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des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst 1. wie sich die interkulturelle Kulturarbeit in Baden-Württemberg aktuell darstellt;

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14. Wahlperiode 21. 11. 2008

Antrag

der Abg. Christoph Palm u. a. CDU und

Stellungnahme

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Interkulturelle Kulturarbeit

A n t r a g

Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen zu berichten,

1. wie sich die interkulturelle Kulturarbeit in Baden-Württemberg aktuell darstellt;

2. inwieweit das Land interkulturelle Projekte fördert;

3. inwieweit es Angebote zur Qualifizierung und Professionalisierung für Ak- teure der interkulturellen Kulturarbeit in Baden-Württemberg gibt;

4. inwieweit interkulturelle Kulturarbeit in den Kommunen des Landes ver- ankert ist.

20. 11. 2008

Palm, Pfisterer, Schütz, Lichy, Kurtz, Locherer, Dr. Schüle, Dr. Löffler CDU

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B e g r ü n d u n g

Viele der in Baden-Württemberg dauerhaft lebenden Menschen haben ihre kulturellen Wurzeln außerhalb Deutschlands. Beginnend mit den sogenann- ten „Gastarbeitern“ in den 1950er Jahren war das Engagement des allergröß- ten Teils dieser Menschen für unser Land enorm wichtig. Auch zukünftig werden Menschen aus anderen Gegenden der Welt zusätzlich zu den bereits hier lebenden zu uns kommen. Ihre Integration unter Respektierung ihres kulturellen Erbes ist Grundvoraussetzung für ein weiterhin gedeihliches Mit- einander in Baden-Württemberg. Integration bedeutet ernsthaftes Bemühen und aktives Handeln der Integrierenden und der zu Integrierenden. Kunst und Kultur können dabei Brücken bauen, gegenseitiges Verständnis fördern und das Positive aus unterschiedlichen Kulturen zum Nutzen aller urbar machen.

Mit dem Antrag wollen wir die Wichtigkeit des interkulturellen Kulturaustau- sches unterstreichen und weitere Förderung anregen.

S t e l l u n g n a h m e

Mit Schreiben vom 10. Dezember 2008 Nr. 7901.0/488 nimmt das Minis - terium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zu dem Antrag wie folgt Stel- lung:

Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen zu berichten,

1. wie sich die interkulturelle Kulturarbeit in Baden-Württemberg aktuell darstellt;

Interkulturelle Kulturarbeit gewinnt in vielen Kulturinstitutionen und Kultur- zentren in Baden-Württemberg zunehmend an Bedeutung. Mit interkulturel- len Aktionsansätzen wird auf die durch Einwanderung bedingten Verände- rungen in unserer Gesellschaft reagiert. Interkulturelle Kulturarbeit unter- stützt den Dialog zwischen den in Baden-Württemberg lebenden Kulturgrup- pen und dient der kulturellen Integration.

Angesichts der zunehmenden Internationalisierung der Gesellschaft stellt interkulturelle Kulturarbeit ein kulturpolitisches Handlungsfeld dar, das im Zuge der vorgesehenen Weiterentwicklung der Kunstkonzeption dargestellt werden soll. Beispiele für interkulturelle Kulturarbeit der Kultureinrichtun- gen des Landes werden unter Ziffer 2 aufgeführt.

Der Landeskunstbeirat hat sich mit interkultureller Kulturarbeit befasst und ein Expertengespräch geführt, bei dem Vertreter der interkulturellen Kultur- arbeit von Kommunen des Landes (z. B. Stuttgart und Fellbach) ihre Erfah- rungen eingebracht haben. Im Rahmen der Empfehlungen zur Partizipation von Migrantinnen und Migranten am kulturellen Leben Baden-Württembergs regt der Landeskunstbeirat an, die interkulturelle Verständigung mit Hilfe künstlerischer Projekte mit zusätzlichen Fördermitteln zu verbessern, einen zentralen Ansprechpartner für Interkultur auf der Ebene der Ministerien zu errichten, eine Konferenz mit interkulturellen Akteuren aus Baden-Württem- berg zu veranstalten und ein interkulturelles Großereignis zu unterstützen.

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Die Landesregierung wird die Empfehlungen des Landskunstbeirates insge- samt nach Abschluss der Arbeiten im Laufe des Jahres 2009 abschließend würdigen und über Möglichkeiten zur Umsetzung entscheiden. Im Haushalt 2009 sollen die Empfehlungen insoweit umgesetzt werden, als bei Projekt- förderungen interkulturelle Kulturarbeit verstärkt berücksichtigt werden soll.

Auch plant das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für das Frühjahr 2009 ein Arbeitstreffen mit vorwiegend überregional tätigen inter- kulturellen Akteuren des Landes, um die Vernetzung und Koordination von Beteiligten zu fördern.

2. inwieweit das Land interkulturelle Projekte fördert;

Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport fördert verschiedene interkul- turelle Projekte. Beispielhaft zu nennen ist das Interregionale Jugendsinfonie- orchester (IRO), das vom Landesmusikrat Baden-Württemberg getragen und seit 1992 jährlich im August in der Landesakademie für die musizierende Ju- gend in Baden-Württemberg, Ochsenhausen, stattfindet. Es arbeitet intensiv mit den Partnerregionen Baden-Württembergs zusammen: mit Coimbra, Emilia Romagna, Flandern, Kanagawa, Katalonien, Lombardei, Ontario, Lodz, Rhône-Alpes, Russische Föderation, Sachsen, Wales und Ungarn; da- her der Name „interregional“. Die Landesförderung aus Mitteln des Landes- jugendplans betrug 2008 55.000 EUR.

Das Interregionale Chorprojekt (C.H.O.I.R.) wird von der Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg, Ochsenhausen, getra- gen. Es findet seit 1996 statt und arbeitet (wie das IRO) intensiv mit den Part- nerregionen Baden-Württembergs zusammen. Die Landesförderung aus Mit- teln des Landesjugendplans betrug 2008 15.000 EUR; hinzu kamen eigen er- wirtschaftete Mittel der Landesakademie.

Der EUROTREFF MUSIK Baden-Württemberg, ein internationales Jugend- musikfestival mit ca. 1.000 Teilnehmern aus Baden-Württemberg und seinen Partnerregionen, wurde 1979 auf Anregung des Staatsministeriums gegründet und findet jedes Jahr an einem Wochenende im September in einer baden- württembergischen Gemeinde statt. Ausrichter ist der Landesmusikrat Ba- den-Württemberg. Der Eurotreff hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1979 zu einem sehr attraktiven europäischen Jugendfestival entwickelt. Ziel des Eurotreffs ist es, ein Forum für kulturelle Begegnung und Selbstdarstellung zu schaffen und eine umfassende musikalische Vielfalt zu ermöglichen. Da- durch ist der Eurotreff gleichermaßen attraktiv für die örtlichen Veranstalter, die europäischen Gäste und auch die kulturellen Institutionen der ausrichten- den Stadt und interessierte deutsche Gruppen aus anderen Städten Baden- Württembergs. Die Landesförderung aus Mitteln des Landesjugendplans be- trug 2008 33.000 EUR.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert aktuell den Weltmusik-Wettbewerb „Creole Südwest 2008/2009“ für professionelle Musikbands aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die sich mit re- gionalen und lokalen Musikformen aus der ganzen Welt auseinandersetzen.

Theater- und Museumsprojekte mit interkulturellem Bezug werden von den verschiedensten Einrichtungen (Staatstheater Stuttgart und Karlsruhe, Natio- naltheater Mannheim, Linden-Museum, Haus der Geschichte u. a.) im Sinne zielgruppenspezifischer Angebote und Reflexion gesellschaftlich relevanter Themen unternommen. Im Folgenden werden Beispiele für interkulturelle Kulturarbeit der landeseigenen Kultureinrichtungen aufgeführt.

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– Im Württembergischen Staatstheater Stuttgart werden beispielsweise von Volker Lösch Inszenierungen wie „Medea“, „Manderley“ oder „Wut“

(April 2009) mit Laienakteuren mit Migrationshintergrund erarbeitet. Im Rahmen des interkulturellen Projekts „Orient Express“ (Beginn April 2009 in Ankara) entstehen mit kooperierenden Theatern auf der Strecke des Orient-Express originalsprachige Produktionen, die im Juli 2009 in Stuttgart gezeigt werden. Von Seiten des Schauspiels der Württembergi- schen Staatstheater wurden bereits im Hinblick auf die Gewinnung neuen Publikums positive Auswirkungen insoweit festgestellt, als zunehmend Menschen mit Migrationshintergrund Theateraufführungen mit und ohne interkulturelle Bezüge besuchen.

– Das Badische Staatstheater Karlsruhe arbeitet mit Migranten-Vereinen, internationalen freien Gruppen und mit den Schulen in der Region Karls- ruhe zusammen, um im Rahmen vielfältiger Projekte den Dialog zwischen Einwohnern von Karlsruhe unterschiedlicher Herkunft und dem Badischen Staatstheater zu fördern. Im Rahmen der neuen Aufführungsreihe „Theater ohne Grenzen“werden Gastspiele präsentiert, die sich mit verschiedenen in Deutschland beheimateten Kulturen auseinandersetzen.

– Für das Linden-Museum Stuttgart zählt interkulturelle Kulturarbeit zu den zentralen Aufgaben. Beispielsweise wurde 2006/2007 die von der Landes- zentrale für politische Bildung konzipierte Ausstellung „… mehr als nur Gäste. Demokratisches Zusammenleben mit Muslimen in Baden-Württem- berg“ als bisher umfangreichste Präsentation zum Zusammenleben mit Muslimen in Baden-Württemberg gezeigt. Anhand der konkreten Lebens- situation von Muslimen wurden die religiösen, sozialen und historischen Hintergründe, die prägend für Muslime und das Zusammenleben mit der Aufnahmegesellschaft sind, erörtert. Zur Erarbeitung des Ausstellungs- moduls „Stuttgart“ wirkten Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums Bad Cannstatt mit. Das Lindenmuseum entwickelte zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, der Stabsabtei- lung für Integrationspolitik der Landeshauptstadt Stuttgart und lokalen und regionalen Gremien, Organisationen und Vereinen ein Begleitprogramm zur Beförderung des interkulturellen Dialogs.

– Das Badische Landesmuseum Karlsruhe unternimmt vielfältige Projekte im Bereich interkultureller Kulturarbeit. Als Beispiel sind die „Türkischen Tage“zu nennen, die in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Repu- blik Türkei, dem Badischen Staatstheater, türkischen Kulturvereinen und anderen Beteiligten im November 2008 stattfanden. Ein speziell auf das Thema „Interkulturalität“ zugeschnittenes Projekt wird im Jahr 2010 eine Ausstellung mit dem Thema „Orientalismus“/„Okzidentalismus“sein, die die positiven wechselseitigen Einflüsse der Kulturen in Ost und West auf- zeigen soll.

Für den Bereich der Medienprojekte sind beispielhaft die Popakademie Ba- den-Württemberg mit Projekten (inter-)kultureller Bildungs- und Kulturar- beit (z. B. „School of Rock“), die Medien- und Filmgesellschaft Baden- Württemberg mit Medienkompetenzvermittlung und die Filmakademie Ba- den-Württemberg mit Beiträgen zu Migration zu nennen.

Die Landesstiftung Baden-Württemberg fördert die interkulturelle Kulturar- beit im Rahmen des Kulturfonds. So wurden in der Vergangenheit beispiels- weise der „American Day 2008“ des James-F.-Byrnes-Instituts e. V., der

„Musikpreis der Kulturen“ des Vereins Forum der Kulturen Stuttgart e. V.

und das Kulturfest „Simdi Now“des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart e. V. finanziell unterstützt. Unter dem Motto „Literanto – Kulturen begegnen sich“ widmete sich der Literatursommer 2008 der Landesstiftung Baden-

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Württemberg zeitgenössischer Literatur interkultureller Prägung, wofür 400.000 Euro zur Verfügung gestellt wurden. Rund 150 Veranstaltungen fan- den von Mai bis Oktober 2008 im ganzen Land statt: Lesungen, Erzählfesti- vals, Literaturvertonungen, Projekte mit Texten junger Migranten, eine Dich- terreise und vielfältige Tanz- und Theaterproduktionen. Anlass für das Motto des Literatursommers 2008 war die Tatsache, dass seit rund 50 Jahren zahl- reiche Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen nach Baden-Württemberg kommen und hier eine neue Heimat suchen. Themen wie Heimat und Heimweh, Auswanderung und Fremde, Exil und Asyl, Le- bensweisen und -gewohnheiten, Toleranz, Werte und Religion forderten die Menschen im bewussten Umgang mit der eigenen und der anderen Kultur zu Reflexion und zum Perspektivwechsel auf.

Seit Jahren verfolgen die vom Land bezuschussten soziokulturellen Zentren Baden-Württembergs Ansätze der interkulturellen Kulturarbeit, die beispiels- weise im Rahmen des Arbeitskreises „Interkultur in Soziokulturellen Zen- tren“besprochen werden.

Die Förderung der Kulturarbeit von Vertriebenen und Flüchtlingen gemäß

§ 96 Bundesvertriebenengesetz zum Bewusstseinserhalt der Geschichte und Kultur der historischen deutschen Ostgebiete zählt nach Auffassung des In- nenministeriums nicht zur interkulturellen Kulturarbeit im Sinne des Antrags, da die kulturellen Wurzeln der Vertriebenen nicht außerhalb Deutschlands liegen.

3. inwieweit es Angebote zur Qualifizierung und Professionalisierung für Ak- teure der interkulturellen Kulturarbeit in Baden-Württemberg gibt;

Im Bereich der Hochschulen plant die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd einen interdisziplinären Masterstudiengang „Interkulturalität und In- tegration“ mit den Leitfächern Erziehungswissenschaft, deutsche Literatur- und Sprachwissenschaften und Soziologie, der zum Sommersemester 2009 beginnt und sich an Akteure und Gestalter interkultureller Prozesse (z. B. pä- dagogische Berater in schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtun- gen und Verlagen) richtet.

Ein ausschließliches auf die Qualifizierung und Professionalisierung der Ak- teure der interkulturellen Kulturarbeit hin ausgerichtetes Studienangebot existiert im Bereich der Pädagogischen Hochschulen derzeit nicht. Jedoch wird eine Qualifizierung von Akteuren der Kulturarbeit im Wesentlichen vom Institut für Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg im Studienangebot Kulturmanagement mit dem Vollzeit-Masterstudiengang „Kulturwissenschaft und Kulturmanagement“, einem berufsbegleitenden Masterstudium sowie einem Kontaktstudium geleistet. Kennzeichnend für die Ausbildung ist die praxisorientierte und spartenübergreifende Ausrichtung der Studieninhalte.

Durch die Vernetzung kultur- und sozialwissenschaftlicher Kompetenzen mit Qualifikationen im Managementbereich werden die Absolventen für ihre Tä- tigkeit im Kunst- und Kulturbetrieb qualifiziert vorbereitet. Aspekte der interkulturellen Kulturarbeit sind dabei zwar kein Schwerpunkt der Ausbil- dung, aber sehr wohl Teil der Gesamtausbildung. Diese werden durch die internationale Ausrichtung der Studienteilnehmer wesentlich gefördert. Der Zustrom der Studierenden erfolgt aus vielen Ländern der Welt, neben Europa vor allem aus Mittel- und Südamerika, aus Asien und aus Afrika. Im Rahmen des Faches „Kulturwissenschaft“ kann als Wahlpflichtfach auch der Bereich

„Interkulturalität“ gewählt werden. Wesentlich ist dabei ein Austausch zwi- schen den Geistes- und Kulturwissenschaftlern, Rechts- und Verwaltungswis- senschaftlern sowie zwischen Ökonomen und Künstlern. Dazu gehören auch Fragen der Kulturpolitik im weitesten Sinne.

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Die Fort- und Weiterbildung von Praktikern des Kulturbetriebes im Rahmen des Kontaktstudiums schließt mit einem Hochschulzertifikat ab.

Für den Bereich der Fachhochschulen werden Angebote zur interkulturellen Qualifizierung und Professionalisierung an folgenden Hochschulen durchge- führt:

– Die Hochschule Aalen führt seit dem Sommersemester 2008 im Studium Generale einen Themenschwerpunkt „Interkulturelle Kommunikation“

(zusammen mit der VHS Aalen) durch.

– Die Hochschule Furtwangen unterhält ein Angebot an Kursen in Interkul- tureller Kommunikation (für Studenten und neuerdings auch für Mitarbei- ter). Darüber hinaus organisiert sie ein internationales Filmprojekt in Zu- sammenarbeit mit dem Gucklochkino und veranstaltet regelmäßig interna- tionale Länderabende der Studierenden.

– An der Hochschule Heilbronn gibt es seit den 90er Jahren den Studiengang Internationale Betriebswirtschaft – Interkulturelle Studien. Darüber hinaus finden an der Hochschule Heilbronn immer wieder Wochen ausländischer Studierender statt, z. B. afrikanische Wochen oder zuletzt ein „Café Inter- national“ mit Informationen zu Malaysia, dem Herkunftsland vieler Stu- dierender der Hochschule.

– Das Akademische Auslandsamt der Hochschule Karlsruhe hat für auslän- dische Studierenden zusammen mit dem Auslandsamt der PH Karlsruhe die Lehrveranstaltung „Germany Today“ konzipiert, die seit zwei Se- mestern vom Institut für Fremdsprachen in der Reihe „Sprache und inter- kulturelle Praxis“ regulär angeboten wird. Zum anderen wurde der Work- shop „Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz“ entwickelt, der in diesem Semester erstmals angeboten wurde und ab nächstem Semester im Rahmen des Studium Generale regulär angeboten werden soll.

– Im Studiengang Public Management der Hochschule für öffentliche Ver- waltung Ludwigsburg sind in den Studienplänen Lehrangebote für Kultur- management vorgesehen, in denen auch Aspekte der interkulturellen Kul- turarbeit enthalten sind. Im Masterstudiengang „Europäisches Verwal- tungsmanagement EU“ nimmt die interkulturelle Kommunikation breiten Raum ein. Daneben stellt der gemeinsam mit der Pädagogischen Hoch- schule Ludwigsburg angebotene Studiengang „Kulturmanagement“ für eine maßgebliche Säule der Ausbildung im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit dar.

– An der Hochschule Reutlingen finden zahlreiche Lehrveranstaltungen mit einem Bezug zu interkultureller Kompetenz oder zu interkulturellem Ma- nagement in den verschiedensten Studiengängen statt. Außerdem bietet der Akademische Austauschdienst (AAA) verschiedene Veranstaltungen zum Thema „Interkulturelles“ durch, pro Semester wird jährlich ein großer Länderabend veranstaltet, im laufenden Wintersemester z. B. zum Thema

„VR China– Kultur und Sprache“. Des Weiteren organisiert der AAA jedes Semester für die ausländischen Studierenden das Propädeutikum „Deut- sche Kultur und Sprache“.

Das Linden-Museum Stuttgart bietet gezielt pädagogische Fortbildungen für Lehrer, Erzieher und Referenten der Erwachsenenbildung im Sinne einer Weiterbildung von Multiplikatoren an, um mit Fragen der interkulturellen Kommunikation vertraut zu machen.

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Angebote zur Qualifizierung und Professionalisierung für Akteure der inter- kulturellen Kulturarbeit veranstaltet das Forum der Kulturen Stuttgart e. V., das ein systematisches Qualifizierungsprogramm vor allem für Migranten- Kulturvereine mit innovativen Sprachförderkonzepten zum interkulturellen Lernen zwischen verschiedenen Migrantengruppen und zur Vertiefung der deutschen Sprachkenntnisse und des interkulturellen Dialogs anbietet.

Zum Wintersemester 2008/2009 wurde an der Universität Konstanz als Teil des Excellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“der Master- Studiengang „Kulturelle Grundlagen Europas“ eingerichtet, im Rahmen dessen interkulturelle Verständigung eine wichtige Rolle spielt und der unter anderem für europäischen Kulturaustausch, Beziehungen zwischen Europa und der Welt und europäische Medien qualifizieren soll.

4. inwieweit interkulturelle Kulturarbeit in den Kommunen des Landes ver- ankert ist.

In den Kommunen Baden-Württembergs existieren seit einigen Jahren in unterschiedlicher Ausprägung Aktivitäten zur interkulturellen Kulturarbeit.

Beispielsweise werden örtliche Migranten-Kulturvereine und kommunale Kulturinstitutionen unterstützt, die interkulturelle Themen in ihrem Regelbe- trieb aufgreifen. In lokalen Netzwerken zur Integration wird interkulturelle Kulturarbeit als besondere Bereicherung des örtlichen Kulturangebots ge- meinsam entwickelt, wobei für Bürgerschaftliches Engagement viel Raum besteht. Interkulturelle Feste und Festivals, Ausstellungen, Filme und Diskus- sionen werden veranstaltet und Angebote in der Jugendarbeit, Kurse und Be- ratungen werden durchgeführt.

Größere Städte wie beispielsweise Stuttgart, Mannheim und Freiburg im Breisgau haben strategische Handlungskonzepte zur interkulturellen Kultur- arbeit erarbeitet, um die kulturelle Teilhabe von ethnisch geprägten Gruppen und Minderheiten zu fördern und die Bevölkerung mit Migrationshintergrund als wichtigen und mitgestaltenden Teil der Stadtgesellschaft einzubeziehen.

Die Stadt Mannheim hat das „Handlungskonzept interkulturelle Kulturar- beit“ im Rahmen des Netzwerks Interkultur mit Verbänden, Religionsgem- einschaftsvertretern, Schulvertretern und Kulturinstitutionen partizipativ er- arbeitet.

Die Stadt Freiburg baut das Feld „Interkulturelle Vielfalt“als kulturpoliti- sche Aufgabe im Rahmen eines vier Handlungskonzepte umfassenden Kul- turkonzeptes neu auf.

Der Karlsruher Gemeinderat hat im September 2008 die „Karlsruher Leitli- nien zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern“verabschiedet, in denen auch Hinweise zur interkulturellen Kultur- und Bildungsarbeit ent- halten sind. Daran anknüpfend soll im nächsten Jahr ein Handlungskonzept zur interkulturellen Kulturarbeit erstellt werden.

Insbesondere sind in diesen Handlungskonzepten als Ziele formuliert, die interkulturelle Kulturarbeit in den Kultureinrichtungen zu verankern, den Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zu den Kultureinrichtun- gen zu erleichtern und ihre Teilhabe an den Kulturangeboten zu ermöglichen, die Vielfalt der ansässigen Künstlerinnen und Künstler, Kulturinitiativen und Kulturvereine anzuerkennen und zu fördern und die interkulturelle Kompe- tenz der Veranstalter und der Besucherinnen und Besucher von kulturellen Angeboten zu stärken. Wichtiger Aspekt bei allen Handlungskonzepten ist die Vernetzung und der gezielte regelmäßige Erfahrungsaustausch von Ver -

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einen sowie Migrantinnen- und Migrantenorganisationen untereinander und mit den Kultureinrichtungen.

In Freiburg, Mannheim und Karlsruhe wird die gesamtstädtische Steuerung und Fachkoordination der interkulturellen Kulturarbeit durch das Kulturamt wahrgenommen.

In Stuttgart unterstützt eine Stabsstelle für Integration den Gemeinderat und verschiedene Bereiche der Verwaltung bei Fragestellungen zum Thema Inte- gration und dient als Koordinierungsstelle. Als interkulturelle Foren sind im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit das Deutsch-Türkische Forum e. V.

und das Forum der Kulturen e. V., als Dachverband der Stuttgarter Migran- tenvereine und interkultureller Institutionen, aktiv.

In Vertretung Dr. Birk Staatssekretär

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