A890 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 18⏐⏐1. Mai 2009
T E C H N I K
Er atmet, der Puls schlägt, und er zeigt die unterschiedlichsten Krank- heitssymptome: Die Universität Rostock hat einen neuartigen Pa- tientensimulator zur medizinischen Ausbildung erhalten. „Der Simula- tor wird unsere Ausbildung auf eine ganz neue Stufe heben“, sagte Dr.
Gernot Rücker, Leiter der Rostocker Simulationsanlage für Notfallaus- bildung (RoSaNa) am Universitäts- klinikum Rostock. „iSTAN“, so der Fabrikname des Modells des US-
amerikanischen Herstellers METI, wurde exakt nach der menschlichen Anatomie gebaut und ist mit einem eigenen physiologischen System ausgestattet: Es können der Blut- druck gemessen, Herz-, Lungen- und Bauchgeräusche abgehört oder auch künstlich blutende Wunden behan- delt werden. Der Hightechpatient kann sitzen und mittels kabelfreier Technologie selbstständig atmen, was durch einen in den Körper inte- grierten Kompressor möglich wird.
Durch einen eingebauten Laut- sprecher und ein korrespondieren- des Mikrofonsystem können die Ausbilder der Puppe sogar ihre Stimme leihen. Mehr als 60 Medi- kamentenprofile sind in der Soft- ware der Puppe hinterlegt, die in gleicher Weise wie ein Mensch auf die Behandlungen reagiert. Damit lassen sich viele Krankheitsbilder imitieren. Haupteinsatzgebiet soll das Training lebensbedrohlicher Krankheitsbilder sein, bei deren Be- handlung im Notfall jeder Handgriff sitzen muss.
In der Rostocker Simulations- anlage für Notfallausbildung führen Ärzte und Pflegepersonal des Uni- klinikums Seminare und Schulun- gen für Studierende, Ärzte, Pflege- personal, Rettungsdienstmitarbeiter und verwandte Berufe durch. Die Anlage besteht aus einem 3-Bet- ten-Seminarraum und einer 3-Bet- ten-Intensivstation für Patienten- simulatoren. Sie umfasst drei voll ausgestattete Beatmungsbetten, Not- fallsets (Defibrillatoren, Medika- mente, mobile Beatmungsgeräte) sowie eine komplette Rettungs- wagenausrüstung. Mehr als 40 Mo- delle – von Erwachsenen- bis zu Neugeborenenpuppen – werden vorgehalten. Die Lehrgänge finden in den Räumen der RoSaNa am Uniklinikum Rostock oder auch
außerhalb statt. EB
Dr. Gernot Rücker präsentiert „Igor“, den Patientensimulator des Uniklinikums Rostock.
UNIVERSITÄTSKLINIKUM ROSTOCK
Patientensimulator für die medizinische Ausbildung
Im Handel ist ein Nachrüstsatz er- hältlich, der normale Lichtmikro- skope fit für die Fluoreszenzdia- gnostik macht. Der „LED Auflicht- Fluorenszenzilluminator“ der Firma Helmut Hund GmbH wird zwischen Stativ und Binokulartubus gesetzt und ans Netz angeschlossen. Er passt auf alle aufrechten Mikrosko- pe der Marken Hund und teilweise Will. Vier Typen beziehungsweise Färbemittelanpassungen sind er- hältlich – zum Nachweis von Pilzen und Parasiten, für die Immunflu- oreszenz und zur DNA-Färbung.
Weitere sind optional möglich. Die
Umrüstung erfolgt mit wenigen Handgriffen in Eigenregie.
Der Umstieg auf die sichere Flu- oreszenzdiagnostik ist nicht allein deshalb kostengünstig, weil das be- reits vorhandene Mikroskop genutzt wird. Auch die LEDs als Lichtquel- le tragen dazu bei: Lampenhaus und Vorschaltgerät wie bei herkömm- lichen Fluoreszenzilluminatoren ent- fallen. Zudem beträgt die Lebens- dauer einer LED etwa 50 000 Stun- den, und die benötigte elektrische Leistung ist deutlich niedriger.
Nicht zuletzt empfiehlt sich die Lösung für den mobilen Einsatz, um vor Ort Diagnosen zu stellen: Selbst kleinste Spuren leuchten unüberseh- bar auf, sodass falschnegative Befun- de nahezu ausgeschlossen werden. EB
FLUORESZENZMIKROSKOPIE
Nachrüstsatz für Lichtmikroskope
Mikroskop mit montiertem LED-Fluoreszenz- illuminator
Foto:UKR
Foto:Hund