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Im Umgang mit organischen Düngern gelten weit-reichende Vorschriften. Diese sollen dazu führen unerwünschte Beeinträchtigungen der Umwelt

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Academic year: 2022

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Informationen der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt

Informationen zu organischen Düngern

kurz & knapp

Impressum

Herausgeber: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt

Strenzfelder Allee 22 06406 Bernburg Tel.: 03471 / 334 101

poststelle@llg.mule.sachsen-anhalt.de Autor: Felix Amberg

Stand: März 2017 Bildnachweis: LLG Auflage: 500

Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung und Ver- vielfältigung (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausge- bers gestattet.

Welche Vorteile und Nachteile haben organi- scher Dünger?

Vorteile

 Kreislaufwirtschaft und Ressourcenscho- nung durch den Einsatz als Mehrnährstoff- dünger im Anbau von Kulturpflanzen

 Einsatz an mineralischen, häufig energie- intensiv hergestellten Düngemitteln wird reduziert

 Zufuhr von organischer Substanz erhält und fördert Bodenfruchtbarkeit und verbes- sert Nährstoff- und Wasserspeichervermö- gen der landwirtschaftlichen Nutzflächen

 Förderung des Bodenlebens

Nachteile

 Geruchsfreisetzung vor allem in der direk- ten Umgebung, je nach Wetterlage aber auch in weiter entfernten Regionen

 unvermeidbare Stickstoffverluste – auch bei Einhaltung aller Vorschriften - als Am- moniak in die Atmosphäre und Nitrat ins Grundwasser

 Heterogenität des Düngemittels (Schwan- kungen des Nährstoffgehaltes) sowie witterungsabhängige Verfügbarkeit von Nährstoffen erschweren die optimale Be- standesführung der Kulturen

 Nährstoffausbringung kann zu einer Ver- drängung von Arten und damit zur Redu- zierung des Artenspektrums bzw. der Bio- diversität führen

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten?

Im Umgang mit organischen Düngern gelten weit- reichende Vorschriften. Diese sollen dazu führen unerwünschte Beeinträchtigungen der Umwelt weitestgehend zu vermeiden und einen effizienten, sachgerechten Einsatz zu gewährleisten. Insbe- sondere die Vorgaben der Düngeverordnung sind zu beachten und einzuhalten. Darin wird geregelt zu welcher Jahreszeit, auf welchen Flächen, zu welcher Kulturart, wieviel und mit welchen techni- schen Geräten organischer Dünger auf den land- wirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht werden darf. Die Einhaltung der Düngeverordnung wird von den örtlichen Kontrollbehörden der Landkreise überwacht.

Weitere Informationen zur Düngung sind auf der Inter- netseite unter www.llg.sachsen-anhalt.de verfügbar.

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Warum muss gedüngt werden?

Alle Pflanzen brauchen für ihr Wachstum neben Wärme, Licht, Luft und Wasser zusätzlich Nähr- stoffe (Mineralstoffe). Im Boden liegen diese häu- fig nicht in der optimal verwertbaren Form oder ausreichenden Menge vor, sodass nur über die Zufuhr von Nährstoffen durch Dünger der effizien- te Anbau von qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln ermöglicht werden kann.

Die umweltgerechte Düngung muss dabei den Bedarf der Kulturart optimal decken, die Boden- fruchtbarkeit nachhaltig erhalten bzw. fördern und gleichzeitig die Verluste von Nährstoffen minimie- ren. In einem Landwirtschaftsbetrieb mit Tierhal- tung gilt daher die Grundidee der Kreislaufwirt- schaft.

Tieren in der Landwirtschaft oder als sonstige Stof- fe außerhalb der Landwirtschaft anfallen. Sie können auch in Mischungen untereinander sowie aus einer stofflichen Nachbehandlung (Biogasanlage) stam- men. Sie sind wichtige Quellen für die Nährstoffver- sorgung und haben durch den enthaltenen Kohlen- stoff eine große Bedeutung für den Humusaufbau der landwirtschaftlich genutzten Böden.

Einteilung von organischen Düngern

Wirtschaftsdünger:

Mist, Gülle, Jauche, Gründüngung, Stroh, Gärrestrückstände (nur aus nachwachsen- den Rohstoffen)

Organische Handelsdünger:

Torf, Guano, Hornmehl, Knochenmehl, Vinasse (Rüben)

Sekundärrohstoffdünger:

Klärschlamm, Bioabfallkomposte, Gärrück- stände

Was steckt im Wirtschaftsdünger?

Der Wert für die Landwirtschaft wird durch den Gehalt an Inhaltsstoffen (u. a. Stickstoff, Phosphor, Kalium) der Wirtschaftsdünger bestimmt. Verschiedene Dün- gerarten enthalten einen unterschiedlichen Anteil an Feststoffen und Wasser. Dieses Verhältnis wird mit dem Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt in %) ange- geben.

Weiterhin weichen die einzelnen Wirtschaftsdünger- arten (z. B. Gülle, Mist, Gärrückstände, Komposte) untereinander in ihrer Zusammensetzung der Nähr- stoffe ab. Auch innerhalb einer Wirtschaftsdüngerart kann aufgrund vieler Einflüsse (Tierart, Fütterung, Dauer und Art der Düngerlagerung) der Gehalt an Nährstoffen stark differenzieren (s. Tabelle).

Vor der Ausbringung auf die landwirtschaftli- chen Nutzflächen müssen deshalb Landwirte die Nährstoffgehalte des jeweils ausgebrachten organischen Düngers kennen.

Tab.: Richtwerte für Nährstoffgehalte in Wirt- schaftsdüngern

Wirtschafts- düngerart

TS-Ge- halt in

%

Gesamt-N

davon sofort verfügbar

(NH4+-N) in kg/t bzw. kg/m3 Schweinegülle 4 - 12 3,8 - 11,3 2,5 - 7,4

Rindergülle 4 - 12 1,9 - 5,7 0,9 - 2,8

Rindermist 25 6,1 1,2

Hühner-

trockenkot 45 25,7 9,8

(Quelle: Richtwertbroschüre LLG, 2008)

Stickstoff liegt in organischen Düngern in unter- schiedlichen Bindungsformen vor,

• dem schnell pflanzenverfügbaren Ammoni- umstickstoff

und

• dem langsam verfügbaren organisch gebun- denen Stickstoff.

Der organisch gebundene Stickstoff kann erst nach der mikrobiellen Umwandlung in die mine- ralische Form (Ammonium-N) von den Pflanzen aufgenommen werden. Dieser Prozess ist ab- hängig von der Witterung und der Art des Dün- gers und kann je nach Bindungsstärke bis zu mehreren Monaten andauern. Dabei gilt, in orga- nischen Düngern mit niedrigem TS-Gehalt ist der schnell verfügbare N-Anteil höher als in Stoffen mit hohem TS-Gehalt. Der Gesamtstickstoff ist im Jahr der Ausbringung nicht vollständig durch die Kulturart nutzbar.

Pflanzenbau Ackerbau & Grünland

Boden

Tierhaltung

Betriebseigene Wirtschafts- dünger

Zukauf Futtermitteln

Mineraldünger (Ergänzung) Ernterückstände

Tierische Lebensmittel (Fleisch, Eier, Milch) Pflanzliche Lebensmittel

(Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Zuckerrüben)

Betriebseigene Futtermittel

Nährstoffkreislauf im landwirtschaftlichen Betrieb (F. Amberg, 2017)

Was sind organische Dünger?

Organische Dünger sind Stoffe, die im Rahmen der pflanzlichen Erzeugung, bei der Haltung von

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