I 290/2009 BVE 13. Januar 2010 BVE C Interpellation
0029 Bieri, Spiez (SP-JUSO)
Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 01.09.2009
Sicherheitsrisiko für Velofahrer/- innen auf der Hauptstrasse zwischen Spiez und Wimmis
Als nicht sehr sportlicher Velofahrer habe ich mit Freude den Ausbau der Hauptstrasse Spiez – Wimmis zur Kenntnis genommen. Die Sanierung der Kanderbrücke und die neuen Radstreifen je in der Steigung sowie die damit verbundene Verbreiterung der Strasse sind gelungen. Auf diese Weise investiert der Kanton das Geld gut. Diese Ausbauten sind für alle Verkehrsteilnehmenden wertvoll und begünstigen die Nutzung des Velos zwischen Spiez und Wimmis. Der bestehende Veloweg über die Brücke unter der Autobahn wird nämlich wegen des Teils Naturstrasse, der Höhe der Brücke mit Gitterrosten und wegen des Umwegs teilweise gemieden.
Persönlich nehme ich bei Ausflügen tagsüber bei schönem Wetter gerne den Umweg in Kauf. In der Regel fahre ich jedoch über die jetzt viel attraktivere Hauptstrasse.
Unverständlicherweise wurde nun der Ausbau nicht fertiggestellt, sondern ein ca. 500 Meter langes Stück ging offenbar einfach vergessen. Ausgerechnet auf dem Teil der Hauptstrasse, auf dem mit 80 Stundenkilometern gefahren werden darf und das Überholverbot aufgehoben wird, sind keine Radstreifen vorhanden.
Genau auf dieser Beschleunigungsstrecke ist man als Velofahrer/-in immer wieder mit überholenden Autos oder LKW konfrontiert. Gerade bei Gegenverkehr wird das Velo zu einem Hindernis, speziell für die LKW. Noch gefährlicher wird es, wenn sich entgegenkommende Fahrzeuge überholen. Plötzlich kommen einem zwei Autos neben einander entgegen, oder - noch schlimmer - ein Auto, welches einen LKW überholt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem schweren Unfall kommt.
Für mich ist unverständlich, wieso eine angefangene Arbeit nicht zu Ende geführt wird. Mit dem Ausbau des schwierigen und aufwendigen Abschnitts werden wesentlich mehr Velofahrer/-innen die gerade von LKW sehr stark befahrene Hauptstrasse nutzen. Umso dringlicher ist der vollständige Ausbau mit zwei Radstreifen oder ein separater Veloweg über die Ebene bei Wimmis.
Der Regierungsrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
1. Weshalb wurde mit dem Ausbau in der Kurve auf die Beschleunigungsstrecke aufgehört?
2. Ist sich der Regierungsrat der Gefahr, welcher die Velofahrer/-innen ausgesetzt sind, bewusst?
3. Was gedenkt der Regierungsrat zur Verbesserung dieser unhaltbaren Zustände zu tun?
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Antwort des Regierungsrates Zu Frage 1:
Aufgrund der seinerzeitigen Gefahrenanalyse der Strecke Spiezwiler – Wimmis wurden die grössten Sicherheitsdefizite für den Veloverkehr und damit der prioritäre Handlungsbedarf beim jetzt ausgebauten Abschnitt mit den grossen Steigungen geortet. Die Unfallstatistik bestätigt diese Beurteilung: In den letzten zehn Jahren waren im restlichen, zwar schmalen, aber sehr übersichtlichen Teilstück bis Wimmis nur drei Unfälle ohne Beteiligung von Velofahrenden und ohne Personenschaden zu verzeichnen.
Die beschränkten finanziellen Möglichkeiten erfordern seit Jahren eine strenge Priorisierung der Ausbaubedürfnisse auf dem ganzen Kantonsstrassennetz. Wie vielerorts auch ist deshalb auf der Strecke Spiezwiler – Wimmis ein zeitlich etappierter Ausbau unumgänglich.
Zu Frage 2:
Wie erwähnt, bestätigt die Unfallstatistik, dass das schmale, aber sehr übersichtliche Teilstück für Velofahrende objektiv sicher ist.
Zu Frage 3:
Das Budget 2009 hat erlaubt, den Radstreifen Richtung Wimmis um 70 Meter zu verlängern und die Rückführung der Velofahrenden auf die Fahrbahn vom Ende der Steigung ins Flachstück zu verlegen. Nicht zuletzt wegen des mangelhaften, subjektiven Sicherheitsempfindens sieht der kantonale Richtplan Veloverkehr längerfristig einen Ausbau der Strasse zwischen Steigungsende und Wimmis vor. 2010 soll geprüft werden, ob mit der Projektierung in der nächsten Strassenbauprogrammperiode 2011 – 2014 begonnen werden kann. Dieses Vorgehen wurde mit dem Gemeinderat Wimmis abgesprochen.
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