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Hilfen für Opfer von Gewalttaten

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Academic year: 2022

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Welche Leistungen kann ich bekommen?

Anspruchsberechtigte erhalten Leistungen nach den Vor- schriften des Bundesversorgungsgesetzes (BVG). Das sind insbesondere

• Heil- und Krankenbehandlung

• Rentenleistungen

• Fürsorgeleistungen

• Hinterbliebenenversorgung für Witwen, Witwer, Waisen und Eltern

• Sterbe- und Bestattungsgeld

Sach- und Vermögensschäden werden den Opfern nicht ersetzt. Ausnahmen gelten für die Beschädigung von am Körper getragenen Hilfsmitteln, wie Brille, Kontaktlinsen oder Zahnersatz.

Für Schädigungen im Ausland

• Einmalzahlungen

• Heilbehandlung

• Zuschuss zu Überführungs- und Beerdigungs- kosten.

Welche Ausnahmen muss ich beachten?

• Anträge werden abgelehnt, wenn Sie die Schädigung durch eigenes Verhalten, zum Beispiel durch Teilnah- me an einer Schlägerei oder durch Verwicklung in die organisierte Kriminalität, verursacht haben.

• Das Gesetz findet keine Anwendung, wenn Ihnen jemand vorsätzlich mit einem Kraftfahrzeug oder ei- nem Anhänger einen Schaden zufügt. Zuständig ist in diesen Fällen die „Verkehrsopferhilfe“:

Verein Verkehrsopferhilfe e.V.

Wilhelmstraße 43/43G 10117 Berlin

Tel.: 030 / 2020 – 5858

Ihre Ansprechpartnerinnen/-partner

Für die erste Kontaktaufnahme, Hilfe und Beratung ste- hen spezielle Betreuer und Betreuerinnen des Landesver- waltungsamtes unter folgenden Hotlines zur Verfügung:

Halle

0345 / 514 – 3232 Magdeburg 0391 / 567 – 2510

Außerhalb der Dienstzeit kann eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden.

Darüber hinaus können Fragen an das Landesverwaltungs- amt gerichtet werden.

Landesverwaltungsamt Referat

Versorgungsamt,

Hauptfürsorgestelle Soziales Entschädigungsrecht Maxim-Gorki-Str. 7, 06114 Halle

Tel.: 0345 / 514 – 0, Fax: 0345 / 514 – 3089 Landesverwaltungsamt

Referat

Versorgungsamt,

Hauptfürsorgestelle Soziales Entschädigungsrecht Olvenstedter Straße 1-2, 39108 Magdeburg Tel.: 0391 / 567 – 02, Fax: 0391 / 567 – 2696

Weiterführende Informationen finden Sie auch im Internet unter www.lvwa.sachsen-anhalt.de/versorgungsverwaltung

Impressum:

Herausgeber: Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Turmschanzenstraße 25

39114 Magdeburg Telefon: 0391 / 567 – 4608 Fax: 0391 / 567 – 4622

E-Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de buergernah@ms.sachsen-anhalt.de Internet: www.ms.sachsen-anhalt.de Druck: Halberstädter Druckhaus GmbH

Ostangente 4 38820 Halberstadt

Hilfen für Opfer von Gewalttaten

Das Opferentschädigungsgesetz

(2)

2.

1.

Wie erhalte ich Leistungen?

Leistungen nach dem OEG werden grundsätzlich nur auf Antrag gewährt.

Zuständig für die Leistungen nach dem Opferentschädi- gungsgesetz ist das Landesverwaltungsamt, dort kann formlos ein Antrag gestellt werden.

Der Antrag kann auch bei anderen Sozialleistungsträ- gern, wie z. B. bei einer Krankenkasse und in den Ge- meinden abgegeben werden. Die Antragsformulare des Landesverwaltungsamtes sind auch im Internet unter:

www.lvwa.sachsen-anhalt.de/versorgungsverwaltung herunterzuladen.

Beachten Sie, dass

• Sie unverzüglich Strafanzeige erstatten sollten. Wenn Sie nicht zur Aufklärung des Sachverhaltes und zur Verfolgung der Täterin oder des Täters beitragen, kön- nen Sie Ihren Versorgungsanspruch verlieren.

• der Beginn der Versorgungsleistung vom Zeitpunkt der Antragstellung abhängt. Stellen Sie den Antrag deshalb so schnell wie möglich.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Das Opferentschädigungsgesetz ist eine wichtige Säule der sozia- len Sicherung für Opfer, die durch eine Gewalttat eine gesundheit- liche Schädigung erlitten haben.

Trotz aller Bemühungen zur Ver- brechensbekämpfung können der Staat und seine Organe nicht immer Gewalttaten verhindern.

Gelingt es nicht, die Gewalttat zu verhindern, zeigt sich der Staat gegenüber dem unschul- digen Opfer verantwortlich. Auf diesem Gedanken beruht das Opferentschädigungsgesetz (OEG). Da der Schadens- ersatzanspruch des Opfers oft nicht verwirklicht werden kann (der Täter ist z.B. nicht bekannt), reicht es nicht aus, auf zivilrechtliche Vorschriften zu verweisen.

Der Schutz des Opferentschädigungsgesetzes umfasst nicht nur das Opfer selbst - Opfer häuslicher Gewalt sind in den Schutz des Gesetzes einbezogen worden –, sondern auch deren Familien.

Es ist mir ein besonderes Anliegen, Sie auf Ihre Rechte hin- zuweisen und über die Leistungen zu informieren, die den Betroffenen nach einer Gewalttat zustehen können.

Das Land Sachsen-Anhalt bietet allen Betroffenen einen besonderen Bürgerservice an. Zur ersten Kontaktaufnah- me und Beratung besteht die Möglichkeit, sich vertrau- ensvoll an spezielle Betreuer und Betreuerinnen zu wen- den, die besonders auf die entstehenden Notsituationen nach einer Gewalttat eingehen.

Das Faltblatt dient als Wegweiser und bietet einen ersten Überblick über die Ziele des Gesetzes, den Leistungsum- fang sowie weiterführende Adressen, Ansprechpartnerin- nen und Ansprechpartner in Sachsen-Anhalt.

Norbert Bischoff

Minister für Gesundheit und Soziales

Vorwort Ziel des Gesetzes

Jeder Mensch in Deutschland, der durch eine Gewalttat gesundheitlich zu Schaden gekommen ist, kann nach dem Gesetz über die Entschädigung für Opfer von Ge- walttaten (OEG) Leistungen erhalten.

Wann greift das Gesetz?

• Das Gesetz gilt für Personen, die in den alten Bun- desländern nach dem 15. Mai 1976 und in den neu- en Bundesländern nach dem 2. Oktober 1990 Opfer einer Gewalttat wurden. Die Tat muss grundsätzlich in der Bundesrepu blik Deutschland bzw. auf einem deutschen Schiff oder in einem deutschen Flugzeug begangen worden sein.

Am 01.07.2009 ist das Dritte Gesetz zur Änderung des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) in Kraft getre- ten. Durch die Gesetzesänderung werden Leistungen auch für Fälle erbracht, bei denen eine Gewalttat ab dem 01.07.2009 im Ausland begangen wurde. Es sind nachrangige Leistungen, die eine Einmalzahlung und Heilbehandlung umfassen.

• In Härtefällen erhalten Opfer unter einschränkenden Voraussetzungen auch dann Leistungen, wenn die Gewalttaten vor den genannten Stichtagen (d. h. vom 23. Mai 1949 bis zum 15. Mai 1976, bzw. in den neuen Bundesländern vom 7. Oktober 1949 bis zum 2. Okto- ber 1990) verübt wurden.

Wann bin ich anspruchsberechtigt?

Es muss eine Gewalttat vorliegen.

• Das ist der Fall bei einem vorsätzlichen, rechtswidri- gen tätlichen Angriff, d. h. einem gewaltsamen Vorge- hen gegen eine Person (Körperverletzung). Darunter fällt auch der sexualisierte Missbrauch von Kindern.

• Ein Anspruch auf Entschädigung besteht auch dann,

− wenn eine andere Person angegriffen wird und Sie dabei gesundheitlichen Schaden nehmen oder

− wenn Sie einen Angriff abwehren und dabei ver- letzt werden.

• Einem tätlichen Angriff sind gleichgestellt

− die vorsätzliche Beibringung von Gift

− Schädigungen durch ein mit gemeingefährli- chen Mitteln begangenes Verbrechen, wie zum Beispiel Brandstiftung oder ein Sprengstoffan- schlag.

Anspruchsberechtigter Personenkreis

• Leistungen bekommen Geschädigte selbst oder Hinter- bliebene, in jedem Fall also die Witwe oder der Witwer, die Kinder und in besonderen Fällen auch Eltern. Leis- tungen können auch Partnerinnen und Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft erhalten.

• Bürgerinnen und Bürger aus EU-Mitgliedsstaaten und ausländische Staatsangehörige, mit deren Her- kunftsland ein gegenseitiges Abkommen besteht, er- halten die gleichen Leistungen wie Deutsche.

• Andere ausländische Staatsangehörige sowie Touris- tinnen und Touristen können unter bestimmten Vor- aussetzungen ebenfalls Leistungen bekommen.

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