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295 ff.) eine Übersetzung lo derselben

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263

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Samuel A. B. Me rcer, The Ethiopic Liturgy, its Sources,

Development, and present Form. Milwaukee, London 1915.

XVI, 487 SS. 80.

Das vorliegende Buch führt von den öffentlichen Gebeten früher s

vorchristlicher Jahrtausende und Jahrhunderte üher die frühchrist¬

liche Zeit hinweg zur äthiopischen Liturgie der Gegenwart und

schließt mit der photographischen Wiedergabe einer dem Verfasser

gehörigen, aus der Gegenwart stammenden äthiopischen Liturgie-

Handschrift (S. 393—465). Voraufgeht (S. 295 ff.) eine Übersetzung lo

derselben. Auf die Wichtigkeit der äthiopischen Literatur für

liturgische Studien hat u. a. Guidi hingewiesen, Oriens cbristianus, Jahrg. 1911, S. 20: ,Un aiuto per tale studio si ha nella letteratura etiopica, maggiore forse di quello che potrebbe credersi". Femer V. d. Goltz in Zeitschr. für Kirchengeschichte, Bd. 27, S. 1 ff. ünd als 15 ein diesen Studien freilich ganz fernstehender möchte ich glauben,

daß auch, die umfassende Arbeit Mercer's nicht nutzlos gewesen ist.

So weise ich für die äthiopische Literaturgeschichte auf S. 290 hin.

Völlig unzureichend sind aber zur Zeit noch des Verfassers

Kenntnisse der äthiopischen Sprache. Die von ihm hier verübten 20

zahlreichen Übersetzungsfehler wirken zuweilen wie erheiternde

Scherze. <Dj,?»ft-><; : -t-anfP •■'t^Cdl •• K^f^tf •• -tihöfl > MfiOf 1 (O

iiÖPC ' übersetzt Mercer ,and after the oblation is received , it

is not fitting that he break it with his hands or feet"; weiter flin^d : a»•ft'^ i 'flM ••••nA.d ' aih:^p ' HMflA ■•h^V •■tn+^Vin ' rh 25 A ' "flJiAil* ' n^nd shall come among us eating and drinking , but he shall not stand and associate with women" ; weiter . . . {BM\K '

■hh ••• f'^MxX^ ■•(\i.&\r^r\\ ■■h-ttib^ •■AN-fl « (Dweiß: • <dod->^a i 4.^/1:

,and npon those who minister, in thy glorious fear, to the Father etc."

Dies und noch manches andere allein auf S. 373 = 465. Bei der so

großen Liebe, mit der Verfasser sich offenbar in sein Thema ver¬

senkt hat, wird es ihm später vielleicht möglich sein, eine kritische

Ausgabe statt einer Photographie zu veranstalten, und dabei auch

der von ihm S. 142 angeregten Frage näher zu treten, ob die

äthiopische Liturgie direkt aus dem Griechischen, oder indirekt aus S5

dem Koptischen übersetzt sei. p Praetorius

(2)

264 Anzeigen.

Johann Jacob Meyer: Das Wetb im altindischen, Bhioa.

Ein Beitrag eur indischen und sur vergleichenden Kultur¬

geschichte. Verlag von Wilhelm Heims, Leipzig 1915.

XVm + 440 SS. M. 15.—, gebunden M. 18.—.

6 Der Verfasser, der nach längerem Schweigen wieder mit einem

großangelegten Werke hervortritt, nimmt in dem. Kreise der Fach¬

genossen eine eigenartige Stellung ein ; wenn nämlich — um mit

den Indern selbst zu reden — fast alle übrigen Indologen sich nur

mit dharma und artha befassen, hat er einzig und allein dem käma

10 und damit zusammenhängenden Gebieten sein Interesse zugewandt

und seinen großen Scharfsinn und staunenswerte Kenntnisse der

Erforschung der indischen Lehren über Weib und Liebe gewidmet.

Ich erinnere nur ganz kurz an seine vorhergehenden Werke, die

Übersetzungen von Dandin's Daiakumäracarita, Ksemendra's Sama-

16 yamätfkä und Dämodaragupta's Kuttanimata sowie von Jacobi's

„Ausgewählten Erzählungen in Mähärästri'^) — alles Werke, die

von einer nicht zu übertreffenden Geschicktheit des Übersetzers und

und einer sehr großen Gelehrsamkeit zeugen. Besonders die „Hindu

Tales* können von der Porschung wegen des in den Anmerkungen

20 zusammengetragenen reichen Materials nicht in gebührendem Maße

geschätzt werden — und sind es vielleicht auch nicht geworden,

was wohl z. T. von der etwas unsystematischen Abfassungsart ab¬

hängt. Gerade als Übersetzer klassischer und damit zusammen¬

hängender Sanskritliteratur hat aber Dr. J. J. Meyer unter den

as jetzt lebenden Indologen — wenn ich Hertel ausnehme — kaum

seinesgleichen, und es wäre sehr zu wünschen, daß er sich auch be¬

nachbarten Werken, wie z. B. Bäna's Kädambarl oder Subandhu's Väsa¬

vadattä hätte widmen wollen, damit wir von diesen wichtigen und

schwierigen Texten endlich einmal brauchbare Übersetzungenbekämen").

so Das jetzt vorliegende Buch ist viel größer und breiter an¬

gelegt als irgend eins der vorhergehenden, bewegt sich aber im

großen und ganzen völlig auf demselben Boden. In mehr als

400 Seiten gibt der Verfasser eine breite Darstellung alles dessen,

was er aus dem Urwald der großen indischen Epen über das Weib

SS als Tochter, Mutter, Schwester, Gattin, Witwe, Buhldirne usw. her¬

ausgeholt hat — um kurz zu reden eine enzyklopädische Übersicht

alles dessen, was von dem unerschöpflichen Thema von Weib und

Liebe in diesen Büchern dasteht. Dabei läßt er in ausgedehntestem Maße die Texte selbst in Übersetzung reden und tut dies mit meister-

40 hafter Hand , so daß uns das Liebes- und Leidensleben der alt-

77

1) Hinda Tales. London 1909.

2) Wie sicli ßray seiner Aufgabe, die VSsavadattä zu Ubersetzen, entledigt hat, ist aus der Besprechung von Nobel in ZDMG. 68, 165S'. zu ersehen, eine Besprechung, die nur viel zu mild vorgebt. In anbetracht dessen, was Haas als f)bersetzer des Dasarupa geleistet hat (vgl. Jacobi, G6A. 1913, 302 ff.), scheint wirklich ein ungünstiges Schicksal die Sanskritübersetzer der Columbia University Series zu verfolgen.

(3)

Charpentier: J. J. Meyer, Dae Weih im altinditchen Eipos. 265

indischen Heroen und Heroinen in sonderbar lebhafter Weise vor

die Augen tritt. Somit enthält das Werk auch sehr wertvolle

Übersetzungen ziemlich weitläufiger Partien der Epen. In den sich

bisweilen über mehrere Seiten erstreckenden Noten werden zu dem

Text Parallelen und erläuternde Bemerkungen gegeben , die von s

einer staunenerregenden Belesenheit auf den Gebieten der klassi¬

schen und buddhistischen Literatur und der Volkskunde zeugen.

Somit hat das Werk keineswegs nur für Indologen, sondern auch

fiir Volks- und Religionsforscher eine hohe Bedeutung, wie ja der

Verfasser selbst (p. VIII) hervorhebt, daß es nicht nur für Fach- lo

genossen geschrieben ist.

Das Buch ist in 22 Kapitel eingeteilt, von denen gewisse sich

zu größeren Gruppen zusammenschließen, die jedoch leider nicht

immer unzertrennt aufeinander folgen. So behandelt Kap. I ,Das

Mädchen' die Schicksale der Frau von der Geburt bis zur Heirat is

und bildet somit ein gewissermaßen abgeschlossenes Ganzes; da¬

gegen scheinen mir die Kapitel, die sich im allgemeinen mit der

Ehe befassen, näher zusammengehörig zu sein, nämlich II — V(Heirat;

Hochzeit; Leben in der Ehe; Weib als Mutter) und XI (Weib als

Gattin) sowie XIII—XV (Wöchnerin, Hausfrau, Gattin). Allein- »o

stehend ist IX, das von der öffentlichen Prau handelt, während

VI — VIII (Das Weib in seinen geschlechtlichen Beziehungen, Der

Geschlechtsgenuß [suratd] und Die geschlechtliche Enthaltsamkeit des Mannes) und XII (Weib als Gebärerin, Entstehung des Menschen)

80 zu sagen die physiologische Seite der Liebe darstellen. Schließ- ss

lieh handeln die Kapitel X (Die Liebe) und XVI—XXII (Das Weib ,

in Unglück und Schmerz; Die ideale Frau; Die energische Frau;

Lage, Stellung und Geltung des Weibes ; Die Anschauung von der

Frau und ihrem Wesen und Charakter; Das Weib ist Sache; Die

Macht des Weibes) von dem Weibe und der Liebe aus allgemeinen, so

philosophischen, juristischen usw. Gesichtspunkten. M. E. wäre somit

an gewissen Stellen eine andere Anordnung der Kapitel wünschens¬

wert gewesen, obwohl dies — was ich gern zugebe — am meisten

vom Gesichtspunkt der Bequemlichkeit aus seine Geltung hat.

Schon diese einfache Aufzählung der Kapitelüberschriften gibt S6

einen Einblick in den umfassenden Inhalt des Werkes, das zudem

durch eine ruhige, behagliche Darstellungsart dem Leser noch ge¬

nießbarer gemacht wird. Nur macht sich hier — wie übrigens

auch in den anderen Schriften des Verfassers — bisweilen eine

übertriebene Freude an paradoxalen und bombastischen Wendungen 40

kund; wenn z. B. Yudhisfhira ein „frömmelnder Jämmerling' und

Arjuna ein „Paradepferd' (S. 2) genannt werden, so mag das nun

zutreflElend sein oder nicht — dem Leser macht es jedenfalls keine

Freude, derartigen Ausdrücken, die dem Stil keine Erhöhung ver¬

leihen, zu begegnen. Oder man lese die ersten Zeilen des Vor- 45

Wortes mit ihren toten Schmetterlingen, Blumenduft, Flügelglanz

und Vogellaut, was einen beinahe an die Beredtsamkeit der Italiener

(4)

266

vor dem Kriegsausbruch erinnert. Wenn man das Buch mit großem

Interesse und warmer Sympathie gelesen hat, wünscht man sehr,

daß der Verfasser sich diese Floskeln erspart hätte.

Ich komme jetzt dazu ein paar Bemerkungen zu machen, die

6 mir beim Lesen des Buches aufgefallen sind ; von vornherein spreche

ich es aber aus, daß, wenn mir auch an ziemlich vielen Stellen —

die ich natürlich hier nicht alle namhaft machen kann — bis- ■

weilen ernsthafte Mängel entgegengetreten sind, ich doch schon im

vorhergehenden mein allgemeines Urteil, daß wir hier ein ungemein 10 wertvolles und verdienstliches Werk vor uns haben, ausgesprochen

habe, was ich hier nochmals unterstreichen will.

Der Verfasser sagt selbst (p. XI), daß er während beinahe

zwölf Jahre die Indologie habe liegen lassen müssen — seitdem er sein

letztes Werk beendigte — und ich muß gestehen, daß man dies hier

15 und da in seiner Darstellung nur allzu gut spüren kann. So hat

der Verfasser ja überall Werke über Volksforschung usw. bündig

angeführt — ob nun hier die Arbeiten der letzten Jahre gebührend

berücksichtigt worden sind, kann ich leider nicht beurteilen — und

indische Schriftwerke und indologische Arbeiten werden häufig

«0 zitiert, es fehlen aber gerade gewisse in der letzten Zeit erschienene

sehr wichtige Werke. So scheint der Verfasser von dem für die

Geschichte der Epen und der Rechtskunde außerordentlich wichtigen

Kautiliya Arthaiästra und der um dieses Werk herum entstandenen

Literatur^) absolut nichts zu kennen; jedenfalls habe ich an keiner

85 einzigen Stelle des Buches einen Hinweis auf Kautilya ausfindig

machen können. Und ebenso fehlt in dem Kapitel über die Ent¬

stehung des Menschen (XII) jeder Hinweis auf das grundlegende

Werk von Windisch (,Buddha's Geburt und die Lehre von der

Seelenwanderung'), das doch in den nicht unbekannten Sächs. Abh.

so als Band XXVI, 2 im Jahre 1908 erschienen ist. Nur diese zwei

Bemerkungen genügen völlig, um zu zeigen, daß dem Verfasser die

Kenntnis der spätesten Literatur an wichtigen Punkten abgeht").

Der Verfasser bekundet an mehreren Stellen (S. 2 A. 1. 82 usw.) seine felsenfeste Überzeugung an einer weitgehenden Überarbeitung

S5 des Mahäbhärata zum Vorteil der Pändava, und zwar, wenn ich

ihn recht verstehe, nicht der uralten Heldengesänge, sondem sogar

des schon fertigen Epos. Sehr viel vorsichtiger — und auch

richtiger — drückt sich Winternitz, Gesch. d. ind. Litt. I, 889 ff.

aus und übrigens wird es wohl jetzt möglich sein, sich über diese

■10 Theorie der Umarbeitung mit einem gewissen Maße von Sicher¬

heit zu äußern. Wenn nämlich Kautilya I, 6 sagt: Duryodhano

räjyäd amäam (aprayacchan vinanäsa) , so beweist dies offenbar,

daß schon zu seiner Zeit (um 300 v. Chr.) die Haupterzählung des

1) Vor allem die Aufsätze Jacobi's in SBBAW. 1911 und 1912.

2) Es sei auch im Allgemeinen auf die Abhandlung von Winternitz, Die Frau in den indischen Religionen, Arch. f. Frauenkunde u. Eugenik II, 27 ff.

verwiesen. Freilich ist diese erst 1915 erschienen und noch nicht abgeschlossen.

(5)

Charpentier: J. J. Meyer, Das Weit im altindischen Epos. 267

MBh. dieselbe war wie jetzt, um so mehr weil er VIII, 3 (p. 327)

auch auf das Würfelspiel zwischen Duryödhana und Yudhisthira

hinweist^). Weiter habe ich im Anschluß an Jacobi nach¬

gewiesen "), daß die jetzige Bedaktion des MBh. zwischen Kauiilya

und Kämandaki fallen muß. Folglich muß schon vor Kautilya tlie 6

die Umarbeitung des Hauptthemas vor sich gegangen sein , und

zwar wohl ziemlich geraume Zeit vor ihm, da schon das Artha¬

äästra das Würfelspiel und die Weigerung des Duryödhana, seinen

Vettern ihr Anteil am Reich auszuliefern , als allgemein bekannte

Tatsache darstellt. Es wird wohl somit das glaublichste sein, daß lo

die „Umarbeitung" schon zur Zeit der ältesten Rhapsodendichtung

bewerkstelligt worden ist. wie es Winternitz annimmt, und daß

das Epos schon zur Zeit seiner ältesten literarischen Fixierung

(wohl vor Pänini) dieselbe Partei begünstigt hat wie jetzt*).

Zu S. 10 A. 3, wo von der Pflicht des Gebens für den Kshatt- 15

riya gesprochen wird, sei auch auf Kaut. 3 (P- 7): (svadharmah)

ksattriyasya . . . dänam . . hingewiesen, ebenso wie es ebenda vom

Brahmanen heißt : svadharmo brähmanasya .... dänam pari-

qrahaJ ca. — Zu S. 20, wo Vätäpi und Tälajaügha erwähnt werden.

Vgl. Kaut. 1,6 (p. 11) und WZKM. XXVIII, 232 f Ebenda ist no

„Brahmanenstab" keine glückliche Wiedergabe von brahmadanda;

doch steht in A. 3 die richtige Erklärung des Wortes. — S. 47

A. 1 wäre schon auf Windisch SA. XXVI , 2 hinzuweisen , wo

die angeführte Stelle ausführlich behandelt ist. — S. 60 A. 3 wird

erwähnt, daß auch in jainistischen Texten Erzählungen vom svayarn- 25

vara sich finden ; als speziell bekanntes Beispiel hätte ja Draupadi's

Selbstwahl in Näyädh. XVI angeführt werden können *1. — S. 90

A. 1 wird anatigrähya besser übersetzt als oben im Texte ; - benso

bedeutet das in A. 2 besprochene anävrta wahrscheinlich nur „nackt".

— S. 94 (in A. 2 zu S. 92) wird sonderbarerweise davon gesprochen, so

daß „der Veda von keinem Hetärismus weiß" ; wenn nun dies buch¬

stäblich genommen werden soll, so hat uns doch Pischel in den

Ved. Stud, besser belehrt, wenn auch seine Ausführungen hier und

da übertrieben sind. — S. 96 ff. Die hier übersetzte Stelle aus

MBh. VIII, 44—45 habe ich in WZKM. XXIII, 162 ff. angeführt »5

und besprochen. — S. 107 A. 1 steht die richtige Übersetzung:

„Gefäße mit Muscheln", vgl. besonders Hüttemann, Baessler-

Archiv IV, p. 53. — S. 117 A. 3: die Episode aus MBh. XII, 11

hat schon Pranke, WZKM. XX, 336 ff. mit Jät. 393 zusammen¬

gestellt und ausführlich besprochen. — Zu S. 146 A. 2 vgl Win - 40

ternitz, Gesch. d. ind. Lit. II, 120 f.; Charpentier, WZKM.

1) Jacobi, SBBAWf. 1911, 970.

2) W^ZKM. XXVIII, 211 fif., besonders S. 238f.

3) Der Hinweis auf den kurudhamma bei den Buddhisten (S. 2 Anm.) ist völlig wertlos; denn 1. sind ja auch die Pindava's eigentlich Kuruiden, und 2. sind die Nachrichten der Buddhisten über die Helden des Epos derart gering und verworren, daß ihnen überhaupt gar kein Wert beizumessen ist.

4) Vgl. Hüttemann, Die JüSta-Erzähl. p. 47.

2 I

(6)

268 Anzeigen

XXIV, 397 A. 4; XXVII, 93 f. — S. 158 A. 1: MBh.-Stelle mit

Jät. 6 von Franke, WZKM. XX , 324 ff. zusammengestellt und

sehr ausführlich besprochen. — S. 173f. : zu der Geschichte von

Vätäpi und Agastya vgl. Kaut. I, 6 (s. oben). — S. 175 A. 2: die

6 Geschichte von Kalmäsapäda und zugehörige Erzählungen sind sehr

ausführlich von Wat an abe in JPTS. 1909, 236 ff. besprochen

worden; vgl. weiter Winternitz, Gesch. d. ind. Lit. II, 106 f.

mit Lit.; Garbe, Indien u. d. Christentum, S. 101 ff.; Char¬

pentier, WZKM. XXIV, 396 A. — S. 189 A. 2: zu der Brand-

10 markung mit der yoni vgl. Kaut. p. 220; Vi. 5,2—9 (Jolly,

ZDMG. 67, 85) sowie das jainistische Räyapasenaijjam angeführt bei

Leumann, Actes du VI« Congr. d. Orient. III, 2, p. 519. — S. 191

A. 2 (S. 192): zum Eselsopfer vgl. v. Schroeder, Myst. u. Mimus

310 f. — S. 195 Z. 15: richtig ist natürlich: .zusammenrollen'.

15— S. 199: „veäyä (intranda)' gibt die Vorstellung ein, als wäre

vesyä eine gerund. Bildung zu viä- ; das Wort ist natürlich ein¬

fach Ableitung aus veda- .Hurenhaus'. — S. 213 A. 1: eine

Parallele zur Geschichte von Vessantara's regenspendendem Elefant findet sich in irgendeiner jainistischen Erzählung, die ich leider

»0 nicht namhaft machen kann. — S. 215 f. wird devadüta immer mit

.Bote der Götter' übersetzt; Morris, JPTS. 1885, p. 62 ff. hat aber

bewiesen, daß devadüta .Todesbofe' bedeutet. — S. 218 A.I:

den sechzigjährigen Elefanten kennt auch das Jätaka sehr gut. —

S. 236: zum Dandakawalde vgl. meine Ausführungen in WZKM.

»6 XXVIII, 224 ff. — "S. 237 A. 1: über maireya sagt. Kaut p. 120:

mesadrngitvakkväthäbhisuto gulaprativäpah pippalimaricasambhä-

ras triphaläyukto vä maireyah \ , also Dekokt der Rinde von

Odina pinnata mit Zusatz von Melasse und Pfeffer oder triphala

(wohl die Früchte von Terminalia Chebula, T. Bellerica und Phyllan-

80 thus emblica). — Der S. 256 übersetzte Vers: na grham grham

ity ücuh usw. kommt öfters in schlichten Variationen vor. — S. 284,

Anm. 2: die genauen Zitate sind Winternitz, WZKM. XVII, 292;

Caland, ibid. 351 ff. — S. 293, Anm. 1 (S. 296): besser Frazer,

The golden bough », V, 2, 180 ff. — S. 308, Anm. 1: zur Witwen-

36 Verbrennung vgl. auch Coomaraswamy, Sociol. Review , April

1913. — S. 324, Anm. 2: auch der jainistische Heilige Aristanemi

ist sehr dunkel, hat sogar die Farbe des Smaragds (ZDMG. 64, 420).

— S. 343: über Vidulä vgl. Jacobi, Album Kern, p. 53 ff. —

S. 352 und Anm. 2: vipraväsa braucht wohl kaum .Reisen", sondern

40 nur .Aufenthalt außerhalb des Hauses" zu bedeuten. — S. 353,

Anm. 1: zu Soma als Regenspender vgl. vor allem Hillebrandt,

VM. I. — S. 356, Anm. 1 gibt sehr nützliches Material zur Auf¬

klärung der Etymologie des rätselhaften Wortes vyäghra, offenbar

aus vy-ä-ghrä-. — S. 370: .Erdenwallfahrt" ist ein allzu poetisches

45 und kaum ganz richtiges Wort für lokayäträ ; dies bedeutet ja

einfach .das (praktische) Leben, der Lebensverkehr", vgl. z. B.

lokayäträvid bei Kaut. 1,2 (p. 6). — S. 375: vgl. zu .dem vier-

2 0

(7)

Charpentier: Konow, Indien unter englischer Herrschaft. 269

fachen W der Pürsten' besonders Kaut. VIII, 3 (p. 327). — S. 393

und Anm. 3: prthakstri ist wohl ,die gemeine Frau, die Fran des

Volkes', vgl. p. puthujjarux. — S. 416: zn chinnäla gibt es mehr

Material an anderer Stelle i).

Es wäre natürlich noch viel mehr hinzuzufügen, ich muß mich 6

aber mit dem schon Gesagten begnügen. Ich wiederhole nochmals,

daß es wohl besser gewesen wäre, hätte der Verfasser die neueste

Literatur etwas mehr beachten wollen, aber trotzdem behält doch

das Buch einen großen und bestehenden Wert.

Upsala. Jarl Charpentier. lo

Sten Konow, Indien unter der englischen Herrschaft.

Tübingen, Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1915.

VII + 142 S. M. 2,70, kartoniert M. 3,50.

Dies ist ein ungemein lehrreiches Buch, das besonders in der

jetzigen Zeit das regste Interesse — und zwar nicht nur unter den is

Fachleuten — erwecken dürfte. Der Verfasser, der ja während

seiner ziemlich langen Anstellung in anglo-indischem .Dienst Indien

und die ganze englische Verwaltungsmaschinerie des Landes aus

eigner Anschauung sehr gut kennen gelernt hat, bemüht sich hier

innerhalb eines engen Rahmens einen Abriß der Geschichte der «o

englischen Eroberung Indiens, der Verwaltung und der Hauptnähr¬

zweige des gewaltigen Reiches zu geben , was ihm auch sehr gut

gelungen ist. Wer das Buch aufmerksam studiert, hat, wenn er

es weglegt, eine lebhafte Darstellung der Entstehung und der

jetzigen Verhältnisse des Imperium Anglo-Indicum erhalten , die «6

ihm nur sehr willkommen gewesen sein kann.

Die Seiten 1—64 stellen die Kämpfe der Engländer in Indien

und die Entstehung und Konsolidierung ihres indischen Reiches bis

zni- Niederschlagung des großen Aufstandes und der formellen Über¬

nahme der Regierung durch die englischen Staatsbehörden im Jahre »o

1858 dar. Der Eindruck, der wohl einen jeden, der sich in irgend¬

welcher Weise mit indischer Geschichte beschäftigt hat, gang und

gäbe ist, daß nämlich das jetzige britische Imperium in Indien durch

eine außergewöhnliche Kombination von glücklichen Umständen mit

persönlicher Handlungskraft und Tüchtigkeit der Höchstwaltenden sg

— Namen wie Clive, Hastings, Bentinck, Wellesley u. a.

besagen dies zur Genüge — zustande gekommen ist, wird durch

K 0 n 0 w 's Darstellung stark bekräftigt. Wenn man in dieser klaren

und konzisen Darstellung irgend etwas vermißt, so wäre es wohl

eine Erweiterung des Kapitels über die „Anfänge der englischen 40

Herrschaft in Indien* (S. 14fF.), wo man etwas mehr über die

Beziehungen der Briten zum Staat der Großmoghulen, ehe sie über¬

haupt erobernd aufzutreten begannen — also die Vor- und älteste

1) ZDMG. 70, 243

(8)

270 Anzeigen.

Geschichte der ostindischen Kompanie — erfahren möchte. Doch ist

ja dieses für den Zweck des ganzen Buches von weniger Bedeutung

und übt auf den Wert der Arbeit keinen wesentlichen Einfluß aus.

Die Abteilungen von S. 64 ab bringen die vielleicht noch wert- 6 vollere Darstellung der Verwaltung, des Finanz- und Verkehrswesens

und der Hauptnährzweige des indischen Reiches. Hier erhält man

zuerst eine knappe aber klare Darlegung der wichtigsten Punkte

der Staatsverwaltung, bei welcher die Engländer fast unablässig dem Prinzip gefolgt sind, die einheimischen Fürsten scheinbar so ziem- 10 lieh ungestört in der Ausübung ihrer Rechte zu belassen, während

doch in Wirklichkeit ihre Hände beinahe gänzlich gebunden sind.

Durcb die in verschiedenen Gegenden oft sehr verschiedenen Ver¬

hältnisse, die wenigstens z. T. erhalten sind, hat übrigens die Ver¬

waltung ein ziemlich wirres Aussehen bekommen, scheint aber doch

16 ausgezeichnet zu funktionieren. Ordnung und Klarheit haben die

Engländer unwidersprechlich in das trübe Wirrsal der einheimischen Staatsbildungen gebracht, obwohl öfters das Ziel die verwendeten Mittel geheiligt hat, wie ja zu aller Zeit die Macht und Herrlich¬

keit Britanniens für die englische Politik das gewesen ist, was jede

«0 Ungerechtigkeit, jede Heuchelei und jede Verdrehung des wahren

Sachverhalts hat entschuldigen müssen.

Das größte Interesse haben wohl aber die Abschnitte, die über

Indiens Landwirtschaft, Handel und Industrie handeln und ein grelles

Licht auf die wahre Natur der englischen Politik gegen Indien

86 werfen. Niemand wird wohl ernstlich verneinen können oder wollen,

daß Indien den Engländern für sehr viele nützliche Leistungen und

großen materiellen .^.ufschwung dankbar sein muß , und der Eng¬

länder seinerseits — jedenfalls the average Englishman — wird

wohl ohne Zaudern erklären , daß seine Nation dies alles in ganz

80 uneigennütziger Weise , einfach nur aus Philanthropismus geleistet

hat; wie ja überhaupt kein Volk in der Weltgeschichte so von

seiner eminenten Fähigkeit stets und überall der ideale Stellver¬

treter einer absolut weisen und absolut guten Vorsehung zu sein,

überzeugt ist wie das englische. Wer sich aber die Sache ganz

86 unbefangen ansieht, der wird wohl merken, daß es sich hier etwas

anders verhält; und mit einer schlichten Veränderung der albernen

Paradoxe Gladstone's über Österreich wird er sich vielleicht sagen

können , man kann auf der Weltkarte nirgendwo eine Hand hin¬

legen und sagen , dort hätte England etwas Gutes getan — aus

40 unegoistischen Zwecken.

Dies zu voller Evidenz bewiesen — wenn auch vielleicht an

keiner Stelle klar ausgesprochen ^) — zu haben, ist m. E. eben das

vornehmste Verdienst des vorliegenden Buches — abgerechnet

natürlich den ebenso großen, eine außerordentlich klare Darlegung 45 der wichtigsten Verhältnisse des jetzigen Indien gegeben zu haben.

Upsala. Jarl Charpentier.

1) Man vergleiche jedoch, was der Verfasser besonders auf S. 119 sagt.

(9)

271

Kleine Mitteilungen.

Zu ZDMG. 6 9, 321 ff. Wie ich schon oben Bd. 69, S. 323,

89 fF. nachdrücklich bemerkt habe, finden sich in der Übersetzung

der Legende des heiligen Pärsva mehrere Stellen, wo es mir nicht

gelungen ist mit dem Wortlaut des Textes ins Reine zu kommen.

Ich versuche es aber hier ein paar kleinere Nachträge und Ver-

besserungen zu geben. S. 346,4: Die ausgelassenen Wörter be¬

deuten möglicherweise „aus der Welt (bhava = samsära) möge

der Heilige in die Einsamkeit gehen* (lies pavvayau st. pavvayäo).

— S. 3 4 8 , 40: Das ausgelassene Wort suppaiffhänam entspricht

offenbar einem ai. supratisthänäm, was aber keine brauchbare Be- lo

deutung gibt. — S. 3 5 1, s f. : Die Wörter jo puna usw. s<!beinen

zu bedeuten „wer (andere) sich für dich verbeugen macht (pranä-

mayati), verbeugt sich jener nicht auch selbst für dich?*. — ib. 87:

ajjaxja muß wohl ai. *aryakS.° sein; als Blumenname findet sich

aber dieses Wort m. W. nicht. — S. 3 5 2, 12 : für musala finde i5

ich keine passende Bedeutung; vielleicht verdorbene Lesart? —

ib. 21: soll heißen „die sie, wie' usw.; in 22 ist lambiyabähum

ausgelassen worden, da es ja nur Attribut zu sapparn, sein kann.

Was soll aber die Schlange mit „herabhängenden Armen'? —

S. 355,25: vielleicht darf man statt „erfährt man Ermüdung* 20

etwa „hast du Erfahrung' einsetzen ; paridrama- „Ermüdung' könnte

ja auch „ermüdende Beschäftigung' > „Erfahrung' sein. — S. 365,

42: das unübersetzte devaisamädäya muß wohl doch korrupt sein.

— S. 3 5 7, 22 ff. soll wohl etwa heißen : „geschmückt mit rechtem

Wissen , Glauben und Benehmen , die da drei Armreifenhaufen (?) 25

aus Silber, Gold und Edelsteinen ähnelten, mit frommer und reiner

Meditation wie mit einem bedeckenden Paar von Chowries, die wie

Mondstrahlen glänzen, mit Ruhmeskränzen, die sich über die drei

Welten erstrecken, wie mit dreifachem Sonnenschirm . . . (seväkou¬

gena padivanrumvuttlhirn ist mir noch unklar)'. — ib. ssff: so

soll etwa folgendermaßen heißen : „bemühet Euch um die vorzüg¬

liche Bezwingung der Sinnesgelüste, die in Abstinenz von Töten usw.

besteht und sich durch Sinn, Worte und Körper (: Handlungen)

manifestiert*. Jarl Charpentier.

2 0»

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