• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Krankenhäuser: 300 Millionen Personalkostenhilfe" (21.09.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Krankenhäuser: 300 Millionen Personalkostenhilfe" (21.09.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 38

|

21. September 2012 A 1851 Die Arzneimittelkommission der

deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) und die Deutsche Gesellschaft für Hä- matologie und Onkologie (DGHO) haben die Marktrücknahme des Präparats Mabcampath (Alemtuzu- mab) kritisiert. Nach Angaben der Europäischen Zulassungsbehörde EMA hat der Hersteller Genzyme, der zur Sanofi-Gruppe gehört, aus kommerziellen Gründen freiwillig auf die Marktzulassung verzichtet.

Alemtuzumab war seit 2001 zur Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leuk - ämie (CLL) vom B-Zell-Typ zuge- lassen, für die eine Fludarabin- Kombinationschemotherapie nicht infrage kam. Diese Patienten sollen jetzt in speziellen Programmen be- handelt werden.

Genzyme hat inzwischen für Alemtuzumab eine Zulassung zur Behandlung der multiplen Sklerose beantragt. In dieser Indikation wird ALEMTUZUMAB

Ärzte kritisieren Marktrücknahme

das Präparat niedriger dosiert. Zu- gleich sind dort die Patientenzahlen höher, und es lassen sich höhere Preise erzielen. Bliebe Alemtuzu- mab für die Indikation CLL weiter- hin auf dem Markt, könnte sich das negativ auf das Preisniveau in der neuen Indikation auswirken, so die AkdÄ. Durch die Marktrücknahme könne das Unternehmen mit einer deutlichen Umsatz- und Gewinn- steigerung rechnen. „Mit der frei- willigen Marktrücknahme und dem geplanten ‚Indikations-Hopping‘

entzieht sich der pharmazeutische Unternehmer seiner Verantwortung auf inakzeptable Weise“, kritisiert die AkdÄ und fordert gesetzliche Rahmenbedingungen, die ein sol- ches Vorgehen künftig verhindern.

Für absolut inakzeptabel hält auch die DGHO das Vorgehen von Genzyme. Die Patienten mit CLL verlören den direkten Zugang zu einem wirksamen Medikament. HK

Um die Tarifkostensteigerungen besser verkraften zu können, erhal- ten die Krankenhäuser 2012 insge- samt 300 Millionen Euro mehr, als ursprünglich vereinbart.

Mit dem im Sommer verabschie- deten Psych-Entgeltgesetz hatte der KRANKENHÄUSER

300 Millionen Personalkostenhilfe

Gesetzgeber auch eine Personal- kostenhilfe für die Krankenhäu- ser beschlossen. Deren konkrete Höhe war aber noch zwischen der Deutschen Krankenhausgesell- schaft (DKG) und dem GKV-Spit- zenverband zu vereinbaren. Vorga- be war, dass ein Drittel der über die Grundlohnrate hinausgehenden Personalkostenzuwächse durch ei- ne Tarifausgleichsrate refinanziert werden sollte.

Nunmehr haben sich die Selbst- verwaltungspartner auf ein Erhö- hungsvolumen von 300 Millionen Euro geeinigt. Dies entspricht einer Anhebung der Fallpauschalenver- gütungen um 0,51 Prozent für das gesamte Jahr 2012. „Das ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Krankenhäuser noch im laufenden Jahr“, erklärte DKG-Hauptgeschäfts - führer Georg Baum.

Der Transfer der Mittel erfolgt über eine Anpassung der Landes -

basisfallwerte. JF

Kosten durch Tariferhöhun-

gen sollen mit dem zusätz -

lichen Geld ausgeglichen

werden.

Foto: dpa

RANDNOTIZ

Birgit Hibbeler

Medizin studieren ist wie lesen ler- nen. Zu Beginn steht man vor einem sinnlosen Salat an Informationen, der nicht zu durchschauen ist. Doch je länger man sich mit dem Fach beschäftigt, desto mehr nimmt die- ser konfuse Haufen Formen an. De- tails haben plötzlich etwas miteinan- der zu tun. Man versteht langsam, aber sicher die Zusammenhänge.

Aus den Buchstaben werden Wörter,

aus den Wörtern Sätze. Irgendwann kann man lesen und schließlich selbst schreiben – ohne groß dar - über nachzudenken.

Wer Medizin studiert, verändert sich. Vor allem verändert sich die Sprache. Kein normaler Mensch weiß, was ein pleomorphes Adenom der Glandula parotidea oder eine zervikale intraepitheliale Neoplasie ist. Wenn ein Patient seinen Entlas- sungsbrief liest, fragt er sich viel- leicht: Muss ich mir eigentlich Sor- gen machen, weil ich ein vesikuläres Atemgeräusch habe?

Im Alltag vergessen Ärzte das manchmal, weil all diese Begriffe so selbstverständlich geworden sind.

Wer kann sich nach jahrelanger Be- rufstätigkeit noch daran erinnern, wie es war, ein medizinischer An - alphabet zu sein. Die Fachsprache wird zum Geheimcode, der zwar den Austausch unter Ärzten erleichtert, aber alle anderen ausgrenzt.

Medizinstudenten sind sich die- ser Problematik durchaus bewusst.

Das zeigt die Initiative „Was hab’

ich?“ (www.washabich.de). Die Idee:

Studenten übersetzen ärztliche Be- funde kostenlos in eine verständli- che Sprache. Das ersetzt natürlich nicht das Gespräch mit dem Arzt.

Das Angebot kann sich aber vor Pa- tientenanfragen kaum retten und wird derzeit mit Auszeichnungen überhäuft. Beide Seiten profitieren davon. „Was hab’ ich?“ hilft Patien- ten, eine Sprache zu verstehen, die die Studierenden gerade lernen.

Was hab’ ich?

A K T U E L L

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Guido Braun, Geschäftsfüh- rer und Justitiar des Landesverban- des Bayern des Marburger Bundes, München, erhielt auf Beschluß des Vorstandes der Bundesärztekammer das

Da erst Ende 1978 ein weiterer Allgemein- arzt seine Praxis ersatzlos aufgegeben hat, ist eine Wiederbesetzung der beiden Praxen dringend erforderlich.. Boxberg,

Maurer setzte sich aktiv für die Errichtung einer zweiten medizini- schen Fakultät in München ein.. Dank seiner Initiative konnte im Ok- tober 1967 der Lehrbetrieb aufge-

Zwar würden die Stellungnah- men der AkdÄ in Fachkreisen große Beachtung finden, so auch die im Frühjahr publizierte Stellungnahme der Kommission zur Methodik

Der Internationale Suchtstoffkontrollrat der Vereinten Nationen (International Narcotics Control Board) schätzt, dass es sich in den USA bei 50 Prozent der über

Doktoranden-Förderpreis – ausgeschrieben durch die Deutsche Gesellschaft für Hä- matologie und Onkologie e.V., verliehen anlässlich der Jah- restagung 2002 in München, an

der Direktion des Deutschen Reisebüros (DER), Frankfurt am Main, erhielt für seine Verdienste um die reisetechnische Durchführung der Internationalen Fortbildungskongresse

ln der Stadt Lingen (44 000 Einwohner) ist die Niederlassung eines weiteren prakti- schen Arztes/ Arztes für Allgemeinmed i- zin dringend erforderlich.. Lingen ist eine