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und Lokales interagieren

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Academic year: 2022

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Universität für Bodenkultur Wien

Helga Kromp-Kolb | BOKU

Klimawandel: Wie Globales und Lokales interagieren

em. Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb

Universität für Bodenkultur, Wien

Institut für Meteorologie und

Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Universität für Bodenkultur Wien

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Universität für Bodenkultur Wien

Klimaschutz auf allen Ebenen

• Cop25 (Pariser Abkommen) globale Ebene

• EU28 – (Green Deal) Europa Ebene

• Österreich – (NEKP) staatliche Ebene

• Tirol (Energieplan?) – Landesebene

• Innsbruck (?) – Ebene der Stadt

– Stadtwerke, etc. – Betriebsebene – Schulen, etc. – Institutionenebene

– Familien, Individuen – individuelle Ebene

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

• Reale THG Einsparungen erfolgen auf den untersten Ebenen

– Bewußtsein, Zielsetzung, Rahmen- bedingungen

• Höhere Ebenen setzen

– Ziele, Rahmenbedingungen

• Ziele sind wertlos, wenn untere Ebene nicht mitgeht

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Universität für Bodenkultur Wien

Hierarchien auch in der Natur

• Energieversorgung von der Sonne / Strahlungsbilanz

• Allgemeinzirkulation

– Passate, Westwindband, Meereszirkulation,

• ...

• Lokales (Berg-Talwind-Zirkulation, ...)

• Örtliches (Hausbegrünung, helle Dächer, ..)

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

• Höhere Ebenen setzen

Rahmenbedingungen für untere;

• untere Ebenen beeinflussen auch obere

(z.B. atmosphärische Durchmischung, Emissionen von Einzelquellen, ...)

• Anthropogene Eingriffe auf globaler und lokaler Ebene

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Universität für Bodenkultur Wien

Innsbruck 20140403 | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

Skalen der Wetterereignisse,

des Meßnetzes und der Modelle

Meßnetz

Beobachtungsnetz und Modelle zu grob für klein-räumige

Ereignisse

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Universität für Bodenkultur Wien

Globale Ebene

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Universität für Bodenkultur Wien

Globale CO2 - Emissionen

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

CH4

280 ppm 180 ppm

CO2

400 ppm

THG Konzentrationen (Eisbohrkerndaten)

Temperatur N2O

408 ppm (2018)

(11)

Universität für Bodenkultur Wien

Temperaturanstieg global

+1,1°C

+0,55°C

1987 Vorindustrielles Niveau

Hansen et al 2019, ergänzt

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

Temperatur der letzten 131

Jahre

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Universität für Bodenkultur Wien

+ 2,3°C

+ 1,1°C

Temperaturanomalie im Alpenraum 1768 – 2016

und global 1850 – 2016

Helga Kromp-Kolb | BOKU

ZAMG 2017

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Universität für Bodenkultur Wien

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Universität für Bodenkultur Wien

Wirkungen des Klimawandels unsymmetrisch

• Geographische Situation

– Dürren, Desertifizierung, Wirbelstürme, Monsun, Meersespiegelanstieg

• Anpassungskapazität

• Vorbeugen, Notfallpläne, Rettungsmannschaften, Ärzte, Spitäler, Versicherungen, Ersparnisse,

staatliche Hilfe für Wiederaufbau

TU Graz 2016.10.04 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Universität für Bodenkultur Wien

Städte: Ungleiche Betroffenheit

Einkommensschwächere Bezirke

– Schlechtere Bausubstanz – Weniger Grün

– Mehr Lärm

– Weniger Betreuung von Alten und Kindern – Weniger Zugang zu medizinischer

Versorgung

– Weniger Wissen

– Weniger Fluchtmöglichkeiten

(17)

Universität für Bodenkultur Wien

Szenarienberechnungen

Globale Temperaturänderung

IPCC AR5 WG1 2013 Vorindustrielles Niveau

+2°C +5°C

H e l g

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

Auswirkungen:

Globale Ebene

• Ernährung der Weltbevölkerung

• Wasserverfügbarkeit (Dürre, Überschwemmungen)

• Anpassung von Ökosystemen (Korallen, Artensterben, … )

• Meeresspiegelanstieg - Flächenverlust

• Extremereignisse (Stürme, Hitze, …)

• Kipp-Punkte

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Universität für Bodenkultur Wien

Meeresspiegelanstieg: Nildelta

Helga Kromp-Kolb | BOKU Center for Global Change and Sustainability

Alexandria – 5 Mio Einwohner Küstenlinie 2100 +90cm

(IPCC 2014)

Küstenlinie

2070 +100 cm, 2080 +240 cm

(Hansen et al. 2016)

Kairo

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Universität für Bodenkultur Wien

Mögliche Zukünfte

Die Wissenschaft fukussiert auf das Wahrscheinliche und

Wünschenswerte

jetzt  Zukunft

möglich plausibel wahr-

scheinlich

Zeit Nach

wünschenswert

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Universität für Bodenkultur Wien

Scientific Reticence

Likelihood * Impact = Risik

Helga Kromp-Kolb | BOKU Center for Global Change and Sustainability

66%

Likelihood

10%

plausibel möglich

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Universität für Bodenkultur Wien

Uninhabitable Earth

Wallace- Wells (2017/8)

• Published in New York Magazine

http://nymag.com/intelligencer/2017/07/climate-change-earth-too-hot- for-humans.html

• High-end business-as-usual climate projections

– The public has not understood the dimension of the risk

– General complaisance more dangerous than panic

– Yes, it is alarmist – we should be alarmed

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Universität für Bodenkultur Wien

Überschreiten von Kipppunkten

Durch selbst verstärkende Prozesse werden

klimatische Kipppunkte immer wahrscheinlicher

Es wird wärmer

Eis schmilzt, Fläche wird

dunkel Absorption

steigt

Eis-Albedo-

Rückkoppelung Wasserdampf- Rückkoppelung

Es wird wärmer

Verdunstung von Ozeanen

steigt Luftfeuchte steigt;

Treibhauseffekt nimmt zu

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

CH4

280 ppm 180 ppm

CO2

400 ppm

THG Konzentrationen (Eisbohrkerndaten)

Temperatur N2O

408 ppm (2018)

Warmzeiten Eiszeiten

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Universität für Bodenkultur Wien

Stabilitätszustände der Erdklimas

Helga Kromp-Kolb | BOKU

ohne Beleg in 500 Mio Jahren ohne Beleg in 500 Mio Jahren

kälter heisser

Stabilität

Eiszeiten

Sechs astronomisch

bedingte Wechsel in den letzten 600.000

Jahren

THG Anreicherung in den letzten 100

Jahren

Warme Perioden,

z.B.

Holozän

+X°C Klima?

nach Steffen et al. 2018, stark vereinfacht

(26)

Universität für Bodenkultur Wien

Stabilitätszustände der Erdklimas

ohne Beleg in 500 Mio Jahren ohne Beleg in 500 Mio Jahren

Stabilität

Eiszeiten

Sechs astronomisch

bedingte Wechsel in den letzten 600.000

Jahren

THG Anreicherung in den letzten 100

Jahren

?

hothouse earth Warme

Perioden, z.B.

Holozän

nach Steffen et al. 2018, stark vereinfacht

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Universität für Bodenkultur Wien

Die Entscheidung

• Stabilisieren bei 1,5°C oder

• nicht stabilisieren 

ständige Erwärmung (hot house earth)

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

Pariser Klimaabkommen 2015/16

• Verpflichtung, globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten

• Anstrengungen, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen

• Weltweit ab 2050 keine Netto-CO2 Emissionen

• Bis 2030 -50% der THG Emissionen

• Im Sinne Klimagerechtigkeit: In Europa schneller

(29)

Universität für Bodenkultur Wien

Emissionen steigen weiter

> 3°C T- Anstieg

Kromp-Kolb und Formayer, 2018

Helga Kromp-Kolb | BOKU

Mit dem 1,5°C Pfad werden 1,5°C mit 50 bis 66%

Wahrscheinlichkeit eingehalten Emissionen

2017 (53,5)

(30)

Universität für Bodenkultur Wien

Österreich ist säumig

(31)

Universität für Bodenkultur Wien

Pariser Zielpfad für Österreich – Ref-NEKP

Helga Kromp-Kolb | BOKU

(32)

Universität für Bodenkultur Wien

Wenn die Non-ETS Emissionen bis 2030 nur auf -36% gesenkt werden geg. 2005, dann muß bei weiterhin linearer Absenkung 2036 Null erreicht werden.

Das bedeutet 2020 bis 2030 jährlich 1,2 Mt CO2eq einsparen, danach 6,1 Mt CO2eq/Jahr

(33)

Universität für Bodenkultur Wien

Politik ist in der Pflicht

• Zeitnah notwendige Rahmenbedingungen zu schaffen:

• Klimafreundliches und nachhaltiges Handeln muss einfach und kostengünstig werden,

• Klimaschädigendes Handeln unattraktiv und teuer – Wirksame CO2-Preise

– Einstellung von Subventionen und Werbung für klimaschädliche Produkte

– Effizienzvorschriften und – Soziale Innovationen.

• Sozial ausgewogene Verteilung von Kosten und Nutzen des Wandels ist unerlässlich

Helga Kromp-Kolb | BOKU

(34)

Universität für Bodenkultur Wien

Lebensstil

Einfluss des Lebensstils

(35)

Universität für Bodenkultur Wien

Helga Kromp-Kolb | BOKU

Otto et al 2019 (PIK)

5.0 1.5

0.6

1.9 Durchschnittswerte Österreich

(36)

Universität für Bodenkultur Wien

(37)

Universität für Bodenkultur Wien

Können Demokratien das leisten?

(Leggewie und Weltzer)

• Kurze Zeittakt der Demokratien läuft langfristigen, nachhaltigen Lösungen entgegen

• Klimapolitische Maßnahmen bleiben zwischen nationaler Ohnmacht und

supra-nationalen Sachzwängen stecken

• Das System wehrt sich: z.B. Mythos von der Welt-Öko-Diktatur

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

Können Demokratien das leisten?

• Synergien zwischen Klimaschutz und direkteren Anliegen, z.B. Gesundheit, erleichtern Maßnahmen

• Weisheit der Masse - nicht Tyrannei der Mehrheit (Leggewie und Weltzer) - gefragt

• Mitbestimmen, was einen betrifft, erzeugt Verantwortung für die Zukunft

•  mehr, nicht weniger Demokratie!

(39)

Universität für Bodenkultur Wien

• Grundsätzlich geht es um 2 Agendas:

(i) Ein „gutes Leben für alle“ (menschliches Wohlergehen)

(ii) Das Einhalten der ökologischen Grenzen

• Die Herausforderung ist, beide

synergistisch zu verfolgen und nicht gegeneinander auszuspielen

Riahi, based on Oran Young, UCSB

Helga Kromp-Kolb | BOKU

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Universität für Bodenkultur Wien

Positive Vision 2050

rot: lokale Ebene hat Handlungsspielraum

• Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Dienstleistungsorientierung 

Regionen unabhängiger, reicher

• Stromnetz dezentral, stabiler, sicherer;

progressive Energiepreise  Einsparungen

(41)

Universität für Bodenkultur Wien

• Aktive Mobilität, Öffi´s ausgebaut, PKW nutzen statt besitzen.

• Mehr Platz in den Städten für Grün,

Begegnung  weniger Hitze, sicherere Städte

• Gesünderes Leben durch Bewegung, bessere Luft, weniger Lärm und Stress

Helga Kromp-Kolb | BOKU

(42)

Universität für Bodenkultur Wien

• Kreislaufwirtschaft

• Warenproduktion  Qualität, Langlebigkeit, Reparierbarkeit

• Biowerkstoffe, rezyklierbar

• Arbeitsplätze, -freude gestiegen

• Nutzen statt besitzen

• Güterverkehr reduziert und mit EE

(43)

Universität für Bodenkultur Wien

• Digitalisierung gelenkt, nutzbringend

• Re-, Neu- und Umqualifizierungen

• Kritische Infrastruktur geschützt gegen Extreme Ereignisse

• Partizipation, Stärkung der Demokratie

Helga Kromp-Kolb | BOKU

(44)

Universität für Bodenkultur Wien

Neuorientierung der Werte

• Weg vom Lebensstandard – gemessen am Einkommen, Auto, Urlaubsreise,

Fernsehbildschirm, Mobiltelephon, Uhr, ….

 an materiellen Gütern, die Ressourcen und Energie brauchen

• hin zur Lebensqualität – gemessen an Zufriedenheit und Glück …

(45)

Universität für Bodenkultur Wien

Das fundamentale Problem der Klimapolitik sind nicht die wissenschaftlichen Fakten,

sondern Konflikte um

Weltanschauungen und Werte.

(Othmar Edenhofer)

Wir werden sie explizit ansprechen und als Gesellschaft aushandeln müssen, wenn wir hot house earth vermeiden wollen!

Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

(46)

Universität für Bodenkultur Wien

Em. Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb

Universität für Bodenkultur

Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt Institut für Meteorologie

und

Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

Peter Jordanstraße 82, A-1190 Wien

Tel.: +43 1 47654 - 5600, Fax: +43 1 47654 - 5610 meteorologie@boku.ac.at, www.boku.ac.at

Danke für Ihre

Aufmerksamkeit!

(47)

Universität für Bodenkultur Wien

Sozial oder ökologisch – aber nicht beides?

Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

(48)

Universität für Bodenkultur Wien

MüRe:

• Ein weiterer sich abzeichnender Trend sind länger anhaltende Wetterlagen. Im Fall von ..

Tiefdruckeinfluss kann dies zu

Flussüberschwemmungen führen.

• Darauf sind die Überschwemmungen in Deutschland, Tschechien und Österreich zurückzuführen, das im Jahr 2013 teuerste Wetterereignis mit 9,7 Mrd. € Gesamtschaden (2,4 Mrd. € versichert). In

Großbritannien führten Fluten um die Jahreswende zu wirtschaftlichen Schäden von 1,1 Mrd. € und

versicherten Schäden von 800 Mio. €.

(49)

Universität für Bodenkultur Wien

Passau 20141210 | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

Besonders relevant für Vb-Lagen

Van Bebber Zugbahnen

(50)

Universität für Bodenkultur Wien

Gerade die Armen müssen auf Klimaschutz drängen:

• weil sie überproportional betroffen sind

• weil ihr Entwicklungsmöglichkeit vom Klimaschutz abhängt

• weil ihre Emissionen die Klimazukunft bestimmen

• weil Klimaschutz die Chance für systemische Veränderung birgt

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