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Religionsphilosophie Genealogie eines Diskurses. Prof. Dr. Gregor Maria Hoff Vorlesung WS 2006/7

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Religionsphilosophie Religionsphilosophie

Genealogie eines Diskurses Genealogie eines Diskurses

Prof. Dr. Gregor Maria Hoff Prof. Dr. Gregor Maria Hoff

Vorlesung WS 2006/7 Vorlesung WS 2006/7

(2)

Orientierung in der Vorlesung Orientierung in der Vorlesung

II Europ

II Europääische Problemkonstellationen ische Problemkonstellationen Problemer

Problemerööffnung: Die Verhffnung: Die Verhäältnisbestimmung ltnisbestimmung von Glaube und Vernunft im Innenraum des von Glaube und Vernunft im Innenraum des

Geistes

Geistes –– antike Konstellationenantike Konstellationen

3. 3. „„InteriorInterior intimointimo meomeo““: Augustinus: Augustinus

(3)

Augustinus (354

Augustinus (354 - - 430) 430)

(4)

Biographie

Biographie

(5)

Biographie Biographie

Biographie anhand von vier Orten Biographie anhand von vier Orten

„„ 354354--370: Aufwachsen in der Provinz370: Aufwachsen in der Provinz

-- 354 im 354 im numidischennumidischen ThagasteThagaste als Sohn eines als Sohn eines (heidnischen) Provinzbeamten und einer

(heidnischen) Provinzbeamten und einer christchrist-- lichen

lichen Mutter Monika (332Mutter Monika (332--287) geboren287) geboren

-- ab 369 klassische ab 369 klassische RhetorRhetor--AusbildungAusbildung, wobei , wobei Augustinus lateinische Klassiker zu lieben lernt Augustinus lateinische Klassiker zu lieben lernt -- 370 Abbruch wegen Finanzproblemen 370 Abbruch wegen Finanzproblemen

(6)

Biographie Biographie

„„ 371371--382: Bildung in Karthago382: Bildung in Karthago

-- ab 371 Studium in Karthago (ab 371 Studium in Karthago (‚‚Stadt der LiebeStadt der Liebe‘‘), ), deren Angebote A. sehr bald zu nutzen wei

deren Angebote A. sehr bald zu nutzen weißß

-- 372 Geburt des Sohnes Adeodatus mit seiner 372 Geburt des Sohnes Adeodatus mit seiner langj

langjäährigen (namenlosen!) Konkubinehrigen (namenlosen!) Konkubine

-- Kontakt mit Philosophie (Cicero) und Kontakt mit Philosophie (Cicero) und erwacherwach-- endes

endes Interesse fInteresse füür entsprechende Fragenr entsprechende Fragen

(7)

Biographie Biographie

-- seit 374 Anhseit 374 Anhäänger des nger des ManichManichääismusismus, der ein , der ein streng dualistisches Weltbild predigt und

streng dualistisches Weltbild predigt und LeibLeib-- lichkeit

lichkeit problematisch bewertetproblematisch bewertet

-- 382 unruhige 382 unruhige ‚‚FluchtFlucht‘‘ aus der bisherigen (aus der bisherigen (unbeunbe-- friedigenden

friedigenden) Existenz nach Italien, wobei er ) Existenz nach Italien, wobei er Monika bewusst t

Monika bewusst tääuscht und uscht und zurzurüücklckläßäßtt

(8)

Biographie Biographie

„„ 382382--387: Bekehrung in Italien387: Bekehrung in Italien

-- 384 Ruf als 384 Ruf als RhetorRhetor an den Kaiserhof nach an den Kaiserhof nach MaiMai-- landland (u.a. weil er als (u.a. weil er als ManichManichääerer gilt)gilt)

-- 385 erste Kontakt mit Bischof Ambrosius385 erste Kontakt mit Bischof Ambrosius

-- Trennung von der Konkubine auf Druck der Trennung von der Konkubine auf Druck der (nachgekommenen) Mutter

(nachgekommenen) Mutter

-- Beschreibung steigender spiritueller UnruheBeschreibung steigender spiritueller Unruhe

(9)

Biographie Biographie

-- 386 386 Bekehrung Bekehrung nach Bericht nach Bericht üüber den Hl. ber den Hl.

Antonius und einer

Antonius und einer PaulusPaulus--LesungLesung (tolle, lege!)(tolle, lege!) -- 387 Taufe mit Sohn und Freunden in der 387 Taufe mit Sohn und Freunden in der

Osternacht (Mailand) Osternacht (Mailand)

-- Tod der Mutter noch vor der RTod der Mutter noch vor der Rüückkehr nach ckkehr nach Afrika im gleichen Jahr

Afrika im gleichen Jahr

(10)

Biographie Biographie

„„ 388388--430: Christliche Existenz in Afrika430: Christliche Existenz in Afrika

-- 388 Aufbau einer kl388 Aufbau einer klöösterlichen Gemeinschaftsterlichen Gemeinschaft -- 391 Priester391 Priester-- und 396 Bischofsweihe in und 396 Bischofsweihe in HippoHippo

Regius

Regius, wo Augustinus zeit seines Lebens gegen, wo Augustinus zeit seines Lebens gegen

-- ManichManichääerer (dualistisches Weltbild)(dualistisches Weltbild)

-- DonatistenDonatisten (Selbstverst(Selbstverstäändnis wahrer Kirche) ndnis wahrer Kirche)

-- PelagianerPelagianer (eigene (eigene SoteriologieSoteriologie) ) argumentiert. argumentiert.

(11)

Biographie Biographie

-- Reiche literarische TReiche literarische Täätigkeit:tigkeit:

-- ConfessionesConfessiones (397-(397-401)401) -- De De TrinitateTrinitate (399(399--419)419)

-- De De CivitateCivitate Dei Dei (413(413--427 427 mit Bezug auf die mit Bezug auf die Eroberung Roms durch die Goten)

Eroberung Roms durch die Goten)

-- 430 Tod w430 Tod wäährend Vandalenhrend Vandalen--Belagerung Belagerung

(12)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ Ein Hauch von ExistentialismusEin Hauch von Existentialismus……

A. ist kein philosophischer Systematiker im A. ist kein philosophischer Systematiker im ggäängigen Sinn ngigen Sinn –– er schreibt er schreibt

-- pastoralpastoral--anlassbezogenanlassbezogen

(vs. Fixierung darauf, ein System

(vs. Fixierung darauf, ein System durchzuziehendurchzuziehen Referenzen und Argumente wechseln)

Referenzen und Argumente wechseln)

-- bewusst interessegeleitetbewusst interessegeleitet

(vs.

(vs. aristotelaristotel. . theoriatheoria--KonzeptKonzept interesseloser Schau)interesseloser Schau)

(13)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ Ein Hauch von ExistentialismusEin Hauch von Existentialismus……

-- „„Es geht Es geht üüberhaupt nicht primberhaupt nicht primäär um das r um das

theoretische Problem der Wahrheitssicherung, theoretische Problem der Wahrheitssicherung,

sondern um die Gewinnung des richtigen sondern um die Gewinnung des richtigen

Lebens.

Lebens.““ ((FlaschFlasch, Augustinus, 20), Augustinus, 20)

-- Grundperspektive Grundperspektive sapientiasapientia: Wissen um jene : Wissen um jene menschlichen

menschlichen undund ggööttlichen Dinge, die fttlichen Dinge, die füür das r das richtige Leben von Belang sind (Cicero)

richtige Leben von Belang sind (Cicero)

(14)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulisse vor neuplatonischer Kulisse

-- Mitunter vertretene Mitunter vertretene These:These: Die Bekehrung Die Bekehrung A.A.‘‘ ist anfist anfäänglich eine Bekehrung nicht zum nglich eine Bekehrung nicht zum

Christentum, sondern zum Neuplatonismus Christentum, sondern zum Neuplatonismus -- Interessanter Kern: Interessanter Kern: Der Neuplatonismus Der Neuplatonismus

wird von A. als ideale M

wird von A. als ideale Mööglichkeit begriffen, glichkeit begriffen, Lebensprobleme anzugehen und den

Lebensprobleme anzugehen und den christchrist-- lichen

lichen Glauben zu formulieren Glauben zu formulieren

(15)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse Lebensfrage 1: Wo ist Weisheit?

Lebensfrage 1: Wo ist Weisheit?

-- LektLektüüre des re des ‚‚HortensiusHortensius‘‘ von Cicero entfacht von Cicero entfacht in A. eine Glut nach Weisheit (

in A. eine Glut nach Weisheit (sapientiasapientia), die ), die a) die Bibel wegen ihrer Mythenhaftigkeit und a) die Bibel wegen ihrer Mythenhaftigkeit und

Rohheit (vs. Klassiker!) nicht stillen kann Rohheit (vs. Klassiker!) nicht stillen kann

b) die

b) die ManichManichääerer sehr gut anzusprechen wissensehr gut anzusprechen wissen

(16)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse Lebensfrage 2:

Lebensfrage 2: UndeUnde malummalum??

-- Der gnostische Der gnostische ManichManichääismusismus des des persichenpersichen

‚‚ParakletenParakleten‘‘ ManiMani ((216216--276/277)276/277) wird zur weltwird zur welt-- anschaulichen Heimat von A.

anschaulichen Heimat von A.

-- F. Ricken zufolge gibt er dreifach Antwort auf F. Ricken zufolge gibt er dreifach Antwort auf A.A.‘‘ Lebensfragen und Lebensfragen und --probleme:probleme:

(17)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse Lebensfrage 2:

Lebensfrage 2: UndeUnde malummalum??

a) Klare Ontologie und Epistemologie: Es gibt a) Klare Ontologie und Epistemologie: Es gibt

ein gutes und ein schlechtes Weltprinzip ein gutes und ein schlechtes Weltprinzip

b) Antwort auf die Frage nach dem B

b) Antwort auf die Frage nach dem Böösen: Es ist sen: Es ist ein eigenes,

ein eigenes, irreduziblesirreduzibles Weltprinzip aus sichWeltprinzip aus sich

c) Bibelorientierung: Die rohen Mythen des AT c) Bibelorientierung: Die rohen Mythen des AT

sind dem schlechten Prinzip zuzuschreiben sind dem schlechten Prinzip zuzuschreiben

(18)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse

Lebensfrage 3: Gibt es Wahrheit?

Lebensfrage 3: Gibt es Wahrheit?

Nach dem Bruch mit den

Nach dem Bruch mit den ManichManichääernern nnäähert hert sich A. der Skepsis der Neuen Akademie:

sich A. der Skepsis der Neuen Akademie:

-- GrundsGrundsäätzlich alles ist bezweifelbar tzlich alles ist bezweifelbar

-- Sicherheit oder Wahrheit sind nirgendsSicherheit oder Wahrheit sind nirgends

-- Folge: EinFolge: Einüübung in bung in epocheepoche (Urteilsenthaltung) (Urteilsenthaltung)

(19)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse

Lebensfrage 4: Was ist mit der Bibel?

Lebensfrage 4: Was ist mit der Bibel?

Quer zu diesen biographisch

Quer zu diesen biographisch--weltanschaulichen weltanschaulichen Strecken liegt die (durch die Beziehung zu seiner Strecken liegt die (durch die Beziehung zu seiner

Mutter entstandene) Frage nach der Bibel:

Mutter entstandene) Frage nach der Bibel:

Wie ist die Bibel bzw. ihre oft unverst

Wie ist die Bibel bzw. ihre oft unverstäändlichen ndlichen Geschichten einzusch

Geschichten einzuschäätzen?tzen?

(20)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse Der Neuplatonismus als

Der Neuplatonismus als ‚‚AntwortAntwort‘‘

a) a) Weisheit:Weisheit: Wissen um Aufstieg zum EinenWissen um Aufstieg zum Einen

b) b) Schlechtes:Schlechtes: Schlechtes ist nicht eigenstSchlechtes ist nicht eigenstäändig, ndig, sondern eine

sondern eine privatioprivatio boniboni –– blobloßßes Fehlen des es Fehlen des Guten. Es gibt eigentlich nur ein Weltprinzip.

Guten. Es gibt eigentlich nur ein Weltprinzip.

c) c) Wahrheit:Wahrheit: Wahrheit ist mWahrheit ist mööglich und denkbar.glich und denkbar.

(21)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ …… vor neuplatonischer Kulissevor neuplatonischer Kulisse

Tragende Korrespondenzen zwischen

Tragende Korrespondenzen zwischen ChristenChristen-- tumtum und Neuplatonismus (nach und Neuplatonismus (nach FlaschFlasch))

a) Erkenntnis des Monotheismus a) Erkenntnis des Monotheismus

b) Erkenntnis des

b) Erkenntnis des logoslogos--UrsprungsUrsprungs der Weltder Welt c) Erkenntnis des

c) Erkenntnis des SchSchööpfunggedankenspfunggedankens d) Erkenntnis des Lebenszieles

d) Erkenntnis des Lebenszieles visiovisio beatificabeatifica

(22)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ Das VerhDas Verhäältnis von ltnis von

fides fides

und und

ratio ratio

Die Die ConfessionesConfessiones zeigen, dasszeigen, dass es einen Prozess der es einen Prozess der Erschlie

Erschließßung des Glaubens braucht, der im ung des Glaubens braucht, der im Medium der Biographie stattfindet:

Medium der Biographie stattfindet:

„„Ein Glaube lEin Glaube läässt sich nicht wie eine sst sich nicht wie eine mathemathe-- matische

matische Wahrheit andemonstrieren; er kann Wahrheit andemonstrieren; er kann von der eigenen Biographie nicht getrennt von der eigenen Biographie nicht getrennt

werden.

werden.““ (Ricken, Religionsphilosophie, 311)(Ricken, Religionsphilosophie, 311)

(23)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ Das VerhDas Verhäältnis von ltnis von

fides fides

und und

ratio ratio

In diesem biographischen Reflexionsprozess In diesem biographischen Reflexionsprozess

spielt die

spielt die ratioratio eine zentrale Rolle: Feine zentrale Rolle: Füür A.r A.

„„lehrt die lehrt die auctoritasauctoritas ChristiChristi und der Kirche nichts, und der Kirche nichts, was nicht auch ein Philosoph wissen k

was nicht auch ein Philosoph wissen köönnte nnte …… Glaubensaussagen geben der Vernunft

Glaubensaussagen geben der Vernunft HinHin-- weise

weise, wo diese die L, wo diese die Löösung eines Problems zu sung eines Problems zu suchen hat

suchen hat““ (Horn, Augustinus, 70)(Horn, Augustinus, 70)

(24)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ Das VerhDas Verhäältnis von ltnis von

fides fides

und und

ratio ratio

Das f

Das füührt zu einer zweifachen Bewegung:hrt zu einer zweifachen Bewegung:

a) Der Glaube sucht die Vernunft als Hilfe in a) Der Glaube sucht die Vernunft als Hilfe in

Sachen Selbsterschlie

Sachen Selbsterschließßung auf (vgl. ung auf (vgl. fidesfides quaerensquaerens intellectum

intellectum))

b) Die Vernunft (qua Sch

b) Die Vernunft (qua Schööpfung auf Gott hin pfung auf Gott hin ausgerichtet) erh

ausgerichtet) erhäält vom Glauben Hinweise auf lt vom Glauben Hinweise auf die entscheidende letzte Wahrheit

die entscheidende letzte Wahrheit

(25)

I Christlicher Neuplatonismus I Christlicher Neuplatonismus

„„ Das VerhDas Verhäältnis von ltnis von

fides fides

und und

ratio ratio

wird in doppelter Verwiesenheit beschrieben:

wird in doppelter Verwiesenheit beschrieben:

„„Jemand sagte mir, ich sehe ein, um zu glauben. Jemand sagte mir, ich sehe ein, um zu glauben.

Ich antwortete: Glaube, um einzusehen.

Ich antwortete: Glaube, um einzusehen. …… Also Also ist nach einer Seite hin wahr, was dieser sagt: Ich ist nach einer Seite hin wahr, was dieser sagt: Ich mmööchte einsehen, um zu glauben. Und ich habe chte einsehen, um zu glauben. Und ich habe

auch recht, wenn ich wie der Prophet sage:

auch recht, wenn ich wie der Prophet sage: VielViel-- mehrmehr glaube, um einzusehen.glaube, um einzusehen.““ ((SermoSermo XLIII)XLIII)

(26)

II Grundlegungen II Grundlegungen

„„ Wo Sicherheit und Fundament finden?Wo Sicherheit und Fundament finden?

Ein wichtiger Horizont f

Ein wichtiger Horizont füür den frr den früühen A. ist die hen A. ist die Widerlegung der Skepsis

Widerlegung der Skepsis –– es geht darum, ein es geht darum, ein sicheres Fundament f

sicheres Fundament füür weitere r weitere ÜÜberlegungen berlegungen zu finden.

zu finden.

Augustinus

Augustinus üübernimmt dafbernimmt dafüür eine (r eine (neuplatonneuplaton-- ischisch geprgepräägte) Argumentation: gte) Argumentation:

(27)

II Grundlegungen II Grundlegungen

„„Geh nicht nach drauGeh nicht nach draußßen, kehr wieder ein en, kehr wieder ein bei dir selbst! Im inneren Menschen wohnt bei dir selbst! Im inneren Menschen wohnt

die Wahrheit.

die Wahrheit. Und wenn du deine Natur Und wenn du deine Natur wandelbar findest, so schreite

wandelbar findest, so schreite üüber dich selbst ber dich selbst hinaus!

hinaus!““ (De (De veravera religionereligione, XXXIX, 72, 202) , XXXIX, 72, 202)

Beispielhaft f

Beispielhaft füür diesen Argumentationstyp sind r diesen Argumentationstyp sind die die ‚‚SoliloquienSoliloquien‘‘ (Selbstgespr(Selbstgesprääche, 386)che, 386)

(28)

II Grundlegungen II Grundlegungen

„„ Das Beispiel Das Beispiel ‚‚SoliloquienSoliloquien‘‘ (386)(386)

Konsequenter Blick nach Innen, wo A. ein Konsequenter Blick nach Innen, wo A. ein

Gespr

Gesprääch mit der Vernunft fch mit der Vernunft füührthrt Doppeltes Erkenntnisinteresse:

Doppeltes Erkenntnisinteresse: „„Gott und die Gott und die Seele will ich erkennen

Seele will ich erkennen““ (Sol. I,1)(Sol. I,1)

Dabei nimmt A. bereits Descartes

Dabei nimmt A. bereits Descartes‘‘ Gedanken Gedanken des des ‚‚CogitoCogito ergo ergo sumsum‘‘ voraus:voraus:

(29)

II Grundlegungen II Grundlegungen

„„Vernunft: Du, der du dich erkennen willst, weiVernunft: Du, der du dich erkennen willst, weißßt t du, dass du bist?

du, dass du bist?

Augustinus: Ja.

Augustinus: Ja.

Vernunft: Woher wei

Vernunft: Woher weißßt du es? t du es?

Augustinus: Ich wei

Augustinus: Ich weißß es nicht. es nicht. …… Vernunft: Wei

Vernunft: Weißßt du, dass du denkst? t du, dass du denkst?

Augustinus: Ja.

Augustinus: Ja.

Vernunft: Also ist es wahr, dass du denkst?

Vernunft: Also ist es wahr, dass du denkst?

Augustinus: Ja.

Augustinus: Ja.““ (Sol. II,1)(Sol. II,1)

(30)

II Grundlegungen II Grundlegungen

„„ Das Beispiel Das Beispiel ‚‚SoliloquienSoliloquien‘‘ (386)(386) Ohne Descartes

Ohne Descartes‘‘ programmatische Kprogrammatische Küürze wird rze wird hier bereits die Unausweichlichkeit des

hier bereits die Unausweichlichkeit des ‚‚Ich Ich denke

denke‘‘ als festes Fundament eingefals festes Fundament eingefüührthrt Teilweise

Teilweise pointierterepointiertere Ausformulierungen des Ausformulierungen des Arguments, mit dem die Skepsis unterlaufen Arguments, mit dem die Skepsis unterlaufen

wird, finden sich auch in anderen Werken:

wird, finden sich auch in anderen Werken:

(31)

II Grundlegungen II Grundlegungen

Aber wenn du nicht einsiehst, was ich sage, und zweifelst, ob Aber wenn du nicht einsiehst, was ich sage, und zweifelst, ob es wahr sei, so sieh zu, ob du auch daran zweifelst,

es wahr sei, so sieh zu, ob du auch daran zweifelst, dadaßß du du es bezweifelst.

es bezweifelst. Und wenn es Und wenn es gewigewißß ist, ist, dadaßß du zweifelst, du zweifelst, so forsche, woher diese

so forsche, woher diese GewiGewißßheitheit kommt.kommt.

So ergibt sich folgende Erkenntnisregel: Jeder, der einsieht, So ergibt sich folgende Erkenntnisregel: Jeder, der einsieht,

dadaßß er zweifelt, sieht etwas Wahres ein und ist dessen, was er zweifelt, sieht etwas Wahres ein und ist dessen, was er einsieht, auch

er einsieht, auch gewigewißß. Also ist er eines Wahren . Also ist er eines Wahren gewigewißß. . Jeder also, der zweifelt, ob es eine Wahrheit gibt, hat Jeder also, der zweifelt, ob es eine Wahrheit gibt, hat in sich selbst etwas Wahres, woran er nicht zweifelt.

in sich selbst etwas Wahres, woran er nicht zweifelt.

Da nun alles Wahre nur durch die Wahrheit wahr ist, kann Da nun alles Wahre nur durch die Wahrheit wahr ist, kann niemand an der Wahrheit zweifeln, der

niemand an der Wahrheit zweifeln, der überhaupt zweifeln überhaupt zweifeln kann.

kann.“ (De (De veravera religionereligione, XXXIX, 72, 204, XXXIX, 72, 204--206) 206)

(32)

II Grundlegungen II Grundlegungen

„„ „„Si Si enimenim fallorfallor, , sumsum““ A. machen

A. machen „„die Argumente der Akademiker die Argumente der Akademiker keinerlei Sorgen. M

keinerlei Sorgen. Möögen sie sagen: Wie, wenn du gen sie sagen: Wie, wenn du dich t

dich tääuschst? uschst? Wenn ich mich tWenn ich mich tääusche, bin usche, bin ich ja.

ich ja. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht ttääuschen; also bin ich, wenn ich mich tuschen; also bin ich, wenn ich mich tääusche.usche.““

(De (De CivitateCivitate Dei XI 26)Dei XI 26)

Folge: Gewinn eines sicheren Fundaments Folge: Gewinn eines sicheren Fundaments

(33)

III Gott III Gott

„„ Gott Gott –– innerlicher als ich mir selbstinnerlicher als ich mir selbst A. gewinnt mit der pr

A. gewinnt mit der prääsentierten sentierten ÜÜberlegung ein berlegung ein sicheres Fundament f

sicheres Fundament füür weitere r weitere ÜÜberlegungen.berlegungen.

Dabei entwickelt A. eine Art Gottesbeweis (im Dabei entwickelt A. eine Art Gottesbeweis (im

schwachen Sinn;

schwachen Sinn; de factode facto wird die Struktur des wird die Struktur des Geistes analysiert)

Geistes analysiert) –– mit der Pointe, dass Gott mit der Pointe, dass Gott einem innerlicher ist als man sich selbst.

einem innerlicher ist als man sich selbst.

(34)

III Gott III Gott

„„ ÜÜberlegung 1: Die Ewigkeit von Wahrheitenberlegung 1: Die Ewigkeit von Wahrheiten -- Wahrheiten der Mathematik und Logik gelten Wahrheiten der Mathematik und Logik gelten

unabh

unabhäängig von konkreten sinnlichen Weltngig von konkreten sinnlichen Welt

-- Und selbst wenn es Und selbst wenn es üüberhaupt keine sinnliche berhaupt keine sinnliche Welt mehr gibt, muss doch immer noch wahr Welt mehr gibt, muss doch immer noch wahr

sein, dass es diese Welt nicht mehr gibt sein, dass es diese Welt nicht mehr gibt Fazit: Es gibt offensichtlich wahre S

Fazit: Es gibt offensichtlich wahre Säätze tze auch ohne sinnliche Welt.

auch ohne sinnliche Welt.

(35)

III Gott III Gott

„„ ÜÜberlegung 2: Existenz der Wahrheitberlegung 2: Existenz der Wahrheit Neuplatonisch gilt: Wahre S

Neuplatonisch gilt: Wahre Säätze kann es nicht tze kann es nicht ohne Wahrheit geben

ohne Wahrheit geben –– ein Satz wird dadurch ein Satz wird dadurch wahr, dass er an der Idee der Wahrheit teilhat wahr, dass er an der Idee der Wahrheit teilhat

MMööglicher Vergleich: Eine getroffene Kugel hat an der glicher Vergleich: Eine getroffene Kugel hat an der Geschwindigkeit der auftreffenden Kugel

Geschwindigkeit der auftreffenden Kugel ‚‚teilteil‘ so wie so wie sie eben nicht aus sich selbst, sondern durch deren

sie eben nicht aus sich selbst, sondern durch deren GeGe-- schwindigkeit

schwindigkeit beschleunigt wird, wird ein wahrer Satz beschleunigt wird, wird ein wahrer Satz durch die Idee der Wahrheit wahr

durch die Idee der Wahrheit wahr

(36)

III Gott III Gott

Vernunft:

Vernunft: Wenn unsere Welt immer bestehen bleibt, ist es Wenn unsere Welt immer bestehen bleibt, ist es dann wahr,

dann wahr, dadaßß die Welt immer bestehen bleibt? die Welt immer bestehen bleibt?

Augustinus:

Augustinus: Zweifellos. Zweifellos.

Vernunft:

Vernunft: Wenn sie aber nicht bestehen bleibt, dann ist es Wenn sie aber nicht bestehen bleibt, dann ist es doch wohl wahr,

doch wohl wahr, dadaßß die Welt nicht bestehen bleibt? die Welt nicht bestehen bleibt?

Augustinus: Ich habe nichts einzuwenden.

Augustinus: Ich habe nichts einzuwenden.

Vernunft:

Vernunft: Nun aber: zu der Zeit, da die Welt untergegangen ist, Nun aber: zu der Zeit, da die Welt untergegangen ist, sofern sie untergehen wird, wird es dann nicht wahr sein,

sofern sie untergehen wird, wird es dann nicht wahr sein, dadaßß sie sie untergegangen ist?

untergegangen ist? Denn solange es nicht wahr ist, Denn solange es nicht wahr ist, dadaßß die die Welt zugrunde gegangen ist, solange ist sie nicht zugrunde Welt zugrunde gegangen ist, solange ist sie nicht zugrunde

gegangen. [ gegangen. []]

(37)

III Gott III Gott

Vernunft:

Vernunft: Nun die folgende Nun die folgende ÜÜberlegung: scheint es dir berlegung: scheint es dir mmöögg-- lichlich zu sein, zu sein, dadaßß etwas Wahres existieren kann, ohne etwas Wahres existieren kann, ohne dadaßß es es

Wahrheit gibt?

Wahrheit gibt?

Augustinus:

Augustinus: Keineswegs. [Keineswegs. [] ] Vernunft:

Vernunft: Wenn die Wahrheit selber zugrunde geht, ist es Wenn die Wahrheit selber zugrunde geht, ist es dann nicht wahr,

dann nicht wahr, dadaßß die Wahrheit zugrunde gegangen ist? die Wahrheit zugrunde gegangen ist?

Augustinus: Auch das kann kein Mensch bestreiten.

Augustinus: Auch das kann kein Mensch bestreiten.

Vernunft:

Vernunft: Wahres kann es aber nicht geben, wenn es keine Wahres kann es aber nicht geben, wenn es keine Wahr-Wahr- heitheit gibt. […gibt. […]] Die Wahrheit wird also auf keinen Fall zugrunde Die Wahrheit wird also auf keinen Fall zugrunde gehen.

gehen. (Sol. II,2)(Sol. II,2)

(38)

III Gott III Gott

„„ Schluss 1: Unsterblichkeit der SeeleSchluss 1: Unsterblichkeit der Seele Neuplatonisch gilt:

Neuplatonisch gilt: Gleiches kann immer nur Gleiches kann immer nur durch Gleiches erkannt werden

durch Gleiches erkannt werden –– wer wer VerVer--

nnüünftigesnftiges erkennt oder erkennen will, muss z.B. erkennt oder erkennen will, muss z.B.

notwendig selbst vern

notwendig selbst vernüünftig sein. nftig sein.

Schluss: Wer wie die Vernunftseele offen Schluss: Wer wie die Vernunftseele offen--

sichtlich Unsterblich

sichtlich Unsterblich--Ewiges erkennt, muss Ewiges erkennt, muss selbst ebenso unsterblich sein.

selbst ebenso unsterblich sein.

(39)

III Gott III Gott

„„ Schluss 2: Der Nachweis GottesSchluss 2: Der Nachweis Gottes Die ersten

Die ersten ÜÜberlegungen brachten die Ewigkeit berlegungen brachten die Ewigkeit von Seele und Wahrheit zutage. In welchem

von Seele und Wahrheit zutage. In welchem VerhVerhäältnis aber stehen die beiden?ltnis aber stehen die beiden?

Frage: Ist es m

Frage: Ist es mööglich, dass wahre Sglich, dass wahre Säätze nicht nur tze nicht nur Wahrheit, sondern auch ein erkennendes Subjekt Wahrheit, sondern auch ein erkennendes Subjekt

voraussetzen? Dann g

voraussetzen? Dann gääbe es eine problematische be es eine problematische AbhAbhäängigkeit der Wahrheit vom Bewusstsein.ngigkeit der Wahrheit vom Bewusstsein.

(40)

III Gott III Gott

Vernunft:

Vernunft: Zweifellos ist dies ein Stein, und er ist ein Zweifellos ist dies ein Stein, und er ist ein wahrer Stein, wenn er nicht anders ist, als er scheint;

wahrer Stein, wenn er nicht anders ist, als er scheint;

und er ist kein wahrer Stein, wenn er nicht ein wahrer und er ist kein wahrer Stein, wenn er nicht ein wahrer

Stein ist; und nur den Sinnen kann er als Stein Stein ist; und nur den Sinnen kann er als Stein

erscheinen.

erscheinen.

Augustinus:

Augustinus: Ja. Ja.

Vernunft:

Vernunft: Also gibt es Also gibt es überhaupt keine Steine tief überhaupt keine Steine tief unten im Scho

unten im Schoßß der Erde, und der Erde, und üüberhaupt nirgends, wo berhaupt nirgends, wo niemand ist, der sie wahrnimmt. [

niemand ist, der sie wahrnimmt. [] ] [[Augustinus:Augustinus: Das ist widersinnig] [Das ist widersinnig] [] ]

(41)

III Gott III Gott

Vernunft:

Vernunft: Definiere also Definiere also WahrheitWahrheit. . Augustinus:

Augustinus: Wahr ist etwas, das sich so verhWahr ist etwas, das sich so verhäält, wie es einem lt, wie es einem Betrachter [!] erscheint, der erkennen will und kann.

Betrachter [!] erscheint, der erkennen will und kann.

Vernunft:

Vernunft: Also wird nicht wahr sein, was niemand erkennen Also wird nicht wahr sein, was niemand erkennen kann.

kann. Ferner: wenn falsch ist, was anders erscheint, als Ferner: wenn falsch ist, was anders erscheint, als es ist, wird dann, wenn dem einen dieser Stein hier als es ist, wird dann, wenn dem einen dieser Stein hier als Stein, einem anderen Holz zu sein scheint, der gleiche Stein, einem anderen Holz zu sein scheint, der gleiche

Gegenstand falsch und wahr zugleich sein?

Gegenstand falsch und wahr zugleich sein? (Sol. II, 7(Sol. II, 7--8)8)

Folge: Wahrheit ist bewusstseinunabh

Folge: Wahrheit ist bewusstseinunabhäängig ngig

(42)

III Gott III Gott

„„ Schluss 2: Der Nachweis Gottes Schluss 2: Der Nachweis Gottes

Die Widersinnigkeit des Gedanken, Wahrheit Die Widersinnigkeit des Gedanken, Wahrheit hhäänge von einem erkennenden Bewusstsein ab, nge von einem erkennenden Bewusstsein ab, ffüührt dazu, (die Idee der) Wahrheit als aus sich hrt dazu, (die Idee der) Wahrheit als aus sich

selbst existierend zu begreifen.

selbst existierend zu begreifen.

Die Wahrheit ist mit g

Die Wahrheit ist mit gööttlichen Attributen (ewig, ttlichen Attributen (ewig, transzendent,

transzendent, abab--solutsolut) versehen und wird in der ) versehen und wird in der Folge von A. mit Gott selbst identifiziert.

Folge von A. mit Gott selbst identifiziert.

(43)

III Gott III Gott

„„ Schluss 2: Der Nachweis Gottes Schluss 2: Der Nachweis Gottes

Gott (ist) Wahrheit, in dem und von dem und Gott (ist) Wahrheit, in dem und von dem und durch den wahr ist, was wahr ist insgesamt

durch den wahr ist, was wahr ist insgesamt“ (Sol. (Sol.

I,3)I,3)

Der Satz

Der Satz Gott existiertGott existiert kann sein Wahrsein nicht von kann sein Wahrsein nicht von anderswo erhalten

anderswo erhalten dann wdann wääre die Existenz Gottes re die Existenz Gottes von einem anderen h

von einem anderen hööchsten ‚chsten Prinzip‘Prinzip abhäabhängig und der ngig und der Gottesbegriff ad absurdum gef

Gottesbegriff ad absurdum gefüührthrt

(44)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

Entwicklung der Illuminationstheorie Entwicklung der Illuminationstheorie

A. entwickelt auf Basis dieser

A. entwickelt auf Basis dieser ÜÜberlegungen eine berlegungen eine Erkenntnistheorie, die religionsphilosophisch

Erkenntnistheorie, die religionsphilosophisch relevant ist:

relevant ist:

„„ Stufe 1: Abwendung vom AuStufe 1: Abwendung vom Außßen en

„„So stieg ich denn Stufe um Stufe empor, von So stieg ich denn Stufe um Stufe empor, von der K

der Köörperwelt zu der durch den Krperwelt zu der durch den Köörper rper empfindenden Seele,

empfindenden Seele,

(45)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

„„ Stufe 2: Hinwendung zur Seele und ihren Stufe 2: Hinwendung zur Seele und ihren VermVermöögengen

„„weiter zu ihrem inneren Vermweiter zu ihrem inneren Vermöögen, dem das gen, dem das leibliche

leibliche GesinnGesinn üüber die Auber die Außßendinge Meldung endinge Meldung macht, und welches auch noch dem

macht, und welches auch noch dem tierlichentierlichen Erkennen als seine obere Grenze eignet

Erkennen als seine obere Grenze eignet““

[= Verstand, der zwar regelgeleitet operiert, aber keine [= Verstand, der zwar regelgeleitet operiert, aber keine

Geltungsanspr

Geltungsansprüüche der Wahrheit erkennen kann] che der Wahrheit erkennen kann]

(46)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

„„ Stufe 3: Hinwendung zur VernunftStufe 3: Hinwendung zur Vernunft

„„und ich gelangte abermals weiter zu der und ich gelangte abermals weiter zu der üüberber-- legenden

legenden Kraft der Vernunft, bei der das Urteil Kraft der Vernunft, bei der das Urteil üüber die sinnlichen Wahrnehmungen liegt.ber die sinnlichen Wahrnehmungen liegt.““

[= Vernunft, die Geltungsanspr

[= Vernunft, die Geltungsansprüche der Wahrheit und üche der Wahrheit und Richtigkeit erkennen und verhandeln und daher

Richtigkeit erkennen und verhandeln und daher wahrwahr-- falsch

falsch--UrteileUrteile ffäällen kann] llen kann]

(47)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

„„ Stufe 4: Abwendung von konkreten UrteilenStufe 4: Abwendung von konkreten Urteilen

Indem nun diese Urteilskraft sich noch als wandelbar Indem nun diese Urteilskraft sich noch als wandelbar in mir erfuhr, reckte sie sich zur rein geistig schauenden in mir erfuhr, reckte sie sich zur rein geistig schauenden

Selbstdurchdringung: sie

Selbstdurchdringung: sie … entzog sich dem ganzen entzog sich dem ganzen widersinnigen

widersinnigen GschwGschwäärmrm von Phantasien, um von Phantasien, um auszuauszu-- finden

finden, was das f, was das füür ein Licht sei, von dem getroffen sie r ein Licht sei, von dem getroffen sie schlechtweg und bestimmt erkl

schlechtweg und bestimmt erkläärt, das Wandellose sei rt, das Wandellose sei hhööher zu stellen als das das Wandelbare, woher sie also her zu stellen als das das Wandelbare, woher sie also

Bescheid habe vom Wandellosem als solchem Bescheid habe vom Wandellosem als solchem

(48)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

„„ Stufe 5: Erkenntnis des Lichts der Wahrheit Stufe 5: Erkenntnis des Lichts der Wahrheit bzw. Gottes, in dem man erst erkennen kann bzw. Gottes, in dem man erst erkennen kann

„„und so gelangte meine vernund so gelangte meine vernüünftige Kraft nftige Kraft zuzu-- letzt

letzt bis an das, was Ist, gelangte dorthin in dem bis an das, was Ist, gelangte dorthin in dem blitzenden Moment eines zitternden

blitzenden Moment eines zitternden ErblickErblick-- ensens..““ ((ConfConf VII, 7,23)VII, 7,23)

[= Reflexion auf M

[= Reflexion auf Mööglichkeitsbedingungen der eigenen glichkeitsbedingungen der eigenen Erkenntnis mit Aufblitzen der Gotteserkenntnis]

Erkenntnis mit Aufblitzen der Gotteserkenntnis]

(49)

IV Erkenntnistheorie

IV Erkenntnistheorie

(50)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

„„Der Geist hat nDer Geist hat näämlich sozusagen seine Augen: mlich sozusagen seine Augen:

im Empfindungsverm

im Empfindungsvermöögen der Seele; die gen der Seele; die allersichersten

allersichersten Wahrheiten der Wissenschaften Wahrheiten der Wissenschaften gleichen aber den Objekten, welche von der gleichen aber den Objekten, welche von der

Sonne beleuchtet werden, so dass man sie sehen Sonne beleuchtet werden, so dass man sie sehen

kann, zum Beispiel die Erde und alles Irdische;

kann, zum Beispiel die Erde und alles Irdische;

Gott selber aber ist

Gott selber aber ist’’s, der beleuchtet; doch s, der beleuchtet; doch ich selber, die Vernunft, bin f

ich selber, die Vernunft, bin füür den Geist r den Geist des Menschen dasselbe was f

des Menschen dasselbe was füür die Augen r die Augen das Sehverm

das Sehvermöögengen..““ (Sol. I,12)(Sol. I,12)

(51)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

Wie solche, die eine besonders starke, lebhafte und Wie solche, die eine besonders starke, lebhafte und gesunde Sehkraft haben, am liebsten die Sonne

gesunde Sehkraft haben, am liebsten die Sonne selbst anschauen, welche all das, woran schw

selbst anschauen, welche all das, woran schwäächere chere Augen sich erfreuen, mit ihren Strahlen

Augen sich erfreuen, mit ihren Strahlen üübergiebergießßt, t, so richtet sich der starke und lebenskr

so richtet sich der starke und lebenskrääftige Blick ftige Blick des menschlichen Geistes, nachdem er viele

des menschlichen Geistes, nachdem er viele unverunver-- äänderlichenderliche Wahrheiten mit sicherer Erkenntnis Wahrheiten mit sicherer Erkenntnis

geschaut hat, empor zur Wahrheit selbst, durch geschaut hat, empor zur Wahrheit selbst, durch

welche alle Wahrheiten uns gezeigt werden.

welche alle Wahrheiten uns gezeigt werden.

(52)

IV Erkenntnistheorie IV Erkenntnistheorie

Indem unser Geist dieser Wahrheit anh

Indem unser Geist dieser Wahrheit anhäängt, ngt, vergisst er gleichsam die andere [etwa logische, vergisst er gleichsam die andere [etwa logische,

mathematische, moralische] Wahrheit und erfreut mathematische, moralische] Wahrheit und erfreut

sich in der h

sich in der hööchsten gchsten gööttlichen Wahrheit zugleich ttlichen Wahrheit zugleich des Genusses und Besitzes der anderen

des Genusses und Besitzes der anderen Wahrheiten.

Wahrheiten.“ (De (De liblib. Arb. II, 13,36) . Arb. II, 13,36)

Referenzen

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