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76 DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2015 | www.pta-aktuell.de

D

ie Versorgung

von Verletzun- gen der Haut, der Unterhaut und von tieferliegendem Weichteil- gewebe ist ein häufiges Thema bei Tierhaltern. Als trauma- tisch bedingte Wunden spielen vor allem Biss- oder Kratzwun- den, aber auch Schnitt- und Stichverletzungen eine Rolle.

Verbrennungen, Verätzungen oder Schussverletzungen sind weniger häufig.

Was kann man tun? Bei klei- neren, oberflächlichen Verlet- zungen der Haut sollten die Haare um die Wunde herum mit einer Nagelschere wegge- schnitten werden, damit ein Verkleben mit Blut oder Wund- sekret vermieden wird, denn Haare können als Fremdkörper die Heilung erheblich stören.

Dann wird die Wunde mit einem Desinfektionsmittel, zum Bei- spiel 3%iger Wasserstoffoxid- Lösung, gesäubert. Damit wird auch eine Blutstillung erreicht.

Anschließend werden entweder eine Wundsalbe oder ein -spray aufgebracht. Die Wunde sollte ansonsten nicht abgedeckt wer- den. Wird die Heilung durch Belecken gestört, kann man eine Halskrause oder einen Verband anlegen. Der Verlauf sollte kontrolliert werden.

Kein Alkohol für Tiere Ste- hen keine entsprechenden Desinfektionsmittel zur Ver- fügung, kann man sich auch mit Trinkwasser behelfen. Kei- nesfalls jedoch dürfen alkoho- lische Tinkturen verwendet werden. Wunden dürfen ruhig kurz etwas bluten, bevor sie versorgt werden, um die Selbst-

reinigung anzuregen. Verletzte Pfoten kann man in flachen Behältern baden, wobei man bei nervösen und ängstlichen Tieren am besten mit der nicht verletzten Pfote der Gegenseite beginnt. Geeignete Gele oder eine desinfizierende Salbe kön- nen großzügig auf die Wunde aufgetragenen werden.

Maximal 15 Minuten unter Druck Offene Wunden, groß- flächige Abschürfungen und Hautabrisse müssen vom Tier- arzt behandelt werden. Sie sollten aber sofort trocken mit speziellen Wundauflagen oder einem sauberen, nicht fusseln- den Stofftaschentuch abgedeckt und für den Transport verbun- den werden.

Bei stark blutenden Verletzun- gen sollte ein Druckverband angelegt werden. Je nach Art

und Ort der Blutung und der vorhandenen Ausrüstung eig- net sich als Druckmaterial ein mehrfach zusammengefalte- tes sauberes Stofftaschentuch, eine kleine Mullbindenrolle, im Notfall sogar ein kräftiger Finger- oder Faustdruck in die Wunde. Der Wundbereich sollte mit einem Schutzverband sauber abgedeckt und gegebe- nenfalls anschließend durch einen Polsterverband ruhig ge- stellt werden. Druckverbände dürfen höchstens 15 Minuten belassen werden und müssen, falls sie vorher durchgeblutet sind, kontrolliert und erneuert werden.

Während der ersten fünf bis sieben Tage – oder je nach Ver- letzung auch länger – müssen die Tiere geschont werden, da zu viel Bewegung die Abhei- lung deutlich verzögern kann.

Hunde und Katzen verletzen sich

relativ häufig, zum Beispiel beim Spiel mit Artgenossen. Deswegen sollte jeder Tierbesitzer über eine rasche

Wundbehandlung Bescheid wissen.

Erste Hilfe

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PRAXIS TIERE IN DER APOTHEKE

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Hunde dürfen nicht spielen und nur an der Leine nach draußen geführt werden.

Die Notfallapotheke für Tierbesitzer Eine wasser- dichte, jederzeit griffbereite und übersichtlich zusammen- gestellte Haustier-Apotheke sollte in keinem Haushalt feh- len. Generell empfiehlt es sich, zwei Apotheken zu besitzen.

Eine voll ausgestattete für Zu- hause und eine abgeschwächte Version für unterwegs. Gut eignen sich beispielsweise Frischhalteboxen oder ver- schließbare Leichtmetalldosen.

Für Wanderungen und Aus- flüge kann ein wasserdichtes Notfallset zusammengestellt werden, das überall Platz fin- det, zum Beispiel im Rucksack.

Diese sollte folgendes enthalten:

, drei bis vier Verbandstoff- binden, Polsterwatte, Gazetupfer, hautfreund- liches Klebepflaster , Schere

, Pinzette zum Entfernen von Dornen, Glassplittern etc.

, Desinfektionsmittel und -salbe

, sterile, neutrale Spül- flüssigkeit

, Wundpflaster (Spray oder Tinktur)

, Wundsalbe

, hautfreundliches Kühlgel , zwei bis drei sterile

Einwegspritzen , faltbarer Wassernapf

oder starker, kleiner Plastiksack

, Hundeschuh , Pfotenschutzsalbe , Wärmeisolierende

Unterlage.

Sind Antibiotika notwen- dig? Das Ziel bei der Abgabe von Antibiotika ist es, eine mög- liche Infektion zu verhindern oder gegebenenfalls zu behan- deln. Vor allem bei Bissver- letzungen ist das Risiko einer Infektion relativ groß.

Bei Infektionen ist es wichtig, dass Tierhalter das Antibio- tikum während mindestens zwei bis drei Tagen über das Verschwinden von Fieber und anderen Infektionsanzeichen hinaus verabreichen. Ein früh- zeitiges Absetzen fördert die Bildung von Resistenzen der Bakterien gegen Antibiotika und birgt zudem die Gefahr des Wiederauftretens einer Ent- zündung oder Infektion. ■

Dr. Astrid Heinl-Zapf, Tierärztin

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ENTSCHEIDEND

Insbesondere Bisswunden erfordern einen guten, sauberen Schutz, eine gute Reinigung und eine frühzeitige Rücksprache mit dem Tierarzt. In der eigenen „Hausapotheke“

sollte immer etwas Verbandsmaterial inklusive Gazetupfer und eine ent- sprechende Desinfektions- lösung vorhanden sein.

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