus durchaus interessant sein kann. Hier lohnt sich jedoch das Abwägen: nach einem kräftigen Kursanstieg kommt erfahrungsgemäß auch ein- mal eine Baisse. Durchaus sinnvoller wird es daher sein, Aktien zu einem günstigen Zeitpunkt zu verkaufen und den Gewinn ordnungsgemäß zu versteuern, als abzuwar- ten, bis die Steuerfrist abge- laufen ist, dafür aber mögli- cherweise einen wesentlich niedrigeren Erlös zu erzielen.

Bei Standardwerten kön- nen auch Optionen hilfreich sein. Der Kauf einer Ver- kaufsoption sichert einen festgelegten Verkaufskurs für die Papiere nach Ablauf der Spekulationsfrist. Die fällige Optionsprämie ist dann quasi eine „Versicherung“ gegen Kursverluste. Peter Jobst

Im Verkauf liegt der Gewinn

Aktien

Das geschickte „Timing“ ist beim Aktienkauf unverzichtbar. Nur wer zu möglichst niedrigen Kursen kauft, wird langfristig an der Börse erfolgreich sein. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch die Wahl des richtigen Zeitpunkts zum Verkauf. Erst beim Verkauf werden bekanntlich bisherige Buchgewinne realisiert.

Zeichnung: Fritz Wolf, Cartoon-Caricature-Contor (CCC)

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