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08b Schwerpunkt und Impuls
Erste Vorlesung im Neuen Jahr Di 8 Januar 2008
Erste Übung im Neuen Jahr
Mi 16 Januar 2008
Energie- und Impulserhaltung
Oft gibt es keine Information wie die Kräfte während eines Stoßes variieren (F(t)), d.h. eine Analyse über die Newtonsche Bewegungsgleichung ist nicht machbar. Allerdings kennt man
in der Regel die Anfangs- und Endbedingungen (Energie und Impuls). Wenn während des Stoßes keine Energie in z.B. Wärme umgewandelt wird, dann ist auch die
ist es möglich die totale kinetische Energie erhalten. Dabei ignoriert man in gewisser Weise, dass im Stoß kinetische Energie kurzzeitig in elastische Energie umgewandelt. Wird diese vollständig wieder in kinetische Energie zurückgeführt, dann ist die kinetische Energie vor
dem Stoß identisch mit der nach dem Stoß. Stöße unter solche Bedingungen nennt man
Elastische Stöße
2 2 2
1 2
2 2
1 1,i 2,i 1,f
v
2,f2 v 1
2 v 1
2 v 1
2
1 m + m = m + m
Erhaltung derEnergie in
elastischen Stößen
Atomare Stöße sind oft elastisch
men Energiefor
andere
, 2 ,
1 ,
2 ,
1i
+ KE
i= KE
f+ KE
f+
KE
Inelastische Stöße
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Golf Swing
Elastizität des Balls
A) weicher Ball
zuviel Energie wird aufgewendet um den Ball plastisch zu verformen B) harter Ball
Kaum Verformung des Materials, d.h.
kaum Speicherung kinetischer Energie in Formenergie.
Maximales Gewicht 45.93 g Minimaler Durchmesser 42,67 mm
USGA - United States Golf Association
Ballhärte wird an die Geschwindigkeit des Schlägers angepasst
Schlagweite
Aus der Betrachtung der Dynamik von Würfen wissen wir
größte Weite für einen Abschlagwinkel von 45°.
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Abschlagwinkel 45°?
Umwelteinflüsse wie
- Windkräfte (Luftwiderstand) - Temperatur (Auftrieb)
- Atmosphäre (Luftdichte) und - Luftfeuchte (Stöße)
können aber bei einer realistischen
Beschreibung der Dynamik nicht
vernachlässigt werden.
Eigenschaften des Balls
Ebenfalls vernachlässigt wurde die Oberflächenstruktur (dimples) und die Eigendrehung (spin) des Balls.
In der Realität spielen diese Effekte ebenfalls eine Rolle.
Zum Teil hängen die einzelnen Beiträge von einander ab.
(mehr davon zu einem späteren Zeitpunkt)
Eigendrehung des Balls
verändert die Flugbahn
Beschaffung der Oberfläche hat erheblichen Einfluss auf die Flugbahn
Nebenbemerkung:
Auch Elektronen haben einen Spin
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Big Bertha Fusion FT-i Inertia Monster
Die Golf Driver FT-i und FT-i Tour stellen einen
Quantensprung in Sachen Driver Bauweise und damit verbundene Leistung dar. Wir haben auf Grundlage unserer patentierten Fusion-Technologie das effektive Gewicht in revolutionär geometrischer Anordnung in die äußersten Ecken des Schlägerkopfes positioniert. Damit haben wir einen Driver geschaffen, der das höchste Trägheitsmoment von ALLEN bis heute auf dem Markt erhältlichen Drivern hat. Diese phänomenale Eigenschaft beugt vernichtenden Resultaten durch schlechte Schläge vor und bietet Golfern zusammen mit dem OptiFit
System- der Voreinstellung für Draw, Neutral oder Fade - hohe Ballgeschwindigkeiten und mächtige Flugkurven.
Die Dicke Berta war eine Kanone zum Beschuss von Festungsanlagen (z.B
Festung Verdun) im Ersten Weltkrieg
Driver Gewicht des Schlägerkopfes
200 g
Zitat aus der Werbebrochüre des Herstellers
Impulsübertrag beim Golf Swing
1.0 mph=0,447 m/s 1 yard = 914,4 mm
i D
f D f
B
v v CoR = v −
Coefficient of Restitution Stoßzahl
( )
f D i
f D B
i D
f D f
B
v v v
v v v
CoR 1
+
=
= −
=
α α
Tiger Woods
Geschwindigkeit des Schlägers 180 mph (~80 m/s)
Weite des Abschlags 300 yards (~274 m)
23 . 200 0
45 =
=
=
= g g m
m
m m
D B
D B
β
β
Schläger Stoß dem nach
Schläger Stoß dem Vor Ball
Stoß dem nach
v
v - CoR = v
Diese Zahl ist durch die Regeln festgelegt CoR=0.83 bzwα=1.2
Massenverhältnis
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Abschlagsgeschwindigkeit
β β
f D i
f D B
f B f
D i
D
f B B f
D D i
D
D
m m
m
v v v
v v
v
v v
v
= −
+
=
+
=
( ) ( ) ( )
J 596 J
277 J
319 KE
J 640 KE
s 52.6 m kg
2 0.2 1 s
119 m kg
5 04 . 2 0 1 s
80 m kg 2 0.2
1
2 v v 1
2 v 1
2 1
f i
2 2
2
2 2
2
= +
=
⇔
=
⎟ ⎠
⎜ ⎞
⎝ + ⎛
⎟ ⎠
⎜ ⎞
⎝
= ⎛
⎟ ⎠
⎜ ⎞
⎝
⎛
+
=
B Bf D Dfi D
D
m m
m
Impulserhaltung
( 428 km/h )
s 119 m s
52.6 m s
80 m 1.2
v
fB= 1 + =
Kinetische Energie
( 189 km/h )
s 52.6 m s
80 m 2 . 1
1 23 . 0
1 23
. 0 1 1 v
1 f
D
⎟ =
⎠
⎜ ⎞
⎝
⎛ −
⎟ ⎠
⎜ ⎞
⎝ ⎛ +
=
−
f D i
f D
B
v v
v = +
α
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ −
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ +
=
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ −
⎟⎟ =
⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ +
−
= +
α β β
α β β
β β
α
1 1 1 1
v v
1 v 1
1 1 v
v v v
v
i f D
D
i D f
D
f D i
f D D i
D
Geschwindigkeit des Schlägers nach dem Stoß
Geschwindigkeit des Balls nach dem Stoß
Stoß nahezu elastisch
Raketenantrieb
Systeme mit variierender Masse
M
v
dM M +
v v + d t
dt t +
− dM
Ausstoßrate der Rakete R=-dM/dt
f
i
P
P =
( ) ( )( )
( ) ( )
dt M d dt
dM
Md dM
Md M
d dM
dM d
dM M
d dM
M d
dM M
rel rel rel rel
v v
v v
v v
v v
v v
v v
v v
v - v v
v
=
−
=
−
+ +
+ +
+ +
−
=
+ +
+ +
⋅
−
=
Gesamtimpuls ist erhalten Zu Beginn (t=0) ist v=0 in Bezug
auf ein gewähltes internes Referenzsystem
rel
gas
d
U = v + v - v
Wahl: dM ist negativ
Zweites Newtonsches Gesetz dv/dt ist die Beschleunigung a
Ma R v
rel=
Erste
Raketengleichung
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Raketenantrieb
Systeme mit variierender Masse
G
M
M
M +
f i rel
i f
M rel M
rel
rel
M M M d dM
M dM d
dM Md
f
i
f
i
ln v v v
v
v v
v v
v v
v v
=
−
= Δ
−
=
−
=
−
=
∫ ∫
Zweite Raketengleichung Sind mehrstufige Raketen vorteilhaft?
a a b
x b dx
ln ln ln
b
ln
a
= − =
∫
( )
( )
( )
( ) ( )
( )
( )
( ) + = ⎜⎜ ⎝ ⎛ + ⎟⎟ ⎠ ⎞
= Δ
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ + + =
+ = +
= + Δ
+ +
+ +
= + Δ
M G rel
M f G i M
rel
M G rel
M f G i M
rel M f
M
G i M
M rel
G f M
M
G i M
G M
rel
m m m
m m
m m m
m m
m M
m m
M
m m
M
m m
M M
1 ln v ln
v v(IIb)
1 2 ln 2 v
ln 2 v ln
v v(IIa)
ln v v(I)
G
M
m
m +
Einstufige Rakete
Zweistufige Rakete
G
M
M
M
,G
M
m
m
,!
Reise wird fortgesetzt, ohne dass die abgebrannte Stufe getrennt wird
Mysterien der Teilchenphysik
Bei der Umwandlung eines Neutrons (neutraler Bestandteil des Atomkerns) in ein Proton wird ein Elektron ausgesendet
Experimentelle Beobachtung Energie und Impulssatz scheinen
verletzt zu sein. Die Energie des Elektrons (Betateilchen) ist nicht scharf definiert, sondern kann nahezu
beliebige Werte annehmen
Die elektrische Ladung scheint in diesem Prozess erhalten und ich verstehe nicht, warum die Ladungserhaltung fundamentaler sein sollte als die
Erhaltung von Energie und Impuls (Wolfgang Pauli, Nobelpreisträger 1934)
Ladungserhaltung Energieerhaltung Impulserhaltung
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Nachweis neuer Teilchen
Erster experimenteller Nachweis der Exsistenz des Elektronneutrinos (1970)
Unter der Annahme von Energie- und
Impulserhaltung erstellte Enrico Fermi eine Theorie des Betazerfalls. Demnach wird bei der Reaktion
zusätzlich ein masseloses Teilchen emittiert- das Neutrino (kleines Neutron)
Indirekter Nachweis des Neutrinos 1949 (Messung der Energie und Impulse von Kern und Elektron) Direkter Nachweis des Neutrinos erst 1956
Der Wechselwirkung eines Neutrinos mit seiner Umgebung ist äußerst gering. Im Mittel fliegt ein Neutrino eine Strecke von 1000 LJ bevor erst
mit Materie bevor es zu einer Reaktion kommt.
Bei der Umwandlung p->n wird Energie freigesetzt, die sich auf
die ausgestossenen Teilchen verteilt
Zusammenfassung
Der Massenmittelpunkt eines Systems von Teilchen bewegt sich wie ein einzelnes Teilchen in dm die gesamte Masse des Systems vereint ist. An diesem Punkt greift die externe Kraft an.
Der Impuls ist das Produkt aus der Masse des Teilchens und seiner Geschwindigkeit. Eine Kraft ergibt sich als Änderung des Impulses des Systems.
Die kinetische Energie lässt sich als aus dem Impuls des System ableiten
Bei elastischen Stöße ändert sich die kinetische Energie vor und nach dem Stoß nicht. Ändert sich die kinetische Energie ist der Stoß ineleastisch. Bei einem vollständig ineleastischen Stoß
bewegen sich die beiden Teilchen mit der Geschwindigkeit des Massenmittelpunkt weiter.
Ein Kraftstoß ist definiert als Integral der Kraft über das Zeitintervall. Dies entspricht der Änderung des Impulses
Eine Rakete erhält ihren Schub durch den Ausstoß von Gasen. Die Kraft, die das ausströmende Gas auf die Rakete ausübt, treibt die Rakete an.
m KE p
2
= ² dt
p F d
r r
=
p Fdt
J
tt