SEPA-Leitfaden
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DiesePublikationstellteineallgemeineunverbindlicheInformationdar.DieInhaltespiegelndieAuffassungimBITKOMzumZeitpunkt
derVeröffentlichungwider.ObwohldieInformationenmitgrößtmöglicherSorgfalterstelltwurden,bestehtkeinAnspruchaufsachliche
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Rechnungtragen.EineVerwendungliegtdaherindereigenenVerantwortungdesLesers.JeglicheHaftungwirdausgeschlossen.Alle
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BesonderenDankfürdieEntstehungdieserPublikationgiltHerrnRalfBaustvonCirquentsowieHerrnHans-RainervandenBergvon
dervandenBergAG.
SEPA-Leitfaden
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
1 Einführung 6
2 Die SEPA-Überweisung 8
3 Die SEPA-Lastschrift 9
3.1Mandat 11
3.2Pre-Notification 12
3.3Vorlauffrist 12
3.4Rückgabefristen 13
4 Wichtige SEPA relevante Themen 14
4.1IBANundBIC 14
4.2WandelungbestehenderEinzugsermächtigungeninSEPA-Mandate 15
4.3140ZeichenVerwendungszweck 15
4.4Textschlüssell 15
4.5StructuredCreditorReference 15
4.6SEPAKontoauszugsinformationen 16
4.7R-Transaktionen 17
4.8SEPAZeichensatz 18
4.9XML 18
5 Die Top 5 Themen bei der SEPA-Umsetzung 19
5.1Mr./Mrs.SEPA 20
5.2GefährdungvonGeschäftsmodellen 20
5.3STP-Bremse 20
5.4Oma-Enkel 21
5.5Stammdaten-Oldtimer 21
6 Antworten der DK auf Implementierungsfragen 22
6.1Kunde-Bank-Schnittstelle 22
6.2Mandatserstellung 23
6.3MustermandatedesZKA 24
6.4Mandatsänderung 24
6.5GültigkeiteinesMandats 24
6.6Sequence-TypederLastschriftt 25
6.7Textschlüssel 25
6.8ElektronischesMandat 25
6.9Pre-Notification 25
6.10Gläubiger-Identifikationsnummer 26
6.11AOSundOptionen 26
7 Weiterführende Links 27
Februar2014–schonin2JahrenwirddasdeutscheDTA- Verfahrenabgeschaltet.DerZahlungsverkehrüberdie
SingleEuroPaymentsArea(SEPA)wirddannfüralleTeil- nehmeramZahlungsverkehrsowohlfürÜberweisun- genalsauchfürLastschriftenverpflichtend.
DerBITKOMalsVerbandderITundTelekommunikati- onswirtschaftbegleitetdieEinführungderSEPAdurch
InformationsveranstaltungenfürMitgliedersowie
Anwenderundbeteiligtsichaktivandenjährlichen
AnpassungendesSEPA-Regelwerksüberdieetablierten
SEPA-Gremien.
DieanstehendenVeränderungendesZahlungsverkehrs
betreffennahezualleUnternehmendesWirtschafts- kreislaufes.DabeisinddiedurchBITKOMvertretenen
IT-UnternehmeninzahlreichenBereichenbetroffen:
ZumeinensindsieselbstTeilnehmerdesZahlungsver- kehrs,zumanderenstellensiealsDienstleisterdurch
dieErstellungvonSoftwareundProzesssteuerungstools
denreibungslosenAblaufdesZahlungsverkehrsfürihre
Kundensicher.
MitdiesemSEPA-Leitfadensollkompaktüberdie
wesentlichenEigenschaftenderSEPAinformiertwerden,
umersteInformationenfürdasinjedemUnternehmen
mitZahlungsverkehrnotwendigeSEPA-Umsetzungspro- jektbereitzustellen.IneinempraxisnahenKapitelwer- dendieTop5Themenzusammengefasst,diesichaus
ErfahrungenbeibereitsgestartetenSEPA-Umsetzungen
ergebenhaben.
BITKOMisteseinbesonderesAnliegen,alleausderEin- führungvonSEPAerwachsendenDetailfragenzweifels- freigeklärtzuhaben,umspäterAnwendernkosteninte- nisveFehlentwicklungenzuersparen.Dennzahlreiche
Detailssindnochungeklärtoderunzureichendbeant- wortet.EineErkenntnishabenallebisherigenSEPA- Umsetzungengemeinsam:SEPAistnichteinfachund
betrifftmehrGeschäftsbereiche,alsursprünglich
gedacht.DieUmstellungderZahlungsverkehrsabläufe
kannnichtvon„jetztaufgleich“geschehen,siemussals
übergreifendesProjektaufgesetztundbegleitetwerden.
DaherdieBotschaft:NutzenSiediesenLeitfaden,star- tenSiejetzt,dennschondieChinesenwussten:Wer
rechtzeitiggewarntwurde,istschonhalbgerettet.
Berlin,Februar2012
Vorwort
DieSEPA(SingleEuroPaymentsArea)isteinRaum,in
demBürger,UnternehmenundsonstigeWirtschaftsak- teureinnerhalbEuropas–unabhängigvonihremWohn-
oderAufenthaltsort–Euro-TransaktioneninFormder
SEPA-ÜberweisungundSEPA-Lastschriftnutzenkönnen.
BeidiesenEuro-Transaktionenwirdnichtzwischennati- onalenundgrenzüberschreitendenZahlungenunter- schieden,undesgeltendieselbengrundlegendenBedin- gungen,RechteundPflichten:EswerdenalleZahlungen
soeinfach,effizientundsicherabgewickelt,wiebisher
vondeninländischengewohnt.
DieSEPAbeziehtsichdabeiaufdennicht-eiligenMas- senzahlungsverkehrinderWährungEuro(inDeutsch- landimDTA-Format),dereiligeZahlungsverkehrsowie
derZahlungsverkehrinFremdwährung(imSWIFT-For- matperTARGET2oderKorrespondenzbankclearing)sind
hingegennichtBestandteilderSEPA.
ZurRealisierungderSEPAgründetendieeuropäischen
KreditinstitutedasEuropeanPaymentsCouncil(EPC),
welcheseinRegelwerku.a.fürdieSEPA-Überweisung
unddieSEPA-Lastschrifterarbeitete.DiesesSEPA- RegelwerkbestehtaussogenanntenRulebooksund
Implementationguidelines,dieaufwww.european- paymentscouncil.euveröffentlichtsind.AufBasisdes
SEPA-RegelwerkswurdeinDeutschlanddasLeistungs- angebotderBundesbankimunbarenInterbanken- Zahlungsverkehr(www.bundesbank.de)sowiedas
DFÜ-AbkommenderDeutschenKreditwirtschaftinder
Kunde-Bank-BeziehungumdieSEPA-Instrumenteerwei- tert(www.ebics.de).
SeitJanuar2008istdieSEPA-Überweisungundseit
November2009dieSEPA-LastschriftRealität,aberbei- deswirdnochnichtsoumfangreichgenutztwiegeplant,
sodassnundereuropäischeGesetzgebereingreift.Die
europäischeKommissionsiehtdieSEPAnebenderEin- führungdesEuroalswichtigenweiterenSchrittzurVoll- endungdeseuropäischenBinnenmarktes.Daherhatsie
eineEU-Verordnung(„SEPA-Regulation“)veranlasst,die
europaweitdieNutzungderSEPA-Instrumentesowie
dieAbschaltungderlokalenInstrumente(inDeutsch- landdieDTA-ÜberweisungundDTA-Lastschrift)ab
1.Februar2014vorschreibt.AlleMarktteilnehmer,u.a.
BankenundFirmenkunden,müssendannihrenMas- senzahlungsverkehrausschließlichüberdieSEPA-Instru- menteabwickeln,wasnebenanderenAufgabendieVer- arbeitungvonXML-FormatensowiedieAbbildungvon
komplexenProzessenimRahmenderLastschriftabwick- lungbeinhaltet.
Insgesamt32europäischeLändernehmenderzeitan
SEPAteil:Die27EU-Mitgliedsstaaten,diedreiEWR-Staa- tenIsland,Norwegen,LiechtensteinsowiedieSchweiz
undMonaco.AuchdieNicht-Euro-Länderhaltendabei
dieimEuro-ZahlungsraumgeltendenWettbewerbsbe- dingungenein,sofernsieEuro-Zahlungenabwickeln.
FürdieNicht-EWR-MitgliederSchweizundMonacogilt
allerdingsdieSondersituation,dasssiesichzwarandie
SEPA-Regelwerke,abernichtandieEU-Verordnungen
und-Richtliniengebundenhaben.Sogiltbeispielsweise
dieEU-Preisverordnungvon2009oderdieZahlungs- dienstrichtliniefürSchweizerFinanzinstitutenicht.
1 Einführung
1 Einführung
Belgien Bulgarien Deutschland Dänemark
Finnland Estland Frankreich Großbritannien
Griechenland Lettland Irland Litauen
Italien Polen Luxemburg Rumänien
Malta Schweden Niederlande Tschechien
Österreich Ungarn Portugal Slowakei
Slowenien Spanien Zypern Island
Liechtenstein Norwegen Schweiz Monaco
(Euro-Länderblauhinterlegt)
DasheutigeSEPA-RegelwerkbietetmitderSEPA-Über- weisungundSEPA-Lastschriftzweieuropaweiteinsetz- bareZahlungsverkehrsprodukte,diesichinwesentli- chenTeilenzumheutigenMassenzahlungsverkehrüber
DTAunterscheiden:
AngabederKontoverbindungperIBANundBICstatt
KontonummerundBLZ
DatenaustauschinkomplexenISO20022XMLFor- matenfürdenAustauschvonZahlungenstatteinfa- chemDTA-Format
LängedesVerwendungszwecksbegrenztauf140
Zeichenstatt378ZeichenimDTA
VorlauffristenderSEPA-Lastschriftvonbiszu5Tagen
stattderDTA-SichtlastschriftohneVorlauffrist
LegitimierungdesLastschrifteinzugsperstrengfor- malisiertemMandatstattmiteher„locker“gehand- habterEinzugsermächtigung
InformationspflichtdurchdenLastschrifteinreicher
inFormeinerrechtzeitigenPre-Notificationu.a.mit
FälligkeitsdatumundBetragsowiedenneuenDaten
MandatsreferenzundGläubiger-ID
TransportderneuenDatenMandatsreferenzund
Gläubiger-IDmitjederLastschrift-Transaktion
StrenggeregelteProzesseundFristenbeiderTrans- aktionsabwicklungsowiederAusnahmebehand- lungübersog.R-Transaktionenwiez.B.Rückrufeund
Rückweisungen
ZusätzlichzumbestehendenSEPA-Regelwerkwirdüber
dieobenerwähnteSEPA-Regulationu.a.verbindlich
festgelegt:
Ab1.2.2014verpflichtendeNutzungderSEPA-Über- weisungundSEPA-LastschriftsowieAbschaltungder
nationalenVerfahren(inDeutschlanddieDTA-Über- weisungundDTA-Lastschrift)
Bis1.2.2016Übergangsregelungfürdas
ELV-Verfahren
Bis1.2.2016optionaleNutzungvonKontonummer
undBLZfürnationaleZahlungenvonVerbrauchern
mitkostenloserKonvertierunginIBANundBIC
durchdieBank*
Bis1.2.2016optionaleEinreichungvonFormaten,
dienichtaufdemISO-Standard20022beruhenund
KonvertierungdurchdieBank*
Ab1.2.2014AngabederKontoverbindungnurmit
IBAN(ohneBIC)fürInlandstransaktionen,ab1.2.2016
auchfürgrenzüberschreitendeTransaktionen
(„IBAN-only“)
MöglichkeitderMigrationbestehenderEinzugser- mächtigungeninSEPA-Mandate
ServiceangebotderBankanihreKunden,Konten
gegenungewollteBelastungendurcheingehende
LastschriftenüberMechanismenbasierendauf
Betrag,FrequenzderLastschriftund/oderKreditor- Identifikationabzusichern
*ImRahmeneinesdeutschenBegleitgesetzeskanndiese
OptionfürDeutschlandermöglichtwerden.
EineVielzahlvonNeuerungenmitChancenundRisiken
kommtalsoaufalleMarktteilnehmerzu,insbesondere
FirmenkundenundvorallemLastschrifteinreicher.In
dennächstenKapitelnwerdendiewesentlichenEigen- schaftenderSEPA-Instrumentezusammengefasstund
typischeUmsetzungsthemenaufgezeigt,sodassdas
notwendigeSEPA-Projektrichtigdimensioniertaufge- setztwerdenkann.
DieSEPA-Überweisung(SEPACreditTransfer,SCT)wurde
am28.Januar2008eingeführtundumfassteuropaweit
einheitlicheRegelnfürÜberweisungeninEuro,dieim
SEPA-Regelwerk„SEPACreditTransferSchemeRulebook“
definiertsind.
DieSEPA-ÜberweisungentsprichtindenGrundzügen
derseit2003bekanntenEU-Standardüberweisung,
kannabersowohlfürgrenzüberschreitende,alsauch
fürinländischeZahlungengenutztwerden.DieKon- tenvomDebitor(Kontoinhaberdeszubelastenden
Kontos)undKreditor(Kontoinhaberdesbegünstigten
Kontos)werdenanhandvonIBANundBICidentifiziert.
SEPA-ÜberweisungenwerdennurinderWährungEuro
abgewickelt.
DieÜberweisungsdauerbeträgtseit2012beibeleglo- serAuftragseinreichungmaximaleinenBankarbeitstag.
DerÜberweisungwirdeinfestesverbindlichesAusfüh- rungsdatum(„D“)mitgegeben,zuwelchemdasKonto
desDebitorsbelastetwird.
FürdieSEPA-ÜberweisungsindkeineBetragsgrenzen
vorgesehen.DieMeldepflichtgemäßAußenwirtschafts- verordnungbestehtallerdingsweiterhin.
DerÜberweisungsbetragmussdemKontodesKreditors
ungekürztgutgeschriebenwerden.BeiderSEPA-Über-
weisunghandeltessichumeinesogenannteSHARE- Zahlung,d.h.jedeSeiteträgtihreGebühren.
EinewichtigeÄnderunggegenüberderDTA-basierten
InlandsüberweisungistdieReduzierungderverfügba- renZeichenimVerwendungszweck.InZukunftstehen
nurnoch140Zeichenanstattderbishermöglichen378
(14x27)zurVerfügung.
FürdieSEPA-ÜberweisungwirdeinDatenformat
aufBasisdesISO20022StandardsfürXML-Dateien
vorgegeben.
2 Die SEPA-Überweisung
2 Die SEPA-Überweisung
Debitor Kreditor
Kreditinstituts
desKreditors Kreditinstituts
desDebitors
Gutschrift
Zahlungsverrechnung Initiierungder
Transaktion(D)
InitiierungderTransaktion
(spätestensD+1) 2
4
3 1
DerStartdeseuropäischenLastschriftverfahrens(SEPA
DirectDebit,SDD)erfolgteam2.November2009.Wie
auchbeimDTA-LastschriftverfahrengibtesdasSEPA- LastschriftverfahreninzweiVarianten:
SEPA-Basislastschrift(SDDCore),vergleichbarmit
demEinzugsermächtigungsverfahren
SEPA-Firmenlastschrift(SDDB2B),vergleichbarmit
demAbbuchungsverfahren
MitderSEPA-Lastschriftwurdeerstmaligauchein
grenzüberschreitendesLastschriftverfahrenetabliert.
DieGrundlagebildetdasjeweiligeEPCRegelwerk(SEPA
CoreDirectDebitSchemeRulebookundSEPAB2BDirect
DebitSchemeRulebook).Derdazugehörigerechtliche
RahmenwurdedurchdieUmsetzungderEU-Richtline
überZahlungsdiensteimBinnenmarkt(EU-Zahlungs- dienstrichtlinie)innationalesRechtgeschaffen.
WieauchbeiderSEPA-ÜberweisungistdieWährung
Euro,dieKontoidentifikationerfolgtmittelsIBAN
undBIC,derVerwendungszweckistauf140Zeichen
begrenzt,sowiedasDatenformatbasiertaufISO20022
XML.
VergleichbarmitdemAusführungsdatumderSEPA- ÜberweisungwirdderSEPA-LastschrifteinFälligkeits- datum(Due-Date,D)mitgegeben,anwelchemdie
BelastungaufdemKontodesDebitorserfolgenmuss.
FälltdasFälligkeitsdatumaufeinenNicht-Bankarbeits- tag,dannwirddasKontoamnächstenBankarbeitstag
belastet.
ImGegensatzzurdeutschenDTA-Lastschriftgibtesbei
derSEPA-LastschriftneueBestandteile,diedeutlichauf- wändigereProzessemitsichbringen:
Mandate
DasPendantzurEinzugsermächtigungistinder
3 Die SEPA-Lastschrift
3 Die SEPA-Lastschrift
*)ÄnderungswunschvomdeutschenBVIzuSDD-Corefür11/2012,derakzeptiertwurde:Optionalshortertimecycle(D-1)
Debitor Kreditor
Kreditinstituts
desKreditors Kreditinstituts
desDebitors
UnterschriebenesSEPA-Mandat
Pre-Notification(D-14odern.Vereinb.)
Inkasso-
Verein- barung Vertragliche
Vereinbarung Belastung(D)
Gutschrift
Zahlungsverrechnung(D) B2B:
Mandatsprüfung VorlageTransaktion
*)Core:D-5/D-2
B2B:D-1
InitiierungTransaktion
*)Core:D-5/D-2
B2B:D-1
0 0
7 3
4 4
5 6
2 1
SEPAdasMandat,fürdasallerdingsstrengeForm- vorschriftenmitneuenDatenwiez.B.Gläubiger- IdentifikationsnummeroderMandatsreferenz.
Pre-Notification
DerKreditormussdemDebitordieBelastungsei- nesKontosmiteinerPre-Notification,dieu.a.Betrag
undFälligkeitsdatumenthält,rechtzeitiganzeigen.
Vorlauffristen
EineSEPA-Lastschriftistnichtmehrwiediedeutsche
DTA-LastschriftperSichtfällig,sondernmussmit
einerVorlauffristvonbiszu5TagenbeiderBankdes
Debitorsvorliegen.
Rückgabefristen
WieauchbeiderdeutschenDTA-Lastschriftkannder
DebitorbeiderSEPA-Core-LastschriftderAbbuchung
8WochennachBelastungwidersprechen.Sollte
keinoderkeingültigesMandatvorliegen,kannder
Debitorsogarbiszu13MonatenachderBelastung
widersprechen.
DieseneuenBestandteilewerdenindenuntenfolgen- denKapitelnnäherbetrachtet.
DiewesentlichenEigenschaftendesSEPA-Lastschriftver- fahrensunddesderzeitigenDTA-Lastschriftverfahrens
lassensichwiefolgtgegenüberstellen:
3 Die SEPA-Lastschrift
SEPA-Lastschrift
(SDDCore/SDDB2B) Lastschriftmit
Einzugsermächtigung Anwendungsbereich/
Währung 32europäischeLänder/EUR Deutschland/EUR
Anwender Core:Privat-undFirmenkunden
B2B:NurFirmenkunden Privat-undFirmenkunden
Kundenidentifikation IBANundBIC
BICistnurnochbiszum1.2.2014verpflichtend. Kontonummerund
Bankleitzahl Authentifizierung MandatmitneuenDatenwieGläubiger-Identifi-
kationsnummeroderMandatsreferenz;Mandat
verfälltnach36MonatenohneNutzung
Einzugsermächtigung(giltbis
aufWiderruf) Lastschrift-VorlagebeimKre-
ditinstitutdesDebitors Core:Spätestens5BankarbeitstagevorFälligkeit
beieinmaligeroderersterLastschrift;2Bankar- beitstagebeiFolgelastschriften
B2B:Spätestens1BankarbeitstagvorFälligkeit
AmTagderFälligkeit
(„Sicht-Lastschrift“)
Rückgabefristenbei
Widerspruch Core:Bis8WochennachBelastung
B2B:keineRückgabenachderEinlösungmöglich.
Bis13MonatenachBelastungfallskeinMandat
oderkeingültigesMandatvorliegt
8WochennachBelastung
seitEinführungderPay- mentServicesDirective(PSD)
imNovember2009(davor
6WochennachEingang
Rechnungsabschluss)
3.1Mandat
DerEinzugeinerSEPA-Lastschriftsetzteingültiges
papierbehaftetesMandatvoraus.DiesesMandatistim
GrundsatzvergleichbarmitderEinzugsermächtigung
zurDTA-Lastschrift.Allerdingsenthälteseinigeerwei- terteMerkmale:
DieFeldersowiederenReihenfolgesind
vorgeschrieben.
FallsdasMandatTeileinesweiterenDokuments,wie
z.B.einesVertragesist,mussdasMandatdeutlich
abgesetztvomübrigenDokumentsein.
DasMandatenthältexpliziteineWeisungfürdie
BankdesDebitors.
DasMandatfüreineSEPA-Basislastschriftweistklar
aufeineRückgabemöglichkeitvonachtWochenhin.
DasMandatenthältmitdenDatenGläubiger-Identi- fikationsnummerundMandatsreferenzeineeindeu- tigeReferenzaufdieLastschrift.DieseDatenwerden
auchmitjederLastschrifttransportiert.
DasMandaterlischt36MonateohneNutzung.Es
kannaberauchjederzeitdurchdenZahlungspflich- tigenwiderrufenwerden.
DasMandatkannüberdieLandesgrenzenhinweg
eingeholtwerden.
DerKreditormussbeiderMandatseinholungfolgende
Aufgabenerfüllen:
GemäßSEPA-RegelwerkmussdasMandatinder
SprachedesLandesverfasstsein,indemderDebitor
wohntoderinEnglisch,fallsderKreditordieSprache
vorderMandatsausstellungnichtexaktbestimmen
kann.InderPraxisdürftesichdieEmpfehlungder
DeutschenKreditwirtschaftdurchsetzen,gemäßder
eineSprachegewähltwerdensollte,diederDebitor
versteht,z.B.dieSprachedeszugehörigenVertrages.
DievomDebitorerteiltenMandatemüsseninklu- siveIhrerHistorievomKreditorarchiviertwerden
undmüssenaufAnforderungderBankdesDebitors
überdieBankdesKreditorsalsKopievorgelegtwer- denkönnen.
DieGläubiger-Identifikationsnummeristeinneues
MerkmalgegenüberderdeutschenEinzugsermächti- gungundwirdbeiderSEPA-Lastschriftzureindeuti- genIdentifizierungdesKreditorsbenötigt.DerKreditor
beantragtdieGläubiger-Identifikationsnummerüber
dieInternetseitederDeutschenBundesbank(www.
glaeubiger-id.bundesbank.de).DerAufbauderGläubi- ger-IdentifikationsnummeristSEPA-weiteinheitlichund
kannbiszu35Stellenlangsein.
Quelle:EPC
DieGläubiger-IdentifikationsnummerfürDeutschland
ist18Stellenlangundwiefolgtaufgebaut:
Diebiszu35-stelligealphanumerischeMandatsrefe- renzwirdvomKreditorvergebenundermöglichtdem
DebitorinVerbindungmitderGläubiger-Identifikations- nummereineeindeutigeIdentifizierungdesMandats.
MitdiesenbeidenWertenkannderDebitoreingehende
LastschriftenautomatischaufZulässigkeitprüfen.Bei
derVergabederMandatsreferenzdurchdenKreditor
kannesdurchaussinnvollsein,dassbestehendeKunden-
oderVertragsnummern,erweitertumeinenZähleroder
Datumswert,genutztwerden.
3.2 Pre-Notification
VordemVersandderLastschriftanseinKreditinstitut
mussderKreditordenDebitoranhandeinerPre-Notifi- cationüberdieBelastunginformieren.
WennkeinekürzereFristzwischenKreditorundDebitor
vereinbartwurde,mussdiePre-Notificationdurchden
Kreditormindestens14TagevorFälligkeitsdatumver- sandtwerden.EinenvertraglichvereinbartenVerzicht
aufdiePre-NotificationsiehtdasSEPA-Regelwerkaller- dingsnichtvor.
DiePre-NotificationmussfolgendeDatenenthalten:
denBetrag
dieFälligkeit
dieGläubiger-Identifikationsnummer
dieMandatsreferenz
DieBankdesKreditorsistübrigensnichtverpflichtet,zu
prüfen,obeinePre-Notificationvorliegt,dadiesesrein
dasVertragsverhältniszwischenKreditorundDebitor
betrifft.DieArtderZustellungfürdiePre-Notification
istnichtvorgeschrieben,möglichsindz.B.Brief,Fax,
E-MailoderauchTelefonat.GenerellkanndiePre-Notifi- cationbereitsindenVertragaufgenommenwerden.Bei
wiederkehrendenLastschriftenmitgleichenBeträgen
wiez.B.beiRatenplänenreichteineeinmaligeUnter- richtungdesDebitorsvordemerstenLastschrifteinzug
unterAngabederzukünftigenFälligkeitstermineaus.
3.3 Vorlauffrist
ImVergleichzurdeutschenDTA-LastschriftistdieSEPA- LastschriftnichtperSichtfällig,sondernmussmiteiner
entsprechendenVorlauffristbeiderBankdesDebitors
vorliegenunddaherauchrechtzeitigdurchdenKreditor
versandtwerden.
DieeinzuhaltendenVorlauffristenvorFälligkeitsind:
5BankarbeitstagebeieinmaligerLastschriftoder
ersterLastschrifteinerFolgevonwiederkehrenden
LastschriftenbeiSEPA-Basislastschriften
2BankarbeitstagebeiwiederkehrendenLastschriften
undletzterLastschriftbeiSEPA-Basislastschriften
1BankarbeitstaggenerellbeiSEPA-Firmen-
lastschriften
AufgrundeinerAnpassungdesSEPA-Regelwerkswird
esabNovember2012optionaleineweitereVarianteder
SEPA-Basislastschriftgeben,welchegenerell1Bankar- beitstagalsVorlauffristvorsieht.
DE 02 ZZZ 01234567890
ISO-Ländercode Prüfziffer
Geschäftsbereichskennung NationalesIdentifikationsmerkmal
Quelle:DeutscheBundesbank
3 Die SEPA-Lastschrift
3.4 Rückgabefristen
DerDebitorhatdieMöglichkeit,einerSEPA-Basis- lastschriftbiszu8WochennachderBelastungzu
widersprechen.
BeiderSEPA-FirmenlastschriftprüftdieBankdesDebi- torsdieLastschriftderEinlösunggegenvorliegende
Mandate,daherhatderDebitorhierkeineMöglichkeit
zuwidersprechen.
FallskeinMandatoderkeingültigesMandatvorliegt,
kannderDebitorderLastschriftbiszu13Monatenach
Belastungwidersprechen.
4.1 IBANundBIC
DieKontoverbindungwirdinderSEPAmitIBANundBIC
angegebenen(stattKontonummerundBankleitzahlin
Deutschland).DerAufbaudieserinternationalstandar- disiertenNotationenistunteranderemaufderWeb- SeitederBundesbankbeschrieben.
4 Wichtige SEPA relevante Themen
4 Wichtige SEPA relevante Themen
IBANstehtfürInternationalBankAccountNumber
undisteinestandardisierte,internationaleBank-/
Kontonummerfürnationaleundgrenzüberschrei- tendeZahlungen.Siebestehtausmaximal34Stel- len,diejenachLandunterschiedlichgenutztwer- denkönnen.LediglichdieerstenvierStellensind
festdefiniert.
InDeutschlandwirddieIBANmit22Stellendarge- stellt:AndenerstenzweiStellenwirddasLänder- kennzeichenabgebildet(DEfürDeutschland).Eine
zweistelligePrüfzifferdientzurKontrollederKonto- nummerundBankverbindungvorAusführungder
Zahlung.AnschließendfolgtdieachtstelligeBank- leitzahldesKontoinhabers(hier37040044)sowie
vonhintenaufgefülltdieKontonummer,welcheje
nachKreditinstitutbiszuzehnStellenumfasst.
BankkundenfindenihreIBANaufdemKontoaus- zug.FürdieUmstellungderKontodatenderheute
imdeutschenZahlungsverkehrgebräuchlichenKon- tonummernundBankleitzahlenaufdieinterna- tionalverwendetenIBANundBICstelltdiedeut- scheKreditwirtschaftverschiedeneautomatisierte
LösungenzurVerfügung,z.B.dasinternetbasierte
IBAN-Service-Portal.https://www.iban-service-por- tal.de/ibanp/iban/Start
BICstehtfürBusinessIdentifierCodeundistdie
internationaleBankleitzahleinesKreditinstituts.
DerBICbestehtausmaximalelfStellenundwird
oftauchalsSWIFT-Codebezeichnet.
DieerstenvierStellenentsprechenderBankbe- zeichnung,sindalphanumerischundkönnenfrei
gewähltwerden(z.B.MARKfürdieDeutscheBun- desbank).DarauffolgtdieLänderkennung,welche
demISO-CodedesjeweiligenLandesentspricht.Sie
bestehtauszweiStellen(z.B.DEfürDeutschland).
AnschließendfolgteinezweistelligeOrts-/Regions- angabe(z.B.FFfürFrankfurtamMain).Dieletzten
dreiStellenkönnenfürFilialbezeichnungengenutzt
werden(hierXXXalsPlatzhalter)undsindfreiwähl- bar.Siekönnenjedochauchfreibleiben.Dasoffi- zielleBIC-DirectorystehtaufderInternetseitevon
SWIFTzurVerfügung.https://www2.swift.com/
directories/
Quelle:DeutscheBundesbank
4.2 Wandelungbestehender
EinzugsermächtigungeninSEPA-Mandate
DurcheineÄnderungihrerAGBwirddiedeutscheKre- ditwirtschaftdieMöglichkeitschaffen,eineEinzugser- mächtigungineinSEPA-Mandatzuwandeln,ohnedass
einSEPA-MandatvomKreditorerneuteinzuholenist.
Voraussetzungist,dasseineunterschriebeneEinzugs- ermächtigungimOriginalvorliegtunddassderDebi- torderAGB-Änderungnichtwiderspricht.DerKreditor
informiertvordemerstenEinzugmiteinerSEPA-Last- schriftdenDebitorz.B.imRahmenderPre-Notification
undteiltdemDebitordieGläubiger-Identifikationsnum- merundMandatsreferenzmit.Esistgeplant,dassdie
AGB-Änderungzum9.7.2012inKrafttritt.
DieSEPA-Regulationlegtzusätzlichfest,dassdiezum
Stichtag1.2.2014bestehendennationalenEinzugser- mächtigungenalsSEPA-Mandatfortgeführtwerden
können,wennkeinenationaleÜberleitungsregelungen
undkeineKundenvereinbarungenexistieren.Indiesem
FallistdannauchdieBankdesDebitorsverpflichtet,die
SEPA-Lastschrifteinzulösen.
4.3 140ZeichenVerwendungszweck
GegenüberdemVerwendungszweckimDTA-Verfahren,
woinsgesamt14x27Stellen=378StellenfürZahlungs- informationenzwischenDebitorundKreditorzurVerfü- gungstehen,wirdesmitEinführungvonSEPAnurnoch
möglichsein,maximal140ZeichenimVerwendungs- zweckzuverwenden.
DieBegrenzungauf140Zeichenwurdeübrigensvon
derfinnischenBankengemeinschaftalszueinschrän- kendempfunden,sodasssieihrenTeilnehmerneinen
längerenVerwendungszweckermöglichthat.Das
SEPA-RegelwerksiehtnämlichdieDefinitionsoge- nannterAdditionalOptionalServices(AOS)vor,mit
denenBankengemeinschaftenihrenKundenerwei- terteDienstleistungenanbietenkönnen,wenndiese
gewisseBedingungendesSEPA-Regelwerkseinhalten.
InFinnlandwurdenunalsAOSfestgelegt,dassneben
den140Zeichenzusätzlichbiszu9x280Zeichenbei
SEPA-Überweisungenübertragenwerdenkönnen.Ver- antwortlichfürdiesenServiceistdieBankdesDebitors,
diedievertraglichenundtechnischenVoraussetzun- genschaffenmuss,umdiesihrenKundenanbietenzu
können.AllerdingsistdieBankdesKreditorsnichtver- pflichtet,alleübermitteltenInformationendemKreditor
zurVerfügungzustellen,sondernnurdie140Zeichen
gemäßSEPA-Regelwerk.SomitistdiedurchgängigeNut- zungnurmöglich,wennauchdieBankdesKreditorsdie
WeiterleitungallerVerwendungszweck-Informationen
anbietet.EindeutscherFirmenkunde,derregelmäßigen
ZahlungsverkehrmitfinnischenKundenabwickelt,kann
diesenAOSnutzen,sofernereinKontobeieinemfinni- schenKreditinstituthat,dasdiesenServiceofferiert.
4.4 Textschlüssel
MitHilfederTextschlüsselbeimderzeitigenDTA-Ver- fahrenistesmöglich,ÜberweisungenundLastschriften
weiterzuklassifizieren,sodassz.B.Gehaltseingänge
vonvermögenswirksamenLeistungen(VWL)unterschie- denwerdenkönnen.
InderSEPAentsprichtdemTextschlüsseldersoge- nanntePurposeCode.InderAnlage3desDFÜ-Abkom- mensistfestgehalten,welchePurposeCodesbeiSEPA
ZahlungengemäßISO20022verwendetwerden.
Beispiele:
Gehalt Textschlüssel53
PurposeCodeSALA(„salarypayment“) VWL Textschlüssel54
PurposeCodeCBFF(„capitalbuilding
fringefortune”)
4.5 StructuredCreditorReference
ÜberdieReferenzenimVerwendungszweckwiez.B.
RechnungsnummerbeieinerÜberweisungoderLast- schriftkannderEmpfängerdieTransaktionzuordnen,
umsooffenePostenauszugleichen–imoptimalenFall
automatischohnemanuellenEingriff.
DasSEPA-RegelwerksiehthierfürprinzipiellzweiArten
vonVerwendungszweckenvor:Einenkomplexenstruk- turiertenVerwendungszweck,indemübersogenannte
XML-TagsdieDatenstrukturiertangegebenwerden
können(sieheuntenKapitel„XML“)sowieeineneinfa- chenunstrukturiertenVerwendungszweck,indem140
ZeichenalsFließtextgenutztwerdenkönnen.Ausver- schiedenenGründenhatsichdieNutzungdesunstruk- turiertenVerwendungszwecksdurchgesetztundwird
auchimDFÜ-AbkommenderDeutschenKreditwirt- schaftempfohlen.
FürdenunstrukturiertenVerwendungszweckhatdie
EACTEuropeanAssociationofCorporateTreasurers
(www.eact.eu)Codesdefiniert,diedenSTP-Prozess
sicherstellensollen.
DieNutzungderStructuredCreditorReference,welche
imobigenBeispielgemäßEACT-Empfehlungmitdem
CodeRFSkombiniertwurde,wirdebenfallsvomSEPA- Regelwerkempfohlen,auchohnevorgeschaltetenCode
RFS.SiebasiertaufdemISO-Standard11649undstellt
übereinePrüfziffersicher,dassTipp-undÜbertragungs- fehlerminimiertwerden.DieStructuredCreditorRefe- rencebestehtausmaximal25Stellen:EinerKonstanten
„RF“,einer2stelligenPrüfzifferundderbis21stelligen
alphanumerischenCreditorReference,inderderKredi- torz.B.seineRechnungsnummerangebenkann.
MitderAusgabevonRechnungsnummerninFormder
StructuredCreditorReferencekannderKreditorsicher- stellen,dasseingehendeÜberweisungenvomDebitor
keineFehlerinderRechnungsnummerenthaltenundso
dieZuordnungzumoffenenPosteninderBuchhaltung
automatischohnemanuellenEingrifferfolgenkann.
4.6 SEPAKontoauszugsinformationen
DieKontoauszugsinformationenwerdenbishervonden
KreditinstitutenimFormatSWIFTMT940undMT942
denKontoinhabernzurVerfügunggestellt.DiesesFor- matkannnurbegrenztbzw.überUmwegediezusätzli- chenSEPA-Informationenaufnehmen.
UmeinedurchgängigeVerarbeitungderXML-basierten
SEPA-Zahlungsaufträgedarstellenzukönnen,wurden
imDFÜ-AbkommenaufISO20022basierendeCash- Management-Nachrichten(camt)fürKontoauszugsin- formationenaufgenommen.
DemKontoinhaberkönnenmitdencamt-Nachrichten
seineKontoinformationenstrukturiertundwesentlich
umfangreicherzurVerfügunggestelltwerden,alsim
bisherigenFormat,sodasseindurchgehenderSTP-Pro- zessvereinfachtwird.
Beispiel Erklärung
/CNR/876543/
DOC/894584334 DieZahlungbeziehtsichaufdenKundenmitderKundennummer876543(CNR,
customernumber)sowiederRechnungsnummer894584334(DOC,document
reference).
/RFB/539007547034 DieZahlungbeziehtsichaufdasGeschäftmitderReferenz539007547034,welche
durchdenBegünstigtenmitgeteiltwurde(RFB,referencebeneficiary)
/RFS/RF18539007547034 AuchhierbeziehtsichdieZahlungaufdasGeschäftmitderReferenz539007547034.
ImUnterschiedzumobigenCodeRFBwirdhierdieReferenzalssogenannteStruc- turedCreditorReferenceangegeben,diemiteinerPrüfziffer(18)gegenTippfehler
abgesichertist(RFS,referencestructured).
4 Wichtige SEPA relevante Themen
4.7 R-Transaktionen
AlsR-TransaktionenwerdeninderSEPAalleTransaktio- nenzurBehandlungvonAusnahmesituationenbezeich- net,alsoz.B.RückweisungenvonLastschriften.Das
SEPA-RegelwerkdefiniertzahlreicheR-Transaktionenfür
ÜberweisungenundLastschriften,sodassgenauspezi- fizierteProzesseinklusivefesterFristenfürdieverschie- denenAusnahmebehandlungenzurVerfügungstehen.
DabeiLastschriftensowohldieDebitor-Seitealsauch
dieKreditor-SeiteR-Transaktionenveranlassenkann,
ergibthiereineVielzahlvonAusnahmeprozessen.Für
eineStrukturierungergibtsichhiereineGruppierung
aufBasisdesVerrechnungszeitpunktsan.DieR-Transak- tionenfangenimEnglischenallemitdemBuchstaben
„R“an,weswegensichauchindendeutschenFachbeiträ- gendieenglischenBezeichnungendurchgesetzthaben.
R-TransaktionenbeiSEPA-Überweisungen Vor der Verrechnung:
Reject:RückweisungdurchdieBankdesDebitors
(z.B.wegeneinesFormatfehlers) Nach der Verrechnung:
Return:RückgabedurchdieBankdesKreditors(z.B.
wegenfalscherEmpfängerkontonummer) Vor oder nach der Verrechnung:
Recall:RückrufdurchdieBankdesDebitors(z.B.
wegenDoppelausführung)
R-TransaktionenbeiSEPA-Lastschriften Vor der Verrechnung:
Reject:RückweisungdurchdieBankdesKreditors
(z.B.wegeneinesFormatfehlers)
Refusal:AblehnungdurchdenDebitorvorderBelas- tung(z.B.beiunberechtigterLastschrift)
Revocation:RückrufdurchdenKreditorvorder
Belastung(z.B.beiunbeabsichtigterLastschrift)
Requestsforcancellation:AnfrageaufStornierung
durchdieBankdesKreditorsvorderBelastung(z.B.
beiDoppeleinreichungen) Nach der Verrechnung:
Return:RückgabedurchdieBankdesDebitors(z.B.
wegenfalscherEmpfängerkontonummer)
Refund:WiderspruchdurchdenDebitornachder
Belastung(z.B.beiunberechtigterLastschrift)
Reversal:RückrechnungdurchdenKreditornachder
Belastung(z.B.beiunbeabsichtigterLastschrift)
Anwendung SWIFTNachricht
camt.052 Saldenreport
UntertägigerUmsatz(Vormerkposten) MT941
MT942
camt.053 Tagesauszug
Interbankauszug MT940
MT950
camt.054 Sammelbuchungsdatei
Soll-Avis
Haben-Avis
DTI(DTAUS-Informationsdatei)
MT900
MT910
4.8 SEPAZeichensatz
DasXML-FormatgemäßISO20022ermöglichtden
sogenanntenUTF8-Zeichensatz,welcherprinzipiellalle
ZeichenderWeltabbildenkann.Allerdingssiehtdas
SEPA-RegelwerknurdieverpflichtendeUnterstützung
deseingeschränktenLatin-Zeichensatzesvorunddie
kompletteNutzungdesUTF8-Zeichensatzesistalsbila- teraleVereinbarungoptionalgesetzt.Daheristauchfür
SEPA-ZahlungenimDFÜ-AbkommenderDeutschenKre- ditwirtschaftnurderLatin-Zeichensatzvorgesehen:
abcdefghijklmnopqrstuvwxyz
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
0123456789
/-?:().,‚+
Space
DasjeweiligeKreditinstitutistberechtigt,beiVerwen- dungvonZeichenaußerhalbdiesesZeichenvorratsdie
unzulässigenZeichenz.B.durchLeerzeichenoderdurch
bedeutungsähnlicheZeichenausdemdefiniertenZei- chensatzzuersetzenodergegebenenfallsauchdie
gesamteDateizurückzuweisen.
HilfreichistindemZusammenhangdieUmsetzungsta- belledesSEPA-Regelwerkes,welchederEuropeanPay- mentsCouncilaufseinerHomepageverfügbargemacht
hat.http://www.europeanpaymentscouncil.eu/know- ledge_bank_detail.cfm?documents_id=332
4.9 XML
DasXML-Format(ExtensibleMarkupLanguage)istein
internationalerStandardzurModellierungvonDatenin
FormeinerBaumstruktur,welchervomWorldWideWeb
Consortium(www.w3c.org)verwaltetwird.ZurNutzung
desXML-FormatsinderFinanzwirtschaftwurdeseitens
derInternationalOrganizationforStandardizationder
ISO20022Standardeingeführt(www.iso20022.org),auf
welchemauchdieDatenformatedesSEPA-Regelwerks
basieren.
ImUnterschiedzumspaltenorientiertenDTA-Format
wirdimXML-FormatjederWertvonzusätzlichensoge- nanntenXML-Tagsumschlossen(imobigenBeispielder
Name„MariaMuster“vondenXML-Tags<Nm>und</
Nm>).Diesführtdazu,dassXML-basierteTransaktionen
durchaus5bis10malmehrZeichenbenötigenalsDTA- basierte,sodassbeiderIT-Umsetzungmiteinemdeut- lichgrößerenSpeicherbedarfundeinersinkendenPer- formancekalkuliertwerdenmuss.
DasISO20022XML-FormatbietetaberdenVorteil,dass
weltweitvieleIT-SystemedieseninternationalenStan- dardinihrenSchnittstellenunterstützen,wohingegen
dasDTA-FormateheraufdendeutschenRaumbegrenzt
ist.Esistabzusehen,dassISO20022XMLzukünftig
nebenderSEPAauchinweiterenZahlungsverkehrsab- läufenwiez.B.beiFremdwährungszahlungenzumEin- satzkommenwird.ISO20022XMListalsoderStandard
derZukunft.
4 Wichtige SEPA relevante Themen
DieUmstellungaufSEPAineinemUnternehmenist
eineHerausforderung,dennSEPAistnichtnuraufdie
Zahlungsverkehrsabteilungbegrenzt,sondernesist
nahezujedeAbteilungbetroffen.Langjährigeetablierte
ProzessemüssenaufgrundderSEPA-Umsetzungange- passtwerden.
DiePoststellewirddenAufdruckvonIBANundBICbei
derAngabevonKontoverbindungenveranlassenmüs- sen.FernermüssendieperPosteingehendenMandate
undMandatsänderungenandierichtigeAbteilungim
HauszurweiterenBearbeitungverteiltwerden.
DasArchivbekommtpapierhafteMandate,dieregist- riertgelagertundjederzeitverfügbarseinmüssen.Auf
AnfrageisteinedigitaleKopiedesMandatsdemKredit- institutzurVerfügungzustellen.
DieKundenbetreuungwirdmitdentelefonischenÄnde- rungenvonMandatsinhaltenbeauftragt,dieinder
neuenMandatsverwaltungerfasstundeinNeuversand
zwecksUnterschriftdurchdenDebitorinitiiertwerden
müssen.
DasManagementmussentscheiden,wiedieSEPAStra- tegiefürdasUnternehmenaussieht.UnterUmständen
werdendurchdieSEPAEinführungnunweitereeuropä- ischeMärktevertrieblichinteressant,weildieAuswei-
tungderGeschäftstätigkeitenvorderSEPAdurchdie
aufwändigeBedienungderunterschiedlichenlokalen
Zahlungsverfahrenbehindertoderwegenfehlender
Lastschriftsogarverhindertwurde.
DiePersonalabteilungistgefordert,fürdieGehaltsüber- weisungIBANundBICvondenAngestellteneinzuholen.
DasRechnungswesenmussimRahmenderStammda- tenpflegebeidenDebitorenundKreditorenIBAN,BIC
undMandatsdateneinstellen.
DasTreasurymussdieneuenVorlauffristenbeach- tenunddiedamitverbundeneDispositionderKonten
anpassen.
5 Die Top 5 Themen bei der SEPA-Umsetzung
SEPAbetrifftvieleAbteilungen,
diemitderBanksonstkeine
Schnittstellenhatten. Effekteder
SEPAMigration
Manage-
ment
Personal-
abteilung
Rechnungs-
wesen
Treasury
Rechts-
abteilung Marketing
IT Vertrieb
Poststelle Archiv/
Recherche Kunden-
betreuung
Quelle:Cirquent
5 Die Top 5 Themen bei der SEPA-Umsetzung
DieRechtsabteilungwirdFragenzuGeschäftsprozessen
imZusammenhangmitMandatenundderPre-Notifica- tionklärenmüssen.
DasMarketingistdafürverantwortlich,dassIBAN
undBICinallenunternehmensrelevantenBroschüren
erscheinenunddasseventuellnotwendigeNeueinho- lungvonMandatennichtzumVerlustvonlangjährigen
Kundenführt(z.B.inderVersicherungswirtschaft).
DieITwirdsicherstellenmüssen,dassdiebetriebswirt- schaftlichenAnforderungenindenbestehendenSyste- menumgesetztwerdenundausIT-Sichtsicherstellen,
dassdiehöherenAnforderungenanSpeicherplatzund
PerformancedurchdaskomplexeXML-Formatberück- sichtigtwerden.
DerVertriebwirdvondenKundenbeiVertragsabschluss
InformationenzurKontoverbindungbzgl.IBANundBIC
sowiezumAusfüllendesMandatseinholen,damitdiese
anschließendindiedafürvorgesehenenSystemeeinge- gebenwerdenkönnen.
EineErkenntnishabenallebisherigenSEPA-Umsetzun- gengemeinsam:SEPAistnichteinfachundbetrifftmehr
Geschäftsbereiche,alsursprünglichgedacht.Indenfol- gendenKapitelnwerdendieTop5Themenbehandelt,
diesichausErfahrungenbeibereitsgestartetenSEPA- Umsetzungenergebenhaben.
5.1 Mr./Mrs.SEPA
DasUnternehmensollteumgehendeinenverant- wortlichenSEPABeauftragtenbenennen(Mr.oderMrs.
SEPA).DiesezentraleFunktionstelltsicher,dassabtei- lungsübergreifenddieSEPArechtzeitigundeinheitlich
umgesetztwird.Mr./Mrs.SEPAistbewusst,dassessich
beiSEPAumeinkomplexesThemahandelt,dasinden
nächstenMonatenundsogarJahrenständigangepasst
wird.D.h.währendundauchnachderEinführungvon
SEPAimUnternehmenmussderinterneDruckzurSEPA
Umsetzungaufrechtgehaltenwerden,damitjeweils
zeitnaherforderlicheÄnderungenindenProzessenoder
IT–Systemenvorgenommenwerden.IndiesemZusam- menhangistdasManagementdesUnternehmensstän- digüberdieaktuellenEntwicklungendurchMr./Mrs.
SEPAzuinformieren.
5.2 GefährdungvonGeschäftsmodellen
DieVorlauffristenbeiSEPA-Lastschriftenkönnenaktu- elleGeschäftsprozesseinFragestellen,diederzeitmit
derDTA-Sicht-Lastschriftfunktionieren.Währendheute
dieDTA-LastschriftamTagderBelastungbeimKreditin- stituteingereichtwerden,somüssenzukünftigSEPA- Lastschriftenmitbiszu5TagenVorlaufeingereicht
werden.
BeispieleinesgefährdetenGeschäftsmodells:Beieiner
FestgeldanlagekanndievereinbarteSummemittels
DTA-SichtlastschriftbiszumnächstenTageingezogen
undeinZinssatzproblemloszugesagtwerden.Inder
SEPAstehtaufgrundderVorlauffristbeiSEPA-Lastschrif- tendasGeldeventuellerstin5TagenzurVerfügung,so
dassderZinssatznichtmehrgehaltenwerdenkann.
ZusätzlichzudenVorlauffristenhabenauchdiePro- zesserundumdiebeleghafteMandatseinholung
oderPre-NotificationmassivenEinflussaufsolche
Geschäftsabläufe.
5.3 STP-Bremse
ImderzeitigenDTA-VerfahrenstehendemAuftragge- ber378ZeichenimVerwendungszweckderZahlungzur
Verfügung,umdenGrundderZahlungzuspezifizie- ren.InderRegelwerdenRechnungsnummerundRech- nungsdatumhieraufgeführt,damitderKreditorden
AbgleichinderBuchhaltungvornehmenkann.Aufgrund
dermaximalenBelegungvon140ZeichenimVerwen- dungszweckinderSEPAbestehtdasRisiko,dassdieder- zeitigenSTP-ProzesseimRahmenderautomatischen
Verbuchung„ausgebremst“werden,d.h.manuellnach- bearbeitetwerdenmüssen.AusgehendeZahlungen
könnenausderSichtdesUnternehmensvorEinführung
5 Die Top 5 Themen bei der SEPA-Umsetzung
vonSEPAdahingehendbeeinflusstwerden,dassinder
Debitoren-bzw.Kreditoren-BuchhaltungAnpassungen
imVerwendungszweckvorgenommenwerden.Beiein- gehendenZahlungenistdasUnternehmen„fremdge- steuert“.EshatkeinenEinflussdarauf,obderAuftrag- gebermitden140ZeichenimVerwendungszweckder
ZahlungallerelevantenInformationenmitliefert.Sollte
diesnichtderFallsein,dassz.B.Rechnungsnummern
nichtoderunvollständigdemKreditorzurVerfügung
gestelltwerden,isteinemanuelleNachbearbeitungzur
ZuordnungderZahlungunvermeidlich.
Dieskannübrigensauchjetztschonvorkommen,wenn
derAuftraggebervorFebruar2014aufSEPAumstellt,
d.h.esbestehttäglichdasRisiko,dassohneVorwarnung
plötzlicheinmassenhaftermanuellerNachbearbei- tungsaufwandentsteht.
5.4 Oma-Enkel
EinaktuellesBeispielausderPraxissollaufzeigen,dass
sichmitEinführungvonSEPAauchdieKommunikati- onswegedesUnternehmenszumKundenverändern
werden:
DervolljährigeEnkelschließteinenMobilfunkvertrag
ab.DerEnkelunterzeichnetdenVertrag,währendseine
OmadasdazugehörigeMandatunterschreibt,damitfür
dieMobilfunkkostendasKontoderOmabelastetwird.
DerzeitwürdemonatlichderEinzelverbindungsnach- weisdemEnkelzugesendetunddasKontoderOma
ohneweitereInformationbelastet.
InderSEPAmussnunzusätzlichzumEinzelverbindungs- nachweisandenEnkeldieOmavorderBelastungper
Pre-Notificationinformiertwerden.
DiesbedeutetzumeinenzusätzlicheKommunikation
undzumanderenErweiterungenindenStammdaten,
danebenderAdressedesEnkelsauchdieAdresseder
OmaindenjeweiligenGeschäftspartnerdatenhinter- legtseinmuss.
BeiderWandelungderbestehendenEinzugsermächti- gungeninSEPA-MandatehatdiessogarzurFolge,dass
dieAdressederOmazunächstaufwändigeingeholt
werdenmuss,daüblicherweiseinheutigenEinzugser- mächtigungeneineAdressangabenichtvorgesehenist.
5.5 Stammdaten-Oldtime
IndenDebitoren-undKreditoren-SystemenderUnter- nehmensindKontonummernvonKundengespeichert,
dieoffiziellnichtmehrexistierenz.B.wegenFusionen.
Diesfälltderzeithäufignichtauf,dadieBankalsService
dieseKontonummernohneRücksprachemitdemUnter- nehmenautomatischanpasst,damitderlaufendePro- zessnichtunterbrochenwird.
DieseKontonummernkönnenallerdingseventuellnicht
mehrüberdasService-PortaldesBankenverbandes
ineineIBANumgewandeltwerden,,sodassdieaktu- ellgültigeKontoverbindungüberaufwändigeVerfah- renvomKundenerfragtwerdenmuss.DieAktualisie- rungderStammdatenkannübrigensschonimVorfeld
derSEPA-Umsetzunggestartetwerden,sodasshierein
unnötigerZeitdruckvermiedenwerdenkann.
DieDeutscheKreditwirtschaft(kurzDK)istdieInte- ressenvertretungderkreditwirtschaftlichenSpitzen- verbände.SieistimAugust2011hervorgegangenaus
demZentralenKreditausschuss(ZKA)undführtdessen
Arbeitfort.DieDKbietetaufihrerWeb-SeiteeineÜber- sichtvonAntwortenaufImplementierungsfragenzur
SEPAan,dieinfolgendemInfokastenzusammengestellt
sind.
6 Antworten der DK auf Implementierungsfragen
6 Antworten der DK auf Implementierungsfragen
6.1 Kunde-Bank-Schnittstelle
Sind die PAIN-Nachrichten-Formate für die Beauf- tragung belegloser SEPA-Zahlungen durch Firmen- kunden für Massenzahlungen verbindlich?
DerzeitfindetdasSEPA-Datenformatgrundsätzlich
inderKunde-Bank-BeziehungfürSEPA-Zahlungen
Anwendung,esseidenn,eswirdzwischenKunde
undBanketwasanderesvereinbart.MöglicheVor- schriftenimRahmendergeplantenEU-Vorordnung
sindhierzugegebenerZeitzubeachten.
Welche Formate sind ab dem Migrationszeitpunkt dann für Euro-Massen-Zahlungen in die EU-Länder nicht mehr zulässig ?
MöglicheVorschriftenimRahmendergeplan- tenEU-VorordnungsindhierzugegebenerZeitzu
beachten.Hinweis:BereitszumJahresende2011
wirdwegenEinstellungderVerrechnungsmöglich- keitenbeiderDeutschenBundesbankdasbishe- rigeAngebotderEU-Standardüberweisungaufdie
SEPA-Überweisungüberführt.
Ist das CAMT-Nachrichten-Format für den elektro- nischen Kontoauszug für SEPA-Zahlungen verbind- lich ?
Nein.AnderKunde-Bank-Schnittstellewerdendie
entsprechendenDatenformateinAnlage3desDFÜ- Abkommensdefiniert.DasDFÜ-Abkommenregelt
gleichwohlnicht,welcheFormateausAnlage3
zuunterstützensind.DieCAMT-Nachrichtensind
fürdenelektronischenKontoauszugderzeitopti- onalzunutzen.EineverpflichtendeNutzungder
CAMT-NachrichtenistderzeitimZentralenKredit- ausschussnichtvorgesehen.
Ist eine Lastschrift mit einem unzulässigen Sequence Type autorisiert ?
GrundsätzlichmussderangegebeneSequenceType
unddieFrequenzuntereinemgegebenenSEPA- Lastschriftmandatzulässigseinbzw.mussinder
richtigenReihenfolgederLastschrifteinzüge(FRST/
RCUR/FNALoderOOFF)angegebenwerden.Fehlan- gabenkönnenbeispielsweisezurNichteinlösung
oderVerhinderungvonFolgeeinzügenführen.
Ist eine SEPA-Lastschrift ohne Vorabankündigung (Pre-Notification) autorisiert ?
EineSEPA-LastschriftwirdmitderUnterzeichnung
desMandatsautorisiert.DahergilteineSEPA-Last- schriftohneVorabankündigungausrechtlicher
Sichtalsautorisiert.DennochistdieÜbermittlung
einerVorabankündigungalsVerpflichtungausder
Inkassovereinbarungeinzuhalten.MöglicheFolgen
auseinerunterlassenenVorabankündigungwie
eineRückgabewegenfehlenderKontodeckungoder
aufgrundeinesErstattungsverlangensfürautori- sierteZahlungenmüssenvomZahlungsempfänger
beachtetwerden.
Kann ein Zahlungsempfänger abgemahnt werden, wenn er nicht autorisierte Lastschriften einreicht ?
EinZahlungsempfängermussdieVerpflichtungen
ausdemInkassovertragmitseinemKreditinstitut
erfüllen.PflichtverletzungenkönnenzurAuflösung
desVertragsverhältnissesführen,wennz.B.der
ZahlungsempfängerbewusstPflichtverletzungen
oderBetrugsversuchebegeht.
6.2 Mandatserstellung
Was ist ein Mandat im rechtlichen Sinne?
ImVerhältniszumZahlungsempfängeristdasMan- datdieWeisung,Beträgevondemangegebenen
KontomittelsSEPA-Lastschrifteinzuziehen.ImVer- hältniszurBankdesZahlungspflichtigenistdas
MandatdieAnweisung,dieLastschriftendesZah- lungsempfängerseinzulösen.
Wodurch werden die SEPA-Regelwerke (RuleBooks) für den Endnutzer verbindlich?
DieSEPA-RegelwerkegeltennurzwischenZah- lungsdienstleistern.DieimKunde-Bank-Verhältnis
geltendenRechteundPflichtenregelndieentspre- chendenKundenbedingungen.FürKundenrele- vanteBestimmungenausdenRegelwerkenwerden
durchdieKundenbedingungenvereinbart.
Darf ein SEPA-Lastschriftmandat vordatiert werden?
Nein.
Ein deutscher Zahlungspflichtiger mit Wohnsitz in Spanien stellt ein SEPA-Lastschriftmandat unter Angabe seiner deutschen Kontoverbindung aus. In welcher Sprache muss ein Mandat verfasst werden?
IneinerSprachedesEWR,diederZahlungspflich- tigebeherrschtbzw.ihmalsVertragssprachedient.
InallenanderenFällenistdieenglischeSprachezu
verwenden.
Ist Englisch als Sprache für ein Mandat immer gül- tig?
Ja,dennochsollteimmerdieSpracheverwendet
werden,diederZahlungspflichtigesprichtbzw.die
alsVertragssprachedient.
Ist ein Mandat erforderlich, wenn Zahlungspflichti- ger und Zahlungsempfänger identisch sind (z. B. bei
einer Kontoauflösung, bei der der Saldo von einem anderen Konto eingezogen wird)?
Ja,wenndasBelastungskontobeieinemanderen
Zahlungsdienstleistergeführtwird.
Müssen im Mandat beide Felder für wiederkeh- rende (RCUR) und einmalige (OOFF) Lastschriften angezeigt werden?
Nein,wennkeineWahlmöglichkeitbesteht.Dann
mussimMandatklargestelltwerden,obdiesesfür
einmaligeoderwiederkehrendeLastschriftengilt.
Kann ein Papier-Mandat nachträglich auf rein elek- tronischem Weg verändert werden?
Diesistnichtmöglich.
Bei der SEPA-Basis-Lastschrift ist das Datenelement AT-08 (Verweis auf den zugrunde liegenden Ver- trag) ein Pflichtfeld, bei der SEPA-Firmen-Lastschrift ist AT-08 optional. Muss im SEPA-Lastschriftmandat für den Einzug von SEPA-Basis-Lastschriften ein dem Datenelement AT-08 entsprechendes Feld durch den Zahlungsempfänger ausgefüllt werden?
Ja,sofernvorhanden.
Muss sich ein SEPA-Lastschriftmandat für den Ein- zug von SEPA-Basis-Lastschriften immer auf einen konkreten Vertrag beziehen? Können mehrere Ver- träge angegeben werden?
EinMandatkannfüreinenodermehrereVerträge
erteiltwerden,soferndasBelastungskontoiden- tischist.
Muss der Zahlungsempfänger das Original des SEPA-Firmen-Lastschriftmandats bei der Bank des Zahlungspflichtigen einreichen?
DasOriginaldesSEPA-Firmen-Lastschriftmandats
istvomZahlungspflichtigendemZahlungsempfän- gerzuübermittelnundmussvondiesemauchver- wahrtwerden.DerZahlungspflichtigeübermittelt
imZusammenhangmitderBestätigungderMan- datserteilunggegenüberseinerBankauchdiefür
diespätereEinlösungnotwendigenMandatsdaten
indervereinbartenForm(z.B.durcheineKopiedes
Mandats).
Eine Versicherung gestaltet das Mandat als Teil des Versicherungsantrags. Der Versicherungsantrag und das Mandat werden mit Hilfe eines Unterschriften- pads unterschrieben. Entsteht so ein gültiges Man- dat?
Nein,einMandatistpapierhaftmitder„händi- schen“UnterschriftdesZahlungspflichtigenzu
erteilen.JedesMandatmusseigenständigerteilt
werden,d.h.miteinerseparatenUnterschrift.Alter- nativkanndasE-Mandatverwendetwerden,sobald
diesangebotenwird.ZivilrechtlichsindinDeutsch- landauchE-Mailsmiteinerqualifiziertenelektro- nischenSignaturmöglich,aberdieSEPA-Verfah- rensbeschreibungensehenlediglichpapierhafte
MandatesowieE-Mandatevor.
Muss der Lastschriftschuldner eine (separate) Ein- willigung zur Speicherung seiner im Mandat ent- haltenen Daten erteilen, oder ist diese bereits kon- kludent in der Mandatserteilung enthalten?
Wirgehendavonaus,dassdieseDatenzurDurch- führungdesVertrageserforderlichsindunddeshalb
nach§28Abs.1Nr.1BDSGgespeichertundverar- beitetwerdendürfen.
6.3 MustermandatedesZKA
AufderHomepagedesZKAsindMusterfürmögli- cheAusgestaltungendesSEPA-Mandatshinterlegt:
www.zka-online.de/zka/zahlungsverkehr/sepa/
organisation/zka-forum-endnutzer.html
6.4 Mandatsänderung
Wie wird der Zeitpunkt ermittelt, ab dem eine Man- datsänderung durch den Zahlungspflichtigen gültig ist?
ZumzwischenZahlerundZahlungsempfängerver- einbartenTermin.WennderZeitpunktnichtexpli- zitangegebenist,giltdasDatumdesPosteingangs
beimZahlungsempfänger.
Kann ein Mandat durch den Zahlungsempfänger geändert werden?
Ja(z.B.dieMandatsreferenz).
Kann eine Mandatsänderung durch einen Vertrags- partner (z. B. Änderung der Gläubiger-ID) durch den anderen abgelehnt werden?
Nein,damandavonausgehenkann,dassessich
umbegründbareunddamitnotwendigeÄnderun- genhandelt,umZahlungenkorrektausführenzu
können.
Ist es erlaubt, heute eine Mandatsänderung M1 eines Mandats M mit Gültigkeit in zwei Monaten (Änderung der Kontoverbindung) und einige Tage später eine Mandatsänderung M2 mit Gültigkeit in einem Monat (z. B. Änderung der Anschrift) zu erstellen?
Ja.
Bedarf eine Mandatsänderung der Schrift- bzw.
Textform?
Ja,daansonstenderZahlungsempfängerdenNach- weisfüreingültigesMandatnurschwererbringen
kann.DiesgiltauchfüreineMandatsverlängerung.
6.5 GültigkeiteinesMandats
Wie wird die 36-Monatsfrist, nach deren Ablauf ein Mandat ungültig wird, bestimmt?
VonFälligkeitstermin(DueDate)zuFälligkeitster- minaufeinanderfolgenderLastschriften,beginnend
mitdemFälligkeitsdatumderErstlastschriftund
dannerneutmitdemFälligkeitsdatumjederFolge- lastschrift.DasDatumderMandatserteilung(Tag
derUnterzeichnungdurchdenZahlungspflichtigen)
spieltbeider36-MonatsfristkeineRolle.
6 Antworten der DK auf Implementierungsfragen
Wird die 36-Monatsfrist durch Mandatsänderungen unterbrochen?
Nein.
Welche Mandatsversion ist für eine SEPA-Lastschrift gültig?
DieVersion,diezumFälligkeitstermingültigist.
6.6 Sequence-TypederLastschrift
Ist das Versenden der letzten auf ein Mandat gezo- genen SEPA-Lastschrift mit dem Sequence Type FNAL eine Muss- oder eine Kann-Vorschrift?
EsisteineMuss-Vorschrift,sofernzumZeitpunkt
desletztenEinzugsbekanntist,dasskeinweiterer
Einzugerfolgenwirdoderdarf.
Kommt das Versenden von FNAL einer Mandatskün- digung gleich?
Nein,denndasMandatkannnurdurchdenZah- lungspflichtigengekündigtwerden.AberderZah- lungsempfängerdarfdasMandatnichtweiter
verwenden.
Müssen SEPA-Lastschriften in der Reihenfolge ihrer jeweiligen Fälligkeitsdatumswerte bei der Bank des Zahlungsempfängers eingereicht werden?
Nein.EsistaberdurchdenZahlungsempfänger
sicherzustellen,dassdasFälligkeitsdatumeiner
ErstlastschriftimmervordenFälligkeitsdatender
Folgelastschriftenliegt.
6.7 Textschlüssel
Wie können vermögenswirksame Leistungen (VWL) im SCT gekennzeichnet werden?
BelegunggemäßDFÜ-Abkommen,Anlage3(Kap.
2.2.1.10RemittanceInformation,Fußnote43).
6.8 ElektronischesMandat
Wird bzw. ab wann wird das elektronische Mandat durch die deutsche Kreditwirtschaft unterstützt?
NochkeinTerminabsehbar.
Kann ein Mandat mit Hilfe des neuen Personalaus- weises (ohne qualifizierte elektronische Unter- schrift) erteilt werden?
Nein.
6.9 Pre-Notification
Muss die Vorabankündigung den Fälligkeitszeit- punkt enthalten?
Ja.
Muss die Vorabankündigung neu erstellt werden, wenn sich (auf Grund von technischen Schwierig- keiten, wie das Nichteinhalten der Cut-Off-Zeit) der Fälligkeitszeitpunkt ändert?
Ja,dieVorabankündigungdient–wiederName
besagt–zurVorankündigungvonZahlungen(wer,
wann,welchenBetragvomKontodesZahlers
abbucht).
Muss die Vorabankündigung den genauen Betrag enthalten?
Ja.
Muss die Vorabankündigung neu erstellt werden, wenn sich (z. B. auf Grund einer Teilrückgabe der Warensendung) der Betrag der Folgelastschrift ändert?
Ja.DergeänderteBetragistdemZahlermitzuteilen.
Wie wird eine Vorabankündigung eindeutig einer SEPA-Lastschrift zugeordnet?
DieVorabankündigungenthältdieGläubiger-ID
unddieMandatsreferenz.