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Regelkreis der Personalsteuerung

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FACHARTIKEL \\~

Peter Sunitsch

Regelkreis der Personalsteuerung

eine effiziente Personaleinsatzplanung

Stets steigende Personalkosten ließen erwarten, dass das Management auf einen effizienten Personaleinsatz größ- ten Wert legt. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Der Beitrag zeigt warum und einen Lösungsansatz zur Steigerung der Produktivität des Personals.

Kalenderwoche

ABB. I.ANPASSUNG DES PERSONALANGEBOTS AN DEN PERSONALBEDARF, JE Q!!ALlFIKATlON

• mittel- und kurzfristig durch Auf- und Abbau von Überstunden

• mittel- und kurzfristig durch Leih- personal

• kurzfristig durch Anordnung von Überstunden

Dazu sind klare Vorgaben des Manage- ments und die Kontrolle der Einhal- tung dieser Vorgaben nötig. Für den Auf- und Abbau von Überstunden ist die Vereinbarung von flexiblen Ar-

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• langfristig durch Weiterbildung und Rekruting

11. Verbesserungspotentiale Durch Verbesserung

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der Planung kann erreicht werden, dass

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gemäß des zu er- 70 wartenden Produk- 60

tions- bzw. Dienst-

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leistungsvolu mens

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10 entsprechender 30

Menge und Q!!alifi- kation zur Verfügung 20

stehen: 10

bei 42,5 Stunden, d.h. es werden über

10%Überstunden geleistet. Das war ge- meinsam mit Großbritannien der größ- te Wert in Europa.

Daraus ergibt sich die Frage: "Kön- nen durch Verbesserung der Produkti- vität die teuren Überstunden vermie- den werden?"

Laut der Proudfootstudie(2006),ist der nichtproduktive Anteil der Arbeitszeit in Österreich über 30%. Damit liegt Österreich ungefähr gleichauf mit den USA und Deutschland.

Proudfoot ist ein international täti- ges Consultingunternehmen, das die Produktivitätsstudie jährlich durch- führt und veröffentlicht.

Als Gründe für die schlechte Perfor- mance gibt Proudfoot folgende Pro- blemfelder, absteigend gereiht nach Wichtigkeit, an:

• unzureichende Planung und Ergeb- niskontrolle

• mangelnde Führung

• ineffektive Kommunikation

• schlechte Arbeitsmoral

• unzureichende Ausbildung der Be- schäftigten

• IT-Probleme

Laut einer Statistik der EUROSTAT (AK Oberösterreich 2006) beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten in Österreich I.Einführung

WINGbusiness 4/2008 23

(2)

ABB. 2. REGELKREIS DER PERSONALSTEUERUNG MIT DEN DAZUGEHÖRIGEN FUNKTIONSBEREICHEN

E. Personaleinsatzplanung

\\. FACHARTIKEL

beitszeitmodellen mit langen Durch- rechnungszeiträumen notwendig. Die Länge der Durchrechnungszeiträume richtet sich nach der Periodenlänge von Auftragsspitzen gefolgt von Auftragstä- lern (z.B. saisonale Schwankungen).

III. Lösungsansatz

Um die in Punkt 11 genannten Verbes- serungspotentiale heben zu können, müssen einige Funktionsbereiche or- ganisatorisch angepasst und vernetzt werden. Je nach Art und Größe des Un- ternehmens, sind davon nicht alle u. g.

Funktionsblöcke verpflichtend.

Wegen der Komplexität der einzel- nen Funktionsbereiche müssen diese mit IT-Systemen unterstützt werden.

Die Module, die den einzelnen Funkti- onsblöcken entsprechen, müssen auch mit Schnittstellen zueinander ausge- stattet sein.

Im abgebildeten Regelkreis müssen nicht immer alle Funktionen durchlau- fen werden.

A.Budget- und Produktionsgrobplanung Aus der Budgetplanung muss entweder die Produktionsgrobplanung (= Ka- pazitätsgrobplanung der Schlüsselag- gregate) und aus dieser die Planstellen oder direkt aus dem Budget die Plan- stellen hervorgehen.

24

B. Strategische Schichtplanung

In der Schichtplanung werden abhän- gig vom Kapazitätsbedarfder Schlüssel- aggregate und der davon abgeleiteten Personalsollbesetzung die optimalen Schichtpläne erstellt. Diese Schichtplä- ne sind Basis für die operative Persona- leinsatzplanung.

Diese Schichtpläne sollen so gestal- tet werden, dass sich dies positiv auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Mit- arbeiter auswirkt. Das kann über die Schichtfolge erreicht werden. Damit können die negativen Auswirkungen von Nachtschichten minimiert werden.

Mitarbeiterzufriedenheit wirkt sich po- sitiv auf die Produktivität aus.

C. Stellenplanung

In der Stellenplanung werden die Plan- stellen mit den Q!!alifikationen des Personals abgeglichen. Als Resultat ergeben sich die offenen Stellen und der Schu- lungsbedarf des Personals. Das sind somit Vor- gaben für das Rekruting (=Be- setzung offener Stellen) und der Personalentwick- lung (=gezielte Schulung).

D.Produktions- planung bzw.

Personalbedarfser- mittlung

In diesem Funk- tionsblock muss unter Anderem die Menge der Sollq ual ifikati- onen (z.B. in Mannstunden) als Vor- gabe für die Personaleinsatzplanung ermittelt werden.

In der Personaleinsatzplanung wird das Personal auf bestimmte Schichten bzw.

Dienste zugeordnet. Dabei werden die benötigten Sollqualifikationen mit den Istqualifikationen der Mitarbeiter abgeglichen. Fehlende Besetzungen müssen unter Umständen nachbesetzt

werden. Abwesenheiten (z.B. Urlaub, Weiterbildung (lang und mittelfristig) und Krankheit (kurzfristig)) müssen ebenfalls geplant bzw. berücksichtigt werden.

Freizeit kann durch Beibehaltung der Schichtplanung aus Punkt B mit- telfristig geplant werden.

F.Personalzeit und Personalkosten Indiesem Modul werden die Personalistzei- ten und die daraus resultierenden Per- sonalkosten ermittelt. Wichtig dabei ist der Detailierungsgrad der Daten.

Daraus sollen die Anwesenheits-, Fehl- zeiten und -gründe, sowie die Verweil- dauer an den KostensteIlen (= z.B. Ag- gregat) bzw. die Arbeitszeit pro Projekt resultieren. Softwaretechnisch sollte dieser Modul mit der Personaleinsatz- planung integriert sein, damit wird die Ermittlung der erforderlichen Daten wesentlich erleichtert.

Personalzeiten werden auch über Schnittstellen an das Lohnsystem zur Ermittlung der Personalkosten und der Ermittlung des variablen Gehalts (z.B.

Stundenlohn und Überstunden) über- geben.

G.Analyse und Vorgaben

Der Modul Analyse ist als Dataware- housesystem (= System das Daten darstellt und nach unterschiedlichen Gesichtspunkten verdichtet) zu im- plementieren. Dabei werden aus den Personalzeiten und Personalkosten die für das Unternehmen relevanten Kenn- zahlen ermittelt.

Damit ist das Management jederzeit in der Lage, die Effizienz des Persona- leinsatzes über einige wenige Kenn- zahlen zu kontrollieren. Diese sind für das Unternehmen festzulegen, die erlaubte Schwankungsbreite hängt von zu definierenden Rahmenbedingungen ab und sind deshalb neu vorzugeben, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Beispiele für Kennzahlen:

• Prozentsatz des Anteils vom Leih- personal

• Urlaubsstand und Verhältnis des Ur- laubsabbaus zu den geleisteten Ar- beitsstunden

• Verhältnis des Personalstands zum Personalbedarf

• Auf- bzw. Abbau des Gleitzeitvolu- mens

WINGbusiness 4/2008

(3)

Dipl.-Ing.

Peter Sunitsch

IV. ZUSAMMENFASSUNG

Datawarehousing erlaubt einen so ge- nannten "Drilldown" (=Analyse der Daten auf einer detailierteren Ebene), d.h. damit können die Verursacher leicht ermittelt werden, wenn die Kenn- zahlen aus den Schranken geraten.

Über die Steigerung der Effizienz des Personaleinsatzes kann der Ertrag eines Unternehmens wesentlich gesteigert werden. Proudfoot führt in seiner Stu- die aus, dass dies erfolgsversprechender ist, als eine Auslagerung der Produkti- on in eines der Billiglohnländer. Dort ist nämlich die Produktivität noch um vieles schlechter.

Für die Umset- zung des in diesem Beitrag beschrie- benen Projektes, ist eine Analyse der Geschäftsprozesse und daraus resultie- rend die Definition der neuen Sollab- läufe erforderlich.

Die Einbindung des Managements ist ebenfalls enorm wichtig.

Für die Umsetzung des Projektes sind geeignete Programmsysteme not- wendig. Wichtig dabei ist die Schnitt- stellenfähigkeit der einzelnen Systeme.

Dies ist aus meiner Erfahrung derzeit noch nicht überall gegeben.

REFERENCES

1. Proudfoot Consulting 2006. The Proudfoot Report Produktivitätsstu- die 2006. Retrieved February 29, 2008, www.proudfootconsulting.com/dis- playfile.asp?id=96604

2. Proudfoot Consulting 2007. The Proudfoot Report 2007Retrieved Feb- ruary 29, 2008,

FACHARTIKEL '\'

http://enable06.myenab- le.com/fus io n/a pps/doc/pu- blic!I30/Prod uc ti vi tY%20Studyl ProductivitY%20Report.pdf

3. AK Oberösterreich 2006. Die Ar- beitszeit human gestalten. Retrieved February 29, 2008, http://www.arbei- terkammer.com/bilder/dI3/Presseun- terl age_Arbeitszei t_08062006.pd f Autor

Dipl.-Ing. Peter Sunitsch, Jahrgang 1956

Studium Technische Mathematik mit Schwerpunkt Informationsverarbei- tung an der TU Graz, Abschluss 1982.

Während des Studiums: Ferialprakti- kant bei IBM Österreich. Projekte bei IBM-Kunden. Softwareentwicklungs- leiter beim Steirischen Landwirtever- band in Graz. 1985: SAP-Einführung 1988: Unternehmensberater bei SERVO DATA in Graz. Konzept für die Mate- rialflusssteuerung aller Stahlwerke bei Böhler Kapfenberg. Zuliefersteuerung für den Allradmercedes bei MAGNA Steyr in Graz.

2000-2007: IT-Berater bei ATOSS Soft- ware AG in München

Ab 2007: Ruhestand

LEUTE/KÖPFE

WINGbusiness 4/2008

Dipl.-Ing. Dr.techn. Ingo Karl - Kommerzialrat

In Würdigung seiner besonderen Verdienste um die österreich ische Seilbahnwirt- schaft wurde Herrn Dipl.-Ing. Dr. Ingo Karl vom Bundesminister für Wirtschaft- liche Angelegenheiten der Berufstitel "Kommerzialrat" verliehen.

Der 66jährige Tiroler ist seit 1982 im Bereich der Wirtschaftskammern als Funkti- onär und seit 1990 als Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen tätig.

Nach seiner Promotion zum Doktor der technischen Wissenschaft und Zwischen- stopp im universitären Bereich als Assistent am BWL-Institut der TU Graz von 1973-1978, startete Kar! seine Karriere innerhalb der österreich ischen Seilbahn- branche als Geschäftsführer der Nauderer Bergbahn. Drei Jahre später erfolgte die Wahl in die Fachgruppe der Seilbahnen Tirols und der Wechsel zu den St.

Johanner Bergbahnen, wo Karl bis heute für alle Unternehmensbereiche gesamt- verantwortlich ist.

1990 wurde Karl Vorsteher der Fachgruppe der Tiroler Seilbahnen, stellvertretender Vorsteher der Sektion Verkehr in der Tiroler Handelskammer und Obmann des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen. In seiner Obmannschaft wurden die strategischen Weichenstellungen für den internationalen Erfolg der österrei- chischen Seilbahnwirtschaft gestellt.

Seit 2006 ist Dr. Karl als Präsident des Weltseilbahnverbandes F.I.A.N.E.T. auch auf internationaler Ebene für die Interessen der Seilbahnwirtschaft verantwort- lich.

Der WING gratuliert herzlich!

2S

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