• Keine Ergebnisse gefunden

Super alta perennis Studien zur Wirkung der Klassischen Antike

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Super alta perennis Studien zur Wirkung der Klassischen Antike"

Copied!
570
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

(2)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

Super alta perennis

Studien zur Wirkung der Klassischen Antike

Band 16

Herausgegeben von

Uwe Baumann, Marc Laureys und Winfried Schmitz

(3)

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

Paul Flemings Kußgedichte und ihr Kontext

Mit 10 Abbildungen

V& R unipress

Bonn University Press

(4)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

www.fsc.org

MIX

Papier aus verantwor- tungsvollen Quellen

FSC® C083411

®

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISSN 2198-6134 ISBN 978-3-8471-0069-0 ISBN 978-3-8470-0069-3 (E-Book) ISBN 978-3-8470-9836-2 (V&R eLibrary)

Weitere Ausgaben und Online-Angebote sind erhältlich unter : www.v-r.de Veröffentlichungen der Bonn University Press

erscheinen im Verlag V&R unipress GmbH.

2015, V&R unipress GmbH in Göttingen / www.v-r.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Printed in Germany.

Titelbild: Herzog August Bibliothek, Signatur A:56.6 Poet.(2) Druck und Bindung: CPI buchbuecher.de GmbH, Birkach Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

(5)

Vorwort

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die überarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die im Sommersemester 2014 von der Philologisch- Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck angenommen wurde. Sie ist über einen langen, allzu langen Zeitraum in den immer geringer werdenden Freiräumen entstanden, die akademischen Räten und Studien- räten im Hochschuldienst heutzutage neben der (meist erfreulichen) Lehrverpflich- tung und den ständig anwachsenden (oft zermürbenden) Verwaltungsaufgaben für die Forschung übrigbleiben. Daß sie trotzdem und trotz einiger weiterer Hinder- nisse zum Abschluß gekommen ist, habe ich einer Reihe von Menschen zu verdan- ken, und ihnen an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen ist mir eine besonders angenehme Pflicht.

Zuerst gilt mein Dank Prof. Dr. Martin Korenjak und Prof. Dr. Wolfgang Kofler, die mir die Möglichkeit einer auswärtigen Habilitation an der Philologisch- Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität gegeben und die Arbeit in der Fakultät vertreten haben. Dann habe ich Prof. Dr. Carmen Car- delle de Hartmann, Prof. Dr. Eckard Lefèvre, Prof. Dr. René Nünlist und Prof. Dr.

Robert Seidel zu danken, die die Mühe eines Gutachtens auf sich genommen ha- ben. Insbesondere Prof. Dr. Carmen Cardelle de Hartmann und Prof. Dr. Robert Seidel sowie Prof. Dr. Claudia Wiener, die auswärtiges Kommissionsmitglied war, haben mir wertvolle Hinweise gegeben. Mit Prof. Dr. Eckard Lefèvre sowie mit Prof. Dr. Eckart Schäfer über Teilprobleme zu diskutieren, hatte ich bei den von ihnen veranstalteten Freiburger Neulateinischen Symposien immer wieder Gele- genheit. Diese Symposien haben meine Arbeit entscheidend vorangebracht. Einen großen Fortschritt konnte ich 2010 in den vier Monaten erzielen, in denen ich durch ein Stipendium der Herzog August Bibliothek frei von Verpflichtungen in Wolfenbüttel forschen durfte. Für die Aufnahme des Buches in die Bonner Schrif- tenreihe Super alta perennis danke ich den Herausgebern Prof. Dr. Uwe Baumann, Prof. Dr. Marc Laureys und Prof. Dr. Winfried Schmitz. Dr. Heinz-Lothar Barth und Wilfried Märsch haben die Mühsal des Korrekturlesens auf sich genommen.

Ihnen hierfür angemessen zu danken, ist kaum möglich.

(6)

Vorwort 6

Am dankbarsten bin ich jedoch Kollegen, Freunden, Partner und Familie, Menschen, die mir in der langen Zeit in schwierigen Situationen verschiedener Art zur Seite gestanden haben: Dr. Heinz-Lothar Barth, Dr. Arno Becker, Dr. Herma Kliege-Biller, Dr. Roswitha Simons und Prof. Dr. Wolfgang Roth sowie meine Mutter und meine Schwester, Margret und Dr. Bärbel Hintzen. Gewidmet ist dieses Buch meinem allzu früh verstorbenen Vater.

(7)

Inhalt

Einleitung ... 11

A. Edition der Suavia Widmungsbrief ... 26

Suo Flemmingo ... 32

An seinen Fleming ... 33

Προσφωνηματικόν/Allocutorium ... 34

Anrede ... 35

Dedicatio ... 36

Widmung ... 37

Ad Genium Iani Douzae P. Invocatio ... 44

Anrufung an den Geist Janus Douzas, des Älteren ... 45

Fabula Suaviorum ... 48

Geschichte der Küsse... 49

Suavia ... 52

Küsse ... 53

Dithyrambus in pompa nuptiali ... 114

Dithyrambus bei der Hochzeitsfeier ... 115

In Strabonem ... 122

Auf Strabo ... 123

Wort- und Namensindex ... 125

B. Appendix weiterer Gedichte Flemings I. Parentatio Adonidis ... 162

II. Sylvae (1, 4; 5, 7. 11. 12) ... 168

(8)

Inhalt 8

III. Manes Glogeriani (1, 4. 5. 6; 7, 34) ... 180

IV. Epigrammata (4, 10. 13. 29; 5, 7. 75. 78; 7, 39; 9, 2; 10, 44; 11, 5. 7. 8. 9. 10) ... 184

C. Referenztexte I. Johannes Secundus, Basium I ... 198

II. Janus Douza, Carmen I. Genium Secundi invocat ... 200

III. Daniel Heinsius, Fabula Roris ... 204

IV. Matthias Casimirus Sarbievius 1. Pompa nuptialis ... 210

2. De Iesu puero, castitatis amore. Cant. 2,1 (Epigr. 12) ... 234

V. Iulius Caesar Scaliger 1. Apic., Cicero in Lyceo ... 238

2. Ter., Paedagogus ... 240

3. Hipp., De Ciceroniastris ... 242

D. Text und Kontext der Suavia I. Materielle Überlieferung des Textes ... 249

II. Inszenierte und rekonstruierte Genese ... 256

III. Die Suavia und ihr Kontext ... 259

IV. Methodologische Überlegungen zur Kontextualisierung ... 265

E. Diskurse der Metrik und des Versbaus ... 275

F. Die Suavia und die Diskurse der Liebe I. Oskulologie und oskulatorische Poesie 1. Oskulologie ... 287

2. Oskulatorische Poesie ... 292

2.1. Zyklische und nicht-zyklische Kußdichtung ... 292

2.1.1. Ursprünge, Motive und Topoi der Kußdichtung ... 292

2.1.2. Erneuerer der Kußdichtung in der italienischen Renaissance: Giovanni Pontano, Michele Marullo und Jacopo Sannazaro ... 296

(9)

2.1.3. Kußgedichtszyklen von Janus Secundus bis Paul Fle-

ming... 309

2.1.3.1. Die Basia der Niederländer ... 309

2.1.3.2. Flemings Suavia ... 323

2.2. Die Titelgebung: Oscula, Basia, Suavia ... 382

2.3. Patrone des Küssens und Dichtens: Janus Secundus und Janus Douza ... 386

II. Ehediskurs und Hochzeitsdichtung 1. Zur Theorie des Epithalamiums ... 391

2. Zu Typologie und Topologie des antiken Epithala- miums ... 394

3. Das Epithalamium des Mittelalters ... 409

4. Frühneuzeitliche Epithalamien ... 411

4.1. Giovanni Pontano und die Renaissance des säkularen Epithalamiums ... 411

4.2. Das frühneuzeitliche Epithalamium. Ein Annäherungs- versuch ... 417

4.2.1. Forschungslage und Neuansatz ... 417

4.2.2. Literarische Tradition ... 421

4.2.3. Gesellschaftlicher Kontext ... 426

4.2.4. Konfessioneller Kontext ... 431

4.3. Epithalamien von Flemings markierten Referenz- autoren ... 438

4.3.1. Daniel Heinsius ... 438

4.3.2. Martin Opitz ... 444

4.3.3. Maciej Kasimierz Sarbiewski ... 449

5. Flemings Hochzeitsschriften der Jahre 1630/31 ... 455

5.1. Vorbemerkungen ... 455

5.2. Taedae Schoenburgicae ... 457

5.3. Suavia ... 460

Anhang 1: Hochzeitsdichtungen der Herzog August Biblio- thek Wolfenbüttel 1526–1631: Fürstenhochzeiten ... 475

Anhang 2: Hochzeitsdichtungen der Herzog August Biblio- thek Wolfenbüttel 1526–1631: Leipziger Hochzeiten ... 482

Anhang 3: Epithalamien in Janus Gruters Delitiae... 486

G. Ciceronianischer und nicht-ciceronianischer Diskurs ... 501

H. Interferenz und Pluralität der Diskurse ... 525

(10)

Inhalt 10

Abkürzungs- und Literaturverzeichnis... 529 Verzeichnis der Abbildungen ... 569

(11)

Einleitung

Obwohl Paul Flemings Werk als paradigmatisch für die frühe deutschsprachige und für die lateinische Dichtung des Barock gelten kann und er sich von seiten der Zeitgenossen und der Nachwelt hoher Wertschätzung als Liederdichter erfreute,1 ist er gemessen an der Aufmerksamkeit, welche die Zeitgenossen Opitz, Lohen- stein und Gryphius in der Forschung, besonders der deutschen Barockforschung fanden, in den letzten Jahrzehnten einigermaßen stiefmütterlich behandelt worden.

Selbst die Publikation von zwei der drei jüngsten Monographien zur deutschen Dichtung liegt 20 bzw. 23 Jahre zurück, die allerjüngste beschränkt sich auf die Dichtung der Leipziger Zeit.2 Nur die deutsche Liebesdichtung findet eine ange- messene Würdigung in Georg Kempers Literaturgeschichte: Deutsche Lyrik der frühen Neuzeit, Bd. 4/II: Barock-Humanismus, Liebeslyrik (Tübingen 2006).

Das Corpus der lateinischen Dichtung ist nur punktuell erschlossen. Die positi- vistisch-biographischen Analysen der Suavia, die Hans Pyritz 1932 bzw. 19633 und Heinz Entner 19894 – ausgehend von Ich-Aussagen Flemings im Paratext eines Widmungsbriefes – vorgelegt haben, sind zwar auf Grund der an einem Au- tographen rekonstruierbaren und die Aussagen des Widmungsbriefes widerlegen- den Entstehungsgeschichte des Zyklus nicht zu halten,5 doch gebührt Entner wie auch Marian Sperberg-McQueen das Verdienst, unser Wissen um Flemings Bio- graphie bereichert zu haben, Pyritz, unter einem bestimmten Blickwinkel, dem der Petrarkismusrezeption, einen Ausblick auf die Beziehungen von Flemings Dich- tung zu zeitgenössischen Texten gegeben zu haben. Stephan Tropschs Untersu-

1 Zu Reaktionen der Freunde Timotheus Polus und Adam Olearius vgl. Polus’ Ode auf Flemings Tod und Flemings Erwähnung (32–38) in Olearius’ Klageschrift auf den Tod des Johann Al- brecht Mandeslo, in: Lap. dt., Bd. 2, S. 630–634, vgl. besonders die Gleichsetzung der deut- schen Trias Fleming, Opitz und Gryphius mit den Römern Horaz, Ovid und Seneca (13–15) in einem Gedicht, das Gottfried Wilhelm Leibniz 1667 auf ein deutsches Florilegium verfaßte (Lap. dt., Bd. 2, S. 635). Durch den Vergleich avanciert Fleming zum deutschen Lyriker schlechthin, Opitz zum deutschen Elegiker oder Liebesdichter und Gryphius zum deutschen Tragiker. Rühmend äußert sich auch August Wilhelm Schlegel zu Flemings Dichtung (An Flemming, Auf denselben, in Lap. dt., Bd. 2, S. 635f.). Zur Wertschätzung Schlegels für Fle- ming vgl. auch Kemper, Bd. 4/I, S. 102f.

2 Sperberg-McQueen 1990; Pohl 1993; Frey 2009.

3 Vgl. Pyritz 1963, S. 15–85 = 1932.

4 Vgl. Entner 1989, S. 276–304.

5 S.u. Kapitel D. II., S. 256–258.

(12)

Einleitung 12

chung6 aus dem 19. Jahrhundert über Flemings Kenntnis römischer Dichter und Dichtung und seine Übernahme von deren Motiven wurde bereits von Paul Rave zu Recht kritisiert. Tropsch korreliert chronologisch die von ihm aufgefundenen Entlehnungen von Inhalten und Motiven einzelner antiker Dichter mit namentli- chen Nennungen dieser Autoren, wobei ihm der peinliche Irrtum unterläuft, die zweifache Nennung des Ausonius (im Widmungsbrief der Taedae Schoenburgicae und im Widmungsgedicht des Gymnasium Revaliense) zu übersehen, weil Fleming das Adjektiv Ausonius gelegentlich geographisch verwendet.7 Rave merkte bereits richtig an, daß Tropschs weitgehender Verzicht auf die Betrachtung sprachlicher Analogien und sein Schwergewicht auf inhaltlichen Parallelen dazu führt, daß er sich im Allgemeinen und Nichtssagenden verliert. Darüber hinaus ist es metho- disch äußerst fragwürdig, die „Abhängigkeit“ von einzelnen Autoren zu verschie- denen Zeiten zu betrachten, ohne jeweils Intention und Gattungszugehörigkeit von Flemings Texten zu berücksichtigen. Raves eigene maschinenschriftliche Disserta- tion8 zur Technik der imitatio antiker Autoren in Flemings lateinischer Lyrik zeichnet sich im Gegensatz zu Tropschs Arbeit durch vorbildliche philologische Sorgfalt aus. Daß wir heutzutage ein ganzes Stück über seine Ergebnisse hinaus zu gelangen vermögen, ist dem technischen Fortschritt geschuldet, der es ermöglicht, sprachliche Analogien Flemings zu antiken Autoren mit Hilfe des Computers systematisch zu erfassen. Außerdem sieht sich Rave, gewissermaßen ein Pionier auf seinem Gebiet, angesichts der Fülle des Materials dazu genötigt, Flemings Beziehungen zur lateinischen wie volkssprachigen Dichtung des 15. und 16. Jahr- hunderts auszuklammern.9 Manche der von ihm konstatierten lexikalischen oder syntaktischen Neubildungen erweisen sich als Spiegelung der Renaissance- Dichtung. Neue Ergebnisse sowohl zu Flemings deutscher wie seiner lateinischen Dichtung enthält der umfangreiche Sammelband, der von Stefanie Arend und Claudius Sittig 2012 im Anschluß an die Tagung Was ein Poëte kann! herausgege- ben wurde, die 2009 anläßlich von Flemings 400. Geburtstag in Erlangen statt- fand.10

Auf der Erlanger Tagung wurden auch die Möglichkeiten und Schwierigkeiten einer neuen Fleming-Edition diskutiert, da nach einhelliger Ansicht die – unbestrit- tenermaßen verdienstvolle und gemessen an den zeitgenössischen Möglichkeiten hervorragende – Ausgabe Lappenbergs modernen wissenschaftlichen Ansprüchen keinesfalls mehr genügen kann. Als nicht mit modernen Editionsprinzipien verein- bar wird Lappenbergs Normierung der Graphie und seine interpretierende (in den lateinischen Texten, z.B. Inv. 14-33, manches Mal auch syntaktisch inkorrekte und sinnentstellende) Interpunktion angesehen, vor allem aber seine einerseits systema-

6 Tropsch 1895.

7 Vgl. Rave 1925, S. 7, der nur auf die Erwähnung des Ausonius im Gymnasium Revaliense hinweist.

8 Rave 1925.

9 Vgl. Rave 1925, S. 15.

10 Arend/Sittig 2012.

(13)

tisch den Rubriken Flemings, andererseits seiner eigenen trotz vieler richtiger Recherchen oftmals intuitiven und spekulativen Chronologie folgenden Anord- nung.11 Darüber hinaus ist die Quellenbasis mittlerweile deutlich breiter als zu Lappenbergs Zeiten.12 So wird die Forderung geäußert, Flemings lateinische wie deutsche Texte soweit möglich nach den Erstdrucken zu edieren, die sicherlich keineswegs fehlerfrei sind, in der Regel aber den besten Text bieten. Wo solche Quellen nicht vorliegen, soll auf postume Sammelausgaben, und zwar jeweils auf die früheste Quelle, zurückgegriffen werden.13 Eine Übersetzung der lateinischen Texte gilt als ebenso unabdingbar wie ein Variantenapparat und ein erläuternder Kommentar.14 Einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer solchen neuen Gesamt- Ausgabe hat mittlerweile Klaus Garber unternommen, der in einem jüngst erschie- nenen Sammelband zu Martin Opitz, Paul Fleming und Simon Dach Texte dieser drei Dichter nach – teilweise bislang verschollenen – Erstdrucken edierte, die er in osteuropäischen Bibliotheken und Archiven entdeckte.15 Im Fall Flemings handelt es sich um zwölf Drucke aus der Sammlung des livländischen Gelehrten Friedrich Konrad Gadebusch.16 Zu diesen Drucken gehört zwar auch die 1631 publizierte Rubella seu Suaviorum liber I, doch Garber verzichtete ausdrücklich auf den Ab- druck der Rubella, weil er vom vorliegenden Unternehmen wußte, wofür ich ihm an dieser Stelle noch einmal herzlich danken möchte. Garber edierte sowohl deut- sche als auch lateinische Texte unter Beibehaltung von Graphie und Interpunktion mit deutschen Übersetzungen der lateinischen Texte und einem editorischen Kommentar, für den die Texte mit frühneuzeitlichen Sammelausgaben sowie mit der Lappenbergschen Ausgabe kollationiert wurden, allerdings ohne Sachkommen- tar.

Weil dennoch mit einer Gesamt-Edition von Flemings Œuvre in absehbarer Zeit kaum zu rechnen ist und überdies für die Suavia besondere Bedingungen der Über- lieferung gelten – es existiert neben dem autorisierten Erstdruck, dem einzigen zeitgenössischen Druck, ein Autograph, den Lappenberg nicht kannte –,17 ist eine separate Edition sicherlich gerechtfertigt. Eine Neuedition eröffnet nämlich in diesem Fall nicht nur die Möglichkeit, Lappenbergs Versehen zu korrigieren (z.B.

Ded. 88: eloquid für eloquio; Suav. 10,14: meam für meram; Suav. 15,37: necessi- tudo für vicissitudo), sondern macht auch seine Emendationsversuche von offen- sichtlichen Satzfehlern des Druckes obsolet, wobei er in einfachen Fällen meist das Richtige getroffen hat (z.B. Suav. 10,6: popula im Druck, pupula in der Hand- schrift und bei Lappenberg; Suav. 25,4 nitores im Druck, nitoris in der Handschrift und bei Lappenberg), in schwierigeren eher nicht (z.B. Fab. 3: temebat im Druck,

11 Vgl. Martin 2012, S. 442.

12 Vgl. Martin 2012, S. 443f.

13 Vgl. Martin 2012, S. 447–449.

14 Vgl. Martin 2012, S. 448f.

15 Vgl. Garber 2013.

16 Vgl. Garber 2013, 161–336.

17 S.u. Kapitel D. I., S. 249–252.

(14)

Einleitung 14

tepebat bei Lappenberg, tremebat in der Handschrift; Suav 41,17: stringuite im Druck, stringite bei Lappenberg, stinguite in der Handschrift). Satzfehler des Druk- kes, die nicht von Lappenberg bemerkt wurden, insbesondere Auslassungen (z.B.

Suav. 8,19f. und 31,18f.) können überdies korrigiert werden. Nur für die evidente Korruptel des Widmungsbriefes (Zeile 51), der – ebenso wie ein Geleitgedicht – nicht in der Handschrift enthalten ist, sind wir weiterhin einzig auf die Möglichkeit der Konjektur verwiesen. Die vorliegende Edition der Suavia folgt dem Exemplar des Erstdruckes, das in der Universitätsbibliothek Münster unter der Signatur X 2108 aufbewahrt wird. Dieses Exemplar ist vollständig, während in dem Exemplar von Gadebusch der erste Bogen A fehlt.18 Selbstverständlich wird die Reihenfolge des Druckes wiederhergestellt. Lappenberg hatte nämlich ein Zueignungs- Epigramm an Venus in griechischer und lateinischer Sprache, das im Druck den eigentlichen Suavia-Gedichten direkt vorangeht, ohne Not und Begründung ganz an den Anfang, noch vor den Widmungsbrief an den Adressaten und das erwähnte Geleitgedicht gestellt, was freilich im Vergleich zur Umstellung der lateinischen Epigramme gegenüber der Edition von Olearius und zur Umstellung der deutschen Gedichte eine geringfügige Veränderung darstellt.

Den Entscheidungen über die Fragen, wie bei Graphie und Interpunktion sowie hinsichtlich der Angabe der Varianten und hinsichtlich der Kommentierung beim Edieren von neulateinischen Texten an sich und beim Edieren von Flemings Sua- via im besonderen zu verfahren ist, liegen folgende Überlegungen zu Grunde:

Die neulateinische Editionsphilologie ist ein Bastard der Editionssparte der Klassischen Philologie und der modernen nationalsprachlichen Editionsphilologie.

Editorische Probleme sind in der Klassischen Philologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vereinzelt, in den Nationalphilologien breit und kontrovers disku- tiert worden.19 Die Zwischenstellung der neulateinischen Editionsphilologie zwi- schen diesen beiden ist schon daran ablesbar, daß in zwei Sammelbänden aus den 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts, in denen editorische Probleme in Theorie und Praxis diskutiert werden und von denen der eine im wesentlichen der Edition anti- ker griechischer und lateinischer Texte gewidmet ist,20 der andere hauptsächlich der Edition frühneuzeitlicher deutscher Texte,21 sich jeweils ein Beitrag zur Editi- on neulateinischer Texte findet.22 Es ist aber nicht hinwegzudiskutieren, daß die neulateinische Philologie zwar wichtige Gemeinsamkeiten mit den beiden anderen Philologien hat, mit der einen die lateinische Sprache, mit der anderen die Entste- hungszeit und -umstände, daß zu beiden aber auch fundamentale Unterschiede

18 Vgl. Garber 2013, S. 163.

19 Vgl. Most, Preface, in: Most 1998, S. VII–IX. Von der langen Tradition editorischer Praxis in der Klassischen Philologie wird hier abgesehen, weil sie für die Probleme bei der Edition neu- lateinischer Texte nicht von Belang ist.

20 Most 1998.

21 Mundt/Roloff/Seelbach 1992.

22 Mundt 1992; Deitz 1998. Der als Reaktion auf Deitz’ Richtlinien zur Edition lateinischer Prosatexte des 16. Jahrhunderts entstandene Beitrag Köhlers 1998 nimmt lateinische Texte aus Antike und Früher Neuzeit in den Blick.

(15)

bestehen. Der wesentliche Unterschied zur Klassischen Philologie besteht in den allermeisten Fällen (zumal im 17. Jahrhundert) im Verbreitungsmedium, dem gedruckten Buch mit normierter Schrift anstelle der Handschriften verschiedener Entwicklungsstufen (von Nebenüberlieferungen in Zitaten o.ä. einmal ganz abge- sehen), und in der relativen Autornähe: Sehr viele Erstdrucke bzw. frühe Drucke sind zu Lebzeiten des Autors mit der Möglichkeit zur Absprache zwischen Autor und Drucker entstanden. Der Unterschied zu den Nationalphilologien, namentlich zur deutschen Philologie der Frühen Neuzeit, liegt hauptsächlich in folgendem Umstand begründet: Die lateinische Sprache hatte in ihrer mehr als tausendjähri- gen Geschichte bereits Stadien der grammatikalischen und lexikalischen Normie- rung durchlaufen, von denen wir eines als klassisch ansehen und als Maßstab an- wenden, in der Frühen Neuzeit wurde die lateinische Sprache als Kunstsprache von Nicht-Muttersprachlern verwendet und entwickelte sich bis auf einige Neologis- men nicht mehr weiter.23 Die deutsche Literatursprache befand sich hingegen in einer recht jungen Entwicklungsphase und wies überdies deutliche regionale Un- terschiede auf. Neulateinische Texte werden außerdem oft von Latinisten für Be- nutzer ediert, die Nicht-Latinisten sind, sondern Wissenschaftler und Studenten von Nachbardisziplinen wie der Geschichte, der Philosophie, den Nationalphilolo- gien usw.,24 ganz abgesehen davon, daß solche Editionen oft gleichzeitig den Er- fordernissen von Studienausgaben und den Erfordernissen historisch-kritischer Editionen entsprechen müssen, da zwei Ausgaben eines Textes bzw. Autors kaum genug Abnehmer fänden.25

Vor diesem Hintergrund wurden in den 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts zwei konträre Maximen für die Edition neulateinischer Texte verteten. Von der einen Seite, u.a. von Edwin Rabbie und Luc Deitz, wurde mit Hinblick auf die potentiel- len Benutzer eine weitgehende Normierung der Orthographie nach den im 19.

Jahrhundert etablierten Standards der Klassischen Philologie bei der Edition neula- teinischer Texte gefordert sowie eine konsequente Modernisierung der Interpunk- tion nach den Regeln, wie sie die Muttersprache des Editors vorsieht.26 Von der anderen Seite, u.a. von Lothar Mundt und Helga Köhler, wird im Sinne der Histo- rizität der Texte die Ansicht vertreten, die Graphie der Vorlage(n) sei – bis auf einige wenige unerläßliche Eingriffe wie die Auflösung von Abbreviaturen und Ligaturen, die Verwendung von u und v nach dem Lautwert, den Ersatz von j durch i – zu bewahren und ebenso nach Möglichkeit die zeitgenössische Interpunk- tion.27 Mit der Normierung der Graphie geht ein Verzicht auf die Lesehilfen ein-

23 Vgl. Rabbie 1996, S. 27.

24 Vgl. Rabbie 1996, S. 26; Deitz 1998, S. 147–149.

25 Vgl. Köhler 1998, S. 188.

26 Vgl. Rabbie 1996, S. 30–36; Deitz 1998, S. 149–154.

27 Vgl. Mundt 1992, S. 186f.; Köhler 1998, S. 188f.

(16)

Einleitung 16

her,28 mit der weitgehenden Bewahrung der Graphie ein Beibehalten dieser Zei- chen.29

Für Normierung der Graphie wird plädiert, weil die zeitgenössische Graphie teilweise unsystematisch, regellos oder gar arbiträr sei, gerade für den Nicht- Latinisten gewohnte Schreibweisen leichter lesbar seien und dieser Vorteil nicht durch den Verlust von Material für mögliche linguistische Untersuchungen aufge- wogen werde.30 Allerdings sehen sich die Vertreter der Normierung zur Formulie- rung eines Ausnahmen-Katalogs genötigt.31 Vetreter einer konservierenden Gra- phie, denen sich auch die Verfasserin zurechnet, argumentieren damit, daß bereits dieser Ausnahmen-Katalog den Sinn einer Normierung in Frage stelle,32 daß die ungeregelte Graphie ein Epochen-Charakteristikum sei,33 daß eine nach klassi- schen Maßstäben geregelte Graphie beim Leser die – oft falsche – Erwartung eines auch klassischer Lexik und Grammatik folgenden lateinischen Textes erwecke,34 daß normabweichende Großschreibung zur Verdeutlichung und Textstrukturierung dienen könne,35 daß letztlich bis auf seltene Ausnahmefälle die Beibehaltung der historischen Graphie das Verständnis kaum behindere36 (zumal wenn in einem Editionsbericht Auskunft über Normabweichungen gegeben und eine Übersetzung beigegeben wird). Gegen die Beibehaltung der Akzente wird ins Feld geführt, daß die Akzente fallweise anscheinend funktionslos (z.B. bei den Präpositionen è und à) seien und ihre Setzung oft inkonsistent und unvollständig gehandhabt worden sei.37 Als Gründe für eine Beibehaltung wird angeführt, daß die Akzente ein opti- sches Charakteristikum lateinischer Texte der Frühen Neuzeit darstellen und auch dem heutigen Leser nützliche phonetische und diakritische Lesehilfen bieten.

Hierbei wird einerseits für eine unveränderte Beibehaltung auch inkonsequent gesetzter Akzente argumentiert, andererseits für eine Korrektur, bei der falsch gesetzte Akzente getilgt werden, auf eine Supplementierung fehlender Akzente aber verzichtet wird.38 Mittlerweile hat Thorsten Burkard in einem 2003 publizier- ten Aufsatz ein weiteres Argument für die Beibehaltung der Akzente geliefert, indem er gezeigt hat, daß frühneuzeitliche Theoretiker (Leonhard Culmann, De orthographiae et Prosodiae praecipuis duabus partibus puerilis disputatio, 1547;

Joachim Camerarius, Tractatus de Orthographia, 1552; Justus Lipsius, Dialogus de pronuntiatione, 1586) konsistente Regeln zur Benutzung von Akzenten als diakriti- sche (zur Unterscheidung von Homonymen und Homographen) und als phoneti-

28 Vgl. Rabbie 1996, S. 34; Deitz 1998, S. 152.

29 Vgl. Mundt 1992, S. 187; Köhler 1998, S. 180.

30 Vgl. Deitz 1998, S. 152f.; Rabbie 1998, S. 33.

31 Vgl. Deitz 1998, S. 154–158.

32 Vgl. Köhler 1998, S. 179.

33 Vgl. Mundt 1992, S. 187.

34 Vgl. Köhler 1998, S. 172.

35 Vgl. Köhler 1998, S. 179f.

36 Vgl. Mundt 1998, S. 187.

37 Vgl. Rabbie 1998, S. 34; IJsewijn, Part II 1998, S. 473.

38 Vgl. Mundt 1992, S. 187; Köhler 1998, S. 180.

(17)

sche Zeichen gelehrt haben.39 Im gleichen Aufsatz hat Burkard vier Traktate (Le- onhard Culmann, s.o.; Joachim Camerarius, s.o.; Aldus Manutius d.J., Orthogra- phiae ratio, 1561; Joachim Lange, Styli elegantioris institutiones, 1702) im Hin- blick auf die dort vertretene Theorie zur Interpunktion und die praktische Umset- zung dieser Theorie untersucht und festgestellt, daß nach einer Phase intuitiver Interpunktion (bis um 1500) eine systematische nicht-rhetorische, sondern syntak- tische Interpunktion gelehrt und weitgehend befolgt wurde.40 Dieses Ergebnis ist ein gewichtiges Argument gegen die Vertreter einer Modernisierung der Interpunk- tion, die von einer rhetorischen, modernen Lesegewohnheiten zuwiderlaufenden Interpunktion und/oder grundsätzlich von einer mit der zeitgenössischen Theorie nicht konform gehenden Interpunktion ausgehen.41 Die Forderung, ein guter Editor habe sein Textverständnis durch seine Interpunktion zu dokumentieren,42 wird durch die Beigabe einer Übersetzung hinfällig.43 Rabbies Argument,44 eine (erste) Übersetzung sei naturgemäß fehlerhaft, der entsprechende lateinische Text müsse daher les- und verstehbar (d.h. in Graphie und Interpunktion normalisiert) sein, um eine Überprüfung der Übersetzung zu ermöglichen, ist im Hinblick auf die Inter- punktion aus folgendem Grund geradezu widersinnig: Wenn der Editor den Text nach seinem, in der Übersetzung dokumentierten Verständnis interpungiert, wird im Falle eines Fehlers möglicherweise gerade die seiner (falschen) Übersetzung entsprechende (falsche) Interpunktion eine Überprüfung der Übersetzung erschwe- ren, während die ursprüngliche Interpunktion den Fehler sichtbar machen könnte.

Daß es letztlich unmöglich ist, allgemeingültige Richtlinien aufzustellen, die für die Edition aller lateinischen Texte aus dem 15. bis 18. Jahrhundert für alle Adres- satenkreise gelten können, wird von den Vertretern beider Seiten einhellig zuge- standen.45 Insofern wurde die Entscheidung für eine weitgehend konservierende Graphie, einschließlich der als Lesehilfe dienenden Akzente, und Interpunktion im vorliegenden Fall der Suavia-Edition nicht nur wegen der m.E. besseren grundsätz- lichen Argumente für eine solche Vorgehensweise gefällt, sondern insbesondere wegen der Beschaffenheit des Druckes (an sich und im Vergleich zur Handschrift) und im Hinblick auf den potentiellen Adressatenkreis. So werden Leser einer Edi- tion von Gedichten eines deutschen Barockautors zwar auch Altphilologen mit Interesse an der Rezeption antiker Texte, jedoch vorwiegend Germanisten sein, d.h. nicht zuletzt Mitglieder der internationalen, doch durchweg deutsch sprechen- den Gruppe der Fleming-Forscher, bei denen ein Interesse an zeitgenössischer Graphie und Interpunktion eines barocken lateinischen Textes genauso vorausge- setzt werden darf wie an Graphie und Interpunktion eines barocken deutschen

39 Vgl. Burkard 2003, S. 24–35.

40 Vgl. Burkard 2003, S. 6–24.

41 Vgl. Rabbie 1996, S. 35; Deitz 1998, S. 152f.; IJsewijn, Part II 1993, S. 473f.

42 Vgl. IJsewijn, Part II 1993, S. 473f.

43 Vgl. Köhler 1998, S. 189.

44 Vgl. Rabbie 1996, S. 26.

45 Vgl. Rabbie 1996, S. 27; Deitz 1998, S. 143; Köhler 1998, S. 188; IJsewijn, Part II 1993, S.

472.

(18)

Einleitung 18

Textes. Was die Beschaffenheit des Druckes angeht, kann von einer unsystemati- schen, regellosen oder gar arbiträren Graphie und Interpunktion, die den Lesefluß empfindlich stören würden, keine Rede sein. (Dieser Befund ist nicht überra- schend, nachdem Rabbie konstatierte,46 daß die humanistische Schreibung lateini- scher Texte in gewissen Grenzen ziemlich konsistent sei und Einflüsse der Aus- sprache bei „guten“ Autoren ab ungefähr 1600 anscheinend keine nennenswerte Rolle spielten; überraschend ist nur, daß er diese Feststellung als Argument für eine Normalisierung der Graphie verwendet.) Daß wir in dem autorisierten Suavia- Druck nicht mehr oder weniger ausschließlich die Graphie und Interpunktion des Setzers und Korrektors lesen, sondern im wesentlichen auch die des Autors Fle- ming, garantiert uns der Vergleich mit der Handschrift, die mit großer Wahrschein- lichkeit Flemings Arbeitsexemplar und gleichzeitig die Druckvorlage darstellt.47 Insofern erschienen minimale Eingriffe in die Schreibweise, d.h. die grundsätzliche Ersetzung von Schaft-s durch s sowie die Auflösung von Abbreviaturen (qu; = que) und Ligaturen (& = et, æ = ae, œ = oe) völlig ausreichend. Garber hat in sei- ner Edition der Fleming-Texte die Graphie sogar einschließlich der Ligaturen bewahrt. Flemings regelmäßige Abweichungen von der klassischen Normgraphie sowie die Prinzipien seiner Interpunktion stellen sich wie folgt dar:

In der Graphie erscheinen u und v regelmäßig nach dem Lautwert ausgeglichen, ebenso einzelnes i und j (während Lappenberg sowohl ioci, iudiciosissimus und iactantur als auch juvat, juvenes und jure schreibt).48 Inkonsequent ist hingegen bei der Gemination von i verfahren worden. Während Fleming (in den sowohl im Manuskript als auch im Druck bezeugten Textpassagen) bis auf fünf Fälle, wo er doppeltes i benutzt,49 im Manuskript gegen die Phonetik der wohl auf optischen Kriterien beruhenden zeitgenössischen Konvention folgt und ij schreibt,50 sind im Druck von dreißig Fällen nach dem Lautwert vierzehn zu ii korrigiert, einer zu ji (Dith. 37: Maji). Fünfzehn Fälle von ij sind – möglicherweise aus Unachtsamkeit – stehengeblieben. Außerdem sind fünf Fälle, in denen doppeltes i im Metrum mit Synizese zu lesen wäre und Fleming einfaches i, und zwar zumeist als Majuskel, notiert hatte, als ij gedruckt worden.51 Setzt man eine Korrektur des Druckes nach phonetischen Kriterien voraus, wie es angesichts der konsequenten phonetischen Verwendung von u und v sowie einzelnem i und j, nach der Umwandlung von Maij in Maji und der häufigen Umwandlung von ij in ii naheliegt, ist dieses Phänomen unverständlich. In diesen Fällen wird daher der Druck nach der Handschrift korri- giert.

46 Vgl. Rabbie 1996, S. 33.

47 S.u. Kapitel D. I., S. 250.

48 Vgl. Lap. S. 104–107. Im online verfügbaren maschinenlesbaren Text von Flemings lateini- schen Werken (http://www.uni-mannheim.de/mateo/camena/fleming1/books/flemingpoemata _8.html), der auf Lappenbergs Ausgabe beruht, sind alle Minuskel-j durch i ersetzt. Übrigge- blieben sind nur einige Majuskeln in Janus, Juventa, Jamque (am Versanfang) u.ä.

49 Suav. 11,10; 13,56.61; 18,8; 25,5; 28,Tit.1.

50 Suav. 7,19; 11,18; 15,16,.44; 18,3; 24,2; 25,29; 28,6; 31,14; 34,1; Dith. 48.72.108.

51 Ded. 37; Suav. 46,24.26; Dith. 126(2x).

(19)

Sonstige Abweichungen in der Graphie von der klassischen Norm sind über- schaubar und werden konsequent gehandhabt:52 Monophthongisierung von ae zu e findet statt bei gesum, pegnium, proscenium, seculum und sepio, von oe zu e bei fedus und federo, im Gegenzug Diphthongisierung von e zu ae bei caeteri, faelici- tas, fraeno, laevis und vaesanus, von e zu oe bei foecundus und foemina, Diph- thongtausch von ae zu oe bei coecus, coelicus, coelum, coerulus, moestus und poeniteo, von oe zu ae bei depraelior, obscaenitas und praelium, i wird zu y in Aphrodysius, hyems, lac(h)ryma, Pympla, Pympleides und sylva, langes i zu ei in Eidus. Außerdem wird ph in lymfa, triumfo und triumfus als f wiedergegeben.

Inkonsequenzen der Handschrift in der Benutzung von foedus und fedus sind im Druck ausgeglichen.

In der Groß- und Kleinschreibung folgt der Druck dem zeittypischen Prinzip der Großschreibung am Versanfang und im Gegenzug dem Prinzip der Kleinschrei- bung innerhalb des Verses auch nach einem Punkt. Diese Prinzipien scheinen auf ästhetischen Kriterien zu beruhen. Ausnahmen von der Regel der Kleinschreibung nach Punkt finden sich in Inv. 21 und 33. An diesen Stellen beginnt jeweils nicht nur ein neuer Satz, sondern auch ein neuer Abschnitt. Diese Abschnittbildung durch Großschreibung wird dadurch sinnfällig, daß in Inv. 21 eine Reihe von Sät- zen ihren Anfang nimmt, die alle anaphorisch mit sic beginnen, und in Inv. 33 diese Reihe endet. Darüber hinaus sind gegen die Norm klassischer Textausgaben zahlreiche Substantive offensichtlich zur Verdeutlichung und zur Textstrukturie- rung großgeschrieben. Hierzu gehören zunächst einmal die Suavia, sowohl in der Bedeutung als Kußgedichte wie auch als Küsse, dann Personifikationen wie z.B.

von Lepor (Anmut), Venustas (Lieblichkeit) und Cachinni (Kichern), Lyra als Metonymie für die Dichtung, Bezeichnungen für Götter (Deus, Dea, Lar), die Beteiligten des Liebesspiels (Dominus, Domina, Herus, Hera, Puer, Puella), Mater und Parens (Mutter), wenn Venus gemeint ist, sowie eine ganze Reihe weiterer Substantive, die jeweils einer für ein bestimmtes Gedicht konstitutiven Isotopie angehören.53

Die Akzente werden nach Prinzipien gesetzt, die im wesentlichen mit den von Burkard deduzierten Regeln übereinstimmen, und haben sowohl diakritische Funk- tion zur Bezeichnung von Homonymen und Homographen als auch phonetische Funktion:54 Der Zirkumflex bezeichnet lange Vokale sowohl in langen Kasusen- dungen zur Unterscheidung von Homographen als auch bei Kontraktionen, außer- dem das o in Ausrufen, Anreden und Apostrophen. Der Gravis steht regelmäßig auf der Endsilbe von Adverbien sowie bei Präpositionen (insbesondere bei à und è) und Konjunktionen (besonders bei cùm zur Unterscheidung von der Präposition und bei quòd zur Unterscheidung vom Relativpronomen). Der Akut bezeichnet die – gegen die Penultimaregel verstoßende – Betonung der letzten Silbe von Wörtern,

52 Vgl. zum Folgenden die Lemmata im Wortindex.

53 Vgl. die von Köhler (1998, S. 179f.) ebenfalls als sinntragend und strukturierend identifizierte Großschreibung der 1561 in Lyon gedruckten Ausgabe von Julius Caesar Scaligers Poetik.

54 Vgl. Burkard 2003, S. 24–35.

(20)

Einleitung 20

die mit -que, -ve und -ne zusammengesetzt sind, wobei er sowohl auf der letzten Silbe des Proklitikons zu finden sein kann (Suav. 10,2: brutáve) als auch auf dem Enklitikon (Suav. 15,66: volensvé), außerdem die Betonung der Penultima des griechischen Wortes choréa (Suav. 16,21) und der ersten Silbe des Verbs lústro (Suav. 36,15). Die Betonung der beiden letzten Fälle ist regelgerecht und die pho- netische Bezeichnung daher überflüssig. Im Fall von lustro hätte sich die Unter- scheidung vom Dativ bzw. Ablativ Singular des Substantivs durch das Fehlen des Zirkumflexes ergeben. Beide Bezeichnungen finden sich nur im Druck, nicht in der Handschrift. Abweichungen des Druckes von der Handschrift beschränken sich auf die häufigere und konsequentere Verwendung des Zirkumflexes. In dem einzigen Fall (Dith. 138), in dem ein solcher zusätzlicher Zirkumflex im Druck agramma- tisch gesetzt ist, wird nach der Handschrift korrigiert. Nur in diesem Fall wird die Abweichung der Akzentsetzung von der Handschrift dokumentiert. Einen gegen die beschriebenen Prinzipien gesetzten Akzent weist die Handschrift nicht auf.

Zusätzlich zu den Akzenten wird das Trema als phonetisches Zeichen zur Bezeich- nung der regelmäßigen, d.h. nicht diphthongischen Aussprache von poesis, poeta und poetari benutzt sowie an einigen Stellen zur regelwidrigen Aussprache von Diphthongen und Halbvokalen, die durch die Metrik gefordert werden.55

Interpunktionszeichen sind – in den lateinischen Textteilen ebenso wie in einem kurzen griechischen Gedicht – nach folgenden Prinzipien gesetzt, die weitgehend mit den von Burkard festgestellten übereinstimmen:56 Das Fragezeichen bezeichnet direkte Fragen sowohl am Ende als auch manchmal innerhalb der Frage (anstelle eines heutigen Kommas) (z.B. Suav. 10,1). Das Ausrufezeichen bezeichnet nur einen Ausruf (z.B. Suav. 10,15f.), während für den Befehl ein Punkt verwendet wird (Suav. 2). Der Punkt bezeichnet das Satzende (z.B. Ded. 2.4.6.7.8 usw.) und das Ende eines Kolons (Kolon als grammatikalische Einheit verstanden), das mit dem Versende zusammenfällt (z.B. Ded. 16). Der Doppelpunkt steht vor direkter Rede (z.B. Suav. 34,15), vor Epimone (z.B. Ded. 91) und zur Trennung von Haupt- und Gliedsatz (z.B. Wbf. 34), unabhängig davon, ob Haupt- oder Gliedsatz voran- steht. Das Semikolon trennt Hauptsätze (z.B. Ded. 87) und in Aufzählungen länge- re Kola, die ihrerseits Kommata enthalten (Inv. 1–8), und steht bei Antithese (z.B.

3,17). Das Komma trennt Gliedsätze aller Art (z.B. Wbf. 11.12f.17.26, Suav.

25,14), satzwertige Partizipialkonstruktionen (z.B. Inv. 38), aus mehreren Wörtern bestehende Adverbialien (z.B. Wbf. 40f.), Appositionen (Fab. 6), als Satzglied fungierende Infinitivkonstruktionen (Ded. 53) von ihrer Umgebung, trennt die Glieder asyndetischer Aufzählungen (z.B. Wbf. 14–16) und steht als deiktisches Zeichen ähnlich wie ein moderner Doppelpunkt (z.B. Wbf. 25). Außerdem steht das Komma gegen moderne Konvention in Aufzählungen meistens auch vor den Konjunktionen et, ac, atque, nec, neque, aut, vel, -que, -ve (z.B. Wbf. 4), außerdem in Vergleichen vor ac und atque (z.B. Wbf. 11). Ausnahmen sind z.B. lexikalisch enge Verbindungen wie „extroit introitque“ (Suav. 16,36) oder zwei mit -que ver-

55 Vgl. Ded. 87; Suav. 6,2; 13,6.61; 21,10; 22,13; 46,10.

56 Vgl. Burkard 2003, S. 20–22.

(21)

bundene, auf ein Substantiv bezogene Attribute (Suav. 16,2). Während sich die Funktionen von Komma, Semikolon, Doppelpunkt und Punkt in der Theorie zu überschneiden scheinen, wird in der Praxis ihre hierarchische Verwendung deut- lich. Diese Verwendung läßt sich z.B. in der langen komparativen Satzperiode zu Beginn von Suavium 15 ablesen. In dieser Periode ist die Bildebene mit zwei Bil- dern (1–8) der Sachebene (9–14) vorangestellt. Mit absteigender Trennungsstärke wird die Bildebene von der Sachebene durch den Doppelpunkt getrennt (8), die beiden Bilder durch Semikolon (5), und werden innerhalb der entsprechenden Abschnitte Kommata verwendet. Diese hierarchische Interpunktion gliedert den Satz übersichtlicher, als es durch moderne Interpunktion, nach der nur Kommata zur Verfügung stünden, möglich wäre.

Bei der Angabe von Varianten konnten die Überlieferungsvarianten Lappen- bergs, Entners, Sperberg-McQueens und des vereinheitlichten maschinenlesbaren Textes von Lappenbergs Ausgabe in der online-Edition der Camena keine Rolle spielen, da sie keine Sprachentwicklung, sondern nur Lesefehler oder mitt- lerweile obsolete Emendationsversuche des 19. und 20. Jahrhunderts darstellen.

Darüber hinaus ist im Bedarfsfall eine Kollation mit der bisher maßgeblichen Ausgabe Lappenbergs, die online verfügbar ist,57 jederzeit möglich. Vielmehr mußte es darum gehen, die Autorvarianten sowohl zwischen Autograph und autori- siertem Druck als auch innerhalb des Autographen zu dokumentieren. Denn Fle- ming hatte in der Handschrift immer wieder Varianten von Wörtern und Junkturen über die Zeile geschrieben, die ursprüngliche Variante einmal gestrichen, ein ande- res Mal nicht gestrichen und sich im Druck das eine Mal für das ursprüngliche, das andere Mal für das über die Zeile geschriebene Wort entschieden. Auch hat er im Druck manches Wort durch ein anderes, nicht notiertes ersetzt, so z.B. einigerma- ßen konsequent iste durch ille und basia durch suavia. Dieser textgenetische Appa- rat bildet eine wichtige Grundlage für Überlegungen zu Flemings Sprachgebrauch.

Doch auch hier erwies sich im Sinne der Ökonomie eine Beschränkung auf tat- sächliche Textvarianten als notwendig. Weitgehend verzichtet wurde auf eine Dokumentation der Varianten in Interpunktion und Akzentsetzung. Dokumentiert wurde nur der eine erwähnte Fall, in dem ein im Druck evident falsch gesetzter Akzent (im Einklang mit der Handschrift) getilgt wurde.

Zum textkritischen Apparat treten zwei Similienapparate, die Similien – sowohl Junkturen als auch seltene Einzelwörter – zu antiker und zeitgenössischer Literatur bieten. Daß auch die Provenienz seltener Einzelwörter angegeben wird, dient wie- derum dazu, eine Grundlage für die Untersuchung von Flemings lateinischem Sprachgebrauch zu schaffen. Bei der überall greifbaren antiken Literatur habe ich mich auf reine Stellenangaben beschränkt, bei der zeitgenössischen die betreffen- den Zeilen zitiert. Alle verwendeten Abkürzungen sind im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt. Alle antiken Texte sind nach den maßgeblichen Oxford- oder Teubner- ausgaben zitiert. Wenn im Literaturverzeichnis eine zweisprachige Ausgabe aufge- nommen worden ist, wird nur aus Vor- oder Nachwort oder der Übersetzung zi-

57 Vgl. http://www.uni-mannheim.de/mateo/camena/AUTBIO/fleming.html.

(22)

Einleitung 22

tiert. Die zeitgenössische Literatur wird, zumindest wenn von Anspielungen, Zita- ten usw. bei Fleming auszugehen ist, soweit möglich aus Ausgaben zitiert, die Fleming wenigstens theoretisch gelesen haben könnte. Dies war z.B. nicht möglich beim Druck der Dichtungen, die Sarbiewski 1628 anläßlich einer litauischen Mag- naten-Hochzeit dedizierte. Diese in den online-Bibliothekskatalogen nicht ermit- telbare Schrift konnte nur aus späteren Ausgaben rekonstruiert werden. Leider können wir auch nur sehr beschränkte Aussagen darüber machen, welche Bücher Fleming tatsächlich vorgelegen haben. Seine offenkundige Belesenheit wird leider durch ein Verzeichnis seiner in der Revaler Bibliothek aufbewahrten Bücher nicht einmal ansatzweise gespiegelt.58 Insbesondere für den Apparat der antiken Simi- lien gilt jedoch, daß nicht davon auszugehen ist, Fleming habe alle verzeichneten Autoren im Original gelesen. Er wird manches Mal auf antike oder zeitgenössische Kompilationsliteratur zurückgegriffen haben.59 Man mag auch einwenden, daß die Angabe einer antiken Referenzstelle obsolet oder gar irreführend sei, wenn Fle- ming offensichtlich oder zumindest wahrscheinlich auf eine zeitgenössische For- mulierung rekurriere. Dieser Einwand geht jedoch am Prinzip der Intertextualität, die eine wesentliche theoretische Grundlage dieser Arbeit bildet, vorbei,60 da ein Autor ein Zitat, das bereits seinerseits ein Zitat darstellt, durchaus bewußt als Zitat eines Zitates verwendet haben kann. Dies soll an einer Stelle exemplarisch erläu- tert werden. Im Widmungsbrief (32) bezeichnet Fleming den Liebesgott als Wetz- stein des Geistes, wobei er Martin Opitz als Quelle dieser Bezeichnung nennt („Germanae Poësios Maro ait, Deum illum ingeniorum quasi cotem esse“). Ob- wohl nun Flemings Aussage auf Opitz’ (deutschen) Text des Buches von der Deut- schen Poeterey (S. CIr) zurückgeht, ist bemerkenswert, daß Fleming sich ziemlich wörtlich der gleichen lateinischen Formulierung bedient, auf die auch Opitz zu- rückgegriffen haben dürfte, nämlich eine Formulierung aus Ciceros Akademischen Büchern (2,135), nach der die Vertreter der Alten Akademie sagen, daß eben der Jähzorn der Wetzstein der Tapferkeit ist („ipsam iracundiam fortitudinis quasi cotem esse dicebant“). Er zitiert also Opitz mit den gleichen Worten wie Cicero die Vertreter der Alten Akademie und stattet ihn auf diese Weise mit geradezu philo- sophischer Autorität aus. Abgesehen davon ist es für die Betrachtung von Flemings Sprachgebrauch ohnehin interessant, daß er Formulierungen Ciceros verwendet.

Daß der Edition lateinischer Texte eine Übersetzung beigefügt wird, ist in heu- tiger Zeit nur allzu selbstverständlich. Sie dient dazu, die Texte für Latinisten wie Nicht-Latinisten, für Wissenschaftler wie Studenten zugänglich zu machen. Diese Übersetzung erfolgt in Prosa und erhebt keine künstlerischen Ansprüche, sondern soll in erster Linie als Verständnishilfe dienen, versucht aber den Duktus und den Sprachstil der Dichtung wiederzugeben. Um die Dichtung aber tatsächlich für Nicht-Latinisten, Studenten wie Wissenschaftler, lesbar zu machen, mußte ein

58 Dazu s.u. Kapitel G., S. 502–504. Zu Überlegungen, welche der zahlreichen Ausgaben von Heinsius’ Gedichten Fleming benutzt haben könnte s.u. Kap. F. I. 2.1.3.2., S. 336, Anm. 160.

59 Zu Überlegungen, welcher Quellen Fleming sich bediente, s.u. Kapitel G., S. 503f. und S. 512.

60 Zu den methodologischen Grundlagen dieser Arbeit s.u. Kapitel D. IV., S. 265–271.

(23)

Sachkommentar beigegeben werden, der ebenso Handbuchwissen der Altertums- kunde mitteilt wie zeitgenössische Personen vorstellt, Sachverhalte und Zusam- menhänge erläutert. Auf diese Weise entspricht der Sachkommentar, der im Sinne eines simultanen Zugriffs auf Text, Übersetzung und Erläuterung in einem vierten Apparat enthalten ist, weitgehend Lothar Mundts Kommentar-Empfehlungen für Editionen von Texten der Frühen Neuzeit, und zwar denjenigen für historisch- kritische Ausgaben ebenso wie für Studienausgaben, da sich Mundts Empfehlun- gen für diese beiden Ausgabenarten nur in wenigen Punkten unterscheiden.61 Überhaupt war ein wesentliches Anliegen bei der Textgestaltung sowie bei der Anlage der Varianten- und Similien-Apparate, der Übersetzung und des Kommen- tars, den Anforderungen einer wissenschaftlich brauchbaren historisch-kritischen Ausgabe, die als Grundlage der folgenden literaturwissenschaftlichen Analyse dienen konnte, gerecht zu werden, gleichzeitig aber auch eine Studienausgabe zu bieten, die jedem interessierten, jedoch weder mit der lateinischen Sprache noch mit der antiken und der frühneuzeitlichen Literatur und Kultur vertrauten Leser einen Zugang zu Flemings Texten ermöglicht.

Die Intention des Interpretationsteils besteht ebenso in der diachronen wie in der synchronen kulturhistorischen Verortung der Suavia in ihrer Gesamtheit. Dazu gehört insbesondere die Aufdeckung literarischer Bezüge zu antiken und zeitge- nössischen Texten – insoweit führt dieser Teil frühere Forschungen fort – und die Erläuterung des Bedeutungspotentials dieser Bezüge. Darüber hinaus sollen die Texte unter der Fragestellung analysiert werden, an welchen literarischen und nicht-literarischen Diskursen sie Anteil haben, von denen der von Pyritz untersuch- te petrarkistische Diskurs einen darstellt. Da wir bei der Auffindung von Bezügen zu zeitgenössischen Texten wieder auf die Methode verwiesen sind, die Rave bei der Suche nach antiken Vorbildstellen anwenden mußte, d.h. die mühsame Samm- lung von Lesefrüchten, erhebt deren Präsentation keinerlei Anspruch auf Vollstän- digkeit. Schließlich ergab sich aus dem beschriebenen Verfahren der literarischen Interpretation die Notwendigkeit, auch die Referenztexte, von denen nur einige online verfügbar oder in den Microfiches der Bibliotheca Palatina zugänglich sind, mitabzudrucken und vor allem zu übersetzen und zu erläutern. Textvarianten wur- den nur bei den Gedichten Sarbiewskis beigegeben, da sie für Flemings Textpro- duktion von Belang sind, sowie bei Heinsius’ Dichtungen, da er in besonderem Maße seine Texte von Ausgabe zu Ausgabe veränderte und nicht sicher ist, welche Ausgabe Fleming benutzte.

Der Einordnung der Suavia in Flemings Gesamtwerk dienen Verweise auf ande- re Gedichte Flemings, sei es, daß sie Flemings Verhältnis zu in den Suavia erwähn- ten Autoren illustrieren oder ein verwandtes Thema behandeln o.ä. Lateinische Gedichte wurden im Zuge der Verständlichkeit mitabgedruckt, übersetzt und erläu- tert (zumal mit einer Gesamtedition in den nächsten Jahren eben nicht gerechnet werden kann). Diese Gedichte wurden nach der in der Wolfenbütteler Herzog

61 Vgl. Mundt 1992, S. 161–166.

(24)

Einleitung 24

August Bibliothek aufbewahrten Handschrift (Gud. lat. 234)62 ediert, in der Fle- ming all seine lateinischen Gedichte zu einer Gesamtedition geordnet hatte, zu der es zu seinen Lebzeiten nicht mehr kam. Die Epigramme, die in dieser Handschrift nicht (mehr) enthalten sind, wurden nach Olearius’ postumer Ausgabe aus dem Jahr 1649, allerdings mit drei evidenten Emendationen und nach der etablierten Zählung Lappenbergs ediert. Bei deutschen Gedichten wurde auf das aufwendige Verfahren einer Neu-Edition hingegen verzichtet. Hier erschien der Verweis auf die Teütschen Poemata von 1642 und auf die Ausgabe Lappenbergs hinreichend.

Da die Arbeit aus einen Text- und einen Interpretationsteil besteht, der Kom- mentar aber gewissermaßen eine Zwischenstellung zwischen Text und Interpretati- on einnimmt, mußte eine Entscheidung getroffen werden, welche Informationen dem Kommentar und welche der Interpretation zugeordnet wurden. Dies geschah in der Weise, daß im Kommentar nur die notwendigsten Sachinformationen gege- ben wurden, alles andere der Interpretation zugeschlagen wurde. So findet sich manches die Bedeutung der Texte Erhellende erst im Interpretationsteil. Um die- sem Mangel abzuhelfen, der nur in einer intern verlinkten Computer-Edition ver- meidbar wäre, finden sich zu jedem Gedicht im Kommentar Verweise auf die zugehörigen Seiten der Interpretation.

62 Vgl. Lap., S. 516.

(25)

A. Edition der Suavia

Abb. 1: Titelblatt des Suavia-Druckes von 1631

(26)

26 A. Edition der Suavia

JOANNI MICHAELI, A2

MEDICO, SPONSO,

PAULLUS FLEMMINGIUS C.D.Q.

MEdio luctui laetum quid derepentè supervenire, ab hac rerum vicissinitudine momentaneâ dependet. In quod argutè poëtatur Sarbievius meus:

Alternô redeunt chorô

Risus et Gemitus, et madidis propè

5

Sicci cum Lachrymis Joci.

Nascuntur medijs Gaudia Luctibus.

Sic fatis placitum. suis

Tempestiva fluunt fata periculis.

Mensis est, cùm naturae debitum exsolvebat GEORGIUS GLOGERUS,

10

homo citrà simulationem mihi amicissimus. quod cum qua animi mei convulsione, quantâque faelicitatis jacturâ factum sit, nemo persentit, ac, qui naufragatus sum, ego. Ex amore et aestimatione amissi grandescit dolor; dilectionisque generositas desiderij vehementiam intendit. Amicitiae et necessitudinis nostrae perfectionem non tango,

15

quam tot publica exercitia commendant, tot Alba loquuntur, tot amicorum suffragia depraedicant, et quam adhuc juxta suspiria mirantur, qui nôrunt illum Silesium, et me. Genii utrimque nostri testimonia, sed illa Phoebi Apollinis et Gratiarum, quae illud

- - foecundum pectus amoris

20

1 rerum vicissinitudine] Ter. Eun. 276 2 poëtatur] Enn. sat. 64; Aur. Fronto 2,7, S. 30 van den Hout = 2,5, S. 30 Naber; Auson. Cup. 7 Prete = 9 Green 14 dilectionisque] Claud. Don. Aen.

5,572 generositas] Hil. in psalm. 125,4; Aug. epist. 149,27; Sidon. epist. 2,10,1 20 foecundum…

amoris] Ov. am. 3,10,18

1 rerum vicissinitudine] Sec. Silv. 3,Tit.: Invicissitudinem rerum instabilemque Fortunam (1541, S.

R5v); frg. 4,Tit.: De rerum, ac Temporum, sive coeli vicissitudine (1541, S. T6v); Iul. Scal. Anacr., Rerum vicissitudo (1591, S. 515f.) 4 Alternô…9 periculis] Sarb. Lyr. 1,2,11–16 (1840, S. 3; 1892, S. 5f.)

3 JOANNI MICHAELI] Johannes Michaelis, Adressat der Suavia (zu Michaelis s.u. Kapitel D. I., S. 253f.) Fleming gibt im folgenden eine Entstehungsgeschichte der Suavia, die mit großer Wahr- scheinlichkeit nicht der Wahrheit entspricht. Zur Rekonstruktion der tatsächlichen Genese und zur Interpretation des Widmungsbriefes s.u. Kapitel D. II., S. 2546 –259. Sarbievius] Maciej Kaszimierz Sarbiewski, litauischer Dichter, Jesuit, geb. 1595 in Sarbiewo bei Ploch in Masowien, trat 1612 in den Jesuitenorden ein, studierte Theologie in Rom und starb am 2.4.1640, am gleichen Tag wie Fleming, als königlich polnischer Hofprediger in Warschau. Er gilt als Polens bedeutendster Barocklyriker. Sein Dichten in der expliziten Nachfolge Horaz hat ihm europaweit den Ehrentitel ,polnischer Horaz‘ eingetragen. Zu Ausgaben seiner auschließlich lateinischen Gedichte s. das Literaturverzeichnis. An Sarbiewski richtet Fleming E. 4,10 und bezeichnet ihn bereits im Titel als ,Horaz unserer Tage‘. Außerdem übersetzt er dessen lateinisches Epigramm Christi in cruce vox: Sitio (Sarb. Epigr. 110, 1840, S. 301) als Über die Worte Jesu: Mich dürstet (Ü. 30; vgl. Lap. dt., Bd. 1, S. 226; Teüt Poem. Ü. 12, S. 272) ins Deutsche (Zu Sarbiewski und seiner Dichtung vgl. den von Eckard Schäfer herausgegebenen Sammelband 2006. Zu Flemings Sarbiewski-Rezeption vgl. Hintzen 2012 [b], S. 170 –176) 10 Georgius Glogerus] Georg Gloger

(27)

aus Habelschwerdt in Schlesien, Medizinstudent, nach Entner führender Kopf unter den Leipziger Kommilitonen aus Schlesien, sechs Jahre älter als Fleming, verfaßte deutsche und lateinische Gedichte. Er starb am 16.10.1631 an einer fiebrigen Krankheit, die damals in Leipzig grassierte.

Fleming lernte ihn wohl im Juni 1629 kennen (vgl. Entner 1989, S. 172–174). Von seiner engen Freundschaft mit Gloger zeugen mehrere Gedichte (u.a. Sy. 2,1 und 3). Durch die Sammlung der Manes Glogeriani machte er ihn unsterblich. 16 Alba] Freundschaftsbücher, sogenannte alba amicorum waren im 16. und 17. Jahrhundert unter den Studenten verbreitet, in denen sie Zeichnun- gen, Wappen, Devisen und kleinere Gedichte ihrer Kommilitonen, aber auch ihrer akademischen Lehrer und anderer hochstehender Personen sammelten (vgl. zu Geschichte und Funktion der alba amicorum Schnabel 2003; zu Sammlungen von alba amicorum Heessakkers/Thomassen 1986;

Kuiper/Thomassen 2001). 18 Silesium] Georg Gloger. 19 Phoebi Apollinis] Apoll mit dem Beinamen Phöbus, griech.-röm. Heil- und Weissagegott, Gott der Dichtung und des Lichtes (als Sonnengott Phöbus), Garant von Maß und sittlicher Ordnung (vgl. ,Apollon‘,in: Harr./Hung. 2006, S. 61– 66, bes. S. 61f.). Gratiarum] Gratien (griechisch: Chariten), Göttinnen der Anmut, Euphro- syne [Frohsinn], Aglaia [festlicher Glanz] und Thalia [blühendes Glück], Töchter des Zeus/Jupiter und der Eurynome, treten im Gefolge der Venus, des Merkur und des Apoll auf (vgl. Albert Schachter: ,Charites‘, in: NP 2 [1997], Sp. 1102f., bes. 1103.).

Johannes Michaelis, dem Arzt, dem Bräutigam, widmet und eignet Paul Flemming dies zu.

Daß mitten hinein in die Trauer plötzlich und unerwartet etwas Erfreuliches ge- schieht, gehört zu diesem raschen Wechsel der Dinge. Darauf dichtet mein Sar- bievus scharfsinnig:

In wechselndem Reigen kehren Lachen und Seufzen zurück und ganz nah beieinander finden sich trockene Scherze und feuchte Tränen. Mitten in der Trauer entsteht Freude. So gefällt es dem Schicksal. Mit seinen Gefahren geht das Schicksal den Zeiten gemäß auf und ab.

Es ist einen Monat her, seitdem Georg Gloger der Natur seine Schuld bezahlte, der Mann, der mir ohne jede Heuchelei ein sehr enger Freund war. Mit welchem Herzschmerz und welchem Verlust von Glück dies für mich verbunden war, fühlt niemand so wie ich, der diesen Schiffbruch erlitt. Aus der Zuneigung und der Hochschätzung des Verlorenen wächst der Schmerz. Der Adel der Liebe erhöht noch die Heftigkeit der Sehnsucht. Die Vollkommenheit unserer Freundschaft und Verbindung erwähne ich nicht, die sich in so vielen alltäglichen Gewohnheiten zeigt, von der so viele Stammbücher sprechen, die so viele Urteile von Freunden preisen und die bis jetzt fast seufzend diejenigen bewundern, die jenen Schlesier und mich kennen. Die Zeugnisse unseres beiderseitigen Genius, und zwar jene des Phöbus Apoll und der Gratien, die jenes

Herz voll der Liebe

beinahe in jeder einzelnen Stunde ihnen gewissermaßen als Verpflichtung ab- forderte, klopfen an unsere Schreibkästen – und beißen in die Fesseln. Wenn aber unsere Zuneigung bis zu diesem Zeitpunkt hinter privaten Wänden verborgen blieb und, wie es gewöhnlich geschieht, sich scheute, zu oft von der Öffentlichkeit gese- hen zu werden, werde ich nun dafür sorgen, daß sie, die bis heute nur wenigen und

(28)

28 A. Edition der Suavia

singulis fermè horis, ex debito quasi, ab illis exigebat, scrinia nostra pulsant, – et vincula mordent. Quòd si noster amor hucusque intra privatos parietes latuit, perque publicum conspici nimis, quod fieri solet, verecundatus est; faciam, ut qui paucis hactenus, et per transennam, apparuit, jam cum animo liber, Orbem literarium nudus,

25

ceu solet Veneris ille Puer, ineat, seque videndum cuique exhibeat.

Dumque sic super Defuncto et me fleo, de Nuptiis tuis cogito, mi Sponse, hoc est, moestus de laetis. Quid facerem? jocari solebam interdum, vivente adhuc, meâ et suaviorum hominum SUAVITATE, animoque levando poematia quaedam amatoria ludebam, sed casta,

30

et non nisi quae Gratijs probarentur. Scimus namque, quod Germa- nae Poësios Maro ait, Deum illum ingeniorum quasi cotem esse, quô sensus stringere et acuere possumus, et res vitii expers est. Equidem, inquit judiciosissimus Heinsius, quemadmodum in vita numquam mihi placuit Philosophus, qui numquam risit: | ita in scriptis eos

35 A3

probo, qui cum Musis Gratias conjungunt, et lepores salvâ verecun- diâ, venustatem citra obscaenitatem amant. Amare simulamus propter fatalem illius Dei vim, quâ vel solâ cogitatione vegetiores animos reddit, et ad motus diviniores animat. Tum neque de titulo, neque de Patrono quicquam constabat. Jamque et ipse monebas de

40

Carmine. Ex eo Lusus illos meos liberales tibi nuncupare apud ani- mum constituebam, eosque SUAVIORUM nomine, ex facto summo-

24 per transennam] Cic. de orat. 1,162; Non. 180,15 –20 30 animoque…ludebam] Auson. Bis.

Paul. 5 –7 Prete = 6f. Green 32 quasi…esse] Cic. ac. 2,135

32 Deum…possumus] Opitz, Buch von der Deutschen Poeterey (1624, S. CIr) 34 quemad- modum…37 amant] Heins. Eleg. 4 Widmung Hadriano Manmakero equiti (1610, S. 81f.; Eleg. 2, 1613, S. 32f.; Eleg. 1, 1621, S. 129f.; 1640, S. 147f.; Eleg. 2, 1649, S. 154)

26 Veneris…Puer] Amor/Cupido, der Sohn der Liebesgöttin Venus. 31 Germanae…Maro]

„Maro“ bedeutet Publius Vergilius Maro, der berühmte römische Dichter der augusteischen Zeit, geboren 70 v.Chr. in Andes bei Mantua, gestorben 19 v.Chr. in Brindisi, der Verfasser von Hirten- gedichten, einem Lehrgedicht über den Landbau und dem Epos Aeneis (vgl. Werner Suerbaum:

,Vergilius‘, in: NP 12/2 [2002], Sp. 42– 60, bes. Sp. 42– 51). Nach den in Kapitel B. Appendix II.

Epigrammata, S. 176 –179 und S. 188f., abgedruckten Gedichten Sy. 5,7 (Martino Opitio Saeculi Maroni) und E. 8,39 (Martini Opitii, Germanorum Maronis, epitaphium) sowie So. 2,10 (Über Herrn Martin Opitzen auf Boberfeld sein Ableben), 2 (Lap. dt., Bd. 1, S. 458; in Teüt. Poem. nicht abgedruckt): „du Maro unsrer Zeiten“ dürfte ,der Maro der deutschen Dichtung‘ auf Martin Opitz (geb. 23.12.1597 in Bunzlau, gest. 20.8.1639 in Danzig), den sogenannten ,Vater der deutschen Dichtung‘ bezogen sein, der mit seinem zwischen 1620 und 1621 entstandenen, aber erst 1633 gedruckten Trost-Gedichte in Widerwertigkeit deß Krieges als deutscher Fortführer von Vergils Georgica gelten kann (zur Identifikation vgl. Lap., S. 516; zu Opitz’ Bedeutung innerhalb der deutschen Literatur vgl. die von Becker-Cantarino (1982), Becker-Cantarino/Fechner [1990] und Borgstedt/Schmitz [2002] herausgegebenen Sammelbände, zur Konzeption des Trost-Gedichte als [Kontrast]-Imitation der Georgica vgl. Aurnhammer 1990 und Becker-Cantarino 1990). Flemings enkomiastische Jamben von Sy. 5,7 sind auf den 21. Juli 1636 datiert. Wie So. 2,10 hat Fleming E.

8,39 wohl direkt nach Opitz’ Tod verfaßt. Mit E. 4,25, dessen Widmung auf den 1.2.1633 datiert ist (vgl. Lap., S. 564), reagierte Fleming auf das Erscheinen von Opitz’ deutschem epischen Gedicht in 674 Alexandrinern Vesuvius (Brieg, Breslau 1633) über den Vesuvausbruch im Jahr 79 n. Chr. und die Vernichtung der Stadt Pompeji. Auch die Leichenrede auf Ulrich von Dänemark aus dem Jahr 1633 (Laudatio funebris memoriae ac honori serenissimi principis Ulderici Potentiss. Dan. regis f.

haeredis norvagiae summi copiar. equestrium saxoni car. praefecti duar. legion. ducis dicata a

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

So hat man zwar häufig darauf hingewiesen, daß Gregor in den Wirren seiner Zeit die in der Schrift geweissagten Vorboten und Zeichen des künf- tigen Endes erblickt, auf das er

Dabei handelt es sich für das erste Thema vor allem um Phil 2,6-8, dem Thema Versöhnung liegt Eph 2,14-15 zugrunde, die Deutung des Kreuzes als Erhöhung soll anhand von

Sergios von Res'ainä war, wie bereits erwähnt, Christ, ebenso der große Übersetzer Hunain ibn Ishäq, der „Erasmus der islamischen Renaissance" 32 , wie auch sein

Für einen Anfangsverdacht genügt stattdessen Irenäus' Behauptung einer historischen und persönlichen Nähe zu Johannes als An- knüpfungspunkt, um nach dem Vorhandensein eines

In Neckarsulm haben wir im letzten Jahr mit dem Begriff „Trendumkehr“ zumindest in den Köpfen, und ich will mit einem kleinen Fragezeichen versehen gerne auch

Dabei beschränkt der Autor seine Analyse nicht auf eine bestimmte Res- source, eine Region oder ein Land, sondern bietet einen Überblick über gegenwärtige

Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärme- dizin äußerte jedoch „erhebliche Be- denken”, dass das Melatonin auch über die Haut ins Blut

Infolge einer entsprechenden Nachfrage des BAMF beim Ministerium für Fami- lie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz bestä- tigte dieses, dass