156 Notizen und Correspondenzen.
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guzeratisch Ojt 6t = Läufer) und des (des persisch-arabisch-
türltischen „Rochen") nicht unhedeutend ah, während König, Wesir
und Bauer ziemlich übereinstimmen. Was Hyde S. 135 von den
Muslims sagt: qui Figuratis uti nolnnt, verdient vielleicht weitere
Ausdehnung, da anch das Pferd, trotz seines Namens, und obgleich
nicht in das geheimnissvolle Dunkel des Rochen gehüllt, sowohl in
meinem türkischen Spiele, als in dem des obengenannten Parsi eine
nicht entfernt an seinen Ursprung erinnernde Gestalt hat. — Die
Chinesen haben die Namen ihrer Schachfiguren auch auf eine Art
von Spielkarten übertragen, von denen ich in meiner Sammlung
solcher zwei Spiele besitze. —
Nachtrag zn Band XXIX 8. 289 Anm. 5.
Die dort nicht nachgewiesene Stelle findet sich in Gregor's von
Nazianz fünfzehnter Rede ed. Morelli Coloniae 1690 tom. L S. 229
nnd lantet:
waneg ydp ^avdrov xgelrrmv ö kvTuv&tt ßsov ^vrjfio-
vsvwv, xal xaXXiara ifelip daßlS tovto ntcpiXoaofprftui,,
ovTwg ovx 'iariv iv ^Stf roig änsXß-ovaiv i^of^oXoyijaig xal
Siog&wdtg. avvixXeias yäg 6 t9edg kvrav&a filv xal ßiov xal
figä^iv, ixei Si rr/v rwv nsngayfiivuv i^iraaiv. „Wie der hier
Gottes gedenkt, über den Tod erhaben ist, wie David dies treffend
sagt Ps. 6, 3, so giebt es für die, welche in den Hades hinabge¬
stiegen sind, kein Bekenntniss und keine Besserung; denn Gott hat
hier das Leben und Thun geschlossen, dort aber die Prüfung der
Thaten."
R. Schröter
Nachtrag zu Band XXX S. 742.
Freundlichen Mittheilungen der Herren von Dorn und Wüsten¬
feld verdanke ich die Notiz, dass die Schale, auf der die a. a. 0.
abgebildete Pehleviinschrift steht, noch in St. Petersburg und zwar
in der Kais. Eremitage vorhanden ist. Der Inschrift wird, ohne
dass die Identität ersehen werden konnte, in einem Aufsatz Olenin's
bei Dorn Asiat. Mns. 1846. S. 454 und von K. 0. Müller in den
G. G. A. 1837 S. 1815 gelegentlich gedacht; Schale und Inschrift
sind abgebildet in einer seltenen Schrift, in der man sie nicht
suchen sollte, der russisch und französisch geschriebenen Abhand¬
lung Olenin's : Essai sur le costume et les gladiateurs , comparöes
ä celle du soldat Grec ou Romain. Lettre sur l'ouvrage intitule
Real Museo Borbonico. St. Petersb. 1835. 4. PI. 14.
J. G.
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Bibliographische Anzeigen.
Indische Medicin:
1. Bhava Prakaaha a Treatise on Hindu Medicine. Com¬
piled by Bhava Mishra. Edited and published by Pandit
Jibananda Vidyäsägara B. A. Superintendent, Free
Sanskrit College. Calcutta Madhyastha Press 1875. pp. 36.
36. 292. 178. 162. 229. 132. 228.
Seitdem die Bibliotheca Indica beiuahe ins Stocken gerathen
ist, rühren sich in Caleutta andre und zwar einheimische Kräfte
und bringen eine erstaunliche Zahl von Sanskritwerken ans Licht.
Besonders thätig ist der Pandit Jibananda Vidyäsägara, der einen
ganzen Stab vou Arbeitern in den verschiedensten Fächern zu be¬
schäftigen scheint, nm theils bekanntes in billigen Ausgaben, meist
mit Commentaren, neu aufzulegen, theils bisherige Inedita erscheinen zu lassen. Diese Ausgaben leisten freilich nicht, was wir verlangen
an Genauigkeit und Kritik, aber sie bringen uns Dinge, die wir gar
nicht oder nur in schwer zu brauchenden Handschriften besassen
und deren Publication durch europäische Bearbeiter und namentlich
Verleger wir nie erleben würden. Wir wollen also diese rasche
Arbeit eher aufmuntern, als an ihren Mängeln Anstoss nehmen.
Die vorliegende erste Ausgabe des Bhävaprakäsa ist ein sauber
gedruckter Band von beinahe 1300 Seiten, welcher in London
(Trübner) 36 Sh. kostet. Die Einrichtung ist wie die der bekannten
Ausgabe des Sugruta. Die Verse sind liniengleich gedruckt, eine
Bequemlichkeit, die wir noch nicht einmal für alle unsere Veden-
ansgaben erreicht haben, vermuthlich weil die Mehransgabe für den
Verleger nicht zu erschwingen wäre! Der Text selbst ist weder
besser noch schlechter, als wir in ähnlichen Fällen gewohnt siud.
Keine Seite ganz ohne Fehler, oft ungeschickte Trennung oder Ver¬
bindnng der Wörter, aber doch sieht man, dass eine in der Sache
erfahrene Hand bei dem Druck thätig war.
Das Buch ist ziemlich neuen Datums. Eine ausführliche Be¬
schreibung desselben findet man bei Aufrecht Katalog der Oxforder
Handschriften S. 309, woselbst auch die Vorgänger angegeben sind.