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3. Additionen an CC-Doppelbindungen www.ioc-praktikum.de

Versuch 3.1.3, Rev. 1.0 1

3.1.3 Addition von Brom an Cholesterol zu 5α,6β-Dibromcholestan-3β-ol (3)

H O

H Br

2

H O

Br Br

C27H46O (386.7)

+

C27H46Br2O / C2H4O2 (606.6) CH3CO2H/

CH3CO2Na

(159.8)

MTB

3

B A

C D

A B

C D

1 2 3

4 5 6

Arbeitsmethoden:

Umkristallisation, Drehwertbestimmung

Chemikalien

Cholesterol Schmp. 149–150 °C.

Brom Sdp. 58 °C, d = 3.12 g/ml, Dampfdruck bei 21 °C: 233 hPa. Verursacht schwere Verätzungen an Haut, Augen und Atmungsorganen. Nicht abwiegen, sondern mit einem kleinen Messzylinder, Messpipette oder Spritze abmessen.

Eisessig Schmp. 17 °C, Sdp. 118 °C, d = 1.05 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 15.4 hPa.

Verursacht schwere Verätzungen.

Natriumacetat (wasserfrei) Farbloses, hygroskopisches Salz.

tert-Butylmethylether Sdp. 55 °C, d = 0.74 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 268 hPa.

Ethanol Sdp. 78 °C, d = 0.79 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 59 hPa.

Durchführung

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.

In einem 100-ml 3-Hals-Rundkolben mit Magnetrührstab, Innen- thermometer und Tropftrichter mit Trockenrohr löst man 10.0 mmol (3.87 g) Cholesterol unter leichtem Erwärmen in 25 ml trockenem tert-Butylmethylether. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur gibt man 125 mg wasserfreies Natriumacetat

1

zu und lässt unter kräftigem Rühren die Lösung von 10.0 mmol Brom (1.60 g, 0.51 ml) in 15 ml Eisessig zutropfen (→ E

1

).

Isolierung und Reinigung

Der entstandene Kristallbrei wird auf einem Hirschtrichter abgesaugt und portionsweise mit je 2.5 ml kaltem Eisessig gewaschen bis das Filtrat farblos abläuft (→ E

2

). Das Produkt wird im abgedunkelten Vakuumexsikkator über Kaliumhydroxid bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und im Dunkeln aufbewahrt. Ausbeute

2

(5.8 g, 96 %) und Schmelzpunkt des Rohproduktes 3 werden bestimmt.

Zur Umkristallisation prüfe man folgende Lösungsmittel und proto- kolliere das Ergebnis:

Ethanol (Sdp. 76 °C) (→ E2)

Essigsäureethylester (Sdp. 77 °C) (→ E2) Cyclohexan (Sdp. 80 °C) (→ E2)

(2)

3. Additionen an CC-Doppelbindungen www.ioc-praktikum.de

Versuch 3.1.3, Rev. 1.0 2

Das Rohprodukt wird in möglichst wenig Ethanol heiß gelöst, mit ca.

1/3 des Ethanolvolumens an Essigsäureethylester versetzt und kurz aufgekocht. Von dem aus der erkalteten Lösung (→ E

2

) isolierten Reinprodukt 3 werden Ausbeute und Schmelzpunkt bestimmt. Aus- beute an 3: 80–90%, Schmp. 112–114 °C.

1 Warum wird Natriumacetat zugegeben?

2 Es liegt ein 1:1-Addukt mit Essigsäure vor.

Hinweise zur Entsorgung (E)

E1: Alle mit Brom verunreinigten Geräte werden mit einer wässr. Natriumsulfit- oder Natriumthiosulfat- Lösung zur Vernichtung des Broms gespült → Entsorgung (H2O mit RHal/Halogenid)

E2: Halogenhaltige Lösungsmittelgemische → Entsorgung (RHal).

Auswertung des Versuchs

Man weise das Halogen mit der Beilsteinprobe nach (Abzug!).

Rohes 3 ist ein 1:1-Addukt mit Essigsäure. Man bestätige dies spektroskopisch.

Die 1H- und 13C-NMR-Spektren von 3 erlauben keine einfachen Auswertungen.

IR-Spektrum von 3 (KBr):

100

50

0 T [%]

4000 3000 2000 1500 1000 ν~[cm-1]

3415

2945 2865

Beim Stehen lassen von 3 in Chloroform-Lösung, insbesondere in Gegenwart von Säurespuren, beobachtet man im Polarimeter das Phänomen der Mutarotation, Nach längerem Stehen lassen wird der Drehwert des isomeren 5β,6α-Dibromcholestan-3β-ols (3a) beobachtet.[1]

Bei vorsichtiger Zugabe von Methanol zur Chloroform-Lösung scheidet sich zunächst etwas 3 ab, bei weiterer Zugabe von Methanol wird 3a erhalten.

CH3 R

H CH3 H

Br H

Br

H O

H H

CH3 R

H H Br

CH3 H Br H O

H H

[α] (CHCl3) = +47°

D

[α] (CHCl3) = -44° 20 D

20

3 (5α,6β) 3a (5β,6α)

Schmp. 114 °C; Schmp. 143 °C;

* Formulieren Sie die zu 3 und 3a führenden Reaktionsmechanismen.Siehe hierzu Lit. [1, 2].

* Spielt bei der Bildung von 3 und 3a die thermodynamische und/oder kinetische Produktkontrolle eine Rolle?

Erläutern Sie.

* Welche Methode erlaubt die eindeutigste Strukturzuordnung von 3 und von 3a?

(3)

3. Additionen an CC-Doppelbindungen www.ioc-praktikum.de

Versuch 3.1.3, Rev. 1.0 3

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:

HO

Br

HO Br

A B C

C C

C

A B A B A B

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A–C ausschließen?

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode

Bromierungen in Eisessig unter Abfangen der entstehenden Bromwasserstoffsäure sind breit anwendbar. Zur Sterochemie der Bromaddition siehe Lit. [1,2]. Die hier beschriebene Bromierung mit nachfolgender Debromierung mit Zink ist eine klassische Reinigungsmethode für Cholesterol.[3]

[1] D.H.R. Barton, E. Miller, J. Am. Chem. Soc. 1950, 72, 1066–1070.

[2] D.H.R. Barton, E. Miller, H.T. Young, J. Chem. Soc. (London) 1951, 2598–2601.

[3] L.F. Fieser in Organic Syntheses Coll. Vol. 4 (Hrsg. N. Rabjohn), J. Wiley & Sons, New York, 1963, S.

195.

Referenzen

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