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Nachwuchs ist smart(er)

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Academic year: 2022

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700‘000 Mitarbeitende im Han- del haben kaum Grund zur Lange- weile. Nicht nur bietet der Handel sehr viele abwechslungsreiche Arbeitsplätze – im Grosshandel wie im Einzelhandel. Auch die Entwicklung der Branche bewegt die Gemüter. Angefangen bei den neuen politischen Positionen der WTO, der USA oder China über die Transformation des Handels durch die Digitalisierung mit sich verändernden Frequenzen in den

Innenstädten und Einkaufszentren bis hin zu den Fragen der Rück- verfolgbarkeit, der Logistik, des Recycling und den neuen Kunden- anforderungen – der Handel ist so spannend wie das ganze Leben.

Für diesen Handel macht sich der neue Nachwuchs mit sehr guter Aus- und Weiterbildung fit. Wir stellen beste Lernende und smarte Aussenhandelsfachleute vor. Keine Frage: Auf diesen Nachwuchs war- tet der Handel!

Seiten 7, 8, 10

Leder von Reptilien

Das Magazin des Schweizer Handels

Nachwuchs ist smart(er)

Handel mit USA Freihandelsabkommen

Politik

Der richtige Weg zur besseren Lösung. Burgdorfer Firma erleichtert Importe.

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Schweizer sagen Ja zu mehr Handel mit Lateinamerika.

Seite 4

Unternehmen versprechen sich Vorteile.

Seite 5 Wieviel

Protektionismus braucht die Schweiz?

Seite 2

Vertrieb

Worauf es bei der internen Schulung an-

Handel mit China

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Interview mit Jean- Marc Probst, Präsi- dent Handel Schweiz

Die Zukunft des Handels ist von der politischen Entwicklung der Schweiz nicht zu trennen. Protektionismus ist Gift für den Wohlstand, den der Handel für die Schweiz schafft.

Wie protektionistisch verhält sich die Schweiz?

Auch in der Schweiz erhalten Protektionis- mus und Nationalismus in neuem Gewand Aufwind. Uns stehen einige protektionis- tische Abstimmungen bevor. So will die Konzernverantwortungsinitiative Schweizer Unternehmen zwingen zu beweisen, dass sie sich im Ausland CH-rechtskonform verhalten.

Das entspricht einer Beweislastumkehr: Die Unschuldsvermutung wird aufgehoben. Es handelt sich hier um eine widerliche Form von Kolonialismus. Schweizer Recht soll Wir- kung im Ausland entfalten, wie z.B. bei der Fair-Preis-Initiative.

Initiativen sind gut, wir befinden uns schliess- lich in einer Demokratie. Doch zu viele Initia- tiven, die das Erfolgsmodell Schweiz schmä- lern wollen, schaffen Unsicherheit. Und Unsicherheit ist generell für die Wirtschaft nicht gut – besonders auch für die KMU nicht.

Unternehmer müssen investieren und neue Arbeitsplätze schaffen. Das machen sie nur, wenn sie wissen, wohin die Reise geht, wenn es also ein gewisses Mass an Sicherheit gibt.

Was hat der Handel von der Unternehmenssteuerreform?

Diese Steuerreform ist sehr wichtig für die Schweizer Wirtschaft. Sie ermöglicht, dass

Ausserdem bringt sie deutliche Vorteile für KMU: Diese zahlen in Zukunft weniger Steu- ern! Grosskonzerne werden gewisse Privi- legien verlieren, kleine und mittlere Unter- nehmen gewinnen. Für den Handel ist dies ein zentrales Anliegen, denn die KMU stellen sehr viele der knapp 700‘000 Arbeitsplätze im Handel. Die Reform sorgt dafür, dass die Spiesse für alle gleich lang werden – das ist nur fair. Und dies stärkt unsere internationale Position.

Warum braucht es die Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform?

Die OECD stuft die Schweiz als ein Land ein, das die internationalen Steuerstandards nicht einhält. Die Schweizer Regierung hat der OECD 2014 zugesichert, die schädlichen Steuerpraktiken abzuschaffen. Nach der Ab- lehnung der Abstimmungsvorlage kam die Schweiz im Dezember 2017 auf die graue Liste der OECD. Falls die neue Vorlage im Februar 2019 vom Schweizer Volk (wieder) abgelehnt wird, könnten die europäischen Finanz- und Wirtschaftsminister die Schweiz auf die schwarze Liste setzen. Dann drohen Sanktionen durch OECD-Mitgliedstatten oder gemeinsame Massnahmen der EU.

Wie geht es weiter mit der WTO?

Es ist richtig, dass die Schweiz bei der WTO neben der EU und China gegen die von Präsi- dent Trump auferlegten Zölle für Import von Stahl und Aluminium geklagt hat. Die WTO gibt es, um solche Fälle abzuklären. Das Ziel der WTO ist der Freihandel. Doch steht die WTO seit 20 Jahren still und befindet sich in einer tiefen Krise. Die USA prägte und grün- dete zwar die WTO, und spielt heute mit dem Feuer. Dabei haben sich die Positionen ver- kehrt: Früher haben die USA selber sehr oft bei der WTO geklagt, meistens gegen China.

Und die WTO hat mehrmals den USA recht ge-

Politik

Handel Schweiz begrüsst ausserordent- lich, dass die Schweiz die Gespräche zum Freihandelsabkommen mit USA wieder aufnimmt. 2006 hatten wir einen unter- schriftsreifen Vertrag, den die Schweiz wegen Vorbehalten in der Agrarpolitik nicht unterzeichnet hat. In der jetzigen Zeit sind für unseren kleinen Staat Ge- spräche über strukturierte Freihandels- verträge sehr wichtig – umso mehr, wenn es um eine bedeutende Volkswirtschaft geht. Präsident Trump signalisiert, dass er auch mit der EU zum Thema Freihandel wieder ins Gespräch kommen will. Wenn die Schweiz da nicht zeitgleich mitziehen kann, fallen wir zwischen Stühle und Bänke. Dann wären wir aus EU-Sicht ein Drittstaat, und die USA würden nicht ak- zeptieren, dass wir wie ein EU-Mitglied behandelt würden. Insbesondere hätten wir gravierende Nachteile im Vergleich zur Exportindustrie Deutschland. Das gleiche Dilemma besteht in Bezug auf Merco- sur. Zurzeit verhandeln die EU sowie die Schweiz im Rahmen der EFTA. Wenn wir hinten anstehen, verlieren wir ganz rasch substanzielle Marktzugänge und sehr viel Geld.

Ich wünsche Ihnen spannende Anregungen bei der Lektüre von «Wir handeln».

Kaspar Engeli

Direktor Handel Schweiz

Editorial Klug politisieren

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Politik

dukte, die nur in China zu finden sind, weltweit für den Export sper- ren wollte. Da hat die WTO die richtigen Massnahmen gegen China und in diesem Fall für Amerika getroffen. China hat den Entscheid der WTO akzeptiert und entsprechend die richtigen Massnahmen ge- troffen. Das heisst: Die Amerikaner stellen sich heute gegen die WTO, aber vergessen, dass die WTO sehr oft richtig und in ihrem Sinne ent- schieden hat. Dabei hat sich die WTO für den Freihandel entschieden, und nicht gegen China, gegen die EU oder gegen Amerika.

Wie wirkt sich die schwache Position der WTO auf den internationalen Handel aus?

Seit 2016 haben alle WTO Mitglieder regionale Freihandelsabkommen abgeschlossen, insgesamt gibt es 279 solcher Abkommen. In ihnen darf zwischen den Vertragspartnern von den WTO-Grundprinzipien abgewichen werden (Nichtdiskriminierungsgrundsatz gilt nicht, z.B.

keine Meistbegünstigung).

Welche Rolle spielt die Schweizer Agrarwirtschaft?

Was die Freihandelsabkommen der Schweiz angeht, sei es nun mit USA, Mercosur oder anderen, scheint die Agrarwirtschaft der Knack- punkt zu sein. Ich mache mir manchmal ein bisschen Sorgen um die Schweizer Bauern, denn die Konsumenten sind ja auch Steuerzahler. Es sind einige Initiativen in der Pipeline, und wir müssen aufpassen, dass nicht in der falschen Richtung Schutzmassnahmen ergriffen werden.

Wie können die Bauern besser unterstützt werden?

Wir müssen in der Schweiz die Schweizer Bauern unterstützen, sich in die richtige Richtung zu entwickeln. Das heisst, in Richtung Innovatio- nen und Bio. Doch wir sollten nicht mit sehr viel Geld weiter unsere Bauern gegen das Ausland oder gegen den Freihandel schützen. Denn neue Märkte sind auch eine Chance für die Schweizer Agrarwirtschaft wie die Beispiele Weinhandel oder Käsehandel zeigen. Wichtig ist, dass solche Entwicklungen in mehreren Stufen ablaufen und so die Veränderung im Markt sorgfältig begleitet werden kann.

Klug politisieren

Käse für Lateinamerika

Seit dem 1. Juni 2007 ist der Käsehandel zwischen der Schweiz und der EU vollständig liberalisiert. Vorangehend wurden während 5 Jahren (2002-2007) die Zölle und die Exportsubventionen gegen- seitig schrittweise abgebaut. Der Schweizer Käse hat seit der Auf- hebung der Käseunion und den Eintritt in den freien Markt massiv an die Qualität gewonnen; er gewinnt regelmässig internationale Preise und ist erfolgreich im Export. Im ersten Halbjahr 2018 wurde 6,4% mehr exportiert als 2017. Der wichtigste Handelspartner blieb die EU mit rund 80%. Die Exporte in Länder ausserhalb Euro-

pas nahmen in den ersten sechs Monaten um 14,2% zu. Nicht nur die Exportmengen, sondern auch die Preise ziehen seit einigen Jahren wieder an, wie ein Blick in die Statistik der eidgenössischen Zollverwaltung verrät. Im ersten Halbjahr 2015 exportierte die Schweiz noch Käse für CHF 8.40 das Kilo. Jetzt sind es fast CHF 8.75. Dafür mitverantwortlich sind unter anderem die Erfolge von höherpreisigen Sorten wie etwa dem Gruyère. Dieser passiert für CHF 12 bis 13 pro Kilo die Landesgrenze. Die Sortenorganisation für Gruyère verspricht sich denn auch mit dem Freihandelsabkommen Mercosur grosse Chancen im Export.

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Freihandel Schweiz

Bevölkerung sagt JA

Die fruchtbare wechselseitige Beziehung zwischen Wohlstand und Handel bzw. Freihandel ist einem grossen Teil der Schweizer Be- völkerung bewusst, wie die aktuelle Online-Umfrage von Handel Schweiz unter 1080 Personen nahelegt. So sind 91% der Befragten der Auffassung, dass es der Schweizer Wirtschaft gut bis sehr gut geht.

Freihandel bedeutet Wohlstand

54% finden den Handel für den Wohlstand zentral, für 46% stimmt das zum Teil. Ohne Aussenhandel wäre die Schweiz ein anderer Staat und wir lebten niemals im heutigen Wohlstand. Nur 6% meinen, dass sich der internationale Handel eher schlecht auf die Schweiz auswirkt.

94% finden die Auswirkungen des internationalen Handels auf den Wohlstand der Schweiz gut bis sehr gut.

Wachstum durch Globalisierung

Am meisten Nutzen bringt die Globalisierung bei den Wachstums- chancen (36%), den niedrigeren Preisen (22%), den besseren Produk- ten (14%) und der steigenden Zahl der Arbeitsplätze (11%). Nur 17%

der Umfrageteilnehmer sehen grosse Probleme, die die Globalisierung für die Schweiz mit sich bringt. Mehr Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und weiteren Ländern begrüssen 80% der Befragten.

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Afrika vor USA

In der Gunst der breiten Bevölkerung liegen Deutschland (91%), Aus- tralien (89%), Japan (89%), Frankreich (85%) Grossbritannien (83%) und EU (80%) weit vorne. 76% der Umfrageteilnehmer würden gerne den Handel mit Mexiko verstärken, gefolgt von Indien (69%) und Af- rika (67%). 65% wollen mehr Handel mit Lateinamerika, 63% mit Russland, mit den Philippinen 59%, mit USA 57% und mit China 54%.

Schlusslicht bei den abgefragten Ländern ist die Türkei mit 39%.

Kaspar Engeli, Direktor von Handel Schweiz erklärt:

«Das geplante Freihandelsabkommen Mercosur stösst bei der breiten Bevölkerung der Schweiz auf mehr Zustimmung als erwartet.»

Freihandel Schweiz

Handelsunternehmen begrüssen Abkommen mit USA und Grossbritannien

Für die Mehrheit der Unternehmen (70%) ist der Freihandel wich- tig bis sehr wichtig. Konkret profitieren würde jedes zweite Unter- nehmen, wenn in ihrem Markt mehr Freihandel herrschen würde.

Falls die Schweiz neue Freihandelsabkommen vereinbaren würde,

versprechen sich die Handelsunternehmen am meisten von einem Abkommen mit den USA und Grossbritannien. Jeweils knapp zwei Drittel der Unternehmen begrüssen ein Freihandelsabkommen mit einem der beiden Länder. Fast gleich viele Befragte sind an Freihandelsabkommen mit Indien (41%) und Russland (39%) interessiert.

Die internationale Verflechtung am Beispiel Pharmaindustrie Das Beispiel der Pharmaindustrie macht die internationale Ver- netzung der Schweizer Wirtschaft deutlich.

So wurden 2017 im Wert von über CHF 47 Mrd. Chemisch-Pharma- zeutische Produkte in die Schweiz importiert. In der gleichen Zeit lag der gesamte Export in diesem Bereich bei über CHF 98 Mrd.

Aus den USA wurden 2017 für knapp CHF 5 Mrd. Chemisch-Phar-

mazeutische Waren importiert. Exporte gingen für CHF 19 Mrd. in die USA.

Zum Vergleich: Von Deutschland bezog die Schweiz Chemisch-Phar- mazeutische Produkte im Wert von CHF 12 Mrd.; die Exporte nach Deutschland beliefen sich auf CHF 16 Mrd. Würden die USA die Chemisch-Pharmazeutischen Waren mit hohen Zöllen belegen, be- deutete das einen Erdrutsch für die Schweizer Wirtschaft – nicht nur für den Handel.

Quelle: https://www.scienceindustries.ch/industrie/aussenhandel/chemie-pharma-biotech

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Umfrage in 12 Ländern

Freihandel ist international ein wichtiges Thema, das immer wieder Spielball des politischen Aktionismus wird. Was die Men- schen in 12 Ländern denken, zeigt eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung.

Vorwiegend positiv wird der internationale Handel bewertet in Indien (82%), Mexiko (79%), Indonesien (76%), in den Schwellenländern (72%) und in Deutschland (71%). In der Schweiz sind 94% der Be- fragten dieser Auffassung.

Ihrer Wirtschaft geht es gut – das finden insgesamt über 50% der rund 12'000 befragten Menschen. Die höchsten Zustimmungen gab es in Indonesien (85%), in Russland (84%), in Deutschland (79%), Frank- reich (76%) und in den Schwellenländern (74%). Am wenigsten Zu- stimmung erhielt diese Frage in Japan (46%). In der Schweiz sind 91%

der Meinung, dass es der Wirtschaft unseres Landes gut geht.

Die jeweils rund 1000 Befragten werten in China (77%), Indonesien

(74%), Mexiko (73%), Indien (72%) sowie in den Schwellenländern (64%) den Einfluss der Globalisierung auf die Welt als positiv. Am we- nigsten stimmten dieser Aussage die Menschen in den Entwicklungs- ländern (44%), USA (42%), Russland und Frankreich (je 41%), Deutsch- land und Japan (je 40%) zu. Das bedeutet, dass vor allem der Westen eher protektionistisch und globalisierungsfeindlich eingestellt ist.

Die Globalisierung als Chance sehen vor allem die Menschen in Indo- nesien (81%), Indien und Mexiko (je 78%) sowie in den Schwellen- ländern (70%) und Deutschland (61%). Dazu passen auch die Antwor- ten auf die Frage, ob der internationale Handel für das jeweilige Land eine gute oder eine schlechte Sache sei.

Auf der Hitliste der beliebtesten Länder für einen verstärkten Handel stehen in der Gesamtwertung der 12 Länder Japan (74%), Deutsch- land (72%), Grossbritannien (68%), und USA (65%). Der grösste Unterschied zur internationalen Studie ergibt sich bei dem Handel mit USA, den in der Schweiz nur 57% der Befragten begrüssen.

Freihandel international

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Im Vorfeld der SwissSkills 2018, an denen 135 Berufe präsentiert und rund 70 Berufsmeisterschaften durchgeführt wurden, schaffte das duale Berufsbildungssystem in der Schweiz in den Schweizer Medien eine sehr hohe Präsenz. Allein während den fünf Tagen SwissSkills waren rund 200 TV-Journalisten auf dem Gelände der Bernexpo unter- wegs. Am 15. September 2018 berichtete SRF neun Stunden lang live am Fernsehen. Auch Vertretungen von Handel Schweiz und Branche Handel waren an den SwissSkills präsent, stellten die Zukunft der KV-Berufe und des Handels vor.

Digitalisierung und Berufswahl

Ueli Stursberg, 1. Sekretär von Handel Schweiz, konnte zudem im Rah- men einer 45-minütigen Radiosendung von SRF ausführlich berichten, wie sich die KV-Berufe auf die Zukunft einstellen. Die Sendung «In- put» vom 9. September 2018 ging der Frage nach, welche Jobs trotz zunehmender Digitalisierung auch in 10 bis 20 Jahren noch Chancen haben. Denn bekanntlich gehen Studien davon aus, dass rund 50% der Jobs in den nächsten Jahrzehnten verschwinden bzw. ersetzt werden.

Ueli Stursberg zeigte anhand der neuen Bildungsverordnung im KV BIVO 2022 auf, dass vernetztes Denken, Problemlösungskompetenz, Eigeninitiative und Selbstmanagement immer stärker in den Fokus

der Ausbildung von Lernenden rücken. Während repetitive Tätigkeiten eher automatisiert werden, ist der handlungsstarke Mensch als Mit- arbeiter kaum zu ersetzen.

Während heute schon die Work-Life-Balance für manche Millenials wichtiger ist als Karriere und Gehalt, gehört in Zukunft im KV das Trai- nieren des Selbstmanagements auch zur Ausbildung der Lernenden.

Wann sage ich stop und hole mir Hilfe? Wann frage ich den Chef oder die Chefin oder meine TeamkollegInnen?

Jobs mit Laufbahn

Verfallsdatum inkl.?

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Wissen für den Freihandel

Urs Affolter, Mitglied der Prüfungskommission

«In den letzten 20 Jahren konnten wir das BIP vor allem dank des wachsenden Han- dels mit der EU und EFTA steigern. In Zukunft werden jedoch auch zunehmend andere Länder an Stellenwert gewinnen – ich denke da zum Beispiel an Indien. Aussenhandelsfachkräfte helfen bei der Anwendung von Freihandelsabkommen. Denn ein Freihandelsab- kommen anzuwenden und zu verstehen ist enorm wichtig, wenn es in der Praxis funktionieren soll. Wird es nicht angewendet, können wir auch nicht so exportieren oder importieren, wie es das Freihandelsab- kommen mit dem jeweiligen Land vorsieht. Man hört immer wieder, dass in China für den Import die Regeln des Freihandels noch nicht ganz angewendet werden. Eben – das ist alles eine Frage des Wissens und der Erfahrung.»

Importieren, produzieren, exportieren

Jean-Philippe Kohl, interimistischer Direktor Swissmem

«Im Durchschnitt exportieren unsere Mit- glieder 80% ihres Umsatzes ins Ausland. Sie beschaffen aber zur Herstellung ihrer Güter nicht alles im Inland. Das heisst, dass ein grosser Teil der Rohmaterialien und Halbfabrikate eingeführt wird. So produziert zum Beispiel ein Unternehmen aus dem Rheintal Qualitäts- stahlrohre und führt deshalb aus Österreich Blech ein. Das aufgerollte Blech wird dann in der Schweiz zu Stahlrohren verformt. Diese Quali- tätsprodukte werden anschliessend nach Deutschland exportiert, wo sie in der Automobilindustrie verarbeitet werden. Im politischen Zu- sammenhang beobachten wir mit erhöhter Sorge, dass immer wieder Vorstösse und Initiativen lanciert werden, die im Kern zwar nicht gegen den Aussenhandel gerichtet sind. Sie haben aber die Nebenwirkung, dass unsere wirtschaftliche Offenheit torpediert wird. Das schlägt sich über kurz oder lang beim Wohlstand unseres Landes nieder.»

Höhere Berufsbildung

Wer über Freihandelsabkommen spricht, denkt meistens an die Vorbereitungs- und Abschlussphase der Verhandlungen durch das SECO. Sind die Verträge einmal unter Dach und Fach, müssen sie je- doch auch fachgerecht umgesetzt werden. Was eingeführt oder aus- geführt wird, muss bekanntlich die Landesgrenzen überwinden. Dies generiert zum einen mehrere Millionen Pakete, die den Zoll passieren.

Auf der anderen Seite blüht die Business-Logistik, die den reibungs- losen Import und Export sicherstellt. Auf welchen Kanälen auch immer die Waren importiert oder exportiert werden – immer müssen die Zoll- bestimmungen und internationalen Regeln beachtet und eingehalten

werden. Für diese komplexe Tätigkeit gibt es die Experten: die Aussen- handelsfachfrauen und -fachmänner und die AussenhandelsleiterIn- nen. Sie haben eine Weiterbildung auf Stufe Berufsprüfung BP oder Höhere Fachprüfung HFP hinter sich.

Die frisch gebackenen 95 Aussenhandelsfachmänner und -fachfrauen sowie 14 Aussenhandelsleiter haben in Anwesenheit von 300 Gästen im Kongress- und Kulturzentrum Aarau ihr Diplom entgegennehmen können. An der Feier haben wir Originalstimmen zum Thema Frei- handel eingefangen.

Experten öffnen Grenzen

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International erfolgreich sein

Pierre-Laurent Antoine Triolo, Prüfungsexperte

«Unser Unternehmen kann zum Beispiel in Kirgisistan mit russischen Unternehmen konkurrieren und auch sehr attraktive Preise anbieten.»

Grenzen überwinden

Claudia Schmidiger, Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Aussenhandel

«Der Aussenhandel ist für mich ein Lebens- nerv der Schweiz. In der kleinen Schweiz stösst ein Unternehmen schnell an seine Grenzen – im wahrsten Sinne des Wortes, also an die Landesgrenzen. Wer seinen Um- satz steigern möchte, muss auch über die Landesgrenzen hinauszu- schauen und exportieren bzw. importieren.»

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Nicole Felber ist in der Lebensmittelbranche als Fachperson Aussenhandel tätig und hat die beste Prüfung als Aussenhandelsleiterin abgeschlossen.

In ihrer Branche ist gerade das Gesetz der Export- subventionen, das sogenannte Schoggi-Gesetz, abgeschafft worden. Sie ist sich sicher: «Das wird sich auch auf meine berufliche Tätigkeit auswirken; es sind einige Än- derungen zu erwarten.» Mit dem neuen Diplom in der Tasche beurteilt sie ihre Zukunftsaussichten als sehr positiv: «In fünf Jahren würde ich mich gerne im strategischen Bereich bewegen. Das könnte auch eine beratende Tätigkeit in einem Fachbereich mit Zoll- und Aussenhandel sein.»

Auch Bernhard Zulliger hat sich nach der Berufs- prüfung zum Aussenhandelsfachmann zu einem weiteren Bildungsschritt entschieden: Das neue Diplom als Aussenhandelsleiter fördert seine Karrierechancen: «Auch im Zeitalter der Digitalisie- rung erachte ich das Risiko als relativ gering, er- setzt zu werden. Die Digitalisierung erleichtert uns aber die Arbeit. Als Gruppenleiter trage ich die Verantwortung für die Auftragsabwicklung einer Abteilung. Hier schätze ich die grossen Vorteile in der direkten digitalen Abwicklung der Aufträge.»

Nina Burkhart hat sich nach einer Lehre in der Spe- dition als Aussenhandelsfachfrau weitergebildet.

Sie schätzt es sehr, dass sie mehr Verantwortung übernehmen kann: «Die Weiterbildung ist meine Basis für einen Karrieresprung; so kann ich einmal eine leitende Funktion übernehmen. Das Diplom öffnet mir aber auch den Eintritt in ganz unterschiedliche Branchen.»

Die Karrierechancen von jungen Leuten im Aussenhandel beurteilt sie als sehr gut, weil «der internationale Handel stetig zunimmt». Die steigende Komplexität verlangt nach ausgebildeten Mitarbeitenden im Aussenhandel: «Mit ihrem Wissen können sie die ganzen Prozesse reibungslos abwickeln.»

Nicole Kümin ist in der Hörgerätebranche tätig.

Auch sie sieht die steigende Komplexität des Aussenhandels als Laufbahnchance: «Es ist mittler- weile schwierig, im Aussenhandel die Übersicht zu behalten.» Auch das mag ein Grund dafür sein, dass rund ein Drittel der zur Prüfung Angetretenen diese beim ersten Anlauf nicht bestanden haben. Nicole Kümin weiss aus eigener Erfahrung: «Die Experten sind relativ streng. Sie haben schon erkennen wollen, was man weiss oder eben nicht weiss. Und sie haben natürlich auch nachgehakt. Das gehört dazu.» Das Diplom ist nun der krönende Abschluss nach einer Zeit, in der für die berufs- begleitende Weiterbildung auf Freizeit verzichtet werden musste.

Aussenhandel ist mehr als Export

Mit dem Bruttoinlandprodukt pro Kopf liegt die Schweiz weltweit an 4. Stelle. Die neuesten Zahlen des SECO zeigen, dass der BIP im Vergleich zum Vorjahr wieder um 3,4% gestiegen ist. Stabilität und Wohlstand sind in der rohstoffarmen Schweiz eng mit dem Aussen- handel verflochten. So erstaunt es nicht, dass die Schweiz zu den Ländern mit dem grössten Anteil des Aussenhandels am BIP zählt.

Die Gesamtexporte der Schweiz in den vergangenen zehn Jahren um 7% gewachsen. Die Schweiz führte 2006 Waren für CHF 185 Mio. aus und importierte Güter für CHF 185 Mio. 2017 beliefen sich die Exporte bereits auf CHF 295 Mio. und die Importe auf CHF 265 Mio. Auch im laufenden Jahr übersteigt die Entwicklung die Erwartungen. Im zweiten Quartal 2018 verzeichneten die Waren- exporte eine Steigerung von 2,8%.

300 Gäste kamen ins Kultur- und Kongresshaus in Aarau und freuten sich mit den 110 Diplomanden.

Im Gespräch mit frisch gebackenen Fachkräften

Höhere Berufsbildung

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Diesmal hat Handel Schweiz fünf Lernende für ihre Bestnoten ausgezeichnet. Wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns über unse- ren motivierten und engagierten Nachwuchs!

Die 5 besten Lernenden

Mariel Kammermann (19) hat sich seit jeher für den Handel mit Nahrungsmitteln inter- essiert. Prodega Growa Transgourmet, Note 5.8, beste Lernende 2018

Lia Rothenbühler (18) wollte schon immer im Büro arbeiten. Genossen- schaft Migros Aare, Note 5,6, 2. Rang

Melinda Akçay (20) hat sich für diese Lehre ent- schieden, weil sich der Handel stets verändert.

Genossenschaft Migros Basel, Note 5.6, 2. Rang.

Monika Heinen (22) hat den Handel gewählt, weil die Branche sehr vielseitig ist, Genossenschaft Migros Luzern, Note 5.5, 3. Rang

Maude Perret (22) hat Flo- ristin gelernt und eröffnet nun ein eigenes Atelier zu eröffnen. In der Zweitlehre hat sich die passionierte Snowboarderin die Ad- ministration und das Pflegen von Kundenbe- ziehungen angeeignet. Nidecker Snowboard, Rolle, Note 5.5, 3. Rang

Was haben Sie während der Lehre gemacht?

Mariel Kammermann: Im Marketing durfte ich an diversen Shooting dabei sein, habe Produktionsaufträge erfasst und sie nachher mit der Grafik zusammen erarbeitet. In der Buchhaltung habe ich bei den Debitoren mitgeholfen, Zahlungseingänge sowie Warenrechnungen erfasst und verbucht. Im Einkauf konnte ich dabei helfen, Artikel zu erfassen und war bei den Shootings zu Artikelfotos dabei. Im Ver- kaufsinnendienst hatte ich mit Kunden zu tun, habe Kundenanrufe entgegengenommen, Anfragen beantwortet und den Kundenstamm mutiert.

Lia Rothenbühler: In der Personalabteilung habe ich Arbeitszeug- nisse, Gratulationen zur Geburt oder Heirat und Kündigungen ge- schrieben. Ich habe auch Arbeitsverträge erstellt und überall geholfen, wo es mich gebraucht hat. Im Marketing habe ich viele Druckaufträge bearbeitet. Für ein neues Plakat konnte ich Vorschläge machen, habe es nachher bei unserer Hausdruckerei bestellt und den Versand über- wacht. In der Berufsbildung habe ich bei der Rekrutierung von Lernen- den geholfen, also Bewerbungen angeschaut, Motivationsschreiben verglichen und diese nachher weitergegeben zur Prüfung. Ich habe anschliessend die KandidatInnen zum Schnuppern eingeladen und allenfalls beim Lehrvertrag geholfen. Im Fachmarkt habe ich am Pro- jekt Kundenkarte der Migros mitgearbeitet. In der Finanzabteilung habe ich in der Buchhaltung, in der Kreditoren-Abteilung und in der Geldbewirtschaftung geholfen.

Melinda Akçay: Ich war in der Vertriebsabteilung, im Einkauf für

Unternehmenskommunikation. Dort sind wir zuständig für PR und gleichzeitig für das Migros Kulturprozent von der Migros Basel.

Monika Heinen: Ich habe sehr viele verschiedene Sachen gelernt, zum Beispiel über den Zoll, über Transportkosten oder Lagerhaltung und Gesundheitsmanagement. In der Personalabteilung hatte ich vor allem mit Verträgen und Zeugnissen zu tun. Im Marketing/Agrar, dem Einkauf von Früchten und Gemüsen durfte ich Früchte- und Gemüse- bestellungen machen. In der Unternehmenskommunikation hatte ich vor allem mit der Medienstelle zu tun und durfte auch für das Mig- ros-Magazin schreiben. Während meiner Lehre durfte ich selber auch einen Anlass für die Firma organisieren. Im Rechnungswesen habe ich Posteingänge erledigen und Buchungen vorgenommen.

Maude Perret: Während meiner Ausbildung war ich hauptsächlich im Rechnungswesen tätig. Für mein Floristenatelier brauche die Fähig- keit, das Rechnungswesen von A bis Z zu führen. Ausserdem war ich bei der Präsentation unserer Kollektionen und im Verkauf dabei.

Was mussten Sie machen, um so ein gutes Ergebnis zu erzielen?

Mariel Kammermann: Mein gutes Ergebnis habe ich natürlich ein Stück weit meinem Ehrgeiz zu verdanken, dass ich Zeit investiert habe, aber auch, dass ich sicher einen guten Lehrbetrieb hatte.

Lia Rothenbühler: Ich habe das Ergebnis erzielt, indem ich immer ich selbst gewesen bin. Falls ich einmal nicht so motiviert war, habe ich mich eben selbst motiviert und geschaut, dass es für mich auch stimmt. Das hat wohl auf meine Arbeit abgefärbt.

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Grundbildung

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Impressum

Herausgeber: Handel Schweiz, Postfach, Güterstrasse 78, 4010 Basel • Auflage: 5'000 Ex. • Sprachen: Deutsch, Französisch Inserate/Werbung: Tel. +41 61 228 90 30, E-Mail: werbung@handel-schweiz.com

Konzept, Design, Redaktion: Iris Wirz c&p communications, iriswirz.com

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Die 5 besten Lernenden

Monika Heinen: Um bei den Prüfungen einen guten Abschluss zu erreichen, habe ich mir während der ganzen Lehre immer Zeit ge- nommen zum Lernen.

Maude Perret: Ich musste viel arbeiten, denn es ist ein Lernprozess, der viel Arbeit, viel Anwendung erfordert. Und ich denke, dass die Wahl eines guten Unternehmens sehr wichtig für den Erfolg ist.

Worin sehen Sie die Herausforderungen für den Handel?

Mariel Kammermann: Der faire Handel ist ein wichtiger Punkt, damit jeder ein Stück vom Kuchen bekommt.

Lia Rothenbühler: Der Handel muss dem Neuen Stand halten, nicht auf das Alte zurückgreifen, sich der Wirtschaft wo nötig auch anpassen und mitgehen mit den Entwicklungen.

Melinda Akçay: Die wichtigsten Herausforderungen liegen im Ein- kaufstourismus. Mein Lehrgeschäft liegt in einer Grenzregion und davon auch betroffen. Und zum anderen fordert uns sicher auch der Onlinehandel heraus. Das veränderte Kundenverhalten ist auch eine Chance. Es ist sehr wichtig, dass wir auf die Kundenbedürfnisse ein- gehen und weiterhin Wert auf die Qualität von den Produkten legen.

Was planen Sie als Nächstes?

Mariel Kammermann: Momentan mache ich noch die Berufsmatura;

anschliessend hänge ich vielleicht noch einen Studiengang an.

Lia Rothenbühler: Ich möchte vielleicht nächstes Jahr eine Ausbildung als Kommunikationsassistentin oder den Marketingplaner anfangen.

Melinda Akçay: Ich habe die Weiterbildung zur diplomierten Betriebs- wirtschaftlerin an der höheren Fachschule begonnen.

Maude Perret: Meine Blumenwerkstatt eröffne ich in den nächsten Wochen. Mit dem Marketing habe ich schon begonnen. Mein Atelier Coral Charme ist in Montet, im Kanton Fribourg angesiedelt. Ich würde auf Bestellung auch Veranstaltungen mit Blumen dekorieren, zum Bei- spiel bei Hochzeiten.

Nachgefragt: Betriebliche Note

Interview mit Ueli Stursberg

Auf was wird denn bei der betrieblichen Note geachtet?

Die betriebliche Note setzt sich zusammen aus drei Noten: Das eine sind die Noten, die der Be- trieb während den drei Jahren den Lernenden gibt. Das sind acht Noten, von denen der Schnitt genommen wird.

Und wir von der Branche organisieren noch die schriftliche und die mündliche Schlussprüfung; die zwei Schlussprüfungen zählen je 25%, und der betriebliche Teil zählt 50% an die betriebliche Schlussnote.

Was muss ein Lernender machen, damit er oder sie eine gute betriebliche Note bekommt?

Wir haben schon nach dem ersten Semester, nach sechs Monaten, eine erste betriebliche Note: Das geht dann so weiter – in jedem Semester. Die Note gibt es nicht für eine schulische Prüfung. Das ist nicht irgendeinen Text, den man übersetzen muss. Vielmehr schaut der Betrieb während den Monaten, wie der Lernende arbeitet, wie er sich anleiten lässt, wie motiviert er ist, und benotet dann am Schluss das Ergebnis – und zwar nicht nur das Schlussergebnis der Arbeit, sondern auch den Lernprozess. Also: Ist der Lernende da aktiv darauf eingestiegen? Das ist ein völlig neue Art der Benotung, an die die Lernenden von der Schule her nicht gewöhnt sind. Im ersten überbetrieblichen Kurs erklären wir das intensiv erklären, damit die Lernenden begreifen: «Hey, jeden Tag, wenn ich ins Ge- schäft gehe, kann das angeschaut werden, wird das angeschaut, kann ich selber beeinflussen, wie dann eigentlich mein Abschluss- zeugnis aussieht.»

Grundbildung

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Vertrieb

Kennen Sie das: Der Druck, immer rascher grössere Gewinne erzielen zu müssen? Und kennen Sie dann auch das Gefühl der Mutlosigkeit und die Frage: Wie sollen wir das schaffen? Wenn Sie mit TQS star- ten, werden Sie überrascht sein, wie leicht sich in kurzer Zeit mehr Umsatz und Gewinn erzielen lässt. Und mit wieviel neu gewonnener Motivation und frischem Elan Sie die neuesten Erkenntnisse in puncto Vertrieb selbst ausprobieren wollen...

Interview mit Verena Skaupy, Referentin für TQS-Vertriebsschulungen

Was macht den TQS-Ansatz so speziell?

TQS optimiert sehr rasch und sehr effektiv Vertriebsprozesse. Bei internen Schulungen ist Train-the-Trainer ein ganz wichtiger An- satz: Die Multiplikatoren im Unternehmen eignen sich das Wissen an und werden befähigt, es intern weiterzu- geben. Wir schulen die Multiplikatoren parallel mit den anderen Mit- arbeitern. So kann die neue Stufe in der Vertriebskompetenz nach- haltig implementiert werden.

Welche Unternehmen lassen sich intern im Vertrieb schulen?

Oft treffen wir auf Unternehmen, die schon sehr gut aufgestellt sind, aber noch besser werden möchten. Manchmal sind es kleine, feine Justierschrauben, an denen man dreht, um einzelne Verbesserungen

zu erreichen. Doch in Zahlen gerechnet, kann das unter Umständen schon sehr viel bedeuten.

Vielleicht steigt die Hit Rate als solche nicht, aber der erzielte Umsatz ist entsprechend grösser ist als bei früheren Akquisitionen bei gleicher Hit Rate. Letztlich ist entscheidend, welche Umsätze und Gewinne die Projekte bringen. Das ist das wirklich Anspruchsvolle. Da muss man erst einmal auf das Ziel hindenken, und deshalb ist die Analysephase so zentral.

Wie beginnt eine interne Vertriebsschulung?

Der erste Schritt ist der Analysetag. Dabei besprechen wir mit Mit- arbeitenden unterschiedlicher Hierarchiegruppen, wo sie im Vertrieb stehen und wo sie hin möchten. Sie schauen die Kennzahlen und die Hit Rate an und definieren die Ziele. TQS bietet in der Partnerschaft mit Handel Schweiz einen ersten kostenfreien Quick Check an. So kann sich das Unternehmen ein Bild verschaffen, in welche Richtung es sich im Vertrieb bewegen könnte.

Sie legen sehr viel Wert auf die Praxistage. Wie laufen diese ab?

Es werden live Kunden angerufen; es werden also echte Kunden- gespräche geführt – auch mit Hilfe von massgeschneiderten Check- listen, die gemeinsam mit den Mitarbeitenden für das Unternehmen erarbeitet werden. Diese Checklisten betreffen alle Schritte des Pro- zesses von der Anfrage bis hin zum Nachfassen.

Um wieviel lässt sich der Umsatz auf diese Art vergrössern?

Nach unseren Erfahrungen sind Umsatzsteigerungen im Bereich von 5 bis 35% realistisch.

Was macht eine gute Preisverhandlungsstrategie aus?

Diese beginnt mit der Erkenntnis, dass es in der Regel gar nicht um den Preis allein geht. Wir haben zum Beispiel eine Liste von über fünf- zig Gründen, um die es noch gehen kann. Wenn man die unterschied- lichen Gründe kennt und vom Preis seines Angebotes selber über- zeugt ist, kann man mit positiven Argumenten verhandeln.

Mehr Umsatz und Gewinn

Steigern Sie Ihren Umsatz – gemeinsam mit Handel Schweiz!

Rufen Sie uns bitte an. Vereinbaren Sie doch Ihren Wunsch- termin für einen 2-stündigen TQS-Quick Check:

Tel. 061 228 90 32 oder asteffes@handel-schweiz.com Der Quick Check ist für Sie als Handel Schweiz Mitglied kostenfrei!

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Die Motion von SP-Nationalrätin Martina Munz will die Tötungs- methoden nach Schweizer Tierschutzstandards zum Massstab für Im- porte von Reptilienleder machen. Der Import von Lederprodukten soll verboten werden, wenn die Tiere nicht gemäss internationalen und vor allem Schweizer Vorschriften getötet wurden.

Der Bundesrat lehnt die Motion ab! Selbstverständlich ist auch er gegen grausame Methoden der Tiertötung. Er will sich auch weiterhin mit internationalen Initiativen gegen solche Methoden einsetzen. Je- doch gemäss Bundesrat garantiert die internationale Zusammenarbeit zur Durchsetzung des Tierschutzes die grössten Erfolgschancen.

Wirtschaftsverbände, deren Mitgliedfirmen von einem Verbot direkt betroffen wären, schliessen sich der Haltung des Bundesrats an. Die Firmen verwenden auch meist nur Leder, das diesbezüglich unbedenk- lich ist.

Problematische Umsetzung

Um das verlangte Importverbot für Leder, das nicht aufgrund von Tötungsmethoden nach Schweizer Tierschutzstandards gewonnen wird, durchzusetzen, müssten Kontrollen bei den Produzenten durch- geführt werden. Solche Kontrollen sind ohne ein internationales Abkommen nicht möglich. Die lokalen Farmen müssten gesetzlich verpflichtet sein, die Schweizer Standards einzuhalten. Diese Voraus- setzungen sind jedoch nicht gegeben – womit die Durchsetzung eines Verbots kaum möglich wäre.

Ein Importverbot ist auch nicht mit den internationalen Verpflichtungen im Bereich des Warenhandels zu vereinbaren. Es ist einem Land wie der Schweiz nicht möglich, einseitig Importverbote zu erlassen. Dazu

bräuchte es internationale Normen.

Im Falle von strikten Importverboten ist mit Retorsionsmassnahmen der Handelspartner zu rechnen. Sie können die für den Export wich- tigen asiatischen Märkte betreffen. Betroffen sind aber auch die Ab- kommen mit der EU. Einen Grossteil der Uhrenbänder aus Reptilien- leder importiert die Schweiz nämlich aus Italien und Frankreich. Für die exportorientierte Schweiz haben die möglichen Retorsionsmass- nahmen ein sehr grosses Schadenspotenzial. Das kann nicht in unse- rem Interesse sein.

Man kann sich schon wünschen, dass die ganze Welt so «perfekt» ist wie die Schweiz. Aber von unserem Staat verlangen, dass er dieses

«Glück» mit seinen Machtmitteln durchsetzt, widerspricht unserem Selbstverständnis als offene Handelsnation und zeugt von geringer Achtung fremder Kulturen. Und solche Grundhaltungen passen nun wirklich nicht zu unserem Land.

In der Uhrenindustrie werden Uhrenbänder zu einem sehr kleinen Teil aus Reptilienleder hergestellt. Der Grossteil dieses Leders stammt nicht aus asiatischen Ländern, sondern kommt von Farmen in den USA. Sie unterliegen den strengen Kont- rollen von lokalen und zentralstaatlichen Behörden. Das gilt auch für die Tötungsmethoden. Die Uhrenindustrie und ihre Zu- lieferer arbeiten mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eng zusammen und erachten den von der Schweiz verfolgten Ansatz der Aufklärung auf internationaler Ebene als richtig.

Lederhandel

«Schweiz» für alle?

Mehr Umsatz und Gewinn

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Logistik

Rund 2 Mio. Artikel pro Jahr

Die Logistik zählt zu den wichtigen Herausforderungen im Han- del. Das hat auch die Umfrage unter den Mitgliedern von Handel Schweiz ergeben. Logistik ist das Kerngeschäft unseres Mitglieds LSB AG in Burgdorf. LSB kennt den kürzesten Weg von China in die Schweiz.

Interview mit Iris Riegger-Jocham, Geschäfts- führerin LSB AG

Was zeichnet die LSB AG aus?

Aus einer 125-jährigen Tradition im Schuh- grosshandel hat sich die LSB AG in Burgdorf zu einem etablierten Logistikspezialisten im Non-Food Bereich entwickelt. Heute werden nicht nur Schuhe verarbeitet, sondern auch Textilien, Sport-, Medizinal- artikel und vielfältige Waren aus dem Non-Food-Bereich. Pro Jahr lau- fen rund 2 Mio. Artikel durch unsere Hände.

Im Bereich Logistik Outsourcing stehen wir nun seit bald 15 Jahren mit unserem eingespielten Team, unseren etablierten Prozessen und unse- rer hohen Leistungsbereitschaft für grösstmöglichste Qualität, Flexibili- tät und einem sehr hohen Dienstleistungsgrad. Der Standort Burgdorf liegt zentral in der Schweiz und direkt an der A1. Einhaltung der Liefer- termine steht bei uns an oberster Stelle. Eine Philosophie, die wir auch an unsere Lernenden weitergeben.

Was ist Ihr Kerngeschäft?

Als Lagerlogistikspezialist mit grosser Erfahrung im Bereich Pick & Pack für Schuhe, Textilien und Non Food haben wir uns zusätzlich auf das Etikettieren und das Special Handling für alle grossen Schweizer Key Accounts spezialisiert. Etikettieren, Preisauszeichnen, Sets erstellen, Filialkommissionierung nach den jeweils geforderten Anweisungen des Schweizer Key-Account-Kunden ist ein weiteres Kerngeschäft. Die Etiketten werden direkt ab Portal bezogen oder im Printing-on-De- mand-System direkt bei uns im Hause gedruckt. Wir konfektionieren die Ware, avisieren die Sendungen an die Distributionszentren, kümmern uns um den Transport und die termingerechte Anlieferung. Je nach Be- darf und Bedürfnissen übernehmen wir das notwendige Special Hand- ling. Eine Rund-um-Sorglos-Logistik – dies schätzen unsere Mandanten und vertrauen uns.

Wer sind Ihre Kunden?

Zu unserem Kundenportfeuille zählen mehrere Dutzend Kunden mit

Wie gross ist Ihr Team?

Wir sind ein eingespieltes, zuverlässiges rund 40-köpfiges Team. Das Kernteam aus Logistikern und Logistikfachleuten wird durch geschulte Teilzeitmitarbeitende ergänzt. So können wir auch kurzfristig Spitzen- zeiten bewältigen. Unsere fünf Lernenden sollen die Logistik-Fach- kräfte von morgen sein. Wir investieren in den Nachwuchs, weil Fach- kompetenz ein entscheidender Faktor für unseren Erfolg darstellt.

Zusätzlich werden unsere Logistiker regelmässig intern und extern fundiert geschult. Dadurch werden wir auch dem Schweizer Qualitäts- standard gerecht.

Welche Lager bieten Sie Ihren Kunden?

Die Kunden haben die Ware, wir die Lagerfläche und das Know-How.

Wir bieten Stücklager, Kleinteilelager, Hängelager für Textilien und Palettenlager. Unsere Lagerflächen verfügen über eine leistungsstarke, moderne IT-gestützte Infrastruktur. Das Lagerverwaltungssystem besitzt Schnittstellen zu gängigen Warenwirtschaftssystemen.

Was umfasst die Warenbewirtschaftung?

Mit unserer prozessorientieren LSB Lager & Versand Logistik über- nehmen wir die gesamte Basis-Logistik und die Warenbewirtschaftung im konventionellen Bereich, wie auch immer verstärkter im Online-Ver- sand. Wir verfügen über ein variables Platzangebot zur Bewältigung von Klein- bis Grossvolumen. Auch Crossdocking mit SSCC-Etiketten und DE- SADV-Lieferscheinen, wie auch Dropshipping für grosse Onlineportale gehören zu unserem Angebot.

Wie rasch können Sie versenden?

Wir garantieren täglich einen schnellen, zuverlässigen Versand und Transport. Bei Auftragseingang bis16.00 Uhr ist die Lieferung generell innerhalb von 24 Stunden beim Kunden. Das Thema Same Day Deli-

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Logistik

very beobachten wir intensiv und stehen auch hier mit unseren Ver- sandpartnern in Kontakt. Wir übernehmen ebenfalls Terminlieferungen, Stückgut, Frachtgut, Versand Inland & Ausland (Europa) sowie Cross Do- cking National.

Was ist mit den lästigen Retouren?

Wir holen Waren zurück und nehmen Retouren entgegen, packen sie aus und kontrollieren sie. Wir sortieren, übernehmen notwendige Abklärungen, testen, tauschen Umverpackungen aus, machen Rück- meldungen und führen Statistiken. Ebenso lagern wir wieder ein oder übernehmen die Entsorgung.

Welche Zusatzleistungen können Ihre Kunden beziehen?

Wir lagern, handeln und liefern Event-, Test- und Messematerial. Ausser- dem bewirtschaften, lagern, und versenden wir Printmedien, wie Ka-

taloge im Massenversand in z.B. transparenten Versandtaschen, Pros- pekte, Werbe- und Promotionsartikel oder Verbrauchs- und saisonales Dekorationsmaterial. Wir kümmern uns um die Nachbestellungen und die komplette Verpackungs- & Versandlogistik. Ebenso übernehmen wir den Versand von Kundenmailings und den Ausdruck von Serienbriefen inklusive Massenversand mit PP Frankatur und DataMatrix. Je nach Wunsch können Kunden auch das Back Office von der Buchhaltung bis zur Lohnüberweisung oder Steuerabrechnung bei uns beziehen.

Rund 2 Mio. Artikel pro Jahr

Die Schweizer Aussengrenze liegt neu in Burgdorf

LSB hilft Unternehmen, vom Freihandelsabkommen (FHA) zwi- schen der Schweiz und China zu profitieren. Die Firmen nutzen so die interessanten Wege für Waren aus China in die Schweiz.

Bereits in China wird die Triage für die Chinesische Ursprungs- ware mit Bestimmung Schweiz gemacht (LCL Konsolidierung möglich). So kann die China-Ware direkt – ohne Wartezeiten an der Aussengrenze – zur LSB AG nach Burgdorf geliefert werden.

Die Schweizer Aussengrenze liegt, da LSB die Aussenstelle eines zugelassenen Empfängers ist, in Burgdorf.

Die Vorteile: Es fallen für Ursprungswaren aus China keine Zoll- abgaben an (Zoll 0%) und weniger Transportkosten. Ohne Um- weg über die EU kommt die Ware aus China schneller auf den Schweizer Markt. Da LSB 'Zugelassene Empfänger-Aussenstelle' ist, kann die Ware direkt in das Lager nach Burgdorf geliefert und dort vom Zollamt abgefertigt werden (Binnenverzollung).

Informationen unter lsb-ag.ch

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14.01.2019 #SALES GOES DIGITAL. NOW Trafo Baden 29.01.2019 Verkaufstraining: «Differenzierung im

Wettbewerb - Lösungen verkaufen» Hotel Sommerau-Ticino 30.01.2019 Verkaufstraining «Verhandeln durch

die Brille des Einkäufers» Hotel Sommerau-Ticino

27.02.2019 Swiss Cyber Security Days 2019 wird die TQS -online Veranstaltung «Der Angebotsprofi» durch den Kurs

«Der Akquiseprofi» ergänzt.

Wichtige Termine

Kurse, Schulungen, Veranstaltungen

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Tag des Handels 2019 21. Juni 2019

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