Rehabilitation
Theorie und Praxis
Bernhard Greitemann, Hartmut Bork, Lutz Brückner (Hrsg.): Re- habilitation Amputierter.Anfor- derungen · Methoden · Techniken.
Gentner Verlag, Stuttgart, 2002, 584 Seiten, 250 Abbildungen, ge- bunden, 79,90 A
In Deutschland werden jähr- lich etwa 40 000 bis 50 000 Amputationen durchgeführt.
85 Prozent davon gehen ätio- logisch auf die periphere ar- terielle Verschlusskrankheit zurück. Ein ganzheitlicher Therapieansatz amputierter Patienten endet nicht mit der Operation und Pro- thesenversorgung, sondern schließt stets auch rehabili- tative Therapieelemente mit ein. Die Rehabilitation Amputierter setzt dabei in besonderem Maß eine multi- disziplinäre Kooperation vor- aus, um den komplexen Anforderungen gerecht zu werden.
Hiermit liegt nun ein neues deutsches Standardwerk für die Rehabilitation amputier- ter Patienten vor. Die Auto- ren gehen anschaulich und gut verständlich auf die the- rapeutischen Möglichkeiten und Grenzen der Rehabilita-
tion Amputierter ein. Ange- sprochen sind alle Elemente einer ganzheitlichen Rehabi- litation. Dazu gehören unter anderem die Physiotherapie, die Ergotherapie, die Sport- therapie, sekundärpräventi- ve Schulungsprogramme, psy- chologische Therapie oder die soziale Beratung.
Das Buch bietet sowohl theoretisches Wissen als auch praxisnahe Tipps für die rich- tige Operationstechnik, die Prothesenauswahl oder die Reintegration in Beruf und Alltag. Ein eigenes Kapitel befasst sich fachkundig mit den Fragen der sozialmedi- zinischen Begutachtung Am- putierter.
Ingrid-Ursula Aster-Schenck
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 107. März 2003 AA623
B Ü C H E R
Berndt Lüderitz, Gunther Ar- nold (Hrsg.): 75 Jahre Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung.
Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2002, VIII, 469 Seiten, zahlreiche Abbildungen, gebun- den, 49,95 A
Die Kardiologie gehört zu denjenigen medizinischen Fachrichtungen, die in den letzten Jahrzehnten eine ra- sante Entwicklung durchge- macht haben: Von einer ana- lysierenden und diagnostizie- renden Disziplin hat sich die Kardiologie zu einem invasiv therapierenden Fach gewan- delt. Eben dies, der für jeden spürbare Wandel, ist in der Regel der Anlass, in die Geschichte zurückzublicken.
Berndt Lüderitz, Kardiologe an der Universität Bonn, und Gunther Arnold, Kar- dio-Physiologe in Düsseldorf und Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, haben das 75.
Jubiläum der Deutschen Ge- sellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislauffor- schung zum Anlass genom- men, eine veritable histo- rische Übersicht zur Ge-
schichte der Kardiologie in Deutschland vorzulegen.
Die zahlreichen, durchweg namhaften Autoren, beson- ders aber die Herausgeber verdienen große Anerken- nung: Mit diesem Band ist es endlich möglich, die Ent- wicklung der Kardiologie in Deutschland über die letzten Jahrzehnte umfassend und an- schaulich, in vielen Bereichen sogar in spannender Lektüre zu verfolgen. Die Umsicht der Herausgeber wird auch daran deutlich, dass dem Band die historische Übersicht beige- legt ist, die einer ihrer Grün- der bereits 1955 gegeben hat:
Bruno Kisch blieb Deutsch- land und der deutschen Kar- diologie trotz seiner erzwun- genen Emigration herzlich verbunden.
Der Sammelband ist ein schöner Ort, für diese außer- gewöhnliche Haltung zu dan- ken. Inzwischen liegt auch ei- ne gekürzte englische Version vor (75 years German Cardiac Society, Zeitschrift für Kar- diologie 91, 2002, Suppl. 4), sodass auch die internationale
„scientific community“ er- reicht wird. Alfons Labisch
Medizingeschichte