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Klinischer Prüfbericht

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Academic year: 2022

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Klinischer Prüfbericht

(angelehnt an Anlage D der DIN EN ISO 14155:2012 dt. Fassung)

„Safety and effectiveness of microwave ablation (MWA) as a new thermal ablation technique for primary and secondary lung malignancies

“SAMANTHA“

CIP-Code: RAD228

Eudamed-Nr.:

CIV-14-06-012140

BfArM-Vorlage:

94.1.05-5660-8708, Befreiung von Genehmigung vom 27.06.2014

EK-Vorlage:

152/13, zustimmende Bewertung vom 04.11.2013

durch die zuständige Ethikkommission der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an der Medizinischen Fakultät und Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.

Registrierung:

DRKS00007163

Prüfprodukt:

MicroThermX Microwave Ablation System (BSD Medical), zugelassen (CE-Kennzeichnung, Risikoklasse IIb)

Sponsor:

Otto-von-Guericke-Universität, Medizinische Fakultät, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

Hauptprüfer:

Dr. med. Julian Jürgens, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

Studienbeginn:

10.02.2015 (FPI)

Studienabschluss: 15.11.2017 (Abmeldung)

Datum des Berichtes: 31.01.2019 Status des Berichtes: final

Autoren:

Dr. med. Julian Jürgens / Dr. rer. nat. Antje Wiede

Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin / Koordinierungszentrum für

Klinische Studien (KKS), Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

(2)

Beteiligte Parteien Verantwortlich

Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

Hauptprüfer seit 01.04.2017:

Dr. med Julian Jürgens

(vorher Studienkoordinator /Stellvertreter) j.juergens@uke.de

Stellvertreter: Dr. med. Robert Damm robert.damm@med.ovgu.de

Verantw. Study Nurse: Anja Zinke anja.zinke@med.ovgu.de

Hauptprüfer bis 31.03.2017:

Prof. Dr. med. Jens Ricke

jens.ricke@med.uni-muenchen.de

Universitätsklinik für Pneumologie Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

Klinikleiter:

Prof. Dr. med. Jens Schreiber jens.schreiber@med.ovgu.de

KKS Magdeburg

Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

Projekt-/SAE-Management:

Dr. rer. nat. Antje Wiede antje.wiede@med.ovgu.de

Monitoring:

Dipl.-Sport-Ing. Sandra Fender sandra.fender@med.ovgu.de

Finanzieller Förderer

TERUMO Europe NV

Terumo.benelux@terumo-europe.com

Medizinproduktehersteller BSD Medical Corporation

2188 West 2200 South, Salt Lake City, Utah 84119 USA

www.bsdmc.com support@bsdmc.com

(3)

Die unterzeichnenden Autoren sowie der Sponsor stimmen dem Inhalt des vorliegenden Abschlussberichtes durch ihre Unterschriften zu.

Diese Klinische Prüfung wurde gemäß der hier angewandten DIN EN ISO 14155:2012 (deutsche Fassung), der relevanten europäischen Richtlinien (u.a. RL 93/42/EWG) sowie den aktuellen nationalen Regularien inkl. MPG, MPKPV und MPSV sowie nach den Grundsätzen der Deklaration von Helsinki, der Guten Klinischen Praxis (GCP) sowie den geltenden Gesetzen durchgeführt und ausgewertet.

Sponsor

Prof. Dr. med. H.-J. Rothkötter Datum

Hauptprüfer

Dr. med. Julian Jürgens Datum

Projektmanager

Dr. rer. nat. Antje Wiede Datum

(4)

1. Inhaltsverzeichnis

2. Abkürzungen ... 5

3. Zusammenfassung ... 7

4. Einleitung ... 8

5. Prüfprodukt und Prüfverfahren ... 9

5.1 Beschreibung des Prüfprodukts ... 9

5.2 Klinischer Prüfplan (CIP) ... 9

6. Ergebnisse ... 13

6.1 Effectiveness-Analyse ... 14

6.2 Safety-Analyse ... 15

7. Diskussion und Gesamt-Schlussfolgerungen ... 15

(5)

2. Abkürzungen

BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Ca Karzinom

CCC Cholangiozelluläres Karzinom

CE CE-Kennzeichnung (Marktzulassung des Medizinproduktes durch benannte Stelle) CIP Clinical Investigational Plan (Prüfplan)

CM Kontrastmittel

CR Complete remission (Komplette Remission) CRC Kolorektales Karzinom

COPD Chronic Obstructive Pulmonary Disease

CT Computertomographie

ECOG Kurzform des Karnofsky-Index

(

Bewertung der körperlichen und sozialen Aktivität bzw.

Aktivitätseinschränkungen der Patienten in der Onkologie) EF Ejektionsfraktion

FDG Fluordesoxyglucose

FEV1 Forciertes Exspiratorisches Volumen in 1 Sekunde FPI First Patient In

FU Follow-Up

GCP Good Clinical Practice HCC Hepatozelluläres Karzinom MWA Mikrowellenablation MPG Medizinproduktegesetz

MPKPV Verordnung für Klinische Prüfungen mit Medizinprodukten MPSV Medizinprodukte-Sicherheitsplanverordnung

MRT Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie) NCC Nierenzellkarzinom

NSCLC Nicht-kleinzelliges Lungenkarziom (Non-Small Cell Lung Carcinoma) pCO2/pO2 Partialdruck von Kohlendioxid/Sauerstoff

PD Progressive disease (Progredienz der Erkrankung / Progress) PET Positronen-Emissions-Tomographie

(6)

PR Partial remission (Partielle Remission) RFA Radiofrequenzablation

SD Stable disease (Erkrankung stabil)

AE Adverse Event

SAE Serious Adverse Event

SCLC Kleinzelliges Lungenkarzinom (Small Cell Lung Carcinoma)

(7)

3. Zusammenfassung

a) Bezeichnung der Prüfung;

„Safety and effectiveness of microwave ablation (MWA) as a new thermal ablation technique for primary and secondary lung malignancies

(SAMANTHA)“

b) Einleitung;

Die Mikrowellenablation (MWA) ist ein neuartiges thermisches Ablationsverfahren, dessen thermische Wirkung im Gegensatz zur Radiofrequenzablation nicht mittels eines hochfrequenten Wechselstroms, sondern mittels Applikation von elektromagnetischen Wellen im Gigahertz-Bereich erreicht wird. Damit bleibt die MWA von isolierenden Effekten durch die in den Lungen vorhandene Luft unberührt. Erste Literaturergebnisse zeigen, dass die Mikrowellenablation weniger als die RFA von Heat-sink-Effekten beeinflusst wird und dass die MWA deutlich kürzere Ablationszeiten benötigt.

c) Zweck der Prüfung;

Primärer Endpunkt der Studie ist die Sicherheit der MWA bei Ablation von Lungenmalignomen bis zu 5 cm Größe.

Sekundärer Endpunkt ist die lokale Kontrolle nach MWA.

d) Beschreibung der Population für die klinische Prüfung;

In die Studie werden Patienten mit primären und sekundären Lungenmalignomen mit interdisziplinärer Entscheidung zur Lokalablation eingeschlossen, weil eine chirurgische Resektion nicht durchgeführt werden kann.

e) Verfahren der Prüfung;

Die MWA ist nach unserer Hypothese ein Ablationsverfahren, das vergleichbar oder besser geeignet ist als andere zur Verfügung stehende klinische Standardmethoden wie die Radiofrequenzablation. Die MWA wir gemäß Klinikroutine durchgeführt.

f) Ergebnisse der Prüfung;

Die MWA erwies sich in der Studie als sicher in der Anwendung.

Häufigste Komplikation: Pneumothorax (56,8%).

Die Rate für lokale Kontrolle lag bei einem medianen Follow-Up von 12,1 Monaten bei 75,7%.

g) Schlussfolgerung;

MWA ist ein weiteres Werkzeug in der onkologischen Therapie, sollte aber mit Bedacht und zunächst nur unter Studienbedingungen eingesetzt werden.

(8)

4.

Einleitung

Bislang waren für die Behandlung von Lungenmalignomen oder primären Lungenkarzinomen chirurgische Resektionsverfahren Goldstandard. Insbesondere bei vorbelasteten Patienten oder Rezidiveingriffen wird derzeit auf die Radiofrequenzablation zurückgegriffen. In der Literatur finden sich Angaben zur lokalen Kontrolle von bis zu 90% nach 12 Monaten. In der klinischen Praxis dürften diese lokalen Kontrollraten für die thermische Koagulation insbesondere dann nicht zu erreichen sein, wenn ein Lungenemphysem vorliegt (weil bei Schirmelektroden die Wärmeinduktion durch fehlende Stromleitung in Luft nicht funktioniert) oder wenn große Gefäße in unmittelbarer Nachbarschaft der Tumore Wärmeableitungseffekte (sog. heat sink-Effekt) bewirken. Daneben ist durch die Notwendigkeit von Schirmchenelektroden, deren Größe technisch begrenzt ist, das mögliche Ablationsvolumen der RFA begrenzt. Ferner erfordert die RFA zum Teil recht lange Ablationszeiten, was für die Patienten belastend sein kann.

Bei isolierten nichtmetastatischen Lungentumoren bleibt die chirurgische Resektion der Referenzstandard für die Behandlung. Viele Patienten sind jedoch aufgrund einer schlechten kardiopulmonalen Funktion, eines fortgeschrittenen Alters oder einer erheblichen Krankheitslast von der Operation ausgeschlossen. Für diese Patienten haben sich minimal-invasive therapeutische Optionen wie RFA , MWA und Kryoablation als mögliche Alternativen herausgestellt.

Die Mikrowellenablation (MWA) ist ein neuartiges thermisches Ablationsverfahren, dessen thermische Wirkung im Gegensatz zur RFA nicht mittels eines hochfrequenten Wechselstroms, sondern mittels Applikation von elektromagnetischen Wellen im Gigahertz-Bereich erreicht wird. Damit bleibt die MWA von isolierenden Effekten durch die in den Lungen vorhandene Luft unberührt. Da die MWA nicht auf die Applikation von Strom über Schirmelektroden angewiesen ist, kann die MWA größere Ablationsareale erreichen als die RFA.

Die Tumorablation von malignen Erkrankungen des Brustraums sollte als praktikable Behandlungsoption für Patienten mit primärem oder sekundärem Lungenkarzinom im Frühstadium, die keine chirurgischen Kandidaten sind, oder für Patienten, bei denen eine Linderung von tumorassoziierten Symptomen beabsichtigt ist, betrachtet werden. MWA gilt als besonders effiziente Option für die Behandlung von Lungentumoren, da sie im Gegensatz zu RFA nicht auf die Impedanz zur Erzeugung von Wärme angewiesen ist.

Elektromagnetische Mikrowellenwellen erwärmen die Materie, indem sie Wassermoleküle im umgebenden Gewebe bewegen und dabei Reibung und Wärme erzeugen.

Daneben zeigten erste Literaturergebnisse, dass die Mikrowellenablation weniger als die RFA von Heat-sink- Effekten beeinflusst wird und dass die MWA deutlich kürzere Ablationszeiten benötigt.

(9)

5. Prüfprodukt und Prüfverfahren

5.1 Beschreibung des Prüfprodukts

Das verwendete Prüfprodukt „MicroThermX Microwave Ablation System“ der Firma BSD Medical ist gemäß den EU-RL93/42/EWG konformitätsbewertet, vom Hersteller der Risikoklasse IIb zugeordnet und von der Benannten Stelle „DQS Medizinprodukte GmbH“ (0297) CE-zertifiziert.

Das Produkt wurde gemäß dem „Operator Manual“ sowie den „Instructions for Use“ der Firma BSD Medical durch den Hauptprüfer bedient/angewendet.

Die Unterlagen liegen dem Sponsor vor.

5.2 Klinischer Prüfplan (CIP)

a) die Ziele der klinischen Prüfung;

Das allgemeine Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit einer Mikrowellenablation (MWA) zur Behandlung des Lungenkrebs oder von Tochtergeschwülsten anderer Krebsarten in der Lunge.

Insbesondere werden im Rahmen der hier vorgestellten Studie Informationen zu Folgendem erfasst:

• Sicherheit

• Auftreten von unerwünschten Ereignissen

• Überleben

• Lokale Rezidive

b) die Gestaltung der klinischen Prüfung, einschließlich

1) Typ der klinischen Prüfung

Nicht-kommerzielle, prospektive einarmige Studie

2) Endpunkte der klinischen Prüfung,

Primärer Endpunkt der Studie ist die Sicherheit der MWA bei Ablation von Lungenmalignomen bis zu 5 cm Größe. Es handelt sich um eine explorative Studie mit deskriptiver Analyse eingriffsassoziierter unerwünschter Wirkungen.

Sekundärer Endpunkt: die lokale Kontrolle nach MWA

c) ethische Erwägungen;

(10)

Da es sich bei der Mikrowellenablation um eine relativ neue Technik handelt, können theoretisch Nebenwirkungen bei auftreten, die derzeit noch unbekannt sind. Der sichere und außerordentlich wirksame Einsatz dieser Technik wurde aber bereits in anderen Organen nachgewiesen, z.B. in der Leber. Eine Anzahl von MWA-Behandlungen in der Lunge wurde ebenfalls bereits erfolgreich und sicher durchgeführt, eine abschließende Bewertung soll aber in dieser Studie erfolgen.

Es wurde eine Risikoanalyse durchgeführt, um die potenziellen Gefahren in Verbindung mit dem Gerät und die mit dem Verfahren verbundenen klinischen Risiken sowie Methoden zur Reduzierung dieser Risiken zu identifizieren.

Trotzdem sind unerwünschte Wirkungen bei der Nutzung des Gerätes und den eingriffsbegleitenden Maßnahmen möglich. Hierbei sind insbesondere, aber nicht ausschließlich, Verletzungen von Gefäßen mit Blutung und eventuellen Folgeeingriffen, Lungenschädigungen mit Lungenfunktionseinschränkungen, kleinere Verbrennungen sowie Herzrhythmusstörungen zu nennen.

Auch das Risiko eines Rezidivs oder der Verteilung einzelner Tumorzellen in gesundes Gewebe muss berücksichtigt werden. Es besteht auch das Risiko einer punktionsbedingten Infektion oder eines Blutergusses (Hämatoms). Da bei der Behandlung von Raumforderungen im Lungengewebe die Pleura, d. h. der Raum zwischen Rippen- und Lungenfell, durchquert werden muss, besteht das potenzielle Risiko, dass sich ein Pneumothorax entwickelt, d.h., dass es zu einer Luftansammlung im Pleuraspalt zwischen Rippen- und Lungenfell kommt. Gegebenenfalls muss hier eine Thoraxsaugdrainage angelegt werden und/oder mit einem kleinen operativen Eingriff Abhilfe geschaffen werden.

Auch andere Nebenwirkungen, die derzeit nicht bekannt sind, können auftreten, da die Methode noch nicht vollständig untersucht ist.

Die derzeitigen alternativen Behandlungsmethoden sind abhängig vom Tumorstadium, dem klinischen Status, der Lungenfunktion und den tumorassoziierten Symptomen:

• Chirurgische Entfernung

• Bestrahlungstherapie

• Andere interventionelle Tumortherapie (z. B. die Radiofrequenzablation).

d) Qualitätssicherung der Daten;

Die erhobenen Befunde, Messergebnisse, Begleiterscheinungen und alle gemäß CIP erhobenen Daten werden in die Prüfbögen (Papier-CRF) übertragen und dann elektronisch übernommen. Eine GCP-konforme Studiendokumentation und die Einhaltung der Regularien werden durch das Studienzentrum der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin gewährleistet und durch den Klinischen Monitor des Sponsors gemäß dem studienspezifischen Monitoring-Plan überwacht.

e) Population der Versuchspersonen für die klinische Prüfung, mit

1. Einschlusskriterien

• Primäres Bronchialkarzinom (NSCLC)

(11)

und/oder

• Diffusionskapazität <30%

und/oder

• max. O2-Aufnahme in Spiroergometrie <15%

und/oder

• EF<30% in Echokardiographie und/oder

• Ablehnung der chirurgischen Therapie durch den Patienten und/oder

• Interdisziplinäre Entscheidung für lokalablative Behandlung

• Sekundäre Lungenmalignome- Interdisziplinäre Entscheidung für lokalablative Behandlung mit den Pneumologen der Uniklinik

• Alter > 18 Jahre

• Beide Geschlechter

• Tumorgröße zwischen 5 mm und 50 mm

• Positiver Vitalitätsnachweis: FDG-Aufnahme in FDG-PET-CT (Notwendigkeit einer positiven Biopsie wenn im interdisziplinären Konsensus Zweifel am positive PET-Ergebnis bestehen) und/oder

• Größenwachstum der Zielläsion im CT und/oder

• Positive Biopsie der Zielläsion

• Abstand der Zielläsion zum Herz > 20mm 2. Ausschlusskriterien

• Lebenserwartung <13 Monate

• Kontraindikationen für eine CT-geführte Intervention

• Kontraindikationen für eine Mikrowellenablation

• Störungen der Blutgerinnung (PTT < 50%; Thrombozytenzahl < 50x109/L)

• Manifeste respiratorische Insuffizienz (pO2 < 60 or pCO2 > 45)

• Myokardinfarkt oder Schlaganfall innerhalb von 2 Monaten vor der Intervention

3. Fallzahl: geplant waren per CIP 36 PatientInnen, eingeschlossen wurden final 37 PatientInnen

f) Behandlung und Zuordnung der Behandlung;

Es handelt sich um eine einarmige, offene Studie. Die Behandlung erfolgt nach Hersteller- und Klinikstandard.

Die MWA ist eine lokale Ablationstechnik für die Behandlung von malignen Raumforderungen, die eine Elektrode benutzt, welche in den Krebs eingebracht wird und hochfrequente elektromagnetische Wellen aussendet, mit denen die Tumorzellen erhitzt und zerstört werden.

Für die Durchführung der Mikrowellenablation wird das mit CE-Kennzeichnung versehene Mikrowellenablationssystem der Firma „BSD Medical“ verwendet.

Bei der ersten körperlichen Untersuchung werden folgenden Beurteilungen durchgeführt:

Krankengeschichte, ECOG-Bewertung (um zu beurteilen, wie die Krankheit zum täglichen Leben benötigten Fähigkeiten beeinflusst), ein Schwangerschaftstest bei Patientinnen im gebärfähigen Alter, Kreislaufparameter, Blutentnahme, Urinanalyse, CT- bzw. PET-CT- sowie MRT-Scans, ggf. Biopsie.

Während der Studie werden folgenden Untersuchungen durchgeführt.

1. Vor dem Eingriff werden ein Lungenfunktionstest, eine MRT des Brustkorbs mit den Lungen (Thorax) und eine PET-CT durchgeführt.

2. Zwei Tage nach dem Eingriff erfolgt eine erneute MRT des Thorax.

(12)

3. Einen Monat nach der Behandlung wird eine CT des Thorax sowie eine MRT des Thorax durchgeführt.

4. Nach vier Monaten eine PET-CT sowie nach sieben, zehn und dreizehn Monaten eine CT- Untersuchung des Thorax.

5. Bei der FU-Visite nach sieben Monaten wird daneben nochmals eine Lungenfunktionsprüfung erfolgen.

Die jeweiligen Untersuchungen können, sofern technisch möglich, mit anderen nötigen Nachsorgeuntersuchungen (z.B. CT des Bauchraumes) verbunden werden.

6. Bei den FU-Visiten in der Klinik werden weiterhin folgende Untersuchungen durchgeführt:

Körperliche Untersuchung, ECOG-Bewertung, Kreislaufparameter, Blutentnahme.

Die Dauer der Nachsorge umfasst 13 Monate.

Siehe hierzu auch folgende tabellarische Übersicht:

Nach Abschluss der Studie weitere Nachsorge und med. Versorgung gemäß bestem medizinischem Standard.

g) gleichzeitige Medikamentengaben

(13)

Deskriptive Statistik

Es handelt sich um eine deskiptive Analyse mit einer Kollektivgröße von 36 Patienten, um eine sinnvolle Auswertung zunächst bezüglich der Sicherheitskriterien zu erlauben (die ersten 10 Patienten werden einer vorgezogenen Analyse mit temporärem Studienstopp unterzogen. Erst bei festgestellter Sicherheit wird die Studie fortgesetzt). Darüber hinaus erlaubt diese Kollektivgröße eine sinnvolle Stratifizierung hinsichtlich besonderer Risikofaktoren für thermische Eingriffe wie COPD oder Nähe zu großen Gefäßen, um für zukünftige vergleichende Studien mit thermischen Verfahren eine Fallzahlberechnung zu ermöglichen.

Die abschließende Analyse der in dieser einarmigen Kohorte akquirierten Sicherheitsdaten erlaubt Fallzahlberechnungen für künftige prospektiv randomisierte Studien im Vergleich zum Goldstandard. Bei Bestätigung der Hypothese stünde zukünftigen Patienten ein verbessertes Verfahren zur Ablation von Lungenmalignomen zur Verfügung.

6. Ergebnisse

Patienten die sich zur lokalen Ablation ihres Lungentumors/ Lungenmetastasen nach interdisziplinärer Beratung der Ärzte in unserer Klinik vorstellt haben, wurden für die Studie rekrutiert. Nach Prüfung der Ein- und Ausschlusskriterien und Einwilligung des Patienten wurden sie in die Studie eingeschlossen.

Das Medizinprodukt stand in der Klinik dauerhaft zur Verfügung.

Es wurden insgesamt 37 PatientInnen behandelt.

Davon waren 26 Männer und 11 Frauen.

Das Alter betrug im Durchschnitt 64,5Jahre (43,2-81,5).

Tumorverteilung:

Häufigkeit Prozent

CRC 25 67,6

CCC 1 2,7

NCC 2 5,4

HCC 1 2,7

SCLC 1 2,7

Ösophagus-Ca 3 8,1

Larynx-Ca 1 2,7

Lymphangiosarkom 1 2,7

Synovialsarkom 1 2,7

Neurosarkom 1 2,7

Gesamt 37 100,0

Die Daten wurden gemäß dem Protokoll/CIP (Anlage 1) sowie der Patienteninformation (Anlage 2) erhoben.

Es gab:

(14)

- 4 Screening failure => nicht eingeschlossen, aufgrund der interdisziplinären Entscheidung, dass die Patienten zunächst doch erst eine Chemotherapie erhalten sollen

- 7 Lost to follow up vor dem 4-Monats-FU => Einschluss in Safety-Auswertung, jedoch nicht in Effectiveness-Auswertung

- 2 Wihtdrawn: auf eigenen Wunsch ausgeschieden

7 PatientInnen sind im Laufe der Studie an der Grunderkrankung verstorben.

6.1 Effectiveness-Analyse

Von 30 PatientInnen mit 37 therapierten Läsionen (medianes Follow-Up: 12,1Monate) werden die Daten ausgewertet.

• CR: 12 Läsionen (32,4%)

• PR: 9 Läsionen (24,3%)

• SD: 7 Läsionen (18,9%)

• PD: 9 Läsionen (24,3%)

Mittels der Kaplan-Meier-Kurve wurde eine Schätzung der Untersuchung der Zeiten bis zum lokalen Progress nach MWA vorgenommen. Gefragt wurde dabei nach der Wahrscheinlichkeit, ob während einer bestimmten Zeit nach der MWA (k)ein Progress auftritt.

Die entsprechende Analyse basiert auf „echten“ progressfreien und „zensierten“ Zeiten.

Die dargestellte Kurve gibt für die einzelnen Zeiträume (auf der x-Achse) konkret an, ob innerhalb dieser Zeiträume kein Progress aufgetreten ist. Entsprechend beginnt die Kurve bei 100% (es gibt keinen Progress) und fällt dann mit jedem Ereignis ab. Da zum letzten Follow-up über einige Patienten keine Aussagen getroffen werden konnten, wurden diese Daten zensiert.

(15)

6.2 Safety-Analyse

Zu den häufigsten bekannten Nebenwirkungen von MWA bei Lungentumoren gehören Schmerzen, Fieber, Pneumothorax und Pleuraergüsse.

Bei allen 37 PatientInnen mit 50 therapierten Läsionen traten keine signifikanten Laborwertveränderungen sowie keine signifikanten Änderungen der Lungenfunktion auf.

Es wurden 25 AEs bei 22 PatientInnen dokumentiert.

Hauptsächlich handelt es sich um Pneumothorax (15), Einblutungen (5), Sonstiges (4), siehe auch Anlage 3.

2 SAEs wurden dem Sponsor gemeldet (siehe auch Sicherheitsbericht vom 13.06.2017).

1. Patient 6 - SAE00277/15: Persistierender (persistent) Pneumothorax Erstmeldung Hauptprüfer an Sponsor: 02.04.2015

Abschlussmeldung Sponsor an BfArM: 22.04.2015

2. Patient 21: Zunehmender Pneumothorax

Erstmeldung Hauptprüfer an Sponsor: 07.10.2015

Kombinierte Erst/Abschlussbericht Sponsor an BfArM: 08.10.2015

7. Diskussion und Gesamt-Schlussfolgerungen

MWA erwies sich in der Studie als sicher in der Anwendung. Lediglich die Prozentraten für Pneumothorax bzw. Thoraxdrainage nach Eingriff (56,8% bzw. 29,7%) liegen je nach Literatur im Bereich oder knapp über dem Bereich der für andere lokalablative Verfahren in der Lunge beschriebenen Werte.

Die Rate für lokale Kontrolle lag bei einem medianen Follow-Up von 12,1 Monaten bei 75,7%. Die für RFA Lunge beschriebenen Rezidivraten schwanken je nach Literatur zwischen 7-55%. Somit konnte gezeigt werden, dass die MWA in der Lunge der RFA hinsichtlich lokaler Kontrolle wahrscheinlich nicht unterlegen ist.

Hinsichtlich der Ablationsdauer ergaben sich – je nach Literatur zur RFA – etwa vergleichbare Zeitintervalle.

Damit stellt die MWA ein weiteres Verfahren zur Ablation von Lungenmalignomen dar. Folgende Studien sollten sich auf die Optimierung des Ablationsprotokolls bzw. die sinnvolle Selektionierung geeigneter Läsionen konzentrieren. Insbesondere eine randomisierte Studie MWA vs. RFA erscheint sinnvoll, auch unter dem Hinblick des Einflusses von Vorschädigungen das Lungenparenchyms auf das Ablationsergebnis beider Verfahren.

(16)

Anlagen:

1. Protokoll (CIP)

2. Patienteninformation/-einwilligung 3. AE-Line-Listing

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