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Versuche zur Bestimmung des Wasserstoffes in Gasgemengen durch Absorption

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Research Collection

Doctoral Thesis

Versuche zur Bestimmung des Wasserstoffes in Gasgemengen durch Absorption

Author(s):

Fischli, Ernst Publication Date:

1915

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https://doi.org/10.3929/ethz-a-000089062

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(2)

Versuche zur Bestimmung des

Wasserstoffes in Gasgemengen

durch Absorption

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich

zur Erlangung der

Würde eines Doktors der Technischen Wissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit

vorgelegt von

Ernst

Fischli, dipl. Chemiker,

aus Diessenhofen

Referent: Herr Prof Dr. E. BOSSHARD Korreferent: Herr Prof. Dr. F. P TREADWELL

DIESSENHOFEN 1915 Buchdruckerei FRITZ FORRER

(3)

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(4)

jJleinen fieben Öfh em

(5)

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(6)

chemischen Laboratorium der Eidgen. Tech¬

nischen Hochschule in Zürich ausgeführt.

Meinem hochverehrten Lehrer,

Herrn Prof. Dr. E. BOSSHARD, spreche ich meinen besten Dank

aus

für

das rege Interesse und die vielen Anre¬

gungen und Ratschläge, die

er mir

jeder¬

zeit zuteil werden Hess.

(7)

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(8)

A. Wasserstoffbestimmung.

Für die

gasvolumetrische Bestimmung

des Wasser¬

stoffes kommen zwei Methoden in Betracht: die Bestim¬

mung durch

Verbrennung

und die

Bestimmung

durch

Absorption.

I.

Bestimmung

durch

Verbrennung.

Die älteste

Gasverbrennungsmethode

zur

Analyse

der

an der

Verbrennung

teilnehmenden

Gaskomponenten

mit¬

telst der bei diesem

Vorgang

entstehenden Kontraktion ist die

Explosionsmethode.

Diese Methode hat

allgemeine Verwendung gefunden

zur

Bestimmung

des Wasserstoffes und des viel schwerer verbrennbaren Methans. Die

Explosionsmethode

ist nun, trotzdem die Wasserstoff- und die

Methanbestimmung

mit¬

einander

gemacht

werden

können,

nicht ohne verschiedene

Mängel.

Das

Gasgemisch wird,

wie

bekannt,

in der

Explosions¬

pipette

über

Quecksilber

bei

geringem

Vacuum durch elek¬

trische Funken entzündet. Das zur

Analyse vorliegende Gas,

das

gewöhnlich

nicht ohne weiteres zur

Explosion gebracht

werden

kann,

muß durch Zusatz von Luft

explo¬

dierbar

gemacht

werden. Wir erhalten natürlich

je

nach

der

Zusammensetzung

der Gase bei der

Verbrennung

ver¬

schiedene

Kontraktionsgleichungen.

(9)

Nehmen wir an, das Gas bestehe nur aus Wasserstoff und

Stickstoff,

dann

gilt folgende Ueberlegung

:

2H2

+

O2 = 2H* 0

das heißt:

2 Vol. H2 4- 1 Vol. O2 = 2 Vol. H2 0-

dampf

=

0 Vol. Wasser oder: 3 Vol. Gas= 0 Vol. Wasser.

Die Kontraktion C

beträgt

somit:

C = 3 Vol.

Die verbrannte

Wasserstoffmenge ist,

da von diesen

3 Volumen 2 Vol. als Wasserstoff zugegen waren :

H2 = C .

*/s

Vol.

Enthält also das zu verbrennende Gas neben Stick¬

stoff nur

Wasserstoff,

so

fügt

man auf 2 Vol. Wasserstoff 1 Vol. Sauerstoff oder 5 Vol. Luft zu.

Besteht das

Gasgemisch

aus Methan und

Stickstoff,

so

gilt

die

Gleichung

:

Cm

-\-

2O2 = CO2

-f

2 Ha 0

das heißt:

1 Vol. Cm

+

2 Vol.O2 =1 Vol. CO*

+

2 Vol. H2 O-

dampf

=

0 Vol. Wasser, oder: 3 Vol. Gas = 1 Vol. C02

, Die Kontraktion Ci

beträgt

:

Ci = 3 1 2 Vol.

Daraus

ergibt

sich der

Methangehalt,

da von diesen

2 Volumen 1 Vol. als Methan zugegen war : Cm = Ci .

Va

Vol.

Das entstehende

Kohlendioxyd,

dessen Volumen

gleich

ist dem des zu verbrennenden

Methans,

absorbiert man

mit

Kalilauge,

so daß

3 Vol. Gas = 0 Vol. Wasser liefern.

Die bei der

Verbrennung

mit

nachfolgender Absorp¬

tion entstehende Kontraktion C2

beträgt

daher:

& = 3 Vol.

(10)

Da von diesen 3 Volumen 1 Vol. als Methan vor¬

handen war, erhält man :

CH4 = C2.

7.«

voi.

Man setzt also zu

je

1 Vol.

methanhaltigem

Gas vor

der

Verbrennung

mindestens 2 Vol. Sauerstoff oder 10 Vol. Luft.

Bei

Gasgemischen,

die aus

Wasserstoff,

Methan und

Stickstoff

bestehen, gestalten

sich die

Verbrennungsver¬

hältnisse

komplizierter.

Zu einer

Bestimmung

nimmt man

12—15 ccm Gas und

fügt

dazu 100 ccm Luft =

20,9

ccm Sauerstoff. Dieses Gemisch

bringt

man in der

Explosions¬

pipette

unter

geringem

Vacuum durch elektrische Funken

zur

Explosion.

Die aus Methan entstehende Kohlensäure absorbiert man wie schon

angegeben

mit

Kalilauge,

dann

wird die Gesamtkontraktion Vc gemessen. Der nicht ver¬

brauchte Sauerstoff wird mit

Phosphor absorbiert,

die ver¬

brauchte

Sauerstoffmenge

V0 ist dann:

zugesetzter

Sauer¬

stoff

weniger überschüssigen,

mit

Phosphor

absorbierten Sauerstoff.

Setztman dasWasserstoffvolumen=

X,

und das Me¬

thanvolumen

Y,

so erhalten wir

folgende Gleichungen

: Gesamtkontraktion Vc =

7äX-|-3Y

Verbrauchter Sauerstoff V0 =

7a

X

-f

2 Y Daraus

ergibt

sich:

X=*/„Vc2Vo= H2 und

Y=V0

V* Vc

=CIL Diese Werte werden auf den

gesamten

Gasrest be¬

rechnet,

und man erhält so den

Prozentgehalt

des betref¬

fenden Gases an Wasserstoff und Methan. Den Rest be¬

trachtet man als Stickstoff.

Grosse

Genauigkeit

kann bei dieser

Methode,

wie

übrigens

bei allen

Verbrennungsmethoden,

nicht erwartet werden. Zu dem

Umstand,

daß Fehler durch die Um¬

rechnung

erheblich

vergrößert werden,

tritt noch die

Schwierigkeit,

die

Verbrennung richtig

durchzuführen. Ist in der

Explosionspipette

ein zu hoher

Druck,

so verbrennt

(11)

auch ein Teil des

Stickstoffes,

und ist

umgekehrt

ein zu

hohes Vacuum

vorhanden,

so ist die

Verbrennung

un¬

vollständig.

Dazu kommt

noch,

daß die ganze für die

Explosionsmethode nötige Apparatur

ziemlich viel Platz

beansprucht.

Man hat denn auch

versucht,

diese Methode durch eine einfacher durchzuführende zu ersetzen.

Verbrennung

ohne

Explosion.

Diese

Verbrennung

wird hier unter

Mitwirkung,

zum

Teil

katalytischer Natur,

verschiedener Metalle

durchge¬

führt. Als solche kommen in Betracht:

Palladium, Platin,

dann

Oxyde

von Palladium und von

Kupfer.

Mit Hülfe

erstgenannter

Metalle kann man Gase mit Sauerstoff bei

Temperaturen verbrennen,

die unter den betreffenden

Entflammungspunkten liegen.

Je feiner die Metalle verteilt

sind,

um so besser findet diese

Verbrennung

statt.

Coquillion

hat zuerst brennbare Gase in

Mischung

mit Sauerstoff bei

Gegenwart

einer

glühenden Platinspirale verbrannt.1)

Er bestimmte damit den

Methangehalt

der

Grubengase.

Diese Methode wurde von Clemens Winkler und von Dennis

verbessert.2)

Während die

Platinspirale

durch den elektrischen Strom zum Glühen

gebracht wird,

leitet man zum

Gasgemisch langsam

Sauerstoff.

Drehschmidt verwendet an Stelle der elektrisch er¬

hitzten

Spirale

eine von aussen erhitzte

Platinkapillare.3)

Ist nur

methanhaltiges

Gas zu

verbrennen,

so kann diese Methode

gut

benützt werden. Die

Hauptschwierigkeit liegt darin,

daß die

Temperatur

nicht leicht auf der

richtigen

Höhe

gehalten

werden kann. Dieser Umstand erschwert die

Anwendung

der Methode für die technische

Gasanalyse

außerordentlich.

Die

Verwendung

von Palladium erlaubt durch ge¬

eignete Temperaturregulierung

die

Verbrennung

vonWas- ') Hempel, Gasanalytische Methoden.

2) do.

3) do.

(12)

serstoff neben Methan. Palladium wird entweder als Draht oder als Schwamm verwendet.

Zuerst wurde die fraktionierte

Verbrennung

von W.

Henry angewendet.

Er benützte auf 177" erhitzten Palla¬

diumschwamm.1)

Bunte führte die

Anwendung

von Palla¬

diumdraht

ein.2)

Das

Verbrennungsröhrchen,

das den

Palladiumdraht

enthält,

wird bis zum Glühen

erhitzt,

dann

wird das Gas

durchgeleitet.

Wink 1er

empfiehlt

an Stelle

des Drahtes

Palladiumasbest.3)

Dieser wird in einer Ka¬

pillarröhre

schwach

erhitzt,

das

Gasgemisch (Gasrest -f"

Luft) langsam darübergeleitet,

dann die

eingetretene

Kon¬

traktion gemessen. Die

richtige Temperatur

genau ein¬

zuhalten ist auch hier

schwierig, gewöhnlich

verbrennt noch etwas Methan.

E.

Jäger

führtediefraktionierte

Verbrennung

mit

Kupfer¬

oxyd

indie

Gasanalyse ein.4)

Schon früherbenützte Fresenius

Kupferoxyd,

um brennbare Gase zu verbrennen. Das ge¬

körnte

Kupferoxyd

wird in einerGlasröhre auf 250°

erhitzt,

dann wird das

Gasgemisch übergeleitet. Hauptvorteil ist,

daßman den

gesamten

Gasrest ohne

irgend

welche Sauer¬

stoffzufuhr benützen

kann,

daneben ist aber auch wieder der

Nachteil,

daß die Luft aus dem

Verbrennungsröhrchen

zuerst mit Stickstoff

verdrängt

werden muß.

Außer diesen

Verbrennungsmethoden

kommen zur

Wasserstoffbestimmung

wie

anfangs

erwähnt noch in

Betracht :

IL

Bestimmung

durch Occlusion und

Absorption.

Die

Jaquelinsche Methode,

metallisches NatriumundKa¬

liumzur

Absorption

zu

benützen,

bewährtesich

nicht.6)

Was-

') Annals of philosophy, 25, 428.

2) Ber 1878 11, 1123.

a) Winkler, Technische Gasanalyse.

4) Zeitschrift für Gasbeleuchtung 1898, 764.

5) Ann- chim- phys. 74, 203

(13)

serstoff wird zwar bei 200—300°

energisch absorbiert, dagegen

ist es

unmöglich,

die Gase ohne Rest aus dem

Absorptionsgefäß

zu

verdrängen,

da man bis

jetzt

keine

Sperrflüssigkeit besitzt,

die ihren Dienst vollkommen er¬

füllt.

Es ist dann

Hempel gelungen,

die

Eigenschaft

der

Platinmetalle,

Wasserstoff zu

occludieren,

für die Gasana¬

lyse

zu

verwenden.1)

Vor allem besitzt diese

Fähigkeit

das

Palladium,

das schon bei 100°

große Mengen

Wasser¬

stoff aufnimmt.

Hempel

verwendet oberflächlich

oxydier¬

ten Palladiumschwamm oder das noch wirksamere Palla¬

diumschwarz. Die

U-röhren,

in denen sich die Palladium¬

präparate befinden,

werden wie die bei den

Verbrennungs¬

methoden verwendeten

Verbrennungsröhren,

zwischen die

Gaspipette

und die Gasbürette

eingeschaltet.

Die U-röhre wird in 90—100° erwärmtes Wasser

gestellt,

das

Gasge¬

misch,

natürlich ohne

Luftzusatz, einige

Male

durchge¬

trieben. Nachdem man die

Kohlensäure,

mit der die U- röhre vor der Reaktion

gefüllt

war, um Fehler zu ver¬

meiden,

mit

Kalilauge

absorbiert

hat,

wird der Gasrest ge¬

messen. Nachder

Operation regeneriert

man dasPalladium

wieder. Trotz der einfachen

Apparatur

ist auch diese Me¬

thode für technische

Betriebsanalysen wenig geeignet,

da

die

Palladiumpräparate

sehr teuer sind und da durch den

Umstand,

daßdie im

Apparat

sichbefindliche Luftzuerstmit Kohlensäure

verdrängt

werden

muß,

die

Handhabung

der

Methode umständlich wird. Methan muß hier mit der

Explosionsmethode

bestimmt werden.

Eine ganz neue und genaue Methode führten Paal und Hartmann

ein,

indem sie Palladiumsol

benützten,

das vorweg

regeneriert wurde,

indem der Wasserstoff an unge¬

sättigte Verbindungen angelagert wurde.2)

Als

Kataly¬

sator wurde das

colloidale,

mit

protalbinsaurem

Natrium

') Hempel, Gasanalytische Methoden.

2) Ber.41, 804.

(14)

als Schutzcolloid versetzte Palladium verwendet. Störend wirkt der

Umstand,

daß die zur

Regeneration

des Palla¬

diumsols verwendete

wässrige Lösung

von

Natriumpikrat

stark

schäumt,

so daß man nach der

Absorption

sehr

lange

warten

muß,

bis der beim Schütteln entstehende Schaum verschwunden ist. Diesen Schaum kann man

zerstören,

indem man entweder

geringe Mengen

Alkohol einfließen

läßt,

oder indem man den Schaum durch ein

engmaschiges,

zwischen

Kugel

und

Kapillare

der

Absorp¬

tionspipette eingeschmolzenes

Platindrahtnetz treibt. Durch den Alkoholzusatz wird aber die

Absorptionskraft

der Lö¬

sung, oder besser

gesagt

die

katalytische Wirkung

des

Palladiumsols so

geschwächt,

daß diese

Lösung

nachher

nicht mehr

gebraucht

werden kann.

Die

guten Resultate,

die mit dem colloidalen Palla¬

dium erreicht

wurden,

veranlaßten uns, neben den nach¬

stehend beschriebenen

Nickelpräparaten

colloidales Nickel herzustellen zuversuchen. Es ist uns aber bis

jetzt

nicht

gelungen,

das nach dem Patent von Kalle

hergestellte,

mit

protalbinsaurem

Natrium als Schutzcolloid versetzte

Nickeloxydul

ohne Zusatz von Palladium zum Metall zu

reduzieren.1)

Unsere Versuche

gingen

nun

dahin,

das verhältnis¬

mäßig kostspielige

Paalsche Palladiumverfahren durch ein

billigeres,

fürdie technische

Analyse

inBetracht kommen¬

des Verfahren zu ersetzen. Den

Weg

hiefür wies uns die in den letzten Jahren so

gewaltig

entwickelt

„Oel- härtung".

Bei dieser Industrie werden

ungesättigte

Fett¬

säuren und deren

Derivate,

wie solche im

Tran,

Baum¬

wollsamen-, Oliven-, Sesam-, Lein-, Kokospalmöl vorliegen,

dann die Oelsäure und deren Derivate selbst durch Was¬

serstoffanlagerung

in

feste, gesättigte Verbindungen

über¬

geführt.

Diese

Oelhärtung

fußt auf den

epochemachenden

') D.R.P. 180729 und Ber.47, 2203.

(15)

Arbeiten von Sabatier und

Senderens.1)

Im Jahre 1897

erhielten sie durch

Synthese

aus

Aethylen

und Wasserstoff unter Zuhülfenahme von Nickel als

Katalysator

Methan.

Einige

Zeit

später gelang

es

ihnen,

Benzol zum

Hydroben-

zol zu

hydrieren,

Methan aus

Kohlenoxyd, Kohlendioxyd

und Wasserstoff herzustellen. Letzteres

Verfahren,

Her¬

stellung

von

Methan,

wird in der Gasindustrie

praktisch angewendet,

indem man laut Patentschrift Methan

kataly-

tisch aus

Handelsgas,

das von

Kohlendioxyd

befreit

ist, herstellt.2)

In erster Linie interessierten wir uns für die Ge¬

winnung

eines wirksamen

Katalysators.

B. Die für die „Oelhärtung" vorgeschlagenen Katalysatoren.

Als

erstes,

für die

Oelhärtung

in Betracht kommendes

Verfahren,

erschien das Normannsche Patent von der Firma

Leprince

& Sivecke in

Herford.3)

Dieses Verfahren wurde von Crosfield in

Warrington, England, erworben,

der es zu einem wirklich

praktisch

verwendbaren Ver¬

fahren ausarbeitete. Die Lizenz für Deutschland

ging

an die

„Germania-Oelwerke"

in Emmerich

über,

deren

große Fetthärtungsanlage

nachdemNormannschenPatent arbeitet ; in Oesterreich arbeitet eine Fabrik in

Aussig

nach diesem Verfahren. Nach dem Normannschen Patent werden un¬

gesättigte

Fettsäuren und deren

Glyceride

mit Hülfe von

reduziertem Nickel bei 180—200° in

gesättigte

Verbin¬

dungen übergeführt.

Das Nickel wird entweder in

loser, pulvriger

Form oder auf

geeigneten Trägern,

z. B. Bims¬

stein,

fein

verteilt,

verwendet.

Die

große Bedeutung,

die diese Industrie errang, rief eine Reihe vonPatenten und

Patentanmeldungen

für Ver-

') C. r. d.I'accad. 124, 1358-61. 132, 210-12. 134, 689—91.

-) D.R. P. 237499.

3 D. R.P. 141029.

(16)

besserung

der Kontaktmassen

hervor,

die sich zum Teil

in die Praxis

eingeführt

zu haben

scheinen,

zum Teil aber auch unverwertet

geblieben sind,

Platin- und Palladium¬

präparate

haben sich trotz der

günstigen Wirkungsweise

wegen der

allzugroßen Kostspieligkeit

nicht

eingeführt.

Eine

Verbesserung

des Normannschen Verfahrens soll nach C. und G. Müller dadurch erreicht

werden,

daß die

Metalle nach der Reduktion noch im

Kohlendioxyd geglüht werden,

wodurch die im Wasserstoffstrom wahrscheinlich entstandenen

Metallhydrüre

zersetzt und in reine Metalle

umgesetzt

werden

sollten.1)

Bedford und Erdmann

schlugen

vor, an Stelle von reduziertem Nickel das

Oxyd

oder besser

oxydulhaltiges Nickeloxyd

zu

verwenden.2)

Ob nun das metallische Nickel oder das

Nickeloxyd

als

Katalysator wirke,

darüber

herrschen verschiedene Ansichten. Nach Bedford und Erdmann ist nicht das reduzierte

Nickel,

sondern des Nickel¬

oxyd

nebst

Suboxyd WasserstoffÜberträger. *)

Nach ihrer

Ansicht entsteht zunächst aus dem

Oxyd

eine

niedrigere Oxydationsstufe,

ein

Suboxyd,

dem nach Beilud und Co- relli die Formel NÎ2 0 zukomme. Unter besonderen Umständen könnten aber auch noch

Suboxyde

anderer

Zusammensetzung

entstehen. Als

Zwischenphasen

kämen

in Betracht:

1. die

Additionsverbindungen:

! HC —Ni

\

0

/

HC —Ni

!

y) Franz. Pat 45 070

2) Franz.Pat 436295 und 18122.

3) Journal für prakt Chemie 1913, 425-455 HNi

\

und 0

/

HNi

(17)

Die letztere soll den Wasserstoff ganz lose

gebunden enthalten.

2. Durch das

Suboxyd

findeeine

Zerlegung

vonWasser

statt, wodurch

dann der so

entstehende,

naszierende Was¬

serstoff auf die

ungesättigte Verbindung

einwirke.

Ni

\

0

-f

H2 0 > 2NiO

-f-

H2

/ /

Ni

Durch den

zugeführten

molekularen Wasserstoffwerde dann das

gebildete Oxyd

wieder zum

Suboxyd reduziert,

das wieder eine

Zerlegung

von Wasser bewirke und so

fort. Auf alle Fälle entstehe kein metallisches

Nickel,

da der

wiedergewonnene,

entfettete

Katalysator

keine elek¬

trische

Leitfähigkeit

mehr besitze und mit

Kohlenoxyd

kein

Nickelkarbonyl

mehr bilde. Es können

daher,

so

fügen

die Autoren

bei,

zur

Härtung

auch

Hydrate, Karbonate, organische Nickelsalze,

wie zum

Beispiel

Formiat und

Acetat,

verwendet werden.

Zu ganz

entgegengesetzter

Ansicht sind

neuerdings

W.

Meyer

und G. Bartels

gekommen.1) Metalloxyde

sind

nach diesen Forschern nur dann als

Katalysatoren

wirk¬

sam bei der Reduktion

ungesättigter Fettsäuren,

wenn sie vorher zum Metall reduziert worden sind. Die Autoren wiesen die

Bildung

und das Vorkommen von metallischem Nickel in dem als

Katalysator gebrauchten Nickeloxyd nach,

unterandermauch durch

Bildung

von

Nickelkarbonyl.

Die

Härtung geht

bei

Anwendung

von metallischem Nickel

von

Anfang

an viel schneller vor

sich,

als bei

Verwendung

von

Nickeloxyd.

In der Praxis

genügt

eine

Temperatur

von 180° zur

Uebertragung

des

Wasserstoffes,

bei Nickel¬

oxyd

ist eine solche von 250° erforderlich. Es kann nicht ') Journal f. prakt Chemie 1914, 290.

(18)

anerkannt werden,

daß die nach Erdmann und Bedford

hypothetischen Zwischenprodukte

entstehen.

Nun hat auch Normann in einer

längeren Abhandlung nachgewiesen,

daß in allen Fällen bei der

Hydrierung ungesättigter Verbindungen

mit

Nickelpräparaten

als Ka¬

talysatoren

reduziertes Nickel

entstehe,

das dann die An¬

lagerung

des Wasserstoffes

bewirke.1)

Die

Bildung

von

metallischem Nickel wies er nach: 1.

analytisch

durch Be¬

stimmung

des mit verd. Schwefelsäure und dem Nickel¬

präparat

entwickelten Wasserstoffes und durch

elektroly¬

tische

Bestimmung

des Gesamtnickels. Durch einfache

Ueberlegung

stellt Normann

fest,

daß

unbedingt

metallisches Nickel vorhanden sein müsse. 2. Durch

Bestimmung

der

elektrischen

Leitfähigkeit,

und 3. durch

Bildung

des Nickel-

karbonyls.

Zu ähnlichen

Ergebnissen

kamen auch wir im

Laufe der

Untersuchungen

betr.

Wasserstoffabsorption

; mit metallischem Nickel hatten wir immer bessere Resul¬

tate als bei

Anwendung

von

Nickeloxyd.

In der Absicht

festzustellen,

was

eigentlich

bei der

Hydrierung

unge¬

sättigter Verbindungen

in

Gegenwart

von

Nickelpräparaten

als

Katalysator

die

Anlagerung

des Wasserstoffes

bewirke,

führten auch wir mit den

verschiedenen,

zu Wasserstoffab¬

sorptionsversuchen

benützten

Nickelkatalysatoren

Oelhär-

tungen

durch. Dann wurden die

angewandten

Ka¬

talysatoren

nach dem Gebrauch auf ihren Gehalt an red.

Nickel untersucht. Verwendet wurde

Oelsäure,

deren Jod¬

zahl nach Hübl-Waller zu

89,1 gefunden

wurde.

Wir härteten in

großen,

mit

eingeschliffenen Stopfen

versehenen

Reagenzgläsern,

die wir im Luftbad auf die

bestimmte

Temperatur

erhitzten. Das Wasserstoffzulei¬

tungsrohr

Wurde in der Axe bis dicht auf den Boden ge¬

führt,

um eine intensive

Bewegung

der zu

hydrierenden

') Chem Zeitg 1915, 29.

2

(19)

Wasserstoff war

sorgfältig gereinigt

und

getrocknet.

Vor

dem Gebrauch entwässerten wir die Oelsäure

vollständig,

indem wir sie unter Durchleiten von Wasserstoff zirka 1 Stunde auf 200° erhitzten.

Wir

beobachteten,

um dies voraus zu

nehmen,

bei

allen Versuchen mit

Nickelsalzen,

daß diese Salze

zuerst,

bevor eine

Wasserstoffanlagerung

an die Oelsäure statt¬

fand,

zersetztwerden

mußten,

was

gewöhnlich

nicht unter 240°

geschah.

Indem fortwährend Wasserstoff

durchge¬

leitet

wurde,

bildete sich reduziertes

Nickel,

das dann den Wasserstoff

übertrug.

Sehr deutlich

zeigt

sich diese Zer¬

setzung

bei

Anwendung

von Nickelborat als

Katalysator.

Die verschiedenen

Hydrierungsversuche

werden im Fol¬

genden

näher beschrieben.

Hydrierung

der Oelsäure mit Nickelborat nach

Schönfeld.1)

Das Nickelborat wurde vor dem Gebrauch nach der Vorschrift von Schönfeld im Wasserstoffstrom

längere

Zeit

auf 300°

erhitzt,

um 5 Mol Kristallwasser

abzuspalten,

das

6. Mol bleibt

hartnäckig

zurück. Nach dem Erkalten im Wasserstoffström wurden 3 gr. des Produktes in 100 gr.

Oelsäure

gebracht,

und das Gemisch unter Durchleiten

von Wasserstoff während 3 Stunden auf 250° erhitzt.

Dann filtriertenwir die heiße

Flüssigkeit

durch einen Hei߬

wassertrichter,

wuschen den

Rückstand,

den

Katalysator,

mit Benzol aus, lösten ihn in Salzsäure und bestimmten

aus ammoniakalischer

Lösung elektrolytisch

das Gesamt¬

nickel.

Von

0,6562

gr. des

entfetteten, gebrauchten Kataly¬

sators wurden auf diese Weise

0,5234

gr. als metallisches Nickel bestimmt. Durch Glühen einer Probe dieses ent-

') Seifensiederzeitung 1914, 945.

(20)

fetteten

Katalysators

im Wasserstoffstrom konnte

nachge¬

wiesen

werden,

daß der Gewichtsunterschied des elektro¬

lytisch gefundenen

Nickels

gegenüber

der

abgewogenen Menge

des

Katalysators

nur durch

gebundenen

Sauerstoff

hervorgerufen

wurde =

0,1328

gr. Oä. Nimmt man an, der Sauerstoff sei als NiO

vorhanden,

so binden diese

0,1328

gr. O2 =

0,4904

gr.Ni.

Der

Katalysator

bestand

also

im Moment der Unter¬

suchung

aus

25,4 %

red. Nickel und aus

74,6 %

NiO. Bor¬

säure konnte im

Katalysator

nicht mehr

nachgewiesen

werden.

Aus der heißen filtrierten Oelsäure schied beim Stehen ein weißes Pulver aus, das sich nach dem Entfetten und Trocknen als reineBorsäure identifizieren ließ. Aus Wasser kristallisierte sie in

perlmutterglänzenden

kleinen Blätt¬

chen aus.

Der

Nickelgehalt

der mit Wasserstoff behandelten Oelsäure wurde nach dervon Schönfeld

angewandten

Me¬

thode bestimmt. Wir veraschten

je

5—10 gr. der

Oelsäure,

behandelten den Rückstand mit Salzsäure und bestimmten dann

elektrolytisch

aus der ammoniakalischen

Lösung

das Nickel. Nach

dreistündigem

Durchleiten von Wasserstoff

betrug

der

Nickelgehalt 0,03 %,

die Jodzahl sank nur auf 75. Die

Härtung geht

sehr

langsam

vor

sich, langsamer

als bei

Anwendung

anderer Nickelsalze wie z. B. Nickel-

formiat,

da diese sich rascher zersetzen als das Nickel¬

borat.

Härtungsversuche

mit reduziertem Nickel nach Norm

ann.1)

Verweüdet wurden 3

%

des zur

Wasserstoffabsorption angewandten

reduzierten Nickels. Die Resultate sind

gut.

Die

Temperatur

wurde während der ganzen Versuchs¬

dauer auf 180—190°

gehalten.

Interessant ist das Ver- ') D. R. P. 141029.

2*

(21)

halten des Nickels als Metall

gegenüber

der Säure. Nach

1/i

Stunden besaß die Oelsäure die Jodzahl

88,1

und einen

Nickelgehalt

von

0,46 °/«,

nach 3 Stunden die Jodzahl 54 und einen

Nickelgehalt

von

0,02 %,

nach 4

7*

Stunden die Jodzahl 37 und einen

Nickelgehalt

von

0,005 %• Gegen

das Ende der

Härtung

schied sich das Nickel in Form

leichter Flocken aus, die schön

grün gefärbte

Oelsäure

verwandelte sich in ein schwach

gelb gefärbtes

festes

Produkt.

Benützt man zur

Hydrierung

oberflächlich mit redu¬

ziertem Nickel versehenes

Asbestpulver,

so

geht

die Här¬

tung infolge

der von

Anfang

an viel feinern

Verteilung

des Nickels viel rascher vor sich. Dieses

Nickelpräparat

wurde

hergestellt,

indem man

Asbestpulver

mit Nickel¬

nitratlösung tränkte,

etwas

auspreßte, glühte

und im Was¬

serstoffstrom bei 330—340°

sorgfältig

reduzierte.

Hydrierung

mit

Nickeloxyd

als

Katalysator

nach

Erdmann.1)

Ein Versuch wurde bei einer konstant auf 200° ge¬

haltenen

Temperatur

mit 3

% Nickeloxyd durchgeführt.

Gegenüber

der Wirksamkeit des reduzierten Nickels trat

nun ein bedeutender Unterschied zu

Tage.

Nach 4stün-

digem

Durchleiten des Wasserstoffes sank die Jodzahl nur

auf

71,85 gegenüber

der Jodzahl 37 bei

Verwendung

von

reduziertem

Nickel,

der

Nickelgehalt

der Oelsäure

betrug 0,03 °/o.

Nach 9 Stunden bestimmten wir die Jodzahl zu

36,75, Nickelgehalt 0,005 %.

Bei einem andern Versuch

steigerten

wir die

Tempe¬

ratur

gleich anfangs

auf 240°. Schon nach 4 Stunden

sank die Jodzahl auf

45,

nach einer weitern Stunde auf 40.

Nickelgehalt

der Oelsäure

0,007 %.

Die

Analyse

des

gereinigten gebrauchten Katalysators ergab

an

Oxyden

einen Gehalt von

51,58%

und an re-

') Franz. Patent 436295 und 18122.

(22)

duziertem Nickel einen solchen von

48,42 °/o,

während bei dem

ungebrauchten Katalysator

der Gehalt an

Nickeloxyd

rund 97

°/o

und an reduziertem Nickel rund 3

°/o betrug.

Versuche mit

Nickelhydroxydul

lieferten ein schlechtes

Ergebnis.

Bei

Anwendung

von 3

% Hydroxydul

bei 230°

war nämlich nach

27stündigem

Durchleiten von Wasser¬

stoff die Jodzahl immer noch 54.

Hydrierung

mit Nickelkarbonat und Nick elf

ormiat.1)

und

2)

Bei Gebrauch dieser

grüngefärbten Katalysatoren

be¬

merkten wir bei 230°

gleich

zu

Anfang

der

Hydrierung

eine starke

Gasentwicklung,

die

Katalysatoren

färbten sich braun bis schwarz. Die

Analyse

der entfetteten

Kataly¬

satoren

ergab

die Anwesenheit von reduziertem Nickel neben

Oxyd

und

Suboxyd,

während Karbonat und Formiat

vollständig

fehlten.

Zum

qualitativen

Nachweis des reduzierten Nickels führten wir unter allen

Vorsichtsmaßregeln

die

Karbonyl-

reaktion in der mit Wasserstoff behandelten Masse selbst

durch,

indem wir das

Hydrierungsgemisch

unter fort¬

währendem Durchleiten von Wasserstoff auf 50° abkühlten.

Dann ersetzten wir den Wasserstoffstrom durch einen

Kohlenoxydstrom.

Nach kurzer Zeit bildete sich Nickel-

karbonyl,

das wir in einer erhitzten Glasröhre zur Zer¬

setzung brachten,

das Nickel schied sich als

Nickelspiegel

aus,

Kohlenoxyd

mit etwas

Karbonyl

entwich. Für die

Karbonylreaktion

soll die

Temperatur

des

Oelsäurege-

misches nicht über 60°

gesteigert werden,

da sonst schon

in dem Gemisch das Nickel wieder

abgeschieden

wird.

Aus diesen Versuchen

ergibt

sich mit Bestimmtheit die

Richtigkeit

der schon früher erwähnten

Ansicht,

daß

*) D. Pat.Anmeldg. 8952-

*) Zeitschrift für angewandte Chemie, 1914, 522-

(23)

das reduzierte Nickel als

Katalysator

wirke und nicht das

Oxyd.

Die

Anwendung

von Nickelsalzen als

Katalysatoren

kann der

Oelhärtung

insofern

gewisse

Vorteile

bieten,

als

die

Zersetzung

der Salze mit

nachfolgender

Reduktion in der zu

hydrierenden

Masse selbst eine feinere

Zerteilung

des Nickels bewirkt und als eine

allfällige Vergiftung

des

eben doch ziemlich

empfindlichen

reduzierten Nickels ver¬

hindert wird.

Die

Frage

der

Wirkungsweise

von metallischem Nickel und von

Nickeloxyd

ist auch deshalb

wichtig,

weil alle

Oelhärtungsverfahren,

die mit Nickel als

Katalysator

ar¬

beiten,

entweder vom Normannschen metallischen Nickel¬

oder vom Erdmannschen

Nickeloxydverfahren abhängen.

Der wirksame

Katalysator

ist da überall entweder das

reduzierte metallische Nickel oder das

Nickeloxyd.

Falls

es sich als

richtig erweist,

daß das Nickel als solches die

Katalyse verursacht,

so sind alle dem NormannschenVer¬

fahren

nachfolgenden

Patente von diesem

abhängig

und

daher ohne besondere

Abmachungen ungültig.

Nach einem

englischen

Patente

reduziert

man eine

Metallverbindung

so, daß eine

Verbindung

entsteht mit

weniger

Sauerstoff als NiO

besitzt.1)

Durch Glühen von NiO erhaltenes

Nickeloxyd

wird entweder bei

mög¬

lichst

niedriger Temperatur

reduziert

(230—270°), je niedriger

die

Temperatur,

desto mehr

Suboxyd entsteht,

oder bei 340°

vollständig

reduziert und bei 3Q0—600° mit Luft oder mit

Sauerstoff,

mit indifferentem Gase

(Stick¬

stoff) verdünnt, sorgfältig oxydiert,

um lokale

Erhitzung

zu vermeiden. Diese würde die Wirksamkeit des

Kataly¬

sators

beeinträchtigen.

Ein weiteres

englisches

Patent

empfiehlt

als

Kataly¬

sator

Schwermetallseifen,

die aus Fetten oder Fettsäuren

hergestellt sind,

deren

Schmelzpunkt

höher

ist,

als der-

>) Engl. Patent 4702.

(24)

jenige

der herzustellenden

Verbindung.1)

Die Seife wäre

in Pulverform mit dem Oel zu. vermischen.

Nach einem andern

Vorschlag

wird

empfohlen,

unge¬

sättigte

Fettsäuren und deren Ester unter

Verwendung

von Metallsalzen

organischer

Säuren mit reduzierenden Gasen zu behandeln. In Brake in

Oldenburg

soll eine

große Anlage

denBetrieb nach diesem Verfahren

eröffnen.2)

Mit Nickelkarbonat als

Katalysator

nach Fuchs und Granichstädt soll in Oesterreich und

Norwegen gearbeitet werden.8)

Ein

Patent,

das sich wieder mit metallischem Nickel

befaßt,

ist dadurch

gekennzeichnet,

daß das als Kontakt¬

substanz benützte Nickel durch

Zersetzung

von Nickel-

tetrakarbonyl

gewonnen

wird.4) Nickelkarbonyl

oder kar-

bonylhaltige

Gase werden in das über den

Zersetzungs¬

punkt

des

Karbonyls erhitzte,

der

Hydrierung

zu unter¬

werfende Material

eingeleitet.

Das auf diese Weise aus¬

geschiedene

Nickel ist so

fein,

daß es

sich,

wie wir bei

unsern Versuchen selbst

bemerkten,

aus einer

Suspension

erst nach

stundenlangem

Stehen absetzt. Ein Teil des

Nickels wird kolloidal

gelöst.

Soviel wir erfahren

haben,

hat sich diese Methode nicht bewährt oder wird

wenig¬

stens

nirgends verwendet,

da

wahrscheinlich,

wie wir selbst

beobachteten,

das bei der

Zersetzung

entweichende Kohlen¬

oxyd

einen störenden Einfluß auf das Nickel

ausübt,

den

Katalysator vergiftet.

Diese

Zersetzung

der

Metallkarbonyle

bei höherer

Temperatur

benützte

neuerdings

Wa. Ostwald zur Dar¬

stellung

verschiedener

Metallsole.5)

J) Engl.Pat.Seifensiederzeitung 1913, 904.

3i D. Pat.Anmeldg. 8952.

:!) Zeitschrift f. angew Chemie 1914, 522.

4) D.R. P. 241823.

») Zeitschrift für Kolloidchemie 1914, 204.

(25)

Neuerdings

wurde

empfohlen,

an Stelle von

Nickel,

Kobalt etc. das

verhältnismäßig billig

herzustellende

amorphe

Bor zu

verwenden,

als wirksames

Zwischenpro¬

dukt soll Borwasserstoff

entstehen.1)

Ueber eine Verwen¬

dung

dieses Produktes ist uns nichts bekannt.

Kurz vor Abschluß

vorliegender

Arbeit ist von H.

Schönfeld ein neuer

Katalysator, Nickelborat,

zur

Hydrie¬

rung

ungesättigter

Fettsäuren und deren

Glyceride

em¬

pfohlen

worden

*) (s.

S.

18).

Wir

gingen

nun an die

Herstellung

verschiedener

Katalysatoren,

um den wirksamsten für unsere Zwecke verwenden zu können.

') D.Pat.Anmeldg.41408.

-) Seifensiederzeitung 1914, 945.

(26)

Experimenteller

A. Darstellung der Katalysatoren.

Reinigung

des verwendeten Wasserstoffes :

Der

Wassersoff,

sowohl zur Reduktion des

Kataly¬

sators wie auch der bei den

Absorptionsversuchen

ge¬

brauchte,

wurde immer

sorgfältig gereinigt.

Der Wasser¬

stoffstrom

passierte

zuerst eine

Lösung

von

Kaliumper¬

manganat,

dann

Natronlauge,

weiter konzentrierte Schwe¬

felsäure,

dann eine

glühende Kupferspirale

und zuletzt

eineWaschflasche mit festem

Natriumhydroxyd,

um Feuch¬

tigkeit

zurückzuhalten.

Zuerst wurde das Normannsche

Oelhärtungsverfahren

auf seine Verwendbarkeit

geprüft.

Im

Gegensatz

zu den

Mengenverhältnissen

bei diesem

Verfahren,

wo

ja begreif¬

licherweise Wasserstoff im Ueberschuß in die zu redu¬

zierenden Massen

eingeleitet wird,

mußten wir bei den

Absorptionsversuchen

mit einem

abgemessenen

Gasvo¬

lumen

arbeiten,

nahmen

dagegen

einen

großen

Ueber¬

schuß an

ungesättigten Verbindungen,

was für die Erzie¬

lung

einer raschen und

vollständigen Absorption

des Wasserstoffes als

günstig

erscheint.

Der

Nickelkatalysator

wurde gewonnen durch Glühen

von

nickelnitrathaltiger Zuckerlösung (Pat. Erdmann).

Durch

nachfolgende

Reduktion des so erhaltenen

Oxydes

bei 310—340° wurde dann das Nickelmetall

hergestellt.

(27)

In 500 ccm

Nickelnitratlösung

vom spez. Gewicht

1,6

wurden 90 gr.

gepulverter

Zucker

eingetragen.

Diese

Lösung

ließen wir

langsam

in einem

rotglühenden

Nickel¬

tiegel eintropfen,

wobei

jeglicher Luftzug sorgfältig

ver¬

mieden werden mußte. Es wurde immer so

lange erhitzt,

biskein

Stickstoffdioxyd

mehr entwich. Das sehr lockere Produkt enthielt nun neben

Nickeloxyd

auch reduziertes metallisches

Nickel,

ca.3

% (s.

S.

20).

ZurReduktion wurde dieses

Gemiscji

in

gereinigtem

Wasserstoff im Verbren¬

nungsofen

erhitzt. Da die Reduktion mit kleinen Portionen vorgenommen

wurde,

so konnte die

Reduktionstemperatur

mit einem

Thermometer,

dessen

Quecksilbergefäß

in die zu

reduzierende Masse

eingebettet

war, genau kontrolliert werden. Die Reduktion wurde mit kleinen

Mengen

durch¬

geführt,

weil das Produkt der

großen

Selbstentzündbarkeit halber ohne besondere

Vorsichtsmaßregeln

nich

lange

haltbar ist. Eine

vollständige

Reduktion dauert zirka 3

Stunden,

die

Temperatur

darf 340° nicht

übersteigen.

Es

wurde nämlich die

Beobachtung gemacht,

daß eine nie¬

drigere Temperatur

eine

Verminderung

der

Haltbarkeit,

eine höhere

Temperatur

eine

Verminderung

der Wirksam¬

keit des

Katalysators

zur

Folge

hat.

Einige

Proben wurden nach C. & G.

Meyer

anstatt im Wasserstoffstrom im

Kohlendioxydstrom abgekühlt.

Um das Verfahren von Wimmer und

Berkeley,

An¬

wendung

von

organischen Nickelsalzen,

zu

prüfen,

stellten wir Nickelformiat und Acetat her aus

Nickelhydroxydul, Nickelkarbonat,

Ameisensäure und

Essigsäure.

Das aus¬

gefällte

Salz wurde

getrocknet

und dann in kleinen Por¬

tionen

verwendet,

zum Teil mit Oelsäure und zum Teil mit Oleat als

Absorptionsmittel.

Eine

Absorptionswirkung

konnte nicht beobachtet

werden,

da wir die

Temperatur

nicht über 100°

steigerten.

Vorteile können wir in diesem Verfahren nicht

erblicken,

es sei

denn,

wie schon auf Seite 22

gesagt wurde,

daß durch die

Zersetzung

dieser

(28)

Salze eine feinere

Zerteilung

des Nickels zu Stande kommt.

Jedenfalls wirken diese Nickelsalze nicht

unmittelbar,

son¬

dern sie müssen eben zuerst zersetzt und zu Nickel redu¬

ziert werden.

Die

gleiche Erfahrung

machten wir bei

Anwendung

von Nickelkarbonat als

Katalysator

nach Fuchs und Gra-

nichstädt. Auch da tritt erst bei höherer

Temperatur

eine

Zersetzung

und Reduktion ein.

Das Verfahren von A. de

Kadt, Verwendung

von

Schwermetallseifen,

leidet auch an diesem Uebelstand.

Wir stellten Niokelstearat

her,

erhielten aber gar keine für unsere Zwecke verwendbare Resultate.

Es wurde auch

versucht,

Nickel in Form von Nickel¬

oleat zu verwenden. Trotz

langem

Erhitzen mit Natrium-

oleatlösung gelang

es

nicht,

eine

Verteilung

des in Wasser

unlöslichen Nickelsalzes zu

bewirken,

sodaß auch keine

Absorptionsversuche

mit solchem Nickelsalz als

Katalysator ausgeführt

werden konnten. Nickeloleat wurde

hergestellt,

indem Oelsäure mit

überschüssigem Nickelhydroxyd längere

Zeit erhitzt wurde. Beim Abkühlen erhält man ein

grünes

zähes

Produkt,

das nicht verreibbar ist. Das verwendete

Präparat

war ein Gemisch von

97,6 %

Nickeloleat und

2,4 °/o Nickelhydroxyd.

Amorphes

Bor benützten wir in

Verbindung

mit

Oleat,

Oelsäure und

Acrylsäure.

Wir stellten

amorphes

Bor

her,

indem wir 50 gr. Borsäure mit 30 gr. Natrium in einen

glühenden Tiegel

aus Gußeisen

brachten,

dazu

fügten

wir

30 gr.

getrocknetes

Natriumchlorid. Nach der Reaktion gössen wir den

Tiegelinhalt

in mit Salzsäure

angesäuertes Wasser,

die borsauren Salze werden

gelöst,

das

amorphe

Bor wird nicht

angegriffen,

filtrierten ab und trockneten auf einem Tonteller bei

Zimmertemperatur. Resultate,

die uns zur

Anwendung

dieses

Katalysators bewegen

konnten,

erhielten wir nicht.

(29)

Das Verfahren von

Schönfeld,

Nickelborat als Kata¬

lysator

zu

benützen, eignet

sich nach unsern

Erfahrungen

nicht für

Absorptionen

des Wasserstoffes mit Oleat. Ent¬

wässern nützt

nichts,

da durch das "Wasser der Oleat-

lösung

sofort wieder eine

Anlagerung

des Kristallwassers stattfindet. Beim Schütteln entseht ein so zäher

Schaum,

daß es

unmöglich ist,

denselben selbst durch Zusatz von

größern Mengen

Alkohol zu zerstören.

B. Apparatur.

Als

Absorptionsgefäß

benützten wir zuerst die ge¬

wöhnliche

Hempelsche Gaspipette

mit

Quecksilberabschluß, nachher, bei

den

Absorptionsversuchen

mit

Oleat, gingen

wir zu einer einfachen

Kugelpipette über,

mit

Quecksilber

als

Sperrflüssigkeit,

die sehr

bequem

zu handhaben war.

Bei

Anwendung

der

Oelsäure,

des

Oliven-,

Sesam-

und anderer Oele als

Absorptionsflüssigkeit

wurde der zu

absorbierende Wasserstoff in einer

Quecksilberbürette

ab¬

gemessen, wodurch wir dann bei der

Absorptionspipette

auch in der

Kapillare

einen

Quecksilberabschluß

erhielten.

Die mit einem

abgemessenen

Volumen Wasserstoff be¬

schickte

Absorptionspipette

wurde in einem

Dampfbad

erhitzt,

das auf einerSchüttelmaschine

geschüttelt

wurde.

(30)

Die durch

Absorption eingetretene Volumverminderung

wurde durch

Quecksilberzugabe ausgeglichen.

C. Absorptionsversuche.

Im

Nachfolgenden

wird über die erreichten Resultate Auskunft

gegeben.

I. Oelsäure als

Absorptionsflüssigkeit.

Ci- H».i COOH.

o)

Als

Katalysator

:

Nickeloxyd

aus

nickelnitrathaltiger Zuckerlösung

nach Erdmann.

Bei einem Versuche wurden 100ccm Oelsäuremit3° o

Nickeloxyd

aufs

innigste

vermischt in die

Gaspipette eingefüllt.

Es wurden

10,8

ccm Wasserstoff bei 90"

unter 20 cm

Quecksilberhöhe

3 Stunden

lang geschüt¬

telt. Die

Volumverminderung betrug

:

5,8

ccm =

53,7 a/o

Bei einem andern Versuch mit 5

7» Nickeloxyd

wurden unter

gleichen Bedingungen

wie vorhin von

10,8

ccmWasserstoff nur 3 ccm absorbiert =

'27,7 °/o

Mit

Nickeloxyd

von Kahlbaum erhielten wir bei

Temperaturen

von 98° keine

günstigeren

Resultate.

b) Als

Katalysator:

Nickel aus

Nickeloxyd

im Wasser¬

stoffstrom reduziert und darin erkaltet. Die Oelsäure wurde wieder mit dem

Katalysator

vermischt in die

Pipette eingefüllt.

Die Resultate sind in

folgender

Tabelle

zusammengestellt.

%Ni Temp. Anfanjsvoinmen H,

EMvoinmen

H. Alisorptionin7o ScMtteldanei

0,2

98°

9,8

ccm 7 ccm

28,6 7o

4 Stunden

0,8

98»

10,4

6,9

33,6 %

3

0,8

98°

10,4

5,2

50

%

4

0,8

98°

10,2

3,0

70,6 %

4

1 98°

10,6

1,5

85,8 7o

3

1 98°

8,6

3

67,4 >

3

5 98°

10,0

2 80

7'o 1

2

5 98fl

10,1

3

70,3 >

2

(31)

r) Als

Katalysator

: Nickel aus

Nickeloxyd

im Wasser¬

stoffstrom

reduziert,

im

Kohlendioxydstrom geglüht

und darin

abgekühlt. (C.

& G.

Meyer.)

Zuerst wurde ein Versuch mit 1

%

Nickel und 10

ccm Wasserstoff

gemacht.

Nach

vierstündigem

Schüt¬

teln bei

Zimmertemperatur, 15°,

und bei Druck von

20 cm

Quecksilberhöhe

war noch keine Volumver¬

minderung

zu konstatieren.

Mit 5

%

Nickel wurden durch

dreistündiges

Schüt¬

teln bei 98° und bei 20 cm

Quecksilberhöhe

von

10,4

ccm Wasserstoff nur

3,2

ccm absorbiert =

30,7

% Mit 5no Nickel wurden durch

vierstündiges

Schüt¬

teln unter

gleichen Bedingungen

von

10,8

ccm Wasser¬

stoff 9 ccm absorbiert =

83,9 %

Mit

Oliven-, Sesam-,

Baumwollsamenöl als

Absorptions¬

flüssigkeit

erhielten wir noch schlechtere Resultate. Leinöl ist wegen der

großen

Viscosität gar nicht verwendbar.

Die Resultate mit Oelsäure und den verschiedenen Oelen als

Absorptionsmittel

und mit den

Nickelpräparaten

als

Katalysatoren

waren also ganz

unbefriedigend.

Zur un¬

genügenden Absorption

des Wasserstoffes kommt noch das

unsaubere, schmierige

Arbeiten. Die Oelsäure

greift

die

Gummiverbindungen

stark an und

verunreinigt

das

Quecksilber,

die

Absorptionsgefäße

sind

schwierig

und

umständlich zu

reinigen.

Das mit

Kohlendioxyd

behandelte

Nickel

amalgamiert

sich stark mit dem

Quecksilber,

was

mit dem im Wasserstoffstrom

abgekühlten

nicht in dem

Maße der Fall ist.

Weiter wurde die

Absorptionsfähigkeit folgender

un¬

gesättigter Verbindungen geprüft

:

II.

Acrylsäure

: CH2 =

CHCOOH,

hergestellt

aus Acrolein durch

Oxydation

mit

Silberoxyd

und

nachfolgender

Destillation des Natriumsalzes mit Schwefelsäure.

Abbildung

Tabelle zusammengestellt.

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