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Eine noch junge Berufs-Kammer

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420 Bayerisches Ärzteblatt 7-8/2004

Gastkommentar

Die Gelegenheit zum Gastkommentar möchte ich nutzen, sowohl den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen als auch unseren Mitgliedern der Kas- senärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) einige Aspekte unserer Arbeit vorzustellen.

Unsere noch junge Berufs-Kammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten wurde nach einer Gründungsphase am 9. April 2003 auf der Grundlage des Heilbe- rufe-Kammergesetzes (HKaG) als Körper- schaft des Öffentlichen Rechts konstituiert.

Am Anfang der Arbeit stand und steht natür- lich die Schaffung der neuen Kammerstruk- turen mit allen dazu gehörenden Facetten.

Hierzu zählt unter anderem die Arbeit der politischen Gremien, der Aufbau interner Kommunikationsstrukturen, die Erarbeitung berufsinterner Regelwerke, wie zum Beispiel einer eigenen Berufsordnung, und einer ef- fektiven und an den Bedürfnissen der Mit- glieder orientierten Verwaltung. Unter der Leitung unseres Geschäftsführers, Alexander Hillers, entwickelt sich ein engagiertes und einsatzbereites Team in der Geschäftsstelle.

Sowohl freundliche und fundierte Beratung am Telefon als auch die Unterstützung der berufspolitischen Aufgaben und die Erledi- gung der notwendigen Verwaltungsvorgänge sind zentrale Aufgaben der Geschäftsstelle.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der internen Aufbauarbeit ist die Errichtung ei- nes Versorgungswerkes speziell für unsere niedergelassenen Mitglieder, wozu umfang- reiche Vorarbeiten erforderlich sind.

Neben dem Aufbau der internen Organisa- tionsstruktur vertreten wir aktiv die Belange unserer Mitglieder und unseres Arbeitsfeldes in den aktuellen Prozessen der Umstrukturie- rung im Gesundheitswesen. Bayern nimmt in vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung eine Spitzenposition ein. Dazu muss selbst- verständlich auch gehören, dass psychothera- peutischer Sachverstand in den zentralen Be-

reichen der Krankenbehandlung, Rehabilita- tion und Prävention voll integriert wird. Ge- rade in Zeiten allgemeiner Sparzwänge ist es von hoher Bedeutung, den realen Beitrag und auch die noch ungenutzten Ressourcen unse- rer Berufsgruppe in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Men- schen in Bayern bei politischen Reformdis- kussionen und Entscheidungsprozessen deut- lich zu machen.

Wir engagieren uns unter anderem insbeson- dere bei Regelungen und Neuordnungen, die von der KVB und den Krankenkassen ausge- hen. Ein Beispiel der jüngsten Zeit ist die Neuordnung der Gesundheitsversorgung über Disease Management Programme (DMP).

Die DMP sind sicher nicht zu Unrecht fach- lich und organisatorisch umstritten, werden jedoch die Versorgungslandschaft immer stär- ker prägen. Hier haben wir voraussichtlich er- folgreich das Anliegen mit vertreten, dass die psychoonkologisch-psychotherapeutische Versorgungskette in die neu geschlossenen Verträge fachlich angemessen integriert wird.

Im zweiten Schritt planen wir zusammen mit der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) für unsere sowie für die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen Fortbildungsange- bote zu koordinieren, damit interessierte Kol- leginnen und Kollegen die spezifisch erfor- derlichen Qualifikationen erwerben oder vertiefen können.

Ein weiteres Beispiel ist der Bereich der Fort- bildung. Gerade unsere Mitglieder hätten si- cher nicht mit einem Gesundheitsmoderni- sierungsgesetz (GMG) zur Fortbildung gezwungen werden müssen. Unter diesen ge- setzlichen Vorgaben jedoch werden wir die bekannte Tatsache dokumentieren, dass Psychotherapeuten sich schon immer in ei- nem ungewöhnlich hohen Maße fortbilden.

Wir haben in unserer Delegiertenversamm- lung am 6. Mai 2004 eine bayerische Fortbil- dungsrichtlinie und am 15. Mai 2004 beim Deutschen Psychotherapeutentag eine Mus- terfortbildungsordnung beschlossen. Von die- sen Regelwerken ging auch ein Signal zur Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft aus, die beim 107. Deutschen Ärztetag (18. bis 21.

Mai 2004) ihre Mustersatzung zur Fortbil- dung verabschiedet hat. Wir planen nun die Umsetzung in enger Abstimmung mit der BLÄK und der KVB.

Die Vertretung der Interessen der Psychothe- rapeutinnen und Psychotherapeuten wird in der kommenden Zeit noch wichtiger werden.

Bekanntlich erfordert die Umsetzung des GMG unter anderem die Neuordnung der KVB. Mit dieser Neuordnung ist wohl kaum ein berufspolitischer Vertreter der Ärzteschaft einverstanden. Die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten werden jedoch mit der derzeit aktuell vom Ministerium vorgege- benen Satzungsänderung der KVB in ihren Vertretungsrechten in besonders ausgeprägter Form beschnitten. Bei nur drei möglichen Vertretern in der neu zu wählenden Vertreter- versammlung werden wir als große Berufs- gruppe nicht angemessen vertreten sein.

In den Entscheidungsgremien der KVB wer- den wir wieder stark auf das Wohlwollen ei- ner großen Mehrheit angewiesen sein. Hier werden wir in enger Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden daran mitwirken, dass gera- de unter diesen erschwerten Bedingungen die Psychotherapeuten und ihre fachspezifischen und beruflichen Anliegen im System der ge- setzlichen Krankenversorgung die notwendi- ge Berücksichtigung finden.

Dr. Nikolaus Melcop, Präsident der Bayerischen Landeskammer der Psychologischen Psychothera- peuten und der Kinder- und Jugendlichenpsycho- therapeuten, St.-Paul-Straße 9, 80336 München

Eine noch junge Berufs-Kammer

Dr. Nikolaus Melcop

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