99/2019 TEXTE
Bestimmungsschlüssel der Wald- und
Forstökosystemtypen
Deutschlands
Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Forschungskennzahl 3713 83 254: im Rahmen des
Forschungsprojektes „Anwendung des Bewertungskonzepts für die Ökosystemintegrität unter Berücksichtigung des Klimawandels in Kombination mit Stoffeinträgen“
UBA-FB 002669
Bestimmungsschlüssel der Wald- und Forstökosystemtypen Deutschlands
von
Prof. Dr. rer. silv. habil. Gerhard Hofmann
Waldkunde-Institut Eberswalde GmbH (W.I.E.), Bad Freienwalde (Oder)
Im Auftrag des Umweltbundesamtes
Zitieren als: Hofmann, G. (2017): Bestimmungsschlüssel der Wald- und
Forstökosystemtypen Deutschlands. Forschungskennzahl (UFOPLAN) 3713 83 254. Dessau, Vechta.
Herausgeber:
Umweltbundesamt Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-Roßlau Tel: +49 340-2103-0 Fax: +49 340-2103-2285 buergerservice@uba.de
Internet: www.umweltbundesamt.de /umweltbundesamt.de
/umweltbundesamt Durchführung der Studie:
Waldkunde-Institut Eberswalde GmbH (W.I.E.) Hohensaatener Dorfstraße 27
16259 Bad Freienwalde Abschlussdatum:
Oktober 2017 Redaktion:
Fachgebiet II 4.3 Luftreinhaltung und terrestrische Ökosysteme Gudrun Schütze
Publikationen als pdf:
http://www.umweltbundesamt.de/publikationen ISSN 1862-4804
Dessau-Roßlau, August 2019
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
Einleitung
Wald- und Forstökosystemtypen charakterisieren ökologische Elementareinheiten des Waldes. Sie zeichnen sich im Rahmen der Waldformation durch einmalige Merkmalskonfigurationen sowie durch interne Homogenität in wesentlichen Merkmalen aus, zu letzteren gehören
► die Bestandesaufbaustruktur (Zusammensetzung und Mengenanteil der Baumarten, Bestandesschichtung, Schichtenaufbau, Folge interner Stadien, Arten- bzw.
Artengruppenzusammensetzung und deren Mengenentfaltung) - formt die Erscheinung des Typs, den Wald- bzw. Forstvegetationstyp
► die vegetationswirksamen und wuchsbestimmenden ökologischen Faktoren (Bodennährkraft, Luft- und Bodenfeuchte, Strahlungsgewinn und Wärme)
► der quantifizierbare Ablauf systeminterner Prozesse (Geochemische Stoffflüsse von Kohlenstoff, Stickstoff und Wasser, Nettoprimärproduktion, Humusbildung, inter- und intraspezifische Konkurrenz, Regeneration, Eigenstabilisierung) - charakterisiert das Wesen des Typs, den Ökotoptyp
Aus Merkmalskonstellation und Strukturhomogenität resultieren definierbare waldgeographische Stellungen der Ökosystemtypen, eine ähnliche genetische Ausstattung sowie eine vergleichbare Entstehungsgeschichte (natürlich, halbnatürlich, naturfern, selbstorganisiert oder forstlich begründet und bewirtschaftet).
Der methodische Ansatz zur Ausscheidung der Wald- und Forstökosystemtypen liegt in der
Konzeption der nordosteuropäischen Waldtypologie von CAJANDER (1909, 1943 Finnischer Waldtyp) und SUKATSCHEW (1931, 1950 Biogeozönose) begründet. Es ist die Anwendung dieser Konzeption auf die Baumarten-reichen und standörtlich wie forstwirtschaftsgeschichtlich vielfältigen
Gegebenheiten der mitteleuropäischen Region.
Der vorgelegte Schlüssel dient der Bestimmung von Typen der in Deutschland verbreiteten naturnahen selbstorganisationsfähigen Waldökosysteme sowie der durch forstliche Aktivitäten aufgebauten künstlichen Forstökosysteme mit deutlich eingeschränkter Selbstorganisationsfähigkeit.
Er erlaubt die vor-Ort Bestimmung von Wald- und Forst- Ökosystemtypen in einem
pflanzengeographisch definierten Gebiet anhand äußerer Formen der Vegetation und der Landschaft sowie dem ökologischen Zeigerwert von Pflanzen auf der Grundlage des erwiesenen
Zusammenhanges zwischen Vegetationsstrukturen und Systemprozessen, zwischen Waldbestand und Waldstandort sowie zwischen Geländefaktoren und Pflanzenvorkommen.
Vollständigkeit und Merkmalspräzisierung des Bestimmungsschlüssels beruhen auf dem aktuellen Wissensstand der ökologischen Waldvegetationsforschung und Informationen der beim Waldkunde- Institut Eberswalde geführten ökologischen Vegetationsdatenbanken (25.900 Vegetations- und über 1000 Standortsanalysen). Mit diesen Daten können die Typen der naturnahen Waldökosysteme und der wirtschaftlich begründeten Forstökosysteme Deutschlands ökologisch und räumlich in
hinreichender Auflösung abgebildet werden.
Die Bestimmbarkeit der Wald- und Forstökosystemtypen ergibt sich einzelnen anhand eines Merkmalskomplexes aus
► der ökosystembildenden Baumartenzusammensetzung als Eingangsmerkmal,
► der für das Erkennen des Systems charakteristischen Pflanzenartenkombination und
► aufgedeckten Beziehungen zwischen Systemvorkommen und Geländefaktoren.
Ergänzt werden die Merkmale durch Visualisierungen der Bestandesstrukturen durch Fotos.
Die Merkmale beziehen sich auf das relative Dauerstadium der Systeme (bei Ausschluss der Dickungs- und Jungbaum-Stadien und der Zerfallsphase).
Gültigkeitsbereich des Bestimmungsschlüssels Klimatische
Vegetationszone
Vegetationsgebiet der sommergrünen Laubwälder der gemäßigten Zone, subatlantischer Sektor (Schmithüsen 1968)
oder
Zentraleuropäische Buchenprovinz mit: Baltischer Buchen-Bezirk, Sarmatischer Bezirk, Herzynischer Bezirk, Süddeutscher Bezirk (Engler 1899)
Hierarchieebenen der im Bestimmungsschlüssel erfassten Ökosystemtypen
Hierarchieebene Inhalt
Formationsklasse Wälder (Schmithüsen 1968)
Formations-Unterklasse A: Immergrüne Wälder und Forsten Formations-Unterklasse B: Laubabwerfende Wälder und Forsten 1 Pflanzenformation
(Grisebach 1883).
Gestaltungstypus der Vegetation mit gleichen, die Physiognomie beherrschenden und den ökologischen Charakter
widerspiegelnden Wuchsformen (Schmithüsen1968)
Wald
Selbstorganisationsfähige natürliche baumbeherrschte vielschichtige Vegetationsstruktur, in der sich durch Dichtstand der Bäume ein grünastfreier Stammraum unter dem Kronendach herausbildet.
Sonderform: Vorwald (von Baumarten gebildete natürliche oder forstlich initiierte temporäre Vegetationsstruktur, die als Pionier einen
Stoffkreislauf des Waldes vorbereitet, um anschließend vom Wald abgelöst zu werden.
Forst
Baumbeherrschte forstlich kultivierte Vegetationsstruktur mit eingeschränkter Fähigkeit zur Selbstorganisation. Gleichaltriger und einschichtiger Bestandesaufbau, in dem sich durch Dichtstand der Bäume ein grünastfreier Stammraum unter dem Kronendach
herausbildet. Interne Prozesse drängen durch Disharmonien zwischen Standort und Bestand auf Selbstauf- und ablösung, denen durch Bewirtschaftung entgegengewirkt wird.
Beim Halbforst ist neben der kultivierten Baumart eine natürliche Standortsbaumart wesentlich am Bestandesaufbau beteiligt.
Baumplantage als weitständige Sonderform Gehölz oder OffenesBaumgehölz
Natürliche, von Baumarten gebildete selbstorganisationsfähige
Vegetationsstruktur, in der die Bäume auf Grund von Standortsunbilden keinen gegenseitigen Kronenkontakt mehr erreichen können, so dass die Ausbildung eines grünastfreien Stammraumes unterbleibt. Besiedlung von ökologischen Grenzstandorten des Waldes.
2 Unterformation Wärmestufung (klimatische Vertikalstufung)
Präfix: Berg-, Hochberg-, Alpen-, in Direktverbindung mit Ebene 1;
Tieflagen-Einheiten ohne Präfix
z. B.: Wald, Bergforst, Hochbergwald, Alpengehölz 3 Ökotop-Verband
Feuchte
Präfix: Bruch-, Überflutungs-, Bachauen-, Auen-, Sumpf-, Quellmoor-, Nass-, Feucht-, Wechselfeucht-, Wechseltrocken-, Halbtrocken-, Trocken-, Steppen-,
in Bindestrich-Verbindung mit Namen der Ebene 1 z. B.: Bruch-Wald, Trocken-Forst
Hierarchieebene Inhalt
4 Ökotop-Gruppe Dominierende Baumart(en), im Spezialfall in Kombination mit physiognomisch auffälliger Wuchsformen-Schichtung,
in Bindestrich-Verbindung mit Namen der Ebene 1
z. B: Buchen-Wald, Fichten-Forst. Zusätzlich dominante Arten der Wuchsformen Großstrauch, Mittelstrauch, Zwergstrauch.
Großfarn, Moos(polster), z. B. Blaubeer-Buchen-Wald, Holunder- Fichten-Forst, Moos-Eichen-Wald, Himbeer-Kiefern-Forst, Beerkraut-Kiefern-Wald, Adlerfarn-Birken-Vorwald 5 Ökotop-Regionalklima Präfix: Nord- (= baltisch s. str.), atlantisch, subatlantisch,
zentraleuropäisch, subkontinental, submediterran, praealpid, alpisch,
in Verbindung mit Ebene 4, in der Regel am Anfang des Typ- Namens
6 Ökotop-Geländeform Präfix: Schatthang-, Sonnhang-, Hang-, Steilhang-, Schlucht-, Stromtal-, Tal-, Flachufer-, Hochufer-, Seeufer-, Küstendünen-, in Bindestrich-Verbindung mit Namen der Ebene 4
z. B.: Schlucht-Eschen-Bergahorn-Wald
7 Ökotop-Bodenart Präfix: Sand-, Buntsand-, Staubsand-, Sandkerf-, Lehm-, Ton-, Kalk-, Karbonat-, Silikat-, Block-. Schotter-, Fels-, Hager-, Bülten-, in Bindestrich-Verbindung mit Namen der Ebene 4
z.B.: Sand-Buchen-Wald
8 Ökotop-Stoffkreislauf A, B, C, D, E, T1, T2, T3, T4, T5, T6, Ta1L, Ta1N, Ta2 9 Ökotoptyp (Schmithüsen1968),
Ökosystem-Typ, Ökologische Elementareinheit des Waldes, Grundeinheit der Landschaft
Wald, Forst, Gehölz und Vorwald als Ensemble aus 1 bis 8 z.B.: Kalkmoder-Sonnhang-Buchen-Trocken-Wald
Subkontinentaler Moder-Kiefern-Forst
Namensgebung
Die Namensgebung verwendet allgemein gebräuchliche Begriffe und Ordnungs-Gedanken aus der Geographie, Biologie und Landschaftskunde (in Anlehnung an A. v. HUMBOLDT, GRISEBACH und vor allem an SCHMITHÜSEN). Die Namensstruktur folgt einem einheitlichen Schema durch namentliche Verbindung der Inhalte der o. g. Ebenen 1 bis 8. Der Name einer Ökologischen Elementareinheit der Waldformation oder einer Grundeinheit der Landschaft (SCHMITHÜSEN) ergibt sich in der Regel aus der umgekehrten Reihenfolge der o. g. Ebenen von 8 bis 1.
Hinter dem Namen wird in Klammern eine Ökoformel (siehe unten) als „Ökologische Koordinate“ für den jeweiligen Typ ausgewiesen. Diese enthält Informationen aus den Ebenen 2, 3, 4 und 8.
Findet eine Ebene im Namen der Typen keine Erwähnung, handelt es sich um Einheiten ohne
besondere Merkmalsausprägung innerhalb der betreffenden Hierarchie-Ebene, solche Typen haben in der Regel eine größere aktuelle wie auch potentielle Flächenausdehnung.
Je mehr Ebenen mit ihren Inhalten im Namen der Einheiten platziert sind, umso größer ist der Standorts-Spezialistencharakter und je geringer ist die aktuelle wie auch potentielle
Flächenausdehnung.
Die Ökoformel als „ökologische Koordinate“
1. Stelle: Pflanzengeographisch-ökoklimatische Region (Höhengeographische Stufen, Klima-, Wald- und pflanzengeographische Gliederungen)
2. Stelle: Wasserhaushaltstyp, der den Feuchtezustand des Standortes einschließlich seiner
Bedingtheit für Luftfeuchte und seiner Abhängigkeit von edaphisch-reliefbedingten Besonderheiten charakterisiert
3. Stelle: Stoffkreislauftyp, charakterisiert durch zugehörigen aktuellen Humustyp
Letzterer kennzeichnet den jeweiligen Stoffkreislauftyp der Wald- und Forstökosysteme und bewertet für die obersten 5 cm vom H- bis Ah-Bodenhorizont in der Gesamtheit seiner Ausprägung und
Eigenschaften (Basensättigung, Bodenazidität, Nährstoffverfügbarkeit, Streuzersetzungsverlauf, Humusstoffverlagerung, Bodenbiologie) die entscheidende systemische Schlüsselgröße und zugleich die wirksamste ökologische Schaltstelle zwischen Standort, Vegetation und Nettoprimärproduktion in einer Skalierung, die alle wesentlichen vegetationswirksamen und vegetationsdifferenzierenden Prozesse des Stoffhaushalts im Ökosystem in typisierter Komplexwirkung widerspiegelt.
1. Stelle: Klimaökologische Stellung 2. Stelle: Wasserhaushaltstyp 3. Stelle Stoffkreislauftyp Etageal-horizontale Stufung und
großklimatische Gebietsscalierung anhand pflanzen- und waldgeographischer Gebietsgliederungen
A alpine waldfreie Lagen B subalpine Krummholzlagen Cg Hochberglagen insgesamt
C1 Hochberglagen- natürlich nadelbaumfrei C2 Hochberglagen- mit Fichte
C3 Hochberglagen-mit Fichte und Tanne C4 Hochberglagen- natürlich laubwaldfrei Dg Berglagen insgesamt
D1 Berglagen-natürlich nadelbaumfrei D2 Berglagen, natürl. mit Tanne und Fichte Eg Tieflagen gesamt
En nordeuropäische Tieflagen Ea atlantisch-subatlantischeTieflagen Eb1 subatlantische nördliche Tieflagen Eb2 subatlantische südliche Tieflagen Ec1 zentraleuropäische nördliche Tieflagen Ec2 zentraleuropäische südliche Tieflagen Ed subkontinentale Tieflagen
Ee submediterrane Tieflagen
Tieflagen umfassen das pleistozäne Tiefland, das Hügelland und das untere Bergland (Höhen bis 500 m Seehöhe)
Berglagen umfassen Höhen von 450 – 850 m Seehöhe.
Hochberglagen beginnen ab 850 m Seehöhe und reichen bis zur Höhen-Waldgrenze.
1 dürr
2r sehr trocken-reliefbedingt bis dürr 2n sehr trocken
3r trocken-reliefbedingt bis sehr trocken 3n trocken
4r mäßig trocken-reliefbedingt bis trocken 4n mäßig trocken
4w wechseltrocken
4ü wechseltrocken überflutet 5n mittelfrisch
5r mittelfrisch-reliefbedingt bis frisch 5t mittelfrisch-tiefstauffrisch 6w wechselfrisch, tiefstaufrisch 6d dauerfrisch
6l dauerfrisch-luftfeucht 6ü frisch-überflutet 7w wechselfeucht, staufeucht 7wü wechselfeucht-überflutet 7n mittelfeucht
7g grundfeucht
7ü2 grundfeucht-überflutet 7z feucht-sickerfeucht 7ü1 dauerfeucht-überflutet 7m dauerfeucht-mineralisch 7o dauerfeucht-organisch 7s langzeitig staunass 8z dauernass-zügig
8mq dauernass-mineralisch-quellig 8oq dauernass-organisch-quellig 8m dauernass-mineralisch 8o dauernass-organisch 8ü dauernass-überwässert 9 dauerhaft sehr nass
10 waldfeindliche Nässe, Wasserkörper
Wald Forst Humustyp
A1 a1 Hunger-Rohhumus A2 a2 Mager-Rohhumus
B1 b1 Rohhumus
B2 b2 Moder-Rohhumus C1 c1 Rohhumus-Moder
C2 c2 Moder
C3 c3 Kalk-Moder D1 d1 Braunmull D1a d1a Sandbraunmull D2 d2 Kalk-Braunmull
E1 e1 Mull
E2 e2 Kalk-Mull, Wurmmull T1 Extremsauer Reintorf T2 Sauer Reintorf
T3 Sauer Volltorf
T4 Sauer-Basen-Volltorf
T5 Basen-Volltorf
T6 Kalk-Volltorf, Kalk-Halbtorf Ta1L Laub-Tangel, Kalk Ta1N Nadel-Tangel, Kalk Ta2 Tangel, Silikat Halbtorfe der Gruppen T1 – T6 enthalten höhere Mineralanteile
Modd: Hochzersetzte Mudde, an organischen Stoffen und Nährstoffen reiches Auen- oder Quellsediment
CE Sonder-Modertyp in Basaltblockhalden Ökologische Parameter der Humustypen in:
HOFMANN, G. & U. POMMER (2013): Die Waldvegetation Nordostdeutschlands. Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Bd. 54. 596 S. LFE
Der Einstieg in den Schlüssel beginnt bei der Hierarchieebene 4, der Ökotop-Klasse.
Die Buchstaben-Kennzeichnung der Einheiten folgt im Wesentlichen der Gliederung der Waldvegetation in: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2010): Karte der Natürlichen Vegetation Deutschlands, M. 1 : 5 00 000, Legende. Bonn-Bad-Godesberg.
Eingangs-Tabelle zum Bestimmen der Wald- und Forstökosystemtypen
Waldbestände, in denen Laubbäume die Zusammensetzung der Baumschicht mit über 60 % Deckungsanteil bestimmen
1 Birken -Bestände (Seite 11)
1a Moor-Birke (Betula pubescens) dominiert die Baumschicht (Seite 11) 1b Sand-Birke (Betula pendula) dominiert die Baumschicht (Seite 15)
2 Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) dominiert die Baumschicht (Seite 23)
3 Baumweiden und/oder „Echte“ Schwarz-Pappel
(Salix alba, S. x rubens, Populus nigra) dominieren die Baumschicht (Seite 31)
4 Esche (Fraxinus excelsior) dominiert die Baumschicht (Seite 35)
5 Hainbuche (Carpinus betulus) ist wesentliches Glied der Baumschicht,
Buchen (Fagus sylvatica) fehlen oder sind einzeln untergeordnet vertreten (Seite 43)
6 Eichen (Quercus robur, Q. petraea, Q. pubescens) dominieren die Baumschicht (Seite 51)
6a Eichenforsten, Forstliche Ersatzökosysteme (Seite 52)
► Oft noch lange erkennbare Reihenpflanzung der Bäume, monostruktureller Aufbau der Baumschicht
► Vorkommen von Rotbuche (Fagus sylvatica), Hainbuche (Carpinus betulus), Himbeere (Rubus idaeus), Brombeere (Rubus fruticosus agg.) im Zwischen- und Unterwuchs der Bestände
► Vorkommen von anspruchsvollen Zeigerarten für die Feuchte des Bodens
► Vorkommen von anspruchsvollen Zeigerarten für die Nährkraft des Bodens
6b Von der Stiel-Eiche (Quercus robur) dominierte Ulmen-Auenwälder in überfluteten Strom- und
Flusstälern (Hartholz-Aue) (Seite 59)
6c Eichenwälder auf bodensauren Standorten mit Säurezeigern. Vorherrschend Stiel-, oder Traubeneiche (Quercus robur Q. petraea), auch Bastard Q. x rosacea. Birken anwesend (Seite 63) 6d Eichenwälder auf trockenen, sommerwarmen Standorten in niederschlagsarmen Gebietsteilen.
Geringer Höhenwuchs (Seite 71)
7 Winter-Linde (Tilia cordata) hat einen hohen Anteil an der Zusammensetzung der Baumschicht.
Hainbuche (Carpinus betulus) und Rotbuche (Fagus sylvatica) fehlen. (Seite 77)
8 Rotbuche oder Buche (Fagus sylvatica) ist die in der Baumschicht bestimmende Baumart und mit über 40% Deckungsanteil an der Zusammensetzung des Baumbestandes vertreten (Seite 83) 8a Rotbuche (Fagus sylvatica), Stiel-Eiche (Quercus robur) oder Trauben-Eiche (Quercus petraea) bzw.
Hainbuche (Carpinus betulus), Winter-Linde (Tilia cordata) bilden gleichwüchsig einzeln oder
gemeinsam mit der Rotbuche Mischbestände (Seite 83)
8b Rotbuche (Fagus sylvatica) dominiert die Baumschicht von Waldbeständen im Tiefland und Unteren Bergland bis 450+/-50 m Seehöhe, typische Buchenwälder (Seite 89) 8c Rotbuche (Fagus sylvatica) dominiert die Baumschicht von Waldbeständen im Bergland über
500+/-50 m Seehöhe (Seite 108)
8d Rotbuche (Fagus sylvatica) vorherrschend bildet mit Weiß-Tanne (Abies alba) und Fichte (Picea abies) Mischbestände von Bergwäldern über 500+/-50 m Seehöhe, Tannen-Buchenwälder, Fichten-
Buchenwälder (Seite 119)
9 Buntlaubbaumwälder
Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Berg-Ulme (Ulmus scabra), Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) sind einzeln oder in gleichwüchsiger Mischung, oft noch mit Esche (Fraxinus excelsior) die bestimmenden Bestandesbildner, Buchen (Fagus sylvatica) fehlen oder sind
untergeordnet (keine Park-Anlagen) (Seite 137)
10 Robinie (Robinia pseudacacia) dominiert die Baumschicht (Seite 143) Waldbestände, in denen Nadelbäume die Zusammensetzung der Baumschicht mit über 90%
Deckungsanteil bestimmen, Laubbäume spielen keine Rolle beim Bestandesaufbau
11 Wald-Kiefer oder Kiefer (Pinus sylvestris) dominiert die Obere Baumschicht absolut (Seite 150) 11a Kiefernwälder. Verbreitung in niederschlagsarmen sommerwarmen Gebietsteilen des östlichen
Tieflandes und Hügellandes sowie in trockenen Alpentälern (Seite 151) 11b Kiefernforsten. Forstlich begründete gleichaltige, monostrukturell aufgebaute Kiefernbestände auf
Laubwaldstandorten, Ersatzökosysteme von Laubwäldern im Tiefland und unteren Bergland (Seite 164) 12 Gemeine Fichte oder Fichte (Picea abies) dominiert die Baumschicht (Seite 187)
12a Gemeine Fichte (Picea abies) herrscht in über 850 m Seehöhe in der strukturierten Baumschicht der Bestände absolut vor. Der Fichtenanteil an der Baumschicht liegt über 70%. (Seite 187) 12b Durch forstliche Tätigkeit kultivierte gleichaltrige einschichtige Fichtenbestände in Höhenlagen
unter 850 m Seehöhe. (Seite 196)
13 Weiß-Tanne oder Tanne (Abies alba) hat einen bestimmenden Anteil an der
Bestandeszusammensetzung, Laubbäume sind selten vertreten und untergeordnet (Seite 212)
14 Europäische Lärche oder Lärche (Larix decidua) prägt wesentlich oder absolut die
Baumschicht des Bestandes (Seite 214)
15 Douglasie (Pseudotsuga menziesii) dominiert die Baumschicht (Seite 218)
16 Sitka-Fichte (Picea sitchensis) dominiert die Baumschicht (Seite 226)
17 Berg-Kiefer (Pinus mugo) dominiert die Gehölzschicht (Seite 231)
Inhalt
1 BIRKEN-BESTÄNDE ...11
1A MOORBIRKENWÄLDER ... 11
1B SANDBIRKEN-VORWÄLDER ... 15
2 SCHWARZERLENWÄLDER ...23
3 WEIDEN- UND SCHWARZPAPPEL-ÜBERFLUTUNGSWÄLDER (WEICHHOLZAUEN) ...31
4 ESCHENWÄLDER ...35
5 HAINBUCHENWÄLDER...43
6 EICHEN-BESTÄNDE ...51
6A EICHENFORSTEN ... 52
6B VON DER STIEL-EICHE DOMINIERTE ULMEN-AUENWÄLDER IN ÜBERFLUTETEN STROMTÄLERN (HARTHOLZ-AUE) ... 59
6C EICHENWÄLDER AUF BODENSAUREN STANDORTEN MIT SÄUREZEIGERN. ... 63
6D EICHENWÄLDER AUF TROCKENEN BZW. WECHSELTROCKENEN, SOMMERWARMEN STANDORTEN IN NIEDERSCHLAGSARMEN GEBIETSTEILEN ... 71
7 WINTERLINDEN-MISCHWÄLDER ...77
8 ROTBUCHEN-BESTÄNDE ...83
8A BUCHENMISCHWÄLDER ... 83
8B BUCHENWÄLDER DES TIEFLANDES,HÜGELLANDES UND UNTEREN BERGLANDES ... 89
8C BUCHEN-BERGWÄLDER ... 108
8D TANNEN-BUCHEN-BERGWÄLDER ... 119
9 BUNTLAUBBAUMWÄLDER ... 137
10 ROBINIEN-VORWÄLDER ... 143
11 KIEFERN-BESTÄNDE ... 150
11A KIEFERNWÄLDER ... 151
11B KIEFERNFORSTEN ... 164
12 FICHTEN-BESTÄNDE ... 187
12A FICHTENWÄLDER ... 187
12B FICHTENFORSTEN ... 196
13 WEIßTANNEN-WÄLDER ... 212
14 BESTÄNDE DER EUROPÄISCHEN LÄRCHE ... 214
15 DOUGLASIEN-FORSTEN ... 218
16 SITKAFICHTEN-FORSTEN ... 226
17 GEHÖLZE DER BERG-KIEFER ... 231
1 Birken-Bestände
1a Moorbirkenwälder
Moor-Birke (Betula pubescens) herrscht absolut vor und bildet lichte Gehölze und geschlossene Waldbestände auf sauren Mooren
0 Moorbirken-Bestände auf grundwasserbeherrschten sauren Torfen... 1 0* Moorbirken-Bestände auf sauren Torfen oder Nasshumus-reichen Skelettböden des oberen
Berglandes ... 5 1 Unter der lockeren, geringwüchsigen Baumschicht ein Mosaik von flachen
Bülten und Schlenken, wobei in letzteren der mooreigene Wasserspiegel dauerhaft sichtbar bleibt. Flächendeckende Entfaltung von Wollgräsern (Eriophorum vaginatum, E. angustifolium), Torfmoose (Sphagnum spec.) stark vertreten, Sonnentau (Drosera spec.) anwesend ... C1 1* Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke mit stark entfalteter Torfmoosdecke,
keine Aufteilung in Bülten und Schlenken, wenig oder kein Wollgras ... 2 2 Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke, Torfmoose deutlich vorhanden ... 3 2* Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke, Torfmoosdecke fehlend oder schwach
ausgebildet, Beerstäucher (Vaccinium myrtillus, V. uliginosum) stark entfaltet, Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) in Baum- und Strauchschicht vermehrt anzutreffen, gelegentlich auch
Sumpfporst (Ledum palustre) ... 4 3 Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke mit flächendeckender
Torfmoosdecke ... C2 3* Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke mit viel Pfeifengras (Molinia caerulea),
Vorkommen der Sand-Birke (Betula pendula) möglich, in Seenähe mit
Gagelstrauch (Myrica gale) ... C3 4 Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke mit Beerstrauch-Aspekt, Astmoose
(Pleurozium scheberi) vorhanden ... C4 5 Karpatenbirken-Wald ... C5
C1 Sauerreintorf-Moorbirken-Nass-Gehölz (Eg-8o-T1)
Vegetationstyp: Wollgras-Moorbirkengehölz
Moor-Birke (Betula pubescens) vorherrschend im lockeren Gehölz, Mosaik von Bülten und Schlenken, wobei in letzteren der mooreigene Wasserspiegel dauerhaft sichtbar bleibt. Wollgras, meist Scheiden- Wollgras (Eriophorum vaginatum) aspektbestimmend, Torfmoosdecke gut ausgebildet, Rundblatt-Sonnentau (Drosera rotundifolia) bezeichnend.1
C2 Sauerreintorf-Moorbirken-Nass-Wald (Eg-8o-T2)
Vegetationstyp: Torfmoos-Moorbirkenwald
Moor-Birke (Betula pubescens) vorherrschend, Torfmoosdecke (Sphagnum palustre, Sph. angustifolium, Sphagnum fallax) flächendeckend1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung oft Frostloch-Klima Geländeform Senken, Kesselmoore, eben Bodensubstrat Wollgras- und Bleichmoostorf Bodennährkraft sehr arm
Oberbodenaziditätsstufe extrem sauer Bodenfeuchtestufe dauerhaft sehr nass Humuszustand Sauerreintorf
Grund-, Stauwasserstufe langzeitig grundsumpfig, durch hohe Wasserstände Gehölz periodisch absterbend
Bodenform, Bodentyp Sauerreintorf–Ried
Vorkommen Sauermoore, Tiefland bis Bergland
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung Frostlagen, luftfeucht Geländeform Senken, Kesselmoore, eben Bodensubstrat Bleichmoostorf, Birkenbruchtorf
Bodennährkraft arm
Oberbodenaziditätsstufe extrem sauer Bodenfeuchtestufe nass
Humuszustand Sauerreintorf
Grund-, Stauwasserstufe langzeitig grundwasserbeherrscht Bodenform, Bodentyp Sauerreintorf–Ried
Vorkommen Sauermoore des Tieflandes
C3 Sauervolltorf-Moorbirken-Feucht-Wald (Eg-7o-T3)
Vegetationstyp: Pfeifengras-Moorbirkenwald
Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke (Betula pubescens), mit viel Pfeifengras (Molinia caerulea), Vorkommen der Sand-Birke (Betula pendula) möglich, in Seenähe mit Gagelstrauch (Myrica gale), im Westen Glockenheide (Erica tetrlix). 1
C4 Sauervolltorf-Beerstrauch-Kiefern-Moorbirken-Feucht-Wald (Ed-7o-T3)
Vegetationstyp: Beerkraut-Kiefern-Moorbirkenwald
Höherwachsende Lichtwaldbestände der Moor-Birke (Betula pubescens), Torfmoosdecke fehlend oder schwach ausgebildet, Beerstäucher (Vaccinium myrtillus, V. uliginosum) stark entfaltet, Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) in Baum- und Strauchschicht vermehrt anzutreffen, Rotstengel-Astmoos (Pleurozium scheberi) vorhanden, gelegentlich auch Sumpfporst (Ledum palustre).1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung luftfeucht
Geländeform Senken, eben
Bodensubstrat Birkenbruchtorf
Bodennährkraft mäßig arm
Oberbodenaziditätsstufe sehr stark sauer Bodenfeuchtestufe dauerfeucht Humuszustand Sauervolltorf
Grund-, Stauwasserstufe grundwasserbeherrscht bis -nah Bodenform, Bodentyp Sauervolltorf-Fen
Vorkommen norddeutsches Tiefland
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung luftfeucht bis sommerlich lufttrocken Geländeform Senken, eben
Bodensubstrat Birkenbruchtorf Bodennährkraft arm
Oberbodenaziditätsstufe sehr stark sauer Bodenfeuchtestufe dauerfeucht Humuszustand Sauervolltorf
Grund-, Stauwasserstufe grundwasserbeherrscht bis -nah Bodenform, Bodentyp Sauervolltorf-Fen
Vorkommen nordöstliches Tiefland
C5 Sauervolltorf-Karpatenbirken-Staunass-Wald (Cg-7s-T2)
Vegetationstyp: Waldschachtelhalm-Karpatenbirkenwald
Pioniergehölz mit Karpaten-Birke (Betula pubescens ssp. carpatica), Moor-Birke (Betula pubescens), Eberesche (Sorbus aucuparia), Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum), reichlich Torfmoose (Sphagnum palustre, Sph. recurvum), auch Fichte (Picea abies) möglich.1
Foto: U. Bohn aus BfN-Scripte 348-2014
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung kühl-feucht
Geländeform eben bis sehr schwach geneigt Bodensubstrat Torf mit Skelett auf verdichtetem
Felsuntergrund Bodennährkraft sehr arm bis arm Oberbodenaziditätsstufe sehr sauer Bodenfeuchtestufe langzeitig staunass
Humuszustand Sauertorf
Grund-, Stauwasserstufe dauerhafte Staunässe Bodenform, Bodentyp Grobskelett-Torf-Nassgley Vorkommen Hohe Rhön, obere Lagen der
Mittelgebirge
1b Sandbirken-Vorwälder
Von der Sand-Birke (Betula pendula) absolut beherrschte Bestände, die entweder durch forstliche Maßnahmen begründet wurden oder durch Störungen und Eingriffe wie Abholzungen,
Grundwasserabsenkungen mit Moorschwund oder Rohbodenbesiedlungen nach Ackerauflassung und auf Sandkippen als Vorwald entstanden.
0 Sand-Birken Bestände auf Standorten unter Grundwasser-Einfluss mit vorherrschendem Pfeifengras (Molinia caerulea) oder Adlerfarn (Pteridium aquilinum), an flachen sandigen Seeufern mit Sumpf-Segge (Carex acutiformis) oder auf „schweren“ verdichteten Ton- und Lehmböden unter Stauwasser-Einfluss mit Seegras-Segge (Carex brizoides) ... 8 0* Sand-Birkenbestände auf grund- und stauwasserfreien Böden ... 1 1 Farne, Sauerklee, Himbeere, Brombeere oder Zwergsträucher wie Blaubeere (Vaccinium
myrtillus) bzw. Heidekraut (Calluna vulgaris) sind auffällig vertreten oder bestimmen das Bild der Bodenvegetation ... 2 1* Gräser bestimmen das Bild der Bodenvegetation ... 5 2 Farne, Himbeere, Brombeere und Sauerklee sind auffällig vertreten ... 3 2* Zwergsträucher wie Blaubeere (Vaccinium myrtillus) oder Heidekraut (Calluna vulgaris)
bestimmen das Bild der Bodenvegetation ... 4 3 Farne wie Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) und/oder Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
bestimmen das Bild der Bodenvegetation ... SB1 3* Himbeere und/oder Brombeere (Rubus idaeus, R. frutucosus agg.) und/ oder Sauerklee
(Oxalis acetosella) sind auffällig in der Bodenvegetation vertreten ... SB2 4 Blaubeere (Vaccinium myrtillus) herrscht vor ... SB3 4* Heidekraut (Calluna vulgaris) bestimmt das Bild der Bodenvegetation ... SB4 5 Sandrohr (Calamagrostis epigejos) tritt flächendeckend auf ... SB5 5* Sandrohr (Calamagrostis epigejos) ist selten oder fehlt ... 6 6 Horstgräser wie Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa) oder Rauhblättriger Schafschwingel
(Festuca brevipila) und Sand-Schwingel (Festuca psammophila) beherrschen das Bild ... 7 6* Fieder-Zwenke (Brachpodium pinnatum) herrscht vor ... SB8 7 Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa) ist vorherrschend ... SB6 7* Schaf- und Sand-Schwingel beherrschen das Bild der Bodenvegetation ... SB7 8 Birken-Bestände mit Pfeifengras (Molinia caerulea) und/oder Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
auf trockengefallenen Moorböden mit starker Vermulmung der organischen Decke oder
grundwasserbeeinflussten Sanden ... 9 8* Sandbirken-Bestände mit starkem Faulbaum- (Frangula alnus) Unterwuchs und üppigem
Vorkommen von Seegras-Segge (Carex brizoides) auf wechselfeuchten Böden oder mit
vorherrschender Sumpf-Segge (Carex acutiformis) an trockengefallenen Seeufern ... 10 9 Sandbirken-Bestände mit Pfeifengras (Molinia caerulea) auf trockengefallenen Moorböden mit
starker Vermulmung ... SB9 9* Birken-Bestände mit vorherrendem Adlerfarn (Pteridium aquilinum) ... SB10 10 Üppiges Vorkommen von Seegras-Segge (Carex brizoides) auf wechselfeuchten Böden in Süd-
und Ostmitteldeutschland ... SB12 10* Vorherrschende Sumpf-Segge (Carex acutiformis) an trockengefallenen Seeufern in
Norddeutschland ... SB11
SB1 Braunmull-Schatthang-Sandbirken-Vorwald (Eg-5n-d1)
Vegetationstyp: Farn-Sandbirkenforst
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Strauchschicht: Himbeere (Rubus idaeus), Eberesche (Sorbus aucuparia). Krautschicht: Brennnessel (Urtica dioica), Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Sauerklee (Oxalis acetosella), Dornfarn (Dryopteris carthusiana), Riesen-Schwingel (Festuca gigantea), Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata), Kletten-Labkraut (Galium aparine), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Flattergras (Milium effusum), Hain-Rispengras (Poa nemoralis).
Moosschicht: Krücken-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum), Gestreiftes Schönschnabelmoos (Eurhynchium striatum), Gewelltes Sternmoos (Plagiomnium undulatum), Katharinenmoos (Atrichum undulatum), Gemeines Sternmoos (Plagiomnium affine). 1
SB2 Sandbraunmull-Sandbirken-Vorwald (Eg-4n-c2)
Vegetationstyp: Sauerklee-Sandbirkenforst
Obere Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Strauchschicht: Himbeere (Rubus idaeus), Brombeere (Rubus fruticosus agg.), Rotbuche (Fagus sylvatica), Eberesche (Sorbus aucuparia). Feldschicht: Sauerklee (Oxalis acetosella), Behaarte Hainsimse (Luzula pilosa), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Dornfarn (Dryopteris carthusiana), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Brennnessel (Urtica dioica), Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus). Moosschicht: Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum), Wald-Frauenhaar (Polytrichum formosum), Katharinenmoos (Atrichum undulatum), Gemeines Sternmoos (Plagiomnium affine), Grünstengel-Astmoos (Scleropodium purum).1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Geländeform eben bis schattseitig geneigt Bodensubstrat anlehmiger Sand, Tieflehm Bodennährkraft kräftig nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe mäßig sauer
Bodenfeuchtestufe frisch
Humuszustand Braunmull
Grund-, Stauwasserstufe keine
Bodenform, Bodentyp Bändersand-Braunerde, Tieflehm- Fahlerde
Vorkommen Tiefland
Ökologische Merkmale
Geländeform eben
Bodensubstrat Sand, anlehmiger Sand Bodennährkraft mittel bis kräftig nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe mäßig sauer
Bodenfeuchtestufe mäßig trocken Humuszustand Sandbraunmull Grund-, Stauwasserstufe keine
Bodenform, Bodentyp Sand-Braunerde
Vorkommen Tiefland
SB3 Moderrohhumus-Blaubeer-Sandbirken-Vorwald (Eg-4n-b1)
Vegetationstyp: Blaubeer-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Strauchschicht: Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), Rotbuche (Fagus sylvatica), Stiel-Eiche (Quercus robur). Feldschicht: Blaubeere (Vaccinium myrtillus), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Behaarte Hainsimse (Luzula pilosa), Pillen-Segge (Carex pilulifera). Moosschicht: Gewellter Gabelzahn (Dicranum polysetum), Rotstengel-Astmoos (Pleurozium schreberi), Krücken-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum), Grünstengel-Astmoos (Scleropodium purum). 1
SB4 Magerrohhumus-Heidekraut-Sandbirken-Vorwald (Eg-3n-a2)
Vegetationstyp: Heidekraut-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Strauchschicht: Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), Sand-Birke (Betula pendula), Zitter-Pappel (Populus tremula). Feldschicht: Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Heidekraut (Calluna vulgaris) vorherrschend, Blaubeere (Vaccinium myrtillus) sehr gering entwickelt, Pillen-Segge (Carex pilulifera), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Silbergras (Corynephorus canescens) vereinzelt. Moosschicht: Haar-Bürstenmoos (Polytrichum piliferum), Strauchflechte (Cladonia floerkeana), Rotstengel-Astmoos (Pleurozium schreberi), Heide-Frauenhaar (Polytrichum juniperinum), Nickendes Pohlmoos (Pohlia nutans), Strauchflechte (Cladonia bacillaris).1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Geländeform eben
Bodensubstrat Sand
Bodennährkraft arm bis mittelmäßig nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe sehr sauer
Bodenfeuchtestufe mäßig trocken
Humuszustand Moderrohhumus
Grund-, Stauwasserstufe keine
Bodenform, Bodentyp Sand-Braunpodsol, Sand-Braunerde Vorkommen Tiefland und untere Berglagen
Ökologische Merkmale
Besonderheiten im Stoffkreislauf oft ehemalige Brandflächen mit Humusschwund
Geländeform eben
Bodensubstrat Sand
Bodennährkraft nährstoffarm
Oberbodenaziditätsstufe sehr stark sauer
Bodenfeuchtestufe mäßig trocken (bis trocken)
Humuszustand Magerrohhumus
Grund-, Stauwasserstufe keine Bodenform, Bodentyp Sand-Podsol
Vorkommen Tiefland
SB5 Moder-Sandbirken-Halbtrocken-Vorwald (Ec,Ed-3n-c2)
Vegetationstyp: Sandrohr-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Strauchschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Himbeere (Rubus idaeus), Brombeere (Rubus fruticosus agg.), Trauben-Eiche (Quercus petraea). Feldschicht: Sandrohr (Calamagrostis epigejos), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Rauhe Segge (Carex hirta), Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia), Dornfarn (Dryopteris carthusiana), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum). Moosschicht: Grünstengel-Astmoos (Scleropodium purum), Krücken-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum), Zypressen-Astmoos (Hypnum cupressiforme). 1
SB6 Rohhumus-Sandbirken-Vorwald (Eg-3n-b1)
Vegetationstyp: Drahtschmielen-Sandbirken-Vorwald
Obere Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Untere Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald- Kiefer (Pinus sylvestris). Strauchschicht: Eberesche (Sorbus aucuparia), Rotbuche (Fagus sylvatica).
Feldschicht: Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) vorherrschend, Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Sandrohr (Calamagrostis epigejos) nur vereinzelt, Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella), Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Dornfarn (Dryopteris carthusiana), Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense). Moosschicht: Krücken-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum), Grünstengel-Astmoos (Scleropodium purum), Rotstengel-Astmoos (Pleurozium schreberi), Nickendes Pohlmoos (Pohlia nutans). 1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Geländeform eben bis geneigt
Bodensubstrat Sand
Bodennährkraft mittelmäßig nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe sauer
Bodenfeuchtestufe mäßig trocken bis sehr sommertrocken
Humuszustand Moder
Grund-, Stauwasserstufe keine
Bodenform, Bodentyp Sand-Braunerde, Rohboden, Schütt- und Kippsande
Vorkommen östliches Tief- und Hügelland,
Ökologische Merkmale
Geländeform eben
Bodensubstrat Sand
Bodennährkraft mäßig arm Oberbodenaziditätsstufe sehr sauer Bodenfeuchtestufe trocken
Humuszustand Rohhumus (bis Moderrohhumus) Grund-, Stauwasserstufe keine
Bodenform, Bodentyp Sand-Braunpodsol Vorkommen norddeutsches Tiefland
SB7 Moder-Sandbirken-Trocken-Vorwald (Ed-2n-c2)
Vegetationstyp: Schafschwingel-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Strauchschicht. Kratzbeere (Rubus caesius), Sand-Birke (Betula pendula). Feldschicht: Rauhblättriger Schafschwingel (Festuca brevipila), Sand- Schwingel (Festuca psammophila), Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum), Zypressen- Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), Wiesen-Schafgarbe (Achillea collina), Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga), Wiesen-Rispengras (Poa angustifolia), Zierliches Schillergras (Koeleria macrantha), Acker-Hornkraut (Cerastium arvense), Echtes Labkraut (Galium verum), Sand- Strohblume (Helichrysum arenarium), Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata), Hopfenklee (Medicago lupulina), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Sand-Grasnelke (Armeria elongata), Bunte Kronwicke (Coronilla varia), Spargel (Asparagus officinalis), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Glanz-Lieschgras (Phleum phleoides). 1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Geländeform eben bis schwach geneigt Bodensubstrat Sanddecken, meist über Mergel Bodennährkraft mittel
Oberbodenaziditätsstufe mäßig sauer Bodenfeuchtestufe sehr trocken
Humuszustand Moder
Grund-, Stauwasserstufe keine
Bodenform, Bodentyp Sand-Braunerde
Vorkommen Oder-nahe Hänge im Lebuser Land
SB8 Kalkmoder-Sandbirken-Trocken-Vorwald (Ed-2r-c3)
Vegetationstyp: Wiesensalbei-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Strauchschicht: Kratzbeere (Rubus caesius), Hunds-Rose (Rosa canina), Großkelchiger Weißdorn (Crataegus curvisepala), Kreuzdorn (Rhamnus cathartica). Feldschicht:
Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) vorherrschend, Wiesen-Rispengras (Poa angustifolia), Wiesen- Knäuelgras (Dactylis glomerata), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Echtes Labkraut (Galium verum), Erd-Segge (Carex humilis), Wiesen-Schafgarbe (Achillea collina), Bunte Kronwicke (Coronilla varia), Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis), Kleine Bibernelle (Pimpinella nigra), Sichelklee (Medicago falcata), Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum), Rauhblättriger Schafschwingel (Festuca brevipila), Knollige Spierstaude (Filipendula vulgaris), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), Wohlriechende Skabiose (Scabiosa canescens), Skabiosen- Flockenblume (Centaurea scabiosa), Sichelmöhre (Falcaria vulgaris), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum), Färber-Meister (Asperula tinctoria), Glanz-Lieschgras (Phleum phleoides), Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea), Rauhhaariges Veilchen (Viola hirta), Golddistel (Carlina vulgaris), Wiesen-Lein (Linum catharticum), Sand-Fingerkraut (Potentilla incana), Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Hirsch-Haarstrang (Peucedanum cervaria), Zittergras (Briza media), Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Arznei-Schlüsselblume (Primula veris ssp. suaveolens), Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa), Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus), Mittlerer Wegerich (Plantago media), Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata), Sibirische Glockenblume (Campanula sibirica), Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria), Trift-Hafer (Helictotrichon pratense), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea ssp.
angustifolia), Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule), Zierliches Schillergras (Koeleria macrantha), Jakobs- Greiskraut (Senecio jacobaea), Steppenfenchel (Seseli annuum), Arznei-Thymian (Thymus pulegioides), Dünnblättrige Wicke (Vicia tenuifolia), Sand-Grasnelke (Armeria elongata), Feld-Beifuß (Artemisia campestris), Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), Hügel-Erdbeere (Fragaria viridis), Kleine Wiesenraute (Thalictrum minus), Großes Windröschen (Anemone sylvestris), Große Brunelle (Prunella grandiflora), Haar-Pfriemengras (Stipa capillata), Pyramiden-Schillergras (Koeleria pyramidata). 1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung sonnseitige Exposition
Geländeform Lehnhang
Bodensubstrat Mergel
Bodennährkraft kräftig, karbonathaltig Oberbodenaziditätsstufe schwach sauer bis neutral Bodenfeuchtestufe sehr trocken
Humuszustand Kalkmoder
Grund-, Stauwasserstufe keine Bodenform, Bodentyp Pararendzina
Vorkommen Oder-nahe Hänge im Lebuser Land
SB9 Sauervolltorf-Sandbirken-Feucht-Vorwald (Eg-7g-t3)
Vegetationstyp: Pfeifengras-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Strauchschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), Zitter-Pappel (Populus tremula), Stiel-Eiche (Quercus robur), Brombeere (Rubus fruticosus agg.), Eberesche (Sorbus aucuparia). Feldschicht: Pfeifengras (Molinia caerulea) vorherrschend, Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Flatter-Binse (Juncus effusus), Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora), Gewöhnlicher Gelbweiderich (Lysimachia vulgaris). Moosschicht: Krücken-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum), Gewellter Gabelzahn (Dicranum polysetum), Rotstengel-Astmoos (Pleurozium schreberi), Nickendes Pohlmoos (Pohlia nutans). 1
SB10 Rohhumus-Adlerfarn-Sandbirken-Feucht-Vorwald (Eg-7m-b1)
Vegetationstyp: Adlerfarn-Birken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Moor-Birke (Betula pubescens). Strauchschicht: Sand-Birke Stiel- Eiche (Quercus robur). Feldschicht: Adlerfarn (Pteridium aquilinum) vorherrschend, Pfeifengras (Molinia caerulea), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Dornfarn (Dryopteris carthusiana). Moosschicht: Gewellter Gabelzahn (Dicranum polysetum), Rotstengel-Astmoos (Pleurozium schreberi), Nickendes Pohlmoos (Pohlia nutans).1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Besonderheit im Stoffkreislauf Vermulmung der Torfschicht durch Grundwasserabsenkung
Geländeform eben
Bodensubstrat Torf
Bodennährkraft gering nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe sehr sauer
Bodenfeuchtestufe grundfeucht, oben abtrocknend Humuszustand Sauervolltorf im Abbau Grund-, Stauwasserstufe grundwasserbeeinflusst Bodenform, Bodentyp Erdfen bis Mulm
Vorkommen Norddeutsches Tiefland
Ökologische Merkmale
Geländeform eben
Bodensubstrat Sand
Bodennährkraft mäßig nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe sehr sauer
Bodenfeuchtestufe dauerfeucht Humuszustand Feuchtrohhumus Grund-, Stauwasserstufe grundwasserbeeinflusst Bodenform, Bodentyp Graugley
Vorkommen Norddeutsches Tiefland
SB11 Basenvolltorf-Seeufer-Sandbirken-Feucht-Vorwald (Eb1-7g-t5)
Vegetationstyp: Sumpfseggen-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Strauchschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Feldschicht: Sumpf-Segge (Carex acutiformis) vorherrschend, Flatter-Binse (Juncus effusus), Gewöhnlicher Gelbweiderich (Lysimachia vulgaris), Dornfarn (Dryopteris carthusiana). 1
SB12 Moder-Sandbirken-Wechselfeucht-Vorwald (Ec2-7w-c2)
Vegetationstyp: Seegrasseggen-Sandbirken-Vorwald
Baumschicht: Sand-Birke (Betula pendula). Strauchschicht: Brombeere (Rubus fruticosus agg.), Faulbaum (Frangula alnus) stark entwickelt, Fichte (Picea abies). Feldschicht: Seegras-Segge (Carex brizoides) stark entwickelt, Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Rohr-Pfeifengras (Molinia arundinacea), Busch- Windröschen (Anemone nemorosa), Große Sternmiere (Stellaria holostea), Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Nickendes Perlgras (Melica nutans), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Blaugrüne Segge (Carex flacca), Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus), Flatter-Binse (Juncus effusus), Moor-Labkraut (Galium uliginosum), Fuchs' Greiskraut (Senecio ovatus), Stachel-Segge (Carex muricata), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Wald-Weidenröschen (Epilobium angustifolium), Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Sandrohr (Calamagrostis epigejos).1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Besonderheit im Stoffkreislauf Vermulmung der flachen Torfschicht durch Wasserabsenkung
Geländeform eben
Bodensubstrat Sand
Bodennährkraft mittel nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe sauer
Bodenfeuchtestufe grundfeucht, oben abtrocknend Humuszustand Basenvolltorf im Abbau Grund-, Stauwasserstufe grundwasserbeeinflusst Bodenform, Bodentyp Sand-Gley
Vorkommen Seeufer im nordostdeutschen Tiefland
Ökologische Merkmale
Geländeform ebene Lage
Bodensubstrat Ton, Schlufflehm, Staublehm Bodennährkraft mittelmäßig bis kräftig nährstoffhaltig Oberbodenaziditätsstufe mäßig sauer
Bodenfeuchtestufe wechselfeucht
Humuszustand Moder
Grund-, Stauwasserstufe periodisch staunass Bodenform, Bodentyp Braunerde-Pseudogley Vorkommen süddeutsches Triasland
2 Schwarzerlenwälder
Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) herrscht in lockeren Gehölzen bis hochwüchsigen Waldbeständen absolut vor, besiedelt werden Moorböden mit dauerhaftem Grundwassereinfluss in Niederungen, auf Quellhängen und regelmäßig gering überfluteten Auenböden mit hohen organischen Anteilen.
0 Schwarzerlen-Bestände auf nassen bis feuchten Moorböden mit ständigem
Grundwassereinfluss, ohne Fremdüberflutung durch Fließgewässer, ebene Senkenlage ... 1 0* Schwarzerlen-Bestände auf nassen bis feuchten organisch-mineralischen Nassstandorten, auf
quelligen Hangstandorten oder im Einflussbereich von Fliessgewässern ... 2 1 Schwarz-Erlen wachsen auf Bülten inmitten großer Schlenken, die langzeitig überwässert sind,
Auftreten von Wasserfeder (Hottonia palustris) und/oder Wasserlinsen (Lemna spec.) ... D1 1* Schwarzerlenbestände ohne Differenzierung der Bestandesfläche in Bülten und Schlenken ... 3 2 Schwarzerlen Bestände auf quelligen Hangstandorten und in Hangquellmulden, Aspekt mit
Bitter-Schaumkraut (Cardamine amara) ... D7 2* Schwarzerlen Bestände mit ein- und mehrmaligen jährlichen Überflutungen im Einflussbereich von Fließgewässern ... 7 3 In den Schwarzerlen Beständen regelmäßig Moor-Birke (Betula pubescens) beigemischt,
Torfmoose (Sphagnum spec.) stets in größerer Menge vertreten ... D2 3* Schwarzerlen Bestände ohne Torfmoose ... 4 4 Schwarzerlen Bestände mit vorherrschenden Seggen (Carex spec.)... 5 4* Schwarzerlen Bestände mit vorherrschenden Kräutern, Stauden, Farnen, Gräsern und
Himbeeren, Brombeeren ... 6 5 Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Steife Segge (Carex elata) und/oder Langjährige-Segge (Carex elongata) vorherrschend ... D3 5* Wundersegge (Carex appropinquata), Flügel-Braunwurz (Scrophularia umbrosa) vertreten
oder Ufersegge (Carex riparia) in Massenentfaltung ... D4 6 Brennnessel (Urtica dioica) oder Frauenfarn (Athrium filix-femina) oder Himbeere (Rubus
idaeus) und/oder Brombeere (Rubus fruticosus agg.) vorherrschend ... D5 6* Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis), Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) und Giersch
(Aegopodium podagraria) in größerer Menge vertreten ... D6 7 Schwarzerlenbestände in breiteren Niederungen von Flüssen und Strömen, Baumweiden (Salix
fragilis, Salix x rubens) oder Flatter-Ulme (Ulmus laevis) beigemischt, in der Bodenvegetation Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) und Brennnessel (Urtica dioica) stärker vertreten ... D8 7* Schwarzerlenbestände in unmittelbarem Einflussbereich von Bächen ... 8 8 Bachbegleitende krautreiche Schwarzerlen Bestände im Tiefland ... D9 8* Bachbegleitende krautreiche Schwarzerlen Bestände im Bergland ... .D10
D1 Basenvolltorf-Bülten-Schwarzerlen-Bruch-Wald (Eg-9ü-T5)
Vegetationstyp: Wasserfeder-Schwarzerlenwald
Baumschicht: Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) vorherrschend. Strauchschicht: Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Faulbaum (Frangula alnus) auf Bülten. Feldschicht: Wasserfeder (Hottonia palustris), Kleine Wasserlinse (Lemna minor), Großer Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Wolfstrapp (Lycopus europaeus), Sumpf-Labkraut (Galium palustre), Langährige Segge (Carex elongata), Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara), Sumpffarn (Thelypteris palustris), Steife Segge (Carex elata). Moosschicht: Spießmoos (Calliergonella cuspidata), auf Bülten Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum). 1
1 Fettdruck: Kennzeichnende Artenverbindung
Ökologische Merkmale
Lokale Klimaabwandlung luftfeucht
Geländeform Niederungen mit Senken, Sölle Bodensubstrat Basenvolltorf
Bodennährkraft nährstoffkräftig Oberbodenaziditätsstufe mäßig sauer Bodenfeuchtestufe sehr nass Humuszustand Basenvolltorf
Grund-, Stauwasserstufe langzeitig überwässert Bodenform, Bodentyp Basenvolltorf-Ried Vorkommen pleistozänes Tiefland