Geburtstage
Prof. Dr. med. Paul Fritsche, langjähriger früherer Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, wurde am 23.
November 2004 80 Jahre alt.
Der in Rottleberode/Harz gebürtige Wissenschaftler und Arzt absolvierte seine Wei- terbildung zum Facharzt für Anästhesiologie an der Uni- versität Halle. Er war mit dem Aufbau und der Leitung der Anästhesie-Abteilung der Me- dizinischen Akademie in Dres- den betraut.Nach seiner Über- siedlung in die Bundesrepu- blik Deutschland wirkte er zunächst an den Universitäten Mainz und Göttingen. 1969 kam er als Oberarzt an das In- stitut für Anästhesie an die Universität des Saarlandes nach Homburg,wo er sich 1972 habilitierte und zum Professor ernannt wurde. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer und Wissenschaftler war er auch ehrenamtlich berufspoli- tisch tätig. Von 1983 bis 1990 war er Dekan, seitdem wirkt er als Studienbeauftragter der Fakultät. Besonders engagiert hat er sich mit Vorträgen zur medizinischen Ethik.
Prof. Dr. med. Gustav Adolf Jutzler, ehemaliger Direktor der Abteilung für Dialyse und Nephrologie der Medizini- schen Universitäts- und Poli- klinik des Saarlandes, wurde am 21. Januar 80 Jahre alt.
Der aus Schopfheim stam- mende Arzt und Wissen- schaftler wirkte seit 1957 an der Universität des Saarlan- des in Homburg. Dort wandte er sich vor allem der Nieren- heilkunde und der Dialyse- forschung zu. Im Juni 1958 führte er eine der ersten Peri- tonealdialysen in Deutsch- land durch. Jutzler habilitier- te sich 1966 im Fach Innere Medizin; er wurde 1972 zum Direktor der Abteilung für Dialyse und Nephrologie in Homburg/Saar berufen, de- ren Entwicklung er bis zu sei- ner Emeritierung und seinem Eintritt in den Ruhestand
1990 gestaltete. Von 1973 bis 1975 war er Dekan der Medi- zinischen Fakultät der Uni- versität des Saarlandes.
Prof. Dr. sc. med. Dietrich Arndt,Strahlen-,Arbeits- und Umweltmediziner aus Berlin, vollendet am 13. Februar sein 70. Lebensjahr.
Dietrich Arndt hat nach der Wiedervereinigung als ehemaliger leitender Mitar- beiter des Staatlichen Amtes für Atomsicherheit und Strah- lenschutz der damaligen DDR besondere Verdienste erwor- ben beim Aufbau einer Abtei- lung für Umweltmedizin im früheren Bundesgesundheits- amt in Berlin und bei der Kooperation von Ärzten aus West- und Ostdeutschland. Er ist derzeit Vorsitzender der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft e.V. EB
Geehrt
Prof. Dr. med. Dr. med. h. c.
Erwin Kuntz(82), ehemaliger langjähriger Chefarzt am Kli- nikum Schwäbisch Hall und später am Klinikum Wetz- lar/Dudenhofen, ist mit dem italienischen Orden „Com- mendatore“ und dem Großen Verdienstkreuz der Republik Italien ausgezeichnet worden.
Kuntz war mehr als 45 Jah- re lang bei Fortbildungskon- gressen im Einsatz und hat sich große Verdienste um die internationalen Fortbildungs-
kongresse der Bundesärzte- kammer und der Österreichi- schen Ärztekammer in Gra- do, Montecatini und in Meran erworben. Zwölf Jahre lang war er wissenschaftlicher Lei- ter des Herbstkongresses in Meran.
Prof. Dr. med. Dr. phil. Johan- nes Ring (59), Direktor der Klinik und Poliklinik für Der- matologie und Allergologie am Biederstein, Technische Universität München, wurde vom Bayerischen Staatsmini- ster für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr.
Werner Schnappauf, mit der Verleihung der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um Umwelt und Gesundheit 2004 geehrt.
Außerdem erhielt er das Eh- renwappen der Gemeinde Da- vos in Würdigung seines Ein- satzes für den Kur- und Kon- gressort Davos/Schweiz.
Prof. Dr. med. Dr. med. h. c.
Constantin Orfanos, bisher Direktor der Klinik und Poli- klinik für Dermatologie am Klinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin, ist mit der Benjamin-Frank- lin-Medaille in Silber für sei- ne langjährigen Verdienste um den Fachbereich Human- medizin der Freien Univer- sität Berlin ausgezeichnet wor- den. Orfanos wurde am 1. Ok- tober 2004 emeritiert.
Dr. med. Jan Hendriks,Pio- nier und Wegbereiter der Brustkrebsfrüherkennung in Europa durch Mammogra- phie-Screening nach den euro- päischen Leitlinien, ist mit der Verleihung der Ursula- Heinrich-Gedenkmedaille der Stiftung Koalition Brustkrebs geehrt worden. Ihm wurde die Ehrung zuteil in Würdi- gung seiner Verdienste um die „Rettung von Frauen vor dem Brustkrebstod“, heißt in
der Laudatio. EB
Neugründungen
Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V. und der Be- rufsverband Deutscher Pa- thologen e.V., Gelsenkirchen, haben eine Qualitätssiche- rungs-Initiative Pathologie ins Leben gerufen. Damit sollen die Voraussetzungen für eine externe Qualitätssicherung in der diagnostischen Immunhi- stochemie und in der Mo- lekularpathologie geschaffen
werden. Es soll eine neue In- frastruktur für die Qualitäts- evaluation initiiert werden.
Den Pathologen sollen Anlei- tungen an die Hand gegeben werden, die Qualität und Re- produzierbarkeit von Labor- und Auswertungsleistungen mit externen Standards zu überprüfen. Kontaktadresse:
BDP, Rotthauser Straße 23, 45879 Gelsenkirchen. EB
Gestorben
Prof. Dr. med. Herbert Lew- renz,ehemaliger Leiter des Be- rufsgenossenschaftlichen Ar- beitsmedizinischen Dienstes in Hamburg (seit 1975), außer- planmäßiger Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg, starb am 12. Dezember 2004 im Alter von 86 Jahren in Hamburg.
Der aus Hamburg stam- mende Arzt und Wissenschaft-
ler studierte während des Zweiten Weltkrieges Medizin.
Während eines Einsatzes in einem Feldlazarett in Paris begegnete er dem damaligen Chefarzt der Psychiatrischen Abteilung in Hamburg, Prof.
Dr. med. Hans Bürger-Prinz, dem damaligen Ordinarius für Psychiatrie am Universitäts- klinikum Hamburg-Eppen- dorf. 1949 wurde Herbert Lewrenz zum Dr. med. pro- moviert; er habilitierte sich an der Hamburger Universität im Fach Psychiatrie (1959); 1966 ist er zum außerplanmäßigen Professor in Hamburg ernannt worden. 1956 wurde ihm die Leitung des Medizinisch-Psy- chologischen Instituts beim Technischen Überwachungs- verein (TÜV) in Hamburg übertragen. Die Beurteilung zur Eignung als Kraftfahr- V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 611. Februar 2005 AA375
Personalien
Erwin Kuntz
Foto:privat
Herbert Lewrenz
Foto:privat
zeugführer war seit dieser Zeit sein wissenschaftliches Hauptarbeitsgebiet, damit vor- rangig Präventivmedizin im Rahmen der Verkehrsmedizin.
Er ist 1967 in den Verkehrsme- dizinischen Beirat beim Bun- desverkehrsministerium be- rufen worden, zu dessen Vorsit- zendem er 1972 gewählt wurde.
Herbert Lewrenz zählt zu den geistigen Vätern der Be- gutachtungsleitlinien zur Kraft- fahrereignung, die später zu- sammen mit B. Friedel von der Bundesanstalt für Stra- ßenwesen, Bergisch Glad- bach, bearbeitet und bis 1996 in fünf Auflagen erschienen ist. Ehrenamtlich wirkte er im Beirat der Bundesanstalt für Straßenwesen mit. Er war Mitglied der Deutschen Ge- sellschaft für Verkehrsmedi- zin e.V. und gehörte dem Vor- stand an; 1997 wurde er zu deren Ehrenmitglied ernannt.
Prof. Lewrenz war Träger des Bundesverdienstkreuzes
Erster Klasse. EB
Universitäten
Berufen – Prof. Dr. rer. nat.
habil. Harald G. Schweim (54), seit August 2002 Präsi- dent und Professor des Bun- desinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn, Leiter des Bundesinstituts im Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für Gesund- heit und Soziale Sicherung, ist zum C-4-Professor an der Uni- versität Bonn ernannt wor- den. Er übernahm den Lehr- stuhl „Drug Regulatory Af- fairs“ der Universität Bonn, Fachbereich Pharmazie.
Habilitiert – Priv.-Doz. Dr.
med. Oliver Reich(36), Ober- arzt an der Urologischen Kli- nik der Ludwig-Maximilians- Universität München (Direk- tor: Prof. Dr. med. Christian Stief), hat sich habilitiert und die Venia Legendi für das Fach Urologie erhalten. Der Titel der Habilitationsschrift lau- tet: „Experimentelle und kli- nische Untersuchungen zur Reduzierung des Blutverlu- stes bei der transurethralen Therapie der BPH“. EB
V A R I A
A
A376 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 611. Februar 2005
Ausschreibungen
Förderpreis Ernährungswis- senschaft – ausgeschrieben durch das Institut Danone für Ernährung e.V., Dotation:
5 000 Euro, zur Förderung wis- senschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der Ernährungs- wissenschaft, Ernährungsepi- demiologie, Ernährungsmedi- zin, Lebensmittelchemie und verwandte Wissensgebiete. Be- werbungen von Bewerbern (nicht älter als 35 Jahre) bis zum 28. Februar 2005 an die Geschäftsstelle des Insti- tuts Danone für Ernährung e.V., Richard-Reitzner-Allee 1, 85540 Haar; www.institut-da none.de.
Dr.-Norbert-Henning-Preis – ausgeschrieben durch die Dr.- Norbert-Henning-Stiftung, Er- langen, Dotation: 15 000 Euro, zur Auszeichnung von Arbei- ten auf dem gesamten Gebiet der Gastroenterologie. Bewer- bungen von Wissenschaftlern aus dem deutschen Sprachge- biet, die das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben (bis zum 28. Februar), an das Kuratorium der Norbert-Hen- ning-Stiftung, Schlossplatz 4, 91054 Erlangen.
Wilhelm P. Winterstein-Preis – ausgeschrieben durch die Deutsche Herzstiftung e.V., Dotation: 10 000 Euro, für ei- ne wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen,hauptsäch- lich aus einen patientenna- hen Forschungsbereich. Be- werbungen (bis spätestens 26.
März) an die Deutsche Herz- stiftung e.V., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt/Main; www.
herzstiftung.de. EB
Verleihungen
Rudolf-Pichlmayr-Preis –der Deutschen Transplantations- gesellschaft e.V. (DTG), ver- liehen anlässlich der Jahresta- gung der DTG 2004 in Kiel, Dotation 10 000 Euro, gestif- tet von Biotest Pharma, an Dr.
med. Marcus N. Scherer (35),
Facharzt für Chirurgie, aus der Klinik und Poliklinik für Chirurgie und Transplantati- on der Universitätsklinik Re- gensburg (Direktor: Prof. Dr.
H. J. Schlitt, Leiter Experi- mentelle Chirurgie: Prof. Dr.
E. K. Geissler). Die Verlei- hung des Forschungspreises für Transplantationsmedizin erfolgte in Würdigung seiner wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Transplan- tationsimmunologie mit dem Schwerpunkt der Induktion spenderspezifischer Immun- suppression/Toleranz mittels gentherapeutischer Expressi- on löslicher Spender-MHC- Klasse-I-Antigene in naiven und in präsensibilisierten Emp- fängern zum Zeitpunkt der Organtransplantation.
Bernd-Tersteegen-Preis 2004 – zum siebten Mal verliehen von der Deutschen Dialyse- gesellschaft niedergelassener Ärzte e. V. (DDnÄ), die sich jetzt in „Verband Deutsche Nierenzentren der DDnÄ e.V.“ umbenannt hat. Stifterin des mit 8 000 Euro dotierten
Preises ist die Firma Hoff- mann-La Roche AG. Preisträ- ger ist Prof. Dr. Danilo Fliser aus Hannover. Mit dem Preis wird die Arbeit „Proteomic patterns established with capil- lary electrophoresis and mass spectrometry for diagnostic purposes“ („Proteom-Analyse mittels Kapillar-Elektropho- rese gekoppelt mit Massen- Spektrometrie für diagnosti- sche Zwecke“) gewürdigt.
Kind-Promotionspreis – ver- liehen durch die Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V., Do- tation 1 500 Euro, an Dr.
med. Daniel Quandt, Klinik
für Phoniatrie und Audiolo- gie am Universitätsklinikum Charité Berlin, Campus Ben- jamin Franklin. Gewürdigt wurde die Objektivierung der vorbewussten Phonem- und Tonhöhendiskrimination mit- tels Registrierung ereignis- korrelierter Potenziale und der Mismatch Negativity bei 57 normal entwickelten Säug- lingen. Trotz großer individu- eller Variation konnten lon- gitudinale Normdaten ent- wickelt werden, die als Basis dienen können für die weite- re Anwendung der Methode an Risiko-Kindern und Pa- tienten.
Research on Skin-Dryness Award R.O.S.A 2004 –verlie- hen im Rahmen der 19. Fort- bildungswoche für praktische Dermatologie und Venerolo- gie in München an zwei For- scher für ihre Arbeit in der dermatologischen Forschung.
Der Forschungspreis zur Finanzierung eines Projektes (Dotation: 15 000 Euro) ging an Dr. med. Christina Has, Universitätsklinikum Freiburg, in Anerkennung ihrer Arbeit
„Kindlin: Ein genetisches Mo- dell zur Charakterisierung der Pathogenese von Atrophie und Trockenheit der Haut“.
Der Nachwuchs-Forschungs- preis für eine im Jahr 2003 pu- blizierte oder zur Publikation angenommene Arbeit (Dotati- on: 5 000 Euro) wurde an Priv.- Doz. Dr. rer. nat. Reinhard Wanner, Universitätsklinikum Charité Berlin, für seine Ar- beit: „Spielt die Phosphatidyl- cholin-Sphingomyelin-Trans- acylase eine Rolle in der Aus- bildung der epidermalen Was- serbarriere?“ verliehen.
Die nächste R.O.S.A-Aus- schreibung findet im Jahr 2006 statt.
„Goldene Tablette“ –verlie- hen durch „Pharma Barome- ter“ an ein Pharma-Unterneh- men mit innovativen Medika- menten, an Pfizer Deutsch- land GmbH. Der Preisträger wurde aufgrund einer Tele- fonumfrage ermittelt, an der sich im vergangenen Jahr 1 500 Ärztinnen und Ärzte beteiligt haben. EB Preise
Danilo Fliser
Foto:privat