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Allgemeine Entwicklungs- tendenzen bei polymeren Werkstoffen

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Academic year: 2022

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Fachthema

Polymere Hocbleistungswerkstoffe

Klaus LEDERER, Dr.phil. (Chemie), Studium der Chemie (Nebenfach Physik) an den Universitäten Graz undMarburg an der Lahn, Promotion1968beil. Schurz, Universität Graz, aufdem Gebiet Rheo- logie von Polymerlösungen,1968-1970Postdoc an SUNYat AlbanyundRensselear PoLytechnic Insti- tute (Biopolymere), 1970-1975Assistentam Institutfür MakromolekuLare Chemie der TH Dannstadt, 1974 Habilitationfür Makromolekulare Chemie an der TH Dannstadt undder Montanuniversität (MV) Leoben; seit1977ao.Univ.ProJ für MakromoLekulare Chemie und seit1982Leiter der AbteiLung für Chemie der Kunststoffe am Institut für chemische und physikalische 'Technologie der KLtnststoffe der MU Leoben. Arbeitsgebiete: Physikalische Chemie der Polymerlösungen, molekulare Charakterisie- rung (Molmassenveneilung) der KLtnststoffe, Thermische Zersetzung von KLtnststoffen (Polyester, PoLy- imide), Werkstoffkunde der KLtnststoffe.

Abb. 1: Klassifizierung der Thennoplaste (Thennoplaste ca. 90% des Kunststoffverbrnuches)

Thb. 1: Kurzzeichen fur Thennoplastsorten. geord- net nach Abb. I (in aufsteigender Reihenfolge) - (Hochleistungsthennoplaste PEI bis PEEK siehe Tab. 3)

Dauereinsatztemperaturen von 150°C und - je nach Einsatzgebiet - zusätzlich mit guter Chemikalienbeständigkeit, ih- härenter Flammwidrigkeit, guten elek- trischen Eigenschaften, z.B. hohe Durchschlagfestigkeit, usw. [3]. Sie ha- ben in den letzten Jahren vor allem durch den Trend zu höheren Temperaturenim Kfz und höherer Integrationsdichte in elektronischen Bauelementen eine rasan- te Entwicklung erfahren. Die besondere Leistungsfiihigkeit dieser Kunststoff- Klasse ist durch ihre chemische Struktur bedingt. Im folgenden sollen daher die Relationen zwischen Struktur und me- chanischem Verhalten bei höheren Tem- peraturen für die wichtigsten Vertreter dieser Stoftldasse aufgezeigt werden.

Die mechanischen Eigenschaften von Thermoplasten zeigen eine ausgeprägte Temperaturabhängigkeit, die z.B. in Abb. 2 für den E-Modul von Polycarbo- nat (amorpher Thermoplast) und von Po- lyethylenterephthalat (teilkristalliner Thermoplast) dargestellt ist. Der Tempe- raturabhängigkeit des E-Moduls ist eine Abhängigkeit von der Deformationsge- schwindigkeit überlagert; bei rascher Deformation verschiebt sich vor allem

PS (Standard) Polystyrol SB schlagfestes Polystyrol

"E LDPE LowDensity Polyethylen

~ LLDPE LinearLowDensity Polyethylen

~ PVC Polyvinylchlorid HOPE High Density Polyethylen

PP Polypropylen

SAN Styrol-AcrylnitriJ-Copolymer ABS AcrylnitriJ-Butadien-Styrol-Ter-

polymer

PMMA Polymethylmethacrylat

l! POM Polyoxymethylen (Polyacetal) 1;l PC/ABS

]] PCIPET Blends aus PC undABSbzw. PET

~ PPOIPS Blends aus Polyphenylenoxid und PS

PC Polycarbonat PBT Polybutylenterephthalat PET Polyethylenterephthalat PVDF Polyvinylidenfluorid

PA Polyamid (pA 66 und PA 6)

T e c h n i s c h e . K u n 8 t s t o r 1 ! e

c a . 1 , 5 MJ..o c a . 6 0 0 0 H o c h t e r n p e r ' a t u r _ Thermop1 • • t e VerbraUCh 10 WesreLJcgpo'

<Jo't.o 1987)

Kunststoffe nicht mehr in so großen Schritten wie in den 50er und 60er Jahren vollziehen. Die weiteren Wachstums- chancen werden vor allem durch die tech- nischen Fortschritte in den Bereichen - Werkstoffeigenschaften,

- Formteil-lWerkzeuggestaltung und - Verarbeitungs-lWeiterverarbeitungs-

technik bestimmt.

Nach einer gewissen Flaute bei der Ent- wicklung von polymeren Werkstoffen in den 70er Jahren war Anfang der 80er Jah- re ein beachtlicher Innovationschub bei sogenannten Hochleistungs-Kunststof- fen und -Verbundstoffen zu beobachten [1], die zwar mengenmäßig völlig unter- geordnete Bedeutung haben (vgl. Abb.

1), aufgrund des hohen Preises und star- ker Zuwachsraten (bis 30% p.a.), aber allmählich auch wirtschaftlich interes- sant werden.

Im folgenden wird daher näher nur auf Hochleistungs-Thermoplaste und Hoch- leistungsverbunde mit duroplastischer Matrix eingegangen. Bezüglich der Stan- dard-Kunststoffe und Technischen Kunststoffe (s. Tab. 1) sei auf Literatur verwiesen [2].

Hochleistungs-Thermoplaste

Hochleistungs-Thermoplaste sind Kunststoffe mit ausgewogener Kombina- tion der mechanischen Eigenschaften (Steifigkeit, Festigkeit, Zähigkeit) bei

SAN ABS PMMA

p e / A S S PC/PBT P P O / P S

HDPE p p

PS, s e LDPE LLOPE PVC

S t a n d a r d - Kun.t.tC'">'l'~e

c a . 15M1..o

L.- .--J.

2 0 , - 1:::>.1.81 1 0 0 , -

u n t e r 2 0 , - 1 0 0 ; - 1:::>.1... 1 0 0 0 , -

~ öS/kg (1988)

Allgemeine Entwicklungs- tendenzen bei polymeren Werkstoffen

Die Vorteile der polymeren Werkstoffe, Z.B. niedrige Dichte, gute Isolationsei- genschaften und hohes Zähigkeitsniveau haben in den letzten vierzig Jahren zu ei- ner enormen Verbrauchssteigerung die- ser Werkstoffldasse (Kunststoffe

=

Ther- moplaste und Duroplaste, Elastomere, Chemiefasern, Lackharze, Klebestoffe und faserverstärkte Verbundstoffe mit polymerer Matrix) in etwa auf das Drei- ßigfache geführt. Der weltweite Jahres- verbrauch dieser Werk- und Faserstoffe hat mit ca. 100 Mio m3 volumenmäßig mit der Stahlproduktion gleichgezogen.

Diese Entwicklung war zwangsläufig mit der Substitution traditioneller Werkstoffe wie Metalle, Glas und Keramik sowie Holz und Papier in vielen Anwendungs- gebieten verbunden. So ergab sich in den 50er Jahren eine Verdoppelung des Kunststoffverbrauches in Westeuropa, USA und Japan etwa alle drei Jahre, in den 60er Jahren alle vier bis fünf Jahre, in den 70er Jahren alle neun Jahre (zwei Ölkrisen!). Nach vorsichtigen Progno- sen wird bis zum Jahr 2000 eine weitere Verdoppelung gegenüber dem Stand von 1980 auf über 100 Mio Jato Kunststoffe eintreten. Die allmähliche Verlangsa- mung des Wachstums zeigt, daß der Spielraum für weitere Substitutionen en- ger geworden ist, zumal sich die Verbes- serungen der Leistungsfiihigkeit der

DER WIRTSCHAFTSINGENIEUR 20 (1988) 3 23

(2)

Fachthema

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Tg

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.1lO 0 .1lO .200 'C .1IO

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Abb. 2: Temperaturnbhängigkeit des E-Moduls von Polycarbonat (Pe) und Polyethylenterephthalat (PETP) Tg = Glasübergangstemperatur, Trn =

Kristalhtsehmelzpunkt

die Glasübergangstemperatur Tgzu hö- heren Werten (Größenordnung ca.

5°C/Zeitdekade). Die Einsatztempera- tur amorpher Thermoplaste liegt in der Regel oberhalb von Tgund dem Kristal- litschmelzbereich Tm' Tg wird weitge- hend von der BeweglichkeIt der die Ther- moplasten aufbauenden langen Molekül- ketten Oineare oder verzweigte Makro- moleküle) bestimmt, für Tm ist der Quo- tient von Schmelzwänne zu Schmelzen- tropie LI mH/LI mS der Polymerkristallite entscheidend.

Richtwerte für die thermischen Kenngrö- ßen Tgund Tm der wichtigsten Hochlei- stungs-Thermoplaste sind aus Tabelle 2 ersichtlich; die chemische Struktur der entsprechenden Grundbausteine, aus de- nen die betreffenden Makromoleküle vorwiegend durch lineares Aneinander- reihen aufgebaut sind (n= 30 - 1(0), ist in Tabelle 3 dargestellt, die auch Hinwei- se aufdie wichtigsten Handelsnamen und Hersteller enthält.

Die Dauereinsatztemperatur Tmax von Hochleistungskunststoffen wird jedoch

~cht vo~Tgbzw Tm bestimmt, sondern Ist vorwiegend durch Veränderungen der chemischen Struktur durch oxidativen oder thermischen Abbau limitiert. Die hiefür international dominierende Prüf- methode ist die Vorschrift UL 746 B (Un- derwriters Laboratories, loc. North- brook, lllinois), wonachimwesentlichen die Temperatur ermittelt wird, bei der die Zugfestigkeit bzw. die Zugschlagzähig- keit, die elektrische Durchschlagfestig- keit oder die Lichtbogenfestigkeit nach 60.000 oder 100.000 Stunden thermooxi- dativer Belastung auf50% des ursprüng- lichen Wertes abgesunken ist. Nach die- ser KlassifIZierung können Z.B. Polycar- bonat (Tmax - 125 - 1300c)oder Poly- ethylenterephthalat (Trnax

=

145°C, glasfaserverstärkt) nicht als Hochtempe- 24 DER WlRTSCHAFfSINGENlEUR 20 (1988) 3

ratur-Kunststoffe bezeichnet werden, ob- wohl deren Tgund Tm dies erwarten lie- ßen (vgl. Abo. 2).

Eine Erhöhung der Thermostabilität von polymeren Werkstoffen ist im wesentli- chen durch die folgenden Maßnahmen möglich:

- Zusatz geeigneter Kunststoffadditive (Antioxidantien und Verstärkungsmit- tel, z.B. Kurz-Glasfaser in Thermo- plasten),

- Vemetzung (im Fall von Duroplasten und Elastomeren) und

- Elirninierung labiler Gruppen.

Letztere Maßnahme bringt eine beson- ders deutliche Verbesserung, z.B. führt der Ersatz von thermooxidativ leicht ab- baubaren - CH2-Gruppen durch sehr stabile - CFz-Gruppen, also der Über- gang von linearem Polyethylen (HDPE) zu Polytetrafluorethylen (PTFE) zu einer Erhöhung der

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"['-H. -CH. 1 n .. {cr, -cr.j n

HDPE PTFE

Dauereinsatztemperatur um 180

oe.

Ver-

gleichbare Erfolge erzielt man durch Substitution aliphatischer Kettenseg- mente durch aromatische, z.B. beim Übergang von Polyamid 6,6 (z.B. Ny- lonR, Du Pont) zu Poly (p-phenylen-te- rephthalamid) (AramidR..Faser KevlarR,

Du Pont):

o 0

11 11 .1tJ•••=+120' C

fHH-(CH. ). -HH-<:-(CH. ).-cln

NYlorf'

o 0

O

1 1 0 1 1

-{NH- -HH-<:- -Cl n

Kevlllr"

Derartige, die Dauereinsatztemperatur erhöhende Strukturänderungen gehen al- lerdings mit wesentlichen Verschlechte- rungen der Verarbeitbarkeit einher. Z.B.

kann PTFE wegen der gegenüber HDPE extrem hohen Schmelzviskosität nur durch Sinterverfahren oder spezielle Ex- trusionsprozesse unter hohen Drücken verarbeitet werden. Allerdings werden wesentliche Verbesserungen der Verar- beitbarkeit bei Fluorpolymeren durch den Einbau relativ sperriger Seitengrup- pen erreicht, z.B. können PFA und FEP (s. Tab. 3)imSpritzguß oder inder Extru- sion verarbeitet werden.

Der Einbau von aromatischen Baustei- nen führt zu sehr hohen Werten von T,g und Tm, wodurch die Verarbeitbarkelt auf Sinterprozesse nahe der Zersetzung- stemperatur eingeschränkt wird. Hier hat

sich der Einbau beweglicher Verbin- dungselemente, z.B. Diphenylether-Seg- mente bewährt, um Tg und Tm im er- wünschten Maße herabzusetzen:

rO-so.}n -

Polyphenylensulfon

T. = 300" C; T. = 520" C

Polyethersulfon

T.= 225'C (S.Tllb.2 u. 3)

o 0

11 11

O-oQ-CCO+ . -

Polyirnid

g

~

(2.B. KllptOrt' ,Du Pont)

T.=3~0"C, T. =500" C

--Polyetherirnid (PEO (s. Tllb. 2 u. 3) T. =200" C

Rein aromatische Polyketone sind über- haupt nicht ohne

fO~-ct

n

- 11

o

aromatisehe!!

Polyketon

Zersetzung verarbeitbar. Auch hier be- nutzt man den Einbau von Etherbrücken, um zu den verarbeitbaren PEK- bzw.

PEEK-Typen zu gelangen (vgl. Tab. 2 und 3).

Tgund Tm sinken mit steigendem Ether/

Keton-Verhältnis

Flüssigkristall-Polymere (LCP)

Seit zwei bis drei Jahren sind in einem normalen Temperaturbereich über die Schmelze urnformbare Flüssigkristall- Polymere (thermotrope LCP's; LCP

=

Liquid Crystal Polymer) auf dem Markt,

Kurzbezeich-

nungl Ti"C Trn/"C Tma/"C

PTEE -CJ7 327 260

PFA ähnlich wie

bei PTEE 305 260

PEK und

PEEK 140-190 31ü-400 240-250

LCP 180-400 100-340 200-230

PPS 88 290 200-240

PAI ca. 250 ca. 350 220

FEP s. PFA 290 200

PESU 225 amorph 180-190

PEI 215 amorph ca. 175

ETFE s. PFA 270 160

ECTFE s. PFA 190 150

PSU 190 amorph ca. 150

I s. Tab. 3

Thb. 2: Richtwerte für die Glasübergangstempera- tur Tg'den Kristallschrnelzpunkt Trn und die Daue- reinsatztemperatur T rn_x (UL 746 B) von Hochtem- peratur-Thennoplasten; Reihenfolge nachsinken- dem Wert von T rn_x

(3)

Fachthema

Abb. 3: Molekulares Bauprinzip von LC-Polymeren

Hochleistungsverbunde mit polymerer Matrix

Der Hauptgrund für das Vordringen von Verbunden aus hochfesten Fasern und polymeren Matrices als Konstruktions- materialien für höchste Beanspruchun- gen und strengste Sicherheitsanforderun- gen, z.B. Seitenleitwerk des Airbus, ist zweifellos ihr außergewöhnliches Eigen- schaftsprofil, das sich durch hohe Festig- keit und Steifigkeit bei niedriger Dichte auszeichnet. Dazu tritt eine Reihe weite- rer Vorzüge, wie sehr gute KOITosionsbe- ständigkeit, gutes Dämpfungsverhalten, hohe Formstabilität und die Möglichkeit, komplexe Teile in einem Stück oder zu- mindest aus wenigen Einzelteilen zu fer- tigen (Beispiel: Hubschrauberrotor).

Bei fuserverstärkten Verbunden kann man Werkstoff- und Bauteileigenschaf- ten nicht getrennt betrachten,dasich die Verbundeigenschaften erst bei der Bau- teilfertigung aufgrund der gewählten An- ordnung der Verstärkungsfaser, der Aus- härtung der duroplastischen Matrix und der Wirkung der eingesetzten Haftver- mittler ausprägen. Dies erschwert natür- lich die systematische Werkstoffentwick- lungfür HocWeistungsverbunde.

Zur systematischen Werkstoffentwick- lung für faserverstärkte HocWeistungs- verbunde mit duroplastischer Matrix4,5 geht man meist von Untersuchungen des Zusammenspiels von Faser und Matrix in unidirektionalen (UD-)Verbunden aus, in welchen alle Verstärkungsfasern in derselben Richtung und möglichst gleichmäßiger Verteilung vorliegen. An diesen prüft man dann die vier Hauptkri- terien der Bauteilauslegung, nämlich Steifigkeit, Festigkeit, Verhalten bei

Festkörper (nach Verarbeitung)

Spritzgießen von LCP's ist der hier be- sonders starke Festigkeitsabfall an Binde- nähten.

===,

lineares, starres Segment - - - flexible Einheit

Tab.3: Hochtemperatur-Thermoplaste; Struktur der Grundbausteine und Hinweise aufHandeIsnamen und Her.;teller

zu starke Anisotropiekanndurch Einsatz von Füll- und Verstärkungsstoffen, wie Fasern, Mineralien und Kombinationen aus Fasern und Mineralien sowie von Graphitflocken gemindert werden.

Für Spritzgußanwendungen werden da- her bevorzugt gefüllte LCP's eingesetzt.

Ein noch ungelöstes Problem beim

Schmelze

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nachdem schon seit Anfang der 70er Jah- re lyotrope LCP's verfügbar waren, die aus Lösung zu hochfesten Fasern, z.B.

KevlarR(Du Pont), versponnen werden können.

Die besonderen und herausragenden Ei- genschaften der thermotropen LCP's be- ruhen aufder Orientierung der Schmelze in Fließrichtung (vgl. Abb. 3); LCP's werden daher als selbstverstärkende Kunststoffe (seif reinforcing plastics) be- zeichnet. Auch hier ist es zur Verbesse- rung der Verarbeitbarkeit erforderlich, eine gewisse Entkoppelung starrer, aro- matischer Kettensegmente durch flexible Elemente aber auch durch andere Stör- stellen einzubauen.

Bei der Herstellung von Folien und von dreidimensionalen Werkstücken aus LCP durch Extrusion oder Spritzgießen steht der Verfahrensteehniker und Werk- zeugbauer vor der schwierigen Aufgabe, die Orientierung durch Scher- und Dehn- strömung gezielt zubeeinflu".>~n,um die gewünschte Anisotropie (erhöhtes Ei- genschaftsniveau in Hauptbelastungs- richtung) gepaart mit ausreichender Iso- tropie zu erhalten, um anders gerichteten Beanspruchungen zu widerstehen. Eine

DER WIRTSCHAFTSINGENIEUR 20 (1988) 3 25

(4)

Fachthema

Schlagbeanspruchung und Schadensto- leranz sowie Langzeit- und Ennüdungs- verhalten.

Die Steifigkeit und die Zugfestigkeit von UD-FaserverbundeninFaserrich- tung hängen weitgehend von den ent- sprechenden Eigenschaften der Verstär- kungsfasern und deren Volumenanteil ab, sofeme die Bruchdehnung der Faser klei- ner ist als jene der Matrix. Bezüglich die- ser Eigenschaften können also die großen Fortschritte bei der Entwicklung von Kohlenstoff- bzw. AramidR.-Fasem [6]

genutzt werden. Allerdings sind zur vol- len Ausnutzung der Faserfestigkeit Ma- trixsysteme erforderlich, deren Bruch- dehnung wesentlich größer ist als die der Faser. Auffallend sind auch die beträcht- lichen Festigkeitsschwankungen bei ge- gebener Faser und unterschiedlichen Matrixsystemen mit etwa gleicher Bruchdehnung. Die Ursache für diese Schwankungen liegt in der Fähigkeit der Matrix bzw. der Faser/Matrix-Grenz- schicht, die aufgrund der statistischen Fehlstellenverteilung bereits bei gerin- gen Dehnungen durch Einzelfaserbrüche entstehenden Spannungsspitzen best- möglich abzubauen, bevor weitere Faser- brüche, und damit das Gesarntversagen des Verbundes, induziert werden.

Bei derDruckbelastung von UD-Lami- naten in Faserrichtung können ver- schiedene versagensauslösende Mecha- nismen auftreten, wie Rißbildung paral- lel zur Faser durch Querkontraktionsef- fekte (eigentlich Querexpansion), Mi- kroausknicken der Faser sowie Kinken- bildung und Schubversagen[7]. Zusätz- lich hängt die Druckfestigkeit in beson- derem Maße von Faktoren, wie lokale Matrixanreicherungen, Porenbildung, schlechte Faserausrichtung und Faser- welligkeit, also von Verarbeitungsein- flüssen, ab. Die wesentliche Aufgabe der Matrix besteht hier darin, die Faser ge- gen Ausknicken abzustützen. Diese Stützwirkung ist erwartungsgemäß umso besser, je höher die Steifigkeit, d.h. der E-Modul der Matrix ist.

Ein heikler Punkt beim Einsatz von Hochleistungsverbunden fur sicherheits- technisch anspruchsvolle Bauteile, z.B.

in der Luft- und Raumfuhrt, ist die Scha- denstoleranz von Laminaten, Z.B. gegen- über dem von einem unbesorgten Flug- zeugmechaniker auf eine tragende Kom- ponente einer Tragfläche fallen gelasse- nen Hammer. Durch derartige Schlagbe- anspruchungen können schwer erkenn- bare Delaminationen zwischen Faserla- gen auftreten, die vor allem hohe Druck- festigkeitsverluste zur Folge haben. Zur Bewertung der Schadenstoleranz vonLa-

26 DER WlRTSCHAFTSlNGENlEUR 20 (1988) 3

minaten haben Druckversuche nach Schlagbeanspruchung (,.compression af- ter impact tests«) weitverbreitete Anwen- dung gefunden.Inneueren Arbeiten zur Erfassung des Einflusses der Einzelkom- ponenten des Verbundes auf das Delami- nationsverhalten konnten die Befunde aus compression after impact tests recht gut mit Ergebnissen aus bruchrnechani- schen Untersuchungen, d.h. von Mes- sungen der kritischen Energiefreiset- zungsrate, ~c, korreliert werden [5].

GIC entspricht dabei dem Energiebei- trag, der beim Delaminationswachstum je neugeschaffener Bruchflächeneinheit aufgewendet werden muß, und wird bei Laminaten auch oft mit ,.interlaminare Rißzähigkeit« (bei Reinharzen mit ,.Riß- zähigkeit«) bezeichnet. Auch bei dieser Artdes Versagens haben sowohl die Faser als auch die Matrix (und vermutlich auch die Faser/Matrix-Grenzschicht) einen entscheidenden Einfluß. Diefürein ge- gebenes Matrixsystem gefundene Ver- besserung der Laminatzähigkeit von Standardkohlenstoffasem über hochfeste Kohlenstoffasem zu Glasfaserlaminaten ist auf die in dieser Reihenfolge steigende Flexibilität der Verstärkungsfaser zu- rückzuführen.

Als Matrixsystem für faserverstärkte Hochleistungsverbunde sind Z.Z. Epo- xidharzsysteme vorherrschend, die ne- ben einer hohen Matrixbruchdehnung (-. Zugfestigkeit) und hoher Rißzähig- keit (-. Schadenstoleranz) ausreichend hohe Glasübergangstemperatur aufwei- sen, um bei erhöhten Einsatztemperatu- ren entsprechend hohe E-Moduln (-.

Druckfestigkeit) zu erhalten. Weitere Fortschritte sind bei Matrixsystemen vor allem in Richtung höherer Zähigkeit bei gleichzeitig hoher Wännebeständigkeit und geringerer Wasseraufnahrne (hot/wet-Problematik) zu erwarten. Für die langfristig angestrebte Einführung von Hochleistungsverbunden in Indu- striezweige wie Automobilindustrie und Maschinenbau müssen Polymermatrices entwickelt werden, die eine schnelle Ver- arbeitung für die wirtschaftliche Serien- fertigung von Bauteilen ermöglichen.

Für die gleichzeitige Erfüllung all dieser Anforderungen könnten Matrices aus Hochleistungs-Thermoplasten in Zu- kunft an Bedeutung gewinnen.

Literatur:

[I] ELIAS, H.; VOHWINKEL, F.: Neue polymere Werkstoffe fiir die industrieUe Anwendung, Carl Hanser Verlag, München 1983.

[2] FORSTER, E.; LEDERER, K: Kunststoffe, Studiensonderausgabe (Taschenbuch), Georg ThJe- me Verlag, Stuttgart 1987.

[3] FLEISCHER, 0.: AktueUe Entwicklungenund Anwendungen bei Hochleistungsthermoplasten, Tagungsband der VLK-Jahrestagung, Montanuni- versität Leoben, Mai 1988.

[4]LANG, RW.: Versagensmechanismen und Ma- trixrelevante Eigenschaftsprüfung an polymeren Hochleistungsverbunden, Tagungsband der VLK- Jahrestagung 1986 an der Montanuniversität Leo- ben, Juni 1986.

[5]LANG, RW.: Systematische Entwicklung poly- merer Matrixsysteme fiir Hochleistungsverbunde, Tagungsband des 8. Leobener KunststoffkoUoqui- ums,Montanuniversität Leoben, November 1987.

[6]BLUMBERG, H.: Kohlenstoff- und Aramidfa- sem, Kunststoffe 77 (1987)10,S. 1100 - 1104.

[7]HULL, 0.: An Introduction toComposite Mate- rials, Cambridge University Press, Cambridge 1981.

Folgende Gegensätze sollte man vereinen können: Tugend mit Gleichgültigkeit gegen die öffentliche Meinung, Arbeits- freude mit Gleichgültigkeit ge- gen den

Ruhm

und die Sorge um die Gesundheit mit Gleich- gültigkeit gegen

das

Leben.

Chamfol1 Im Deutschen reimt sich Geld *

auf Uf!lt; es ist kaum möglich, daß es einen vernünftigeren Reim gebe; ich biete allen Sprachen Trotz!

Lichtenberg

*

Würde von UWhington aus de- kretiert, wann wir zu säen

und

zu ernten hätten, so würden wir bald 1Ulch Brot schreien.

Thomas Jefferson Über Geschichte kann nie- *

rrulnd urteilen, als wer an sich selbst Geschichte erlebt hat.

So geht es ganzen Nationen.

Goethe Die Zeiten leben in der Ge- *

schichte durch ihre Anachro- nismen.

Oscar Wilde

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