Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg
Geld und Kredit:
Sommersemester 2020
Themen und Zielgruppe
Notenbanken haben vorrangig die Aufgabe, die Kaufkraft zu sichern. Darüber hinaus sind einige auch verpflichtet, für eine hohe Beschäftigung bzw. eine geringe Ausbringungslücke zu sorgen.
Seit der Großen Finanzkrise (GFK), die im Sommer 2007 begann, ist zudem die Gewährleistung der Finanzstabilität wieder in den Vordergrund geraten. In Reaktion auf die GFK und die sich anschließende Staatsschuldenkrise im Euroraum (2010 ff.) sah sich die Europäische Zentralbank (EZB) genötigt, außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig wurden die Aufsichtsregeln für die Finanzinstitute deutlich verschärft. Die Eurokrise wurde allerdings nie vollständig überwunden. Der Versuch des Ausstiegs aus den unkonventionellen Maßnahmen musste wegen eines sich abzeichnenden Abschwungs im vergangenen Jahr abgebrochen werden.
Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste aktuelle Krise stellt die Notenbanken – wie alle anderen Politikbereiche – vor noch einmal enorm gewachsene Anforderungen.
Spätestens seit der GFK ist Geldpolitik deshalb Gegenstand intensiver öffentlicher Debatten.
Kritisiert werden insbesondere die unkonventionellen Maßnahmen. Diese wurden im Verlauf der Krise immer stärker eingesetzt. Im Falle der EZB war vor allem die Ausweitung der akzeptierten Sicherheiten sowie der Ankauf von Wertpapieren und die damit verbundene Verlängerung der Notenbankbilanz stark umstritten. In Deutschland wird die EZB wegen ihrer Politik der sehr niedrigen Zinsen heftig kritisiert. Dadurch würden die Sparer enteignet, falsche Anreize bei den Schuldnern gesetzt und mittelfristig drohte eine hohe Inflation (also Entwertung der Kaufkraft).
In unserer Vorlesung, die sich an Studierende im Vertiefungsbereich des Bachelor-Studiums, richtet, geht es darum, das Handwerkszeug zu erlernen, das eine sachkundige Würdigung geldpolitischen Handelns – und damit auch der eben erwähnten Positionen – ermöglicht.
Analytische Konzepte (Geldnachfragefunktion, erwartungserweiterte Phillips-Kurve, Taylor- Regel usw.) werden mit Blick auf ihre empirische Bedeutung erörtert. Diesem Zweck dient auch die Behandlung der Finanzmärkte und der institutionellen Bedingungen, die die Übertragung monetärer Impulse prägen. Einen Schwerpunkt bildet die Erörterung aktueller Fragestellungen im Lichte von gängigen Modellen. Deshalb befassen wir uns auch mit der als Antwort auf die Banken- und Finanzkrise entwickelten unkonventionellen Geldpolitik: den Neuerungen bei der Bankenrefinanzierung, der Politik der quantitativen Lockerung. Dabei wird eine Vielzahl von Fallstudien diskutiert. Praktische Geldpolitik ist angewandte Theorie.
Zeit und (virtueller) Ort
Vorlesung: freitags, 9 Uhr 15 bis 10 Uhr 45, als synchrones Webinar. Die erste Vorlesung findet am 15. Mai 2020 statt.
Unterrichtsteam
Vorlesung: Prof. Hans-Helmut Kotz (hans-helmut.kotz@vwl.uni-freiburg.de), Sprechstunde:
nach Vereinbarung.
Übung: Marius Jäger, MSc (marius.jaeger@vwl.uni-freiburg.de), Sprechstunde: nach Vereinbarung.
15. Mai 2020
Economist, 25. April 2020
(1) Zum Einstieg: Geldpolitische Themen und Geldfunktionen Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 18. März 2020 ein 750 Mrd € Programm zur Pandemie-Bekämpfung aufgelegt. Was hat Covid-19 mit Geldpolitik zu tun? Die Staatsschulden wachsen in diesem Jahr, als Ergebnis der krisenbekämpfenden Maßnahmen, enorm an? Hat das mittelfristig Folgen für die Kaufkraft? Wenn ja, weshalb? Wenn nein, warum nicht? Weshalb gibt es überhaupt Geld? Fragen über Fragen – und analytisch disziplinierte Antworten. Das können Sie von dieser Vorlesung erwarten.
Vignetten: Geschichte der Notenbanken, Economist (27. April 2017); Philip Lane (2020): ECB and Covid-19
Literatur: Gischer u. a. (2012), Kap. 1 (S. 1-17) oder Mishkin (2018) Kap. 1 (S. 52-71)
22. Mai
Economist, 24. Januar 2015
(2) Notenbanken: Entstehung und Funktionen
Weshalb gibt es Notenbanken? Welche Aufgaben haben sie? Wie verfolgen sie ihre Ziele? Weshalb ist die Unabhängigkeit der Notenbanken bedeutsam?
Vignetten: Steve Cecchetti, Kermit Schoenholtz (2015), Central Bank independence; HHK (7. Oktober 2015): Geldpolitisches Mandat
Literatur: Gischer u. a. (2020), Kap. 3 (S. 37-57) oder Mishkin (2018), Kap. 3 (S. 99-112)
29. Mai
Zinsaufschläge: Stress am Geldmarkt
(3) NB-Liquiditätsmanagement: konventionell und unkonventionell
Operative Umsetzung der Geldpolitik, konventionell:
Mindestreserve, Offenmarktgeschäfte, ständige Fazilitäten, Sicherheiten, operative Ziele: Tagesgeld vs. Geldmenge;
Geldpolitik, an der Nullzins- bzw. effektiven Zinsuntergrenze, unkonventionell: enhanced credit support, quantitative easing, forward guidance; Interbankenmarkt und Finanzstabilität.
Vignetten: Steve Cecchetti, Kermit Schoenholtz (2018):
Disappearing interbank markets; HHK et al. (2012): Liquidity and financial stability
Literatur: Gischer u.a. (2020), Kap. 15 (S. 263-282) Kap. 22 (S.
387-411) oder Mishkin 2018, Kap. 16 (S. 413-438) 5. Juni
M3 Multiplikator:
starker Rückgang
(4) Geldangebot – Kredit- und Geldschöpfung
Geldschöpfung (1): Multiplikator: Außengeld (= Zentralbank- bzw. Basisgeld, high-powered money) und Innengeld,
Geldmultiplikator (in Normal- und Krisensituation);
Geldschöpfung (2): Kreditmarkttheorie des Geldangebotes.
Vignette: David Wheelock (2010): Monetary base (Fed St Louis);
McLeay u.a. (2014): Money (Bank of England)
Literatur: Gischer u.a. (2020), Kap. 4 (S. 59-75) oder Mishkin
-40 0 40 80 120 160
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 unsecured vs. secured, 1 mth (bp)
Money market tension
2 4 6 8 10 12 14
990001020304050607080910111213141516171819 20 M3 Multiplikat or
HP Trend M3 Multiplikator
Quelle: EZB SDW
2018, Kap. 15 (S. 388-412) 12. Juni
Rückläufige Umlauf- geschwindigkeit
(5) Geldnachfrage (1): Transaktionsmotiv
Gründe der Geldhaltung: Transaktionsmotiv (Quantitätstheorie, alt und neu), Baumol-Tobin Modell
Vignette: Yi Wen (2014): Money and inflation, (Fed St Louis) Literatur: Gischer u.a. (2020), Kap. 5 (S. 83-92), Mishkin 2020, Kap. 20 (S. 532-549)
19. Juni
Aktien – eine Alternative zu Geld?
Quelle: Rober Shiller
(6) Geldnachfrage (2): Vermögensmotiv und (ein wenig) Empirie
Vermögensmotiv und Unsicherheit; Empirie: Stabilität der Umlaufgeschwindigkeit (Goldfeld-Gleichung – und ihr Zusammenbruch).
Vignette: Gerald Braunberger (2015) Wozu braucht man Geld für Geldpolitik?
Literatur: Gischer u.a. (2020), Kap. 5 (S. 83-92), Mishkin 2018, Kap. 20 (S. 532-549)
26. Juni
Typischer exogener Schock: Ölpreis
(7) GP Übertragung (Makro I): IS-MP (LM), AS-AD
Ausbringung und Preisniveau in der kurzen und mittleren Frist:
Geldpolitik und das Gleichgewicht am Güter-, Geld- und Arbeitsmarkt (AS-AD).
Vignette: Cecchetti/Schoenholtz 2017: Phillips curve
Literatur: Blanchard/Illing (2017), Kap. 5 (S. 146-176) und 8 (S.
251-282); Gischer u.a. (2020), Kap. 5 (S. 77-85) und Kap. 12 (193-209); Mishkin 2018, Kap. 23 (S. 585-619)
3. Juli
Lohnstückkosten und Inflationsunterschiede
(8) GP Übertragung (Makro II): Erwartungen, Phillips-Kurve Erwartungsbildung, das Verhalten von Lohn- und Preissetzern und die Veränderung des Preisniveaus, neo-keynesianisches Drei- Gleichungs-Modell.
Vignette: Sylvain Leduc und Daniel Wilson (2017): Dormant Phillips Curve (Fed San Francisco)
Literatur: Blanchard/Illing (2017), Kap. 9 (S. 284-309); Mishkin 2018, Kap. 23, App. (S. 620-626)
10. Juli
Jorda, Schularick 2015:
Leveraged bubbles
(9) GP Übertragung (Mikro I): Kredit- und Anleihemärkte Asymmetrische Informationen: die Rolle von Banken in der Übertragung monetärer Impulse, Anleihemarkt:
Fristigkeitsstruktur der Zinsen (Erwartungstheorie, Duration);
Risikostruktur der Zinsen.
Vignette: Timothy Taylor(2016): Low rates
Literatur: Gischer u.a. (2020), Kap. 13 (S. 211-234); Mishkin 2018, Kap. 26 (S. 678-692)
2 3 4 5 6 7
80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 HP Trend ULG M1 (BIP/M1)
Sinkende Umlaufgeschwindigkeit in D
0 20 40 60 80 100 120 140 160
84868890929496980002040608 Spotpreis Brent Oil in USD p. B. (Monatsendwerte)
Ölpreise - die lange Frist
Quelle: Bloomberg
80 90 100 110 120 130 140
91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
DEU FR IT
Lohnstückkosten
Quelle: OECD
17. Juli (10) GP Übertragung (Mikro II): Aktien- und Devisenmärkte Aktienmärkte (Dividenden-Wachstumsmodell, Tobins Q, CAPM); Immobilienpreise; Wechselkurs und Geldpolitik:
Kaufkraftparitätentheorie, Zinsparitätentheorie.
Vignette: Kevin Lansing (2017): Stocks and monetary policy, Fed San Francisco
Literatur: Gischer u.a. (2020), Kap. 19 (S. 345-360)
24. Juli
Leitzinsuntergrenze, enorme Ausweitung der NB-Bilanzen
(11) Geldpolitische Konzepte, geldpolitische Praxis
Regeln vs. Diskretion (Zeitinkonsistenz, Unabhängigkeit, konser- vative Zentralbanker); Geldmengensteuerung, McCallum-Regel;
Taylor-Regel; Inflationszielsteuerung: Konzept und Umsetzung.
EZB vs. Fed, Kommunikation, Transparenz; Herausforderungen für die Geldpolitik (Vermögenspreisblasen? Aktien- und Haus- preise); Finanzstabilitätsaufgabe: Liquiditätsmanagement, Aus- stieg (exit) aus der unkonventionellen Politik – und Wiedereinstieg, schon vor der Covid-19 Krise.
Vignetten: Ben Bernanke (April 2015): Taylor Rule; Haas 2020 CBs responses to Covid-19; Banque de France (2017): ECB policy since 2014
Literatur: Gischer u. a. (2020), Kap. 16 (S. 283-300), Kap. 17 (S.
301-319) und Kap. 18 (S. 341-357), Mishkin (2018), Kap. 17 (S.
439-471) 28. Juli
NY Times, 9. Juli 2019
Was nun?
(12) Finale furioso! Vorlesung + Übung: Zusammenfassung, offene Fragen…und aktuelle Themen
Fiskalische (finanzielle) Dominanz), Staatsschulden und Geldpolitik (Karl Whelan 2013), Wirksamkeit von QE (John Williams 2012, Charles Goodhart 2016), Nicht-Bank
Banken/Schattenbanken (Günter Beck, HHK, Natalia Zabelina 2015), Niedrigzinsen (Ben Bernanke 2013), Target2-Salden (Wim Buiter 2012, H.W. Sinn 2013), Olivier Blanchard (2013):
Monetary policy, never the same.
Vignetten: Ben Bernanke (April 2015): Monetary policy in the future, Benoit Coeuré (2018): ECB unconventional; John
Williams (2017): New normal; Timothy Taylor (2017): What else can CBs do?
Literatur
Es gibt eine Vielfalt von interessanten Büchern zu unserem Thema. Etwa von Ben Bernanke, damals noch Chef der Fed, der 2013 einen sehr guten Einstieg (Federal Reserve and the Financial Crisis) veröffentlicht hat. Insofern ist jede Auswahl unfair gegenüber den vor die
8,000 12,000 16,000 20,000 24,000 28,000 32,000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 20192020
Dow Jones Industrial Index
Quelle: FRED
0.8 0.9 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7
990001020304050607080910111213141516171819 20 Euro Wechselkurs
Quelle: FRED, Fed St Louis Dollar pro Euro
-1 0 1 2 3 4 5 6
9900010203040506070809101112131415161718 19
Einlagenzins Hauptrefinanzierung Spitzenzins
EZB Leitzinsen
Quelle: Bundesbank, Statistik ...das normale (konventionelle) Instrument
...die unkonventionelle Phase
0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5
2007 2008 2009 2010 2011
Eurosystem Federal Reserve Bank of England Swiss National Bank
Central bank balance sheets
Klammer gezogenen Werken – aber vermutlich hilfreich für die Lernenden. Als Basis- und Begleitlektüre für unsere Vorlesung eignet sich besonders:
Horst Gischer, Bernhard Herz und Lukas Menkhoff (2020, 4. Aufl.), Geld, Kredit und Banken, Berlin: Springer
Ein breit und einführend angelegtes Buch, das einen merklich stärkeren Akzent auf Finanzstrukturfragen (Banken, Märkte, Instrumente) als übliche Lehrbücher legt. Es spiegelt damit die moderne Sicht der Zentralbankfunktionen. Die Übertragungswege der Geldpolitik werden ausführlich erörtert. Das gilt auch für die geldpolitischen Ziele und Konzepte.
Frederic Mishkin (2018, 12. Aufl.): The Economics of Money, Banking and Financial Markets, Boston u. a.: Pearson/Addison-Wesley.
Das amerikanische Standardlehrbuch. Sehr umfänglich; behandelt auch Banken und Finanzmärkte – in den neuen Auflagen ist zudem ein Kapitel zum Aktienmarkt und einiges zur Finanzmarktkrise. Didaktisch sehr gelungen. Der Autor unterrichtet an der New Yorker Columbia University. Er war für einige Jahre Forschungsdirektor der Federal Reserve Bank New York und von 2006 bis zum Sommer 2008 Gouverneur der Federal Reserve, also Mitglied des Fed Board, des Leitungsgremiums der Fed.
Geld und Kredit ist ein Schnittmengenthema: Es spielen folglich sowohl makroökonomische Fragen (Erwartungsbildung, Phillips-Kurve bzw. deren vermeintliches Verschwinden) als auch Finance-Themen (Zinsempfindlichkeit eines Anleiheportfolios, CAPM oder Kapitalmarktgleichgewicht) eine wesentliche Rolle. In den empfohlenen Lehrbüchern werden die behandelten Themen gut behandelt. Sollten Sie tiefer gehen wollen, so gibt es viele gute, speziellere Bücher: Für Makro vor allem Blanchard und Illing (2017) oder alternativ Mankiw (2019); für Finance/Investments vor allem William Sharpe u.a. (Investments) oder Brealey/Myers/Allen (Corporate Finance); greifen Sie einfach zu dem Buch, das Ihnen am meisten zusagt.
Hier sind noch acht weitere Literaturstellen, deren Lektüre empfehlenswert ist (im Verlauf des Semesters werden weitere erwähnt – und Sie werden neue finden):
Ben Friedman (2013): The simple analytics of monetary policy: A post-crisis approach, NBER Working Paper No. 18960 (eine ausgezeichnete Zusammenfassung des Stoffs der Vorlesung)
Alan Blinder (2010), How Central Should the Central Bank Be?, Journal of Economic Literature, Vol. 48 (1), pp. 123-133 (behandelt das Spektrum der Aufaben einer Notenbank)
James Tobin (1983): Monetary Policy: Rules, Targets, and Shocks, Journal of Money, Credit and Banking, Vol. 15, No. 4, pp. 506-518 (eine der vielen ausgezeichneten Arbeiten von James Tobin, sehr lesenswert)
Marvin Goodfriend (2007): How the World Achieved Consensus on Monetary Policy, in:
Journal of Economic Perspectives, Vol. 21, No. 4, pp. 47-68 (das ist der Konsensus vor der großen Finanzkrise, sehr gut dargestellt)
Alan Blinder (1987): The rules-versus-discretion debate in the light of recent experience, Weltwirtschaftliches Archiv, 123: pp 399–414. https://doi.org/10.1007/BF02707751 (diskutiert hervorragend die Fragen derer Regelbindung)
Olivier Blanchard (2018): Should We Reject the Natural Rate Hypothesis? in: Journal of Economic Perspectives, Vol. 32, No. 1, pp. 97-120 (behandelt die zentrale Bedeutung der erwartungserweiterten Phillips-Kurve für die monetäre Makroökonomie)
Michael Woodford (2010): Financial Intermediation and Macroeconomic Analysis, in:
Journal of Economic Perspectives, Vol. 24, No. 4, pp. 21-44 (hier wird Finanzintermediation in die Geldpolitik integriert, auch eine Innovation im Vergleich zum Konsensusmodell)
Samuel Hanson u.a. (2011): A Macroprudential Approach to Financial Regulation. in:
Journal of Economic Perspectives, Vol. 25, No. 1, pp. 3-28 (behandelt Geldpolitik und Finanzmarkstabilität, das Thema kam im Konsensumodell nicht vor)
Service
In jeder Vorlesung wird die für die geldtheoretische Entwicklung wichtige Literatur angesprochen. Zu den wesentlichen Themen werden wir Reader zusammenstellen. Diese enthalten wichtige Aufsätze sowie aktuelle Zeitungsartikel. Auf unserer Seite auf CampusOnline werden wir auch einige der Daten, die wir benutzen, als Excel-Dateien bereitstellen. Es wäre fein, wenn Sie damit spielen würden. Für weitere Tipps sollten Sie gelegentlich auf die Homepage des Instituts für allgemeine Wirtschaftsforschung, Abteilung Wirtschaftstheorie, unter Geld und Kredit (genauer: Was gibt’s Neues?) schauen. Hier werden auch Links zu weiterführenden Quellen hinterlegt. Die in der Vorlesung benutzten Folien werden jeweils donnerstags vor der Vorlesung auf unsere Seite geladen. Die Vorlesung wird zudem durch ein Vorlesungsmanuskript unterstützt. Dort wird der Stoff ausführlicher als in den Folien dargestellt. Das Skript wird Mitte Juni auf die Homepage gestellt.
Ein Hinweis: Wir werden uns in Vorlesung und Übung darum bemühen, Sie einzubeziehen, den Stoff also interaktiv zu erarbeiten. Das geht auch sehr gut virtuell. Wir würden uns mithin freuen, wenn Sie sich beteiligen würden. Sollten Sie Fragen oder Anmerkungen haben, so schreiben Sie uns einfach – wir schauen regelmäßig in unseren elektronischen Briefkasten.
Da wir stets auf aktuelle Themen eingehen, wäre es hilfreich, wenn Sie monetäre und Finanzmarktfragen in einer Tageszeitung verfolgen würden. Die unter Ökonomen meistbeachtete Wochenzeitung ist der Economist (http://www.economist.com/). Anregende Artikel finden Sie auch in der Zeit (http://www.zeit.de/). Dort gibt es auch den sehr lesenswerten Blog: Herdentrieb (http://blog.zeit.de/herdentrieb/).
Es gibt eine Reihe von Links, die zu unseren Favoriten zählen. Besonders gut und auf unsere Themen spezialisiert ist der ausgezeichnete Blog von Stephen Cecchetti und Kermit Schoenholtz (http://www.moneyandbanking.com/). Nach seinem Ausscheiden aus der FED hat auch Ben Bernanke angefangen, einen Blog zu schreiben: http://www.brookings.edu/blogs/ben-bernanke.
Interessante Artikel (zu weit mehr als monetären Themen) finden Sie zudem auf einem Blog, auf den wir oft zurückgreifen VOX (http://www.voxeu.org/). Besonders gute Blogs gibt es bei der Fed New York (Liberty Street), der Fed Atlanta (Macro Blog) und der Bank of England (Bank Underground).
Für die Behandlung praktischer Fragen ist es unabdingbar, sich Daten (mit einer analytischen Brille) anzuschauen, Motto: Let the data speak, first! Interessante Daten finden Sie insbesondere bei der EZB (http://sdw.ecb.europa.eu/), auf der Statistikseite der Deutschen Bundesbank (http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php) sowie bei FRED, der Datenbank der Fed St Louis: (http://research.stlouisfed.org/fred2/). Darüber hinaus wird man beim IWF, der Weltbank und der OECD fündig.
Von den vielen wirklich guten Fed-Sites gefallen uns zwei besonders: die Homepage der Fed Boston (http://www.bos.frb.org/economic/index.htm) sowie jene der Fed San Francisco (http://www.frbsf.org/economics/index.html; dort insbesondere die FedViews und die Economic Letters. Sehr nützlich ist, etwa wenn Sie Literatur für Seminararbeiten suchen, der Index aller Forschungsarbeiten (http://www.frbsf.org/publications/fedinprint/index.html). Und natürlich lohnt es sich auch gelegentlich bei der EZB (http://www.ecb.int/) bzw. der Mitgliedsbanken des Europäischen Systems der Zentralbanken (etwa der Bundesbank (http://www.bundesbank.de/
oder der Banque de France (http://www.banque-france.fr/fr/home.htm) nachzuschauen). Gleiches gilt für die Bank of England (http://www.bankofengland.co.uk/Links/setframe.html). Eine ausgezeichnete Quelle ist schließlich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (http://www.bis.org/).
Klausur
In der Klausur wird überprüft, inwieweit die behandelten analytischen Instrumente verstanden wurden, also von Ihnen auf aktuelle, wirklichkeitsnahe Fragen angewandt werden können. Am Ende des zweiten Drittel des Semesters wird in der Übung – zum ‚Warmlaufen‘ bzw.
Eingewöhnen – eine Testklausur geschrieben. Mittels einer Musterlösung können Sie dann überprüfen, wie Sie abgeschnitten hätten.
Die Abschlussklausur findet am 31. Juli 2020 statt. Für die erfolgreiche Teilnahme an der 90- minütigen Klausur erhalten Sie 6 Punkte.