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Religionsphilosophie Genealogie eines Diskurses. Prof. Dr. Gregor Maria Hoff Vorlesung WS 2006/7

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Religionsphilosophie Religionsphilosophie

Genealogie eines Diskurses Genealogie eines Diskurses

Prof. Dr. Gregor Maria Hoff Prof. Dr. Gregor Maria Hoff

Vorlesung WS 2006/7 Vorlesung WS 2006/7

(2)

Orientierung in der Vorlesung Orientierung in der Vorlesung

II Europ

II Europääische Problemkonstellationen ische Problemkonstellationen Problemverlagerung: Die Verwicklung des Au

Problemverlagerung: Die Verwicklung des Außßen en Gottes in das Innen der Vernunft im Rahmen Gottes in das Innen der Vernunft im Rahmen der der „„GottesbeweiseGottesbeweise““ –– mittelalterliche und mittelalterliche und

frfrüühneuzeitliche Verschiebungenhneuzeitliche Verschiebungen 4. Anselm v. Canterbury:

4. Anselm v. Canterbury: aliquidaliquid quo quo maiusmaius nihil

nihil cogitarecogitare potestpotest

(3)

Anselm von Canterbury (1033

Anselm von Canterbury (1033 - - 1109) 1109)

(4)

Biographie Biographie

Biographie anhand von vier Stationen Biographie anhand von vier Stationen

„„ 10331033--1057: Kleinadeliges Elternhaus1057: Kleinadeliges Elternhaus

-- 1033: Geburt in 1033: Geburt in AostaAosta (s(süüdliches Burgund) in dliches Burgund) in einem kleinadeligen Milieu

einem kleinadeligen Milieu

-- Konflikte mit Vater Konflikte mit Vater GundulfGundulf nach dem frnach dem früühen hen Tod der Mutter wegen dessen Lebensstil

Tod der Mutter wegen dessen Lebensstil

-- 1057 Ausbruch aus dem Elternhaus und Flucht 1057 Ausbruch aus dem Elternhaus und Flucht üüber den Mont ber den Mont CenisCenis nach nach ClunyCluny

(5)

Biographie Biographie

„„ 10571057--1060: Auf der Suche1060: Auf der Suche……

-- Unruhige und verzweifelte Suche nach Unruhige und verzweifelte Suche nach SeelenSeelen-- frieden

frieden durch Frankreichs Kldurch Frankreichs Klööster und ster und KlosterKloster-- schulen

schulen

-- In In BecBec fasziniert A. dessen Prior, der frfasziniert A. dessen Prior, der früühere here Dialektiker

Dialektiker LanfrankLanfrank, der damals im Streit um , der damals im Streit um das Abendmahl eine f

das Abendmahl eine füührende Rolle einnimmthrende Rolle einnimmt -- Eintritt als SchEintritt als Schüüler und spler und spääter als Novizeter als Novize

(6)

Biographie Biographie

„„ Exkurs: AbendmahlsstreitExkurs: Abendmahlsstreit

-- Problem: Wie lProblem: Wie läässt sich die Wandlung sst sich die Wandlung verver-- stehen

stehen? Kann man sich rational n? Kann man sich rational näähern?hern?

-- Positionen: Realistische vs. symbolische Positionen: Realistische vs. symbolische PosiPosi-- tiontion, wobei letztere mit der antiken Philosophie , wobei letztere mit der antiken Philosophie

argumentiert und so Probleme der realistischen argumentiert und so Probleme der realistischen

Position nachweist Position nachweist

-- Vertreter: Vertreter: BerengarBerengar von von ToursTours ((--1088)1088)

(7)

Biographie Biographie

„„ Exkurs: AbendmahlsstreitExkurs: Abendmahlsstreit

-- ÜÜberzeugung: Eigenschaften kommen nach berzeugung: Eigenschaften kommen nach Aristoteles immer nur einer Substanz zu.

Aristoteles immer nur einer Substanz zu.

-- Frage: Wie ist es mFrage: Wie ist es mööglich, dass die glich, dass die EigenschaftEigenschaft-- enen des Weins (z.B. Alkoholhdes Weins (z.B. Alkoholhäältigkeit) auch nach ltigkeit) auch nach

der substantiellen Verwandlung in das Blut der substantiellen Verwandlung in das Blut

Christi erhalten bleiben?

Christi erhalten bleiben?

-- Antwort: Symbolisches VerstAntwort: Symbolisches Verstäändnis ndnis

(8)

Biographie Biographie

„„ Exkurs: AbendmahlsstreitExkurs: Abendmahlsstreit

-- Die Kirche vertritt eine realistische Position, Die Kirche vertritt eine realistische Position, hat aber in der Argumentation selbst kaum die hat aber in der Argumentation selbst kaum die nnöötigen Ressourcen, um angemessen antworten tigen Ressourcen, um angemessen antworten zu kzu köönnen.nnen.

-- Folge: Kirchenpolitische Reaktion ohne eine Folge: Kirchenpolitische Reaktion ohne eine adadääquate theologische Hintergrundtheorie (vgl. quate theologische Hintergrundtheorie (vgl.

1215 dogmatisierte

1215 dogmatisierte TranssubstantiationslehreTranssubstantiationslehre) )

(9)

Biographie Biographie

„„ Le Le BecBec

(10)

Biographie Biographie

„„ 10601060--1089: 1089: MonastischeMonastische KarriereKarriere

-- 1063 wird A. (in einer bewegten Zeit!) Prior 1063 wird A. (in einer bewegten Zeit!) Prior und Leiter der Klosterschule von Le

und Leiter der Klosterschule von Le BecBec -- TheologischTheologisch--philosophische Werke:philosophische Werke:

a) 1076

a) 1076 ‚‚MonologionMonologion‘‘ b) 1077/78

b) 1077/78 ‚‚ProslogionProslogion‘‘

-- 1078/79 wird A. schlie1078/79 wird A. schließßlich Abt von Le lich Abt von Le BecBec

(11)

Biographie Biographie

„„ Exkurs: Das 11. Jahrhundert im WandelExkurs: Das 11. Jahrhundert im Wandel

„Man fMan füührte die Dreifelderwirtschaft ein. …hrte die Dreifelderwirtschaft ein. Die Die EisenEisen-- bearbeitung

bearbeitung machte Fortschritte. machte Fortschritte. Die HungersnDie Hungersnööte te gingen im Lauf des 11. Jahrhunderts zur

gingen im Lauf des 11. Jahrhunderts zurüück …ck . Das . Das Geldwesen breitete sich auch auf dem Lande aus, zu Geldwesen breitete sich auch auf dem Lande aus, zu-- nnäächst in Italien und Frankreich. chst in Italien und Frankreich. In den StIn den Stäädten dten trattrat-- enen die Menschen in ein Verhdie Menschen in ein Verhäältnis zueinander, das nicht ltnis zueinander, das nicht

mehr durch die Feudalit

mehr durch die Feudalitäät geprt gepräägt war gt war Der Der öökonokono-- mische

mische und soziale Wandel des 11. Jahrhunderts und soziale Wandel des 11. Jahrhunderts hatte mentale Folgen

hatte mentale Folgen (Flasch(Flasch, Mittelalter, 181, Mittelalter, 181--183)183)

(12)

Biographie Biographie

„„ 10891089--1109: Erzbischof von Canterbury1109: Erzbischof von Canterbury

-- 1089 Ruf zum Erzbischof, aber erst 1093 1089 Ruf zum Erzbischof, aber erst 1093 AnAn-- tritt

tritt wegen Konflikten mit Wilhelm II (Hochzeit wegen Konflikten mit Wilhelm II (Hochzeit des Investiturstreits)

des Investiturstreits)

-- 10941094--1098: 1098: ‚‚CurCur Deus homo?Deus homo?‘‘

-- 10971097--1099 1. Exil, 11031099 1. Exil, 1103--1107 wegen Querelen 1107 wegen Querelen mit K

mit Köönig (und knig (und köönigstreuen Mitbischnigstreuen Mitbischööfen)fen) -- 1107 L1107 Löösung des Investiturstreits, 1109 Todsung des Investiturstreits, 1109 Tod

(13)

Biographie (

Biographie ( Ü Ü berblick) berblick)

(14)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Religionsphilosophische ErinnerungReligionsphilosophische Erinnerung Job der Religionsphilosophin:

Job der Religionsphilosophin:

„„Die Frage, welche die Philosophie an die Die Frage, welche die Philosophie an die ReliReli-- giongion stellt, wurde fstellt, wurde füür die Neuzeit r die Neuzeit …… von von HumeHume

und Kant gestellt: Welches Verh

und Kant gestellt: Welches Verhäältnis besteht ltnis besteht zwischen Religion und Vernunft? Welche

zwischen Religion und Vernunft? Welche Grundlage

Grundlage …… hat die Religion in der Vernunft?hat die Religion in der Vernunft?““

(Ricken, Religionsphilosophie, 15.) (Ricken, Religionsphilosophie, 15.)

(15)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Religionsphilosophische ErinnerungReligionsphilosophische Erinnerung Inhaltliche Einsatz

Inhaltliche Einsatz-- und Fragepunkte: und Fragepunkte:

-- Das Alte und Neue Testament Das Alte und Neue Testament

-- Die Tradition, die die Schrift verbindlich Die Tradition, die die Schrift verbindlich auslegt.

auslegt.

-- Die religiDie religiööse Erfahrungse Erfahrung

-- Die Ergebnisse der historischen ForschungDie Ergebnisse der historischen Forschung -- Die natDie natüürliche bzw. philosophische Theologierliche bzw. philosophische Theologie

(16)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Religionsphilosophische ErinnerungReligionsphilosophische Erinnerung

Forderungen der Vernunft an die Religion:

Forderungen der Vernunft an die Religion:

-- Interne Widerspruchsfreiheit:Interne Widerspruchsfreiheit: Rational ist, was Rational ist, was sich selbst nicht widerspricht

sich selbst nicht widerspricht

-- Externe Widerspruchsfreiheit:Externe Widerspruchsfreiheit: Rational ist, was Rational ist, was nicht anderen wahren

nicht anderen wahren ÜÜberzeugungen widersprichtberzeugungen widerspricht -- Verbundenheit von GlaubensVerbundenheit von Glaubens-- und anderen und anderen

ÜÜberzeugungen: berzeugungen: Rational ist, was nicht so fRational ist, was nicht so füür sich r sich alleine steht, dass es nicht mehr kritisierbar ist

alleine steht, dass es nicht mehr kritisierbar ist

(17)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher Horizont, allgemeinZeitgeschichtlicher Horizont, allgemein

„„Die Ausbreitung Die Ausbreitung ‚‚weltlicherweltlicher’’ Wissenschaft Wissenschaft beschleunigte sich, der Islam war im s

beschleunigte sich, der Islam war im süüdlichen dlichen Europa un

Europa unüübersehbar und hatte das Heilige bersehbar und hatte das Heilige Grab in seiner Hand, der Platonismus der Grab in seiner Hand, der Platonismus der

byzantinischen Theologie reichte her

byzantinischen Theologie reichte herüüber, das ber, das Judentum wurde geistig und wirtschaftlich

Judentum wurde geistig und wirtschaftlich immer st

immer stäärker.rker.““ (Lutz, Anselm, 21)(Lutz, Anselm, 21)

(18)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher Horizont, allgemeinZeitgeschichtlicher Horizont, allgemein -- Aufschwung der Aufschwung der ratioratio: Technische : Technische FortFort--

schritte

schritte erzeugen Vertrauen in die Vernunfterzeugen Vertrauen in die Vernunft

-- Aufschwung der StAufschwung der Stäädtedte: St: Stäädte wachsen, dte wachsen, erer-- halten

halten Sonderrechte und werden Sonderrechte und werden öökonomische konomische bigbig playerplayer (Geldwirtschaft!)(Geldwirtschaft!)

-- Aufschwung der KircheAufschwung der Kirche: Die : Die cluniazenischecluniazenische Bewegung sorgt f

Bewegung sorgt füür frischen Windr frischen Wind

(19)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher Horizont IZeitgeschichtlicher Horizont I

-- Selbstbewusste Neuorientierung der Kirche Selbstbewusste Neuorientierung der Kirche nach Phase

nach Phase ottonischerottonischer Reichskirche (Reichskirche (ReformReform-- papsttum

papsttum ab 1046 mit Clemens III)ab 1046 mit Clemens III)

-- Die Kirche will sich Bischofsbesetzungen nicht Die Kirche will sich Bischofsbesetzungen nicht mehr von K

mehr von Köönigen diktieren lassen, daher nigen diktieren lassen, daher entent-- brennt

brennt der Investiturstreitder Investiturstreit

-- Kluft zwischen Kirche und Kluft zwischen Kirche und ‚‚StaatStaat‘‘

(20)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher Horizont IIZeitgeschichtlicher Horizont II

-- In StIn Stäädten entstehen neue intellektuelle dten entstehen neue intellektuelle ZentrZentr-- enen ((KathedralschulenKathedralschulen vs. alte Klosterschulen), vs. alte Klosterschulen),

die st

die stäärker rational eingestellt sindrker rational eingestellt sind

-- Die Kirche reagiert auf diese Entwicklungen Die Kirche reagiert auf diese Entwicklungen mit Machtpraktiken (Abendmahlsstreit), ohne mit Machtpraktiken (Abendmahlsstreit), ohne

aber die Probleme intellektuell zu bew

aber die Probleme intellektuell zu bewäältigen ltigen -- Kluft zwischen Glauben und WissenKluft zwischen Glauben und Wissen

(21)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher Horizont, summarischZeitgeschichtlicher Horizont, summarisch A. steht in beiden Bewegungen: Er

A. steht in beiden Bewegungen: Er

a) erlebt ein neu erwachsenes Selbstbewusstsein a) erlebt ein neu erwachsenes Selbstbewusstsein

der Kirche

der Kirche –– und kund käämpft mpft v.av.a. als Erzbischof f. als Erzbischof füür r kirchliche Autonomie,

kirchliche Autonomie,

b) sieht zugleich das Problem, dass

b) sieht zugleich das Problem, dass fidesfides und und ratioratio auseinander klaffen

auseinander klaffen –– und arbeitet als Theologe und arbeitet als Theologe ffüür deren Synthese.r deren Synthese.

(22)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher HorizontZeitgeschichtlicher Horizont Die Kluft zwischen

Die Kluft zwischen fidesfides und und ratioratio zeigt sich zeigt sich entent-- langlang der von Ricken skizzierten Linien:der von Ricken skizzierten Linien:

a) Interne Widerspr

a) Interne Widersprüüchlichkeitchlichkeit

-- Vgl. Vgl. AbaelardsAbaelards (sp(spääter erschienenes) Werk ter erschienenes) Werk ‚‚Sic Sic et Non

et Non‘‘ –– eine Sammlung von Widerspreine Sammlung von Widersprüüchen in chen in der Bibel und bei den V

der Bibel und bei den Vääterntern

(23)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Zeitgeschichtlicher HorizontZeitgeschichtlicher Horizont b) Externe Widerspr

b) Externe Widersprüüchlichkeitchlichkeit

-- Vgl. Abendmahlsstreit Vgl. Abendmahlsstreit –– die Lehre widerspricht die Lehre widerspricht der klassischen Kategorientafel Aristoteles

der klassischen Kategorientafel Aristoteles‘‘ c) Verbundenheit von

c) Verbundenheit von ÜÜberzeugungenberzeugungen -- Vgl. Abendmahlsstreit Vgl. Abendmahlsstreit –– der Konflikt wird der Konflikt wird

machtpolitisch entschieden, weil

machtpolitisch entschieden, weil ratioratio und und fidesfides nicht miteinander kommunizieren k

nicht miteinander kommunizieren köönnennnen

(24)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Anselms ArbeitsprogrammAnselms Arbeitsprogramm Inhalt von

Inhalt von A.sA.s Arbeiten:Arbeiten:

„„Einige BrEinige Brüüder haben mich oft und dringlich der haben mich oft und dringlich gebeten, ich m

gebeten, ich mööge ge von dem, was ich ihnen von dem, was ich ihnen üüber die ber die Betrachtung des g

Betrachtung des gööttlichen Seins und anderer damit ttlichen Seins und anderer damit zuzu-- sammenh

sammenhäängenderngender Dinge in hDinge in hääufigem Gesprufigem Gesprääche che vorgevorge-- tragen

tragen, einiges als Beispiel solcher Betrachtung , einiges als Beispiel solcher Betrachtung ffüür sie niederschreiben.r sie niederschreiben.

(25)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Anselms ArbeitsprogrammAnselms Arbeitsprogramm Methode in

Methode in A.sA.s Arbeiten:Arbeiten:

„„Sie haben von mir auch in der Abfassung dieser Sie haben von mir auch in der Abfassung dieser Betrachtung eine bestimmte Form verlangt,

Betrachtung eine bestimmte Form verlangt, wobei sie mehr ihre W

wobei sie mehr ihre Wüünsche als die Leichtigkeit nsche als die Leichtigkeit der Aufgabe oder mein K

der Aufgabe oder mein Köönnen im Auge hatten: nnen im Auge hatten:

ich solle mich in meiner Beweisf

ich solle mich in meiner Beweisfüührung hrung nicht auf nicht auf die Autorit

die Autoritäät der (Heiligen) Schrift stt der (Heiligen) Schrift stüützen,tzen,

(26)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Anselms ArbeitsprogrammAnselms Arbeitsprogramm Methode in

Methode in A.sA.s Arbeiten:Arbeiten:

„„sondern jeden Schlusssatz der einzelnen sondern jeden Schlusssatz der einzelnen UnterUnter-- suchungen

suchungen in gewin gewööhnlichen Ausdrhnlichen Ausdrüücken darstellen, so cken darstellen, so dass infolge allgemein verst

dass infolge allgemein verstäändlicher Grndlicher Grüünde und nde und einfacheinfach-- erer ErEröörterungen sowohl die Notwendigkeit des rterungen sowohl die Notwendigkeit des GedankGedank--

engangs

engangs zwingend, als auch die Einsichtigkeit der zwingend, als auch die Einsichtigkeit der WahrWahr-- heiten

heiten offenkundig werde.offenkundig werde.““ (Vorrede, (Vorrede, Monologion, Vorrede)Monologion, Vorrede)

(27)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Anselms ArbeitsprogrammAnselms Arbeitsprogramm

„„Nehmen wir an, es sei da Nehmen wir an, es sei da …… ein Mensch, der ein Mensch, der also von alledem und von dem vielen anderen, also von alledem und von dem vielen anderen,

was wir von Gott und Seiner Sch

was wir von Gott und Seiner Schööpfung pfung notnot-- wendig

wendig glauben, nichts wisse, weil er nicht glauben, nichts wisse, weil er nicht davon geh

davon gehöört hat oder nicht daran glaubt; ich rt hat oder nicht daran glaubt; ich denke, solch ein Mensch m

denke, solch ein Mensch müüsste, wenn er nur sste, wenn er nur einigerma

einigermaßßen bei Verstand ist, sich en bei Verstand ist, sich durch blodurch bloßße e Vernunft

Vernunft davon zu davon zu üüberzeugen vermberzeugen vermöögen [gen [potpot-- estest ipseipse sibisibi saltemsaltem solasola rationeratione persuaderepersuadere].].““

(Anselm,

(Anselm, MonologionMonologion, I), I)

(28)

Scholastisches Programm Scholastisches Programm

„„ Anselms ArbeitsprogrammAnselms Arbeitsprogramm

-- A. schreibt unter dem Eindruck des A. schreibt unter dem Eindruck des RationaliRationali-- ttäätsschubstsschubs seines Jahrhunderts und im Blick auf seines Jahrhunderts und im Blick auf

Judentum und Islam Judentum und Islam

-- Grundidee: Grundidee: fidesfides quaerensquaerens intellectumintellectum –– der Glaube der Glaube selbst nimmt die Vernunft in Anspruch

selbst nimmt die Vernunft in Anspruch

-- Dieser Methode verdankt A. seinen Titel als Dieser Methode verdankt A. seinen Titel als sog.

sog. ‚‚Vater der ScholastikVater der Scholastik‘‘

(29)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Absicht und EinbettungAbsicht und Einbettung

-- Das Das ‚‚argumentumargumentum anselmianumanselmianum‘‘ findet sich im findet sich im

‚‚ProslogionProslogion‘‘ (1077/78).(1077/78).

-- A. will darin mit Mitteln der Vernunft die A. will darin mit Mitteln der Vernunft die ErEr-- kenntnis

kenntnis Gottes nachvollziehen, die im Glauben Gottes nachvollziehen, die im Glauben bereits gegeben ist.

bereits gegeben ist.

-- Die Einbettung des Beweises in ein Gebet ist Die Einbettung des Beweises in ein Gebet ist daher stringent.

daher stringent.

(30)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 1 des Beweises: Element 1 des Beweises: Die MDie Mööglichkeit glichkeit valider

valider--nichtnicht--sinnlichersinnlicher ErkenntnisErkenntnis Eine

Eine erste, erkenntnistheoretische Voraussetzungerste, erkenntnistheoretische Voraussetzung, die , die A. mit der gesamten (

A. mit der gesamten (neu)platonischneu)platonisch--augustinaugustin-- ischen

ischen Tradition) vor ihm macht, ist die Tradition) vor ihm macht, ist die ÜÜberber-- zeugung

zeugung, dass nicht, dass nicht--sinnliche Erkenntnis in der sinnliche Erkenntnis in der Innerlichkeit des Denkens m

Innerlichkeit des Denkens mööglich istglich ist Nicht

Nicht--sinnliche Erkenntnis ist msinnliche Erkenntnis ist mööglichglich

(31)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 2 des Beweises: Element 2 des Beweises: Sein ist grSein ist größößer als er als Nicht

Nicht--SeinSein Eine

Eine zweite, ontologische Voraussetzungzweite, ontologische Voraussetzung, die A. mit , die A. mit der gesamten Tradition vor ihm

der gesamten Tradition vor ihm unausgesprochunausgesproch-- enen annimmt, ist die annimmt, ist die ÜÜberzeugung, dass es berzeugung, dass es besser besser

/ wertvoller / gr

/ wertvoller / größößerer ist zu existieren als nicht ist zu existieren als nicht zu existieren.

zu existieren.

Sein ist

Sein ist ‚‚grgrößößerer‘‘ als Nichtals Nicht--SeinSein

(32)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 3 des Beweises: Das, Element 3 des Beweises: Das, üüber das ber das hinhin-- ausaus GrGrößößeres nicht gedacht werden kanneres nicht gedacht werden kann

In Kapitel II des

In Kapitel II des ‚‚ProslogionProslogion‘‘ ffüührt A. in einer hrt A. in einer Anrede folgenden Gottesbegriff ein:

Anrede folgenden Gottesbegriff ein:

„„Wir glauben aber von Dir, Wir glauben aber von Dir, dadaßß üüber Dich ber Dich hinhin--ausaus GrGrößößeres nicht gedacht werden kann.eres nicht gedacht werden kann. [Et [Et quidemquidem

credimus

credimus te esse te esse aliquidaliquid quoquo nihilnihil amiusamius cogitaricogitari possit

possit.].]

(33)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 3 des Beweises: Das, Element 3 des Beweises: Das, üüber das ber das hinhin-- ausaus GrGrößößeres nicht gedacht werden kanneres nicht gedacht werden kann

„„Oder gibt es etwa kein solches Wesen, weil der Oder gibt es etwa kein solches Wesen, weil der Tor in seinem Herzen spricht: es ist kein Gott?

Tor in seinem Herzen spricht: es ist kein Gott?

Aber selbst dieser Tor versteht [!] meine Worte, Aber selbst dieser Tor versteht [!] meine Worte,

wenn ich sage:

wenn ich sage: etwas, woretwas, worüüber hinaus Grber hinaus Größößeres nicht eres nicht gedacht werden kann

gedacht werden kann [[aliquidaliquid quo quo maiusmaius nihilnihil cogitcogit-- areare potestpotest]]

(34)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 3 des Beweises: Das, Element 3 des Beweises: Das, üüber das ber das hinhin-- ausaus GrGrößößeres nicht gedacht werden kanneres nicht gedacht werden kann

„„und was er versteht, ist in seinem Erkennen, und was er versteht, ist in seinem Erkennen, auch wenn er nicht versteht,

auch wenn er nicht versteht, dadaßß es dieses Etwas es dieses Etwas wirklich gibt.

wirklich gibt.““ (Proslogion(Proslogion, Kapitel 2), Kapitel 2)

EinfEinfüührung Gottes als desjenigen, hrung Gottes als desjenigen, üüber das ber das hinaus Gr

hinaus Größößeres nicht gedacht werden kann eres nicht gedacht werden kann (was inhaltlich jedermann verstehen kann) (was inhaltlich jedermann verstehen kann)

(35)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 4 des Beweises: Die folgerichtige Element 4 des Beweises: Die folgerichtige Existenz des derart Gedachten

Existenz des derart Gedachten

Nun setzt A. den entscheidenden Schritt, indem Nun setzt A. den entscheidenden Schritt, indem

er Element 2 (die ontologische Voraussetzung, er Element 2 (die ontologische Voraussetzung,

dass Sein gr

dass Sein größößer als Nichter als Nicht--Sein ist) ausspielt: Sein ist) ausspielt:

„„Aber das, worAber das, worüüber hinaus Grber hinaus Größößeres nichts eres nichts gedacht werden kann, kann nicht nur im

gedacht werden kann, kann nicht nur im Denken sein.

Denken sein.““

(36)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 4 des Beweises: Die folgerichtige Element 4 des Beweises: Die folgerichtige Existenz des derart Gedachten

Existenz des derart Gedachten

„„Ist es nIst es näämlich nur in unserem Denken, so kann mlich nur in unserem Denken, so kann man sich es auch als wirklich seiend vorstellen;

man sich es auch als wirklich seiend vorstellen;

das aber ist mehr (als blo

das aber ist mehr (als bloßß in Gedanken wirklich in Gedanken wirklich sein).

sein). Wenn das, worWenn das, worüüber hinaus Grber hinaus Größößeres nicht gedacht eres nicht gedacht werden kann, nur im Denken ist, so ist eben das,

werden kann, nur im Denken ist, so ist eben das, wowo--

rrüüberber hinaus Grhinaus Größößeres nicht gedacht werden kann, etwas, eres nicht gedacht werden kann, etwas, üüber das hinaus etwas Grber das hinaus etwas Größößeres denkbar ist.eres denkbar ist.““

(37)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 4 des Beweises: Die folgerichtige Element 4 des Beweises: Die folgerichtige Existenz des derart Gedachten

Existenz des derart Gedachten

„„Dies ist aber offenbar [ohne Selbstwiderspruch] Dies ist aber offenbar [ohne Selbstwiderspruch]

unmunmööglich. Daher ist zweifellos etwas, worglich. Daher ist zweifellos etwas, worüüber ber hinaus Gr

hinaus Größößeres nicht gedacht werden kann, eres nicht gedacht werden kann, soso-- wohlwohl dem Denken als der Sache nach wirklich.dem Denken als der Sache nach wirklich.““

(Proslogion(Proslogion, Kapitel II), Kapitel II)

Erlaubter Schluss auf die Existenz Gottes Erlaubter Schluss auf die Existenz Gottes

(38)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 5 des Beweises: Die notwendige Element 5 des Beweises: Die notwendige Existenz des derart Gedachten

Existenz des derart Gedachten

In Kapitel III arbeitet A. die logische

In Kapitel III arbeitet A. die logische NotwendNotwend-- igkeit

igkeit der Existenz Gottes heraus:der Existenz Gottes heraus:

„„Der Der SchluSchlußßsatzsatz des letzten Abschnittes ist so des letzten Abschnittes ist so wahr,

wahr, dadaßß das das NichtNicht--seinsein Gottes Gottes nicht einmal nicht einmal gedacht werden kann

gedacht werden kann..““

(39)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 5 des Beweises: Die notwendige Element 5 des Beweises: Die notwendige Existenz des derart Gedachten

Existenz des derart Gedachten

„…„… Wenn das Nichtsein dessen, worWenn das Nichtsein dessen, worüüber hinaus ber hinaus GrGrößößeres nicht gedacht werden kann, gedacht eres nicht gedacht werden kann, gedacht

werden kann, so ist das, wor

werden kann, so ist das, worüüber hinaus ber hinaus GrGrößöß-- ereseres nicht gedacht werden kann, nicht das, nicht gedacht werden kann, nicht das,

worworüüber hinaus Grber hinaus Größößeres nicht gedacht werden eres nicht gedacht werden kann,

kann, und das ist ein Widerspruchund das ist ein Widerspruch..““

(40)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Element 5 des Beweises: Die notwendige Element 5 des Beweises: Die notwendige Existenz des derart Gedachten

Existenz des derart Gedachten

„„Es gibt also wahrhaft etwas, Es gibt also wahrhaft etwas, üüber das hinaus ber das hinaus GrGrößößeres nicht gedacht werden kann, derart, eres nicht gedacht werden kann, derart, dadaßß nicht einmal der Gedanke an dessen Nichtnicht einmal der Gedanke an dessen Nicht--

Sein m

Sein mööglich ist. Und das bist Du, Herr, unser glich ist. Und das bist Du, Herr, unser Gott.

Gott.““ (Proslogion(Proslogion, Kapitel III), Kapitel III)

Zwingender Schluss auf die Existenz Gottes Zwingender Schluss auf die Existenz Gottes

(41)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des BeweisesDiskussion des Beweises Der Beweis wurde/wird (

Der Beweis wurde/wird (twtw. unter dem Titel . unter dem Titel

‚‚argumentumargumentum cartesianumcartesianum‘‘) bis heute diskutiert ) bis heute diskutiert und kritisiert.

und kritisiert.

Zwei kritische Traditionslinien:

Zwei kritische Traditionslinien:

a) a) GauniloGaunilo / Kant I/ Kant I b) Thomas / Kant II b) Thomas / Kant II

(42)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IDiskussion des Beweises I

Der Der GauniloGaunilo von von MarmoutiersMarmoutiers bringt die erste bringt die erste Kritik an

Kritik an A.sA.s Gedankengang; er argumentiert Gedankengang; er argumentiert u.au.a. mit folgendem Gegenbeispiel:. mit folgendem Gegenbeispiel:

So z.B. sagen einige, irgendwo im Ozean gebe es eine So z.B. sagen einige, irgendwo im Ozean gebe es eine Insel, die wegen der Schwierigkeit oder besser der

Insel, die wegen der Schwierigkeit oder besser der

UnmUnmööglichkeit zu finden, was nicht ist, von glichkeit zu finden, was nicht ist, von verschiedverschied-- enenenen den Beinamen den Beinamen die verschwundenedie verschwundene [[perditamperditam] ]

bekommen hat;

bekommen hat;

(43)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IDiskussion des Beweises I

sie erz

sie erzäählen, dass sie hlen, dass sie unvergleichlich reich an Güunvergleichlich reich an Gütern tern und Prunk sei, niemandem geh

und Prunk sei, niemandem gehööre, von niemandem bere, von niemandem be-- wohnt

wohnt sei und alle anderen Lsei und alle anderen Läänder, die von Menschen nder, die von Menschen bewohnt sind, durch die

bewohnt sind, durch die ÜberfÜberfüülle an Besitztlle an Besitztüümern mern allenthalben

allenthalben üübertreffe. bertreffe.

[Wenn nun einer sagt:] Du kannst nun nicht mehr

[Wenn nun einer sagt:] Du kannst nun nicht mehr dada-- ranran zweifeln, dass diese Insel, die vortrefflicher ist als zweifeln, dass diese Insel, die vortrefflicher ist als

alle L

alle Läänder und von der du annimmst, dass sie auch in nder und von der du annimmst, dass sie auch in deinem Verstande ist, irgendwo wahrhaft in

deinem Verstande ist, irgendwo wahrhaft in WirklichWirklich-- keitkeit sei; sei;

(44)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IDiskussion des Beweises I

und weil es vortrefflicher ist, nicht im Verstande allein, und weil es vortrefflicher ist, nicht im Verstande allein,

sondern auch in Wirklichkeit zu sein, so ist es

sondern auch in Wirklichkeit zu sein, so ist es notnot-- wendig

wendig, dass sie so sei; w, dass sie so sei; wääre sie nre sie näämlich nicht, dann mlich nicht, dann wwääre jedes andere Land, das wirklich ist, vortrefflicher re jedes andere Land, das wirklich ist, vortrefflicher

als sie, und so w

als sie, und so wääre sie, die von dir als die re sie, die von dir als die vortrefflichvortrefflich-- ereere begriffen worden ist, nicht die vortrefflichere; begriffen worden ist, nicht die vortrefflichere;

wenn er

wenn er mir hierdurch versichern wollte, es sei nicht mir hierdurch versichern wollte, es sei nicht mehr weitere daran zu zweifeln, dass jene Insel

mehr weitere daran zu zweifeln, dass jene Insel WirkWirk-- lichkeit

lichkeit sei sei --

(45)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IDiskussion des Beweises I

so wso würde ich glauben, ürde ich glauben, entweder er scherze oder ich entweder er scherze oder ich wüsste nicht, wen ich fsste nicht, wen ich füür dr düümmer ansehen sollte mmer ansehen sollte

[mich oder ihn]

[mich oder ihn] (Gaunilo(Gaunilo, Was jemand anstelle des Toren hierauf , Was jemand anstelle des Toren hierauf erwidern k

erwidern köönnte, 85nnte, 85-87)-87)

Kritikpunkt: Nur weil ich etwas (etwa eine Kritikpunkt: Nur weil ich etwas (etwa eine

Trauminsel) denken kann, ist es doch noch Trauminsel) denken kann, ist es doch noch

lange nicht real!

lange nicht real!

(46)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IDiskussion des Beweises I Kant bedient sich

Kant bedient sich twtw. [!] einer . [!] einer äähnlichen Kritik hnlichen Kritik bei seinem Taler

bei seinem Taler--Vergleich:Vergleich:

Hundert wirkliche Taler enthalten [dem reinen Hundert wirkliche Taler enthalten [dem reinen BeBe-- griffe

griffe nach] nicht das mindeste mehr, als hundert nach] nicht das mindeste mehr, als hundert

mmöögliche. [In diesem Sinne sind sie identisch] …gliche. [In diesem Sinne sind sie identisch] Aber Aber in meinem Verm

in meinem Vermöögenszustande ist mehr bei hundert genszustande ist mehr bei hundert wirklichen Talern, als bei dem blo

wirklichen Talern, als bei dem bloßßen Begriffe en Begriffe derder-- selben

selben ((d.id.i. ihrer M. ihrer Mööglichkeit).glichkeit). ((KrVKrV B627; A599)B627; A599)

(47)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IDiskussion des Beweises I Antwort

Antwort A.sA.s auf auf GauniloGaunilo weist auf die weist auf die UnzuUnzu-- lläässigkeitssigkeit des Vergleichs hin: des Vergleichs hin:

Das, wor

Das, worüüber hinaus Grber hinaus Größößeres nicht gedacht eres nicht gedacht werden kann, kann eben nicht mit einer

werden kann, kann eben nicht mit einer endlichendlich-- enen GrGrößöße (wie einer Insel e (wie einer Insel üüber die hinaus leicht ber die hinaus leicht GrGrößößeres gedacht werden kann) ausgetauscht eres gedacht werden kann) ausgetauscht

werden

werden –– es ist schlechterdings es ist schlechterdings analogielosanalogielos!!

(48)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IIDiskussion des Beweises II

Ein anderer Ansatz der Kritik betrifft

Ein anderer Ansatz der Kritik betrifft epistemoepistemo-- logische

logische Probleme: Probleme:

-- Ist es mIst es mööglich, in einem streng nichtglich, in einem streng nicht--sinnlichen sinnlichen Erkenntnisprozess Schl

Erkenntnisprozess Schlüüsse sse üüber die Auber die Außßenwelt enwelt abzuleiten?

abzuleiten?

-- Welchen epistemologischen Status hat der Welchen epistemologischen Status hat der Schluss

Schluss A.sA.s??

(49)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IIDiskussion des Beweises II

Thomas von Aquin kritisiert (von seinem

Thomas von Aquin kritisiert (von seinem aristoaristo-- telischen

telischen Hintergrund her) das benutzte Hintergrund her) das benutzte platonplaton-- ische

ische Erkenntnismodell:Erkenntnismodell:

„Aus der Bildung jenes Gottesbegriffs folgt nur, dass Aus der Bildung jenes Gottesbegriffs folgt nur, dass das solcherma

das solchermaßßen Begriffene im Verstand ist. Es folgt en Begriffene im Verstand ist. Es folgt aber niemals ein Schluss auf dessen Existenz in der aber niemals ein Schluss auf dessen Existenz in der auaußßermentalen Wirklichkeit.ermentalen Wirklichkeit. (Sch(Schöönberger, Anselm, 101) nberger, Anselm, 101)

(50)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IIDiskussion des Beweises II

Thomas unterscheidet die Qualit

Thomas unterscheidet die Qualitäät t axiomataxiomat-- ischer

ischer Einsichten:Einsichten:

-- Das Rundsein des Kreises ist eine axiomatische Das Rundsein des Kreises ist eine axiomatische Einsicht im engsten Sinn

Einsicht im engsten Sinn sie ist apriorisch.sie ist apriorisch.

-- Die UnrDie Unrääumlichkeit geistiger Wesen ist zwar eine umlichkeit geistiger Wesen ist zwar eine axiomatische Einsicht

axiomatische Einsicht aber sie ist erlernt, weil die aber sie ist erlernt, weil die Vorstellung

Vorstellung geistiger Wesengeistiger Wesen erlernt ist.erlernt ist.

(51)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IIDiskussion des Beweises II Genau so verh

Genau so verhäält es sich nach Thomas auch mit lt es sich nach Thomas auch mit dem Begriff Gottes

dem Begriff Gottes –– er ist uns nicht so gegeben er ist uns nicht so gegeben wie die Vorstellung eines Kreises:

wie die Vorstellung eines Kreises:

A. kann aus dem Begriff Gottes herausholen, A. kann aus dem Begriff Gottes herausholen,

was er vorher in ihn hineingesteckt hat

was er vorher in ihn hineingesteckt hat –– und und das ist nicht erfahrungsunabh

das ist nicht erfahrungsunabhäängig, sondern in ngig, sondern in Umwegen erlernt (vgl.

Umwegen erlernt (vgl. ‚‚geistige geistige WesenWesen‘‘--BspBsp.). .).

(52)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IIDiskussion des Beweises II Kants grunds

Kants grundsäätzlichere Kritik des Beweises (den tzlichere Kritik des Beweises (den er Descartes zuschreibt) ist ebenfalls

er Descartes zuschreibt) ist ebenfalls epistemoepistemo-- logisch

logisch::

Prinzipiell gilt bei ihm: (Geistige) Begriffe ohne Prinzipiell gilt bei ihm: (Geistige) Begriffe ohne

(sinnliche) Anschauung sind leer und

(sinnliche) Anschauung sind leer und AnschauuAnschauu-- ngng ohne Begriffe blind ohne Begriffe blind –– Erkenntnis funktioniert Erkenntnis funktioniert

nur mit diesen zwei S

nur mit diesen zwei Sääulen.ulen.

(53)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ Diskussion des Beweises IIDiskussion des Beweises II

Daher kann man, so Kant, schlichtweg nicht im Daher kann man, so Kant, schlichtweg nicht im

Inneren bleiben, wenn man

Inneren bleiben, wenn man üüber die Auber die Außßenwelt enwelt ein Urteil f

ein Urteil fäällen will llen will –– es braucht ein sinnliches es braucht ein sinnliches Element:

Element:

Unser (geistiger) Begriff von einem Gegenstande mag Unser (geistiger) Begriff von einem Gegenstande mag also enthalten, was und wie viel er wolle, so m

also enthalten, was und wie viel er wolle, so müüssen wir ssen wir doch aus ihm herausgehen, um diesem die Existenz zu doch aus ihm herausgehen, um diesem die Existenz zu

erteilen.

erteilen. ((KrVKrV A600)A600)

(54)

Ontologischer Gottesbeweis Ontologischer Gottesbeweis

„„ EinschEinschäätzungtzung A. will im

A. will im ‚‚ProslogionProslogion‘‘ Gottes Existenz nicht im Gottes Existenz nicht im heutigen Sinne (auf v

heutigen Sinne (auf vööllig neutraler Basis, quasi llig neutraler Basis, quasi im Labor) beweisen, sondern einen im Glauben im Labor) beweisen, sondern einen im Glauben

gegebenen Inhalt rational nachvollziehen

gegebenen Inhalt rational nachvollziehen –– und und zeigen, dass eine Vermittlung von

zeigen, dass eine Vermittlung von ratioratio und und fidesfides mmööglich ist glich ist

(vgl. Ricken, Punkt c) (vgl. Ricken, Punkt c)

(55)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Inkarnation und Kreuzestod Inkarnation und Kreuzestod Frage: L

Frage: Läässt sich angesichts der Prsst sich angesichts der Prääsenz anderer senz anderer ErlErlöösungsreligionen (Judentum, Islam) auch das sungsreligionen (Judentum, Islam) auch das

eigene Erl

eigene Erlöösungskonzept als rational ausweisen?sungskonzept als rational ausweisen?

Antwortversuch:

Antwortversuch: SatisfaktionstheorieSatisfaktionstheorie 3 Elemente:

3 Elemente: a) Klassischer a) Klassischer ordoordo--GedankeGedanke b) Juristisches

b) Juristisches satisfactiosatisfactio--KonzeptKonzept b) Germanisches

b) Germanisches LehensrechtLehensrecht

(56)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Basis: Die Verletzung der Basis: Die Verletzung der ordoordo

-- ÜÜberlegung: berlegung: Weil Weil Gott SchGott Schööpfer und Herr alles pfer und Herr alles Geschaffenen ist, ist auch seine Anerkennung als Geschaffenen ist, ist auch seine Anerkennung als SchSchööpfer und Herr geboten pfer und Herr geboten –– die Schdie Schööpfung hat pfung hat

ihm die ihm zustehende Ehre zu erweisen ihm die ihm zustehende Ehre zu erweisen

-- Durch die SDurch die Süünde Adams und Evas wurde die nde Adams und Evas wurde die harmonisch ausbalancierte

harmonisch ausbalancierte ordoordo der Schder Schööpfung pfung verletzt

verletzt –– damit aber auch die Ehre Gottesdamit aber auch die Ehre Gottes

(57)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Problemskizze und AporienProblemskizze und Aporien

Im germanischen Recht gibt es zwei

Im germanischen Recht gibt es zwei MMööglichglich-- keiten

keiten, wie ein Vasall die verletzte Ehre seines , wie ein Vasall die verletzte Ehre seines Herrn wiederherstellen kann:

Herrn wiederherstellen kann:

-- poenapoena:: Seine Tat wird durch eine passende Strafe Seine Tat wird durch eine passende Strafe ausaus--geglichengeglichen (T(Tääter als Objekt der Strafe)ter als Objekt der Strafe)

-- satisfactiosatisfactio: Die Tat wird von ihm aktiv wieder gut : Die Tat wird von ihm aktiv wieder gut gemacht (T

gemacht (Tääter als Subjekt der Wiedergutmachung)ter als Subjekt der Wiedergutmachung)

(58)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Problemskizze und AporienProblemskizze und Aporien Beide Vorschl

Beide Vorschlääge, um die Ehre Gottes ge, um die Ehre Gottes wiederwieder-- herzustellen

herzustellen, f, füühren in Aporien:hren in Aporien:

Weil die Ehre Gottes ein unendliches Gut ist, Weil die Ehre Gottes ein unendliches Gut ist,

kann es nur

kann es nur eineeine adadääquate Strafe geben: den quate Strafe geben: den VerVer-- lustlust der ewigen Seligkeit als der ewigen Seligkeit als ZielZiel menschlicher menschlicher

Existenz (

Existenz (nur nur das ist unendlich am Menschen)das ist unendlich am Menschen)

poena

poena

ist undenkbar, weil Gott die Liebe istist undenkbar, weil Gott die Liebe ist

(59)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Problemskizze und AporienProblemskizze und Aporien

FFüür eine adr eine adääquate quate satisfactiosatisfactio mmüüsste der Mensch sste der Mensch die unendliche Ehre Gottes wiederherstellen die unendliche Ehre Gottes wiederherstellen ––

als endliches Wesen kann er aber grunds

als endliches Wesen kann er aber grundsäätzlich tzlich keinen Schadensersatz leisten, bei dem es um keinen Schadensersatz leisten, bei dem es um

Unendliches geht Unendliches geht

satisfactio

satisfactio

ist undenkbar, weil der endliche ist undenkbar, weil der endliche Mensch nichts Unendliches herstellen kann Mensch nichts Unendliches herstellen kann

(60)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Inkarnation als HeilsmInkarnation als Heilsmööglichkeitglichkeit

Die Aporie ist vom Menschen nicht aufl

Die Aporie ist vom Menschen nicht auflöösbar, sbar, obwohl es den Menschen braucht:

obwohl es den Menschen braucht:

Aus Liebe zum Menschen wird Gott Mensch Aus Liebe zum Menschen wird Gott Mensch ––

und als Gott

und als Gott--Mensch schenkt er am Kreuz sein Mensch schenkt er am Kreuz sein Leben (das unendlichen Wert hat), um die un Leben (das unendlichen Wert hat), um die un--

endliche Ehre Gottes wiederherzustellen endliche Ehre Gottes wiederherzustellen

Satisfaktionstheorie der Erl

Satisfaktionstheorie der Erlöösungsung

(61)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Kritische WKritische Wüürdigungrdigung

Mit der Satisfaktionstheorie will A. die

Mit der Satisfaktionstheorie will A. die RationalRational-- ititäätt der Inkarnation und des Kreuzestodes der Inkarnation und des Kreuzestodes zeigzeig-- enen –– im Blick auf Islam und Judentumim Blick auf Islam und Judentum

Der Ansatz arbeitet nicht mit der Strafe (und Der Ansatz arbeitet nicht mit der Strafe (und

einem strafenden Gottesbild), sondern mit der einem strafenden Gottesbild), sondern mit der

Idee der freiwilligen Wiedergutmachung (und Idee der freiwilligen Wiedergutmachung (und

dem Bild eines liebenden Gottes) dem Bild eines liebenden Gottes)

(62)

Rationale Inkarnation Rationale Inkarnation

„„ Kritische WKritische Wüürdigungrdigung

Die juristische Diktion verdeckt allerdings das Die juristische Diktion verdeckt allerdings das Bild des liebenden Gottes weitgehend wieder:

Bild des liebenden Gottes weitgehend wieder:

Es geht um einen rechtlichen Handel zwischen Es geht um einen rechtlichen Handel zwischen

zwei Parteien, der am Kreuz entschieden wird zwei Parteien, der am Kreuz entschieden wird ––

die kosmische

die kosmische ordoordo des germanischen des germanischen VasallenVasallen-- rechts

rechts üüberdeckt die personalen Momente eher berdeckt die personalen Momente eher wieder.

wieder.

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