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Archiv "Konfidenzintervall" (17.09.1982)

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(1)

Konfidenzintervall-+1

4-- a-+ 4-

G

der Stichprobe /-1

(unbekannt)

Darstellung 1: Konfidenzintervall für den Erwartungswert p, einer Grundgesamtheit Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

DEFINITION

Konfidenzintervall

(Vertrauensintervall) —

der Bereich, in dem ein Mittel- wert mit zahlenmäßig vorgeb- barer Wahrscheinlichkeit liegt

Die Prüfstatistik stellt neben den Si- gnifikanztests Verfahren zur nähe- rungsweisen Berechnung der stati- stischen Maßzahlen von Grundge- samtheiten aus endlichen Stichpro- ben zur Verfügung, Verfahren, die als Schätzung der Parameter („Kenngrößen") bezeichnet werden und zum Beispiel als Schätzung des als Erwartungswert r bezeichneten Mittelwertes einer Grundgesamtheit aus dem empirischen Mittelwert ei- ner Stichprobe häufig praktische Bedeutung haben.

Eine geringere Rolle spielt die Er- mittlung von Schätzwerten für ande- re Parameter der Grundgesamtheit wie Varianz, Grundwahrscheinlich- keit eines Ereignisses oder der Ver- teilungsfunktion selbst.

Punktschätzung — Intervall- schätzung

Berechnet man aus einer empiri- schen Stichprobe für einen Parame- ter der der Stichprobe zugrundelie- genden Grundgesamtheit einen Nä- herungswert und gibt diesen Wert an, bezeichnet man das Verfahren als Punktschätzung, da die berech- nete Zahl auf der Merkmalsachse ei- nen Punkt markiert.

Der arithmetische Mittelwert einer Stichprobe stellt zum Beispiel als Punktschätzung einen Näherungs- wert für den Erwartungswert der Grundgesamtheit dar; über seine Zuverlässigkeit sagt er aber noch nichts aus.

Bei Berechnungen von Näherungs- werten ist man aber im allgemeinen bestrebt, festzustellen und anzuge- ben, wie weit der Näherungswert im ungünstigsten Falle von dem unbe- kannten wahren Wert abweichen kann. Wünschenswert wäre die Be- stimmung eines unteren und oberen

Grenzwertes, zwischen denen der unbekannte Wert mit Sicherheit liegt.

Absolute Sicherheit ist in der Stati- stik aber nicht zu erreichen; es läßt sich jedoch ein Bereich, ein Inter- vall, angeben, in dem der gesuchte Mittelwert mit zahlenmäßig an- und vorgebbarer Wahrscheinlichkeit liegt. Eine solche Schätzung be- zeichnet man als Intervallschätzung.

Dazu werden aus den vorgelegten Stichprobenwerten eine untere und eine obere Grenze berechnet, die mit der Wahrscheinlichkeit y den un- bekannten Wert einschließen; oder anders formuliert: die Wahrschein- lichkeit, daß der Erwartungswert !I zwischen dem berechneten unteren Grenzwert G u und dem oberen Grenzwert G o liegt, beträgt y%:

P (G u p, 4. G o) = y

Das Intervall zwischen G u und G o bezeichnet man als Konfidenzinter- vall oder Vertrauensintervall für den Parameterwert r.

Die Endpunkte des Intervalles hei- ßen Konfidenzgrenzen, die Zahl y Konfidenzzahl (Darstellung 1).

y, für das man zum Beispiel 95%

oder 99% vorgeben kann, stellt also die Wahrscheinlichkeit dar, ein In- tervall zu berechnen, das den wah- ren Wert enthält. Bei y = 95% wird in

95% von sehr vielen Berechnungen der wahre Wert in dem angegebe- nen Intervall liegen, in 5% der Fälle wird man ein Intervall berechnet ha- ben, das den Wert doch nicht ent- hält. (Die Aussage, der Wert p, läge mit 95%iger Wahrscheinlichkeit in dem Intervall, ist unpräzis, da der zwar unbekannte, aber festliegende Wert in dem angegebenen Intervall liegt oder nicht darin liegt.)

€1 Berechnung

des Konfidenzintervalles

Die zahlenmäßige Bestimmung ei- nes Konfidenzintervalles läßt sich in verschiedene Schritte gliedern:

C) Wahl der Konfidenzzahl y Die Frage, welchen Wert man für? in einem konkreten Fall wählen soll, zum Beispiel 95%, 99% oder 99,9%, läßt sich nicht aus statistischen Er- wägungen ableiten, sondern muß vom vorgelegten Problem her ent- schieden werden. Dabei spielt we- sentlich die Frage eine Rolle, wel- ches Risiko in Kauf genommen wer- den kann oder soll und welcher Schaden bei einer Fehlentschei- dung entsteht.

e

Bestimmung der zu y gehörigen Werte aus einer Tafel der Gauß- schen Normalverteilung

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 37 vom 17. September 1982 57

(2)

standardisierte Normalverteilung

1 - .

x2

f(x)=_, e 2 V2.7t)

-

u

Darstellung 2: Stadardisierte Normalverteilung Zur Fortbildung

Aktuelle Medizin Konfidenzintervall

Aus einer Tafel der standardisierten Normalverteilung werden die Ab- szissenwerte ± u entnommen, bei denen die darüberstehende Fläche y% beträgt (Darstellung 2). Für 95%

erhält man zum Beispiel u = 1,96.

(1) Berechnung von a = u •

'

wobei o2 die als bekannt vorausge- setzte Varianz der normalverteilten Grundgesamtheit und n der Umfang der daraus gezogenen Stichprobe ist.

®

Mit dem arithmetischen Mittel- wert x der Stichprobe ergibt sich das Konfidenzintervall für den Erwar- gungswert zu

{x — a + a}.

Ist die Varianz der Grundgesamtheit nicht bekannt, kann ein Konfidenz- intervall auch berechnet werden. In Fällen von großen Stichproben mit

n > 30 kann näherungsweise o s gesetzt werden.

Bei kleinen Stichproben ist dies nicht erlaubt, hier muß o durch die empirische Varianz der Stichprobe geschätzt werden.

Dann darf nicht mehr die Normalver- teilung zugrunde gelegt, sondern es muß die t-Verteilung benutzt wer- den, die auch in Statistik-Werken ta- belliert vorliegt.

Auf denselben mathematischen Grundlagen beruhend läßt sich auch die Frage beantworten, welchen Umfang eine empirische Stichprobe haben muß, wenn man bei vorgege- bener Wahrscheinlichkeit die Breite des Konfidenzintervalles vorher fest- gelegt hat beziehungsweise ein be- stimmtes Konfidenzintervall nicht überschreiten will. A. Habermehl

Literatur

Kreyszig, E.: Statistische Methoden und ihre Anwendungen, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen

FÜR SIE GELESEN

Clostridium-Diarrhoe

Durchfälle unter einer Antibiotika- therapie gehen häufig auf das Toxin von Clostridium difficile zurück, ins- besondere wenn sie unter dem Bild der pseudomembranösen Colitis verlaufen. Eine prospektive Studie aus Edinburgh hat jedoch gezeigt, daß bei 154 Patienten, die wegen akut einsetzender Durchfälle auf ei- ne Infektionsstation aufgenommen wurden, 19 positive Stuhlkulturen hinsichtlich Clostridium difficile bo- ten, wobei nur bei einigen Patienten eine antibiotische Behandlung vor- ausgegangen war. Das entsprechen- de Toxin konnte nur bei 6 Patienten nachgewiesen werden, zumeist nur in geringer Konzentration. Offenbar ist das Spektrum der Durchfallser- krankungen, die auf Clostridium dif- ficile zurückgeführt werden müssen, recht breit und reicht von sporadi- scher Diarrhoe bis zur schweren, mitunter tödlich verlaufenden pseu- domembranösen Enterokolitis. Bei schwereren Durchfallserkrankun- gen sollte deshalb nach Meinung der Autoren frühzeitig Vancomycin eingesetzt werden.

Brettle, R. P.; Poxton, I. R.; Murdoch, J. McC.;

Brown, R.; Byrne, M. D.; Collee, J. G.: Clostri- dium difficile in association with sporadic diarrhea, Br. med. J. I (1982) 230-232, Depart- ment of Infectious Diseases, City Hospital, Edinburgh EH10 5SB

Berichtigung

Altern als

immunologisches Problem

Im Beitrag „Altern als immunologi- sches Problem" von Professor Dr.

med. Rudolf Gross, Heft 25/1982, Ausgaben A/B, Seite 42 und 43, ist auf Seite 43, erste Spalte, dritter Ab- satz, ein Druckfehler enthalten. Der erste Satz muß korrekt heißen: Ob maligne Tumoren mehr aus der An- häufung von Karzinogenen (und eventuell onkogenen Viren) in den Geweben .. ". Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. DÄ

60 Heft 37 vom 17. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

Referenzen

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Demnach kann für Patienten, die mit einer Strahlendosis von maximal 40 Gy behandelt wurden, zwei Jahre nach Im- plantation bei einer statistischen Sicher- heit von 95 %