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Abnehmen ohne Kalorienzählen

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50 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2014 | www.pta-aktuell.de

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ie WHO spricht bei

Adipositas mittlerwei- le von einer globalen Epidemie. Die damit assoziierten Erkrankungen wie Blut- hochdruck, Herz-Kreislauf-Erkran- kungen, Diabetes mellitus Typ 2, Krebs sowie Gelenkbeschwerden schränken nicht nur die Lebensqua- lität der Betroffenen ein, sondern haben auch dramatische Konsequen- zen für das Gesundheitssystem in

Deutschland: Starkes Übergewicht und seine gesundheitlichen Folgen kosteten im Jahr 2010 schätzungs- weise 17 Milliarden Euro – so eine Presseinformation der DGE.

Finger weg von Wunderkuren Einseitige Extremdiäten wie die Kohlsuppen- oder 7-Tage-Kör- nerdiät inklusive permanentes Kalorienzählen bescheren nur un- gebremsten Heißhunger, schlechte

Laune und den gefürchteten Jo-Jo- Effekt. Der Körper betrachtet sol- che Wunderkuren als „Hungersnot“

und sorgt anschließender normaler Nahrungszufuhr direkt vor, lagert also noch mehr ein als vorher. Bei Personen mit einer wahren Diätkar- riere kann dann das Auslassen nur einer Hauptmahlzeit dazu führen, dass der Körper neue Depots an- legt. Schon Schulkinder, die ledig- lich zwei Mahlzeiten bestreiten, sind

© bowie15 / 123rf.com

Abnehmen ohne

Kalorienzählen

PRAXIS Ernährung als MEdizin

Crash-Diäten & Co. helfen eher kurzfristig. Nur mit einer individuellen Ernährungsumstellung plus Bewegung schaffen es

Übergewichtige, das

Gewicht dauerhaft zu halten.

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Studie zur Folge übergewichtiger als diejenigen, die regelmäßig drei Mal am Tag eine Hauptmahlzeit zu sich nehmen. Somit ist das Einhalten aller drei Hauptmahlzeiten ein wichtiger Therapiebestandteil.

Achtsames Essen als Basis Wer wieder lernt, achtsamer und lang- samer das Essen zu genießen und dabei auf sein inneres Sättigungs- gefühl hört, der isst insgesamt weni- ger, denn: Das Gefühl der Sättigung setzt nach etwa 20 Minuten ein. In dieser Zeit hängt es von der Essge- schwindigkeit ab, wie viel Energie dem Körper zugeführt wird. Es hilft, beispielsweise ab und zu das Besteck an die Seite zu legen und sich auf das Essen zu konzentrieren. Unbewuss- tes Schlingen vor dem Fernseher führt hingegen zu Trägheit, Völle- gefühl und Heißhungerattacken.

Kein Trinken – keine Fettver- brennung Eine ausgewogene Flüs- sigkeitsbilanz im Körper ist eine wichtig Voraussetzung. Viele Men- schen interpretieren das Durstge- fühl aufgrund eines Wassermangels als Appetit. So sollte der erste Griff zum Wasserglas und nicht zum Kühlschrank gehen. Das über den Tag verteilte Trinken von mindes- tens zwei Litern Wasser und anderen kalorienfreien oder niedrig-kalori- schen Getränken wie Tee, Kaffee und Fruchtschorle hilft beim Abnehmen und unterstützt darüber hinaus die Stimmung und Konzentration.

Auf „gute“ Kohlenhydrate set- zen Die in süßen und stärkehalti- gen Produkten wie Weißbrot, lange und stark erhitzte Kartoffeln (z. B.

Pommes) sowie industrielle Fertig- produkte und Fast Food enthalte- nen kurzkettigen Zuckermoleküle schießen schnell ins Blut. Das führt dazu, dass der Insulinspiegel ra- pide ansteigt und kurz danach den Blutzucker wieder abfallen lässt.

Müdigkeit setzt ein und das Gehirn funkt schon kurz danach wieder ein Hungersignal. Die Insulinspitzen blockieren zudem den Fettabbau.

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Getreideflocken und Nudeln in ihren Vollkornvarianten sowie Naturreis und Pellkartoffeln verzögern hingegen die Resorption von Glukose ins Blut. Dadurch ver- sorgen sie die Körperzellen konti- nuierlich mit Energie, verhindern Insulinspitzen und halten länger satt. Sie wirken zudem wie natürliche Cholesterinsenker, indem sie choles- terinhaltige Gallensäure binden.

Proteine erhalten die Muskel- masse Bei Crash-Diäten besteht ein erheblicher Anteil der verlorenen Körpermasse aus Muskelgewebe.

Dies ist fatal, denn gerade die Mus- kelmasse bestimmt den Energieum- satz. Der Körper fährt dann eher auf Sparflamme. So profitieren Überge- wichtige auch von der ausreichend hohen Zufuhr qualitativ hochwertige Proteine (etwa 30 Prozent). Dabei bestehen auch keine Bedenken zur Nierensicherheit, wenn dieser Anteil überwiegend durch pflanzliche Pro- teine bestritten wird. Nach aktuells- ten Erkenntnissen scheint eher der exzessive Konsum tierischer Eiweiße langfristig zu einer Schädigung zu führen.

Weniger tierische, mehr pflanz- liche Fette Die Fettzufuhr sollte eher unterhalb der 30-Prozent- Marke angesetzt werden. Dies ge- lingt, indem fettreiche Wurst- und Fleischsorten durch die eher ma- geren Alternativen (z. B. Geflügel) ausgetauscht werden. Auch die in industriell gefertigten Backwaren, Pommes frites, Chips & Co. enthal- tenen Transfettsäuren (gehärtete Fette) sollten eher links liegen gelas- sen werden, da sie auch wie die gesät- tigten Fettsäuren der Arteriosklerose Vorschub geben. Fisch als „tierische Ausnahme“ sollte aufgrund seiner präventiven Eigenschaften zwei bis drei Mal pro Woche im Wechsel zwischen fetteren Sorten wie Lachs, Makrele und Thunfisch und mageren Sorten wie Schellfisch, Zander und Kabeljau auf den Speiseplan. Dar- über hinaus bereichern pflanzliche

Öle aus Oliven, Raps und Leinsamen die gesunde Küche zur fettarmen Zubereitung. Nüsse knacken ist trotz des vergleichsweise hohen Fettge- haltes übrigens auch figurfreundlich und aufgrund des Mikronährstoff- cocktails sehr empfehlenswert. Eine Handvoll gemischter Nüsse als Nachspeise mittags ist auch für Übergewichtige ein natürliches Do- ping, um konzentriert in die zweite Tageshälfte zu starten.

Im Härtefall … Wenn die Ernäh- rungsumstellung in kleinen Schritten und individuell passend erfolgt, sind die Aussichten auf langfristigen Er- folg sehr gut. Gestaltet sich das Ab- nehmen jedoch besonders schwierig beispielsweise bei besonders schwe- ren Formen der Adipositas, so kann unter ärztlicher Aufsicht auch ein Einstieg mit einer Formuladiät sinn- voll sein, um eine Startmotivation zu schaffen und zügig kritische meta- bolische Faktoren wie erhöhte Blut- zuckerwerte zu verbessern. ■

Andrea Pütz, Dipl. Oecotrophologin Ohne Bewegung

geht’s nicht

Auch Bewegung ist ein wichtiger therapiebaustein, aber diese sollte praktikabel in den Alltag integriert werden – bevor der adipöse Patient mit dem wörtchen „sport“ direkt eingeschüchtert wird: Kleine Kraftübungen mit wasser- flaschen zwischendurch, häufiges treppensteigen und zügige spaziergänge ent- spannen und lassen sich wirk- lich von Jedem umsetzen.

neueren studien zur Folge ist ein „unausgeschlafenes gehirn“

anfälliger für heißhungerat- tacken, sodass ausreichender schlaf von mindestens sechs, bestenfalls acht stunden eben- falls beim Abnehmen hilft.

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DIE PTA in DeR APOtheKe | Januar 2014 | www.pta-aktuell.de

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