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Umso mehr freut es mich, Herr Landrat, dass an dieser Stelle von Seiten des Landratsamtes gehandelt wurde

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Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, sehr geehrte Vertreter der Presse sowie sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Nach den sehr ausführlichen Beiträgen meiner Vorredner, möchte ich mich kurz fassen. Doch, so viel Zeit muss sein, Herr Dr. Balzer, Klimaschutz ist gelebter Katastrophenschutz.

Ich möchte hier auf ein paar Punkte eingehen, die uns als LINKE besonders wichtig sind:

Zunächst möchte ich ihnen, Herr Landrat, dafür danken, dass sie in ihrer Haushaltsrede auf die mangelnde Unterstützung für kommunale Belange durch die Landesregierung hingewiesen haben.

Tatsächlich werden Kommunen mit ihren Problemen oft alleine gelassen, was vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kommunalpolitiker massiven Anfeindungen ausgesetzt sind und für Missstände verantwortlich gemacht werden, besonders fragwürdig ist.

Den in ihrer Rede erwähnten Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung und der dazu veranschlagte Investitionszuschuss von 250.000 €, wird von unserer Seite sehr begrüßt. Die menschenwürdige Versorgung von sterbenskranken Menschen kann, trotzt hohem Einsatz der Pflegerinnen und Pfleger in den Einrichtungen der Altenhilfe, der Kinderpflege sowie in den Krankenhäusern, oft nicht gestemmt werden, da die Rahmenbedingungen leider mehr als suboptimal sind. Hierzu bedarf es dringenden Reformen von Seiten des Gesetzgebers.

Umso mehr freut es mich, Herr Landrat, dass an dieser Stelle von Seiten des Landratsamtes gehandelt wurde.

Auch wurde auf den zunehmenden Fachkräftemangel an Kliniken und anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen reagiert: die Steigerung von 140 auf 280 Schulplätze an der

Krankenpflegeschule ist ein wichtiges Signal eben auch an den Gesetzgeber, dass im Kommunalen Bereich Signale oft schneller und richtiger gedeutet werden, als dies die Politik in Stuttgart oder Berlin oft vermag. Die LINKE fordert auch hier den Gesetzgeber auf, nachzuziehen und die Bedingungen für Pflegerinnen und Pfleger zu verbessern, denn nur so können wir die erhöhte Anzahl an Schulplätzen auch langfristig mit interessierten Bewerberinnen und Bewerbern abdecken. Die Beteiligung an einer Personalgesellschaft zum Heranschaffen von Leiharbeitern lehnen wir als LINKE ab. Durch das Instrument der Leiharbeit werden Missstände situativ kaschiert, aber nie wirklich gelöst.

Zu den vorgesehen Investitionen für den Standort Beiertheimer Allee des Landratsamtes und die dafür vorgesehene Vorgehensweise erhalten sie, Herr Landrat, unsere volle Unterstützung. Es ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht zuzumuten, im gesamten Stadtgebiet verteilt zu werden, damit das asbestverseuchte Hochhaus saniert werden kann. Den Abriss sehen wir hier als alternativlos an und danken ihnen und der Verwaltung für die geleistete Arbeit.

In ihrer Haushaltsrede, haben sie darauf hingewiesen, dass der Vorstoss der SPD-Fraktion zur Einführung eines 365-Euro-Tickets einer genauen Prüfung bedarf. Sie wiesen darauf hin, dass ein günstiger ÖPNV nichts bringe, wenn dessen Qualität nicht stimme.

An dieser Stelle müssen wir die Frage stellen, ob denn die Qualität momentan stimmt. Bei der Anzahl an Zugausfällen und Verspätungen, die sich die KVV leistet, noch die Preise zu erhöhen, wie es die KVV im letzten Jahr, dankenswerterweise ohne ihre Zustimmung, Herr Landrat, getan hat, ist doch sehr kurios.

Deswegen unterstützt die LINKE den Antrag der SPD-Fraktion vollumfänglich, auf dem Weg zu einem langfristig kostenfreien und ökologischen Nahverkehr für unseren Landkreis, bei dem der Preis für die erbrachte Leistung dann auch gerechtfertigt ist.

Ebenfalls, Herr Landrat, hätten wir Linken uns gewünscht, dass die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises, die bisher ausschließlich für Flüchtlingsunterkünfte zuständig war, mit mehr

finanziellen Mitteln ausgestattet wird, um den sozialen Wohnungsbau im Landkreis für alle

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Bedürftigen voranzutreiben. Wir sind der festen Überzeugung, dass es sich hierbei um ein gutes Instrument handelt, um der Wohnungsnot entgegenzutreten.

Abschließend möchte ich aber, trotz diverser Unstimmigkeiten, ihnen, Herr Landrat, sowie der gesamten Verwaltung des Landratsamtes, für ihre geleistete Arbeit meinen aufrichtigen Dank aussprechen. In einer Demokratie sind und sollten politische Differenzen an der Tagesordnung sein.

Sie stärken die Pluralität einer Demokratie und tun ihr gut.

Was der Demokratie jedoch schadet, ist die immer zunehmendere Verrohung des Tones gegenüber politisch aktiven Menschen, leider oft begangen von ebenfalls politisch Aktiven. Auch wenn wir hier alle unterschiedliche Parteien angehören und unterschiedliche Auffassungen vertreten, und eben an dem ein oder anderen Punkt, ja manchmal auch an vielen Punkten, unterschiedlicher Auffassung sind, so sind wir hier politische Gegner, aber keine Feinde und schon gar nicht ist jemand hier ein Volksverräter, wie es gerne von den Rechtspopulisten dargestellt wird, wenn man eine andere Meinung hat.

Wir ringen um die besten Ideen und Auffassungen, aber wir ringen nicht um die Deutungshoheit und darum,die einzige gesellschaftliche Wahrheit zu verbreiten. Und darum, auch wenn wir Punkte kritisieren müssen und das auch weiterhin tun werden, danken wir für die geleistete Arbeit aller Beteiligten, unabhängig davon, ob uns das Ergebnis gefällt oder nicht.

Wir werden heute dem Haushalt zustimmen, den Antrag der AFD werden wir ablehnen.

Dies war meine erste Wortmeldung zum Haushalt hier im Kreistag vor so vielen Kolleginnen und Kollegen. Deshalb möchte ich genau wie sie in ihrer Rede, Herr Landrat, mit einem passenden Zitat eines Fussballers, Herrn Paul Breitner, enden „ Zunächst hatten wir alle die Hosen voll, aber bei mir lief´s dann ganz flüssig. Vielen Dank!

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