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Privat oder Kasse?

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Liebe Leserin, lieber Leser,

im Rahmen der öffentlichen Auseinandersetzung um die Gesundheitsreform wurde immer wieder diskutiert, ob es einen Unterschied zwischen der Behandlung von Privat- patienten und Kassenpatienten gibt oder überhaupt geben darf. Diese Diskussion, die auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln geführt wurde, soll hier nicht wiederholt werden. Allerdings ist eine Schlussfolge- rung unabhängig vom eigenen Standpunkt eindeutig: Es gibt einen großen Bedarf für die wirtschaftliche Versorgung von Kassenpatienten im Sinne der Grundversorgung.

Wie groß ist dieser Bedarf, und nimmt er zu oder ab?

Nun, die Antwort findet man in den Ergebnissen der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV), die in vor- bildlicher epidemiologischer Qualität den oralen Gesund- heitszustand der Bevölkerung in Deutschland beschreibt.

Auch wenn insgesamt ein Rückgang der kariösen Läsionen verzeichnet wird, nimmt die Schieflage bei der Verteilung der Krankheit in der Bevölkerung weiter zu. So vereinigen beispielsweise lediglich 10 % der 12-jährigen Kinder immer- hin über 60 % der gesamten Karies des Jahrgangs auf sich, und die Betroffenen stammen eher aus Familien mit niedri- gem sozialem Status. Auch bei den Parodontalerkrankungen lassen sich ähnliche Tendenzen der sozialen Polarisierung ablesen.

Wie steht es aber mit der Angebotspalette an wirtschaft- licher Grundversorgung für diesen Massenmarkt? Für ästhe- tische Korrekturen, Bleichen und keramische Restaurationen kann ich die Anzahl an Produkten und Technologien gar nicht alle aus dem Stegreif aufzählen. Im Hinblick auf die Grundversorgung ist dagegen beim Studium der Produkt- kataloge schon die Lupenvergrößerung für das Kleinge- druckte notwendig, wenn man überhaupt fündig wird.

Nicht viel anders verhält es sich auf dem Fortbildungssektor.

Für die Versorgung von Hollywood-Schauspielern, Opern- sängern, Mannequins oder Teilnehmern bei so genannten Castingshows gibt es jede Menge Angebote zur Optimie- rung der roten, gelben, goldenen und weißen Ästhetik.

Medizinprodukte, Konzepte und Fortbildungsangebote für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Ver- sorgung sind hingegen Mangelware und praktisch ohne jede Weiterentwicklung.

Natürlich können Sie versuchen, Ihren Patienten eine bes- sere Versorgung anzubieten als die Grundversorgung. Aber es wird weiterhin Kassenfüllungen, -kronen und -prothesen geben. Die aktuelle Gesundheitspolitik versucht ja sogar, generell das Niveau des Leistungsumfangs der Privatversi- cherung auf das Kassenniveau zu kürzen, was bei den Beihilfepatienten bereits weitgehend vollzogen worden ist.

Insofern würde ich mir wirklich auch in diesem Bereich Innovationen wünschen, die z. B. die Produktivität meiner Behandlung verbessern helfen. Für die nächste Internatio- nale Dental-Schau (IDS) im März dieses Jahres habe ich mir daher vorgenommen, an den Ständen ganz bewusst nach entsprechenden Produkten für die Grundversorgung, also für den Massenmarkt zu fragen und mich vorwiegend diesem Thema zu widmen. Da bin ich mal gespannt, wer darauf alles eine Antwort hat (oder auch nicht).

115

Quintessenz 2007;58(2):115

EDITORIAL

Privat oder Kasse?

Prof. Dr. Michael J. Noack Chefredakteur

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