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Vortraege zu Utopia Station Poster Project (Muenchen, Herbst 2003)
Jochen Meister
Die Vortragsreihe zu UTOPIA STATION Poster Project 21. September - 9. November 2003
http://www.hausderkunst.de/presse/utopia.htm http://www.e-flux.com/projects/utopia/index.html
Die Veranstaltungen finden jeweils sonntags um 11 Uhr in den Räumen des UTOPIA STATION Poster Projects statt.
Eintritt: 8 Euro (regulär), 6 Euro (ermäßigt) und 20 Euro (Dauerkarte für alle Veranstaltungen).
21. September 2003 Rem Koolhaas Fifteen Utopias
Einführung: Chris Dercon
Im Gespräch: Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist Moderation: Chris Dercon
Utopia ist eine grundlegende Idee, aber nur wenige von uns sind in der Lage, eine glaubhafte Version zu beschreiben. Einige Städte wurden wiederholt Versuchen ausgesetzt, in denen sich die unterschiedlichsten Utopien etablierten. Eine dieser Städte war Moskau: Fifteen Utopias ist eine detaillierte Analyse eines Quadratkilometers, auf dem alle möglichen Utopien ihre Spuren hinterlassen haben.
Rem Koolhaas (geboren 1944), Pritzker- und Praemium Imperiale-Preisträger, ist weltweit einer der meist diskutierten und einflussreichsten
Architekten. Koolhaas und sein Büro OMA (Office for Metropolitan Architecture) haben durch innovative und bahnbrechende Entwürfe eine Füh-rungsposition in der internationalen Architekturwelt erlangt. Ab 15.
November zeigt die Neue Nationalgalerie in Berlin eine Einzelausstellung des Architekten.
Hans Ulrich Obrist (geboren 1967) ist Kurator im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris und seit 2001 Professor an der Universität Venedig. Er ist Chefredakteur von Point d'Ironie, einer von agnès b. herausgegebenen Publikation, und Kurator des Ausstellungsprojekts UTOPIA STATION.
Vortrag und Gespräch finden in englischer Sprache statt.
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28. September 2003 Jochen Meister
Der Bauch des Architekten - der Nabel der Kunststadt Einführung: León Krempel
In der ehemaligen "Ehrenhalle" im Haus der Kunst materialisieren sich die Vorstellungen des Nationalsozialismus von Reinheit und Ewigkeit - inmitten der "Hauptstadt der Deutschen Kunst", welche das ganze Dritte Reich künstlerisch befruchten sollte. In einer Bilderassoziation werden der Ort und sein wechselndes Image verknüpft und die entscheidenden Stationen einer Wandlung geschildert, die auch Metapher für Leben und Tod ist.
Jochen Meister (geboren 1967) studierte Kunstgeschichte in Berlin und ist Autor zahlreicher Beiträge über zeitgenössische Künstler. Meister arbeitet u. a. für die Bayerischen Staatsgemäl-desammlungen und für das Haus der Kunst, dessen Geschichte er seit zwei Jahren erforscht.
5. Oktober 2003 Roger M. Buergel
Was ist eine Ausstellung?
Einführung: Chris Dercon
Auch am 100. Geburtstag Theodor W. Adornos hilft uns die Beschwörung der Nähe von Kunst und Utopie nicht weiter. Die politischen Aufgaben von heute, etwa die Herstellung einer transnationalen öffentlichen Ordnung, liegen unmittelbar auf der Hand. Welche ästhetischen Institutionen und Prak-tiken schultern derartige Aufgaben? Es stellt sich die Frage nach der Begründung von kulturellen Institutionen und Ausstellungsprojekten.
Roger M. Buergel (geboren 1962) ist freier Ausstellungsmacher und Autor zahlreicher Veröffentli-chungen. Für seine zum Teil provokanten, zum Teil konzeptionellen Ausstellungen wurde er mit dem Walter Hopps Award for Curatorial Achievement ausgezeichnet. Zur Zeit bereitet er mit Ruth Noack die Ausstellung Die Regierung vor, die ab Winter 2003 u. a. im MACBA, Barcelona, und im Witte de With, Rotterdam, zu sehen sein wird.
12. Oktober 2003 Stephan Barbarino Utopie braucht Heimat Einführung: León Krempel
Mitten in Europa liegt der Ort für ein noch nicht da gewesenes Kunst- und Naturschauspiel: ein Stausee, der voller Wasser oder voller Kunst ist.
James Turrell, Robert Wilson und weitere in-ternationale Künstler konzipieren Werke, die mit wechselndem Wasserspiegel auftauchen und verschwinden. Künstliche Natur wird zum Spielfeld für Lake Art.
Der Theatermacher Stephan Barbarino (geboren 1955) war 1991-1994 Intendant der Hambur-ger Kammerspiele. 1995-2000 verwirklichte er seine Idee vom Gesamtkunstwerk mit dem Mu-siktheater für Ludwig II., den Königsschlössern
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gegenüber gelegen. Zwischen dem eigens er-bauten Theater und dem Konzeptkunstwerk Neuschwanstein im Forggensee, realisiert er zur Zeit verschiedene Unter- und Überwasserwerke von zeitgenössischen Künstlern.
19. Oktober 2003 Ebru Özseçen Intervention
Einführung: Stephanie Rosenthal
Als Teil des "Kritischen Rückbaus", den das Haus der Kunst in den
kommenden Jahren plant, soll die ehemalige "Ehrenhalle" schrittweise von späteren Einbauten befreit werden. Die Künstlerin Ebru Özseçen begleitet diesen Prozess und entwickelt Arbeiten, die das Thema der Architektur und die Geschichte des Hauses immer wieder aufgreifen. Der Vortrag ist der Beginn des Projektes Interven-tion, das nach Beendigung im Haus der Kunst dokumentiert werden wird.
Ebru Özseçen (geboren 1971) studierte Kunst, Innenarchitektur und Environmental Design in Anka-ra. 2001 hatte sie ihre erste
Einzelausstellung in New York in der Henry Urbach Architecture Galle-ry, 2002 war sie Teilnehmerin der 25. Sa-o-Paulo Biennale. In diesem Jahr erhielt Özseçen das Couvent des Recollets-Stipendium (Paris). Die Künstlerin lebt und arbeitet in München.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
26. Oktober 2003 Ernst Pöppel
Warum man von Utopie nicht sprechen kann, sondern von Syntopie sprechen muss Einführung: Chris Dercon
Das Konzept der Utopie, wie es von Thomas Morus ursprünglich in die Welt gesetzt wurde, hat die Menschen stets irre geleitet. Man wird in nicht reale Welten geführt und macht sich ein ro-mantisches, nicht mögliches Bild des Menschen. Kehren wir zurück zu uns. Wir sind ortsge-bundene Wesen, wir bestimmen unsere Identität aus den Orten, an denen wir geprägt wurden. Diese Orte zusammen bilden eine Syntopie.
Ernst Pöppel (geboren 1940) hat seit 1976 den Lehrstuhl für Medizinische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Seit 1997 leitet er dort als Geschäftsführender Vorstand das Humanwissenschaftliche Zentrum. Pöppel gilt als einer der führenden Neurowis-senschaftler und Hirnforscher.
2. November 2003 Konstantin Grcic Unplugged Utopia Einführung: Chris Dercon
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In Unplugged Utopia schaut Grcic hinter die Kulissen der großen Designutopien der letzten Jahrzehnte, die sich nur zögerlich und in modifizierter Form in den Alltag integrieren ließen. Mit den oft
realitätsfernen Visionen von einem neuen Wohnen der Zukunft schlichen sich Fehler und Irrwege ein, die Grcic aufspürt. Entsteht Design nicht auch
durch Zufälle, Nicht-Wissen und Neugier, die den Gestalter auf eine Abenteuerreise schickt? Wird er nicht auch geleitet von dem Traum nach einem alltagsgeerdeten Design?
Konstantin Grcic (geboren 1965) zählt zu den bedeutendsten
Industriedesignern seiner Gene-ration. Seit der Gründung seines Büros in München 1991 entwirft er für die führenden Design-unternehmen Europas.
Seine Produkte wurden vielfach ausgezeichnet, die Leuchte Mayday wurde in
die permanente Sammlung des Museums of Modern Art in New York aufgenommen.
2001 erhielt er den renommierten Compasso d'Oro Award für Industriedesign in Italien.
Im Anschluss findet ein Gespräch zwischen Konstantin Grcic mit Chris Dercon statt.
9. November 2003 Andreas Siekmann Welcome to the side of...
Siekmann stellt drei Baustellen-Modelle vor, die er konterkarierend zu bereits bestehenden Pla-nungssituationen entworfen hat. Die Planungen spiegeln die verschiedenen Visionen von sozial-technologischen
Machbarkeitsphantasien wider, die den Orten ein neues, nicht authentisches Image zuweisen und sie mit diesseitigen, angewandten Utopien
konfrontieren. In diesen Prozess intervenieren die Modelle Andreas Siekmanns. Seine Entwürfe beziehen sich auf Kunst-im-öffentlichen-Raum Projekte, zu denen der Künstler von den jeweiligen Städten eingeladen wurde. Zu diesen gehören Almere bei Amsterdam, Potsdam sowie der Kurort Bad Oeynhausen.
Der Künstler Andreas Siekmann (geboren 1961) lebt und arbeitet in Berlin.
Auf der documenta 11 war er mit seiner etwa zweihundertteiligen
Zeichnungsserie Aus: Gesellschaft mit beschränkter Haf-tung vertreten und auf der Biennale Venedig 2003 zeigt er seine Arbeit The Structure of Survival. Zur Zeit arbeitet Siekmann an einem Großprojekt über Argentinien.
Quellennachweis:
CONF: Vortraege zu Utopia Station Poster Project (Muenchen, Herbst 2003). In: ArtHist.net, 20.09.2003.
Letzter Zugriff 27.02.2022. <https://arthist.net/archive/25858>.