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Mai 2004 in der Globus Gesamtschule am Dellplatz, Duisburg 1

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Zehn Thesen zum 6. Bildungsforum Ruhr 'Gesundheitserziehung - Wege zum Klassenziel' am 13. Mai 2004 in der Globus Gesamtschule am Dellplatz,

Duisburg

1. Gesundheitserziehung in der Schule umfasst sehr verschiedene Elemente, deren gemeinsames Ziel die Veränderung gesundheitsschädlichen Verhaltens der SchülerInnen in ihrem Alltag ist. Grundlage für ein gesundheitsbewusstes Verhalten ist das ausreichende Wissen über Körperfunktionen sowie ein umfassendes Körperbewusstsein, welches die Kinder und Jugendlichen in der Schule entwickeln sollen.

2. Eltern wissen durchaus Bescheid über gesundheitliche Risiken und haben ein Bewusstsein für gesundheitsförderliches Verhalten. Allerdings findet dies in ihrer praktischen, täglichen Erziehungsarbeit keine adäquate Anwendung.

Eine zunehmende Zahl der Eltern nimmt sich nicht mehr die Zeit, mit ihren Kindern über Gesundheit, Essen, Sport, Körperpflege etc. zu sprechen. Sie erwarten hier Unterstützung durch die Schulen: Lehrkräfte müssen dieses Erziehungsdefizit, das sich vermehrt in den Elternhäusern auftut, kompensieren.

3. Für eine konsequente und kontinuierliche Behandlung des Themas 'Gesundheit' in der Schule müssen entsprechende Ressourcen in Bezug auf Unterrichtszeit und Lehrpersonal zur Verfügung stehen. Die Verankerung in den Lehrplänen würde der Thematik die notwendige Verbindlichkeit im Unterrichtsgeschehen verschaffen und die Unabhängigkeit von dem jeweiligen Engagement der einzelnen Lehrkraft erhöhen. Eine Vielzahl von positiven Beispielen lebt z. Zt. häufig von dem außerplanmäßigen und umfassenden Engagement Einzelner. Die Unterstützung durch Schulleitung und Schulaufsicht führt zur Langlebigkeit und damit zu nachhaltiger Wirkung erfolgreicher Projektansätze.

4. Ergänzend zu der Bereitstellung von Ressourcen ist eine umfassendere Weiterbildung der Lehrkräfte notwendig; hierzu gibt es auf der Ebene der

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Bezirksregierungen bereits Ansätze, allerdings fehlen flächendeckende Programme auf Landesebene.

5. Die Kooperation aller verantwortlichen Akteure in Gesundheitsfragen für Kinder ist eine wichtige Voraussetzung für eine kontinuierliche Arbeit, die den notwendigen Erfolg bringt. Die öffentliche Hand ist aufgefordert, auf allen Ebenen - in den Kommunen, seitens der Bezirksregierungen und auf Landesebene - aktiv zu werden, die Krankenkassen können kompetente Partner - ideell wie materiell – sein, und nicht zuletzt ist die Lebensmittelindustrie aufgerufen, ihre gesundheitsgefährdende Werbung mit Rücksicht auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu überdenken.

6. Zur Verbreitung und nachhaltigen Wirkung positiver Beispiele ist es notwendig, diese auf Landesebene publik zu machen und Erfahrungen überregional auszutauschen. Die Informationsvermittlung über Internetauftritte und regionale Netzwerke zeigt hier durchaus erste Umsetzungserfolge. Für eine flächendeckende Umsetzung sind diese Netzwerke allerdings noch nicht ausreichend, hier sind politische Handlungsträger in der Pflicht, dies systematisch in der Fläche zu steuern.

7. In der Praxis hat sich das handlungsorientierte Lernen in Gesundheitsfragen bewährt, Lernen durch konkretes Einüben von Handlungen wie z.B. ein gemeinsames Frühstück in der Schule zeigt entsprechende Erfolge. Mittelfristig kann auf diesem Weg auch auf das Essverhalten in der Familie positiv Einfluss genommen werden.

8. Gesundheitserziehung und auch Suchtprävention sollten bereits in der Grundschule beginnen und ständiger Bestandteil des Unterrichts während der gesamten Schulzeit sein. Vergleichsstudien zeigen, dass Kinder, die an Präventionsprogrammen teilgenommen haben, z.B. weniger rauchen; dieser Lernerfolg muss allerdings in den weiterführenden Schulen gefestigt werden.

9. Die Bedingungen in den Schulen selbst sind oft nicht gesundheitsförderlich, so sind z.B. Schulhöfe versiegelt und animieren in den Pausen nicht zur Bewegung, und die Lärmbelastung in vielen Klassenzimmern ist sehr hoch.

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Solche baulichen Bedingungen sollten einfließen in ein 'Gesundheitsleitbild', welches jeweils von den Schulen zu entwickeln ist.

10. Erhebungen mittels Befragungen der Eltern bzw. bei den Schuleingangsuntersuchungen zeigen eine eindeutige Korrelation zwischen sozialer Schichtzugehörigkeit und dem Gesundheitsbewusstsein.

Kindern aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien sind auch in Fragen des gesunden Verhaltens in Bezug auf Ernährung, Bewegung etc.

benachteiligt. Hier ist es die Aufgabe der Gesellschaft, kompensatorisch einzugreifen.

Das Bildungsforum ‚Gesundheitserziehung – Wege zum Klassenziel’ wurde veranstaltet von den Städten Duisburg, Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Herten und Witten sowie dem Institut Arbeit und Technik und der Projekt Ruhr GmbH.

Der WDR 5 ist Medienpartner des Bildungsforums Ruhr.

Die Broschüre mit guten Praxisbeispielen erfolgreicher Gesundheitserziehung in Schulen ist zu beziehen bei: Projekt Ruhr GmbH, Berliner Platz 6-8, 45127 Essen Tel.: 0201/102280-0

info@projektruhr.de

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