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Denn wer seine eigene Existenz in den Vordergrund stellt, wird vieles nicht ma- chen, was zwar für die Sache vielleicht

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Academic year: 2022

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Al l es h at eine E nde, n ur . . . ach , eigentl ich h at viel es kein E n de. U n d viel es sch l eppt sich über Jah re m it dem einzigen Ziel , das eigen e Dasein aufrechtzuerh al ten . Auch in pol itisch er Bewegung. Viel l eicht gerade da. Persön l ich e E xisten zen und I dentitäten h ängen an Verban dsnam en, Ämtern und Logos. Am E nde kom mt dann so etwas h eraus wie die Ju- bil äum sfeiern von Organisationen, Zeitsch riften ( gerade beson ders „ in“ ) un d an deren, die ih r l an gjäh riges Besteh en be- reits al s E rfol g anseh en .

Gibt's da nicht mehr? Warum ist die blanke Existenz eigentlich ein Erfolg? War es das Ziel politischen Engagements, den eigenen Laden aufrechtzuerhalten − auch wenn das sonst nichts mehr bringt?

Wenn das so wäre, hätten sich vielleicht viele gewünscht, das wäre von Anfang an so klar gesagt worden. Vielleicht wäre dann die eine oder andere U nterstützung unterblieben, die im Glauben an die gute Sache erfolgt ist und nun nur die bloße Existenz förderte. N ein: Das kann es nicht sein. Eher kommt sogar der Verdacht auf, dass das Klebenbleiben an den Sesseln, Computern und Logos sogar der Sache im Weg stehen kann − und oft steht.

Denn wer seine eigene Existenz in den Vordergrund stellt, wird vieles nicht ma- chen, was zwar für die Sache vielleicht

gut, für den eigenen Verband, das eigene Logo oder die eigene Existenz nicht vor- teilhaft ist. Oder wenn das Gerangel um die besten Redezeiten, telegensten Plätze für die eigenen Spruchbanner oder das platzierte Logo die Tagesordnung von Bündnistreffen diktiert, während politische Entscheidungen, Abschiebungen, Genfel- der, Polizeirazzien oder was auch immer im Akkord durchlaufen.

Darum machen wir − die verbliebenen MacherI nnen des Direct-Action-Kalenders

− das Kapitel zu. U nsere Kreativität und der Witz, diesen Kalender zu machen, neigen sich dem Ende zu. Es braucht Ver- änderung. Das Festklammern am Alten und Bewährten können gerne die verkalk- ten und verkrusteten Zentren von Gesell- schaft und auch von politischer Bewe-

gung für sich behalten. N ach dem 2008er ist Schluss. Aber nur für uns.

Wenn es Menschen gibt, für die dieses Projekt dann neu ist, die es mit neuen I de- en füllen, dann fühlt Euch eingeladen.

N icht um das Bestehende weiterzuma- chen, sondern um daraus etwas N eues zu starten. Was I hr von dem Alten über- nehmt − Eure Sache. Ob der Kalender im gleichen Spektrum erscheint, ob der Sei- tenH ieb-Verlag weiter aktiv dabei ist − Eure Sache. Die „Alten“ helfen Euch beim Ü bergang − aber nur wenn I hr wollt.

Gerne kann auch einfach etwas N eues in der Lücke entstehen ohne Anknüpfung an das Vorherige.

H ei n ri ch Ed u ard Jacob, Jen s Soen tgen

Kaffee − Die Biographie eines weltwi rtschaftlichen Stoffes

(20 0 6, Oekom Verl ag i n M ü n ch en , 357 S. , 2 4,9 0 Eu ro)

D i e „ D eu tsch en “ kon su m i eren i h n i n größerer M en ge al s M i n eral - wasser, zwöl f Kaffeeb äum e wer- den i m Sch n i tt fü r jede Person i m Jah r abgeern tet. D och was i st sch on bekan n t ü ber di e G esch i ch - te di eser Pfl an ze? Wer kam au f di e I dee, di e Frü ch te zu rösten u n d d arau s ei n Geträn k zu brauen ? Wen n wi r den Erzäh l u n gen des B u ch es Gl au ben sch en ken , h aben wi r

den M un term ach er verrü ckt ge- worden en Zi egen zu verd an ken , den en ei n M ön ch au f di e Sp u r kom m en wol l te.

D er Roh stoff „ Kaffee“ bi rgt bri san - te Th em en . Ei n i ge di eser Th em en i n ei n er B i ograph i e des Kaffees zu sam m en zu stel l en , i st n i ch t n u r ei n e gu te, son dern auch al te I dee.

D as vorl i egen de B u ch besteh t zu großen Tei l en au s dem sch on 1 934 veröffen tl i ch ten , aber verbo- ten en Werk des Ju den H ei n ri ch Ed u ard Jacob, dem h i er ei n e ge- kon n te M i sch u n g au s Erzäh l u n g un d Sach b uch gel an g . Al l erdi n gs m u sste d as B u ch , u m den aktuel - l en An sprü ch en zu gen ügen , u m n eu e D aten u n d „ bl i n de Fl ecken “ ergän zt werden . So fol gt ei n Essay, d as au f aktuel l e Probl em ati ken

u n d n i ch t erwäh n te Wi dersprü ch e h i n wei st. D och ei n e Abh an dl u n g ü ber B i o- un d Fai rtradekaffee bl ei bt l ei der oberfl äch l i ch . N u r am Ran de erwäh n t werden bei spi el s- wei se Jacob s an ti fem i n i sti sch e Ten den zen : „ Es l i egt i m Wesen des Kaffees, d ass er ei n wi rkl i ch es Li ebl i n gsgeträn k der Frauen n i e- m al s werden kan n . Er m ach t di e Köp fe wach u n d kri ti sch . . . . Sei n e geh i rn l i ch e Wi rkun g steh t dem H arm on i ebed ürfn i s en tgegen , d as gerade den besten Frauen ei gn et.“

U n d „wen n den m ei sten Kaffee di e Frauen tran ken , so geh t d arau s n otwen di g h ervor, d ass es sch wa- ch er Kaffee sei n m u sste . . . m ei - sten s so wässri g , d ass sei n e ei - gen tl i ch e Wi rku n g . . . vol l kom m en au sgesch al tet wu rde. . . D i e Frauen

i m H au se si n d m eh r zum Sch m uck d a, zu ei n em gem äch l i ch en Le- ben ssch m uck, was frei l i ch au ch sei n G u tes h at.“ So ergeh t si ch Ja- cob n eben dem H au ptstran g der Erzäh l u n g i n Äußeru n gen , di e er al s ob jekti ver B eri ch terstatter bes- ser h ätte l assen sol l en . D i es stär- ker zu berücksi ch ti gen , wäre bei ei n er N eu au fl age des B u ch es n ö- ti g gewesen .

D en n och i st di ese N eu ersch ei - n u n g i n der Rei h e „ Stoffgesch i ch - ten “ des Oekom -Verl ages ei n ge- l un gen er Wu rf, den n wo son st er- fäh rt m en sch au f 35 0 Sei ten so vi el ü ber ei n en ei n zi gen Roh stoff?

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