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Mehr Service für Patienten durch Kooperationvon Ärzten und Apothekern

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714 Bayerisches Ärzteblatt 11/2004

BLÄK/KVB informieren

Seit Anfang Oktober gibt es in Bayern eine ge- meinsame Rufnummer für den Ärztlichen Bereit- schaftsdienst und den Apothekennotdienst: die landesweit einheitliche Servicenummer 01805 191212 der Kassenärztlichen Vereinigung Bay- erns (KVB). Die KVB hat in Zusammenarbeit mit dem „Verein Apotheker im Internet“ die gemein- same Hotline eingerichtet, um Patienten außer- halb der üblichen Sprechstundenzeiten noch mehr Service und Qualität bieten zu können.

Wer also nachts, am Wochenende, an Feierta- gen oder Mittwochnachmittagen die Hilfe ei- nes Haus- oder Facharztes oder eine Medika- mentenberatung benötigt, braucht nur noch eine Nummer (01805 191212) zu wählen: Der Anrufer erreicht eine der drei Vermittlungs- und Beratungszentralen (VBZ) der KVB, die ihm die entsprechenden Auskünfte erteilen bzw. die benötigte medizinische Hilfe zufüh- ren. So erfährt er zukünftig auch, wo sich von seinem Zuhause aus die nächstgelegene Apo- theke befindet. Nach Bedarf ist es sogar mög- lich, direkt mit der Apotheke verbunden zu werden, um dort gezielt nachzufragen.

„Dieser Patientenservice ist in Deutschland bis jetzt einmalig“, erklärte Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der KVB, anlässlich ei- nes Pressegespräches Ende September in München, auf dem Ärzte und Apotheker das Konzept vorstellten. Für Dr. Munte beweist diese erfolgreiche Kooperation zwischen Ärz- ten und Apothekern in Bayern, dass die Selbstverwaltung der Heilberufe funktioniert:

„Viele selbst ernannte Experten zweifeln mo- mentan gerne an der Zukunftsfähigkeit der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Wir zeigen hiermit, dass eine professionell agieren- de Standesvertretung mit innovativen Ideen neue Impulse geben kann.“ Laut dem KVB- Chef erhalten die Anrufer in kürzester Zeit zuverlässige Auskünfte, da alle Notdienstdaten viermal täglich in der Datenbank aktualisiert werden. Weil die Daten in allen Zentralen vorhanden sind, gäbe es auch keine Probleme bei einem möglichen Computerausfall in einer Einrichtung. Die anderen VBZ würden den Betrieb einfach mit übernehmen, so Munte.

Große Erfahrung und Akzeptanz Einen weiteren großen Vorteil des neuen Dienstes machte Florian Picha, 1. Vorsitzen- der des Vereins Apotheker im Internet, am Beispiel Sauerstoff-Bereitstellung deutlich.

Zukünftig erfährt ein Asthmapatient, der außerhalb der Apothekengeschäftszeiten Sauerstoff benötigt, wo die nächste Apotheke mit einem Sauerstoffdepot, also mit dem dringend benötigten Medikament, ist. Picha ist den Vertragsärzten sehr dankbar für die Kooperation: „Eine eigene Hotline für den Apothekennotdienst und die Medikamenten- beratung konnten wir bisher in Bayern nicht verwirklichen.“ Ausschlaggebend für die Zu- sammenarbeit sei die langjährige Erfahrung der KVB in der Vermittlung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes und die große Akzep- tanz der Bürger gewesen.

Auch Gerhard Reichert, 1. Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes, ist von dem Projekt überzeugt, da Informationen über den Notdienst der Apotheker nun viel schneller an Patienten weitergegeben werden könnten als das früher der Fall gewesen sei.

Mit diesem Service und der kompetenten Fachberatung sowie den kurzen Wartezeiten

in Apotheken seien Bayerns Apotheker bes- tens aufgestellt im zukünftigen Wettbewerb mit den Internetapotheken.

Anerkennung gab es auch von Bayerns Sozi- alministerin Christa Stewens: „Die Menschen benötigen, wenn sie sich nachts, am Wochen- ende oder an Feiertagen krank fühlen, schnell ärztliche Hilfe, entsprechende Arzneimittel oder eine fachkundige Beratung. All das bie- tet ihnen die gemeinsame Rufnummer 01805 191212. Ich bin den Vertragsärzten und den Apothekern sehr dankbar dafür, dass sie ihre Kräfte gebündelt haben und den Pa- tienten mit diesem Projekt mehr Service bie- ten.“ Außerdem sieht die Ministerin im ge- meinsamen Vermittlungsdienst auch ein

„gutes Beispiel für Effektivität, Kreativität und Innovationskraft der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen“.

Judith Wieland (BLÄK), Michael Anschütz (KVB)

Mehr Service für Patienten durch Kooperation von Ärzten und Apothekern

Konnte mit der 01805 191212 den Apothekern eine in Bayern akzeptierte Servicenummer anbieten:

Dr. Axel Munte, KVB-Vor- standsvorsitzender.

Gelöste Stimmung nach der Präsentation der ge- meinsamen Rufnummer für Ärztlichen Bereitschafts- dienst und Apothekennot- dienst in Bayern: Bayerns Sozialministerin Christa Stewens zusammen mit den Apothekern Dr.

Hermann Vogel jun., Florian Picha und Gerhard Reichert sowie KVB-Chef Dr. Axel Munte (v. li.).

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