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S o z i a l r e p o r t 1 9 9 0

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S o z i a l r e p o r t 1 9 9 0

Daten und Fakten zur sozialen Lage der DDR

Dokumentation eines Workshops am Wissenschaftszentrum Berlin

für Sozialforschung (WZB)

Die vorliegende Dokum entation beruht auf schriftlichen A us­

führungen der Teilnehmer, einer M itschrift der Diskussionen und wurde von den M itarbeitern der Arbeitsgruppe Sozialberichter­

stattung

Kristine Dreyer Christian Holst W olfgang Seifert Annette Spellerberg unter der Leitung von Roland Habich erstellt.

AG Sozialberichterstattung Berlin, Juni 1990 Zweite, leicht veränderte Fassung.

(2)

Workshop zum "Sozialreport 1990' Seitei

Vorbemerkung

Im M ai dieses Jahres wurde der "Sozialreport 1990" der D D R veröffentlicht. Erstm als w ird eine breite Ö ffentlichkeit über die Situation in zentralen Lebensbereichen wie Arbeit, Um­

welt, W ohnen oder Fam ilie informiert. D er Sozialreport 1990 wurde vom Institut f ü r Soziologie und Sozialpolitik der A ka d e­

m ie der W issenschaften der D D R unter d er Leitung von G.

W inkler herausgegeben und erscheint zeitgleich in beiden Teilen D eutschlands (BerlinlO st: Verlag D ie W irtschaft 1990; Bonn:

Bonn Aktuell, 1990).

D ie Arbeitsgruppe Sozialberichterstattung im W issenschafts­

zentrum B erlin (WZB), die ähnliche Aufgaben fü r die B undes­

republik wahrnimmt, lud die Autoren und Autorinnen des Sozial­

reports und Experten und Expertinnen aus der Bundesrepublik zu einer gem einsam en D iskussion des Berichts ein. D ie K olle­

gen nahmen die doch sehr kurzfristige Einladung an - der W ork­

shop, organisiert von R oland Habich, fa n d am 21. M ai 1990, noch vor der Auslieferung der Buchhandelsausgaben, in den R ä u ­ men des WZB statt.

A u f diesem Workshop sollte erörtert werden, ob der vorge­

legte B and Kriterien und Ansprüchen der Sozialberichterstattung genügt. D ies betrifft u.a. die Ausw ahl und D okum entation der D atenbasis, den Inform ationsgehalt und die Interpretation von Tabellen, die D arstellung sozialer D ifferenzierungen und die Verknüpfung objektiver Tatbestände und subjektiver Befindlich­

keiten. E s sollte ebenfalls diskutiert werden, ob sich im "Sozial­

report” 1990 Hinweise fin d en lassen, die a u f den gesellschaft­

lichen Umbruch in der DDR Ende 1989 hindeuteten.

D er W orkshop war so organisiert, daß nach einführenden Worten und Ausführungen zur D atenbasis jew eils Experten aus der DD R und der Bundesrepublik zu ausgewählten Kapiteln des Sozialreports Statem ents abgaben. In der vorliegenden D o ku ­ m entation konnten die Stellungnahmen wörtlich wiedergegeben werden, da die Referenten sie freundlicherw eise in schriftlicher Form nachreichten.

D ie besprochenen K apitel und die Liste der Experten sind dem Inhaltsverzeichnis a u f der nächsten Seite zu entnehmen.

(3)

Inhalt*

I. Einführung

Sozialreport 1990 - Eine kritische B ew ertung...3 Wolfgang Z apf Der "Sozialreport 1990"... 6

Gunnar Winkler II. Datenlage für den Sozialreport 1990

Datenzugang und Datennutzung... 9 H orst Berger Eckhard Priller K orreferat... 12

H einz-Herbert N oll III. Diskussion einzelner Kapitel

B ild u n g und Sozial Struktur...13 Ingrid Lötsch K orreferat...16

Annette Spellerberg A rbeit... 19

H orst M iethe K orreferat...21

H einz-H erbert N oll Einkommen und Verbrauch... ... 24

Elvir Ebert K orreferat...25

Erich Wiegand Fam ihe... 29

Ursula Hempel K orreferat... 32

Martin Diewald/Jürgen Hampel Sozialversicherung...36

Reinhard Liebscher K orreferat... 39

Heinrich Schlomann W o h n e n ... 40

H orst Adami K orreferat... 42

Wolfgang Glatzer U m w elt... 44

R oland M aier K orreferat... 46

R oland Zieschank!D etlef Landua! W olf gang M eyer Freizeit und K ultur...49

Irene Zierke K orreferat... 52

Elke H olst/Peter Krause Zusam m enfassung...55

Neben den aufgeführten Referenten waren an der Vorbereitung aktiv be­

teiligt: Roland Habich, Jürgen Schupp (Kapitel Arbeit) und Gert Wagner (Kapitel Sozialversicherung).

(4)

Einführung "Sozialreport 1990" Seite 3

I. Einführung

Sozialreport 1990 - Eine kritische Bewertung

I.

Der erstmals öffentlich vorliegende Sozialreport 1990 "ist für die DDR ein erster Versuch. Insofern sind Herausgeber und Autoren an einer kritischen Sicht und Meinungsäußerung ebenso interessiert wie an Angeboten einer Kooperation, die die Aussagefähigkeit des M a­

terials im Interesse einer wachsenden Sachkunde aller erhöht"

(S.13).

Diese kritische Durchsicht wollen wir in dieser Konferenz vor­

nehmen. Ich danke den Autoren vom Institut für Soziologie und Sozialpolitik der Akademie der W issenschaften der DDR für ihre Bereitschaft, sich kurzfristig für diese Diskussion zur Verfügung zu stellen, und ich danke meinen Kollegen aus der Bundesrepublik und meinen Mitarbeitern für die kurzfristige Vorbereitung ihrer Stellung­

nahmen.

Ich möchte zwei Fragen behandeln:

1. Was sind sinnvolle Kriterien für einen Sozialreport?

2. W as sind spezifische Kriterien für einen Sozialreport 1990 aus der DDR?

II.

Sozialberichterstattung ist ein Ausschnitt aus den Sozialwissen­

schaften bzw. Gesellschaftswissenschaften, der sich durch spezifi­

sche Ziele bestimmt und an spezifischen Zielen orientiert.

Gegenüber den allgemeinen Zielen der Wissenschaft: Fortschritt der Erkenntnis, oder der Sozialwissenschaft: Klärung der Grund­

bedingungen gesellschaftlichen Lebens, ist die Sozialberichterstat­

tung orientiert an den Zielen der Dauerbeobachtung des sozialen Wandels und der Wohlfahrtsentwicklung.

Für moderne westliche Gesellschaften ist mein Vorschlag, den sozialen W andel am Leitfaden der Modernisierung zu beobachten, und zwar der zentralen Institutionen der Konkurrenzdemokratie, der M arktwirtschaft, des M assenkonsums und des W ohlfahrtsstaats.

Darüber kann man natürlich streiten!

Die W ohlfahrtsentwicklung schlage ich vor zu beobachten als Entw icklung der objektiven Lebensbedingungen, der subjektiv wahrgenommenen Lebensqualität und des Zusammenhangs beider.

Gute Lebensbedingungen, die auch als gut wahrgenommen werden, ist eine einfache Definition von W ohlfahrt. Gute Lebensbedin­

gungen, positive soziale Zugehörigkeit, erfüllte Selbstverw irk­

lichung ist eine emphatische Bestimmung analog der Formel von Erik Allardt: Having, Loving, Being. Die Kriterien funktionierende Märkte, responsive Verwaltungen, schützende Assoziationen, tra­

gende Primärgruppe erweitern das Konzept der W ohlfahrt über die individualistische Perspektive hinaus.

Der Sozialreport 1990 der DDR verfolgt offenbar ähnliche Ideen:

Es sollen "wesentliche Aussagen zur sozialen Lage in der DDR in einer faßbaren, verständlichen Form zugänglich gemacht werden"

(S .ll) . Von Anbeginn wurde "das Ziel verfolgt, auf Tendenzen in der Entwicklung der sozialen Lage, auf vorhandene Diskrepanzen in

Sinn des Workshops:

K ritische D urchsicht des Sozialreports

Sozialbericht­

erstattung,

D auerbeobachtung des sozialen Wandels und der W ohlfahrtsent­

wicklung

Absichten des Sozialreports:

Tendenzen in der Entwicklung der sozialen Lage

(5)

Frühwarnung?

Zur Rolle der Sozialw issen­

schaften im Sozialismus

Frage:

Umbruch im H erbst 1989 vorhersehbar?

den Lebensbedingungen verschiedener sozialer Gruppen und terri­

torialer Einheiten aufmerksam zu machen. Vor allem in den Berich­

ten 1988 und 1989 wurde auf zunehmende W idersprüche verwie­

sen." (S. 11).

Durch die Verbindung objektiver Lebensbedingungen mit Aus­

sagen über subjektiv empfundene Lebensumstände, über W ohlbe­

finden, über W erte und Bedürfnisse soll erreicht werden, daß die Einschätzung von Lebensumständen und -bedingungen nicht einzel­

nen Experten überlassen bleibt, sondern sich der Bürger m it seiner Stimme einbringen kann" (S. 12).

Das beschreibt sehr deutlich die Ziele und die Praxisbezüge der Sozialberichterstattung:

Beobachtung der sozialen Entwicklung im Hinblick auf die Erreichung der von den Bürgern erstrebten, von den P oli­

tikern versprochenen Zielsetzungen

Aufdeckung von Diskrepanzen, Problemgruppen und Risiken Einbringen der Perspektive des Bürgers, Wählers, Kunden, Klienten in die gesellschaftspolitische Debatte.

Insgesam t also Aufklärung der Bürger, enlightenm ent. "Der mündige Bürger will immer auch ein informierter Bürger sein" (S.

13) - so heißt es im Sozialreport 1990. Ich weiß nicht, ob dies em ­ pirisch stimmt. Es ist aber jedenfalls eine demokratische Norm.

Stärker umstritten sind bekanntlich die Ziele, die Sozialbericht­

erstattung solle einzelne Maßnahmen und Programme evaluieren und ihr eigentliches Bewertungskriterium sei die erfolgreiche Frühwar­

nung. Da bin ich nicht so sicher, ob wir eindrucksvolle Erfolge auf­

zuweisen haben - und beim Stichw ort "Frühwarnung" sind w ir natürlich direkt bei einer zentralen Frage an den Sozialreport 1990 der DDR. Inwieweit konnte die Sozialberichterstattung kommen se­

hen, was gekommen ist?

III.

Lassen Sie mich zwei Beurteilungen der Sozialwissenschaften aus sozialistischer Sicht einschieben:

Die "Bedürfnisse und Meinungen der breiten arbeitenden Bevöl­

kerung, der Ö ffentlichkeit insgesam t, wurden ignoriert. In den Sozialwissenschaften wurden scholastische Konstruktionen ermutigt und befördert, kreatives N achdenken aber ausgetrieben" - so schreibt 1987 Mikhail Gorbachev in Perestroika (englische Ausgabe S. 7).

"Natürlich entsprach der strengen W issenschaftlichkeit des Vor­

gehens ein Ergebnis, das ein ungeschminktes Bild der konkreten Zustände in der DDR wiedergab und nicht selten das blanke E nt­

setzen auslöste. Die geringsten Reaktionen darauf waren die Einstu­

fung der Forschungsresultate als W S ("Vertrauliche Verschluß­

sache") und ein Publikationsverbot für diese Daten. Häufig hatte ich mich sogar für das bloße Fortbestehen des Instituts einsetzen müs­

sen." - So schreibt im März 1990 Egon Krenz (Wenn Mauern fallen) über das Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung (S. 136).

Hat also die Gesellschaftswissenschaft der DDR, hat die Sozial­

berichterstattung den Zusammenbruch des SED-Regimes vorausse­

hen können? Oder eine dramatische Zuspitzung von Mißständen und U nzufriedenheiten? Oder wenigstens signifikante Struktur- und Bewußtseinsveränderungen in den späten 1980er Jahren?

Oder kann man ein Erdbeben nicht voraussehen?

Sind gesamtgesellschaftliche Umbrüche nicht signifikant von Lebensbedingungen und der wahrgenommenen Lebensqualität der breiten Bevölkerung abhängig?

(6)

Einführung "Sozialreport 1990' Seite 5

Müßte ich die Forderung, die gesellschaftlichen Spannungen hätten im Sozialreport 1988, 1989, 1990 sichtbar zu sein, zurück­

nehmen, weil wir, in der Bundesrepublik zum Beispiel, auch keine großen Erfolge in der Frühwarnung aufzuweisen haben?

Die Autoren des Sozialreports 1990 sollten sich - für ihre einzel­

nen Kapitel und Bereiche - dennoch dieser Frage stellen: Welche Anzeichen gab es fü r die Zuspitzung der Ereignisse im H erbst 1989 über das hinaus, was in den Kapiteln jetzt bereits steht.

Die Autoren des Sozialreports 1990 und die Kommentatoren sollten - wenn das geht - auch die merkwürdige Situation mitbeden­

ken, daß es fü r die Sozialberichterstattung in der DDR eigentlich drei verschiedene Ebenen gab

(1) die Sozialwissenschaften Ost

(2) die Ost-Beobachtung durch die westlichen Sozialw issen­

schaften durch die DDR-Forschung - auch für diese ist es ein einmaliger Test, ob sie die jüngsten Ereignisse wenigstens im Ansatz vorausgesehen hat

(3) schließlich die Stasi-Lageberichte, die w ir zw ar nicht zur H and haben, von denen w ir aber in gelegentlichen V er­

öffentlichungen hören, daß sie eine sehr genaue Lagebeur­

teilung vorgenom m en hätten (Dies wäre der G ipfel der Selbstblockade des SED-Regimes gewesen: wenn es an der Unfähigkeit gescheitert wäre, die richtigen Informationen des eigenen Repressionsapparates zu verarbeiten!)

Ich möchte mit einem weiteren Kriterium für die Diskussion des Sozialreports 1990 abschließen, das die Autoren vielleicht noch stärker herausarbeiten könnten als es bisher im Text geschieht: die DDR-spezifischen Leistungen und Erfolge, die sogenannten Errun­

genschaften der DDR.

Der selbstbewußte Aufweis nachweislicher Leistungen und E r­

folge hätte auch für den laufenden Vereinigungsprozeß seine B e­

deutung. M inisterpräsident de Maiziere hat in seiner Regierungs­

erklärung solche Leistungen benannt: die geschaffenen Werte, Fleiß, Ausbildung, Im provisationsgabe, Erfahrungen m it den Ländern Osteuropas, Sensibilität für soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz, auch gegenüber Ausländern. Ich hoffe, der M inisterpräsi­

dent hat Recht und findet Bestätigung in Ergebnissen der Sozialbe­

richterstattung.

D er nächste Sozialreport aus der DDR wie auch der nächste Sozialreport aus der Bundesrepublik wird die Transform ations­

prozesse auf beiden Seiten mit beobachten, bewerten und erklären müssen. Dabei werden Erfolge und Mißerfolge (gegenüber gesetzten Zielen) sowie erhebliche Spannungen und Konflikte zu berichten sein.

Deswegen lohnt es sich, sich rechtzeitig die richtigen Fragestel­

lungen, Kategorien und Informationsquellen zu überlegen, damit wir nicht bloß den Journalisten hinterherlaufen, sondern einen ei­

genständigen Beitrag der Sozialberichterstattung anbieten können.

Wolfgang Zapf

Errungenschaften der DDR im Sozial­

report erkennbar?

(7)

Ziele des Sozial­

reports:

Inform ationen, sub­

je ktive B efin d lich ­ keiten im Umbruch festh a lten ,

Vegleichbarkeit er­

möglichen

Ausgangslage:

Frühere Reporte, M ethoden und In ­ dikatorenforschung

Der ’'Sozialreport 1990"

Im Namen der Autoren des Sozialreports möchte ich mich recht herzlich für die M öglichkeit der Diskussion von inhaltlichen und methodischen Problemen der Analyse von sozialen Lagen bedanken.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil m.E. die wissenschaftliche Diskus­

sion und Kooperation zwischen Vertretern verschiedenster wissen­

schaftlicher Einrichtungen beider deutschen Staaten einen notwen­

digen Bestandteil des Vereinigungsprozesses darstellt.

Mit der Ausarbeitung des "Sozialreport '90" war vor allem beab­

sichtigt:

Erstens: Vorhandene, zum Teil seit Jahren bearbeitete M ateria­

lien zur sozialen Lage in der DDR zusammenzuführen und den neu­

en politischen Parteien und Bewegungen sowie einer breiten Öffent­

lichkeit zur Verfügung zu stellen, um ein erforderliches M aß an Kenntnis über die Arbeits- und Lebensbedingungen in der DDR zu vermitteln, um Sachkunde bei zu treffenden Entscheidungen zu er­

höhen. W ir sehen darin eine notwendige Verantwortung des Sozial­

wissenschaftlers insbesondere in dieser Umbruchsperiode.

Zweitens: In die Ausarbeitung des "Sozialreport '90" wurden Ergebnisse einer repräsentativen Untersuchung zu den Lebensbe­

dingungen und ihren subjektiven Reflexionen, zu den W erten und Wertvorstellungen, zu den Erwartungen an künftige Entwicklungen einbezogen. W ir ließen uns dabei vor allem davon leiten, daß die reale Bewertung der sich in unserem Lande vollziehenden tiefgrei­

fenden sozialen Veränderungen - beruhend auf neuen politischen und ökonomischen Strukturen - nicht im Nachhinein interpretierbar ist. Insofern sollten damit zugleich Ausgangspunkte für die wissen­

schaftliche Analyse von Veränderungen im Denken und Handeln der Bürger für die Umbruchsphase erarbeitet werden. Die Aussagen die­

ser Untersuchung konnten aufgrund der begrenzten Zeit für die Aus­

arbeitung nicht voll in den Sozialreport aufgenommen werden, sie sind einer weiteren Publikation Vorbehalten. Zugleich waren wir durch die Verbindung von Daten der objektiven Lebensbedingungen und subjektivem Wohlbefinden bemüht, eine einheitliche, komplexe Darstellung zu den einzelnen Lebensbereichen zu erhalten.

Drittens: Struktur und Gestaltung des Sozialreports wurden so angelegt, daß eine Näherung an vorliegende Ausarbeitungen in der Bundesrepublik (Datenreport 1989) vorgenommen wurde, um natio­

nale und internationale Vergleichbarkeit anzustreben - ohne sie in dieser Phase bereits erreichen zu können.

Als wir uns das Ziel setzten, den Sozialreport so rasch wie m ög­

lich fertigzustellen (erste Version zu den Wahlen September 1990;

zweite Version zu den vorgezogenen W ahlen Mai 1990; endgültige Version zu den W ahlen Anfang M ärz 1990) gingen w ir natürlich nicht vom Zeitpunkt Null aus.

Bereits 1985, 1987, 1988 und 1989 wurden Berichte zur so­

zialen Lage in der DDR erarbeitet und der Partei- und Staatsführung übergeben. Insofern bestand über viele Jahre ein festes Kollektiv von Autoren des ISS und anderer wissenschaflicher Einrichtungen, das jährlich vorhandene Erkenntnisse zusammenfassend darstellte.

Dabei ist festzustellen, daß der Ausgangspunkt für ein solches Material darin bestand, daß

a) sich Mitte der 80er Jahre die Widersprüche zwischen ökono­

mischer und sozialer Entwicklung verschärften, wachsende ökonomische Ineffizienz zu Problem en in der Lebenslage vieler Bürger führte, soziale Konflikte hervorrief, soziale

(8)

Einführung "Sozialreport 1990" Seite 7

Sicherheit und Gerechtigkeit in Frage gestellt wurden. In­

sofern bestand tatsächlich ein Anliegen dieser Analysen im gewissen Sinne darin, durch Überwindung einseitiger B e­

trachtung (nur ökonom isch oder aus der Sicht einzelner Lebensbereiche, z.B. Wohnen) bestimmte Zeichen der "Früh­

warnung" - wie Prof. Zapf es bezeichnet - zu setzen. Es wird der Aufarbeitung der vorliegenden Analysen vergangener Jahre Vorbehalten bleiben, dies im einzelnen darzustellen.

Fest steht aber auch, daß mit zunehmender Schärfe in der D arstellung von Problem lagen die Reaktionen seitens der Partei- und Staatsführung aggressiver wurden. (So mußte die Leitung des Instituts für Soziologie und Sozialpolitik im Frühjahr 1989 aufgrund der vorgelegten Lebenslageanalysen vor der entsprechenden Fachabteilung des ZK des SED Rechenschaft ablegen. Ziel sollte sein, das Institut für Sozio­

logie und Sozialpolitik "wieder auf die Linie der Partei zu­

rückzuführen" - Forderung I. Langes in einem B rief vom 5.1.1989 an K. Hager.)

b) D er Forschungsstand des ISS, insbesondere auf dem Gebiet der Methoden- und Indikatorenentwicklung bis Mitte der 80er Jahre, erm öglichte ein m ehr oder w eniger in sich ge­

schlossenes Konzept der Analyse von objektiven Lebenslagen und subjektiver Reflexion zu realisieren. Das gilt auch für eine Vielzahl soziologisch-empirischer Untersuchungen in Bereichen spezieller sozialer Gruppen (insbesondere dem o­

graphischer Gruppen, junger Familien, älterer Bürger).

Methodisch geht das Konzept des Sozialreports davon aus:

a) Darstellung objektiver Lebensbedingungen in den einzelnen Lebensbereichen

Arbeit Bildung

Einkommen/Verbrauch Wohnen

Umwelt Gesundheit soziale Sicherung Freizeit/Kultur

gesellschaftliche Beteiligung

b) Darstellung von demographischen Strukturen und ihren L e­

bensbedingungen

c) Darstellung von subjektivem Wohlbefinden und Reflektierung objektiver Lebensbedingungen.

W ir folgen damit dem auch in der Bundesrepublik (z.B. Daten­

report) entw ickelten Konzept, was nicht zuletzt auch auf einer längerfristigen Zusammenarbeit beruhte.

Es muß natürlich hervorgehoben werden, daß die Datenlage auf einzelnen Gebieten in Umfang und Qualität sehr unterschiedlich ist (die jew eiligen Autoren gehen darauf im einzelnen noch ein). Be­

wußt verzichtet wurde auf die Darstellung der ökonomischen Situa­

tion und Rahmenbedingungen, da die dafür vorliegenden Daten bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Umbewertung bzw. kritische Ein­

schätzung erfahren hatten.

Auch solche Daten wie Arbeitseinkommen, Einkommmensstruk- turen lagen nur für den Bereich der Industrie aufbereitet vor. A n­

dererseits fehlten für eine Reihe von Gebieten neuere Daten (Qualifi- kation/Bildung), so daß mit den vom Institut vorgenommenen Auf­

bereitungen der letzten Volkszählung (1981) gearbeitet werden

D atenlage von unterschiedlicher Qualität

(9)

Planung.

Report 1991, 1992;

Gruppenspezifische B erichte;

Verbesserung der Datenlage

mußte. W ir haben uns trotzdem dazu entschlossen, um eine notwen­

dige komplexe Information vorlegen zu können.

A uf bestimmten Gebieten zeigten sich auch Einseitigkeiten im Forschungsprozeß, die es nicht ermöglichten, ein spezifisches Bild der sozialen Lage zu erarbeiten. Exem plarisch seien hier nur ge­

nannt:

fehlende Armutsforschung,

fehlende Forschung zu speziellen sozialen G ruppen und Vergleichen der Lebensbedingungen einzelner sozialstruktu­

reller und demographischer Gruppen,

fehlende Forschung zu territorialen Differenzierungen.

Diese sind nicht zuletzt natürlich auch einer einseitigen Auffas­

sung von Gleichheit/Ungleichheit, von sozialer Sicherheit und Ge­

rechtigkeit, von Homogenität und Annäherung geschuldet und nicht einfach mit unzureichender Datenlage zu begründen.

Es muß auch hinzugefügt werden, daß im Interesse des ange­

strebten Leserkreises - der beim erstm alig vorliegenden Report sicher sehr breit sein wird - auf für wissenschaftliche Literatur not­

wendige methodenkritische Darstellung und M ethodendarstellung überhaupt verzichtet wurde.

Abschließend ist festzustellen, daß w ir unsere Arbeit in drei Richtungen fortsetzen bzw. profdieren:

Erstens: Qualitative Verbesserung der Aussagen des Sozial­

reports - auch im Ergebnis der heutigen Beratung - mit dem Ziel, 1991 einen Report vorzulegen, der erste Ergebnisse und Re­

flexionen der m it dem 1. Juli wirksam werdenden W irt­

schafts-, Währungs- und Sozialunion einschließt;

1992 einen Report zu erarbeiten, der vor allem die differen­

zierte Lage in den 1991 wirksam werdenden Länderstrukturen beinhaltet.

Nach diesem Zeitraum wird der Anteil des Instituts an einem Datenreport für Deutschland neu zu bestimmen sein. Vorarbeiten für eine notwendige Vergleichbarkeit und Mitwirkung werden z.Z. mit Pilotuntersuchungen zur Einführung des Sozio-ökonom ischen Panels und des W ohlfahrts surveys in Zusam m enarbeit mit dem WZB, dem DIW und der Forschungsgruppe Mannheim geleistet.

Zweitens: Ausarbeitung spezieller Lageanalysen für einzelne so­

ziale Gruppen, wie Frauen, Familien, ältere Bürger, bzw. für das Territorium Berlin und Umgebung.

Drittens: Mitwirkung an der Verbesserung des Datenfonds für das Gebiet der DDR, z.B. im Bereich der Sozialstatistik, des Auf­

baus eines Mikrozensus sowie spezieller Erhebungen (Zeitbudget), die auch für das Gebiet der Bundesrepublik genutzt werden können.

Gunnar Winkler

(10)

Datenzugang und Datenquellen Seite 9

II. Datenlage für den Sozialreport 1990

Datenzugang und Datennutzung

Leser von DDR-Publikationen zu sozialen Indikatoren mußten häufig den Eindruck gewinnen, man betreibe Sozialindikatorenfor­

schung ohne Daten - insbesondere dann, wenn soziale Sachverhalte gesamtgesellschaftlicher Dimension thematisiert worden sind. D a­

tenzugang und Datennutzung für die Sozialberichterstattung zu errei­

chen bzw. zu ermöglichen, bedurfte in der Tat schon einer gewissen Meisterschaft. Wo die Devise galt, nur solche Daten zu publizieren, die schon veröffentlicht worden sind - also vor allem Daten des Sta­

tistischen Jahrbuches der DDR, war die statistische Grundversor­

gung der Sozial Wissenschaften erheblich eingeschränkt. Dies betrifft die zentralisierte und fachliche Berichterstattung der ehemaligen Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR und repräsenta­

tive sozialwissenschaftliche Bevölkerungsbefragungen gleicher­

maßen. Der Hauptaufwand bei der Erstellung der Vorläufer des nun­

m ehr der Öffentlichkeit vorliegenden Sozialreports (seit 1985) galt daher der Datenbeschaffung - dies wurde durch die Einbeziehung von Kooperationspartnern (Institut für Marktforschung, Bauakade­

mie, Zentrales Forschungsinstitut für Arbeit, Zentrum für Um welt­

gestaltung u.a.) über spezielle Studien gesichert. Die Struktur dieser Reporte folgt der Gliederung der 1983 entwickelten M ethodik des Systems sozialer Indikatoren; erhebliche M odifikationen ergaben sich indessen aus der Datenlage. 1987 schloß das Institut für Sozio­

logie und Sozialpolitik eine Kooperationsvereinbarung mit der da­

maligen Zentralverwaltung für Statistik ab - es wurden gemeinsam mit Experten der amtlichen Statistik Studien erarbeitet und durch einen halbjährigen A rbeitsaufenthalt von E. Priller in der SZS konnte der vorhandene Datenfonds der Statistik erschlossen und sukzessive immer stärker und vor allem natürlich beim Sozialreport 1990 genutzt werden. Dies betrifft Jahresberichte und Fachsta­

tistiken (Arbeitskräfte- und Lohnstatistik; Statistik über die Berufs­

tätigen nach Eigentumsformen, W irtschaftsbereichen und A lters­

gruppen u.a.), spezielle K ennziffersam m lungen (Sozialstatistik, Frau, Jugend) sowie repräsentative Bevölkerungsbefragungen der amtlichen Statistik (Statistik des Haushaltsbudgets, Einkommens­

stichprobe, Zeitbudgeterhebung) genutzt werden.

Teilnehmer der Internationalen Konferenz über Sozialberichter­

stattung (September 1989 im WZB) werden sich erinnern, daß wir damals ein Konzept zur Neugestaltung der Informationsgrundlagen für soziologische Gesellschaftsanalysen vorgestellt haben - dieses Konzept wird nunmehr umgesetzt. Die Sozialstatistik als Fachsta­

tistik ist im Aufbau - eine Fachkommission aus Vertretern der amtli­

chen Statistik und W issenschaftlern hat ihre Arbeit aufgenommen.

Zu einem letzten Punkt. Während in die Vorläufer des Sozialreports 1990 relativ wenige Daten aus repräsentativen Erhebungen einge­

gangen sind (z.B. zu Bevölkerungsentwicklung/Kinderwunsch so­

wie Arbeits- und Lebensbedingungen im Binnenhandel) wurde für den Sozialreport 1990 eine als Mehrthemenbefragung angelegte In­

stitutsuntersuchung (ähnlich dem ALLBUS) durchgeführt, wobei auch gewisse Relationen zum W ohlfahrtssurvey und dem Sozio- ökonomischen Panel unverkennbar sind. Auswahlkonzept dieser In-

Zen.trales Problem:

die D atenbe­

schaffung

Datengrundlage fü r G esellschaftsana­

lyse im Aufbau begriffen

(11)

stitutsuntersuchung war eine mehrstufige Auswahl; die Erhebung er­

folgte in 3 Regionen (Industrieregion, Agrar- Industrieregion, Agrarregion). Angesichts der Beschleunigung bei der Anfertigung des Sozialreports konnten indessen nur einige subjektive Indikatoren (Zufriedenheit mit bestimmten Lebens bereichen bzw. Bedürfnis­

komplexen, Wichtigkeit bestimmter Werte) in den Sozialreport 1990 eingehen. Die Daten liegen nunmehr insgesamt auf Magnetband vor, eine spezielle Publikation wird vorbereitet und den Sozialreport

1990 ergänzen.

Horst Berger

Datenzuzugang:

zentralisiertes und fachliches Berichts­

w esen, Handbücher, E inzelstudien

Zentralisiertes B erichtsw esen

Für die Durchführung von Gesellschaftsanalysen waren bisher Fragen der Schaffung einer entsprechenden Datenbasis und die Ge­

währleistung von Zugangsm öglichkeiten zu vorhandenen D aten­

fonds eine aufwendige und diffizile Aufgabe. Für den Sozialreport wurde deshalb der Versuch unternommen, aus unterschiedlichen Datenquellen entsprechende Informationen zu verwerten. Grundlage bildeten folgende Datenzugänge:

1. Berichterstattung des zentralisierten Berichtswesens (verant­

wortlich: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik/Statisti- sches Amt der DDR)

2. Berichterstattung des fachlichen Berichtswesens (Verantwor­

tung wurde von der Staatlichen Zentral Verwaltung für Sta­

tistik bzw. dem statistischen Am t der DDR auf verschiedene Staats- und Wirtschaftsorgane übertragen, z. B. Ministerium für Kultur, Gesundheitsw esen, Handel und Versorgung, Fach- und Hochschulwesen)

3. Spezielle statistische Berichte, Ü bersichten, Handbücher, Kennziffersammlungen - erstellt von einzelnen Instituten und Einrichtungen im A uftrag von Staats- und W irtschafts­

organen, z.B. Handbuch volkswirtschaftlicher M arktdaten - Institut für M arktforschung, Jahrbuch Gesundheitswesen - Institut für Medizinische Statistik und Datenverarbeitung 4. Spezielle Erhebungen einzelner Forschungseinrichtungen

(Soziologen, M ediziner, Arbeitsw issenschaftler u.a.). Von übergreifender Bedeutung war die Untersuchung des Instituts für Soziologie und Sozialpolitik "Leben in der DDR" vom Januar 1990 (1500 Befragte).

Einen besonderen Stellenwert für die Datenbasis des Sozialre­

ports hatten die Informationen des zentralisierten Berichtswesens, die nach dem Wegfall von Restriktionen erstmalig für entsprechende Analysen in größerem Umfang zur Verfügung standen.

Es konnte auf Informationen zurückgegriffen werden, die den folgenden Bereichen des zentralisierten Berichtswesens entsprechen:

A: Industrie und Außenhandel B: Bau- und Verkehrswesen

C: Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft D: Versorgung der Bevölkerung

E: Bevölkerung, Lebensstandard, Wohnungsbestand, Bürgerini­

tiative

F: Materialökonomie

G: Wissenschaft und Technik, Investitionen H: Grundfonds

I: Arbeitskräfte und Bildung

Von diesen Komplexen erwiesen sich besonders D, E, und I für die Datenbasis des Sozialreports ergiebig.

(12)

Datenzugang und Datenquellen Seite 11

Ohne an dieser Stelle auf die Gesamtheit der einzelnen Berichter­

stattungen und der dort verwendeten Kennziffern einzugehen, kann demonstrativ auf die Berichterstattungen und entsprechende statisti­

sche Ergebnisform en für den Bereich Arbeitskräfte eingegangen werden.

Arbeitskräfte

u.a. Berichterstattungen:

Arbeitskräfteberichterstattungen Berufstätigenerhebung

Berichterstattung über die Arbeiter und A ngestellten nach Arbeitsbereich und Qualifikation.

Daraus resultieren folgende statistische Ergebnisse in Form von Tabellenbänden:

Jahresbericht Arbeitskräfte- und Lohnstatistik

B ericht über die Berufstätigen nach sozialökonom ischen Gruppen

Bericht über die Berufstätigen nach Altersgruppen.

Besonderen Stellenwert für die Datenbasis des Sozialreports hatten die repräsentativen Bevölkerungsbefragungen der amtlichen Statistik. Sie gehören zum Teil E des zentralisierten Berichtswesen und sind zukünftig in noch stärkerem Maße zu verwerten, um den Anteil der individuenbezogenen Daten zu erhöhen. Bei den repräsen­

tativen Bevölkerungsbefragungen des Statistischen Amtes handelt es sich um folgende Erhebungen:

1. Statistik des Haushaltsbudgets

Ziel: Inform ationen über Verwendung der Geldeinnahmen, Niveau und Struktur der Geldausgaben, Verbrauch bei Ernäh­

rung und Bildung, Besitz langlebiger Gebrauchsgüter (monat­

liche Erhebung);

1989 - 3800 Haushalte ab 1.7.90 - 5500 Haushalte 2. Einkommensstichprobe

Ziel: Informationen über Einkommensniveau und Einkom ­ mensentwicklung in Arbeiter- und Angestelltenhaushalten und weitere Lebensverhältnisse (2-3 Jahre); 1988 - 30000 Haus­

halte (0,75% der Arbeiter- und Angestelltenhaushalte) 3. Zeitbudgeterhebungen

Ziel: Informationen über zeitliche Bedingungen des Lebensni­

veaus (1974, 1980, 1985, 1990); 1985 - 4000 Personen von 16 Jahren bis 60/65 Jahre.

Die Erhebungen zum Haushaltsbudget finden seit 1960 statt. Es werden Informationen über die Verwendung von Geldeinnahmen und Geldausgaben der Haushalte ermittelt. Diese Statistik liefert wichtige Informationen zur Beurteilung der Einkommenssituation und der Verbrauchsverhältnisse in Haushalten nach sozialen Diffe­

renzierungen. Ein wesentlicher Mangel der Statistik des Haushalts­

budgets besteht darin, daß nur ausgewählte Bevölkerungsgruppen (Arbeiter- und Angestelltenhaushalte, Rentnerhaushalte, Haushalte von LPG-Mitgliedem) einbezogen sind und damit kein umfassender Überblick zu den Einkommens- und Verbrauchsverhältnissen aller sozialen Gruppen möglich sind.

Diesen Mangel haben ebenfalls die Informationen aus der Ein­

kommensstichprobe (nur Arbeiter- und Angestelltenhaushalte). Die Einkommensstichproben, die seit 1959 regelmäßig im Abstand von 2-3 Jahren stattfinden, liefern Informationen zum Einkom m ens­

niveau und zur Einkommensentwicklung. Darüber hinaus wurden Daten zur Ausstattung der Haushalte mit ausgewählten Gebrauchs-

Wichtige Quellen:

Haushalts- und Zeitbudgeterheb­

ungen, Einkom ­ m ensstichprobe

(13)

Zukünftig: Verwen­

dung anonymisier­

ter Daten der am t­

lichen Statistik und su b jektiver

Indikatoren

Positiv: nicht nur amtliche D aten verwendet; nega­

tiv: unzureichend ausgewiesene D a ­ tenbasis, Indika­

torenauswahl

gütern sowie über die Nutzung von Gärten bzw. W ochenendgrund­

stücken erhoben.

Zeitbudgeterhebungen liegen für 1974, 1980, 1985 und 1990 vor. Sie liefern Informationen über die zeitlichen Bedingungen des Lebensniveaus der erw achsenen Bevölkerung (ab 16 Jahre). Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Verwendung des verfügba­

ren Zeitfonds in der arbeitsfreien Zeit, die Belastung der Familien durch hauswirtschaftliche Tätigkeiten sowie Tendenzen der Haus­

arbeit und Freizeit.

Für die Datennutzung können bei der Erarbeitung des Sozialre­

ports 1990 folgende Vorgehensweisen unterschieden werden:

1. V erw endung von D aten aus statistischen Jahrbüchern, Kennziffersammlungen usw.

2. Verwendung von Daten aus Tabellenbänden und Übersichten, die nach den Standardprogrammen der amtlichen Statistik für deren einzelne Berichte erstellt wurden.

3. Verwendung von Daten aus empirischen (soziologischen) Er­

hebungen, die nach eigenen Vorstellungen aufbereitet und ausgewertet werden.

4. Verwendung von Berechnungen aus Analysen von Institutio­

nen, mit denen eine Zusammenarbeit erfolgte (siehe Anhang des Sozialreports).

Bisher erfolgte keine Arbeit mit anonymisierten Daten der amtli­

chen Statistik. Erste Versuche, in dieser Hinsicht die Datenbasis zu erweitern, wurden mit Teildaten der Volks-, Berufs-, W ohnraum ­ und Gebäudezählung 1981 und der Zeitbudgetuntersuchung 1985 vorgenommen, die sich jedoch noch zu aufwendig erwiesen. Zu­

künftig ist allerdings dieser Seite der Datenbasis verstärkt Aufmerk­

samkeit entgegenzubringen. Das trifft gleichfalls für den Ausbau der Datenbasis für subjektive Sozialindikatoren zu.

Eckhard Priller

Korreferat

Eine fundierte Beurteilung darüber abzugeben, wie das Problem ders Datenzugangs und einer möglichst optimalen Nutzung des vor­

handenen Datenpotentials im Rahmen des vorliegenden Sozialre­

ports gelöst wurde, erscheint m ir deshalb kaum m öglich, weil außerhalb der DDR wohl kaum jemand über die dafür erforderlichen Informationen verfügt.

Ich finde es auf alle Fälle positiv, daß bei der Erstellung des Da­

tenreports nicht nur auf amtliche Daten zurückgegriffen wurde, son­

dern daß auch andere Quellen, wie z.B. Umfragen und sozialwis­

senschaftliche Studien herangezogen worden sind. D abei hätte ich mir allerdings gewünscht, daß die Datenbasis, auf die jeweils Bezug genommen wird, präzise qualifiziert, d.h. insbesondere angegeben wird, von wem die Untersuchung durchgeführt wurde, um welche Art von Erhebung es sich handelt, wie groß die Stichprobe ist und auf welche Grundgesamtheit sie sich bezieht.

Informationen dieser Art sind eine Voraussetzung dafür, daß der Leser in die Lage versetzt wird, sich ein eigenes Urteil über die Qua­

lität und Aussagekraft der präsentierten Daten zu bilden. Hier gibt es meiner Ansicht nach noch einiges zu verbessern, obwohl solche An­

gaben nur zum Teil und keineswegs durchgängig fehlen.

(14)

Datenzugang und Datenquellen Seite 13

Was ich besonders bemerkenswert finde und positiv herausstrei­

chen möchte, ist die Aktualität der Berichterstattung.

Dabei denke ich nicht nur daran, daß der Report bereits Befunde aus der erst im Januar durchgeführten Befragung über das subjek­

tive Wohlbefinden enthält, sondern ich meine vor allem auch die Ak­

tualität der Daten, die der amtlichen Statistik entnommen sind. Wenn ich es richtig sehe, ist das Jahr 1988 - sofern Daten überhaupt vor­

handen sind - mehr oder weniger durchgängig einbezogen worden und für nicht wenige Indikatoren liegen sogar Angaben für 1990 vor. W er das Geschäft der Fortschreibung von Zeitreihen aus eige­

ner Erfahrung kennt, weiß, daß es keinesfalls selbstverständlich ist, einen derartigen Aktualitätsgrad zu erreichen, zumal dann, wenn man auf Daten der amtlichen Statistik angewiesen ist.

Was meiner Ansicht nach fehlt oder zumindest eine Bereiche­

rung des Reports dargestellt hätte, ist eine Darstellung der bisherigen Praxis der Produktion und Veröffentlichung statistischer Daten in der DDR und eine kritische Beurteilung der Qualität und Zuverläs­

sigkeit des amtlichen Datenmaterials. Hierzu gibt es ja wenigstens außerhalb der DDR eine Reihe von Vorbehalten und Fragen, die bisher noch nicht ausreichend geklärt sind. Eine Stellungnahme dazu hätte sicher den einen oder anderen Zweifel ausräumen können.

Schließlich will ich noch anmerken, daß ich die Konstruktion und Auswahl der Indikatoren nicht immer glücklich finde. Hier hätte man mit wenig Mehraufwand zum Teil wesentliche Verbesserungen des Informationsgehalts erzielen können. Ich will das aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, weil man dann zu sehr ins Detail gehen müßte.

Heinz=Herbert Noll

B ei der am tlichen Statistik m uß unterschieden werden zw i­

schen den Publikationen, die durch Weglassung ungünstiger D a­

ten die R ealität nur verzerrt wiedergeben und den eigentlichen D atenbasen, die insgesamt zuverlässig sind.

III. Diskussion einzelner Kapitel

Bildung und Sozialstruktur

0.

D er Sozialreport wurde im Februar geschrieben. Damals gingen w ir noch davon aus, die DDR habe die Chance und nutze sie, etwas von dem möglicherweise wenigen "Bewahrenswerten" m it in den Einigungsprozeß einzubringen, Auf dem Gebiet der Bildung/Ausbil- dung würde dazu m.E. gehören, auch positive Aspekte des "kata­

strophalen Erbes" bzw. der "zem entierten Einheitlichkeit" (de M aiziere) nicht zu verkennen und nicht vorschnell allein auf das bundesdeutsche System zu setzen, das schon allein durch die Län­

derhoheit auf dem Gebiet des Schulwesens viele Fragen aufwirft.

Unzureichend:

Stellungnahme zu bisherigen Praxis in der Statistik

Zusam menfassung der D iskussion

Erhaltenswertes in den Vereinigungs­

prozeß einbringen

(15)

D atenbasis:

Volkszählung 1981

Grundgesamtheit anderer Erhe­

bungen: "Wirt­

schaftlich Tätige"

Qualifikations- struktur: wichtiger Indikator fü r soziale Lage

D ifferenzen zw i­

schen erworbener und erforderlicher Qualifikation

Ebenso ist eine gesicherte Berufsausbildung für Jugendliche nicht schlechthin katastrophales Erbe.

Vor diesem Hintergrund sind einige Passagen/Forderungen im Sozialbericht zu sehen, die heute vielleicht schon deplaziert erschei­

nen.

1.

Bei den Daten zur Bildungs-, Qualifikations- und Sozialstruktur wird auf die letzte Volkszählung zurückgegriffen. M an kann ein­

wenden, daß diese demzufolge relativ alt und zu aktualisieren wä­

ren. D em wäre zuzustimmen - die nächste Volkszählung der DDR wäre 1991 fällig gewesen; um den Aufwand zu senken, war ein Mikrozensus vorgesehen. Trotzdem finde ich die Daten der letzten Volkszählung nach wie vor aussagefähig; für die Grundgesamtheit der Wohnbevölkerung gibt es außerdem keine neueren.

Damit ist gleichzeitig ein Grundproblem der bisherigen statisti­

schen Berichterstattung, aber auch soziologischer Untersuchungen zu diesem Problem kreis angesprochen: Beide wählten (u.a. aus Zweckmäßigkeitsgründen) als Grundgesamtheit die "Wirtschaftlich Tätigen" bzw. Gruppen der Wirtschaftlich Tätigen, wodurch soziale Gruppen, die nicht in diese Grundgesam theit eingehen, faktisch ignoriert wurden. Das betrifft insgesamt die Nichtberufstätigen und dam it insbesondere sozial schwache Gruppen wie beispielsweise Alters- und Invalidenrentner, deren Lebenslagen zu wenig analysiert wurden. Für die künftige Sozialstatistik sollte das m.E. verändert werden, ebenso in soziologischen Untersuchungen - wobei es sich hier von selbst ergibt, weil für soziologische Untersuchungen der bisher übliche Zugang über die Betriebe im Prinzip "blockiert" sein wird.

2.

Das soziologische Interesse an der Bildungs- und Qualifikations­

struktur ist darin begründet, daß Bildung und insbesondere Qualifi­

kation im Gefüge sozialer Strukturen einen "Bündelungseffekt" auf­

weisen: Wesentliche Seiten der sozialen Lage hängen von der Quali­

fikation ab oder mit ihr zusammen, so daß Untersuchungen zur so­

zialen Lage und Indikatoren über sie ohne Qualifikationsstruktur nicht denkbar sind. Von Vorteil ist außerdem die relativ leichte Er- faßbarkeit der Qualifikations Struktur; die verwendete Gruppenbil­

dung (Ungelernt, Angelernt, Facharbeiterabschluß, M eisterab­

schluß, Fachschulabschluß, Hochschulabschluß) ist sozial wesent­

lich und aussagefähig (was nicht heißt, eine weitere Untergliederung - insbesondere am oberen Skalenende - sei nicht sinnvoll).

In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage an den Datenre­

port 1989: Nach unseren soziologischen Untersuchungen tendiert die Gruppe der Angelernten in ihrem sozialen Profil m ehr in Rich­

tung Ungelernte als Facharbeiter. Im Datenreport ist Lehr- und An- lem ausbildung in der Qualifikationsskala zu einer Gruppe zusam­

mengefaßt. Läßt sich diese Zusammenfassung sozial interpretieren oder ist der Hintergrund hierfür rein statistisch? Und wie hoch sind die entsprechenden Anteile für Lern- und Anlemausbildung?

Die statistischen Daten sagen natürlich relativ wenig darüber aus, welche reale Qualifikation wirklich verfügbar ist. Qualifikationen sind im m er doppelt determiniert; die reale Qualifikation ergibt sich aus dem Zusammenhang zwischen erworbener und erforderlicher Qualifikation. Erworbene Qualifikationen verschleißen, wenn sie nicht durch Nutzung reproduziert werden (in der DDR ein seit A n­

fang der 70er Jahre in Auswertung soziologischer Untersuchungen

(16)

Kapitel Bildung und Sozialstruktur Seite 15

ständig beklagter Widerspruch) oder wenn sie hinter der Entwick­

lung der Anforderungen Zurückbleiben (ein sehr aktueller W ider­

spruch).

3.

Betrachtet man die Sozialstatistik der DDR im Hinblick auf die Abbildung der Sozialstruktur, muß festgestellt werden, daß es mit ihrer Hilfe schwer möglich ist, brauchbare Aussagen über die So­

zialstruktur der DDR zu gewinnen. Die Darstellung der "sozialöko­

nomischen Struktur" im Statistischen Jahrbuch der DDR ist ein un­

befriedigender Versuch, das theoretische Modell "zwei Klassen und eine Schicht - + sonstige" statistisch umzusetzen.

Da es unmöglich ist, die Abgrenzungskriterien zweifelsfrei zu bestimmen, statistische Gruppenbildungen aber davon abhängen, daß jedes Element nur einer Menge zugeordnet werden kann, führte dies zu unendlichen und wiederholten Zuordnungsdebatten, an de­

ren Ende oft willkürliche Entscheidungen standen - etwa, indem be­

schlossen wurde, mittleres medizinisches Personal der A rbeiter­

klasse zuzuordnen, mittleres pädagogisches Personal der Intelligenz u.ä.. Schuldzuweisungen sind müßig; das Modell selbst ist apologe­

tisch und nicht soziologisch.

Insofern ist es auch auf diesem Gebiet die letzte Volkszählung, deren Daten trotz gewollter Verschleierung auch einiges offenbaren.

Die gewählte Gruppenbildung geht über die sonst übliche hinaus, faßt aber zugleich sozial verschiedene Gruppen (Leitungs- und Ver­

waltungspersonal) zusammen.

Schichtungsmodelle wurden in der DDR bisher aus ideologi­

schen Gründen zurückgewiesen; über geeignete sollten sich Sozial­

statistiker und Soziologen schnellstens verständigen, weil der sozia­

le Wandel empirisch festgehalten werden sollte, sich jedoch rasend schnell vollzieht. Vieles ist hier wahrscheinlich schon verschenkt.

Entscheidender Vorteil der Schichtungsmodelle ist deren Mehr- dimensionalität basierend auf sozialen Ungleichheiten für w esent­

liche Strukturen der sozialen Lage. Echte soziale Ungleichheitsfor­

schung, d.h. Einbeziehung solcher Strukturen wie Macht, arm-reich u.ä., waren in der DDR bisher ein Tabu-Thema.

4.

Ich möchte noch ganz kurz ein paar Ergebnisse nachtragen. Auf Seite 67 wird auf den Abschnitt 1 verwiesen, dort wird jedoch das angesprochene Problem nicht behandelt.

Es geht um Unterschiede zwischen den Nord- und Südbezirken bzw. darum, daß traditionelle Industriezentren im Süden in vielen Belangen benachteiligt sind. Schon in der Auswertung der Volks­

zählung wurde in internen Berichten darauf hingewiesen, noch heute erklären sich m.E. Verhaltensunterschiede in der Bevölkerung eben auch aus dem sog. Nord-Süd-Gefälle.

1. Entvölkerung-, W ir wiesen darauf hin, daß es die industriellen Ballungszentren sind, die Bevölkerungsverluste hinnehmen müssen; zugespitzt form ulieren wir, sie entvölkern sich, wenn nicht gehandelt wird. W anderungsverluste hatten vor allem die Bezirke Karl-Marx-Stadt, Halle, Leipzig, Dresden;

Wanderungsgewinne Berlin. Der Bezirk Dresden war es dann auch, der 1989 die höchsten Bevölkerungsverluste durch Übersiedlungen in die BRD hatte; Plauen - eine Kreisstadt im Bezirk Karl-Marx-Stadt - steht bei den Städten an der Spitze bei den Übersiedlerzahlen, gefolgt von Dresden (Stadt) und Görlitz.

Bisherige Sozial­

struktur der DDR:

zwei Klassen, eine Schicht

Problem: Nord- Süd-G efälle

(17)

D atenbasis unzureichend ausgew iesen

Überblick kaum zu erlangen

Tendenzen der D if­

ferenzierung feh len

2. Überalterung'. Die Bezirke m it dem höchsten Durchschnitts­

alter der Bevölkerung waren 1981 Karl-Marx-Stadt, Dresden, Leipzig und Halle. Ä lter als 60 Jahre waren 1981 in den Bezirken

Karl-Marx-Stadt 28,1 %

Dresden 27,0 %

Leipzig 26,4 %

zum Vergleich: Rostock 19,5 % Neubrandenburg 20,6 %

Frankfurt 20,6 %

Karl-M arx-Stadt war der einzige Bezirk, wo der Anteil der 16- bis unter 20jährigen Jugendlichen gegenüber der Volks­

zählung 1971 zurückgegangen war. K arl-M arx-Stadt hatte außerdem die niedrigste W achstumsrate bei der 20- bis unter 25jährigen W ohnbevölkerung. Der Anteil der 16- bis unter 25jährigen Wohnbevölkerung war im Bezirk Karl-Marx-Stadt mit 16,0 Prozent der niedrigste im Bezirksvergleich (höchster war Neubrandenburg mit 22,6 Prozent).

Ingrid Lötsch

Korreferat

Zunächst möchte ich bemerken, daß das Kapitel unklar geglie­

dert ist (Was macht z.B. die Tabelle "Wirtschaftsbereiche nach G e­

schlecht und Alter" im Bildungskapitel?) und Fehler enthält, auf die hier jedoch nicht näher eingangen werden soll (z.B. ist die A bbil­

dung über die Grundstruktur der Bildungswege fehlerhaft, die 10- jährige POS endet demnach nach neun Jahren, und der Abgang nach der 8.Klasse ist nicht aufgeführt). Das Bildungskapitel enthält auch unerwarteterweise einen Abschnitt zur Sozialstruktur, der von den folgenden Ausführungen, die m ir wichtiger erscheinen, zunächst ausgenommen ist.

Zur Datenbasis: Für die Beschreibung der Bildungssituation in der DDR werden neben den im Vorspann erwähnten Quellen und der Volkszählung 1981 verschiedene M aterialien herangezogen, über deren Qualität, Stichprobenziehung und Repräsentativität keine A ussagen getroffen w erden können, was w ünschensw ert wäre (Angaben des M inisteriums für Volksbildung, Daten aus einem Vortrag oder von einem nicht näher benannten Autorenkollektiv),

Zum Inhalt: Anhand der Darstellung im Sozialreport ist es kaum möglich, einen Überblick über das Bildungswesen und dessen Ent­

wicklungslinien zu gewinnen: Über die Verteilung der Schüler auf die Schularten, die Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen sowie die Entwicklungen der letzten Jahre wird nur unzureichend und vor allem unsystematisch informiert (unterschiedliche Quellen, Zeitpunkte, Bezugsgrößen). Auch auf eine eventuelle Schicht- und geschlechtsspezifische Verteilung der Schüler auf die Schularten wird nicht verwiesen. Ebenso finden die Spezialschulen keine be­

sondere Erwähnung.

Das Schulsystem der DDR stand vor dem Problem, trotz des Prinzips der Einheitlichkeit eine Differenzierung zu ermöglichen.

Dies geschah u.a. mithilfe von Spezialschulen bzw. -klassen und

(18)

Kapitel Bildung und Sozialstruktur Seite 17

fakultativen Arbeitsgemeinschaften; seit 1981 wird unter dem Stich­

wort "Dynamisierung" die Begabtenförderung forciert und ein eher problem orientierter Unterricht zugelassen. U ber diese Tendenzen der Differenzierung und Individualisierung fehlen Ausführungen, Tabellen oder Graphiken.

Desweiteren wird nicht auf die politische Sozialisationsfunktion der Schule und die Verknüpfung mit den Jungen Pionieren, der FDJ, dem FDGB und der W ehrerziehung eingegangen, die wohl auch zum Unmut der Bevölkerung beitrugen. Ebenso sind auch die Kriterien zum Übergang in höhere Bildungsstufen ausgespart (öko­

nomische Notwendigkeit, politisch-ideologische Haltung, Leistung sowie Schicht- und Geschlechtszugehörigkeit). Diese Selektionskri­

terien hatten einerseits zur Folge, daß Arbeiter- und Bauernkinder sowie Frauen entsprechend ihres Bevölkerungsanteils vertreten wa­

ren, andererseits dienten sie der politischen Kontrolle, was ebenfalls Kritik am Bildungswesen hervorrief. Insgesam t bleiben die poli­

tisch-ideologische und die kulturelle Funktion des Bildungssystems weitgehend ausgeklammert und die sozioökonomische wird ledig­

lich gestreift. Zum Verständnis der Entwicklungen im Bildungsbe­

reich sind inhaltliche Ausführungen zu diesen Funktionen jedoch unerläßlich.

Ein besonderes Merkmal des DDR-Bildungssystems liegt in der engen Verflechtung von Betrieben und Ausbildung. Dies gilt z.B.

für den Erwerb des Abiturs, das in einer 3-jährigen Berufsausbil­

dung erlangt werden kann, und selbstverständlich für die Berufsaus­

bildung, die drei Viertel der Lehrlinge in Betriebsberufsschulen ab­

solvieren. Angesichts des Umbruchs stellt sich die Frage nach der zukünftigen Rolle der Betriebe für die Ausbildung, über die sich kei­

ne Hinweise finden. Positiv vermerkt sei hier, daß im Sozialreport auf die Diskrepanz zwischen Ausbildung und Einsatz der Arbeits­

kräfte verwiesen wird.

Abschließend sei auf den Abschnitt "Sozialstruktur" hingewie­

sen, der im Bildungskapitel m.E. zwar deplaziert ist, sich aber von den vorherigen Ausführungen positiv abhebt. Die Datengrundlage und die K ategorienbildung werden problem atisiert und neue E r­

kenntnisse aus den bisher unveröffentlichten Materialien in Hinblick auf eine Differenzierung der Gesellschaft vorgestellt. Einige Ergeb­

nisse: Nur 32 % der Beschäftigten üben echte Arbeiterberufe aus;

die Schicht der Intelligenz wurde überschätzt; die bisherige Schicht­

einteilung spiegelt nicht die tatsächlichen Ungleichheiten in der Ge­

sellschaft wieder; und Fehlentwicklungen in den Anteilen einzelner Beschäftigtengruppen werden aufgezeigt, etwa das Übergewicht der sogenannten "sonstigen, nichtproduzierenden Zweige" und die U n­

terrepräsentanz der wissenschaftlich Tätigen. A uf dieser Basis wer­

den Ümstrukturierungen mit dem Ziel einer Anpassung von Arbeits­

kräften und Arbeitsplätzen - vor allem angesichts des Arbeitskräfte­

mangels - gefordert.

Insgesamt ist wegen der lückenhaften und unsystem atischen Darstellung im Sozialreport die charakteristische Struktur des Bil­

dungsbereichs nicht ersichtlich, auch deshalb, w eil auf gesell­

schaftspolitische Erläuterungen weitgehend verzichtet wurde. Es bleiben folgende Fragen offen, die ich hier stellen möchte:

1. Ist es möglich, die vorhandenen Daten, die aus unterschiedli­

chen Quellen stammen so zu systematisieren, daß ein Ü ber­

blick ermöglicht wird und Trends dargestellt werden können, z.B. die Schulabgänger nach Schultyp, die Verteilung der 13- jährigen au f verschiedene Schularten, Schicht- und ge­

schlechtsspezifische Besetzungen einzelner Hoch-/Schultypen

Politisch-ideologi­

sche und kulturelle Dimension ausge­

spart

Rolle der Betriebe im Schulsystem

Sozialstruktur differenziert:

Überschätzung der Intelligenz, N ur 1/3

"echte" Arbeiter

Offene Fragen

(19)

oder auch die Anteile von Schülern und Auszubildenden ins­

gesam t an der B evölkerung, und all dies über die Zeit betrachtet?

2. W elche Perspektiven werden für das B ildungsw esen der DDR diskutiert a) insbesondere für die Vorschulerziehung und die berufliche Bildung, b) hinsichtlich der inhaltlichen Umorientierung bei voraussichüichem Fachlehrermangel und c) Was ist erhaltenswert am Bildungssystem der DDR und welche Umstrukturierungsmaßnahmen werden derzeit vorge­

nommen?

Zusammenfassung der D iskussion

Annette Spellerberg

Es ist nicht möglich, Zeitreihen zu bilden und Trends anzuge­

ben, da die Datenbasis dies nicht zuläßt, da im m er wieder Ver­

änderungen der G rundgesam theit vorgenommen wurden. Auch die Ergebnisse der Volkszählungen sind nicht vergleichbar, weil Umgruppierungen vorgenommen wurden (z.B. wurde die A usbil­

dung des m edizinischen Personals nicht mehr der Facharbeiter­

sondern der Fachschulausbildung zugeordnet). D ennoch wird die Kritik der Korreferentin akzeptiert.

D ie Zukunft des Bildungssystems ist derzeit ungewiß, so gibt es z.B. augenblicklich keine verbindlichen K riterien f ü r den Hochschulzugang. Allgem ein wird in viele Richtungen diskutiert, aber es besteht eine Tendenz zur Ü bernahm e des b u n d es­

deutschen Schulsystems m it Länderhoheiten.

Durch das einheitliche Bildungssystem wurde die E igenre­

produktion der Intelligenz und der un- und angelernten Arbeiter nicht abgebaut, sondern eher noch verstärkt.

D er als Bildungsexperte angesprochene K. U. M ayer wies da­

ra u f hin, daß es auch in der BRD keine vernünftigen Schichtm o­

delle gibt, und daß auch hier die Schwierigkeit besteht, geeigne­

te Bildungsindikatoren zu fin d en . Ein w ichtiges K riterium fü r diese Indikatoren ist, daß sie einen Vergleich der System e e r­

möglichen und Aussagen über das Erreichen von gesetzten Zielen gestatten. D azu m üssen jed o ch Zielkriterien defin iert werden.

Auffallend ist, daß fü r das DDR-Bildungswesen keine expliziten Ziele definiert sind, sondern nur Input-Zahlen wiedergegeben werden. Dabei würde das DDR-Bildungssystem fü r etliche In d i­

katoren wie

- Durchlässigkeit,

- Erfolgsquoten (z.B. Studium 90% DDR gegenüber 45%

BRD ),

- Effektivität des Übergangs von der Schule!Hochschule in die E rw erbstätigkeit

"gute Noten" erhalten. Schulische Leistungen sind nicht zu ver­

gleichen, hierzu müßten standardisierte Tests durchgeführt w er­

den. Zentrale Aspekte sind auch die Partizipation und die Selek­

tion.

In der DDR gab es in den 70er und 80er Jahren keine m it der Bundesrepublik vergleichbare Bildungsexpansion. D erzeit liegen die Studentenzahlen nur a u f einem D rittel des Niveaus der Bun­

desrepublik. Es stellt sich die Frage, ob dies zu Frustrationen

(20)

Kapitel Bildung und Sozialstruktur Seite 19

geführt hat, ob diese Reglementierung zukünftig aufgehoben wird und inwieweit dieses Problem in den G riff zu bekommen ist.

Früher wurde in der DDR genau festgelegt, wieviel Prozent einer Klasse eine höhere Schule besuchen durften. Dabei gab es regionale Unterschiede. B ei männlichen Jugendlichen war die Tendenz zum Studium rückläufig, da H ochschulausbildungen finanziell nicht attraktiv waren. D arüber hinaus gab es noch die

M öglichkeit des zweiten Bildungsweges.

Es wurde die Frage diskutiert, inwieweit mittels der Sozial­

berichterstattung Komponenten des Umbruchs vorhersehbar w a­

ren. Es herrschte allgemeine Übereinstimmung, daß die Dynamik und der Verlauf des Umbruchprozesses nicht vorhersehbar waren.

Es wurde jedoch darauf verwiesen, daß es möglich war, mittels Sozialberichterstattung, Tendenzen aufzuzeigen. Indizien ließen sich auch im Bildungsbereich finden.

U nzufriedenheit hat sich in der DDR zunächst a u f kleine Gruppen beschränkt. D aß es Unzufriedenheit gab, war bekannt, aber der P ro test hielt sich im engen Rahm en. Ein Indiz fü r wachsende Unzufriedenheit war die Zahl von 300.000 A usreise­

anträgen. Auch bei Jugendlichen gab es Erkenntnisse über die Abkehr vom Staat. So bekundeten in einer Schülerbefragung nur 13% der Befragten Zustimmung zu den Zielen des Marxismus- Leninism us.

Arbeit

Zweifellos wird die Erwerbstätigkeit zu den Bereichen gehören, wo der gesellschaftliche Umbruch, die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion mit den einschneidensten Veränderungen einhergehen.

Es bietet sich erstmals die Möglichkeit, einer an unmittelbaren In­

teressen orientierten privaten Existenzgründung. Für die überwie­

gende Mehrheit der Erwerbstätigen verändern sich mit wirtschaftli­

chen Strukturveränderungen, der Veränderung von Eigentumsfor­

men und mit innovativen Prozessen ihre bisherigen Beschäftigungs­

bedingungen radikal. Alle Qualifikations- und Tätigkeitsgruppen werden davon betroffen sein. Es werden in Größenordnungen Men­

schen sowohl zeitweise als ein Teil auch auf Dauer von Erwerbslo­

sigkeit betroffen sein.

Die W urzeln und Notwendigkeiten solcher Veränderungen lie­

gen dabei nicht primär in den mit dem Übergang zur Marktwirtschaft verbundenen Kapitalisierungs- und R eprivatisierungsprozessen, sondern sind zu aller erst in bisherigen Strukturen und Merkmalen der Erwerbstätigkeit begründet. Einer administrativen Vollbeschäfti­

gung steht die Ausprägung ineffizienter Beschäftigungsstrukturen gegenüber. Eine vielseitig dimensionierte, nicht auf Einkommens­

erwerb reduzierbare Motivation zur Erwerbstätigkeit sah sich mit ei­

ner stagnierenden Arbeitsgestaltung mit Inhalten, Bedingungen und einer Organisation der Arbeit konfrontiert, die dieser Motivation nicht gerecht werden konnten. Positive Trends - z.B. bei der Ent­

wicklung des Unfallgeschehens und der Berufskrankheiten - wur­

den differenziert und abgeschwächt, negative W irkungen auf Ge-

Einschneidende Veränderungen erw a rtet

Spannungen in der A rb e itsw e lt

(21)

Ineffizienz der W irtschaftsstruktur

D ifferenzierungen in der Arbeitswelt

Arbeitsbedingungen und Anhalte

Unzufriedenheit als Folge

sundheit und Lebensqualität waren deutlich. So sind nach Schätzun­

gen von Arbeitsmedizinern 20 bis 40% des Krankenstandes gegen­

wärtig arbeitsbedingt. Drei Aspekte sollen hervorgehoben werden:

1. Die hohe Erwerbsquote, insbesondere der hohe Anteil von Frauen- und Seniorenarbeit ist von der Struktur her durch eine im Ergebnis einer zwei bis drei Jahrzehnte langen struk­

turellen Abkoppelung der DDR von der weltwirtschaftlichen Entwicklung entstandenen ineffizienten Zweig-, Produkt- und TätigkeitsStruktur gekennzeichnet. Zu den Ursachen der un­

terschiedlichen Verteilung der Beschäftigung auf einzelne Tä­

tigkeits Sektoren in der BRD und der D D R zählen u.a. der hohe Verschleißgrad von Maschinen und Anlagen in der DDR oder ein unzureichendes Niveau des Verkehrswesens.

2. Es zeigt sich eine deutliche Differenziertheit einzelner Kompo­

nenten der Erwerbstätigkeit

- nach Geschlecht (z.B. in Gestalt einer überproportionalen Konzentration von Frauenerwerbstätigkeit auf einzelne Be­

reiche, die Koppelung von geringeren Tätigkeitsanforde­

rungen mit geringerer Entlohnung bei weiblichen Erwerbs­

tätigen),

- nach Alter der Erwerbstätigen (z.B. in Gestalt eines kon­

zentrierten Einsatzes von jüngeren Arbeitskräften an neuen Maschinen und Anlagen und damit unter besseren Arbeits­

bedingungen und anspruchsvolleren Arbeitsinhalten), - nach Qualifikation (z.B. in G estalt deutlichen Nichtaus­

schöpfens der Leistungsfähigkeit bei Erwerbstätigen mit Hochschulabschluß, aber auch bei Facharbeitern),

- nach Industriezweigen und Bereichen (z.B. in Gestalt überdurchschnittlicher Konzentration von Expositionen auf die Bereiche Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, B auw esen, K ohle/Energie, C hem ische Industrie und Lebensmittelindustrie),

- nach Betriebsgrößen (z.B. in Gestalt eines höheren Anteils von Exponierten an den Erwerbstätigen in den Klein- und Mittelbetrieben der bisher örtlich geleiteten Wirtschaft im Vergleich zur zentralgeleiteten Wirtschaft).

3. Es ist eine Stagnation bzw. teilw eise Regression von A r­

beitsbedingungen und -inhalten sichtbar, die sich u.a. aus­

drückt in

- einer Vernachlässigung der Arbeitsumwelt, - einer Expositionsrate auf hohem Level,

- der geringen Anwendung moderner Produktionskonzepte, was sich u.a. in einem hohen Grad der Nichtausschöpfung des vorhandenen Leistungsvermögens widerspiegelt.

Erkennbare Folgen dieser Zustandsbeschreibung sind u.a. der sinkende Anteil der Erwerbstätigen in den höheren Altersgruppen, wachsende Schwierigkeiten der Erwerbstätigen bei der notwendigen Regenerierung der Arbeitskraft, ein Absinken des Bedürfnisses nach Arbeit im Rahmen des Bedürfnisspektrums sowie eine deutlich arti­

kulierte wachsende Unzufriedenheit mit der Politik von SED, Regie­

rung und Gewerkschaften. Gerade im Bereich der Erwerbstätigkeit ist im Rahmen soziologischer/sozialpolitischer Untersuchungen die wachsende Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Tatbeständen deutlich erkennbar gewesen. Bereits 1983 zeigten Befragungen des Instituts für Soziologie und Sozialpolitik zur sozialen Sicherheit in Industriebetrieben und landwirtschaftlichen Produktionsgenossen­

schaften des Bezirkes Frankfurt/Oder eine bemerkenswerte Diffe­

renziertheit in der Forderung nach notwendigen Verbesserungen be-

(22)

Kapitel A rbeit Seite 21

trieblicher Arbeitsbedingungen. W ährend sie insgesamt auf Platz fünf, lag, räumten ihr Produktionsarbeiter bereits den Rangplatz vier und ungelernte A rbeiter und Bauern sogar den Platz zwei ein.

1987/88 widerspiegeln schriftliche Befragungen und Interviews des Instituts in flexibel automatisierten Fertigungssystemen der m etall­

verarbeitenden Industrie deutlich eine sich zuspitzende Situation.

W ichtige Fragen des Arbeitslebens werden ohne Beratung mit den Beschäftigten gehandhabt. Dies betrifft nach Aussagen der Be­

fragten z.B. die Arbeitsorganisation (66%), das Arbeitszeitregime (56%), die Entlohnungsformen (52%), die Gestaltung der Arbeits­

und Lebensbedingungen (58%). Trotz Einsatz für die DDR-Ver- hältnisse modernster Technologien konstatiert ein großer Teil der Befragten deutliche Verschlechterungen in ihrer Arbeitssituation.

Dies betrifft die Arbeitsumwelt, nervliche Belastungen, Arbeitsorga­

nisation, die leistungsgerechte Entlohnung und die körperlichen B e­

lastungen. Die im eigenen Erleben am Arbeitsplatz immer deutlicher werdende Divergenz zwischen den von der SED erhobenen Ansprü­

chen und der am eigenen Arbeitsplatz erlebten Realität wird bei Interviews offen beklagt. Entsprechende auf Veränderung drän­

gende Signale der Forschung blieben jedoch auch hier - wie auf an­

deren Gebieten - ohne Resonanz.

(Text von der Redaktion gekürzt)

Horst Miethe

Korreferat

Dieses Kapitel gliedert sich in die vier Abschnitte Beschäftigung, Arbeitsinhalt, Arbeitstätigkeiten und Arbeitszeit. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den mit der Ausübung der Erwerbstätigkeit verbundenen Belastungen, der Schwere der Arbeit, den gesundheit­

lichen Beeinträchtigungen und Risiken und der zeitlichen Beanspru­

chung. Die Untersuchung folgt damit einem eher traditionellen, ge­

werkschaftlich geprägten Verständnis von Arbeit, in dem die Per­

spektive des Industriearbeiters eindeutig gegenüber der des Büroan­

gestellten dominiert. Auch wenn die Wirtschafts Struktur in der DDR noch stärker industriell bestimmt ist als z.B. in der BRD, scheint es doch erforderlich zu sein, diese verengte Perspektive zu erweitern, wenn die Gefahr vermieden werden soll, wesentliche Bereiche der Erwerbstätigkeit aus der Betrachtung auszuklammern oder zumin­

dest nicht angemessen zu berücksichtigen.

Aus der getroffenen Schwerpunktsetzung ergeben sich auch die spezifischen Stärken und Schwächen des Kapitels. Der Leser wird vergleichsw eise gut inform iert über A rbeitsanforderungen und pathogene A rbeitsbedingungen, über die Entwicklung von A r­

beitsunfällen, Berufskrankheiten und Invalidität. Besonders infor­

mativ finde ich den Abschnitt über die verschiedenen Aspekte der Arbeitszeit, einerseits, weil hier die Daten für die DDR in einem internationalen Vergleich betrachtet werden, aber auch weil Infor­

mationen zum institutionellen Kontext mitgeliefert werden, z.B. die Urlaubsregelung in der DDR detailliert erläutert wird. Gewünscht hätte ich m ir allerdings, daß in diesem Zusammenhang die für die DDR-Wirtschaft nicht unwichtige Problematik der Fehlzeiten ange­

sprochen worden wäre, zumal dazu auch Daten vorhanden sind.

Stärken und Schwächen

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