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Selbstbedienung der Manager stoppen

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DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de

Nr. 7/2009 19. Februar 2009

DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Selbstbedienung der Manager stoppen

Die Welt vieler Bankmanager gleicht einem Glückspiel mit garantiertem Gewinn. Besser als sechs Richtige im Lotto plus Superzahl.

Aber wie funktioniert dieser legale Wettbetrug? Sie spekulieren mit dem Geld der Bank und bekommen dafür dicke Bonuszahlungen – für Gewinne – aber auch für Verluste. Das ist die Logik der Investmentbanker, vor allem an der Wall Street.

Dass die Banken das Geld der Sparer anlegen, ist nicht Neues. Ein Bankier vergibt Kredite und bekommt dafür Zinsen.

Kredite ermöglichen Investitionen und damit Wachstum und Beschäftigung.

Moderne Zeiten brachten die Investmentbanken, Hedge Fonds und andere Kreationen der Finanzindustrie hervor – und Spekulanten machten zunächst satte Gewinne. Mit 5% Einsatz des amerikanischen Volkseinkommens holten sie 40% raus. Der ehrenvolle Bankier verwandelte sich in einen Banker und Fondmanager und kassierte kräftig mit.

Zwischen 1985 und 2007 stiegen die Bonuszahlungen an Bankmanager um das 18fache. Mit dem Ausbruch der Finanzkrise waren die fetten Jahre für die Banken vorbei – aber nicht für ihre Manager. Ihre Bonuszahlungen fließen weiterhin in Milliardenhöhe, obwohl sie dicke Verluste und die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit mit zu verantworten haben.

Aber nicht nur die amerikanischen Manager werden von Gier und Maßlosigkeit getrieben. Ihre europäischen Kollegen sind nicht besser. Die britische Royalbank of Scotland, die schweizerische UBS und unsere Dresdner Kleinwort fahren

Milliardenverluste ein und gewähren ihren Managern unbegreiflich hohe Bonuszahlungen für ihr totales Versagen. Sie überleben die Krise vielleicht – dank staatlicher Hilfen in Milliardenhöhe.

Die Investmentsparte der Dresdner Bank machte 2008 in nur 9 Monaten 2,2 Mrd. Euro Verlust und aus der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank einen Sprengsatz. Nun hängt Letztere selbst am Steuertropf.18,2 Mrd. Euro pumpte der Staat in die Commerzbank. Davon ziehen die Manager von Dresdener Kleinwort 400 Mio. Euro für Bonuszahlungen ab.

Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern das Ergebnis eines Systems der Selbstbedienung in den Führungsetagen der Großkonzerne, nicht nur der Banken. Erfolge sind ihr Verdienst, Verlust aber nicht. Das System der Managergehälter ist faul und muss politisch korrigiert werden. Die Bonuszahlungen sind nur die Spitze des Eisberges. Das System der Selbstbedienung muss gestoppt werden.

Bonuszahlungen an der Wall Street

1,9 2,1

6,2

19,5 25,7

34,1 32,9

18,4

0 5 10 15 20 25 30 35 40

1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008

Mrd. US-Dollar

Verluste und Bonuszahlungen der Banken 2008

1,3 1,4 0,4

-35,2

-2,2 -12,4

-40 -35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5

Royal Bank of Scotland

UBS Dresdner Kleinwort

Mrd. Euro

Verlust 2008 Bonuszahlungen

vorläufig

Quelle: Spiegel Nr. 8/16.02.2009

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