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Weinsteinsanres Atropin trocknet in der Wärme zu einer farblos- durchsichtigen Masse aus, die un der Luft feucht und klebrig wird

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Solanin. \ 613

Schwefelsaures Atropin kristallisirt leicht in sternförmig- oder büschel- förmig-gruppirten, farblosen, zartenNadeln, von schönem Atlasglnnz; ist

luftbeständigund leichtlöslieh. '

Weinsteinsanres Atropin trocknet in der Wärme zu einer farblos- durchsichtigen Masse aus, die un der Luft feucht und klebrig wird.

Essigsaures Atropz'n kristallisirt in steruförmig-gruppirten, zarten, ntlasglänzenden Prismen; ist; luftbeständigund leicht löslich. Beim Wieder.

holtenLösen und Verdampfen entweicht aberetwas Essigsäure.

Anwendung: Bis jetzthat man noch keine arzneiliche Anwendung von Atropin und dessen Salzen gemacht. Sie verdienen es aber, und zwar aufser reinemAtropin in Wasseroder \Vcingeist gelöst, das leicht kri- stallisirbare salzsaure und schwet'elsaure Atr0piu. Wegen der leichten Zerlegbarkeit der wässerigen Lösung darf man diese nie vorräthig halten, sondern muls sie immer beim Verschreiben frisch bereiten.

Solam'n (Solam'um).

Desfosses entdeckte dieses organische Allmli 1821 - Bitte erhielt je-

doch nach der von .Desfosses angegebenen Methode (s. u.) kein Solnnin.

In neuerer Zeit stellte es indessen Otto rein dar; auch Henry erhielt ein ziemlich reines ('?) Alkall. Es findet sich im Nachtsehatten (Seltmann nigrum), derKartoll'elpflanze (Solanum tuberosum) , nach Otto besonders in den Keimen von alten, in Kellern u. ‘s. w. aufbewahrten Kartoffeln,in Bittersül's (?) (Solanum Dutcamara),wollkrautbliitterigem Nachtschatten (Solanum eerbasci/blium) und wohl noch andernSolnnumarten.

$. 239. Nach Reuling werden zur Darstellung des So- lanins die getrockneten, nicht über 4 Zoll langen Kartoffel- keime mit verdünnter Schwefelsäure ausgezogen, die saure _Flüssigkeit wird zum Kochen erhitzt und mit Aetzämmoniak gefällt; der erhaltene Niederschlag wird mit Aetzammoniak ausgewnschen, bis die ablaufende Flüssigkeit farblos ist, so- dann in siedendem “’eingeist gelöst, wo nach dem Erkalten das Solanin kristallisirt. Es geschieht zuweilen, dafs der \Veingeist,

womit man den rohen Solaninniederschlag ansgekooht hat, nach dem Er- kalten keine Kristalle liefert, sondern zu einer Gallerte erstnrrt, die zu einer hornarligeu Masse anstrocknet; in diesem Fall beruht diel‘s auf“ der Gegenwart eines nicht näher bekannten Körpers, der durch Behandlung mitAlknhen (Ammoniak, Kalllauge etc.) hinweggenommen werden kann.

Nach Otto werden die, weifsen Keime ausgewachsener Kar- toffeln zerk_lemert, mit schwefelsäurehaltigem Wasser ausge- zogen und der Auszug mit essigsaurem Bleioxid versetzt, so lan e em Niederschlag entsteht, worauf man filtrirt. Das fast far lose Flltl'flt_ versetzt man mit überschüssiger Kalkmilch, wascht den Niederschlag und zieht ihn mit 80procentigem Alkohol _aus, verdampft und reinigt das erhaltene Solanin durch w1ederh_oltes Lösen in Weingeist, Filtriren und Ver-

dampfendes Flltl'ätS. Aus dem Kraut und unreifen FrüchtenderKara tolfelpllanze erhält man es wohl auf dieselbe Art, oder es wird wie Atropiu erhalten (?). -— Desfosses erhielt es aus dem Saft der Nachtschatten- beeren, durch Fällen desselben mit Ammoniak, Lösen des gewaschenerz, Niedersclilags in Weingeist und freiwilliges Verdunsten des Filtrats„—' Flyer» und Chevallzer zogen die Beeren von Solanum verbascifolium mit

\‘Vexngeist aus, verdampften denAuszug, behandelten den Rückstand mit Wasser , versetzten dal wässerigeFiltrat mit Magnesia, zogen den ge-

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614 Organische Basen.

waschenen Niederschlag mit \Veingeist aus, entfärbten den Auszug mit

Thierkohle und verdampi‘ten das Filtrat. Henry zieht die gepul- verten Bittersüfsstengel mit Weingeist von 0,865 spec. Gew.

der mit 1/„ Schwefelsäure angesäuert wurde, (wohl am besten hi der Bealschen Presse) aus, versetzt den Auszug mit überschiissi—

gem Kalkhydrat; schüttelt tiichtig, filtrirt nach einiger Zeit, zieht den Weingeist von dem Filtrat ab , wäscht den trockenen Rückstand mit Wasser, behandelt ihn dann mit sehr verdünn- ter wässeriger Schwefelsäure, so lange diese etwas aufnimmt, versetzt die Lösung mit überschiissigem Aetzammoniak, wo Solanin als ein gallertartiger Niederschlag sich ausscheidet, das er mit kaltem Wasser wascht, dann in Alkohol löst und verdampft. Ist das Solanin noch nicht rein, so behandelt man es*wie—

derholt mit Alkohol, Kalk u. s. w. Vorsichtige Behandlung der geistigen Lögugg mit Blutlaugenkohle möchte wohl eher ein ganz reinesProdukt ge 9 .

??.240. Die Eigenschaften des Solanins sind: Eine gesättigte hei se weingeistige Lösung des Solanins erstarrt zu einer aus blendend weii'sen, perlmutterglänzenden, durchsichtigen, platten vierseitigen Prismen bestehendnn Masse (Reuling). Nach Olto’s Methode erhält man ein weiises perlmntterglänzendes Pulver.

(Payen und Checallz'er wollen es in kleinen rectangulären Säulchen erhalten

haben ?) Das aus Bittersüi's (nach Henry) erhaltene ist eine grünliche oder bräunliche, leicht zerreibliche Masse, die ein schmutzig gelblichweii'ses Pulver giebt, (ist wohl noch unrein).

Es ist luftbeständig, geruchlos, schmeckt ekelhat't bitterlich und anhaltend kratzend scharf, nach rohen Kartolfeln. Das aus Bittersüi's erhaltene hat zu leich den reizenden Nachgeschmack von Bittersüi‘s; wirkt nar otisch gifti , nach 0110 auflallend lähménd auf die hintern Extremitäten, %ewirkt, aufs Auge ge- strichen, keine Erweiterung der Pupille; reagirt sehr schwach alkalisch; schmilzt nicht ohne Zerlegung. Das nach Henry erhaltene schmilzt in gelinder Wärme zu einer harzähnlichen Masse, welche, mit Alkohol befeuchtet, weii's und pulverig wird; nicht flüChtig', durch Hitze wird es zerstört und liefert in trocke—

ner Destillation sauer reagirende , wenig nach thierischeuTheilen riechende Dämpfe. An der Luft erhitzt, verbrennt es unter Schmelzen und Auf- bliihen mitheller Flamme. Concentrirte Salpetersäure löstdas nach Otto bereitete Solanin ohne Färbung auf, das Henry’sche färbt sie griinlich , dann gelb und zuletzt blai‘s rosenroth; concentrirre Schwefelsäurefärbt

beide braun, dann violettroth. - In Wasser ist clanin sehr wenig löslich, die Lösung schäumt stark beim Schütteln, reagirt aber fast gar nicht alkalisch, auch Gallustinktur trübt sie nicht.

Das Henr ’sche verbindet sich auch mit Wasser zu einem weii'sen ga lertartigen Hydrat (s. o.). In Weingeist ist das aus Kartofl’elkeimen bereitete etwas langsam löslich, das Henry’- sche etwas leichter, beide Lösungen rea iren schwach alka- lisch- in Aether sind beide Arten unlöslic oder kaum löslich.

—— u Säuren zeigen beide weit geringereAfiin,rttitals die abgehandelten organischen Alkalien, sie neutrahsnen sre

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Veratriu.fl 645

schwieriger. Die Solaninsalze sind meistens unkristallisirbor.

Doch efflorescirt schwefelsaures Solanin nach Otto beim Ver- dunsten der Lösung in blumenkohlähnlichen Auswiichsen. (Payen

und Chevallt'dr wollen es auch in kristallinis_chen_ßinden erhzdten haben.)

Sie sind geruchlos und schmecken wrderhch bitterlich und an- haltend kratzend-scharf, wirken narkotisch iftig. Sie sind leicht löslich in Wasser und Weingeist. hre wässerigen Lösungen werden durch Gallustinktur flocki gefällt, sie ge- ben mit Platinchlorid einen gelben Niedersc lag. Bis jetzt sind

die Solaninsulze noch wenig untersucht.

Das Solaniu der Kartoffeln und das Solanin von Bittersiil‘s sind viel-

leicht verschiedene Alkalien, was weitere Versuche entscheiden müssen.

Anwendung: Bis jetzt wurde Solanin noch nicht als Arzneimittel be- nutzt. Es macht aber den wirksmnen Bestnndtheil dergiftigen Solanum—

alten aus. .

Veralrin ( Verafrium').

Synonyme: Subadillin.

Meißner entdeckte dieses Alkali ISIS; Pelletier und Cuventou er- hielten dasselbe ISIS) ebenfalls. —- Es findet sich in den Sabadillsa‚men (von Veratrum nf/icinate Schlecht.) und den iibrigen Verntrumnrten.

s. 241. Man bereitet das Verntrin aus den von den Hülsen befreitcn und gepulverten Subadillsamen nach Henry ganz auf gleiche W'eise wie das Solanin aus Bittersüfs (S. 239).

Das durch Fällen mit Ammoniak erhaltene weifse Pulver ist aber noch nicht rein. Man behandelt es mit Aether, so lange dieser etwas aufnimmt (es bleibt meistens eine. dunkelbmuue, extract- artige,sehr bittere, nicht merklich alkalisch reaglrcndc, in Wasser schwie- rigundtheilweise, in “'eingexst leicht lösliche, in Aether unliisliche Masse

oder braune Flocken Zurück), und destillirt den Aether ab, oder giel'st die Lösung auf ‘Wasser und überläl'st sie der freiwilli- gen Verdunstung. —— Oder man zieht die Samen wiederholt

kochend mit mit Salzsäure an resäuertem Wasser aus, ver-

dampft die Auszüge zur Syrup icke, setzt so lange Salzsäure zu, als ’l‘riibung entsteht, fiitrirt, zersetzt das Filtrat mit überschüssigem Aetzkalk, digerirt den gewuschenen Nieder- schlag mit Alkohol, verdumpft den Auszug. löst den Rück- stand in verdünnter Essigsäure auf, und i’:'tllt die Lösung mit Ammoniak ; Merck. Den gewaschenen Niederschlag rei—

nigt man nöthigen Falls mit Aether wie oben angeführt. —

‚Vasma zieht Sabudillsamen mit verdünnter Schwefelsäure aus (1 Unze Säure auf 1 Pfund Samen), neutrulisirt die wein- gelbe Fliissigkeit genau mit kohlensaurem Natron, dampl"t zur Extractdicke ab und behandelt das noch warme Extranet mit Alkohol. Die weingeistige Auflösung wird abdestillirt, der Rückstand mit verdünnter Schwefelsäure ausgezogen und diese Lösung so lange mit kohlensaurem Natron versetzt, als sich noch ein Niederschlag bildet. Durch wiederholte Auflö- sung in verdünnter Säure und Fällung mit Alkali wird es

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