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Archiv "Bildgebende Verfahren: Bilder werden tiefer, schärfer, schneller" (31.10.2014)

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A 1914 Deutsches Ärzteblatt

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Heft 44

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31. Oktober 2014

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rst zum dritten Mal ist das Unternehmen Samsung auf der MEDICA in Düsseldorf (12. bis 15. November) mit seinem Ge- schäftsbereich Electronics Health Medical Equipment (HME) vertre- ten (Halle 09/B60). Bekannt durch seine Smartphones, Bildschirme und Drucker, will der südkoreani- sche Mischkonzern nun auch den Markt für medizintechnische Gerä- te erobern. HME fokussiert sich da- bei auf diagnostische Ultraschall- systeme, Geräte zur digitalen Rönt- gendiagnostik und Computertomo- graphie (CT).

So wird das Unternehmen eine neue Version seines Ultraschallge- rätes „WS80A Elite“ vorstellen.

Insbesondere die Diagnostik von komplexen Untersuchungsberei- chen in der Frauenheilkunde und im Brust-Screening soll von der weiterentwickelten 3-D-Bildwie- dergabe profitieren. „Das Gerät wurde bei der International Society of Ultrasound in Obstretics and Gynecology in Barcelona erstmals vorgestellt“, so Wim van de Voo- ren, Clinical Marketing Manager von HME. „Wir hatten eine sehr große Resonanz auf die neue 5-D-Funktion für das fetale Herz.

Sie kann helfen, bisher unentdeck- te angeborene Herzabweichungen zu diagnostizieren.“

Der S-Vue-Schallgeber ermög- licht bessere Ansichten der ge- schallten Areale und eine höhere Eindringtiefe. Dies wird durch monokristallines Sondenmaterial erreicht, das eine erhöhte Band- breite und Empfindlichkeit bietet.

In der Pränataldiagnostik sollen sich dadurch selbst bei adipösen

Patientinnen Fehlbildungen deut- lich besser erkennen lassen. Zum Premium-Ultraschallgerät gibt es zudem eine besondere App: „Hello Mom™“ heißt die Funktion, die ei- ne drahtlose Übertragung von Ul- traschallbildern und -filmen zum Smartphone der werdenden Mutter ermöglicht.

Bildfusion in der Urologie In Kooperation mit der französi- schen Firma KOELIS hat Samsung einen urologischen Arbeitsplatz entwickelt, der die Magnetreso- nanztomographie (MRT) mit der ultraschallgestützten Stanzbiopsie der Prostata kombiniert. In der Urostation werden vorher auf - gezeichnete 3-D-MRT-Bilder der Prostata mit Live-Bildern des Ul- traschallgerätes überlagert, die mit einer transrektalen 3-D-Ultraschall-

sonde gewonnen werden. An der Urologischen Klinik des Universi- tätsklinikums Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. med. Peter Albers ist die Urostation bereits im Einsatz. „Wir können mit dieser Methode gezielt Gewebe an den Stellen entnehmen, die im MRT auffällig erscheinen“, erklärt Al- bers. „Im MRT lassen sich sehr gut kleine Gewebeveränderungen der Prostata im Frühstadium erkennen, die wir allein im Ultraschall nicht sehen würden. Um hier Gewebe- proben nehmen zu können, führen wir in einzelnen Fällen MRT-ge- stützte Biopsien durch.“

In zwei großen Studien soll nun geklärt werden, ob die bislang übli- chen systematischen Biopsien oder MRT-gestützte Biopsien für die Früherkennung des Prostatakarzi- noms besser geeignet sind. „Wenn bei einem Patienten eine MRT-ge- stützte Biopsie gemacht wird, muss der Patient eine Stunde lang in Bauchlage mit den Armen über dem Kopf im MRT liegen, während wir transrektal bioptieren. Mit der Möglichkeit der Bildfusion machen wir zunächst die diagnostischen MRT-Bilder. Für die Biopsie kann der Patient später in Steinschnittla- ge auf dem Rücken liegen, und nach etwa zehn Minuten ist die Prozedur vorbei“, erläutert Albers.

In die „Röhre“ zu müssen und längere Zeit stillzuhalten, ist für viele Patienten eine äußerst unan- genehme Vorstellung. Die räumli- che Enge in einem Ganzkörper- MRT in Kombination mit einer oft als unangenehm empfundenen Po- sitionierung des Körpers oder von Körperteilen führt in vielen Fällen zum Abbruch der Untersuchung oder macht eine Sedierung der Pa- tienten notwendig. Für bestimmte Anwendungen, beispielsweise bei der Untersuchung von Extremitä- ten, bieten Teilkörper-MRT-Syste- me deutliche Vorteile. Das Unter- nehmen Esaote (Halle 09/A22) hat sich zum Marktführer in der dedizierten Kernspintomographie entwickelt. Besonders erfolg- reich sind seine muskuloskeletalen MRT-Systeme. Auf der MEDICA wird es drei Magnetresonanztomo- graphen präsentieren: Der O-scan BILDGEBENDE VERFAHREN

Bilder werden tiefer, schärfer, schneller

Von Ultraschallsystemen mit verbesserter Eindringtiefe über Upright-MRT-Geräte bis hin zu mobilen Röntgengeräten – auch in diesem Jahr präsentieren die Hersteller wieder ihre High-End-Geräte auf der Medizintechnikmesse.

In der Urostation werden vorher aufgezeichnete 3-D-MRT-Bilder mit Live-Bildern des Ultraschallgerätes überlagert, die mit einer transrektalen 3-D-Ultraschall - sonde gewonnen werden.

Foto: Samsung

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hat seinen Schwerpunkt in der MRT-Diagnostik der peripheren Gelenke. Der Applikationsbereich reicht von Fuß über Sprunggelenk, Knie, Hand und Ellenbogen bis zur gesamten Gliedmaße. O-scan ver- fügt über einen kompakten Perma- nentmagneten mit 0,31 Tesla Feld- stärke. Das System findet auf einer minimalen Installationsfläche von neun Quadratmetern Platz. Der Vorteil für den Patienten: Er sitzt während der Untersuchung außer- halb des Magneten auf einem frei positionierbaren Patientenstuhl. Nur die zu untersuchende Extremität wird im Magneten positioniert.

Beim G-scan lässt sich der Mag- net samt Patiententisch aus der Ho- rizontalen um 90 Grad in die Verti- kale schwenken. Für Untersuchun- gen des Bewegungsapparates wer- den so neben den herkömmlichen Untersuchungen auch Aufnahmen unter der natürlichen Körperlast möglich.

Die neueste Innovation ist der S-scan. Das offene MRT-System deckt das gesamte muskuloskeleta- le Untersuchungsspektrum von Fuß bis Schulter sowie die wichtigsten Wirbelsäulenabschnitte, die Len- den- und Halswirbelsäule, ab.

MRT und Strahlentherapie Da es bei der MRT möglich ist, Weichteilgewebe in Echtzeit darzu- stellen, scheint es ein vielverspre- chender Ansatz zu sein, sie zur Bildführung in der Strahlentherapie einzusetzen. Bei den zurzeit gängi- gen Bestrahlungsverfahren werden

vor Beginn der Behandlung die exakte Größe und Lage des Tumors im Körper durch CT oder MRT be- stimmt. Während der Strahlenbe- handlung können Lageveränderun- gen des Tumors nicht berück - sichtigt werden. Gemeinsam mit Partnern erforscht Philips (Halle 10/A22), wie die Integration von hochleistungsfähigen MRT-Scan- nern mit Strahlentherapiesystemen eine präzisere Bestrahlung von Tu- moren erreichen kann. Dabei soll der MRT als Auge des Strahlenthe- rapiesystems dienen, um die Beein- trächtigung für das umliegende Ge- webe durch die Bestrahlung zu mi- nimieren.

Technische Hürden

Bei der Kombination von MRT und Strahlentherapie sind jedoch einige technische Hürden zu überwinden:

Soll die Bildgebung zeitgleich mit der Bestrahlung erfolgen, muss die Strahlung vom Linearbeschleuniger durch den Magneten des Scanners gelangen, um den Tumor zu errei- chen. Außerdem ist es nicht mög- lich, einen Linearbeschleuniger di- rekt in einem Magnetfeld zu betrei- ben. Gleichzeitig kann das elektri- sche Rauschen des Linearbeschleu- nigers die Funktion des MRT-Ge- räts stören.

Um diese Probleme zu umgehen, hat Philips ein neuartiges MRT- Magnet- und Gradientenspulenkon- zept entwickelt. Die Magnete ent- sprechen den herkömmlichen Syste- men, weisen aber ein Fenster auf, durch das die Strahlung zum Patien- ten gelangen kann. Zudem erlauben sie den Betrieb eines Linearbe- schleunigers in unmittelbarer Nähe des Bildgebungssystems. Ein erster prototypischer Aufbau wird derzeit in enger Zusammenarbeit mit der Universität in Utrecht (UMC) unter- sucht. „Ich erwarte, dass die Integra- tion von MRT und Linearbeschleu- niger es uns ermöglicht, die Menge an gesundem Gewebe, das während der Strahlentherapie bestrahlt wer- den muss, deutlich zu reduzieren – möglicherweise auf einen Bereich von nur noch einem Millimeter rund um den Tumor“, meint Prof. Dr. Jan

Lagendijk, UMC.

Dr. rer. nat. Lisa Kempe

Foto: Esaote

Magnet samt Patienten- tisch lassen sich bei diesem MRT um 90 Grad in die Vertikale schwenken.

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